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Es gibt keine weisen Lenker in unserer Gesellschaft

Viele Bürger sind geradezu naiv in der Ansicht, es würde in unserer Regierung eine weise Führungsschicht existieren, welche im Sinne des Volkes alles so einrichtet, dass es für die
Welt-Erneuerung durch Eigentumsreform
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Bevölkerung und den Bürger gut wäre. Oder sie glauben daran, dass durch göttliche Fügung den Menschen und den Bürgern in einem Staate wie von selbst das Beste angedeihen würde, und dass man sich immer unterordnen müsse, und der Staat nur so funktionieren kann. In die Institutionen und die Führung müsse man vertrauen haben, so glaubt man. Dem ist aber nicht so.
Wer die Funktionalität aller westlichen Gesellschaften versteht, weiss, dass es niemals eine weise Führung im Sinne für den Bürger gegeben hat, sondern dass jede dieser Gesellschaften aus den vielfältigsten Interessengruppierungen darin besteht, und diese alle im Ringen um Macht sich gegenseitig bekämpfen, durch alle legalen und illegalen Methoden und Mittel, welche existieren.
Es herrscht der uneingeschränkte Kampf um Macht, der Kampf von Interessen von Interessengruppierungen, welche in der Absicht nicht dem Volke dienen, sondern ihren Partikularinteressen. Wer im Wissen um diese Tatsache noch immer an eine weise Führung glaubt, oder daran, dass man Vertrauen haben sollte in diese Führung, der hat es nicht besser verdient, als Sklave und Knecht für den Nutzen dieser Partikularinteressen missbraucht zu werden.
Die Erhaltung der Freiheit ist in unserer Gesellschaft ein ewiger, niemals enden-wollender Kampf.
Manchmal gewinnt man, manchmal verliert man. Wer nicht kämpfen will, hat bereits verloren. Und wer nicht einmal weiss, dass er um seine Bürgerrechte kämpfen muss, der wird ewiglich ein Sklave bleiben. Die ganze Gesellschaft ist als ewiger Kampf von Interessengruppierungen gegen Interessengruppierungen eingerichtet, von Bürger gegen Bürger, von Partikularinteressen gegen Partikularinteressen. Wer dies nicht versteht oder nicht akzeptieren will, hat nicht verdient, Bürger eines Staates genannt zu werden. Denn er ist in Wahrheit eher ein Sklave, als denn ein Bürger mit Bürgerrechten. Gegen die Interessen der Eigentumselite muss man sich organisieren, muss man kämpfen, muss man alles machen, damit diese Machtanballung sich nicht dauerhaft erhalten und die Menschen weiterhin versklaven kann. Wenn der Wille zur Verteidigung dieser Rechte nicht vorhanden ist, dann lebt man vielleicht noch in einer Demokratie mit geringen Bürgerrechten, aber bereits die nächste Generation wird vollkommen enteignet, handlungsunfähig und machtlos ein reines Sklavendasein fristen. Wer nicht gegen die Umverteilungsmechanismen von Finanzwelt, von Eigentumsrechten und Privilegien ankämpft, kann und darf sich nicht Bürger nennen. Wer sich in Gehorsam dieser Entwicklung gegenüber übt, der hat nicht begriffen, wie ein westlicher Staat funktioniert, wie die Umverteilungsmechanismen dauerhaft immer die Bürgerrechte hinweg nehmen, Stück für Stück von der eigenen Arbeitsleistung an die reichen und mächtigen Eigentümer umlagern, und man um jedes Stück dieser eigenen Arbeitsleistung kämpfen muss, damit sie kein anderer für sich beanspruchen kann. Aber selbst dann noch ist das System so gemacht, dass man durch das Gesetz eines grossen Teiles dieser Leistung beraubt wird. Deshalb genügt es nicht, dass man sich nur innerhalb des gesetzlichen Rahmen um seine Bürgerrechte kümmert, sondern man muss sich auch Gedanken darüber machen, wie ein neues Gesellschaftssystem aussehen könnte, wie eine gerechtere Ordnung möglich wird, und wo der offenkundige Systemfehler in allen westlichen Gesellschaften das erste Mal aufgetaucht ist. Denn dass das westliche System einen Umverteilungs-Systemfehler in sich als Kern enthält, muss zwischenzeitlich jedem Bürger wie Schuppen von den Augen fallen. Diesen Systemfehler zu erkennen, zu studieren und schlussendlich vollständig aufzudecken und aufzuheben, indem man ein alternatives System erstellt, ist das oberste Gebot in unserer modernen Zeit. Sich willenlos in das Schicksal zu fügen war gestern, als die Gesellschaften homogen waren, und die Staaten noch durch den Bürger definiert wurden, und das Eigentum sich im Hintergrund noch verstecken musste. Zwischenzeitlich regieren die Eigentumsgesetze sogar über die Staatspolitik. Die Staatspolitik des Bürgers ist nicht in der Lage, die sich in der Spitze der gesellschaftlichen Pyramide gebildete Plutokratie zu bekämpfen, da diese ihre Privilegien durch das Eigentumsrecht sichert, welche in allen Verfassungen festgehalten ist in absolutistischer Art und Weise, selbst in so genannten Demokratien. Deshalb muss der Bürger von heute mehr machen, als sich nur politisch zu bilden und zu engagieren. Er muss den Systemfehler in den westlichen Gesellschaften erkennen lernen, und wer im Hintergrund über die wahre Macht verfügt in dieser Ordnung. Und wenn er in der Lage ist, es klar und transparent zu erkennen, dann muss er sich Interessengruppierungen suchen, welche diese bestehende Ordnung schlussendlich wieder in einen Rechtsstaat zurückführen wollen, und erst hierdurch wieder relative Gerechtigkeit unter den Menschen herrschen kann. Dies geht nur, wenn man darüber nachdenkt, wie ein Kulturstaat auszusehen hat, um danach in einem praktischen Entwurf den Sonnenstaat unter Seinesgleichen
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in einer Interessengruppierung zu errichten. Zumindest muss man erkennen können, wie dieser auszusehen hat. Dann wird man auch in der Lage sein, ihn unter Seinesgleichen von Verbündeten mit den gleichen Erkenntnissen, zu erschaffen. Zuerst also wird der Sonnenstaat in kleinem Rahmen zu einer Existenz kommen, um danach für alle diejenigen Menschen zugänglich zu sein, welche von seinen Vorteilen der aufgehobenen Umverteilungsproblematiken auch profitieren wollen, und ihr Herzen in Wahrheit, Liebe und Gerechtigkeit, aber auch Solidarität, Kooperation und Harmonie vereinen wollen. Dies ist die Aufgabe aller modernen Bürger und Menschen, und nicht das Hoffen auf eine Verbesserung ihres desolaten Zustandes. Die Verbesserung wird von selbst nicht eintreten, man kann noch so lange darauf warten. Durch die eingerichteten Umverteilungsmechanismen wird der Zustand für den Bürger jedes Jahr schlechter, immer mehr Rechte kommen abhanden, und immer mehr Eigentum wird umgelagert zu den bereites reichen und mächtigen Eigentümern. Diese besitzen weder den Willen, noch die Absicht zu einer weisen Führung für den Bürger. Sondern diese wollen immer nur von den Menschen profitieren, und suchen jede legale und illegale Möglichkeit zur Ausbeutung. Das ist die Wahrheit über unsere heutige Gesellschaft, und man kann diese erkennen wollen, oder weiterhin in einer Traumwelt leben. Eines Tages wird man aufwachen in einer perfekten Diktatur des vollständig umverteilten Eigentums.
Die Freiheit, respektive die dauernde Wiedererschaffung von Freiheit, aber auch von allen Bürgerrechten, ist ein Vorgang, welcher niemals aufhören darf. Keine einzige, westliche Gesellschaft von heute ist so gemacht oder strukturiert, dass sie langfristig die Bürgerrechte und Menschenrechte bewahren könnte. Alle diese Gesellschaften werden absolut vom Eigentum beherrscht, und die Umverteilungsmechanismen führen dazu, dass dieses zu immer grösseren Teilen umgelagert wird. Es gibt keine weise Führung ganz zu oberst in unserer Gesellschaft, welche für die Bürger schaut, oder für die Menschenrechte. Der Führungsanspruch und die Macht wurden längst selbst annektiert durch die Eigentumselite, welche sich alle Umverteilungsmechanismen von Arbeitsleistung angeeignet hat, um diese zur Machtsicherung und Arbeitsumverteilung zu nutzen. Es war, ist und wird niemals Ziel, Absicht oder Wunsch sein, die Bürgerrechte zu erhalten, oder die Menschenrechte, sondern es wird immer das genaue Gegenteil der Fall sein. Deshalb muss der Bürger nicht nur um den Erhalt seiner Rechte kämpfen, sondern er muss sogar ausserhalb dieser Gesellschaft um ein neues System bemüht sein. Es genügt heute nicht mehr, durch legale Mittel seine Rechte behalten zu dürfen, weil die Elite auch nicht daran interessiert ist, dem Bürger seine Bürgerrechte einzugestehen und zu erhalten. Sondern es muss auf zusätzliche Weise der Organisierung in Interessengruppierungen eine Gegenbewegung aufgebaut werden, nur um die grundlegendsten Rechte bewahren zu können. Dies ist kein Aufruf zu illegalen Handlungen ausserhalb von bestehenden Gesetzen. Es ist dies nur die Erkenntnis, dass die Welt nicht gerecht und frei bleiben kann, wenn man sich auf die bestehenden Gesetze beruft. Diese Gesetze wurden von der Eigentumselite gemacht, und arbeiten in deren Hände. Will man die Freiheit behalten, dann muss man sich auch gegen die Gesetze stellen, welche die Freiheiten in Frage stellen, und durch Anschluss an Gleichgesinnte, welche das System durchschauen, eine neue Gesellschaftsordnung aufbauen, welche irgendwann die alte Ordnung ersetzen und verdrängen kann. Es führt leider kein Weg daran vorbei, so sehr man sich dies auch wünschen mag. Und wenn die neue Ordnung, die Erneuerung, erfolgreich die Revidierung der bestehenden Eigentumsordnung, wenigstens in den eigenen Reihen vornimmt, dann wird es langfristig auch in den verbleibenden Gesellschaften möglich sein. Und dann wird die "weise"
Eigentumselite ihre Macht wieder an den Bürger abtreten, und die Menschenrechte werden eine neue Chance erhalten. Die Bürger werden diejenigen Freiheiten zurückerhalten, welche lange Zeit durch die kapitalistische Eigentumsdiktatur faktisch verunmöglicht wurden.​