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Pyramidale Herrschaftsstruktur im Kapitalismus

Der Grund, weshalb das aus der Antike stammende System des Kapitalismus, mit seiner Zins-, Kredit- und Schuldenwirtschaft, und seiner Umverteilung von Arbeitsleistung durch Eigentumsrechte, noch heute funktioniert, ist seine spezielle Ausprägung und Ordnung der Menschen darin in einer Gesellschaft. Es handelt sich im genauen um eine so genannte Nutzenpyramide, unter welcher alles geordnet ist. Zu oberst die alten Clans aus der Antike, welche schon immer die Umverteilungsprinzipien von Arbeitsleistung nutzten, und nach unten, in
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Abständen, Abstufungen des Nutzens und des Profites. Will man Menschen gefügig machen, so muss man sie an einer Sache beteiligen. Es muss ein bestimmter Nutzen oder Profit bei der Sache herausspringen, damit Menschen kooperieren. Deshalb ist das gesamte System abgestuft eingerichtet, sonst wäre es längst zu einer Revolution gekommen. Je höher ein Mensch in der Pyramide eingeordnet ist, desto mehr kann er von den unter ihm angeordneten Menschen in der Pyramide profitieren, oder sich Privilegien und Spezialrechte herausnehmen. Jede streng arbeitsteilige Gesellschaftsordnung ist in dieser Art strukturiert, weil nicht alle Bereiche der Gesellschaft gleichwertige Produkte und Dienstleistungen erstellen, und weil die Bedingungen variieren, und sich die oberen Stufen die Bedingungen für die unteren Schichten der Menschen selber einrichten können, weil sie über Eigentum verfügen, welche unten die Rechte sich genau so einrichten, wie man von oberhalb will. Die ganze Stabilität dieser unterdrückerischen Pyramide von Rechten in einer Gesellschaft wird durch das Eigentumsrecht ermöglicht. Der Grund, weshalb dieses pyramidale System der Abhängigkeiten und des Nutzens über eine solche Stabilität verfügt, liegt im Umstand, dass alle Menschen in den übergeordneten Hierarchien ein Interesse daran haben, ihre Rechte gegenüber den unteren Schichten zu sichern. Und sie sind deshalb in der stärkeren Position, weil das Eigentumsrecht sie dazu befähigt. Es gibt keine legalen, gesetzlichen Mittel und Wege in den modernen, westlichen Gesellschaften, dieses Eigentumsrecht in Frage zu stellen. Oder umgekehrt: Würde man das absolutistische Eigentumsrecht nicht mehr berücksichtigen, dann würde die gesamte Pyramide der unterschiedlichen Rechtsabhängigkeiten in sich zusammenbrechen und kollabieren. Durch diese Betrachtung haben wir auch den Schlüssel für alternative Gesellschaftsformen, welche nicht mehr auf dieser ungerechten Rechtsungleichheitspyramide bestehen. Man muss nur die Eigentumsrechte reformieren, dann existiert kein Machtungleichgewicht mehr zwischen den Menschen in der Spitze der Pyramide und den Menschen in der Mitte und zu unterst, von welchen die oberen nur und immer profitieren, ohne selber eine Leistung oder Gegenleistung erbringen zu müssen für die Menschen in den unteren Schichten.
Die gesellschaftliche Machtpyramide aller westlichen Gesellschaften fusst oder gründet also in der Möglichkeit, durch Eigentumsrechte andere Menschen zu erpressen, zu bedrohen oder sie zur Arbeitsleistung oder in die Enteignung zu zwingen. Reformiert man das Eigentumsrecht, dann stellt sich diese Machtpyramide vollkommen neu ein, zugunsten ganz anderer Menschenschichten, zu Gunsten ganz anderer Interessengruppierungen. Wenn man diese Eigentumsreform weise vornimmt, dann kann man eine Pyramide erstellen, welche nur noch flach steil angeordnet ist.
Oder man kann das Recht an der Wertschöpfung aus Arbeitsleistung vom Eigentumsrecht lösen.
Man kann z.B. einrichten, dass überall nur die effektive Arbeitsleistung als Machtmittel kann genutzt werden für die pyramidale Schichtung der Geselleschaft. Dann sind auf einmal nicht mehr die reichen Eigentümer in der Spitze der Pyramide, sondern die am meisten und besten Arbeit leistenden Menschen. Wer diese gesellschaftlichen Mechanismen verstanden hat, der hat hierdurch auch den Schlüssel zum Bau einer neuen, alternativen und gerechteren Gesellschaftsordnung in der Hand. Und genau dies ist die Idee des Sonnenstaates, denn es geht darum, die pyramidale Gesellschaftsstruktur der kapitalistischen Eigentumsdiktatur, ermöglicht durch die Privilegien in der Eigentumsrechts-Ungleichheit, zu ersetzen durch eine neue, gerechtere Ordnung von wahrer und echter Leistung. Einerseits also muss man die alten Gesetze des absolutistischen Eigentumsrechtes verunmöglichen und ausser Funktion setzen. Andererseits kann man bereits einen Schritt weitergehen, und die Eigentumsrechte ersetzen durch Rechte, welche durch ein gerechteres System von Leistung zustande kommt, z.B. durch effektive und genau Messung, Bewertung und Entlöhnung von Arbeitsleistung. Der Nationalsozialismus hat genau dies versucht, hatte aber natürlich nicht genügend Zeit für die Verwirklichung. Alleine der Umstand, dass er diese aus der Antike stammende Pyramide der gesellschaftlichen Abhängigkeiten und der damit zusammenhängenden Machtausübung verändern wollte, indem er neue Gesellschaftsregeln des Eigentums einführte, musste schlussendlich durch anderweitige Interessen von ausserhalb zu seinem Niedergang führen. Die antiken Erblinien, mit ihrer unvorstellbaren Macht durch Eigentum, existieren heute genau so wie damals. Und deshalb war es um die Idee einer neuen Ordnung bereits geschehen, bevor überhaupt der Gedanke an der Verwirklichung sich in der Welt manifestieren konnte. Das Deutsche Reich wurde isoliert und in die Knie gezwungen, bevor es das alternative, gesellschaftliche System eines gerechteren und
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völkischen Sonnenstaates überhaupt für sich selber errichten konnte. Die Einordnung der bestehenden Elite in dieses neue System wäre nur möglich gewesen unter den Bedingungen von Leistung, und nicht mehr unter dem Privileg von Eigentum selbst. Deshalb wurde dieses System bekämpft bis auf das Blut, mit der gesamten Ressourcenabschöpfung und Kriegsmaterialherstellung, welche zu damaliger Zeit überhaupt möglich war. Das nationalsozialistische System der Eigentumsreform durfte weder erfolgreich sein, noch durfte es jemals als gutes Beispiel einer Gesellschaftsreform gelten. Deshalb wurde gegen dieses System mit allen Mitteln und auf allen nur möglichen Ebenen Krieg geführt. Es ging ganz einfach um die Verteidigung der Machtstellung der Interessengruppierungen aus der Antike, und welche seit dieser Zeit faktisch über die meisten Staaten der Welt herrschten und immer noch herrschen. Nach dem Zusammenbruch des Nationalsozialismus wurde dann in gleicher Weise Krieg geführt durch alle Mittel und Massnahmen gegen alle anderen Systeme, welche ebenfalls die Eigentumsrechte neu ordnen wollten, gegen Sozialismus und Kommunismus. Die Art der Propaganda, welche dazu verwendet wurde, gegen diese nach dem Zweiten Weltkriege noch vorhandenen, alternativen Systeme mit Propaganda vorzugehen, kann in etwa als die gleiche angesehen werden, wie die Propaganda, welche gegen das nationalsozialistische System der Eigentumsreform benutzt wurde.
Eine pyramidale Herrschaftsstruktur kann nur dann gerechtfertigt werden, wenn alle Stufen und Zwischenstufen, von der untersten bis zur obersten nicht im Sinne einer Elite zu dienen haben, sondern für das Volk, für die gesamte Gesellschaft. Das ist heute nicht der Fall. In keiner einzigen, westlichen Gesellschaft dient die Elite dem Volk vollumfänglich und bedingungslos. Sondern alle westlichen Gesellschaften sind zwischenzeitlich Plutokratien, auch wenn Parallel dazu oder auf einer anderen Ebene zur effektiven Gesellschaftsstruktur sich teilweise demokratische oder eben scheindemokratische Regierungsformen herausgebildet haben. Es kann einerseits behauptet werden, dass bisher alle Gesellschaftsstrukturen irgendwie pyramidal strukturiert waren, andererseits muss man sich auch eingestehen, dass die Bedingungen des Unterschiedes in den vorhandenen Schichten nicht unbedingt den Regeln des Eigentums anhafteten. Die einen waren abhängig von einem Kaiser oder König an oberster Stelle der Pyramide, die anderen waren abhängig von bestimmten Clans oder von religiösen Hohepriestern, und wiederum andere waren oder werden durch politische Parteien und ihre Kader an oberster Stelle der Pyramide geführt. Es soll dies nicht die Frage danach stellen, welches das beste System ist, denn jedes System hat Vor- und Nachteile, sondern es soll gezeigt werden, dass die Gesetze und Regeln, wie die Elite in der Spitze der Pyramide sich zusammensetzt, nach Wunsch kann eingerichtet werden. Die Menschen sind nicht auf Gedeih und Verderb von der heute vorhanden, kapitalistischen Eigentumsdiktatur abhängig, sondern man kann ein neues System erschaffen, mit gänzlich anderen Gesetzmässigkeiten. Dies als Hoffnungsschimmer für alle Menschen, welche in unserer chaotischen Zeit nach alternativen Systemen suchen, und bisher keines finden konnten. Es gibt unzählige, unendliche, andere Formen, wie man eine pyramidale Gesellschaftsstruktur einrichten kann. Es hängt nur davon ab, wie die breite Masse der Menschen sich zu etwas Neuem durchringt. Dieses Buch soll mit dazu beitragen, sich Gedanken darüber zu machen, ob die Abhängigkeit von der Spitze der Pyramide Sinn macht, ob es just diese Regeln sein müssen, oder ob sie nicht durch andere, gerechtere Bedingungen sollte ersetzt werden. Denn eines muss den Menschen klar sein, im Kapitalismus ist die Pyramide besetzt durch Menschen mit Partikularinteressen für Ihresgleichen, und diese Interessen decken sich keinesfalls mit denjenigen der Menschen in den unteren und untersten Schichten der Pyramide. Insofern ist eigentlich jedes andere, alternative System besser als das bestehende, solange die Spitze sich verpflichten muss, für die Rechte und die Gerechtigkeit des gesamten Volkes und der Bürgerschaft einzustehen, und sich nicht mehr ausserhalb dieser Vorgaben bewegen kann. Insofern ist die Geschichte falsch gelaufen. Es müsste längst eine Gesellschaft geben, in welcher die Gesetze der Leistung vor den Gesetzen des Privileges durch Eigentum gesetzt sind. Bei der Errichtung dieses neuen Systems müsste es um eine Verbesserung der gesellschaftlichen Bedingungen gehen, um eine gerechtere Verteilung von Macht, und um eine Kernstellung der Bedürfnisse des Volkes, der gesamten Gesellschaft, und nicht nur im Sinne von Partikularinteressen, und für eine Elite. Es hat bisher Versuche gegeben, das bestehende Unrechtssystem des absolutistischen Eigentums, dieser Regel der Diktatur, zu beseitigen und zu ersetzen durch eine neue Ordnung im völkischen Regierungssinne. Diese Pyramide war von ganz anderer Art, als wir sie bisher kannten.
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Schlussendlich hätte sie vermutlich eine Form der königlichen Beamtendiktatur angenommen, aber der völkische Sinngehalt wäre vermutlich auch dann nicht abhanden gekommen. Das wilhelminische Kaiserreich war ja bereits Vorlage und Idealfall einer Regierungsform für das Volk.
Nicht von ungefähr wurden Sozialsystem, Altersrente und vieles andere genau in diesem Gesellschaftssystem das erste Mal überhaupt eingeführt. Es soll dies dem Leser nur aufzeigen, dass es alternative Gesellschaftssysteme und -ordnungen gibt, und dass diese sehr gut funktionieren können. Man muss zur Rettung der Menschheit nichts wirklich Neues mehr erfinden.
Es war alles schon einmal da, hat offensichtlich durchwegs gut funktioniert, und kann in veränderter Form wieder verwendet werden.​