Mitteleuropas Schicksal als Schicksal der Welt
Wenn wir die Entwicklung der Welt von heute betrachten, erkennen wir eine Regel. Das Schicksal Mitteleuropas muss zum Schicksal der Welt werden, ist das Schicksal von allen Völkern, Nationen, Gesellschaften und Gruppierungen, welche in der Welt von heute existieren. Die Zerreibung von Mitteleuropa in zwei Weltkriegen zeigt die allgemeinen Bestrebungen einer traditionellen Eigentumselite, und wie diese mit allen Mitteln und Methoden gegen alle Bestrebungen der Freiheit und jeder freiheitlichen Gesellschaftsordnung vorgeht. Wird Mitteleuropa auch in Zukunft scheitern, dann wird die freie Welt scheitern. Wenn es Mitteleuropa nicht schafft, sich seine ursprünglichen Rechte der Freiheit zurückzuholen, bedeutet dies das Stürzen der Welt in eine dunkle Zeit, und dass die Dunkelkräfte der Eigentumselite erneut gewonnen haben. Dann wird es erneut für lange Zeit ein dunkles Zeitalter geben, in welchem die Individualrechte und die Freiheiten des Bürgers praktisch nichts mehr gelten. Dann wird erneut ein Kali-Yuga über die Menschheit hereinbrechen, wie schon so oft in den letzten, tausenden von Jahren. Zurzeit gehen wir durch genau diese Phase einer Weiterentwicklung. Die Kräfte der global organisierten und strukturierten Eigentumselite bemächtigt sich des noch letzten, freien und verfügbaren Eigentums, um seine Macht über die Menschen definitiv zu festigen und für lange Zeit, wenn nicht sogar für immer, zu erhalten. Alle Massnahmen, welche zur Anwendung kommen, von der Einpflanzung von Chips bei Menschen bis zur Überwachung aller elektronischen Kommunikationsmittel, führen im Endeffekt zur Stärkung dieser Eigentumselite. Diese Ziele und Absichten sind von ihr definiert, und sie arbeiten immer nur zugunsten dieser Gruppe von Menschen, zum weiteren Ausbau ihrer Macht über Eigentum, und schlussendlich über Menschen, welche zu alleinigen Besitzern verkommen, mit nur mehr Besitzrechten. Das ist der Weg, welcher die Menschheit nun gezwungen wird zu gehen. Es gibt keine Gesellschaft mehr, keine Nation, kein Volk, welche sich dieser Gesetzmässigkeiten entziehen kann.
Mitteleuropa hat in diesem Kampf um die Existenz der Vielfalt von Völkern und Traditionen, der Tradition in der Freiheit und den Menschenrechten, eine Sonderstellung inne. Scheitert Mitteleuropa, welches durch das traditionelle Gefühl und Bewusstsein für die Freiheiten der
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Menschen eine Sonderstellung einnimmt, und kann sich nicht aus der Schlinge des Eigentums befreien, dann wird auch die Welt daran scheitern. Denn es gibt kein anderes Volk, in welchem die Tradition der Freiheit so stark verwurzelt ist, wie das mitteleuropäische. Wenn es von hier aus nicht gelingt, die Moderne zu reformieren, dann wird der Impuls von keinem anderen Orte der Welt mehr kommen können. Und dann steht bereits fest, in welche Irrlehren und Ideologien die Welt sich stürzen wird. Es gibt dann kein Entrinnen mehr. Alle Entwicklungen, welche heute in unserer modernen, westlichen Gesellschaften ablaufen, zeigen bereits die vielfältigen Formen und Abhängigkeiten, welchen der zukünftige Bürger unterworfen und ausgeliefert sein wird.
Das Ringen Mitteleuropas um seine Freiheit ist aber nicht nur ein Ringen um die Freiheit aller Menschen, sondern vor allem auch ein Ringen um ein annähernd perfektes System des Kulturstaates. In Mitteleuropa hat es praktisch alle nur erdenkbaren Systeme der Verteilung von Rechten, und damit zusammenhängend von Eigentum, gegeben. Und diejenigen Systeme, welche sich dem Problem erfolgreich angenommen haben, wurden alle von ausserhalb zertrümmert. Es hat Monarchien gegeben, es hat verschiedene Formen von Sozialismus und Kommunismus gegeben, es hat den Nationalsozialismus gegeben, den Bolschewismus, Diktaturen, faschistische Gesellschaftssysteme jeglicher Formen, verschiedenste Formen von Demokratien, von Systemen des reinen Tauschhandels, die Freiwirtschaft mit einem gänzlich anderen Werteverfallssystem von Schuldscheinen, usw. Es hat praktisch schon alles gegeben. Nichts aber hat sich dauerhaft erhalten können, und führte schlussendlich durch innere Zerfallsgründe oder äussere Machteinflüsse in die erneute Errichtung einer plutokratischen Eigentumselite. Es scheint, als ob bestimmte Kräfte der Plutokratie sich immer und immer wieder durchsetzen würden. Und meistens sind diese Kräfte auf natürliche Art und Weise in Zusammenhang zu ersehen mit einer weltweit organisierten Hochfinanz und von Eigentumsrechten, wie sie in allen westlichen Gesellschaftssystemen absolut gesichert und verbürgt werden. Wo immer sich freiheitliche und die Menschen darin befreiende, neue Systeme einrichten wollen, werden sie schlussendlich von den Plutokratien, respektive deren Vertreter, der Eigentumselite bekämpft und zertrümmert. Ich gehe wohl richtig in der Annahme, dass diese Regel nicht nur auf die Vergangenheit zutrifft, sondern auch für alle Zukunft gilt. Wo immer die Hoffnung für ein neues, gerechtes System entsteht, wird die Plutokratie und Eigentumsdiktatur alle Hebel in Bewegung setzen, um den letzten Hoffnungsschimmer auf Menschenrechte und Freiheiten des Bürgers zu vernichten, um wieder das alte System der Versklavung einzuführen. Die Geschichte Mitteleuropa ist denn vor allem eine Geschichte des Siegeszuges der Plutokratie, über alle Systeme, Zeiten und Orte hinweg. Deshalb müssen wir nach den Gründen hierfür fragen. Denn was im Mitteleuropa der letzten 200 Jahre geschehen ist, wird sich global in der ganzen Welt wiederholen. Wenn wir den Systemfehler Mitteleuropas erkennen, und weshalb es nicht möglich war, die Freiheit für die Menschen systemisch dauerhaft zu errichten, dann werden wir auch den globalisierten Systemfehler in der Welt der Zukunft erkennen können. Deshalb ist das Studium der Geschichte von Mitteleuropa und seinem Ausgang der zukünftige Angelpunkt für alle Völker, Nationen, Ethnien, Gesellschaften und Gruppierungen in der gesamten Welt.
Und da wir nun erkannt haben, dass alle Gesellschaftssysteme in Zyklen wieder zum System der Plutokratie zurückfinden, müssen wir einerseits lernen, wer diese Elite des Eigentums historisch und traditionell betrachtet ist, und weshalb und durch welche Regeln der Abhängigkeit die unter ihr leidende Gesellschaft sich dieser Elite nicht oder nicht mehr erwehren konnte. Daraus werden wir nicht nur den Grund zu diesem Übel erkennen, sondern auch den Schlüssel zu einer Lösung für alle dadurch verursachten, systemischen Probleme haben. Alle Völker der Welt, welche sich heute durch den Kapitalismus in neue Höhen aufschwingen, und denken, dieser Vorgang sei stabil und dauerhaft, und würde sie durch Fleiss und Strebsamkeit, durch Arbeitsleistung und Technologien auf eine neue Ebene anheben, müssen im Endeffekt doch nur eines erkennen lernen, nämlich dass sie aus der Geschichte Mitteleuropas nicht lernen können. Mitteleuropa ist durch alle diese Entwicklungen mehrere Male gegangen, und ist immer wieder gescheitert. Die Geschichte lehrt uns, dass Wohlstand nicht dauerhaft erreichbar ist, wenn man die Umverteilungsprobleme nicht systematisch und dauerhaft zu lösen beginnt. Und selbst wenn man ein System der Gerechtigkeit und dauernden Stabilität gefunden hat, wird dieses geschaffene System und der fast paradiesische Zustand von Kräften und Mächten von ausserhalb aufgerieben und zerstört. Das gleiche Schicksal
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wird jede Nation, jeden Staat und jede Gesellschaft treffen, welche versucht, für sich einen idealen Zustand ohne Umverteilungsprobleme durch Eigentumsrechte zuzulassen. Sie wird von der weltweit agierenden Eigentumselite aufgerieben und zertrümmert. Die chinesische Gesellschaft z.B., deren Bürger eine sehr ähnliche Auffassung von Freiheitsrechten haben wie die Mitteleuropäer, und sich niemals unter eine Eigentumselite einordnen werden, haben mit dem gleichen Schicksal zu rechnen. Alle Massnahmen, welche heute von z.B. der US-Eigentumselite angestrebt und versucht werden zu errichten, zielen auf die komplette Zerstörung der Chinesischen Gesellschaft in Stabilität, Wohlstand und Freiheit ab. Ziel ist die vollständige Einbindung der gesamten Chinesischen Gesellschaft in das westliche System der Eigentumsdiktatur, und schlussendlich mit der vollständigen Unterjochung aller Chinesen und deren Arbeitsleistung unter die Gesetze der westlichen Eigentumsrechte, respektive ihrer Vertreter der Eigentumselite. Und wenn es jetzt noch reiche Vertreter ihrer Art unter den Chinesischen Bürgern gibt, welche meinen, sich diesen Absichten entziehen zu können, werden in nicht allzu ferner Zukunft selber merken, dass sie niemals ausserhalb dieser Pyramide des Eigentums selbst stehen können, und von der westlichen Elite im Zentrum der Pyramidenspitze genau so abhängig sind, wie alle anderen Weltbürger auch. Es wird für niemanden ein Entrinnen geben. Und der Ausgang unter den Gesetzen dieser Eigentumselite ist bereits festgeschrieben im Buch der Geschichte. Aber die Chinesen von heute wissen davon noch nichts. Ja sie ahnen es nicht einmal.
Dabei müssten sie nur die Geschichte von Mitteleuropa studieren, und sie würden lernen können, was mit ihnen passiert, was man mit ihnen vorhat. Und es gibt weder für die Chinesen ein entrinnen, noch für irgendein anderes Volk in der Welt. Und wenn die Trendwende möglich ist, dann nur aus dem Herzen von Mitteleuropa heraus, weil hier die Kraft der Freiheit, welche die Menschen gegen die Ungerechtigkeit verbindet, noch ungebrochen ist. Hier ist der Hort der Freiheit, damals wie heute. Und der Wille zur Erringung dieser Freiheit ist intakt, wenn andere Völker noch nicht einmal über die grundlegendsten Prinzipien von Freiheit überhaupt Bescheid wissen, geschweige denn darin eine lange Tradition und Geschichte vorweisen können.
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