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Der Endzustand in einer Marktwirtschaft

Der Markt behauptet von sich, den allgemeinen und breit gestützten Wohlstand in einer Gesellschaft erreichen zu wollen. Wenn nicht direkt, so durch die Folgen seines Wirkens. In Tat und Wahrheit bewirkt der Markt das genaue Gegenteil. Erstens: Der Markt funktioniert niemals ohne staatliche Regulierung durch eine Wettbewerbsbehörde. Und selbst dann sind sich die Wirtschaftseigentümer bewusst, dass nur durch Preisabsprachen das gegenseitige Ausbluten durch die Konkurrenzsituation verhindert wird. Deshalb ist nicht die Konkurrenz der Standard in Bezug auf das Verhältnis zwischen Unternehmenseigentümern, sondern die verborgene Preisabsprache. Und im schlechtesten Falle gehören sich konkurrierende Unternehmungen den gleichen Eigentümern. Die Eigentumsverhältnisse im Hintergrund werden nicht veröffentlicht oder bekannt gegeben. Niemand hat die Kontrolle über die wahren und echten Eigentumsverhältnisse von Unternehmungen. Eine Studie von Mitarbeitern oder Studenten der ETH-Zürich hat gezeigt, dass praktisch alle internationalen Unternehmungen schlussendlich im Hintergrund den gleichen Eigentümern gehören. Und diese Eigentümer sind in immer den gleichen, reichen und mächtigen Clans angesiedelt, welche ebenfalls in der Öffentlichkeit nicht bekannt sind. Mit anderen Worten: Es hat niemals wirklich einen Markt gegeben. Der Markt ist lediglich die Idee, die Mitarbeiter in allen Unternehmungen dermassen zu Effizienz anzutreiben, dass die wahren Eigentümer der Unternehmungen noch mehr Arbeitsleistung von den Arbeitsleistenden auspressen können, um noch mehr Eigentum zu annektieren und hierdurch noch mächtiger zu werden. Das ist der
Welt-Erneuerung durch Eigentumsreform
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eigentliche und versteckte Zweck der in die Welt gesetzten Idee des Marktes, und nicht, den Wohlstand in der Bevölkerung zu erhöhen. Der Wohlstand in der allgemeinen Bevölkerung wird durch dieses Umverteilungsprinzip des elitären Eigentums nicht gefördert oder erhöht, sondern dauerhaft und immer massiver gemindert, so dass das Volk schlussendlich nur noch Besitzer ist von allem, was es gibt, und die Elite die Eigentümer von allen Produktionsmitteln, von allem Wohneigentum und allem, was jemals als Eigentum überhaupt existierte. Das ist das Geheimnis hinter der Idee des Marktes, und nicht die Erhöhung der Effizienz der Unternehmung, um die Gesellschaft zu weiterzuentwickeln und den Lebensstandard der Menschen zu erhöhen. Es geht nicht um Weiterentwicklung. Es geht um Machtanreicherung. Die Weiterentwicklung ist nur ein Nebeneffekt dieser Machtanreicherung, und wird von der Eigentumselite gewährt, wenn sie ihre Privilegien hierdurch erhalten können oder sie nicht in Gefahr sehen. Wo sie ihre Eigentumsrechte nicht geltend machen können, oder die Marktgesetzte nicht zum tragen kommen, diese Nationen oder Gesellschaften werden in den Krieg geführt und zerstört, um danach wenigstens am Aufbau der Infrastruktur von der Arbeitsleistung der arbeitenden Menschen derart zu profitieren, dass damit ein grosser Teil des Staatseigentums durch Privatisierung kann annektiert und beherrscht werden.
Der Markt hätte nur dann wirklich eine Berechtigung, wenn das Eigentum einigermassen regelmässig in der Bevölkerung verteilt wäre, und wenn alle Menschen in ungefähr gleichem Umfange und direkt davon profitieren würden. Im Endeffekt aber macht der Markt im besten Falle, dass jede Unternehmung gerade noch überleben kann durch eine gnadenlose Konkurrenzsituation und den dadurch entstehenden Kostendruck. Viele Unternehmungen bestehen nicht und gehen Konkurs. Ein Konkursfall stellt aber nicht das Eigentumsrecht des Unternehmenseigentümers in Frage, sondern garantiert nur die ausstehenden Forderungen anderer Eigentümer. Der Preis für die Effizienz, respektive die Konkurrenzfähigkeit oder Marktfähigkeit, für den Konkurs oder die Marktsituation bezahlt in keinem einzigen Fall der Eigentümer der Unternehmung, wenn er es richtig macht, sondern immer der Mitarbeiter. Ausserdem ist der Lohnposten immer der grösste, dauerhafte Aufwandsposten in einer Unternehmung. Und dieser wird immer vom Eigentümer versucht zu minimieren. Deshalb wird bei jeder Gelegenheit, oder besser bei jeder Ungelegenheit, sofort Personal abgebaut. Die Entlassenen müssen in die Sozialwerke, und die verbleibenden Mitarbeiter werden mit der manchmal doppelten Arbeitslast zurück gelassen, welche sie überhaupt zu leisten in der Lage sind. Dies führt zu Burnout und psychischer Krankheit, da man entweder bereit ist, diese Belastung anzunehmen, oder dann krank zu werden oder kündigen zu müssen, oder beides. Da der Arbeitsmarkt nirgendwo auf der Welt funktioniert, und immer ein Überangebot von Arbeitssuchenden vorherrscht, wird es immer Menschen geben, welche sogar bereit sind, eine Arbeitsstelle unter normalerweise unhaltbaren Bedingungen zu akzeptieren. Mit anderen Worten, die Bedingungen des Marktes erschaffen zwar eine Fülle von materiellen Gütern, aber sie führen auch zur Enteignung der Bevölkerung, und schlussendlich zur Senkung des allgemeinen Lebensstandards. Und somit wäre der Mythos des Marktes bereits entkräftet, denn er dient nicht der Gesellschaft, sondern nur der Elite des Eigentums. Wenn der Markt durch staatliche Regulierung wirklich funktioniert, dann geht es den Eigentümern wie immer sehr gut, die Unternehmungen können aber gerade noch überleben, und der Mitarbeiter und Bürger, welcher auf Arbeitsstellen angewiesen ist, verliert diese Erwerbsmöglichkeiten in vielen Fällen, behält sie und wird mehrfach belastet, aber in allen Fällen mindert sich sein Lebensstandard massiv, oder er wird in die Sozialwerke getrieben und wird durch den Staat enteignet. Dieses unsägliche Schauspiel wird von den meisten Menschen zwischenzeitlich als Naturgesetz betrachtet, obschon es sich genau genommen nur um die Gesetze von einer Eigentumselite und zum Nutzen und dem Wohl für eine Eigentumselite handelt.​