Form und Inhalt der Demokratie im Sonnenstaat
Was der durchschnittliche Bürger mit der Demokratie in seinem eigenen Land hat, ist in Wirklichkeit und in Kombination mit dem kapitalistischen Herrschaftssystem, und dem damit zusammenhängenden Eigentumsrecht, alles andere als eine Volksdemokratie. Eine Demokratie wäre dann eine Volksdemokratie, wenn sich erstens, und als Grundlage, ein Volk als Volk verstehen würde, als Schicksalsgemeinschaft, und zweitens, wenn dieser Schicksalsgemeinschaft eine Regierungsform zugewiesen würden, durch welche sie in allen Details über sich selbst bestimmen kann, und immer zum Wohle dieser Schicksalsgemeinschaft, respektive zu diesem Volk. Wir ersehen daraus, dass selbst die grundlegendsten Bedingungen zu einer Demokratie in der Moderne nicht erfüllt sind. Welche Gesellschaft ist heute noch so homogen, dass dem Stimmbürger das Wohl des Bürgers am Herzen liegen würde, oder er eine Verbindung hätte mit dem Volk, in welchem er lebt. Der Stimmbürger von heute nimmt die Demokratie als dasjenige wahr, was sie in Wirklichkeit ist, eine Diktatur von Interessengruppierungen, welche sich über Minderheitenrechte hinwegsetzt und über sie Macht ausübt, auf vielfältigen Ebenen einer Gesellschaftsstruktur. Multikulturelle Bedingungen, wie sie z.B. in Deutschland und der Schweiz seit dem Zweiten Weltkrieg bewusst durch die Eigentumselite herbeigeführt werden, hat schlussendlich nur einen Zweck, und das ist die Auflösung der Volksdemokratie, zur Errichtung einer Demokratie der Interessendiktatur, damit sich die Plutokratie dahinter verstecken und ausdehnen kann, und über alle Politik hinaus im Hintergrund die Fäden ziehen kann, und dazu vom Grundgesetzt und der Verfassung grünes Licht erhält, weil alle Eigentumsrechte absolut verbürgt werden von dieser angeblichen Volksdemokratie. In einer echten Demokratie aber könnte das Eigentumsrecht niemals absolut wirken. Das wäre ein Widerspruch in sich selbst. Denn wo das Volk herrscht, dort gibt es keine Diktatur der Eigentümer, welche sich ein Volk wie Knechte oder Sklaven halten kann. Der Umstand, dass Eigentum in allen Grundgesetzen und Verfassungen der westlichen Welt absolut und bedingungslos verbürgt wird, und keine Grenze nach oben hin als Eigentum für Bürger, Familien oder Clans festgelegt ist, beweist auf sehr eindringliche Weise, dass die eigentliche Macht nicht der Bürger besitzt, sondern der Eigentümer.
Der Sonnenstaat spricht sich nicht im Geringsten aus gegen eine Volksdemokratie. Ganz im Gegenteil will er die Macht über das Volk wieder an das Volk übergeben, und so eine wahre Volksdemokratie zulassen. Aber er will dafür sorgen, dass keine Interessengruppierungen in diesem Volke die Macht an sich reissen kann, um andere Bürger zu versklaven. Man muss objektiv genug sein um zu verstehen, dass dies eben nur möglich ist, in einer einigermassen homogenen Bevölkerungsgruppe, in welcher das gemeinsame Schicksal von allen abhängig ist und jede Entscheidung auch wiederum jeden trifft, und nicht nur eine andere Interessengruppierung in dem grossen Gebilde des Staates. Als Einheit errichtet man sich, und als Einheit geht man unter.
Anders kann eine Demokratie niemals funktionieren. Ausserdem ist ihre Grösse beschränkt, und sie muss die Funktionsweise der Folgen von Entscheidungen in diese Betrachtung mit einfliessen lassen können. D.h., es müssen die Wirkungsweisen der Politik dermassen angepasst werden, dass jeder Bürger an den Folgen von Entscheidungen mit zu tragen hat, damit er ein Bewusstsein dafür ausbildet, was passiert, wenn er die falsche Entscheidung fällt, oder wenn er nicht im Sinne des Volkes versucht die politischen Interessen einzurichten. In der heutigen, multikulturellen Gesellschaft ist das schon deshalb nicht der Fall, weil zwischenzeitlich in allen vorhandenen, westlichen, so genannten Demokratien ein Kampf Bürger gegen Bürger entbrannt ist. Jeder Bürger schliesst sich in Interessengruppierungen zusammen, um gegen andere Interessengruppierungen legalen und geregelten Krieg zu führen. Die ganze Regierung und Regierungsbildung in diesen
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Scheindemokratien sind ein einziger Kriegszustand von Interessen gegen Interessen. Mit dem einfachen Unterschied, dass in diesem Krieg in der Regel kein Blut fliesst. Es ist ein Ort des legal ablaufenden, dauernden Kriegszustandes ohne Blutvergiessen. Es ist aber kein Ort, wo Recht und Gerechtigkeit für das Volk entsteht, oder erhalten werden könnte. Unter diesen Umständen kann eine Demokratie also nicht funktionieren. Eine Demokratie kann nur dann funktionieren, wenn es eben keine Interessengruppierungen mehr gibt, welche sich zu Interessengemeinschaften mit Macht zusammenschliessen können, um ihre Machtbefugnisse besser und schneller einzufordern gegenüber Minderheiten, gegenüber dem Bürger oder anderen Menschen oder Interessengruppierungen. Gleichzeitig muss auf unterster Ebene der Gesellschaft eine Identität bestehen. Diese Identität unter den Bürgern und mit der Schicksalsgemeinschaft aller Bürger, dem Staat, garantiert, dass jedes Individuum in diesem Sinne eine Entscheidung fällt, und nicht mit dem Hintergedanken, besser zu stehen, sobald man jemand anderem etwas durch ein neues Gesetz, eine neue Regelung abjagen oder etwas verunmöglichen kann. Das ist nicht der Gedanke der Demokratie. Demokratie funktioniert nur in einer solidarischen, harmonischen und kooperativen Gesellschaft. Diese Grundlage und Vorbedingung muss vor dem politischen System der Demokratie errichtet und vorhanden sein, sonst kommt es innert kürzester Zeit zur Ausbildung einer Plutokratie an der Spitze des Staates. In allen bisherigen, westlichen Demokratien ist genau dies passiert. Alle besitzen sie an ihrer Spitze eine plutokratische Gesellschaftsstruktur, mit Regeln, welche den Zielen einer Volksdemokratie diametral entgegenstehen.
Man könnte nun behaupten, dass ein Sonnenstaat früher oder später in eine neue Form der Plutokratie führen muss, weil keine Kontrollinstrumente mehr existieren, welche die Ausübungsgewalt der Verwaltung kontrollieren würde. Das ist insofern korrekt, als dass diese Schwäche des Systems muss verhindert werden, indem man ein Grundgesetz erschafft, welches eine Machtübernahme durch eine Interessengruppierung selbst in der Funktion des Staates, in der Verwaltung und beim Beamtentum, verhindert. Das ist sogar die Grundlage von Gerechtigkeit. Es muss zusätzlich ein System erschaffen werden, in welchem alle Menschen am Staat mitwirken können, indem sie im Turnus mit Funktionen von Verwaltungsbeamten ausüben. Eines der grössten Probleme in der heutigen Zeit ist die Tatsache, dass Verwaltungsbeamte als spezielle, privilegierte Gesellschaftsschicht ausgebildet sind, welche von der restlichen Bevölkerung nicht kann durchdrungen werden. Sie verfügen über Spezialrechte, weil sie einzig mit Funktionen für den Staat beauftragt sind. Dies kann hierdurch geändert werden, indem man alle Bürger am Erhalt und den Funktionen zu einem Staat beteiligen lässt. Es dürfen also nicht mehr Machtstellen geschaffen werden, welche nur bestimmten Individuen aus dem Volke zugehörig bleiben, sondern es muss jeder Bürger an der Funktionsfähigkeit des Staates beitragen, indem er selber zum Mitarbeiter für den Staat wird. Natürlich wird nicht jeder Bürger in allen Bereichen seine Stärken dabei ausspielen können. Es geht hierin aber um die reine Repräsentation des Volkes in diesen Organisationen, um zu zeigen, dass das Volk direkt auch in diesen Organen mitkontrolliert, mitbestimmt und Bescheid weiss, und sich auch um die Wirksamkeit und die Korrektheit in diesen Funktionen bemüht und sie kontrolliert. Wie anders sollte man diese Machtinstrumente sonst legitimieren können, wenn nicht durch rotierende Teilnahme an allen Funktionen, und in der direkten Kontrolle durch das Volk. Das Volk darf nicht nur Stimmbürger sein, sondern muss in den Teilbereichen des Staates selber mitarbeiten und Verantwortung tragen können. Die Verantwortung des Funktionserhaltes der einzelnen Teilbereiche der Administration des Sonnenstaates kann nicht an eine Elite von Verwaltungsbeamten alleinig übertragen werden, sondern muss Sache des Volkes bleiben. Dass eine Verzunftung des Staatswesens direkt in den Abgrund führt, haben uns alle bisherigen Staats- und Gesellschaftssysteme zur Genüge bewiesen, egal, wie sie sich nun nannten, ob kapitalistisch oder kommunistisch, oder sonst wie. Sobald ein Berufsstand mit der Verwaltung eines Staates betreut ist, eine Beamtenschaft, haben wir faktisch hierdurch wieder eine Form der Diktatur errichtet, die Herrschaft der Beamtentums über das Volk.
Die Wirtschaft wird im Sonnenstaate zweigeteilt sein müssen. Es wird eine nur staatliche Grundversorgung mit allen materiellen und dienstleistlichen Gütern erarbeitet, welche zum Funktionserhalt notwendig ist und allen Menschen ihre grundlegenden Menschenrechte garantiert.
In diesem Bereich wird durch staatliche Massnahmen die Weiterentwicklung der Gesellschaft gezielt gefördert, durch Forschung und Entwicklung, durch Wissenschaft, Metaphysik und neue
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Technologien. Hierzu werden durch die wegfallenden Umverteilungsprobleme, welche ansonsten durch die ungerecht verteilten Eigentumsrechte die meisten Menschen für die reichen und mächtigen Eigentümer arbeiten lassen, so viele Ressourcen an Zeit und Aufwendungen frei, dass mit einem durchschnittlichen Arbeitsaufwand von 4-5 Stunden täglich der gleiche Lebensstandard kann erhalten bleiben, wie für den Bürger bereits heute der Fall ist in allen westlichen, kapitalistischen Ländern. Der Rest der Zeit kann dann in Aufwendungen oder in Aktivitäten von Interessengruppierungen investiert werden, welche Produkte und Dienstleistungen erstellen, welche im Luxusgüterbereich anzusiedeln sind. Wer mehr als 5-6 verschiedene Arten von Zahnpasta zur Auswahl haben will, welche vom Sonnenstaat zur Sicherung aller Grundbedürfnisse produziert werden, kann sich in der Luxusgüterindustrie, zusammen mit anderen Interessenten, organisieren, und seine Arbeitsleistung dort investieren. Aber auch dieser Luxusgüterbereich wird streng durch den Sonnenstaat kontrolliert werden müssen, da sich in diesem sehr schnell Interessengruppierungen zusammenfinden werden, welche den Sonnenstaat zu zertrümmern versuchen. Wo immer sich Menschen zusammenfinden, um Produkte oder Dienstleistungen herzustellen, welche Menschen Fähigkeiten oder Machtbereicherungen geben, wird es der Wunsch dieser Interessengruppierung sein, dies auszunutzen für eben diese gleiche Interessengruppierung. In einem Sonnenstaat darf eine Machtausübung durch Konzentration von Macht nicht mehr geduldet werden, egal, wo diese sich ausbildet. Es muss dem Umstand Rechnung getragen werden, dass der Mensch ein Nutzenoptimierer, Egomane oder sogar ein Narzisst ist. Das ist sogar seine Grundveranlagung. Genau deshalb muss das System der Belohnung und Bestrafung von Menschen tadellos und uneingeschränkt funktionieren. Wer sich an der Gesellschaft bereichern will, um dieselbe Gesellschaft zu untergraben, muss mit direkten Folgen rechnen. Alle Gesetze müssen diesen Umstand berücksichtigen. Man könnte nun aussagen, dass gerade diese Definition wiederum zu unlebenswerten Bedingungen für den Bürger führt. Merkwürdigerweise nun aber fragt man sich z.B. in einer Familie nicht, weshalb der Vater kein Bedürfnis hat, seine Frau oder seinen Sohn zu betrügen oder abzuzocken, weil sein Schicksal mit demjenigen jedes einzelnen Familienmitgliedes eng verbunden ist. Diese enge Verbundenheit wird nicht als enger Rahmen betrachtet, durch welchen man gefangen ist, sondern er legt die Sicherheit fest, durch welche das einzelne Individuum eben gerade und alleinig zu aussergewöhnlichen Freiheiten gelangt. Ein enger Rahmen beraubt die Menschen also nur dann ihrer Freiheiten, wenn der Zusammenhalt unter den Bürgern prinzipiell nicht vorhanden ist und das System auf gegenseitiger Ausbeutung beruht. Deshalb ist es eben so wichtig für eine gut funktionierende Demokratie, dass der Staat nicht aus einer multikulturellen Gesellschaft besteht, sondern aus einem homogenen Volk, unabhängig davon, ob die Bürger darin aus aller Herren Länder stammen. Denn ansonsten wird der enge Rahmen der Denkweisen, Sprechweisen und Handlungsweisen tatsächlich zu einem Käfig, aus welchem sich irgendwann jeder Bürger wieder befreien möchte, und dann auch befreien tut. Dann hat dieser Staat keinen Bestand in der Zeit.
Jede Pflicht muss von seinem Sinngehalt her betrachtet ein Recht garantieren und begründen können, und dieses muss jedem Bürger klar und ersichtlich sein.
Zusätzlich ist die Erfahrung von Menschen in den heutigen Scheindemokratien so gewichtig, dass hieraus etwas Weiteres kann abgeleitet werden. Die Demokratie kann einerseits auch dann nicht funktionieren, wenn über das Grundgesetz kann abgestimmt werden. Dies muss nach einer grundlegenden Definition der Menschenrechte, und als davon niedriger wertenden Priorisierung von Gesellschaft, Kollektiv, Wirtschaft, Politik, Verwaltung, usw. absolut verunmöglicht werden. Das Grundgesetz muss unantastbar sein. Und genau deshalb muss dort verankert sein, dass die Menschenrechte nicht durch Eigentumsrechte können umgestossen oder sogar beherrscht werden, so wie dies in eigentlich allen modernen, westlichen Staaten der Welt aber der Fall ist.
Dies führt unweigerlich ebenso mit sich, dass der Stimmbürger auch auf höchster Ebene der Politik nicht alles direkt mitbestimmen kann, sondern nur auf unterster Gemeindeebene. Die Verantwortung über grosse und kollektive Bürgerentscheide müssen tatsächlich an Vertreter mit intaktem Kommunalsinn und Fachkenntnissen delegiert werden. Auf diese Führer muss sich das Volk absolut verlassen können. Genau deshalb ist im Grundgesetz die Herausbildung von Interessengruppierungen auf allen Ebenen zu unterbinden, so dass die Führer und Politiker wirklich nur direkt dem Volk Rechenschaft, Denken, Reden und Handeln schuldig sind, und sich nur auf diese unterste Macht des Bürgers im Staate berufen dürfen. Es gibt natürlich nie Garantien,
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dass eine gewählte Führungsperson sich für ihr Volk einsetzt. Ein Volk muss sich auf seine Führer verlassen können. Wenn es dies nicht mehr kann, dann funktioniert der gesamte Staat nicht mehr, und dann muss dieser Führer ersetzt werden. Wenn notwendig mit Gewalt. Dies sind bereits die alten, germanischen Gesetzesgrundlagen, welche für den idealen Sonnenstaate wieder zum tragen kommen. Schlussendlich gibt es keine ideale Gesellschaft, in welchem die Führer nicht eine gewisse Verantwortung für alle Menschen tragen müssten. Deshalb ist nicht wichtig zu verunmöglichen, was man nicht verunmöglichen kann, sondern es muss jederzeit garantiert werden, dass ein Führer sofort vom Volk kann seines Amtes enthoben werden, und ersetzt wird durch eine Person mit mehr Verantwortungssinn für die Belange und die Nöte des Volkes. Nach diesen Regeln beurteilt würden wohl die meisten Politiker in den so genannt modernen, westlichen Demokratien sofort ihres Amtes enthoben durch das Volk, weil praktisch alle von Ihnen nicht im Sinne des Volkes ihr Amt wahrnehmen, sondern für die Interessengruppierungen, von welchen sie bezahlt werden oder sogar ihren Lohn erhalten. Ein Führer im Sonnenstaat wird durch den Staat, den Bürger, direkt bezahlt, ohne Anbindung an irgendwelche Interessengruppierungen. Und er kann jederzeit seines Amtes enthoben werden, wenn er sein Amt für anderweitige Interessen als diejenigen im Sinne für das Volk missbraucht. So wird man in diesem Sonnenstaat die Idee der Demokratie ihre reinste Form erhalten, aber immer unter dem Gesichtspunkte einer Identität unter dem Volke, denn nur unter dieser Grundbedingung kann die Demokratie überhaupt funktionieren.
In multikulturellen Gesellschaften kommen die legalen Auseinandersetzungen einem dauerhaften Kriegszustand in der gesamten Bevölkerung gleich. Deshalb kann es niemals multikulturelle Gesellschaften mit funktionierenden Demokratieformen geben, in welchem diese Herrschaftsform zu einem goldenen Zustand innerhalb der Gesellschaft und für alle Bürger führen kann. Die Praxis beweist dies auf vielfältige Art. Und alle Demokratien im Westen sind kapitalistisch strukturiert. Es gibt keine andere Form der Demokratie als die kapitalistische, mit einer plutokratischen Herrschaftsstruktur an der Spitze und in Leitfunktion zu diesen Scheindemokratien. Dies ist der Beweis dafür, dass multikulturelle Gesellschaften niemals wahre und echte Demokratien sein können, sondern immer bereits nach kurzer Zeit enden müssen in einer Plutokratie. Und wer dies nicht glaubt, der prüfe es an den vielen Beispielen in der Welt. Er wird es sich irgendwann eingestehen müssen.
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