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Die Idee des idealen Kulturstaates Atlantis

Es gibt tausende von Herleitungen, ob und wie, in welchem Sinne, ob überhaupt, an welchem Orte und in welcher Form Atlantis existiert hat. Viel entscheidender als irgendwelche Beweise über den idealen Staat Atlantis ist der Umstand, dass in dem kollektiven Bewusstsein der Menschen die Idee des idealen Sonnenstaates schon immer existiert hat. Dies beweisen die unzähligen Schriften aus der Antike, welche sich bereits mit Atlantis befassten. In allen diesen Schriften und Ideen war Atlantis der ideale Staat, in welchem das Materielle mit dem Geistigen in idealer Weise konnte verbunden werden, und zu einem goldenen Zustand der Gesellschaft führte, zu einem goldenen Zeitalter. Auch dem Menschen von heute ist diese Idee nicht abhanden gekommen. Er träumt weiter diesen Traum von einem goldenen Zustand einer Gesellschaft, in welchem jeder grösstmögliche Freiheiten hat, in materiellem Wohlstand leben kann, und gleichzeitig geistige und zivilisatorische Höhen erreicht, welche für uns als Vorstellung dem Zustand im Paradies nahe kommt. Dies zu verstehen ist wichtig, weil man hieraus erkennen kann, wie der Mensch nach diesem idealen Zustand wie von selbst strebt. Er sucht deshalb nach dem Guten, er sucht das Paradies, die ideale Gesellschaft, weil sein Bewusstsein diesen Zustand und dieses Ideal in sich bereits enthalten. Atlantis ist immanent im Bewusstsein von allen Menschen verankert, als kollektives Erbe einer geistigen Vorstellung über den idealen Zustand der Menschen in einer Gesellschaft. Einer Gesellschaft, welche in Harmonie, Solidarität und geistiger Einheit lebt.
Ob Atlantis als idealer Zustand einer Gesellschaft tatsächlich existiert hat, kann niemals mehr zufrieden stellend ergründet werden. Es gibt nur mehr archäologische Funde aus Zentralasien und das Wissen darum, dass diese Kultur alle anderen befruchtet hat, von Westeuropa bis Indien, von der Mongolei bis in die Levante, von Nordwesteuropa bis Mesopothamien. Entscheidender jedoch ist, ob in Zukunft wieder eine solche entstehen kann. Die Grundlagen dafür existierten schon immer in unserem Bewusstsein, und mit ihr die Idee zu einer neuen, atlantischen Kultur, irgendwann in ferner Zukunft. Es ist die Idee einer Gesellschaft, in welcher unter den Menschen Harmonie herrscht in Bezug auf die Gesinnung, Solidarität in Bezug auf die gemeinsam zu bewältigenden Problemlösungen innerhalb dieser Gesellschaft und nach aussen, und Freiheit in Bezug auf die Individualfreiheiten, ohne dabei gegen die prinzipiellen Freiheiten anderer zu verstossen. Ob es diesen geistig imaginären, idealen Gesellschaftszustand in der Wirklichkeit geben kann, müssen wir untersuchen. Dies geht nur, indem man in der Praxis aus alternativen Gesellschaftssystemen Erfahrungen ziehen kann. Es gibt unlängst in der Menschheitsgeschichte viele tausende, verschiedene Gesellschaftsformen, welche erprobt wurden. Angefangen bei vielen Formen von Gesellschaftsordnungen im Kapitalismus, Kommunismus, Sozialismus, in Monarchien, Diktaturen, in der Idee der Freiwirtschaft, aber auch in Form von neuen Geldsystemen und neuen Strukturen gegenseitiger Abhängigkeit durch vollkommen andere Grundwerte und andere Ideen. Die meisten dieser Ideen gehen von einer Reform des Geldsystems aus. Und in denjenigen Ordnungen, welche das Eigentum als Urgrund selbst vor dem Umverteilungsproblem durch die Finanzwelt erkennt haben, wurde das Eigentum gleich radikal in Frage gestellt. Wo Eigentum gänzlich an das Kollektiv übertragen wurde, fehlte die individuelle Verantwortlichkeit dafür. Gleichzeitig bildete sich auch in diesen Gesellschaften ohne Individualeigentum schlussendlich in der Spitze der Gesellschaftspyramide wieder eine Plutokratie aus. Bisher ist somit jedes Gesellschaftssystem, egal, wie es strukturiert war, fundamental gescheitert. Entweder ist es an einer Ideologie gescheitert, am Umverteilungsproblem, an der Herausbildung einer plutokratischen Elite, an der Herausbildung und Umformung in eine
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pyramidale Gesellschaftsstruktur, oder an den Eigentumsrechten, welche schlussendlich das Sklaventum als Abhängigkeitsverhältnis herbeiführte und etablierte. Es scheint, der Idealzustand einer Gesellschaft ist von der Idee her betrachtet einfach zu machen, sobald es aber um die Umsetzung in der Wirklichkeit geht, gibt es tausend Gründe, weshalb es nicht funktionieren kann.
Und wenn eine Gesellschaft in ihrer Anfangsphase einem Ideal recht nahe zu kommen schien, und für viele Menschen unglaubliche Freiheiten und viele Reichtümer ermöglichte, so schien es doch immer zur Herausbildung einer steil pyramidalen Gesellschaftsstruktur mit plutokratischer Herrschaftselite zu führen. Einer Elite, welche alleinig aufgrund von Vorrechten und Privilegien diese Gesellschaft beherrschte. Die Menschenrechte und die Forderungen nach Gerechtigkeit konnten innerhalb dieser Gesellschaften bereits nach kurzer Existenzdauer nicht mehr erfüllt werden.
Es scheint, als ob jede menschliche Gesellschaft, wo und wann immer sie entsteht und gedeiht, schlussendlich immer pyramidal strukturiert wird, und sich nach mittlerer oder längerfristiger Zeit eine Plutokratie ausbildet, mit einer Elite in der Spitze der Gesellschaftspyramide. Zuerst wird die Gesellschaft meistens durch Arbeitsteilung pyramidal strukturiert, dann werden Gesellschaftsschichten errichtet, und schlussendlich setzt sich in der Spitze der gesellschaftlichen Pyramide die Eigentumselite fest. Man kann dies an einem praktischen Beispiel in einer menschlichen Gruppierung ersehen. Hat man 10 Menschen, so setzt sich irgendwann einer von diesen 10 Personen als Chef durch, und die anderen ordnen sich unter, meistens in einer hierarchischen Struktur. Die restlichen 9 Personen sind untereinander entweder auf gleicher Ebene, oder ebenfalls hierarchisch strukturiert. Allerdings besteht ein Unterschied in Bezug auf Gruppen von Frauen und Männern. Wenn bei Männern die Hierarchie eher flach und partnerschaftlich verläuft in einer Gruppe, so wird diese bei Frauen extrem steil und hierarchisch geführt. Männer scheinen sich eher in gleichen oder partnerschaftlichen Gesellschaften wohl zu fühlen, und wenn sich jemand durch spezielle Eigenschaften oder Fähigkeiten hervortut, so gilt dies als Nutzen für die ganze Gruppe, weil kein Mann auf die Idee kommen würde, den Chef in Frage zu stellen, sobald seine Position einmal gefestigt ist. Bei Frauen ist eine Person die oberste Chefin, und wer sich nicht einfügt in die unteren Positionen, wird von allen anderen gnadenlos zerrissen. Dies vermutlich deshalb, weil die Position der Chefin allezeit in Frage steht, und diese Person jederzeit Gefahr läuft abgelöst zu werden durch eine Person von unten, welche in der Lage ist, noch bessere Beziehungsnetzwerke zu errichten, um durch diese neue Ordnung die bestehende Ordnung abzulösen. Deshalb kämpfen Frauen in Regel mit allen möglichen Machtmitteln, von Verleumdung bis Aufhetzung, von Lüge bis Täuschung und Mobbing. Bei Männern dagegen gilt der Kampf Mann gegen Mann als die erste und oberste Regel. Wer den Chef in Frage stellt, muss sich mit ihm alleine messen. Der stärkere oder geschicktere gewinnt.
Kein Mann wird auf die Idee kommen, andere für seine Sache einzuspannen, weil er ansonsten sein Gesicht, seine Ehre und sein Ansehen verliert. Ein Mann muss stark genug sein, sich aufgrund seiner eigenen Kräfte und Fähigkeiten durchzusetzen, und immer im Sinne des Teams und durch Erfolg nach aussen. Das macht seine Führerqualität aus. Bei der hierarchischen Ordnung der Frau ist das gänzlich anders. Dort geht es geradezu darum, sich über gezielte und sinnvolle Bildung von Verbindungen in Machtpositionen zu heben, und diese zu festigen. Deshalb sind Gesellschaften, welche durch Frauen in Schlüsselpositionen aufgebaut sind, anders strukturiert, als diejenigen, in welchen Männer die Befehlsgewalt besitzen. Die Praxis zeigt auf, dass in Frauenteams es niemals Ruhe gibt, und die Führungsposition dauerhaft in Frage gestellt wird durch unten. Bei Männern kommt es anfänglich zu einem Gerangel um die Machtposition, danach herrscht Ruhe und alle fügen und unterstellen sich der Person in Führungsverantwortung.
In Männerteams scheint eher mit dem Gedanken gearbeitet zu werden, dass das Team nur als ganzes gewinnen und erfolgreich sein kann. In Frauenteams dagegen geht es um reine Machtpolitik unter Konkurrenten, respektive Konkurrentinnen, und der Erfolg nach aussen kann den Zusammenhalt nach innen nicht stützen. Vielleicht ersieht man in diesen Gesetzen auch die traditionelle Rollenverteilung von Mann und Frau in der Vorzeit der Menschheit. Was beiden Arten von Gesellschaftsstrukturen aber gemein ist, ist die Tatsache, dass sich ein Team von 100 Personen auf natürliche Art wiederum aufspaltet in kleinere Gruppierungen. Das ist ein ganz natürlicher Vorgang im Zusammenspiel zwischen Menschen. Wenn aus diesen 100 Personen wieder vielleicht 10 Gruppen entstanden sind, dann gilt unter diesen 10 Gruppen wiederum jeweils
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einer als Vorsteher und Führer. Und eventuell geraten diese 10 Gruppen in eine hierarchische Struktur und Abhängigkeit zueinander, je nachdem, welche Stellung der einzelne Führer in diesen 10 Gruppierungen gegenüber der Restgesellschaft innehat.
Wir ersehen aus dieser natürlichen Ordnung, welche sich unter Menschen herausbildet, dass durch die Art der Abhängigkeit auch eine Arbeitsteilung erfolgt. Wer weiter unten in der Hierarchie ist, muss eher unwerte oder als nicht hoch angesehene Arbeiten übernehmen, und diejenigen weiter oben werden eher für die Koordination aller Kräfte, aller Arbeiten und Ziele zuständig sein.
Genau in diesen natürlichen und menschlichen Ordnungsgesetzen sind historisch auch die Unterschiede im Eigentum zu erkennen. Solange einerseits die Eigentumsunterschiede noch nicht klar abgetrennt waren, war dies kein Problem. Und solange die Ziele, Wünsche und Absichten dieser Gruppierung noch die Gleiche war, weil es sich meistens auch um eine Schicksalsgemeinschaft handelte, war dies auch kein Problem. Ausserdem konnte innerhalb dieser Gruppierungen die Führerschaft von praktisch jedem ergriffen werden, welcher die Fähigkeiten, die Eigenschaften und vor allem die Legitimation durch die Gesamtgruppe erhalten hatte, oder im Kampf um das Vorrecht zwischen den Führern der einzelnen Gruppierungen. Das ist alles natürlich und recht. Aber eben genau diese natürlichen Grundmechanismen herrschen in unseren heutigen Gesellschaften nicht mehr vor. Das Eigentumsrecht setzt diese natürliche Ordnung nicht nur in Frage, sondern verunmöglicht sie. Und genau dort fängt das Problem der modernen Gesellschaft an. Das Eigentumsrecht kann nie und nimmer eine Form der natürlichen Menschheitsordnung und gegenseitig natürlichen Abhängigkeit von gleichen Menschen darstellen.
Deshalb ist durch dieses System auch keine Gerechtigkeit herstellbar. Gerechtigkeit kann es nur unter Artgleichen geben, und wenn die Struktur der Gesellschaft mit den Zielen und der Struktur für Seinesgleichen gebaut ist. Dies ist keiner modernen Gesellschaft der Fall. Und genau aus diesem Grunde wirken die darin geltenden Eigentumsrechte in ungerechter Form, mit unhaltbaren Auswirkungen für die Menschen darin. Das natürliche Gefüge ist hierdurch zerrüttet, sinnentfremdet und falsch. In einer modernen Gesellschaft müssten alle natürlich gewachsenen Eigentumsrechte reformiert und auf die neuen Bedürfnisse und Abhängigkeiten angepasst werden.
Es gibt unendliche Gründe, weshalb die heutige Gesellschaft sich von diesem Zustand der natürlichen Bildung von menschlichen Hierarchien verabschiedet hat, und seither nichts als Ungerechtigkeit, Unmut und Chaos zu schaffen in der Lage war. Einerseits handelt es sich in menschlichen Gruppierungen nicht mehr um einheitliche Gebilde, weil die Multikulturalität sich praktisch überall durchgesetzt hat. Andererseits besitzen heute bestimmte Interessengruppierungen die Macht über die Gesetzesbildung. Und schlussendlich ist es der grössere und deshalb mächtigere Eigentümer, welcher die Gesetze vollständig bestimmt, und nicht die natürliche, menschliche Ordnung. Dies ist als Beispiel gut zu ersehen in praktisch allen Unternehmungen. Die Hierarchien, welche dort vorherrschen, sind extrem unnatürlich und oftmals so dermassen künstlich aufgebaut, dass es zu regelrechten Zerfallserscheinungen innerhalb dieser Strukturen und den Teams darin kommt, mit Kämpfen von Mitarbeitern gegen Mitarbeiter, mit Gerangel um Führungspositionen, mit Allmachtsphantasien von Eigentümern und Führern von Unternehmungen, weil sie nicht können in Frage gestellt oder abgelöst werden, usw. Jeder, welcher schon etliche Anstellungen in der heutigen, kapitalistisch strukturierten Wirtschaft hatte, kann davon ein Lied singen. Es sind Gebilde und Hierarchien, wie sie nicht unnatürlicher sein könnten, und tief in ihrem Kern unter normalen Bedingungen sofort zerfallen würden. Das System der Eigentumsrechte kann sich, genau genommen, alleine durch Gewalt erhalten und weitergeführt werden, durch die Gewalt des Eigentümers an den Eigentumsrechten, welches alle Mitarbeiter rennen macht. Könnte der Eigentümer nicht dauernd mit Kündigung drohen, wäre dieses unnatürliche System der menschlichen Ordnung nicht funktionsfähig, und würde über kurz oder lang in einen Umsturz der Ordnung führen. Nur unter der Angst über den möglichen Verlust ihres Arbeitsplatzes kooperieren die Mitarbeiter. Es muss jedem klar sein, dass durch Eigentumsrechte eine Gesellschaft langfristig so nicht kann geführt werden, und schon gar nicht durch die Bedingungen in einer kapitalistischen Eigentumsdiktatur, in welcher der Staat die einzige und alleinige Funktion zu haben scheint, diese Eigentumsrechte der Elite und Unternehmer zu sichern, die Rechte und Freiheiten des Eigentumslosen gleichzeitig aber nicht im geringsten berücksichtigt oder garantieren könnte.
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Kurz: Bei der Errichtung eines Sonnenstaates oder eines neuen Atlantis, was das gleiche ist, muss wieder die natürliche Ordnung der menschlichen Gesetzmässigkeiten berücksichtigt werden. Eine Revision und Neuerrichtung aller Eigentumsrechte ist darin der zentrale Punkt. Wenn es nicht gelingt, die Eigentumsrechte an diese natürliche Ordnung anzupassen, dann wird jeder gebildete Staat wieder von innen heraus zerfallen, bildet sich in ihm eine neue Eigentumselite, eine künstlich hierarchische Gesellschaftsstruktur, und in der Spitze dieser Pyramide wieder eine Plutokratie.
Deshalb muss durch eine Neuordnung der Eigentumsrechte genau diese Gesetzmässigkeit für alle zukünftigen Zeiten konsequent unterbunden werden. Es führt kein Weg an dieser Wahrheit vorbei.​