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Die Päpste von S

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Sabinianus (13.9.604 – 22.2.606) (Sabinian (604-606)), :- Volterra. Unter Gregor I. wirkte der Diakon S. in Konstantinopel als Apokrisiar (Gesandter). Mit seiner Wahl (März 604) reagierten die röm. Diakone offensichtl. auf die Bevorzugung der Mönche und Regularkleriker durch Gregor I. Als S. während einer Hungersnot bei Verteilung und Verkauf von Getreide angebl. sehr unnachsichtig handelte, geriet er beim Volk in Verruf.
Sergius I. (15.12.687 – 8.9.701) (St. Sergius I (687-701) – listed as an anti-pope), hl., :- Palermo, syr. Herkunft; röm. Presbyter. Nach dem Tod Konons (21.9.687) wurde S. im Okt./Dez. 687 im Streit mit zwei anderen Kandidaten (Theodor, Paschalis) gewählt und am 15.12. geweiht. Er lehnte die von Ks. Justinian II. geforderte Unterzeichnung der Beschlüsse des Quinisextum (Synode von Konstantinopel, 692) ab. Die Milizen Roms, Ravennas und der Pentapolis verweigerten seine vom Kaiser befohlene Verhaftung und Überführung nach dem Osten. Mit dieser Rebellion sowie mit der Übertragung des Leibes Leos I. (Neubestattung in St. Peter
28.6.688) beginnt die polit. und kirchl. Lösung des Westens von Byzanz. S. hielt gute Verbindung zu Angelsachsen und Franken, weihte Willibrord zum Bischof für die Friesenmission, fügte das Agnus Dei in die Meßliturgie und (Marienfeste; Agnus Dei in die Meßliturgie und Kreuzerhöhung) ins Kirchenjahr ein.
Sergius II. (Ende Jan. 844 – 27.1.847) (Sergius II (844-847)), Römer, Sohn des Benedikt. Beim Tod Gregors IV. (25.1.844) bemächtigte sich der Diakon Jo- hannes mit Hilfe einer Volksmenge des Laterans, doch der Adel
wählte den greisen Archipresbyter S., der rasch geweiht wurde, ohne vorher gemäß der Constitutio Romana von 824 dem Kaiser den Treueid geleistet zu haben. Ks. Lothar I. sandte daraufhin seinen Sohn Ludwig II. mit Bf. Drogo von Metz und Truppen nach Rom. Nach mehrtägigen Verhandlungen in St. Peter schwor S. (mit den röm. Großen) Lothar Treue und krönte Ludwig II. zum Kg. der Langobarden. S. bestellte Bf. Drogo zum Apostol. Vikar für das Frankenreich. Verursacht durch S. geldgierigen Bruder, Bf. Bene- dikt von Albano, kam es in Rom zu schweren Unruhe urch den Sarazenenüberfall im Aug. 846 verschärft wurden.
Sergius III. (29.1.904 – 14.4.911) (Sergius III (904-911) – listed as an anti-pope), aus röm. Adel, Rom, St. Peter; 893896 Bf. von Caere. Schon 897 von den Feinden des Papstes For- mosus tumultuarisch erhoben, mußte S. dem Papst der Spoletiner, Johannes IX., weichen. Er fand Asyl beim Markgrafen Adalbert von Tuszien, gab aber seinen Anspruch nicht auf. Anfang 904 konnte der skrupellose S. (nach gewaltsamer Beseitigung des Christophorus) mit Hilfe der Adelsfamilie des Theophylakt sein Ziel erreichen. Als erbitterter Feind des Formosus ließ er wieder dessen Pontifikat und die von diesem erteilten Weihen für ungültig erklären. Die
röm. Kirche geriet erneut in schwerste Wirren. S. befand sich in würdeloser Abhängigkeit vom Stadtherrn Theophylakt, von dessen herrsch- süchtiger Gemahlin Theodora der Älteren sowie deren Töchtern Theodora der Jüngeren und Marozia. Papst Johannes XI. stammt wohl aus der Verbindung des S. mit Marozia. Im Tetragamiestreit (Möglichkeit einer 4. Eheschlie ßung) entschied der Papst für den byz Die durch Erdbeben eingestürzte Lateranbasilika ließ restaurieren.
Sergius IV. ( 31.7.1009 – 12.5.1012) (Sergius IV (1009-1012)), vorher Petrus (Spitzname: Os porci = Schweinsmaul), Sohn des Schusters Petrus, Lateranbasi- lika; 1004 Bf. von Albano, Umstände der Erhebung unklar, doch als Papst völlig vom Stadtherrn Johannes (II.) Crescentius abhängig. S. suchte Verbindung mit dem dt. Kg. Heinrich II., bestätigte die Pri- vilegien für Bamberg und den Besitz des wiederhergestellten
Btm. Merseburg. Sein Kreuzzugsaufruf (nach Zerstörung der Grabeskirche in Jerusalem) 1010 erscheint glaubwürdig. Mit dem Tod des Pa- tricius Johannes (11.) Crescentius (18.5.1012) ging die Vorherrschaft in Rom an die Tuskulaner über.
Severinus (28.5. – 2.8.640) (Severinus (640)), Römer, Sohn des Abienus. Bald nach der Wahl (12.10.638) kam es zu schweren Unruhen der stadtröm. Trup- pen, die ohne Sold geblieben waren. Erst nach Eintreffen der
Wahl- bestätigung durch Ks. Heraclius konnte S. am 28.5.640 geweiht werden (nachdem die röm. Gesandten versprochen hatten, S. zur Annahme der «Ekthesis», einer monothelet. Glaubensformel im christolog. Streit, zu bewegen). Der betagte S. starb vor einer offi- ziellen Stellungnahme zur ksl. «Ekthesis», doch begann jetzt die Stellungnahme der röm. Kirche gegen den Monotheletismus (Lehre von einem Willen Christi gegen die Ansicht, daß in Christus göttl. und menschl. Wille sei) und die Deutun nen Schrei- und menschl. Wille sei) und die Deutun bens Papst Honorius 1. als rechtgläubig.
Silverius (1.[8.?]6.536 – 11.[?]3.537 [Absetzung] bzw. 11.11.537 [Verzicht]) (St. Silverius (536-537)), · Frosinone, Sohn des Papstes Hormisdas. Als röm. Subdiakon unter Druck des Ostgoten-Kg. Theodahad erhoben, übergab S. im Dez. 536 Rom kampflos an den byz. Feldherrn Beli- sar. Beeinflußt von seiner mit Ksn. Theodora befreundeten Gemah- lin, beschuldigte Belisar S. des Hochverrats und ließ ihn im März 537 verhaften und absetzen. Der Günstling der Theodora, Vigilius, wurde zum Papst geweiht (29.3.537) und S. nach Patara (Lykien) verbannt. Auf Weisung Ks. Justinians I. zur Prüfung der Vorgänge nach Rom zurückgebracht und von Belisar an Vigilius übergeben, wurde S. zum Verzicht veranlaßt und nach Ponza verbannt. Er starb am 2.12.537 auf der Insel Ponza oder Palmaria im Golf von Gaeta und wurde später als hl. Märtyrer verehrt.
Silvester l. (31.1.314 – 31.12.335) (St. Sylvester I (314-335)), hl. Bei den einschneidenden, durch Ks. Konstantin I. den Großen ausgelösten religionspolit. Entschei- dungen für das Christentum («Konstantinische Wende») war S. ohne Bedeutung. Erst die S.-Legende des 5. Jh. erfand seinen maß- gebl. Einfluß (Taufe Konstantins und Heilung vom Aussatz), der in dieser Tendenz in die «Konstantinische Schenkung» (Fälschung wohl aus der Mitte des 8. Jh.) einging.
Silvester II. (2./9.1.999 – 12.5.1003) (Sylvester II (999-1003)), vorher Gerbert von Aurillac, · um 950 in Aquitanien, Lateranbasilika; Domscholaster in Reims, 982/83 Abt von Bobbio, 991 Ebf. von Reims, hochgebildet, einer der gelehrtesten Päpste des MA; gefördert schon von Ks. Otto II., wurde seine Begegnung mit dem jugendl. Ks. Otto III. in Rom entscheidend, der auch die Wahl zum Papst veranlaßte (2.+.999; Inthronisation 9.+.). Im Vordergrund standen kirchl. Re- formbemühungen. Mit ksl. Unterstützung wurden die Kirchen in Polen und Ungarn (Errichtung der Erzbistümer Gnesen und Gran) organisiert. S. galt als größter abendländ. Gelehrter seiner Zeit, ge- riet aber wegen seiner mathemat. und naturwissenschaft Kenntnisse (auch aus arab. Quellen) in den Ruf eines Zauberers.
Silvester III., Papst, auch als Gegenpapst gezählt (13. oder 20.1.1045 bis März 1046, 20./24.12.1046 [Absetzung]) (Sylvester III (1045)), vor Okt. 1063, vor- her Bf. Johannes von Sabina. Nach Vertreibung des Tuskulanerpap- stes Benedikt IX. (Sept. 1044) wurde mit Hilfe der Adelssippe der Crescentier am 13. oder 20.1.1045 (der wohl widerstrebende) Bf. Johannes von Sabina als S. erhoben, aber schon um den 10.3.1045 von Benedikt IX. vertrieben und exkommuniziert. S. ging in sein Btm. Sabina, hielt aber offensichtl. bis März 1046 am päpstl. An- spruch fest. Auf der Synode von Sutri und Rom (20./24.12.1046) formell abgesetzt, degradiert und zu Klosterhaft verurteilt, durfte S. bald in sein Bistum zurückkehren, das er in friedl. Einvernehmen mit den folgenden Päpsten als Bischof leitete.
·Silvester (IV.) (18.11.1105 – 12./13.4.1111 [Verzicht]) (Sylvester IV (1105-1111) – listed as an anti-pope), vorher Magi- nulf, Römer. Nach dem Tod des Gegenpapstes Clemens III. (Wibert von Ravenna) erhoben dessen röm. Anhänger die Gegenpäpste Theoderich (1100 1101) und Albert (1101), die durch Papst Pascha- lis II. bald ausgeschaltet werden konnten. Röm. Adelige erhoben in S. Maria Rotonda (Pantheon) Maginulf, den Erzpriester von S. Angelo, zum Papst, der bald von Markgraf Werner von Ancona unter- stützt wurde. Dieser kam mit Truppen rasch nach Rom Pascha- lis II. weilte damals in der Leostadt außerhalb Roms , und am
18.11.1105 wurde Maginulf in der Lateranbasilika geweiht und als S. inthronisiert. Nach der Rückkehr Paschalis II. kam es zu heftigen Kämpfen. S.s Partei behielt nur anfangs die Oberhand. S. mußte im
Kämpfen. S.s Partei behielt nur anfangs die Oberhand. S. mußte im Nov. 1105 Rom verlassen und fand Zuflucht in Osimo. Im Frühjahr 1111 ließ ihn Heinrich V. in sein Lager bei Rom bringen, um Druck auf Paschalis II. auszuüben. Als der Zweck erreicht war, ließ der Kaiser ihn fallen. S. mußte am 12. oder 13.4.1111 förml. Verzicht leisten und dem Papst Gehorsam versprechen. Sein Todesjahr ist unbekannt.
Simplicius (3.3.468 – 10.3.483) (St. Simplicius (468-483)), hl., c Tivoli, Rom, Vorhalle von St. Peter. Im Unterschied zu seinem Vorgänger Hilarius standen im zerbrechenden weström. Reich für S. die Beziehungen zum Osten im Vordergrund des Pontifikats. Er trat entschieden für das Glaubensbekenntnis des Konzils von
Chalkedon 451 (zur Christo- logie) ein, blieb aber im wachsenden östl. Glaubensstreit gegenüber den Kaisern Basiliskos und Zenon und dem Patr. Akakios von Kon- stantinopel erfolglos. Es gelang nicht, de on Chalkedon in Alexandria (Ägypten) durchzusetzen.

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Siricius (Dez. 384 – 26.11.399) (St. Siricius (384-399)), hl., Römer; seit Papst Liberius im Dienst der röm. Kirche. S. wurde als Nachfolger Damasus I. ein- mütig gewählt und wahrscheinl. mit Rücksicht auf die Umtriebe des (Gegenpapstes) Ursinus am 25.2.385 von Ks. Valentinian II. bestätigt. Schärfer noch als bei Damasus I. zeigte sich bei S. der wachsende Primatsanspruch der röm. Kirche. S. erließ angebl. als erster Papst Dekretalen zur kirchl. Disziplin und Liturgie, deren Rechtskraft den Bestimmungen (canones) der Synoden gleichkom- men sollte.
Sisinnius (15.1. – 4.2.708) (Sisinnius (708)), Syrer. Wahrscheinl. schon im Okt. 707 gewählt, jedoch erst drei Monate später vom byz. Exarchen in Ra- venna bestätigt, sind für den 20tägigen Pontifikat des schwerkran-
ken Greises die Weihe eines Bischofs für Korsika und Maßnahmen zur Wiederherstellung der röm. Stadtmauer bezeugt.
Sixtus I. (Xystus) (116? – 125?) (St. Sixtus I (115-125) — also called Xystus I), hl. Nach der Sukzessionsliste des Irenäus von Lyon wurde S., nach Alexander I., der 6. Nachfolger des Petrus. Er war wahrscheinl. führend im Leitungskollegium der röm. Gemeinde und wurde später als Märtyrer verehrt.
Sixtus II. (Xystus) (30.8.257 – 6.8.258) (St. Sixtus II (257-258)), hl., Märtyrer, wohl gr. Herkunft, Calixtuskatakombe. S. wurde bei Ausbruch der Christenverfolgung unter Ks. Valerianus (r. Edikt vom Aug. 257) zum Bi- schof gewählt und nach der Verschärfung des 2. Edikts, das bei Op- ferverweigerung die Todesstrafe verhängte und sich v. a. gegen den Klerus richtete, am 6.8.258 mit vier Diakonen beim Gottesdienst in der Calixtuskatakombe verhaftet und wahrscheinl. sofort enthauptet. Er lenkte im Ketzertaufstreit, der zw. seinem Vorgänger Ste- phan I. und den Bischöfen Nordafrikas (Cyprian von Karthago) und Kleinasiens entstanden war, ein, konnte ihn aber nicht völlig beilegen. Im Unterschied zur afrikan. Kirche sah die röm. Kirche die von H tikern vorgenommene Taufe als gültig an.
Sixtus III. (Xystus) (31.7.432 – 19.8.440) (St. Sixtus III (432-440)), hl., Römer; hatte als röm. Presbyter den Häretiker Pelagius begünstigt, war aber früh ent- schiedener Gegner des Pelagianismus geworden. Im Streit um den (christolog.) Nestorianismus unterstützte S. die Friedensbemühun- gen Ks. Theodosius II., die 433 zur Versöhnung der Patriarchen Johannes von Antiochia (Syrien) und Cyrill von Alexandria (Ägypten) führten. S. stand in Briefwechsel mit Bf. Augustinus und entfal- tete in Rom eine rege Bautätigkeit.
Sixtus IV. ( 9.8.1471 – 12.8.1484) (Sixtus IV (1471-1484)), vorher Francesco della Rovere, · 21.7.1414 Celle (bei Savona), Rom, St. Peter; Minorit, 1464 Or- densgeneral, 1467 Kard. Als Papst überschüttete S. seinen Orden mit Privilegien, trieb systematischen, schrankenlosen Nepotismus und suchte die päpstl. Finanzen u. a. durch Ablässe, erhöhte Pfrün- denbesteuerung und Vermehrung käufl. Ämter aufzubessern. Seine Politik führte zu Adelskämpfen in Rom, zur Zerrüttung des Kirchenstaates, zu schweren Konflikten mit Staaten Italiens und zum bedrohl. wachsenden Ruf nach Kirchenreform. S. unterstützte die Inquisition (staatl. geprägte Erneuerung in Spanien, 1478). Als bed. Mäzen förderte er Kunst und Wissenschaft (u. a. Bereicherung der Vat. Bibliothek; Bau des Hospitals S. Spirito und der Kirchen S. Ma- ria del Popolo, S. Maria della Pace, der Sixtin.
Kapelle im Vatikan), verkö das verweltliche Renaissancepapsttum.

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Sixtus V. (24.4.1585 – 27.8.1590) (Sixtus V (1585-1590)), vorher Felice Peretti (als Kard. Montalto), · 13.12.1521 Grottamare (Mark Ancona), Rom, zunächst St. Peter, dann S. Maria Maggiore; S. kam aus ärnissen, wurde schon als Kind dem Orden der Franziskanerkonven- tualen übergeben, 1564 Ordensgeneral, 1566 Bf. von SantAgata dei Goti, 1570 Kard., 15711577 auch Bf. von Fermo, unter Gregor XIII. weitgehend ausgeschaltet. S. war eine überragende Per- sönlichkeit, vereinigte strenge kirchl. Gesinnung im Geist der vom Konzil von Trient eingeleiteten Reform mit organisator. Talent und staatsmänn. Klugheit. Nach der Zerrüttung unter den Vorgängern schuf er mit eiserner Härte Sicherheit und Ordnung im Kirchen- staat. Die kath. Reform und Gegenreformation seiner Vorgänger Pius V. und Gregor XIII. setzte er innerkirchl. und in der Kirchen- politik Europas konsequent fort, reformierte und straffte die Kurie (Neuorganisation in 15 ständige Kard.-Kongregationen, eine Art Fachministerien), begrenzte die Zahl der Kardinäle auf 70 (gültig bis 1958) und förderte die röm. Zentralisation der kath. Kirche (u. a. durch Neuregelung der pflichtgemäßen Rombesuche der Bischöfe: «Visitatio liminum » mit Statusbericht über das Bistum). Seine über- eilte, ungenügende
Vulgataausgabe der Bibel mußte nach seinem Tod zurückgenommen werden. Als einer der gewaltigsten
rrn unter den Päpsten schuf er maßgeblich das barocke Rom.
Soter (166? – 174?) (St. Soter (166-175)), hl., später als Märtyrer verehrt, wohl Römer aus Kampanien. Nach den alten Bischofslisten war S. nach Anicetus der 12. Nachfolger Petri; bezeugt sind Korrespondenz mit anderen Christengemeinden und Liebesgaben (nach Korinth). S. ist nicht der Verfasser des sog. 2. Clemensbriefs. Offenbar wurde unter ihm Ostern auf den Sonntag nach dem 14. Nisan fixiert. Es gibt keinen Anhaltspunkt für ein Martyrium.
Stephan I. (12.5.254 – 2.8.257) (St. Stephen I (254-257)), hl., Römer, Calixtuskatakombe. Seine Amtszeit verlief äußerl. ruhig zw. den Christenverfolgungen der Ks. Decius und Valerianus, erfuhr aber im Ketzertaufstreit schwere innerkirchl. Kämpfe, die zum Bruch mit den Kirchen Afri- kas (Cyprian von Karthago) und Kleinasiens
führten. S. forderte mit starker Betonung des röm. Vorrangs die Annahme des röm. Brauches (Verbot der Wiedertaufe «Abgefallener») in der ganzen Kirche. Obwohl kein Operfolgung, wurde S. später als Märtyrer verehrt.

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·Stephan (II.) (März 752) (Stephen II (752)), röm. Presbyter. Als Nachfolger des Pap- stes Zacharias am 22. (23.?)3.752 gewählt, starb er am 26. (25.?)3.752 noch vor der Bischofsweihe, so daß er Zeitgenossen
und dem gan- zen MA nicht als Papst galt (bis 1960 in Papstlisten als S. II. gezählt, wodurch sich die Ordnungszahl der folgenden Stephan-Päpste um eins erhöhte).
Stephan II. (26.3.752 – 26.4.757) (Stephen II (752-757)), vorher röm. Diakon. Im Zerwürf- nis mit dem oström. Kaiser und in der schweren Bedrohung durch die Langobarden vollzog S. den (v. a. durch Bonifatius) vorbereiteten Bund des Papsttums mit den Franken: 754 begegnete er dem Franken-Kg. Pippin III. dem Jüngeren in Ponthion und Quierzy, salbte ihn erneut und verlieh ihm den Titel «Patricius Romanorum». Nach
zwei siegreichen Feldzügen gegen die Langobarden begründete Pippin durch Schenkung an den hl. Petrus 756 den (späteren) Kirchenstaat.

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Stephan III. (7.8.768 – 24.1.772) (Stephen III (768-772)), sizil. Herkunft, Rom, St. Peter; röm. Presbyter. In den Wirren nach dem Tod Papst Pauls I. wurde zunächst Constantinus II. gewaltsam erhoben, dann (von der Lango – bardenpartei) Philippus. Nach beider Sturz wählte die franken- freundl. Partei unter Führung des
Primicerius Christophorus am 1.8.768 den Presbyter S.; Christophorus und sein Anhang nahmen an den Gegnern grausame Rache. Zur Wiederherstellung der Ord- nung hielt S. im April 769 eine Lateransynode, an der auf S.s Bitte auch 13 fränk. Bischöfe teilnahmen. Der geblendete Constantinus II. wurde erneut verurteilt und in ein Kloster verwiesen, seine Weihehandlungen für ungültig erklärt. Die beschlossene Neu- ordnung der Papstwahl blieb ohne prakt. Bedeutung. Die Bilderverehrung wurde gebilligt, die Ikonoklastensynode von 754 verur- teilt. Der Versuch des schwächl. S., durch ein Bündnis mit dem Langobarden-Kg. Desiderius gegen Karl den Großen zu opponieren, führte zum blutigen Sturz der fränk. Partei in Rom. Der Nachfolger Hadrian I. kehrte zur frankenfreundl. Politik zurück.
Stephan IV. (22.6.816 – 24.1.817) (Stephen IV (816-817)), Römer, Rom, St. Peter. Er stellte den Frieden mit Ks. Ludwig I.dem Frommen wieder her, erneuerte 816 in Reims das Bündnis Stephans II. von 754 und salbte und
krönte Ludwig mit der aus Rom mitgebrachten «Krone Konstantins» zum Kaiser, worin eine Vorbereitung des späteren Bündnisses zw. Ludwig I. und dem Papsttum (Paschalis I.) gesehen werden kann.
Stephan V. (Sept. 885 – 14.9.891) (Stephen V (885-891)), Römer; im Verfall der karoling. Macht ohne Zustimmung Ks. Karls III. erhoben, der sich beruhigen ließ, aber den erbetenen Schutz gegen die Sarazenen nicht leisten konnte. Ebenfalls vergebl. wandte sich S. an Byzanz. S. krönte not- gedrungen 891 Hzg. Wido (II.)
von Spoleto und Camerino zum Kaiser. Im Ringen des Ostfränk. und Byz. Reiches um die Slawenmission verbot S. den Weitergebrauch des Slawischen in der Litur- gie, wodurch der großmähr. Raum im wesentl. der lat. Kirche verbunden blieb.
Stephan VI. (Mai 896 - Aug. 897) (Stephen VI (896-897)), Römer, Sohn des Presbyters Jo- hannes; von Papst Formosus zum Bf. von Anagni geweiht; dessen haßerf üllter Gegner. S. vollzog rasch den Anschluß an die in Rom wieder vorherrschende spoletin. Partei und hielt (Anfang 897) in einer röm. Basilika drei Tage über die
exhumierte Leiche des For- mosus Gericht («Leichensynode»). S. wurde im Juli 897 in einem Volksaufstand von Anhängern des Formosus abgesetzt und im Aug. im Kerker erdrosselt.
Stephan VII. (wohl Mitte Jan. 929 Ende – Febr. 931) (Stephen VII (929-931) – listed as an anti-pope), Römer, Sohn des Teudemund, Rom, St. Peter; Kard.-Presbyter von S. Anasta- sia. S. wurde wie sein Vorgänger Leo VI. erhoben, als der abgesetzte Johannes X. noch im Kerker lebte. S. blieb unter der beherrschen- den Marozia machtlos, war offenbar betagt und nur als Platzhalter gedacht, bis Marozias Sohn Johannes XI. die Nachfolge
überneh- men konnte.
Stephan VIII. (14.7.939 – Ende Okt. 942) (Stephen VIII (939-942)), Römer; gelehrter Kard.- Priester von SS. Silvestro e Martino. S. wurde durch Alberich (II.) erhoben und blieb völlig von ihm abhängig. Auch die Unter-
stü tzung der Klosterreformen in Burgund (Odo von Cluny), Frank- reich und Italien erfolgte in Abstimmung mit Alberich. Adel und Volk in Frankreich und Burgund mahnte S. bei Strafe der Exkommunikation zur Anerkennung ihres Kg. Ludwig IV. (Entsendung munikation zur Anerkennung ihres Kg. Ludwig IV. (Entsendung
des Legaten Bf. Damasus und Wiedereinsetzung des Ebf. Hugo von Reims mit Übersendung des Palliums, 942). Nach späteren, unsicheren Quellen hat S. zuletzt an einem Komplott gegen Albe- rich teilgenommen, ist deshalb eingekerkert und verstümmelt wor- den und an den Wunden gestorben.
Stephan IX. ( 3.8.1057 – 29.3.1058) (Stephen IX (1057-1058)), vorher Friedrich von Lothrin- gen, Sohn Hzg. Gozelos von Lothringen, Bruder Hzg. Gottfrieds des Bärtigen von Lothringen, des mächtigsten Herrn in Italien
nach dem Tod Ks. Heinrichs III. (1056), Florenz, dort im Dom; S. war Archidiakon der Domkirche von Lüttich, kam r049/50 durch Papst Leo IX. nach Rom, wurde 1051 Bibliothekar und Kanzler der röm. Kirche, ging r054 mit Kard.-Bf. Humbert von Silva Candida und Ebf. Petrus von Amalfi als Mitglied der röm. Gesandtschaft nach Konstantinopel, die dort das Morgenländ. Schisma auslöste. S. zog sich nach Montecassino zurück, wurde Abt und im Juni 1057 auch Kard.-Presbyter von S. Grisogono. S. wurde wenige Tage nach dem Tod Victors II. zum Papst gewählt, ohne Rücksprache mit dem dt. Königshof. Die Zustimmung der Ksn. Agnes erfolgte jedoch nachträgl. S. vertrat die polit. maßvolle frühe Phase des Reform- papsttums, doch steuerte die Kurie bald einen schärferen Kurs an (Humbert; Hildebrand –> Gregor VII) nicht zuletzt infolge der polit. unsicheren Lage Italiens.
Symmachus (22.11.498 – 19.7.514) (St. Symmachus (498-514)), hl., · Sardinien. Nach dem Tod des Papstes Anastasius II. wählte die Mehrheit den Diakon S. (Weihe in der Lateranbasilika), die byzantinerfreundl. Minderheit (mit Unterstützung des Senats unter Festus) unmittelbar darauf den Archipresbyter Laurentius (Weihe in S. Maria Maggiore). Die fol- genden schweren Wirren wurden durch die Entscheidung des Ost-
goten-Kg. Theoderich des Großen für S. nur vorübergehend beige- legt. Die röm. Synode 499 sollte künftige Papstwahlen sichern, eine weitere Synode (501, zur Prüfung der Anschuldigungen gegen S.) lehnte ein Gerichtsurteil über S. ebenso ab wie Kg. Theoderich. Da- bei entstanden um S. die «Symmachianischen Fälschungen», in Form und Sprache plumpe, erfundene Papstprozesse, um im Symmachus-Prozeß die Doktrin zu stützen, der Papst könne von nie- mandem gerichtet werden. Die blutigen Unruhen endeten erst 506, als Kg. Theoderich im Konflikt mit Ostrom Laurentius endgültig fallen ließ und dieser bald darauf starb. S. wurde jetzt in alle Rechte eingesetzt und erwies sich als Vertei chten Glaubens, auch als Förderer kirchl. Bautätigkeit.