Eigentum und Leistung als Grundlage aller Menschenrechte
Wenn wir über ein ideales System der gerechten Entlöhnung von Arbeitsleistung und von Eigentum nachdenken, dann müssen wir nicht darüber nachdenken, ob Eigentum und Leistung ermöglicht wird, ob es sie geben soll oder nicht, so wie das im Kommunismus der Fall war. Wir müssen aber darüber nachdenken, welches Eigentum man gewährleisten darf, damit die Menschenrechte noch erhalten bleiben. Und wir müssen darüber nachdenken, wie man die effektive Arbeitleistung gerecht entlöhnt. Diese beiden grundsätzlichen Probleme müssen zum Bau einer idealen Gesellschaftsordnung fundamental und vollständig zur Zufriedenheit aller gelöst werden. Wir müssen der idealen Gesellschaft ein Fundament oder Regelwerk zugrunde legen, über welches wir erstens die groben Unterschiede der Verteilung des Reichtums korrigieren können, und zweitens müssen wir ein System erschaffen, in welchem Leistung und eben nur Leistung belohnt wird, und zwar angemessen und gerecht. Was sich als einfache Idee anbeitet und jedem einleuchten sollte, wird durch die Praxis deshalb erschwert, weil wir in jeder Gesellschaft ein komplexes System von Abhängigkeiten haben, durch welches bisher Eigentum verteilt wurde. Menschen, welche bisher in den Genuss von Vorzügen gekommen sind, wenn auch
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durch ungerechtfertigte Verteilung von Eigentumsrechten, müssen erkennen, dass dieses neue System für sie unter der Bedingung einer Leistungserbringung durchaus imstande ist, etwas zu bieten. Dies wird die grösste Aufgabe eines so genannt idealen Sonnenstaates sein, diese Menschen mit ihren Privilegien zu befriedigen. Denn ansonsten werden sie das neue System nicht annehmen wollen, und es wird scheitern. Sie werden es sogar mit aller Macht bekämpfen. Mit allem, was sie an ihren Eigentumsrechten als Machtbasis dagegen aufwenden können.
Eigentum und Leistung werden im Titel deshalb im gleichen Zuge genannt, weil sie in heutiger Zeit unweigerlich zusammenhängen. Es wird nicht nach gerechten Kriterien eine Leistung abgegolten, sondern Leistung kann alleinig durch Eigentumsrechte geltend gemacht werden. Das ist heute sogar der Standard. Ja es ist seit der Zeit Roms der Standard. Dieses Recht entspricht aber keinesfalls einer Gerechtigkeit, sondern es ist der Grund, weshalb seit über 2'000 Jahren es noch keine Nation jemals geschafft hätte, ein langfristiges Gesellschaftssystem aufzubauen und stabil zu erhalten. Denn die Eigentumsrechte führten bisher in allen Gesellschaften nach bereits kurzer Zeit zu dramatischen Umverteilungsproblemen, so dass sie die Gesellschaft von innen heraus zerstörten. Ganze Hochkulturen, wie gut sie auch immer funktionierten in einer Wachstumsphase, stürzten in der Phase der Stagnation oder Rezession durch diese Umverteilungsprinzipien wieder in sich zusammen. Eigentum annektiert Eigentum. Wer Eigentumsrechte geltend machen kann, kann diese Eigentumsrechte an Besitzer abtreten, von welchen in Folge eine Leistung kann abgezogen werden, die in keiner Art und Weise der eigenen, wahrhaft erbrachten Leistung entspricht. Viele Clans aus der Antike haben dieses Prinzip längst erkannt, und haben sich über die lange Dauer von vielen Jahrhunderten und Jahrtausenden fast gänzlich unerkannt zu den heute mächtigsten Interessengruppierungen aufgeschwungen. Und viele haben sich hierdurch das Gewerbe der Banken unter den Nagel reissen können. Wir wissen, dass die Finanzstrukturen die ausführenden Mittel sind, um das Eigentum zu sichern und auszubauen. Wer alleinig von Privatbanken redet, ohne die dahinter verborgene Wahrheit über die Eigentumsrechte zu benennen, verkennt die Wahrheit vollkommen. Die Welt des Geldes wurde erst dann mit Zins belegt, als es um die Abtretung von Eigentumsrechten an Mieter, Besitzer oder Nutzer ging. Der Zins ist somit eine direkte Folge und Differenzierung von abgetretenen Eigentumsrechten. Und genau so muss man den Zins betrachten. Der Zins wurde sozusagen geboren aus einer Ungleichheit und Ungerechtigkeit von Eigentumsrechten heraus. Und durch den Zins wird, wegen der Ausgabe von Schuldscheinen als Gegenleistung zu erbrachter Arbeitsleistung, eben auch die Arbeitsleistung umverteilt von den Leistenden zu den Eigentümern. Hierdurch kommt es zum bekannten Umverteilungsproblem, welches in allen Staaten die Rechtsstaatlichkeit und Gerechtigkeit mittel- bis langfristig untergräbt, indem es eine Elite von Eigentümern erzeugt, und eine grosse Masse von Besitzern und vom Eigentum abhängigen Nutzsklaven. Diese Sklaven und Bürger sind es, welche die bestehende Ordnung früher oder später zermalmen müssen, weil ihnen nichts anderes übrig bleibt. Und dies ist auch der Grund, weshalb Zivilisationen in Zyklen entstehen und vergehen. Zurzeit erleben wir eine Phase der totalen, diktatorischen Überwachung des Bürgers. Dies ist ein Zeichen dafür, dass sich der Zyklus seit langer Zeit nach oben bewegt hat, und nun beginnt, seinen Kulminationspunkt zu erreichen. Dies sollte uns davor warnen, was noch kommen kann.
Will man Leistung gerecht bemessen, muss man zuallererst verhindern, dass über Eigentumsrechte von Besitzern oder Mietern von Eigentum eine Leistung kann abverlangt werden, welche durch den Eigentümer gar nie erbracht wurde. Wegen dem Mythos, dass eine Unternehmung Gewinn erwirtschaften muss, um überhaupt Löhne bezahlen zu können, wird immer dort ein Mehrwert an Leistung genommen, wo man niemals eine entnehmen dürfte. Dies führt, wie auch beim Zins, zu einer dauernden Umverteilung von erbrachter Arbeitsleistung an Eigentümer. Und man kann daraus die Regel ableiten: Wer kein Eigentum hat, wird ausgebeutet, und wer Eigentümer ist, kann andere ausbeuten. Dies kann soweit gehen, dass ein Eigentümer, wenn er genug Eigentum hat, von seinem Eigentum alle seine Lebensaufwendungen durch die Eigentumsrechte und die Arbeitsleistung anderer aufgelten kann. Dieser Eigentümer muss keine Leistung mehr erbringen, er lebt, oder besser schmarotzt, vollständig von der Arbeitsleistung anderer Menschen. Dies ist ein Abhängigkeitsverhältnis wie bei Sklaven, welches fundamental jeder Form von Gerechtigkeit in der Gesellschaft widerspricht. Man muss unweigerlich zum
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Schluss kommen, dass solche Ungerechtigkeiten zum Verschwinden gebracht werden müssen.
Das Problem ist allerdings, dass die gesamte Macht der reichen und mächtigen Eigentümer der Welt auf diesem Umverteilungsprinzip der Eigentumsrechte beruht. Und diese Menschen haben nicht das geringste Interesse daran, das System zu ändern. Wir haben also erstens ein Problem, welches nur von wenigen erkannt wird, und zweitens haben wir klar erkennbar den Willen der Eigentümer, dieses System im Notfall mit sogar Gewalt zu erhalten. Was macht man in einem solchen Fall, um nicht selber den Kopf zu verlieren? Die reichen und mächtigen Eigentümer sind zusätzlich verstrickt mit dem historischen Adel, mit der Geldelite, mit den Geheimgesellschaften, mit den Herrenclubs jeglicher Art, den Geheimdiensten und sogar dem organisierten Verbrechen.
Es ist ein wilder Wust von Interessen und Personengruppierungen, welche hinter den Eigentumsrechten stehen. Alle sind sie pyramidal ineinander verstrickt, ein jeder profitiert auf seine Art und Weise vom bestehenden Unrechtssystem, und alle haben sie ein Interesse, dass niemals etwas an diesen Umverteilungsgesetzen jemals sich ändert. Denn alle leben und profitieren sie schlussendlich mit ihren Spezialrechten und Privilegien von der Umverteilung der Arbeitsleistung von den wahrhaft und wirklich Leistenden zu den Eigentümern mit Eigentumsrechten. Deshalb wird dem arbeitenden und leistenden Menschen ca. 50% der Arbeitsleistung hinweg genommen.
Wie sonst könnten den Privilegierten so viele Spezialrechte und Privilegien verbleiben, wenn nicht durch einen bewusst eingeführten Systemfehler?
In der Schweiz, und sie ist wie immer ein gutes Beispiel von einem westlichen, kapitalistischen Umverteilungssystem, muss man für den Staat und die Steuern ca. 8-12 Monate des Jahres arbeiten, wenn man allein stehend oder ein Paar ist. In der Wirklichkeit hat man im Durchschnitt also gerade genug um zu überleben, hat kein eigenes Wohneigentum, kein eigenes Auto, welches man sein Eigentum nennen kann, muss gleichzeitig aber dafür sorgen, dass der Gemeinde, dem Kanton und dem Bund Gelder durch die eigene Arbeitsleistung zufliessen, über welche Schwimmbäder, Strassen, Anlagen, Schulen und vieles mehr können gebaut werden. Wenn man als Paar ein Kind hat, dann muss der eine Elternteil zu Hause bleiben, und der andere Elternteil muss arbeiten. Vorausgesetzt, einer von beiden findet überhaupt eine Arbeit. Wenn, dann verdient man für die Familie gerade noch genug, um Ende Jahres in der Lage zu sein die Steuern zu bezahlen. Man arbeitet faktisch 12 Monate des Jahres für den Staat. Das heisst, dass man kein Wohneigentum hat, kein sonstiges Eigentum, kein Geld, keine Ferien, keine Bildungschancen, keine Zukunft. Gleichzeitig wird man dazu verdonnert, trotzdem für die Gesellschaft alles zu geben, bis auf das letzte Hemd. Das ist nicht nur eine Form der Ausplünderung, sondern das ist schlimmer als in der schlimmsten Diktatur jemals möglich wäre. Man ist der perfekte Sklave. Jede Form von Arbeitsleistung wird einem weggenommen. Selber hat man gerade noch genug, um zu überleben. Man hat dann also faktisch gerade noch das Recht, zu existieren. Findet man keine Arbeit, dann verliert man selbst das Existenzrecht in den meisten, westlichen Gesellschaften.
Mir selbst ist es passiert vom Staat um 10 Jahre meiner Erwerbstätigkeit betrogen zu werden. Dies ereignete sich wie folgt: In jungen Jahren konnte ich durch harte Arbeit, als es noch genug Arbeitsplätze gab, ca. 120'000.- CHF sparen. Als ich dann gegen meinen Willen arbeitslos wurde, konnte ich eine bestimmte Zeit lang, ca. 2 Jahre, von der Arbeitslosenversicherung leben. Danach war ich ausgesteuert und musste von diesem hart erarbeiteten Geld leben, bis es auf 5'000.- CHF herunterschrumpfte. Dies war bei den sehr hohen Lebenshaltungskosten in der Schweiz nach weiteren ca. 1 ½ - 2 Jahren bereits der Fall. Mir blieb keine andere Möglichkeit, als mein gesamtes, erspartes Geld, meine während 10 Jahren geleistete Arbeit, innert kurzer Frist an meine Mitbürger abzutreten, an die Gemeinde, an Unternehmungen, an den Vermieter, und an viele andere Nutzniesser des staatlich errichteten und staatlich geschützten Enteignungssystemes. Der Staat und das Gesetz behaupten von sich immer, sie würden Eigentum absolut schützen. Das stimmt im Falle des einfachen Bürgers aber nachweislich nicht, denn er hat keine Sicherheiten, wenn er kein Eigentum für sich durch andere kann arbeiten lassen. Wenn ich damals Wohneigentum gehabt hätte, durch welches ich von der Mietzinsleistung anderer Leute hätte leben können, wäre ich gar nie in die Lage gekommen, Geld zu verlieren. Da ich aber ein Eigentumsloser war, wurde ich faktisch vom Staat enteignet, indem ich alles Vermögen, all mein Eigentum, aufbrauchen musste. Im Endeffekt hat mich der Staat zwangsenteignet und mich um 10 Jahre Arbeitsleistung betrogen. Die Staatsordnung und ihre Gesetze hat sich das Recht
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herausgenommen, diese Arbeitsleistung abtreten zu müssen, ohne dass er mir eine Chance gegeben hätte, einer Arbeitstätigkeit nachzugehen. Dabei ist es der Staat, welcher im Gesellschaftsvertrag quasi garantieren muss, die Gesellschaft so zu ordnen, dass der Bürger sich nicht nur erhalten kann, sondern dass er am allgemeinen Wohlstandszuwachs teilhaben kann. Das ist die Definition des Gesellschaftsvertrages. Weshalb sonst sollte man einen Gesellschaftsvertrag anerkennen, wenn er nicht allen die gleichen Chancen und das Recht auf Sicherheit und Wohlstand gewährt? Aber um ehrlich zu sein, für meine Person hat sich dieses Thema längst erledigt. Ich habe den Glauben an den Gesellschaftsvertrag längst verloren, weil ich mit der Wirklichkeit der wahren Gesellschaftsstruktur konfrontiert war. Dieser Gesellschaftsvertrag hat in den modernen Gesellschaften für den durchschnittlichen Bürger nie bestanden. Im Kapitalismus kämpft jeder für sich, und alle gegen alle. Ich brauche lange, um zu verstehen, dass ein Gesellschaftsvertrag nur für die reichen und mächtigen Eigentümer gilt, nicht aber für den normalen Bürger. Die Umverteilungsprobleme und die Gesetze beweisen eindeutig, dass es für den normalen Bürger niemals einen solchen gegeben hat. Alle westlich-kapitalistischen Eigentumsdiktaturen geben dem Eigentümer absolute Machtbefugnisse und Befehlsgewalt. Der Arbeitsleistende muss schlussendlich darum betteln, angestellt zu werden. Es ist ein perfektes System für Sklaven, gemacht von Herren. Es war nie die Leistung, welche in unserer Gesellschaft zählte, sondern nur das Recht des Eigentums, das Recht des Stärkeren über den Schwächeren.
Und dieses hat im Endeffekt direkten Einfluss auf alle Menschenrechte und Bürgerrechte.
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