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Zerstörung des Kulturstaates durch Partikularinteressen

Unter dem Ideal eines Sonnenstaates oder Kulturstaates können Clan-Gesetze oder Interessen- Gesetze nicht anders als destruktiv wirken. Es gibt, selbst bei genauem Nachdenken über die Möglichkeit der Integration von Clangesetzen in den Sonnenstaat, eigentlich keine Lösung dieses Problems der Unvereinbarkeit von Clan-Staat oder Interessenstaat mit dem Sonnenstaat und Kulturstaat. Jegliche Clangesetze oder Claninteressen können sich nur zerstörerisch auf den Kulturstaat auswirken, weil seine Interessen denen von Partikularinteressen entsprechen, und deshalb immer vom Ideal des Sonnenstaates abweichen. Solange man Clans und Interessengruppierungen ihre Interessen und Zielsetzungen gestattet, werden diese unvermeidlich an der Zersetzung des Kulturstaates wirken. Jegliche Form von Interessenerwirkung zu Gunsten von Interessengruppierungen muss sich im Endeffekt nachteilig und zu Lasten des Sonnenstaates auswirken. Von der anderen Seite her betrachtet, Interessen, welche nicht im Sinne des Kulturstaates sind, müssen sich schlussendlich gegen ihn auswirken, sich von ihm absetzen, ihn in Frage stellen. Ein extremes Beispiel davon mag man als Vergleich heranziehen aus einer Zeit, in welcher die völkische Betrachtung eines Staates als Gesamtes gegen die demokratische Regierungsform auftrat, und dabei ersichtlich wurde, wie das eine das andere ausschliesst. Diese Positionen und politischen Wirklichkeiten waren unvereinbar. Entweder man baute die volkswirtschaftliche Tätigkeit und Gesellschaftsstruktur auf die Idee des Wohles am Volke, und deshalb in diesem Interesse, oder man übergab die Partikularinteressen an die Clans, und nannte das System Demokratie. Die eine Regierungsform schliesst die andere aus, weil sie gänzlich andere Zielsetzungen verfolgen. Damit soll aber nicht aufgezeigt werden, dass die Idee des Völkischen im Sonnenstaate soll eingeführt werden. Sondern es soll gezeigt werden, dass ein Sonnenstaat nur insofern demokratisch kann geformt sein kann, wenn ausgeschlossen wird, dass Partikularinteressen sich des Staates und seiner Gesetze bedienen. Dies gibt uns einen wichtigen Hinweis darauf, wie ein Sonnenstaat muss strukturiert sein, um sich nicht in dauernder Gefahr der Selbstauflösung zu befinden. Schlussendlich müssen diese Kulturgesetze die ganze Gesellschaft, und zwar ausnahmslos alles durchdringen, und dürfen keine Partikularinteressen von Gruppierungen darin mehr zulassen, da diese immer zu Lasten des Bürgers und seiner Vertretung geht, dem Sonnenstaat selbst. Es ist durch diese Darlegung klar aufgezeigt, weshalb die Eigentumselite ein Interesse an der demokratischen Regierungsform hat, und sie weltweit propagiert. Denn sie zersetzt wie ein Gift die Gesetze des Sonnenstaates oder Kulturstaates.
Die heutige Welt ist eine Welt der Clans und deren Gesetze. Es ist unmöglich, den idealen Sonnenstaat innerhalb dieser Strukturen zu errichten, weil die Gesetze der Umverteilung von Arbeitsleistung an die herrschende Schicht der Eigentümer es nicht zulassen. Selbst wenn Vertreter des Sonnenstaates sich zusammenschliessen und den idealen Staat innerhalb der bestehenden Strukturen gründen wollen, so kann dies nicht gelingen. Denn jeder Vertreter dieses idealen Staates ist immer auch ein Mitglied oder Bürger eines Staates, in welchen die Menschen durch die Eigentumselite ihrer Arbeitsleistung beraubt werden, durch ein nachhaltiges System der Umverteilung. Wollte sich ein Sonnenstaatler dieser Macht entledigen, dann geht dies nur dadurch, indem er mit Seinesgleichen einen Ort errichtet, an welchem die Gesetze der Umverteilung keine Gültigkeit mehr haben. Am idealsten ist die Errichtung eines Sonnenstaates mit eigenem Staatsterritorium, mit eigenem Herrschaftsraum, und deshalb vollständiger Souveränität vor den Gesetzmässigkeiten der Hochfinanz, der Steuergesetzerhebung durch den demokratisch- diktatorischen Staat, und ganz allgemeiner Unabhängigkeit von allen Gesetzen des Schmarotzertums durch Interessengruppierungen. Wenn man nicht in der Lage ist, ein eigenes Staatsterritorium zu errichten für die Bildung des Sonnenstaates darin, dann wird alle Kraft und Arbeitsleistung doch nur an die Eigentumselite umverteilt, und die meisten Bemühungen verpuffen.
Es wäre ein Verschleiss von Ressourcen und Arbeitsleistung, falls man diesen Plan innerhalb von bestehenden Staaten versuchte durchzuführen. Viel eher noch sollte man sich zusammenschliessen zu grossen Zweckverbänden, um über Investitionen eine Insel oder eine andere regional abgetrennte Örtlichkeit zu erstehen, um darauf einen neuen Staat zu gründen, ohne dass man gegen ein bestehendes Staatsgesetz verstösst. Jede Insel ist in der heutigen Zeit zwar faktisch einem bereits bestehenden Staat zugewiesen, und deshalb herrschen auf dieser die bestehenden Gesetze des übergeordneten Staates, die Möglichkeit zur Erklärung der Unabhängigkeit ist dennoch eher möglich, als in einem Festland-Staat.
Welt-Erneuerung durch Eigentumsreform
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Es gibt einige Versuche dieses Unterfangens auf Festlandstaaten. Man muss den Erfolg dieser Versuche aber in Frage stellen. Die Verfassung oder das Grundgesetz eines Staates schliesst die Neubildung eines Staates innerhalb der bestehenden Grenzen kategorisch aus. Und die Steuergesetze lassen keine Lücken offen. Deshalb wirkt das Problem der Umverteilung immer, und führt dazu, dass jede Form von geistigem Kraftaufwand und von Arbeitsleistung an diejenigen Menschen abgetreten wird, welche Eigentümer dieser materiellen Güter sind. Das Staatsterritorium eines Landes ist Eigentum dieses Staates. Wer sich als Bürger darauf aufhält, hat dem Staatseigentum Steuern zu entrichten. Hierdurch werden alle Aufwendungen, selbst wenn die Errichtung eines Sonnenstaates in einem bereits bestehenden Staate möglich sein sollte, immer teilweise an andere Interessen abgetreten. Die Verwirklichung eines freien und unabhängigen Sonnenstaates ist unter diesen Umständen nicht möglich. Solange der Aufbau des Sonnenstaates an die Abgaben für fremde Eigentümer gehängt wird, und sei es auch nur indirekt durch die Steuerhoheit, solange kann niemals der Bau des Sonnenstaates gelingen. Erst wenn ein eigenes, selbständiges und ohne Fremdgesetze bestehendes Territorium kann benutzt werden, wird der Bau des Sonnenstaates gelingen. Dann ist ausgeschlossen und verunmöglicht, dass fremde Interessen sich an diesem bedienen, wie eben Clans oder Interessengruppierungen. Wo immer Claninteressen oder Interessen von anderen Gruppierungen vorherrschen, dort wird der Sonnenstaat irgendwann, bei auch noch so grossem Aufwand, wieder zertrümmert darnieder liegen. Die herrschenden Clans und Erblinien der Welt wissen dies, deshalb versuchen sie sogar die Macht der Nationalstaaten ein für allemal zu brechen, damit niemals mehr auf irgendeinem Territorium ein Sonnenstaat kann errichtet werden. Die Zerstörung der Nationalstaatlichkeit basiert nicht auf dem Gedanken der Humanität, sondern auf der Erkenntnis, dass dieser Regeln erschaffen kann, welche den Eigentumsclans und deren Zielen zuwider handeln können, weil sie eine allgemeine Gerechtigkeit für alle Bürger zu erschaffen in der Lage sind.
Wenn die Bildung des Sonnenstaates schlussendlich nur möglich ist durch ein eigenes Staatsterritorium mit eigenen Gesetzen und Wertschöpfungsmechanismen, so muss die anfängliche Herausbildung der Vertreter des Sonnenstaates doch über Zweckgemeinschaften und Interessengruppierungen in bereits bestehenden Staaten erfolgen. Es führt sogar kein Weg daran vorbei, denn wie sonst sollte man sich organisieren? Und um die bestehenden Clansgesetze und die Herrschaft der Erblinien zu brechen, muss man selbst Interessengruppierungen ausbilden, um ebenfalls eine Form von Clanmacht ausüben zu können. Die Befreiung der Menschen erfolgt in einer Anfangsphase also nicht, indem man das Neue von Anfang an hat, sondern man muss das bestehende System zuerst mit den eigenen Waffen schlagen oder ausser Funktion setzen. Dies ist nur hierdurch möglich, indem man die Eigentumsrechte nutzt, um sie für sich arbeiten zu lassen.
Genau auf die gleiche Art und Weise ist die heute bestehende Machtgruppierung der Elite an die Macht gekommen. Sie hat die gleichen Gesetze genutzt, um zu unermesslicher Macht und Verfügungsgewalt zu kommen. Zurzeit ist es immer noch möglich, durch Annektierung von Eigentum relative Macht über zumindest einen bestimmten Bereich zu erhalten, und um sich einen Freiraum zu erschaffen. Eines Tages wird dazu nicht mehr die Möglichkeit bestehen. Deshalb sollte man das Heute weise nutzen, um die Chance nicht ungenutzt zu lassen. Vertreter und Sympathisanten der Freiheit des Menschen sollten sich in Zweckgemeinschaften, Clans, Sippen, Bünden, Orden, Vereinen oder was auch immer, zusammenschliessen, um durch die geballte Kraft von Eigentumsrechten zumindest für ihren kleinen Bereich die Gesetze des Fremdeigentums ausser Kraft zu setzen, damit man in diesem Rahmen relative Freiheit erhält. Nur in diesem Rahmen kann das Neue entstehen, kann ein Sonnenstaat geistig entstehen und wenigstens formell eine Organisation innerhalb eines bestehenden Staates gründen, ohne gegen dessen Gesetze zu verstossen. Wie gesagt ist dieses Unterfangen allerdings alleine wegen der Steuerhoheit des Staates, dessen Gesetze immer gemacht sind für die bestehende Eigentumselite, und in diesem Sinne wirken, niemals vollumfänglich möglich, aber man kann sich wenigstens von einem Teil der Fesseln, welche einen versklaven, befreien. Dies ist der Anfang des Weges, wie man sich von den Gesetzen des Eigentums langsam, zwar nie vollständig, aber in kleinen und immer weiter führenden Schritten unabhängiger machen kann. Dann werden die Belastung und die Abführung der eigenen Arbeitsleistung nicht so erdrückend sein, so dass hierdurch die grosse Aufgabe der Befreiung aus dem Sklavensystem des Eigentums vollständig versagen würde. Es wird ein Tor geschaffen, durch welches man die Errichtung des
Welt-Erneuerung durch Eigentumsreform
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Sonnenstaates in seine ersten Phasen begleitet.​