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Eigentumsrecht als grundlegendes Menschenrecht

Von allen propagandistischen Behauptungen ist diejenige die schlimmste, welche uns die absoluten Eigentumsrechte als Menschenrechte verkaufen will. Dabei wird von der Eigentumselite ganz bewusst keine Unterscheidung gemacht zwischen dem prinzipiellen Recht auf Eigentum und dem absolutistischen Recht auf Eigentum. Dies ist Absicht, denn der Bürger soll das eine nicht vom anderen unterscheiden können, weil darauf die ganze Legitimation und Rechtsgültigkeit des Eigentums basiert. Die einzige Legitimation des Eigentums wird deshalb darin definiert, dass jeder Mensch es verdient hätte, über eigenes Eigentum zu verfügen, und dies als Menschenrecht ohne Einschränkung gedeutet wird. Hierdurch verkauft man dem Bürger die Überzeugung der absolutistischen Form der Eigentumsrechte. Es ist einmal mehr nur eine propagandistische Verfälschung der Wahrheit. Alternative System der Eigentumsordnung, ausser vielleicht dem Kommunismus, wollten niemals Eigentumsrecht durch Bürger verhindern, sondern diese nur neu ordnen, um Exzesse zu mildern. Ein oberes Limit an Eigentum pro Bürger, pro Individuum, aber auch pro Familie, Clan oder Sippe, macht nach vernünftiger Überlegung Sinn. Vor allem dann, wenn man Eigentum als Schlüssel für politische Machtpositionen und deren zwingenden Forderungen erkennt. Es muss nachvollziehbar sein, dass die Privatisierung von Eigentum, welches von allen Bürgern genutzt wird, auch im Eigentum des Bürgers verbleiben muss, und dass sogar die Verwaltung daran nicht darf an einzelne Vertreter von Interessengruppierungen abgetreten werden. Ansonsten kommt es erneut zur Ausnutzung dieser Rechte und zur Ausbildung von neuen formen von Machtanballungen, und immer für die Interessen von bestimmten Gruppierungen. Allgemein betrachtet ist also die Neuordnung der Eigentumsrechte im Sinne von und für den Bürger eine ganz normale Sicht, und zwingt auch dazu, eine gewisse Homogenität in der Bevölkerung zu erhalten. Denn in einer multikulturellen Welt, oder in einer Nation mit multikulturellen Bürgern mit diversen Partikularinteressen muss dies ansonsten zwingend zu Zerfallsprozessen führen. Dieser Umstand wird von der kapitalistischen Eigentumsdiktatur denn auch dazu benutzt, um über die Gesetze der Privatisierung den Menschen vorzugaukeln, dass es diese benötige, damit der Staat funktioniere. Die Koordination daran wird durch Privatisierung zwar nun zentral und koordiniert gesteuert, aber sicherlich nicht zum Nutzen aller Bürger, sondern zum Nutzen von ein paar wenigen aus immer den gleichen Interessengruppierungen. Deshalb ist Privatisierung keine Lösung, sondern nur ein weiteres Problem in allen Gesellschaften der Welt.

Es wird kein Weg daran vorbeiführen, dass man zum Erhalt der Funktionsfähigkeit einer Gesellschaft die Homogenität und Koordinationsfähigkeit, die Solidaritätsstärke und das Harmoniebedürfnis erhält. Eine Gesellschaft, ob multikulturell oder homogen, kann anders nicht funktionieren. Zusätzlich aber dient eine multikulturelle Gesellschaft nur dem Nutzen und den Zwecken eben der Eigentumselite. Alle anderen Menschen darin bezahlen nur mit Chaos, mit Enteignung und mit nicht mehr zu gewährleistender Sicherheit, Solidarität und Harmonie unter den Menschen und Bürgern. Das ganze Bild der globalisierten Welt ist deshalb bereits von der Idee her betrachtet zum Scheitern verurteilt. Es muss sich als reine Ideologie entpuppen, welche auf keinem Fundament der Wirklichkeit Bestand hat, oder aber nur, wenn man den Preis dafür bereit ist zu bezahlen. Und dieser ist unendlich hoch, und wird irgendwann die Welt zerreissen und ins Chaos stürzen.

Bei der Errichtung des Sonnenstaates und der Reform der Eigentumsrechte muss die Neuordnung verschiedene Ebenen von Eigentumsrechten schaffen. An unterster Stelle muss es jedem Bürger möglich sein, als grundlegendes Menschenrecht, über Wohneigentum zu verfügen. Alles, was als Existenz sichernd betrachtet wird, selbst Nahrung, medizinische Versorgung und Ausbildung usw., muss durch den Staat für alle Bürger garantiert oder gewährleistet werden. Die Subsistenzwirtschaft und grundlegenden Dienstleistungen und Güterproduktionsleistungen dürfen niemals an private Eigentümer in Verantwortung abgetreten werden. Der Bürger darf niemals durch Partikularinteressen an seinem Grundeigentum enteignet werden. Auf darauf aufbauender Stufe der Luxus-Güterproduktion und Luxus-Dienstleistungserstellung nun müssen weitere Eigentumsrechte an ein strenges System von Rechten und Pflichten durch Leistung gebunden werden. Nur wer über die Grundversorgung hinaus in der Lage ist, Leistung zu vollbringen, kommt in den Genuss von Luxus. Luxus ist für die Fortentwicklung einer Gesellschaft nicht notwendig, wer es sich aber gönnen will, muss diese Forderung durch Leistung selber erarbeiten können. Der Zweck der Gesellschaft in einem Sonnenstaat ist also ein gänzlich anderer, als Produkte und Dienste praktisch nur für eine Eigentumselite zu erstellen. In erster Linie wird vom Volk alles für das Volk erstellt, und der Staat regelt prinzipiell alle Mechanismen, damit diese Leistungsfähigkeit und das Vermögen des Volkes schlussendlich zu dauernder Weiterentwicklung und Verbesserung der Lebensumstände und des Lebensstandards von allen Menschen dient, und nicht nur für diejenige einer kleinen Schicht von reichen und mächtigen Eigentümern, so wie dies heute der Fall. Das hat mit Sozialismus im eigentlichen Sinne nichts zu tun. Vielmehr hat es zu tun mit der vernünftigen Errichtung der Gesellschaft unter der Betrachtung eines Volkes und seiner Identität.

Dass Partikularinteressen den Interessen des gesamten Volkes zugute kommen können, ist eine der vielen Formen von Propaganda und Desinformationen, wie sie in allen heutigen, westlichen Gesellschaften dauernd in den Medien zu hören sind. Von diesen Mythen leben aber diese Ausbeutersysteme, denn wenn jeder fair und gerecht und solidarisch wäre, und über Gemeinsinn verfügen würde, könnte die Eigentumselite nicht mehr existieren. Und wo das Wissen um die Ausbeutungsmechanismen der Umverteilung bekannt ist im Volke, dort werden durch Gesetze und Wirtschaftsbedingungen die Bürger gezwungen zu kooperieren, weil sie ansonsten mittellos und handlungsunfähig sogar ihre Grundrechte verlieren. Die Gemeinschaft verbürgt sich in diesen Gemeinschaften ohne geleistete und gelebte Solidarität nicht einmal mehr für das Existenzrecht dieser Menschen. Komischerweise wird den Menschen in der kapitalistischen Eigentumsdiktatur das absolute Eigentum als Menschenrecht propagandistisch verkauft, sobald aber ein Mensch nicht mehr leistungsfähig ist, verliert er selbst sein Existenzrecht. Daraus ersieht man die Verlogenheit der meisten, westlichen Gesellschaften. Und genau deshalb benötigt es auch die Mythen vom Tellerwäscher, welcher durch Leistung zum Millionär werden kann, wenn er sich nur genug darum bemüht und er fleissig, strebsam und intelligent genug ist. Dem Fleissigen gehört ja das Glück, und jeder hat seine Zukunft in den eigenen Händen. Dies alles sind notwendige Systemlügen, um die Gesetze der Umverteilung am leben zu erhalten, denn nur wenn über jemandes Fleiss Arbeitsleistung produziert wird, kann diese umverteilt werden, und nur wenn die Menschen daran glauben, dass Leistung belohnt wird, sind sie auch bereit, über alle Grundrechte von Menschen hinweg, andere auszubeuten. Wenn alle Bürger solidarisch wären, dann hätte es für die Eigentumselite nichts mehr übrig, weil sich alle gegenseitig auf einen hohen Lebensstandard aushelfen würden, und sicherlich nicht einem Millionär seinen Lebensunterhalt oder seinen Luxus zu bezahlen bereit wären. Durch das Umverteilungssystem, die vielen Mythen, welche daran haften und den immensen, finanziellen Druck werden die Menschen ausgepresst wie Zitronen, ausgebeutet und versklavt, und können ihre Lebenssituation, und meistens schon gar nicht ihren Lebensstandard durch irgendwelche Massnahmen überhaupt verbessern. Das ganze System von Belohnung und Bestrafung einer Leistung besteht nur als Idee im Kopf der Menschen.

Wahr ist, dass profitiert, wem Eigentum gehört. Wer kein Eigentum hat, kann noch so fleissig sein, noch so intelligent und leistungsfähig, er wird niemals mehr werden können, als er bereits ist, nämlich ein Arbeitsleistungs-Sklave für die Eigentums-Elite. Keine normale, einigermassen intakte Gesellschaft, keine Nation und kein Land, würde solche Regeln freiwillig übernehmen wollen.

Deshalb kommt dieses System über ein Hintertürchen angeschlichen, indem es der Elite in einem Land verspricht, am allgemeinen Reichtum teilzunehmen, sobald es in die Gesetze des freien Handels einwilligt. In Tat und Wahrheit erfolgt durch dieses System zwar eine Verbesserung des Reichtums der Landeselite, aber erstens auf Kosten der Bevölkerung, und zweitens handelt es sich um ein globales, pyramidales Funktions- und Umverteilungssystem, und das ist der Grund, weshalb es auf allen Ebenen überhaupt noch funktioniert. Je weiter oben man ist in dieser Pyramide der Privilegien, desto grösster das Interesse und der Profit. Bezahlen tun immer die wahrhaft Arbeitsleistenden. Und diese haben keine Chance, ihren Lebensstandard über eine bestimmte, unterste Grenze hinaus zu befördern. Arme Menschen ohne Eigentum können prinzipiell in diesem Umverteilungssystem nicht reich werden. Dies ist ein bewusst aufgebauter und propagandistisch über ihre Medien in die Bevölkerung gebrachter Mythos der Eigentumselite, welche durch die Naivität der Menschen lebt. Wer reich ist, hat es verdient, so sagen uns die Medien und Verlagshäuser, denn jeder sei seines eigenen Glückes Schmied. Was für eine dreiste Lüge, wenn man das Wirken des Eigentumsrechtssystems durchschaut bis in die letzten Gesetzmässigkeiten und Umverteilungsmechanismen von Arbeitsleistung.

Das Eigentumsrecht, im Sinne des absoluten Eigentumsrechtes ohne oberste Begrenzung für jedes Individuum, hat uns niemals Menschenrechte gegeben. Ganz im Gegenteil ist es das Umverteilungsprinzip, welches uns jeglicher Menschenrechte beraubt. Jeder, welcher auch nur wenige Gedanken aufwendet und versteht, was verpachtetes Land dem Eigentümer für einen Nutzen und doch kein Risiko bringt, und was ein Liegenschaftseigentümer von seinen Mietern auspressen kann, wird verstehen, dass es einer fundamentalen Ungerechtigkeit entspricht, aus einer Lebensgrundlage von Menschen Gewinn abzuschöpfen, um sich Luxus und Macht anzueignen, welcher zu zusätzlicher Annektierung von Eigentum führt, und zu noch grösserer Macht. Das gleiche im finanziellen Bereich einer privatisierten Banken-, Börsen- und Handelswelt.

Durch die Akkumulation von Arbeitsleistung in Schuldscheinen wird der Nutzen der Arbeitsleistung dem Volk entzogen, dem Leistenden selbst, und die Rechte daran an die Eigentümer übertragen.

Eigentumsrechte sind zwar absolut gesehen ein Menschenrechte, aber sobald jemand über ein bestimmtes Mass davon hat, verwandelt sich dieses Recht in ein Unrecht, missbraucht dieses Recht zur Entstehung von Ungerechtigkeit, bis hin zur Ausbeutung von Menschen. Als Mittel, dieses zu verhindern, gibt es nur eine Lösung, und das ist die Beschränkung der Besitznahme von Eigentum nach oben hin und pro Individuum, pro Familie, Clan und Sippe, nach genau vorgegebenen, ebenfalls absolutistischen Vorschriften. Absolutistisch in dem Sinne, weil es nur ein entweder oder geben kann, und keine Vereinbarkeit dieser beiden Gesetzmässigkeiten. Entweder man beschränkt das Recht auf Eigentum für alle Menschen, oder der Preis für die Unterlassung muss von allen Bürgern mit Entrechtung, Enteignung und Wegfall aller prinzipiellen Menschenrechte bezahlt werden. Es führt nichts an dieser Tatsache und Feststellung vorbei, und es darf keine Rechtfertigung geben, diese Erkenntnis zu missachten. Der Sonnenstaat ist der Garant dafür, dass über diese Wahrheit niemals mehr gelogen wird.​