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Arbeitsmarktgrösse und effektive Bürgerrechte

Es ist eine beweisbare Tatsache, dass je kleiner ein Arbeitsmarkt ist, desto kleiner auch die Konkurrenzsituation und der Kampf um die Arbeitsplätze sein muss. Wir müssen nicht unbedingt das Beispiel von China nehmen, um zu erkennen, dass in einem Arbeitsmarkt mit einer Bevölkerung von 1,3 Milliarden Menschen der Konkurrenzdruck erdrückend ist. Und dass im Vergleich zu einer Schweiz die Bedingungen für die Arbeitnehmer, und deshalb auch für die Bürger, viel besser sind. Der Wirtschaftsliberalismus will deshalb einen offenen Markt, weil er einerseits das darin enthaltene Eigentum vollumfänglich kaufbar haben will, um es zu annektieren und nutzbar zu machen für den Ausbau der in dem Markt begünstigen Eigentumsrechte, und andererseits, um den Druck auf die Arbeitsleistenden noch mehr zu erhöhen. Das ganze System des Marktes wirkt so, dass Arbeit suchende Menschen darin schlussendlich um Arbeitsplätze betteln müssen, nur um ihre Existenz sichern zu können, und deshalb auch darum betteln müssen, dass Eigentümer ihnen alle Arbeitsleistung hinweg nehmen können. Darauf beruht das ganze Gesetz des Marktes, des Wirtschaftsliberalismus und der Eigentumsdiktatur. Es beruht nicht auf der Belohnung von Arbeitsleistung, sondern darauf, dass durch ein Erpressungsverhältnis die Arbeit leistenden Menschen ihrer eigenen Hände Arbeit beraubt und enteignet werden. Das ist nicht, was uns versprochen wurde, und nicht, was uns als Idee des Kapitalismus schmackhaft
Welt-Erneuerung durch Eigentumsreform
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gemacht wurde. Es ist das genaue Gegenteil davon, und kein vernünftiger Mensch würde dieses System der Umverteilung und Enteignung freiwillig annehmen, deshalb muss es mit Gewalt über die Menschen kommen. Und je grösser der Markt, die Binnenwirtschaft oder die Weltwirtschaft ist, desto grösser der Druck und das Erpressungsverhältnis, damit dieses System der dauerhaften Umverteilung funktionieren und die Arbeitsleistenden enteignen kann. Die Eigentümer sind deshalb immer daran interessiert, möglichst grosse Märkte zu erschaffen oder zur Verfügung zu haben.
Hierdurch werden einerseits die Umverteilungsmechanismen mehr zu Gunsten der Eigentumsrechte umgestaltet, und auf Kosten der Arbeit leistenden Menschen, und andererseits ist der geographische Raum der Möglichkeit zur Enteignung von Eigentümern aus einer Bevölkerung um einiges grösser.
In geschlossenen, kleinen Gruppierungen gibt es keine Arbeitslosigkeit. Dies kann man an vielerlei Beispielen aufzeigen, ob es sich nun um Familien handelt, oder um Clans oder Sippen, um Religionen oder um Interessengruppierungen, oder um gut funktionierende, kleine Arbeitsteams.
Die Mechanismen in diesen kleinen, geschlossenen und solidarischen Gruppierungen kommen aufgrund gänzlich anderen Gesetzmässigkeiten zustande. Einerseits wird die Arbeitsleistung nicht abgeerntet und annektiert, andererseits wird Arbeit regelmässig unter alle Menschen verteilt. Und es kommt nicht zu einer Enteignung der Teilnehmer, sondern alle umgelagerte Arbeitsleistung wird im Sinne des Kollektives wieder für das Kollektiv und alle Individuen darin sinnvoll und massvoll rückinvestiert, so dass sich niemand als in einem Sklavenverhältnis oder Erpressungsverhältnis gegenüber fremden Interessen wiederfindet. Wollen wir den idealen Staat erschaffen, welcher vielleicht auch auf globaler Ebene funktionieren soll, so müssen wir ein System erstellen, welches keine Partikularinteressen mehr gestattet. Dies würde bedeuten, dass wir in diesem idealen System die Gesetze des Marktes, der Eigentumsrechte und der politischen Kämpfe zwischen Interessengruppierungen verunmöglichen müssten. Nur oder erst dann können wir einen idealen Staat errichten. Der ideale Staat darf also die Bürgerrechte nicht von einer Abhängigkeit durch Eigentumsrechte, durch einen Markt oder durch die Wirtschaft abhängig machen, sondern muss diese davon trennen. Weil der Bürger aber immer von der Erstellung von Waren und Dienstleistungen abhängig ist in Bezug auf seine Existenz, so kann dies nicht anders erstellt werden, als dass die Wirtschaft der Kontrolle durch den Bürger und seinen Staat unterstellt wird.
Dies bedeutet, dass Arbeit, respektive das Recht auf Arbeit, durch den Staat gesteuert wird, und nicht durch die Wirtschaft. Es muss egal sein, unter welchen Umständen oder wie die Neueinrichtung der Verteilung des Eigentums vorgenommen wird. Wichtig ist, dass die Verwaltung von Arbeitsleistung, und somit auch von Arbeitsplätzen, als einem fundamentalen Bürgerrecht und Menschenrecht, vom Kollektiv verwaltet wird, und nicht von Privatinteressen von Eigentümern, welche mit den Interessen des Volkes und Bürgers überhaupt nichts gemeinsam haben.
Statt also den Arbeitsmarkt zu verkleinern, und darauf zu hoffen, dass unter diesen Gesetzmässigkeiten mehr Bürgerrechte durch bessere Arbeitsbedingungen vorherrschen, müssen wir einen gänzlich anderen Weg beschreiten, um gerechte Arbeitsbedingungen für den Bürger zu erschaffen. Die Gesellschaft ist nur dann eine Gesellschaft, oder hat das Recht, sich eine solche zu nennen, wenn sie es schafft, die Existenzgrundlage des Individuums derart zu sichern, dass niemand mehr um das Überleben kämpfen muss. Genau genommen ist das in den USA von heute nicht der Fall. Wer dort arbeitslos wird, erhält nur für begrenzte Zeit Arbeitslosenentschädigung.
Danach erhält er nicht einmal mehr genug, um überleben und seine Existenz sichern zu können.
Deshalb leben viele Amerikanische Bürger auf der Strasse, ohne Wohnung und ohne Bleibe.
Genau genommen also kann dieser Staat nicht als Staat bezeichnet werden, sondern als Diktatur einer Elite, und als Vorstufe der Gesellschaft, welche bisher niemals die grundlegenden Existenzbedürfnisse des Kollektivs sichern konnte. Jede andere Gesellschaft in der Welt, war bisher dazu mehr und besser in der Lage, wenn es um die grundsätzlichen Regelwerke für den Staat und seine Bürger geht. Und der Freihandel, welcher in diesem Staat praktiziert wird, ist in der Form von Freiheit klar nur als Freiheit der Eigentumselite über den Arbeitsleistenden zu erkennen, und um diesem seine Früchte abzujagen und ihn enteignet stehen zu lassen. Die USA sind deshalb auch kein richtiger Staat, sondern genauer genommen eine spezielle Ausprägung des organisierten, verbrecherischen Unternehmertums, und wie dieses sich über Gesetze für den Bürger die Macht erhält. Man müsste die USA mehr als Unternehmung sehen, wie denn als Staat.
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Von einem möglichen Kulturstaat, oder sogar Sonnenstaat, sind die USA so weit entfernt, wie bisher alle kapitalistischen Gesellschaften aus der Antike von einer Idee der universellen Menschenrechte.
Die perfekteste Lösung aller Probleme der heute noch nicht erstellen Rechte auf Arbeit, Existenzsicherung, Menschenrechte und Bürgerrechte ist und bleibt die Reform der Eigentumsrechte. Russland z.B. hat mit der staatlichen Enteignung von Oligarchen einen wichtigen Schritt dazu gemacht. Es wurde hierdurch politisch und durch Präzedenzbeispiele für alle Bürger aufgezeigt, dass selbst das Eigentum sich an die Staatsgesetze und Kollektivgesetzte zu halten hat, und niemals ausserhalb einer Gesellschaftsordnung stehen kann. Natürlich hat man hierauf im Westen durch Propaganda-Massnahmen reagiert, und doch tatsächlich unwahr ausgesagt, dass in Russland die „Eigentumsrechte" nichts gelten würden. Aber das ist natürlich eine propagandistische Lüge. Denn die Eigentumsrechte werden auch in Russland eingehalten, aber eben nicht absolut, sondern nur dann, wenn sie ihre Funktion in und für das Kollektiv zu erfüllen in der Lage sind und auch bleiben. Dies ist bei der Machtanballung durch Oligarchen nicht der Fall.
Sondern diese Anreicherung von Macht durch Eigentumsannektierung führt immer zur Zerstörung eines Staates, weil die Bürgerrechte und Individualrechte hierdurch und in Folge massiv abgebaut werden. Aus diesem Grunde schon ist die gesamte, westliche Eigentumselite und ihre Interessengruppierungen und Organisationen, seien sie militärischer oder politischer Art, daran interessiert, Russland zu destabilisieren. Denn es wird versucht, jedes System zu destabilisieren, welches neue Eigentumsregelungen einführt, und welches nicht mehr absolutistisch für die Eigentumsrechte zu herrschen in der Lage ist. Natürlich erkennt der vernünftige Mensch die Interessen hinter der Propaganda des Westens. Aber man muss auch verstehen lernen, wer diese Interessengruppierungen sind, und man muss verstehen, wo diese historisch zu stehen kommen.
Schlussendlich geht es um Macht, und es stecken die gleichen Interessen dahinter, welche historisch und traditionell seit Bestehen der antiken Kapitalismusstruktur vorhanden sind, und in immer den gleichen Erblinien als Eigentums- und Machtbasis vorhanden ist.
Die Neuordnung der Eigentumsrechte wird eine grundlegende Reform auch des Arbeitsmarktes ermöglichen, mit der Verteilung von Arbeitsrechten an alle Menschen und Bürger. Es wird keine Arbeitslosigkeit und keine Existenzängste mehr geben in der Gesellschaft des Sonnenstaates.
Somit wird es auch kein Rolle mehr spielen, wie gross der Arbeitsmarkt ist. Dann wird die Grösse des Arbeitsmarktes auch nicht mehr zu einer Konkurrenzsituation der Arbeitnehmer führen, sondern zu einer Vergrösserung der Möglichkeiten zu einer interessanten Anstellung. Dann werden auch die Bürger daran interessiert sein, grössere Arbeitsmärkte und Absatzmärkte für Produkte und Dienstleistungen zu haben, oder auch einmal international den Arbeitsplatz zu verlegen in eine andere Weltregion. Solange der Bürger nicht für die Globalisierung mit seiner Existenz bezahlt, und auf Kosten seiner Bürgerrechte, wird er die Internationalisierung des Sonnenstaates jederzeit unterstützen, denn sie wird vollumfänglich zu einem Nutzen sein. So kann man mit wenig Aufwand an einer Neuordnung des Eigentums eine massive Verbesserung aller Menschenrechte bewirken, und zwar global und für alle Menschen, weil man die Umverteilung von Arbeitsleistung minimiert oder sogar verunmöglicht, und indem man das Eigentum in die Funktion für den Staat und das Kollektiv einbindet.​