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Privates im Privaten, Öffentliches in der Öffentlichkeit

Eines der grössten, politischen Probleme in den westlichen Herrschaftssystemen ist die Tatsache, dass es Interessen und Interessengruppierungen gibt, welche hinter verschlossenen Türen Absprachen machen und Handlungsweisen vornehmen. Dies geht an einer Meinungsbildung durch den Bürger vorbei. Der Bürger hat daran kein Mitbestimmungsrecht. Eigentlich müsste er über alles abstimmen können, und auch über alles informiert werden, was die Politik in einem Land betrifft. Vor allem Wirtschaftseigentümer, Banken und andere, reiche und mächtige Interessengruppierungen fällen Entscheide hinter verschlossenen Türen, welche nie politisch zur Abstimmung kommen. Der Bürger weiss oft nicht einmal, dass es hinter verschlossenen Türen diese Absprachen und Koordinationen gibt. Dies ist natürlich sehr bedauerlich, und hängt vor allem damit zusammen, dass in Demokratien Interessengruppierungen gegen Interessengruppierungen kämpfen, und je offener man politisiert, desto verwundbarer und angreifbarer man wird. Dies führt dazu, dass der Bürger oftmals erst dann von neuen Gesetzesvorlagen vernimmt, eingeführt durch starke Interessen, wenn sie längst eingeführt wurden und rechtsgültig sind. Ich mag mich da an viele Gesetzesartikel in der Bundesverfassung der Schweiz erinnern, von welchen man erst im Nachhinein erfahren hat, dass diese einer Änderung erfahren haben, und der Bürger darüber nur staunte, und dass er nie involviert wurde. Viele politische Entscheide und Neuerungen in Demokratien gehen an der politischen Entscheidungsfindung durch den Bürger vorbei.
Was den Menschen in allen heutigen, sich modern nennenden Gesellschaften fehlt, ist die innere Überzeugung, dass öffentliche Angelegenheiten in die Öffentlichkeit gehören, und wenn es um eine Entscheidung und den Entschluss geht, dies nicht in einem privaten Bereich sollte gemacht werden. Und dass private Angelegenheiten im Privatbereich verbleiben, und nicht in die Öffentlichkeit dringen sollten, da sie die Öffentlichkeit nicht betreffen. Die „Political Correctness" sollte also eine natürliche Erweiterung in der Empfindung und Sensibilisierung von Entscheidungen für private oder öffentliche Anliegen umfassen. Eigentlich sollten Entscheidungen, welche hinter verschlossenen Türen besprochen werden und zu einem koordinierten Vorgehen einer Interessengruppierung führen, unter Strafe gestellt werden, wenn das Protokoll und der Gesprächsverlauf, wie auch die Aufzählung der Anwesenden nicht öffentlich einsehbar ist. Dies ist eine sehr extremistische Haltung in Bezug auf die Offenheit von politischen Entscheidungsfindungen. Ich persönlich bin aber der Meinung, dass die Politik, wo und zu welcher Zeit auch immer sie bestehen mag, nur durch diese Offenheit langfristig ein Gesellschaftssystem erhalten kann, welches nachhaltig und stabil bleibt. Dies vor allem aus der praktischen Erfahrung, dass in den heutigen, so genannten Demokratien von den an der Politik beteiligten Interessengruppierungen vieles hinter verschlossenen Türen von Parteien und Interessengruppierungen besprochen und entschieden wird, und niemals an die Öffentlichkeit gelangt. Meiner Meinung nach ist dies auch mit Grund dafür, dass Demokratien langfristig den Bürger nicht über die Wahrheit informieren können, und deshalb das Stimmrecht des Bürgers von den Interessengruppierungen dauerhaft nur missbraucht wird. Was auch meine Erfahrungen mit der Demokratie stützt. Alle die Interessengruppierungen mit ihren Werbemassnahmen versuchen immer nur über propagandistische Massnahmen den Stimmbürger zu täuschen, zu betrügen und fehlzuleiten. Dies könnte man dadurch verhindern, indem man ein Gesetz zur Offenlegung und Veröffentlichung von allen Sitzungsprotokollen einführt, und die Nichtveröffentlichung unter z.B. ein Gesetz der politischen Verschwörungen gegen den Bürger stellt, und die Teilnehmenden bei bekannt werden ahndet und sie als subversive und gegen die Ziele des Volkes arbeitende Interessengruppierungen kriminalisiert und strafrechtlich verfolgt. Alle ihre im Verborgenen gemachten Entscheidungen wirken schlussendlich immer gegen die Interessen des Volkes, oder zumindest gegen einen Teil der Bürger. Deshalb versuchen sie, den dummen Stimmbürger über Werbung, Marketingmassnahmen und Propaganda zu beeinflussen und seine Stimme zu fangen, oder manchmal auch einfach nur zu „kaufen", indem sie haltlose Versprechungen machen.
Es müsste also ein Gesetz geben, welches im privaten stattfindende Sitzungen von politisch wichtigen Teilnehmern als Verschwörungen betrachtet, und nicht als legitimes Instrument zur politischen Machterrichtung. Und die Forderung nach Veröffentlichung und Offenlegung von
Welt-Erneuerung durch Eigentumsreform
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Sitzungsprotokollen ist nur eine Forderung der Vernunft. Ich glaube persönlich daran, dass Interessengruppierungen, welche sich für das Volk und die Menschen einsetzen, von selbst ihre Meinungsbildungen, Gespräche, Diskussionen und Streite offen legen werden. Und ich bin auch der Überzeugung, dass jede Interessengruppierung, welche im Verborgenen ihre Meinungsfindung macht, sich verschwört gegen das Volk und den normalen, durchschnittlichen Bürger, und dass man diese per Gesetzesdekret besser dazu zwingen sollte, sich in die Öffentlichkeit zu begeben.
Damit man bei massiven Verschwörungen gegen die Rechte des Volkes und den Bürger eine gesetzliche Handhabe hat, und der Staat die Verantwortung im Sinne des Bürgers überhaupt wahrnehmen kann. Ansonsten könnte man die Politik in Demokratien prinzipiell als kriminell bezeichnen, weil alle im Verborgenen ihre Machtpläne machen, und dies immer zum Nachteil der ganzen Gesellschaft oder eines Teiles daraus wirkt, und vor allem gegen den Bürger. Dies darf in einer offenen Gesellschaft nicht zugelassen werden, und schon gar nicht in einer Volksdemokratie.
Interessengruppierungen, welche sich an der politischen Macht beteiligen oder beteiligen wollen, müssten eigentlich alles Gesprochene und Geschriebene veröffentlichen. Und Interessengruppierungen, welche keine politischen Machtinteressen hegen, müssten bereits in ihren Statuten oder ihren Satzungen darauf hingewiesen werden, keine politischen Aussagen zuzulassen, oder ansonsten alles veröffentlichen zu müssen. Alle Interessengruppierungen sollten eine gesetzliche Grundlage aufweisen, seien es Vereine, Organisationen oder anderes, an welchen man ersehen kann, ob sie politische Einflussnahme anstreben oder nicht. Wenn nicht, dann müssten sie bei allen Treffen erwähnen, dass keine politischen Diskussionen dürften geführt werden, keine Übereinkunft getroffen werden darf, welche sich auf die Politik auswirkt und auch keine Massnahmen zum Tragen kommen oder vereinbart werden dürften, welche direkte oder indirekte Folgen auf die bestehende Politik und Machtbildung haben. Wenn sich nun aber eine Interessengruppierung dazu entscheidet, dennoch politische Bildung zu veranstalten, sich politisch abzusprechen oder sogar Massnahmen einzuleiten, welche Einfluss bewirken sollen auf die Politik, dann muss man diese Interessengruppierungen dazu zwingen, alles offen zu legen, was jemals an Treffen und Sitzungen gesprochen wird, was jemals als Massnahme entschieden wird, ja absolut alles, mit was man sich befasst. Nur so kann eine Gesellschaft offen bleiben und der Stimmbürger sich über jedes Detail des Zustandekommens von Machtgleichgewichten und Machtausübungen informieren, und somit ein vollwertiger und mündiger Stimmbürger sein und auch bleiben.
Als allgemeine Regel kann in jeder Gesellschaft der Welt gelten, wie Interessengruppierungen, welche im Verborgenen wirken, ganz sicher nicht im Sinne des Volkes agieren, sondern irgendwelche Interessen haben, welche gegen das allgemeine Interesse des Bürgers verstossen, ihm Entscheidungsbefugnisse hinweg nehmen wollen, ihn unfrei machen wollen, oder ihn ausnutzen wollen. Dies kann als Grundsatz angenommen werden. Und wo immer sich Vereinigungen und Interessen sammeln, welche absolut offen sind und alles veröffentlichen und einsehbar machen, vermutlich immer nur diejenigen sind, welche im Interesse des Volkes und der Bürger agieren. Deshalb wäre es gar nicht schlimm, wenn man alle geheimen Organisationen, welche sich mitunter auch mit Politik und Religion befassen, prinzipiell verbieten würde, und sie einer Rechtsstaatlichkeit unterstellte. Sicherheitshalber sollte jegliche Interessengruppierung, ob Partei, ob Verein, ob Herrenclub oder was auch immer, immer alle Gespräche veröffentlichen müssen. Eine Gesellschaft kann nur offen und frei sein, wenn jede Grundlage zur Ausbildung von politischen Meinungen offen und frei zugänglich ist, und wenn Täuschung, Vertuschung, geheime Absprache und Propaganda keine Chance mehr haben. Dies setzt sich dermassen ab von der heutigen Politik in den Demokratien, dass es nur natürlich erscheinen muss, dass viele Wähler meistens nach der Abstimmung aussagen, dass sie ganz anders gewählt hätten, wären sie über die Wahrheit informiert gewesen. Dies habe ich als Schweizerischer Wähler schon viele Male in der Praxis erlebt. Und dies hat mir immer bestätigt, dass Offenheit und Klarheit, Wahrheit und Fakten in Demokratien prinzipiell wegen der bestehenden Systemfehler in der Politik keine Chance haben können. In den westlichen Demokratien wird auf unendlich vielfältige Weise von allen Interessengruppierungen versucht, den Bürger zu täuschen, zu belügen und zu betrügen. Und deshalb ist dies ein weiterer Grund, weshalb die Demokratie niemals halten kann, was sie verspricht. Ein politisches System, welches auf Täuschung und Lüge basiert, wenn auch nur von ihrem Zustandekommen her betrachtet, wird sich langfristig nicht erhalten können, wird keinen Bestand haben.
Welt-Erneuerung durch Eigentumsreform
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Wer aber als Bürger einem Grundsatz befolgen will, welchen er nicht nur selber leben kann, sondern auch an alle Teilnehmer von Interessen stellen kann, dann ist es dies: Privates im privaten Bereich, Öffentliches im öffentlichen Bereich. Sozusagen als Forderung an die Parteien und alle anderen Interessengruppierungen, alle Gespräche und Sitzungsprotokolle zu veröffentlichen, so sie denn nichts zu verbergen haben und wenn es ihnen wirklich um die Sache des Volkes und Bürgers geht. Ansonsten, bei Geheimhaltung, weiss man um die Unvereinbarkeit mit den Zielen des Bürgers, und soll die Vorlage oder das Bestreben eben gar nicht unterstützen und die Interessengruppierungen abstrafen durch Abwahl oder indem man die Abstimmung nicht unterstützt. So werden sich irgendwann theoretisch nur noch die Interessengruppierungen durchsetzen, welche alle Karten auf den Tisch legen und auch im Sinne des Volkes entscheiden.
Aber um ehrlich zu sein, der Stimmbürger von heute ist von einer solchen Auffassung weit entfernt, und insofern ziemlich unmündig, und dürfte überhaupt nicht abstimmen. Die politische Mündigkeit ist Bedingung zur Ausbildung einer politischen Meinung. Die meisten Wähler stimmen aber aus dem Bauch heraus, und lassen sich deshalb von der Propaganda von Interessengruppierungen fangen. Also selbst unter der Bedingung der gesetzlich festgelegten Offenlegung von allen politischen Vorgängen der Meinungsbildung von Interessengruppierungen könnte die Demokratie schlussendlich nicht funktionieren, weil der Stimmbürger in erster Linie ein Faulbürger ist, und sich nur dann um etwas kümmert, wenn es ihn in Folge direkt trifft. Wenn es aber andere betrifft, dann zeigt er kein Interesse für eine Verbesserung oder Änderung des Gesellschaftssystems. Ein kapitalistischer Nutzniesser ist eben auch kein guter, demokratischer Stimmbürger. Das ist bereits ein Widerspruch in sich selbst. Und eine solche Demokratie ist dem normalen Bürger schlussendlich nichts wert, weil sie den Bürger nicht um das Recht des Bürgers kämpfen sieht.​