Geld, Karriere, Reichtum: Wunschtraum im Kapitalismus
Das Gesellschaftssystem im Westen, in den kapitalistischen Eigentumsdiktaturen mit scheindemokratischer Grundstruktur, lebt von der masslosen Produktion von Gütern und Dienstleistungen. Darin findet es genau genommen seine Legitimation, und nicht in einer angeblichen Freiheit für Menschen. Freier ist der Mensch in der westlichen Gesellschaft keinesfalls. Er ist nur freier im Konsum, und in der Wahlfreiheit zum Konsum. Faktisch aber zeigen alle Statistiken, dass über die letzten 200 Jahre Wirtschaftsliberalismus und der so genannt freien Eigentumswirtschaft das Volk weniger sein Eigentum nennen kann, als jemals zuvor, obschon die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und die Erzeugung von Produkten und Dienstleistungen ausnahmslos alle Menschen darin unglaublich reich hätte machen sollen. Der normale Bürger hat im Vergleich zur Anfangszeit des Kapitalismus weniger Eigentum als jemals zuvor in der Geschichte. Und dieser Vorgang der kompletten Enteignung ist nicht vollständig abgeschlossen, denn die Mechanismen der Umverteilung über Finanzen, Steuern und die Eigentumsrechte wirken nach wie vor.
Manche Menschen empfinden Befriedigung beim Konsum. Dieser sättigt sie so sehr, dass sie durch die Empfindung einer inneren Freiheit nicht mehr auf die Idee kommen, weitere Ansprüche zu stellen. Es ist eine erwiesene Tatsache, dass der Mensch, oder mindestens der Tiermensch, bei vollumfänglicher Abdeckung der einfachsten Grundbedürfnisse darüber hinaus keinen inneren Antrieb findet, mehr leisten zu müssen, nach mehr zu verlangen, oder denn in ihm selber mehr zu sehen, als ihm durch die Haltung als Tiermensch zugewiesen wird. Man muss erkennen, dass in der westlichen Welt die Menschen sich deshalb über die letzten 200 Jahre faktisch von einer Eigentumselite haben enteignen lassen, weil ihr Bewusstsein es nicht als falsch erachtet hat, und weil sie nur nach dem äussern Schein gehandelt haben. Die Enteignung und die gleichzeitig erfolgende, massenhafte Zurverfügungsstellung von Produkten und Dienstleistungen zur Ruhigstellung des Gewissens des westlichen Bürgers wurde durch das Marketing massiv unterstützt, so sehr, dass man dies als Form der Gehirnwäsche betrachten kann. Natürlich ist der Vorwurf der Gehirnwäsche durch die Wirtschaftseigentümer sicherlich begründet, eine andere Wahrheit ist jedoch, dass es schlussendlich die Verantwortung des Bürgers bleibt, sich nicht durch ein System in kleinen Schritten enteignen zu lassen. Diese Verantwortung und die Erwartungshaltung dazu, konnte der westliche, durchschnittliche Bürger klar nicht erfüllen, und wird sie vermutlich auch nie erfüllen können. Die heutige Sicht der Restwelt auf den Westen ist zurzeit noch immer so, dass die Bürger darin als intelligent, geschickt und reich gelten. Das ist aber ein Vorurteil. Denn es gibt keine andere Region in der Welt, in welcher die Bürger in Bezug auf die Eigentumspolitik derart wenig mitzureden haben, obschon das System, in welchem sie sich befinden sich vielleicht sogar Demokratie nennt. Und es gibt auch keine andere Region in der Welt, in welcher die Bürger so dermassen indifferent politisch denken. Erwiesenermassen ist der durchschnittliche Bürger nicht im Geringsten über die Aussenpolitik informiert, über die Bedingungen in anderen Ländern. Oftmals wissen sie nicht einmal, ob ein Land zu Europa gehört, oder zu Zentralafrika. In meiner Berufstätigkeit war das Schlimmste, aber auch das Enthüllendste, der Umstand, dass jemand Switzerland nicht von Swaziland zu unterscheiden mochte, und das Paket nach Zentralafrika versandt wurde. Aber dies ist bei weitem nicht das einzige Beispiel, welches aufzeigt, dass vor allem in der westlichen Welt, im Vergleich zur wirtschaftlichen Entwicklung, und einhergehend mit der Umverteilung von Eigentum, eben auch die Menschen darin müssen dumm gehalten werden. Denn wenn die Menschen über die wahren
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Umverteilungsmechanismen Bescheid wüssten, und wer die Eigentumselite mit ihren Familienclans ist, wäre es längst zu Aufständen der Unterdrückten und zu Niederwerfungen dieser Eigentumselite gekommen.
Im gleichen Zuge mit einer allgemeinen Hirnwäsche über ein Massenangebot von Produkten und Dienstleistungen, und über die Medien, wird dem westlichen Bürger über das Versprechen zu Geld, Karriere und Macht, und einer angeblichen Anteilnahme am Wirtschaftswachstum das System schmackhaft erhalten. Bei genauerer Betrachtung gilt auch hier die Regel: Es wird alles dasjenige versprochen oder an die grosse Glocke der Erfüllung gehängt, was eben nicht kann angeboten oder eingehalten werden durch das System. Das Umverteilungssystem enteignet den Bürger in kleinen Schritten, deshalb muss ein Mythos des Tellerwäschers geschaffen werden, welcher zum Millionär oder Milliardär werden kann, wenn er nur fleissig genug Teller wäscht. Es wird ständig auf dem Begriff Karriere herumgeritten, um ihn für den Bürger als erstrebenswert ersehen zu lassen. Tatsache ist, dass heute Mitarbeitern die gesamte Verantwortung für die Unternehmungstätigkeit aufgebürdet wird, und dennoch das gesamte Unternehmensrisiko an ihnen hängen bleibt, sobald der entsprechende Gewinn ausbleibt. Der Eigentümer nimmt den Gewinn dankend an, den Verlust gibt er an die Mitarbeiter weiter, indem er ihnen die Anstellungen streicht. Dabei ist es weder das Ziel der Wirtschaft, Arbeitsplätze zu erschaffen, noch die Mitarbeiter innerhalb der Unternehmensstrukturen eine Karriere machen zu lassen. Der Markt hat für diese Auffassung von Wirtschaft zugunsten des Bürgers und seiner eigenen, persönlichen Ziele einfach nichts übrig, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Genau deshalb wird dauernd und überall erzählt, dass wer fleissig genug sei, Karriere machen könne. Das ist aber ebenso eine Lüge, wie alle anderen Mythen, welche man beinahe auf jedem Plakat lesen kann, und durch die Medien in alle Köpfe geschwemmt wird. Die Wirtschaft kann keine Karriereforderungen von Mitarbeitern erfüllen, genau so wenig, wie sie eine Anstellungssicherheit garantieren kann. Die Wirtschaft funktioniert nach vollkommen anderen Prinzipien und Gesetzmässigkeiten. Trotzdem liest und hört man immer die gleichen Behauptungen, und dass der Mensch sich durch die Wirtschaft selber erfüllen könne, so wie er es sich wünsche und vorstelle. Die Wirtschaft ist aber kein Wunschkonzert für den Bürger. Sie kann nicht einmal einen geringsten Teil seiner Wünsche erfüllen.
Oder es wird den Menschen gesagt, dass man durch Ansammlung von Geld, also durch Schuldscheine in Austausch zu ihrer Arbeitsleistung reich und mächtig werden könne. Aber die statistische Tatsache der Enteignung zeigt auf, dass dem nicht so ist, sondern dass der Bürger ärmer an Eigentum ist als je zuvor in der Geschichte und im Vergleich mit dem allgemeinen Wirtschaftswachstum. Die kapitalistische Eigentumsdiktatur bewirkt immer nur über Umverteilungsmechanismen die Enteignung an der erbrachten Arbeitsleistung. Kaum ein Bürger in der westlichen Welt, vor allem in den USA, ersieht die wahren Hintergrunde der Funktionsweise, und wie er seine Bürgerrechte über die letzten 200 Jahre praktisch vollumfänglich verloren hat. In der Gesellschaft, und der oberhalb gebildeten Plutokratie, herrschen nicht das Bürgerrecht oder das Menschenrecht, sondern das Eigentumsrecht. Immer, überall. Die Menschenrechte bestehen in den USA faktisch nur noch auf dem Papier, und nur und immer in derjenigen Form, dass sie diese über die Eigentumsrechte definieren, und darüber hinausreichend gar nicht. Deshalb gibt es faktisch diese Menschenrechte auch nicht, respektive können diese nicht eingefordert werden.
Da immer die breite Masse darüber bestimmt, ob ein System andauert oder ersetzt wird, muss man sich also die Frage stellen, wie lange die Lügen des Kapitalismus noch können durch massenhafte Herstellung von Produkten und Dienstleistungen erhalten werden, so dass der Bürger die Lügen durch Aufgehen und Glücklichsein im Konsum nicht erkennt oder nicht erkennen will, weil er hierdurch seine Grundbedürfnisse vollumfänglich decken und befriedigen kann. Es muss klar sein, dass dieser Zustand des Konsums nicht kann langfristig andauern, da die Ressourcen irgendwann entweder nicht mehr vorhanden sind, oder nur noch können durch enormen Aufwand zur Verfügung gestellt werden. Beides führt dazu, dass die massenhafte Herstellung von Produkten und auch von Dienstleistungen abnehmen muss. Man muss sich die Frage stellen, ob man warten soll, bis der Bürger durch den verlorenen Anspruch auf Konsum wie von selbst aus seiner geistigen Lethargie erwacht, oder ob man bereits heute die Grundlagen für
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die Zeit danach erschaffen sollte. Ich votiere für das letztere, weil ich der Meinung bin, dass wir heute noch genug Zeit haben, um den Menschen Grundlagenwerke zur Verfügung zu stellen, damit diese im richtigen Zeitpunkt die richtigen Massnahmen ergreifen können, nämlich die Reform des Eigentums. Viele der Grundlagen zu einer möglichen Eigentumsreform wurden bereits fertig erdacht. Deshalb muss man nur alte Schriften wieder zur Hand nehmen, und sie vorurteilsfrei lesen. Es sind Schriften aus der Zeit des Kommunismus, des Sozialismus, des Faschismus und des Nationalsozialismus. Ich bin der Überzeugung, dass diese langfristig die Menschen wieder dazu animieren werden, über grundsätzliche Fragen der Verteilung von Eigentum nachzudenken.
Aber es gehört auch sehr viel Mut dazu. Denn vieles davon gilt heute noch als politisch unkorrekt.
Diese gedankliche Barriere muss man überwinden. Und man muss lernen, sich in Bezug auf die bestehende Politik über alternative Medien zu informieren. Diese alternativen Medien sind es, neben den vielen Schriften aus der Vergangenheit, welche die Menschen erwachen machen. Es ist erwiesen, dass die Medien in der westlichen Welt, vor allem in der angelsächsischen Region, von nur 3-4 grossen Nachrichtenagenturen bedient werden, und zwar in Bezug auf Medien, wie Fernsehen, Radio, Internet, Zeitungen und Magazine. Da ich selbst in einem dieser Länder für längere Zeit gelebt habe, kann ich ohne jeden Zweifel aussagen, wie die Medien in diesen Ländern merkwürdig zielgerichtet immer in etwa die gleichen Meinungen von sich geben, mit einer gewissen Meinungsdivergenz, welche aber praktisch nie die Sache selbst betrifft, sondern immer nur unterschiedliche Meinungen in einem engeren Bereich und Rahmen. Betroffen von dieser Meinungsuniformität sind mitunter auch alle militärischen Fragen, alle politischen Neuerungen, und alles, was mit der gesellschaftlichen Entwicklung und ihren angenommenen Grundregeln zu tun hat. Mit anderen Worten, die Medien produzieren und modellieren regelrecht die Meinung des Volkes. Ein paar wenige Menschen geben das Denken für die breiten Massen vor. Anders ist es auch nicht erklärbar, dass Menschen, welche erkennen, dass vor wenigen Jahrzehnten, bei ihren eigenen Vorfahren, noch unermesslicher Reichtum und viele Eigentumsrechte der Standard waren, nunmehr und zwischenzeitlich allen Eigentums beraubt sind, und sich die Lebensbedingungen dramatisch verschlechtert haben. Und dies, obschon die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit um das Mehrfache zugenommen hat. Die Tatsache, dass sie nicht einmal dieses merken, zeigt, dass dafür zu grossen Teilen die Hirnwäsche durch die Medien verantwortlich ist. Diese muss durchweg und absolut erfolgreich sein, und die Wirklichkeit beweist dies auf einmalige Art und Weise. Die gesamte kapitalistische Eigentumsdiktatur beruht auf eindeutigen und propagierten Lügen für den Bürger, da es nicht ihr Ziel ist, den Bürger an etwas teilnehmen zu lassen, sondern nur ihn zu knechten, zu versklaven, ihn in die Enteignung von allem zu führen, und ihn dadurch beherrschen zu können. Selbst die Idee des Kapitalismus ist unaufrichtig und falsch. Und wer heute im Westen noch immer an die Modebegriffe von Geld, Karriere oder Reichtum glaubt, bei dem hat entweder die Gehirnwäsche ganze Leistung gezeigt, oder aber er ist ein Tiermensch, für welchen es vielleicht nichts besseres geben darf, als ihn bis auf die Unterhosen auszunehmen, und deshalb die Eigentumselite nicht das geringste Mitleid aufbringen darf. Schlimm ist diese Situation für Menschen, welche sich durch Selbststudium in diese Problematiken eingearbeitet, aber dennoch nicht die Mittel und Möglichkeiten haben, sich und ihre nächsten Generationen aus der Misere zu befreien. Diese werden in Zukunft hoffentlich zu den nächsten Revolutionsführern, und werden den Wandel irgendwann auch für diejenigen Menschen herbeiführen, welche es eigentlich gar nicht verdient hätten, weil sie sich auch bisher nie im geringsten um ihre Bürger- und Menschenrechte gekümmert haben, oder um die der nächsten Generationen.
Kurzum, man kann nicht Geld, Karriere oder Reichtum für den Bürger gewährleisten, wenn alle dieses doch nur durch Umverteilungsmechanismen umverteilt wird. Diese Bedingungen einer grösstmöglichen Gerechtigkeit können nur geschaffen werden, wenn das Eigentum relativ regelmässig unter der Bevölkerung verteilt ist, und wenn das System von Belohnung und Bestrafung auch tatsächlich an Arbeitsleistung geknüpft ist. Das ist heute in keiner einzigen, westlichen Gesellschaft der Fall. Die Praxis zeigt, dass ein Mensch in der Regel durch Arbeit, Fleiss, Ausdauer und Konstanz trotzdem nicht seinen Lebensstandard heben oder Hoffnung für seine Zukunft haben kann. Die Mechanismen der Umverteilung durch Eigentumsrechte sind so übermahnend, dass er ohne Eigentumsrechte faktisch und effektiv immer auf der gleichen Stelle tritt, und andere die Früchte seiner Arbeit ernten, die Fremdeigentümer.
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