Lebensstandard einer westlichen Familie
Klartext muss man auch darüber ablegen, wie Familien in den westlichen, kapitalistischen Eigentumsdiktaturen vom Staat behandelt werden. In der Schweiz war es dem Souverän, dem Stimmbürger, sogar möglich, darüber abzustimmen, ob der Staat gemeinschaftlich Kinderhorte soll
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zur Verfügung stellen. Das Argument der Gegner, welche eine Initiative in die Wege leiteten, war die Begründung, dass Kinder haben und diese zu versorgen reine "Privatsache" sei, und nicht der Allgemeinheit könne aufgebürdet werden. Diese Initiative wurde in der Schweiz deshalb angenommen, weil die Gesellschaft geistig von völkischen Zielen derart entfremdet wurde, dass über 50% der Bevölkerung Singles sind, und an der Urne ihre Stimme für ein Ja eingaben, um nicht an der Finanzierung von Familien mit beteiligt sein zu müssen. Das Pamphlet, respektive der Wahlspruch dieser Initiative war: "Keine Staatskinder". Man muss sich allen ernstes fragen, wie sich ein Staat noch definieren soll. Was soll denn der Staat, die Bürgergemeinschaft, noch für eine Funktion haben, wenn die Gesetze nur das Eigentum schützen, und nicht die Menschen darin?
Was soll es für einen Sinn ergeben, wenn über ganz normale Regeln, Gesetze und Bestimmungen, welche das Miteinander, die Kooperation, die Solidarität und die Harmonie in einer Gesellschaft regeln, kann abgestimmt werden. Darf der Bürger in Abstimmungen grundsätzliche Menschenrechte in Frage stellen? Und wenn ja, hat eine solche Form der Demokratie überhaupt eine Chance, Gerechtigkeit zu erschaffen, zu erhalten und langfristig funktionsfähig zu bleiben als Gesellschaftsordnung? Ich bin der Meinung: Nein.
Familien sind in der Schweiz dermassen finanziell belastet, dass sie gerade noch überleben können, und immer mit einem Bein in den Sozialwerken stehen. Das ist nicht meine persönliche Auffassung von Gemeinschaftlichkeit. Wenn nur noch die Reichen 2 oder 3 Kinder haben können, dann stimmt etwas nicht mehr. Wenn nur noch die Reichen sich Universitätsausbildungen leisten können, dann ist das System falsch. Wenn die Menschen bereits darüber nachdenken, und das ist heute die Wirklichkeit, keine Kinder zu haben, weil sie es finanziell nicht tragen könnten, dann steckt in unserer Gesellschaftsordnung bereits der Wurm drin. Dies alles sind Anzeichen einer fundamentalen Erkrankung aller Werte in unserer Gesellschaft, und zeigt, wie unser Gesellschaftssystem zwischenzeitlich alleinig mehr durch materielle Werte dirigiert wird, und nicht durch die Notwendigkeiten einer Gesellschaft oder Willensgemeinschaft. Dabei wären genug Ressourcen, Materialien und Dienstleistungen vorhanden um ausnahmslos alle Bedürfnisse aller Bürger vollständig und vollumfänglich abzudecken. Das Problem ist die Umverteilung und Nutzung dieser Leistungen für die Ziele des Bürgers. Nur wenige können sich diese Leistungen leisten, weil sie als Arbeitsknechte durch das Umverteilungssystem missbraucht werden. Dies ist das eigentliche Problem in unseren heutigen, westlichen Gesellschaften, und nicht die vordergründig fehlenden Demokratiestrukturen. In einer Diktatur, in welcher das Umverteilungsproblem einigermassen gelöst wurde, gibt es keine Armut, keine Hoffnungslosigkeit und keine Strukturprobleme. Aber in einer Demokratie mit kapitalistischer Eigentumsdiktatur und einer plutokratischen Elite helfen selbst demokratische Strukturen nicht, um ein geringstes, sinnvolles Mass an Leistungen dem Bürger zur Nutzung zu übertragen. Dies führt dazu, dass Paare heute keine Kinder mehr wünschen, weil sie ansonsten in die Sozialwerke getrieben würden, oder zumindest damit rechnen müssen. Und die wenigen Paare, welche sich zu einer Familie entschliessen, legen für sich fest, für lange Zeit oder für immer, in Armut zu leben, jeden Rappen umdrehen zu müssen und trotzdem nur gerade das Lebensnotwendigste bezahlen zu können. Ich kenne zu viele Beispiele in der Schweiz, welche zwar nicht am Hungertuch nagen, welche aber niemals ihren Lebensstandard verbessern könnten, weil sie sich für das Normale, nämlich für Kinder, entschieden haben. Unsere Schweizerische Gesellschaft ist so dermassen familienfeindlich eingestellt, dass selbst Familienväter bei z.B. der Stellensuche eher keine Anstellung finden, als jüngere und preiswertere Singles. In der Praxis schaut der Markt nicht für den normalen Bürger, wie sollte das System dann in der Lage sein, Familien den notwendigen Schutz zu geben und sie vor Armut zu schützen. Das tut diese Gesellschaft nicht. Es wird nur geschaut, dass die Familie nicht verhungert, nicht mehr, aber auch nicht weniger. An einem gesellschaftlichen Fortschritt und einem allgemein zunehmenden Wohlstand einer durchschnittlichen, westlichen Gesellschaft können Familien nicht teilhaben. Die Ausnahmen sind immer diejenigen mit Eigentumsrechten, weil sie von ihren Vorfahren etwas geerbt haben, sich Mietsklaven erschaffen können, und hierdurch einen massiven, zusätzlichen, finanziellen Zustupf erhalten. Das trifft aber auf die wenigsten Familien in der Schweiz zu.
In den USA, wo das uneingeschränkte und absolute Eigentum selbst die Politik bestimmt, ist es für Familien noch viel schwieriger, denn dort gibt es für Arbeitslose nur kurzzeitig einen geringen
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Ersatz für den Erwerbsausfall, danach ist man ohne Sozialhilfe auf sich selbst gestellt. Oder man bekommt derart wenig, dass man mit dem Geld nicht einmal seine Miete bezahlen kann. In einer hoch arbeitsteiligen Gesellschaft mit hoher Arbeitslosigkeit, weil es nicht Aufgabe der Wirtschaft ist, Anstellungen zu kreieren, sondern möglichst viele abzubauen, bedeutet dies im Extremfall, die Kinder an Pflegeeltern zu verlieren. Meiner Meinung nach hat ein solcher Staat es nicht verdient, Staat genannt zu werden, sondern er ist schlichtweg nur das Instrument einer Eigentumselite, um ihre Macht über den Bürger zu errichten, auszubauen, und darauf das System der Umverteilung durch Eigentumsrechte wirken zu lassen. So etwas ist kein Staat, sondern eine der schlimmsten Diktaturen und für den Bürger schädlichsten Gesellschaftssysteme, welche die Welt jemals gesehen hat. Und natürlich funktioniert eine solche Gesellschaft nur, weil sie Druck auf die Menschen ausübt, sie erpresst, ihnen jegliche Rechte als Bürger nimmt und sie handlungsunfähig und machtlos in ihren Problemen sitzen lässt. Die US-Bürger sind politisch dermassen handlungsunfähig, dass sie niemals, auch wenn sie wollten, legal und durch Abstimmung das System der Ausbeutung ändern könnten. Der Souverän, des Volkes Stimme, wiegt dort nichts. Der Mensch und Bürger ist dort nur Arbeitsleistender für die Eigentumselite, welche seit der Antike immer die gleichen Erblinien ausmacht. Es ist deren System, und diese wissen genau, weshalb es dem Stimmbürger nicht erlaubt ist, über prinzipielle Gesetzmässigkeiten dieser Ordnung abzustimmen. Denn dieses System ist das perfekte Umverteilungssystem, welches in eine pyramidale Machtstruktur mündet, und die in der Spitze der Pyramide sitzenden Interessengruppierungen, Clans und Erblinien dauerhaft an der Macht erhält. In den USA war das Volk niemals an der Macht beteiligt, denn sonst wäre eine solche Machtstruktur in der Politik nicht möglich. Es sind im Hintergrund immer diese antiken Erblinien und Clans, welche das Geschehen, die Wirtschaft, die Banken, die Zentralbank, die Gesetze und alles sich einrichten, so dass alles gleich bleibt. Dies bedeutet für die Familie, welche Kinder hat, dass sie erstens in Armut verbleibt, und zweitens, und dies muss gewollt sein, ihren Platz in der pyramidalen Struktur der Gesellschaft nicht verändern kann. So züchtet sich die Eigentumselite die perfekten Arbeitssklaven heran, welche absolut keine Möglichkeit haben, jemals aus dieser Spirale der Abhängigkeit herauszukommen. Und das gleiche gilt für alle daraus entstehenden Generationen von Arbeitersklaven. Arbeitersklaven sind es, und werden es auch bleiben. In der Antike hatten Sklaven zwar das Recht auf eigene Kinder, aber es war ihnen nicht gestattet, innerhalb der Gesellschaft ihren Status zu verändern. Es gab nur wenige Ausnahmen, in oder durch welche ein Sklave seiner Stellung entkommen konnte. Der Herr konnte ihn frei sprechen von allen Verpflichtungen, jemand konnte ihn abkaufen und ihn frei machen, etc. Im grossen Ganzen also gab es für Sklaven in der Antike bessere Konditionen, dann nämlich, wenn es darum ging, ihren Status zu ändern innerhalb der ebenfalls pyramidalen Gesellschaftsstruktur. Das Finanz- und Wirtschaftssystem ist dasselbe wie in der Antike, und auch das Gesellschaftssystem. Der Familie in der Moderne geht es prinzipiell aber nicht besser, als dem Rest der Gesellschaft. Das System steckt für alle noch immer in einer Zeit der Bestimmung durch eine Eigentumselite fest. Wahre und echte Volksdemokratien hat es niemals gegeben. Und wo Gesellschaften sich sozialisierten und eine gemeinschaftliche und kooperative Form annahmen, dort setze die Eigentumselite alle Hebel in Gang, und alle ihre Machtbefugnisse, um diese Gesellschaften durch Propaganda, durch Materialschwemme und Reden von Freiheit, Demokratie und Menschenrechten geistig zu zertrümmern und sie in ihre Gesetze zu locken, oder sie gewaltsam über die Eigentumsrechte zu annektieren.
Es gibt sicherlich Gründe, weshalb es durch Arbeitsteilung in gewissen Bereichen zu einer pyramidalen Ordnung kommen muss, und weil es die Arbeitsweise für alle enorm erleichtert. Die Frage diesbezüglich ist aber, ob es notwendig oder sinnvoll ist, das Belohnungssystem alleinig an das Recht durch Eigentum zu binden, wenn doch die Arbeitsleistung im Vordergrund stehen sollte, und zum Zwecke des Volkes, seiner Wohlfahrt und seiner Ziele. Ich vermeine auf diese Fragen Antworten gefunden zu haben. Eigentumsrechte dürfen meiner Meinung nach weder an der Ausformung, noch an der Erhaltung einer pyramidal strukturierten Gesellschaft beteiligt sein. Da Eigentumsrechte die Befehlsgewalt und Macht des Eigentümers ausdrücken, gibt es keine andere Möglichkeit, als diese zu differenzieren, und an die Arbeitsleistung zu binden. Nur wer leistungsfähig ist, respektive leistungsfähiger als andere, kann oder darf sich durch diese Grundveranlagung in einem abgestuften System mehr Eigentum anreichern. Dass Eigentum neues Eigentum und deren Rechte zeugen, diese Gesetzmässigkeit muss vollständig unterbunden
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werden. Denn ansonsten wird es keine Motivation zu Leistung mehr geben. In dieser Lage befinden sich die beschriebenen Familien in der westlichen Gesellschaft bereits, denn sie haben keinen Ansporn mehr, etwas zu leisten, weil sie hierdurch nichts erreichen können. Die Eigentumselite hält sich diese quasi als Sklaven. Die Familie hat nicht die geringste Chance, durch Arbeitsleistung, durch Fleiss oder besser Eigenmotivation ihren Zustand allgemein oder gegenüber anderen Bürgern zu verbessern, oder nur im Ausnahmefall oder nur, wenn Eigentumsrechte können geltend gemacht werden. Dass dieses System grundlegend falsch ist, müsste an dieser Stelle wohl jedem einleuchten. Am schönsten ist dies immer zu zeigen am Beispiel einer Familie, weil diese sehr schnell in finanzielle Probleme gerät, sobald das System von innen heraus erkrankt. Schaut euch die Familien in der Welt an, und wie sie leben und sich erhalten können, und schaut, ob sie Möglichkeiten und Mittel haben, durch Leistung ihren Wohlstand zu verbessern, und ihr werdet daraus ersehen können, inwieweit die Umverteilungsprobleme in allen kapitalistischen Eigentumsdiktaturen bereits fortgeschritten sind und irreparabel feststehen.
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