Umverteilungsproblematiken in Demokratien
Die Regierungsform der Demokratie macht im übertragenen Sinne das Versprechen, alle Bürgerprobleme zu lösen, indem sie die Macht und Verfügungsgewalt dem Stimmbürger übergibt, damit dieser es sich einrichten kann, so wie jeder andere Bürger in Wohlstand und Sicherheit zu leben, und um annähernd gleich viele Rechte wie andere Bürger zu haben. Dies ist ebenfalls eine propagandistische Lüge, denn durch die Politik der Interessengruppierungen, welche um Macht und Einfluss kämpfen, bildet sich per Gesetzesdekret eine Schichtung der Gesellschaft aus. Die reichsten und mächtigsten Interessengruppierungen erschaffen auf Kosten der anderen Interessengruppierungen und auf Kosten des Bürgers Regeln und Gesetze, durch welche sie ihre Eigentumsrechte sichern und sogar ausbauen können. Dies führt auf lange Sicht hinaus zur Ausbildung von Kasten, wie wir dies aus Indien kennen, wo die Menschen in Kasten hineingeboren werden. Es gibt durch die Regeln des Eigentums keine Möglichkeiten, sich aus dieser Schicht zu befreien, seine Lage zu verbessern oder durch Fleiss oder Intelligenz, Weitsicht
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oder Kooperationsfähigkeit seinen Zustand zu verbessern. Man bleibt in dieser Kaste oder Gesellschaftsschicht sitzen, und irgendwann werden diese Gesetzmässigkeiten an die nächste Generation mit einer Sicherheit und Regelmässigkeit weitervererbt, dass man es ein Naturgesetz nennen kann. Genau an diesem Punkt sind wir heute in der westlichen, modernen Gesellschaft. Es haben sich Kasten gebildet, ohne nennenswerte Chancen auf Verbesserung oder Befreiung der Menschen in diesen Gesellschaftsschichten. Reichtum wird vererbt, und nicht mehr erarbeitet.
Das Problem wird hauptsächlich geschaffen durch die Unfähigkeit der Demokratien, das Umverteilungsproblem politisch zu lösen. Mit anderen Worten: Das Umverteilungsproblem ist in Demokratien überhaupt nicht lösbar, weil die Demokratie auf der Machtaneignung der Interessen von Interessengruppierungen beruht, und nicht auf einer Volksdemokratie. Deshalb kommt es, je länger eine Demokratie existiert, zur Ausbildung von Kasten, in welchen die Menschen und Bürger gefangen sind. Das Problem dabei sind nicht die Menschen selber, von welchen die meisten sehr wohl eine Verbindung fühlen zu anderen Menschen, und bereit sind Solidarität, Harmonie und Kooperation selber zu erschaffen und zu erhalten. Das Problem sind diejenigen Menschen, welche die Mitmenschen als Mittel zum Zweck missbrauchen, um sich selbst zu bereichern. Diese sind es, welche das System der Demokratie, welches auf dem Prinzip der Umverteilung von Macht beruht, zu missbrauchen, um sich hierdurch Eigentum und Finanzen anzueignen, welche weit über eine Gerechtigkeit hinausgehen und Ungerechtigkeiten ohnegleichen erschaffen. Das ist die Welt von heute. Oben in unserer politischen Führungsetage stehen lauter Personen, welche für Interessengruppierungen stehen, die nach Mitteln und Wegen suchen, die Arbeitsleistung der breiten Masse zu rauben und zu annektieren. Unter diesen Umständen könnte die Demokratie sogar eine Volksdemokratie sein, sie wäre nicht in der Lage, die Rechte des Bürgers zu bewahren, oder langfristig Gerechtigkeit zu erstellen. Wie immer also die Demokratie verstanden wird, ob ideal als Volksdemokratie oder als Demokratie der Regierung durch die reichsten und mächtigsten Interessengruppierungen, so wird sie niemals in der Lage sein, langfristig Gerechtigkeit, Fairness, Solidarität, Harmonie, Stabilität und Freiheit für den Bürger, die Menschen oder die Gesellschaft zu sichern und zu bewahren. Die Demokratie ist durch ihre eigenen Gesetzmässigkeiten entweder dazu verdammt, von innen heraus zu verrfallen, oder sich weiterzuentwickeln zu einer Plutokratie oder Diktatur. In allen modernen, westlichen Demokratien ist das zweite der Fall. Alle sind heute der Plutokratie oder Diktatur ähnlicher, als viele Regierungssysteme vor ihr in der Geschichte. In allen diesen Gesellschaften hat sich auf oberster Ebene eine Plutokratie gebildet, welche sehr erfolgreich ihre Privilegien und Pfründe gegen alle Machtbestrebungen von unten verteidigt. Und wer dies nicht glaubt, soll die Gesellschaften des Westens auf ihren Kern überprüfen. Er wird alles dies bestätigt vorfinden.
Die Demokratien sind niemals in der Lage, das Problem der Umverteilung zu lösen. Dabei ist bei der Errichtung des Sonnenstaates genau dieses eine, zentrale Problem vollständig und durchgehend zu lösen. Wenn das Problem der Umverteilung von Rechten, Ressourcen, von Eigentum und von Finanzen, usw., nicht kann gelöst werden, dann wird jede Gesellschaft, ob sie sich nun demokratisch, monarchisch oder diktatorisch nennt, auf Dauer nicht bestehen können, und deshalb zuerst innerlich, und dann selbst von aussen ersichtlich, komplett zerfallen. Dann wird es irgendwann eine herrschende Machtelite gegen, und diese wird über bestimmte Gesetzmässigkeiten, wie diejenigen der Eigentumsrechte, wie über Sklaven herrschen. Diese Sklaven werden alle Arbeitsleistung abtreten müssen, oder werden sonst alleine gelassen und vom Kollektiv getrennt. In den heutigen USA ist dieser Vorgang bereits fast vollständig abgeschlossen.
Es gibt dort Millionen von Obdachlosen, welche überhaupt keinen Anspruch mehr haben auf irgendwelche Sozialleistungen oder Solidarleistungen durch den Staat, die Bürgergemeinschaft.
Sie sind von allen Bürgerrechten getrennt, und haben nicht einmal mehr die Möglichkeit, sich zu integrieren durch Arbeit. Selbst durch allen Einsatz des Willens und der Tatenkraft sind diese meistens nicht mehr in der Lage, sich aus ihrer destruktiven Lage zu befreien. Viele von ihnen sterben auf der Strasse. Von der restlichen Gesellschaft scheint dies niemanden zu kümmern, weil erstens keiner mehr das komplexe System der pyramidalen Abhängigkeiten durchschaut, oder selber derart unter Druck gerät, sich als Sklave zu verkaufen, so dass ihm jede Nächstenhilfe die Gefahr einbringen würde, noch mehr in den Sumpf der Gesellschaft zu geraten. Die Demokratie ist nicht im Geringsten in der Lage, dieses Problem zu lösen. Sie ist genau genommen sogar der
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Verursacher, da es die Macht des Stärkeren stützt, und die Schwachen in ihrer aussichtslosen Situation verbleiben lässt. Die Demokratie zeigt ihr wahres Gesicht, indem sie eine Form des Diktates des Starken über den Schwachen errichtet aufzeigt, und nicht eine Regierung des Volkes für das Volk. Das ist das genaue Gegenteil davon, was uns in der Schule in propagandistischen Informationen über die Demokratie erzählt wird. Von der wahren Ebene der Regierung, oder den Interessengruppierungen, welche die Demokratie alleinig schon von der Idee her beherrschen, wird niemals gesprochen. Und auch nicht davon, dass eine Eigentumselite und eine Finanzelite sich vollkommen von diesen Gesetzmässigkeiten, als Staat im Staate, und als Unterdrücker des Volkes, sich absetzen können. Dieser Umstand wird von den wenigsten Menschen durchschaut.
Das Umverteilungsproblem, welches durch die kapitalistischen Demokratien geschaffen wird, wird vom durchschnittlichen Bürger nicht einmal als Ursachenproblem erkannt für den zyklischen Zerfall von ganzen Kulturen. Geschweige denn, dass diese erkennen, dass die Demokratie dieses Grundproblem der Gesellschaftszerstörung nicht löst, sondern verursacht. Die Demokratie ist ein ebenso bedeutender Systemfehler wie das Eigentumsrecht. Beide führen zu einem nicht lösbaren Umverteilungsproblem. Demokratien, welche keine Volksdemokratien sein können, und absolutistisches Eigentumsrecht, sind langfristig betrachtet beides Garantien für den Zerfall jeder Gesellschaft.
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