Das Göttliche hat einen weiblichen Aspekt – die Macht der großen Göttin
IM ZUSAMMENHANG SCHLÜSSELTEXTE Die Veden WANN UND WO Ab 1700 v. Chr., Indien VOR 3000 v. Chr. Im Indus-Tal gefundene Figuren aus dieser Zeit deuten auf die Verehrung einer Fruchtbarkeitsgöttin hin. NACH 5.–3. Jahrhundert v. Chr. In den Puranas, alten hinduistischen Texten, wird die weibliche Macht gefeiert, und die in den Veden als Gemahlinnen der Götter beschriebenen Göttinnen beginnen, eigene Anhänger zu gewinnen. 300–700 n. Chr. werden bei tantrischen Riten Bilder gepaarter männlicher und weiblicher Gottheiten als Mittelpunkt der Meditation verwendet, und der Shaktismus wird zu einem vollwertigen Andachtszweig des Hinduismus. Um 800 n. Chr. komponiert Adi Shankara Saundaryalahari („Wellen der Schönheit"), eine Hymne an Parvati und ihre sexuelle Kraft.
Während in vielen Glaubensrichtungen das Bild des Göttlichen hauptsächlich männlich ist, gibt es im Hinduismus viele Göttinnen, die Kreativität, Fruchtbarkeit oder Macht repräsentieren. Der allgemeine Begriff für die weibliche göttliche Kraft ist Shakti, was „können" bedeutet. Shakti wird in Maha Devi, der göttlichen Mutter oder „großen Göttin", personifiziert. Sie stellt die aktive Kraft des Göttlichen sowie seine nährende Kraft dar und wird in der hinduistischen Schule des Shaktismus als höchste Gottheit verehrt. Die große Göttin nimmt viele verschiedene Formen an, von denen jede besondere Eigenschaften zum Ausdruck bringt. In ihrem Aspekt als Gemahlin von Shiva mag Shakti beispielsweise als sanfte, liebevolle Parvati erscheinen, aber sie ist auch Kali und Durga – schrecklich und bedrohlich.
Die gewundene Schlange Shakti ist nicht nur die schöpferische Kraft des Göttlichen, sondern repräsentiert auch das weibliche Element im Selbst. Hindus glauben, dass unsere sexuelle Energie und Lebenskraft (Kundalini) wie eine zusammengerollte Schlange ruht schlafende Göttin an der Basis der Wirbelsäule. Das Bewusstsein und die Entwicklung dieser Kraft durch Yoga kann eine Form der spirituellen Befreiung sein. Diese tantrischen Rituale werden manchmal körperlich, häufiger durch Meditation praktiziert und dienen dazu, die Verbindung zwischen den männlichen und weiblichen Elementen einer Person zu stärken. ■
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Lakshmi, Göttin des Glücks, der Schönheit und Fruchtbarkeit, ist die Gemahlin von Lord Vishnu. Sie hat vier Arme und Hände, mit denen sie materielle und spirituelle Geschenke an Gläubige verteilt.
See also: Physical and mental discipline 112–13 ■ Devotion through puja 114–15 ■ Buddhas and bodhisattvas 152–57 ■ Shaktism 328
Siehe auch: Körperliche und geistige Disziplin 112–13 ■ Hingabe durch Puja 114–15 ■ Buddhas und Bodhisattvas 152–57 ■ Shaktismus 328
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