Arbeitsplatz-Erschaffung nicht Aufgabe der Wirtschaft
Eine der vielen Irrtümer der Neuzeit ist die Vorstellung, eine gut funktionierende, kapitalistisch strukturierte Wirtschaft könne Vollbeschäftigung erschaffen oder garantieren. Von diesem Hoffnung
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verbreitenden Mythos lebt die kapitalistische Eigentumsdiktatur, seit es sie gibt. Und natürlich könne darin jeder, welcher über genügend Fähigkeiten, Wissen, Sachverstand und Fleiss verfügte, vom Tellerwäscher zum Millionär werden. Dieser Mythos kommt aus einer Zeit von Amerika, in welcher jeder Bürger sich Landrechte (Claims) zur Suche nach Gold abstecken konnte, um durch seine Schürfrechte zum Millionär zu werden, oder wo jeder sich ein Stück Land kaufen konnte, um sich eine eigene Existenz zu erarbeiten, und bei Erfolg tatsächlich zu einigem Reichtum kommen konnte. Damals setzten die Umverteilungsmechanismen von Banken und Staat aber erst ein, und waren noch nicht so ausgeprägt wie heute. Es gab die so genannte Eigentumsdiktatur noch nicht in gleichem Ausmass. Heutzutage ist in allen Ländern der Welt alles Eigentum verteilt, und niemand mehr kann durch geringen Aufwand reich werden. Es ist eine ganz andere Zeit. Entweder man hat heute bereits Eigentum, und kann sich dadurch die Umverteilungsprinzipien zu Nutze machen und sich Eigentumssklaven erschaffen, oder man hat keine Chance auf die Anhäufung von Reichtum. Die Zeiten des Tellerwäschers, welcher zu einigem Reichtum gelangte, sind längst vorbei. Die Gesellschaft hat sich weiterentwickelt, hat neue Regeln und neue Umverteilungsprinzipien ausgebildet, und vor allem hat es eine Abscheidung gegeben in Bezug auf die bestehenden Rechte. Rechte gibt es heute für jemanden nur noch, wenn er über viel Eigentum verfügt, und schon lange nicht mehr, weil er fleissig, intelligent und strebsam ist. Das Märchen des Tellerwäschers ist längst Vergangenheit, obschon man dieses Beispiel noch heute immer wieder hört.
Das Produktionseigentum zur Erstellung von Produkten und Dienstleistungen ist längst vergeben und als Eigentum in Händen von wenigen Menschen, verglichen mit der Anzahl der Gesamtbevölkerung. Dieses Problem hat bereits vor über 100 Jahren zur Ausbildung des Kommunismus geführt. Zwischenzeitlich gibt es den Kommunismus nicht mehr, aber das Problem der kapitalistischen Eigentumsdiktatur existiert noch immer. Es wurde niemals gelöst. Für Westeuropa, welches nach dem Zweiten Weltkrieg zum Bollwerk gegen den Kommunismus umgestaltet wurde, die Menschen darin, vor allem in Deutschland, zum Kapitalismus und zur Demokratie umerzogen wurden, wurde die soziale Marktwirtschaft von den Alliierten erfunden und eingeführt, um den krassen Unterschied zum Nationalsozialismus nicht zu offensichtlich aufzuzeigen, so dass die Menschen keinen Verdacht schöpfen würden und verstehen würden, dass die kapitalistische Eigentumsdiktatur nur die Annektierung des Eigentums zum Ziel hatte.
Durch die Überlagerung allen Eigentums, vom Privateigentum bis zum wirtschaftlich kaufbaren Unternehmenseigentum, wurde langsam aber immer durchgehender alles Eigentum an die bereits bestehenden, reichen und mächtigen Eigentümer überlagert, welche meistens aus den USA stammten. Dieser Vorgang ist heute nicht vollständig abgeschlossen, aber mit der Bildung der EU legt er einen weitaus schnelleren Gang ein als bisher. In diesem Bestreben der international agierenden Unternehmungen, alles Eigentum sich unter den Nagel zu reissen, machen sie keinen Halt vor Massenentlassungen. Denn, wie gesagt, es geht der Wirtschaft, und im Hintergrund auch den Eigentümern dieser Unternehmungen, nicht um den Aufbau eines Staates, sondern ganz im Gegenteil um dessen Plünderung durch Annektierung allen kaufbaren Eigentums und durch die so genannte Privatisierung. Es war niemals die Aufgabe der Privatwirtschaft, Arbeitsplätze zu erschaffen, weder durch die Konkurrenzsituation, noch durch den Willen der Unternehmenseigentümer im Hintergrund. Es ging immer nur um die Annektierung von Eigentum und im Hintergrund auch um die Zerstörung des Bürgertums und des Staatsrechts. Alle diese "Funktionen" und Gebilde, der Staat, die Nation, der Bürger und die Identität von Menschen in einer Gesellschaft, waren der Eigentumselite deshalb schon zuwider, weil sie ihren eigenen Machtanspruch und ihren Machtbereich minderten oder gänzlich in Frage stellten. Die Schaffung von neuen Wirtschaftsräumen mit Freihandel und ohne Zollschranken kommt als Idee von dieser Eigentumselite, und mit dem Ziel der vollständigen Annektierung allen kaufbaren Eigentums.
Arbeitnehmer sind nicht dazu da, sie an dieser Umverteilung von Eigentum teilnehmen zu lassen, sondern um durch Gewinnabschöpfung und Abschöpfung von Arbeitsleistung das restliche, noch in freier Hand des Bürgers vorhandene Eigentum aufzukaufen. Es ist nur folgerichtig, dass man hierfür zur Erstellung von Produkten und Dienstleistungen, welche Gewinn abschöpfen müssen, nur gerade so wenige Arbeitnehmer nimmt, wie notwendig sind, um einen grösstmöglichen Gewinn einzufahren. Und durch das angebliche Konkurrenzverhältnis in der Marktwirtschaft, wird dieses noch auf eine wie von selbst funktionierende, ideologische Grundlage gestellt. Im Hintergrund aber
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gibt es keine wirklichen Konkurrenzverhältnisse, weil das Eigentum der internationalen Unternehmungen, Finanzgesellschaften und Privatbanken von den gleichen Eigentümern stammt, und diese in aller Ruhe ihre "Welt-Annektierung" und die Allmachtspläne weiterführen können.
Immer auf Kosten der Bürger, immer auf Kosten der Freiheit und immer auf Kosten der Menschenrechte. Man muss die angebliche Erschaffung von Arbeitsplätzen, und die Propaganda, welche damit einhergeht, genau unter diesen Bedingungen verstehen lernen. Dann wird man auch verstehen, weshalb dieser Mythos benutzt wird. Es geht um Hirnwäsche von Arbeitnehmern und Bürgern, und damit diese die Expansion der Privatwirtschaft, und somit ihre eigene Enteignung, tatkräftig unterstützen. Das ist die ganze Wahrheit hinter der angeblichen Schaffung von Arbeitsplätzen durch die Privatwirtschaft, welches als schlimmste Lüge des Neoliberalismus gelten kann, und welches von der Eigentumselite regelrecht in propagandistischer Absicht in die Köpfe der Menschen gehämmert wird. An jeder Universität, an jeder Bildungsinstitution der Welt, werden diese Irrlehren gelehrt, um die Menschen geistig gefügig zu machen, und um sie als treue Sklaven und Handlanger für die Interessen des Eigentums auszubilden. Dies funktioniert, weil alle diese Ausgebildeten mit guten Stellen und guten Löhnen belohnt werden für die Übernahme dieser Propagandalehren. Im Endeffekt aber werden auch sie alle ihr Eigentum verlieren. Die Umverteilungsmechanismen des Eigentums, der Gesetze und der Finanzregeln arbeiten gegen alle Menschen, ausser gegen die Eigentumselite ganz zu oberst in der Pyramide, welche diese Gesetzmässigkeiten der Umverteilung seit vielen Jahrtausenden benutzen, um sich Macht durch Eigentum anzueignen. Alle Menschen in der Wirtschaft sind nur Mittel zum Zweck, um diesen Machtanspruch, diesen Endzustand der Umverteilung von Eigentum an die Elite, abzuschliessen.
Die Schaffung von Arbeitsplätzen folgt alleinig dieser Logik, wenn nicht in der Zeit, dann doch langfristig und als Endziel. Es ist nicht das Ziel, die Menschen durch wirtschaftliche Massnahmen wohlhabender zu machen, sondern sie schlussendlich an allem zu enteignen. Der allgemeine Wohlstand in Bezug auf die Nutzung von Materialien mag zwar zunehmen. In Zukunft wird die breite Masse über kein Eigentum mehr verfügen können, weil ihnen durch die Abschöpfung der eigenen Arbeitsleistung schlussendlich alles Eigentum hinweg genommen werden wird. Das ist kein Horror-Szenario und ist auch keine Verschwörungstheorie. Der Plan dazu existiert seit langer Zeit, und die bestehenden Umverteilungsmechanismen von Eigentum sind der Beweis dafür. In diesem höheren Machtplan spielt es keine Rolle mehr, ob langfristig Arbeitsplätze geschaffen werden oder nicht. Der Bürger wird eines Tages ohne Macht dastehen, alle Nationalstaaten werden demontiert sein, und die Menschen werden machtlos und handlungsunfähig zurückgelassen sein.
Die Politiker in allen westlichen, kapitalistischen Eigentumsdiktaturen behaupten, um gewählt zu werden, sie würden sich einsetzen für wirtschaftlich gute Bedingungen, und damit hierdurch Arbeitsplätze könnten geschaffen werden. Die Absicht hinter dieser Aussage ist das Kalkül der Wahl oder Wiederwahl, auf kosten der Hoffnung der Existenzsicherung des Bürgers. Wie sollte ein Politiker überhaupt in der Lage sein, Arbeitsplätze zu erschaffen? Er hat die Macht dazu nicht, und auch nicht die Befugnis. Denn wenn er wirklich Arbeitsplätze schaffen wollte, dann müsste er ganz anders vorgehen. Er müsste erstens das in der Verfassung absolut definierte Eigentumsrecht ausser Kraft setzen, und zweitens müsste er die künstlich geschaffene Sockelarbeitslosigkeit zur Schaffung eines angeblichen Arbeitsmarktes umwandeln, und den Staat zwingen, für jeden Bürger eine Arbeitsstelle zu erschaffen. Nur so lässt sich Vollbeschäftigung erschaffen. Dazu ist ein Politiker aber nicht in der Lage, weil er keine Vollmachten diesbezüglich hat. Er ist ja nur ein Volksvertreter mit Vollmachten innerhalb der bestehenden, gesetzlichen Rahmenordnung der Verfassung selbst. Und insofern ist er gar nicht in der Lage, Arbeitsplätze zu erschaffen, noch die Garantie für Vollbeschäftigung zu geben, oder Versprechungen zu machen hinsichtlich dessen. Ein Politiker, welcher mit Versprechungen der Schaffung von Arbeitsplätzen den Menschen Hoffnung macht, handelt nur im Interesse von sich selbst, und im Interesse der Eigentumselite, welchen diese Aussagen einerseits helfen, die Hirnwäsche des Bürgers weiterzuführen, und andererseits die Wirtschaft als Mittel zur allgemeinen Anhebung des Wohlstandes des Bürger darzustellen, was sie aber nicht ist. Die Wirtschaft ist heute ausschliesslich ein reines Mittel zur Enteignung des Bürgers. Und darüber hinaus erlauben es ihre Gesetze der Umverteilung nicht, für den Bürger etwas zu erschaffen, was bleibenden Wert hat, was langfristig seinen Wohlstand, seine Sicherheit, oder sonst etwas fördert. Die heutige Wirtschaft, welche zu den grössten Teilen längst in das
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Eigentum der seit der Antike bestehenden Eigentumselite als Produktionseigentum übergegangen ist, hat weder die Absicht noch die Funktion, für den Bürger einen Vorteil zu erarbeiten oder den Wohlstand zu fördern, geschweige denn, Arbeitsplätze zu erschaffen. Sie ist nur interessiert an der Umverteilung von Eigentum für sich selbst. Und an dieser Tatsache wird sich niemals etwas ändern, solange das System der kapitalistischen Eigentumsdiktatur besteht. Arbeitsplätze können erst dann erschaffen werden, wenn nach einer Revision der Eigentumsrechte der Staat, die Gemeinschaft aller Bürger, zur systematischen Erschaffung von Arbeitsplätzen übergeht, vorher aber jegliche Umverteilungsproblematik gelöst hat.
Das Marktprinzip und die Konkurrenzsituation wurden nicht erfunden oder eingeführt, um wirklich die Effizienz zu steigern im Sinne für eine grössere Leistungsfähigkeit und zum Nutzen für die Gesellschaft. Sondern sie wurde als Marktprinzip eingeführt, um den Gewinn durch Eigentumsrechte zu vergrössern. Eine erdrückende Konkurrenzsituation hat nur einen Effekt, nämlich eine Steigerung und Optimierung der Abschöpfung von Arbeitsleistung der Arbeitnehmer, und die Überlagerung dieser Leistung an die Eigentümer in der Wirtschaft. Dies hat zur Folge, dass praktisch alle Arbeitsleistung der Arbeitnehmer schlussendlich den Wirtschaftseigentümern gehört. Genau deshalb ist dieses System des Kapitalismus so erfolgreich, weil die Macht über die Arbeitsleistung zentral dem Eigentümer in diesem Umlagerungssystem übergeben wird. Das Prinzip des Marktes mit Umverteilung oder Umlagerung des Rechtes an Arbeitsleistung an den Eigentümer mit seinen absolutistischen Rechten widerspricht dem Argument der Erschaffung von Arbeitsplätzen diametral. Die Wirtschaft, basierend auf den Eigentumsrechten von Eigentümern hat nicht das Ziel, Arbeitsplätze zu erschaffen, sondern sie hat das Ziel, so viel wie möglich von der Arbeitsleistung vom wahrhaft und effektiv leistenden Arbeitnehmer an den Eigentümer einer Unternehmung abtreten zu lassen. Der Markt begünstigt von seinen Aufgaben und Funktionen her also immer den Eigentümer, und nicht den Leistenden. Darin liegt bereits der Systemfehler. Es kann an keiner Stelle in diesem Wirtschaftssystem behauptet werden, der Arbeitende, der Fleissige, der Intelligente und der Initiative könnten die Früchte ihrer eigenen Leistung vollumfänglich selber abernten, sondern der grösste Teil der Leistung wird einfach umgelagert an die Eigentümer. Das ist das wahre Prinzip hinter der Idee des Marktes und seiner Funktionen.
Deshalb sind auch alle seine weiteren, davon abgeleiteten Forderungen nach Liberalisierung und weiterer Konkurrenzsituation erklärbar, denn diese scheiden das Eigentum und seine Rechte weiterhin, und optimieren diese Umverteilungs- und Enteignungsfunktion von Eigentum und Arbeitsleistung. Das ist die ganze Wahrheit hinter unserem Wirtschaftsprinzip. Und wer das nicht verstanden hat, der hat nichts verstanden.
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