Die Päpste von H
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Hadrian I. (9.2.772 – 25.12.795) (Hadrian (855)), aus röm. Adel; rief in der Lango- bardennot den Franken-Kg. Karl den Großen gegen den Lango- barden-Kg. Desiderius zu Hilfe. Die fortschreitende Lösung von Ostrom äußerte sich in der Datierung päpstl. Urkunden nach Pon- tifikats- statt nach Kaiserjahren und Münzprägungen mit eigenem Bild. Die Trennung setzte sich fort, obwohl H. in der strittigen Frage der Bilderverehrung dem Osten zuneigte, während sich Karl auf dem Frankfurter Konzil (794) zum Verteidiger des angebl. be- drohten rechten Glaubens machte. Die «Libri Carolini» hat H. nicht sanktioniert, geriet aber in wachsende Abhängigkeit vom Franken-Kg.

Hadrian II. (14.12.867 Nov./Dez. 872), c 792 (Hadrian (Adrian) II (867-872)), adeliger Römer. Mit der fortschreitenden Zerrüttung des Karolingerreiches begann der Niedergang des Papsttums. H. konnte sich in der Scheidungsaffäre Kg. Lothars II. und gegen Ebf. Hinkmar von Reims nicht durchset- zen und auch die Eingliederung der jungen Kirche Bulgariens in das Patriarchat Konstantinopel nicht verhindern. Im Streit der Patriarchen Ignatios und Photios von Konstantinopel verdammte eine röm. Synode 869 Photios, ebenso das
Konzil von Konstantinopel 869/70. Die von den Slawenlehrern Cyrillus und Methodius missionierten Gebiete blieben der lat. Kirche erhalten; H. gestattete die slaw. Sprache in der Liturgie und wius zum Ebf. von Sirmium (Pannonien und Mähren).
Hadrian III. (17.5.884 - Mitte Sept. 885) (St. Adrian III (Hadrian III) (884-885)), hl., röm. Herkunft. Er starb auf der Reise nach Deutschland (bei Modena), wohin er von Ks. Karl III. gerufen worden war, um Bistümer zu besetzen
und die Nachfolge des illegitimen Kaisersohnes zu decken.

Hadrian IV. (4.12.1154 – 1.9.1159) (Hadrian (Adrian) IV (1154-1159)), vorher Nikolaus Breakspear, : 1110 – 1120 Langley (Hertford), Anagni, Rom, St. Peter, einzi- ger engl. Papst; Chorherr, 1149 Kard.-Bf. von Ostia, organisierte rr50/53 die Kirche Norwegens (Kirchenprov. Nidaros/Trondheim) und reformierte die schwed. Kirche. H. war sehr auf die Festigung und reformierte die schwed. Kirche. H. war sehr auf die Festigung der geistl.-weltl. Macht des Papsttums bedacht; er krönte Friedrich I. Barbarossa zum Kaiser. Friedrichs Auffassung von einem starken, sakralen Kaisertum führte zum Konflikt mit H. (Verbin- dung H.s mit den Normannen Unteritaliens; ein heftiger Zu- sammenstoß erfolgte auf dem Reichstag von Besan;on 1157, als der Kard.-Legat Roland nach der Übersetzung Rainalds von Dassel das Kaisertum ein päpstl. Lehen nannte). Auf Vorstellungen der Reichs- bischöfe lenkte H. ein, verband sich aber mit den kaiserfeindl. Städ- ten, als Friedrich zu Roncaglia (bei Piacenza) 1158 die Reichsrechte in Oberitalien erneuerte.
Hadrian V. (11.7. – 18.8.1276) (Hadrian (Adrian) V (1276)), vorher Ottobono Fieschi, aus genues. Adel, Neffe Innocenz IV., Viterbo, Dom (prachtvolles Grabmal von Arnolfo di Cambio); als Kard.-Diakon (seit 1251) sehr einfluß- reich an der Kurie, 12651268 erfolgreicher Legat in England (Frie- densvermittlung zw. Kg. Heinrich III. und den Baronen). Als Papst setzte er mündl. die strenge Konklaveordnung Gregors X. außer Kraft. Er ging schwer fieberkrank nach Viterbo, w Priester- und Bischofsweihe und vor der Krönung starb.

Hadrian VI. (9.1.1522 – 14.9.1523) (Adrian VI (1522-1523)), vorher Adrian Florensz, c 2.3.1459 Utrecht, Zimmermannssohn, Rom, S. Maria dellAnima, letzter nichtit. Papst vor dem Polen Johannes Paul II.; Erzieher und Ratgeber des späteren Ks. Karl V., 1516 Bf. von Tortosa (Spanien), 1516 Kard., 1520 1522 Statthalter
Karls in Spanien. H. war eine gelehrte, sittenstrenge Persönlichkeit. Er strebte nach durchgreifender Kir- chenreform, um der lutherischen Reformation in Deutschland ent- gegenzuwirken. Sein Vermittlungsversuch zw. Karl V. und Franz I. von Frankreich führte zum polit. Bruch mit Frankreich. Die kurze Regierungszeit ließ auf ihn gesetzte Hoffnungen nicht in Erfüllung gehen.
Hilarius (19.11.461 – 29.2.468) (St. Hilarius (461-468)), hl., c Sardinien, Krypta S. Lorenzo fuori le mura; unter Leo I., der sein Vorbild blieb, röm. Archidia- kon, 449 Legat auf der «Räubersynode» von Ephesus, wo er ent-schieden für Patr. Flavian eintrat und fliehen mußte. H. war cha- rakterstark und energisch, klug und maßvoll in der Vertretung des röm. Vorranges, z. B. in Jurisdiktionsstreitigkeiten der Kirchen Galliens und Spaniens. Die Friedenszeit (nach der vandal. Plünderung liens und Spaniens. Die Friedenszeit (nach der vandal. Plünderung Roms 455) nutzte H. zu reichen Schenkungen an röm. Kirchen und Klöster, so errichtete er bei S. Lorenzo fuori le mura ein Kloster und beim Baptisterium des Laterans drei prächtige Kapellen.
·Hippolyt (217? – 235), hl., · vor 170 (St. Callistus I (217-222)), vielleicht im Osten des Röm. Reichs; spätestens unter Papst Zephyrinus Presbyter in Rom, ob er in den christolog. Streitigkeiten unter Papst Calixtus I. (217? – 222) zum röm. Gegenbischof gewählt wurde, ist nicht gesichert. H. trat als bed. Kirchenschriftsteller hervor. Sein literar. uvre (in gr. Sprache, weitgehend verloren) ist vermutl. zw. 200 und 235 in Rom ent- standen. Sein größtenteils überlieferter Kommentar zu Daniel gilt als die älteste erhaltene exeget. Schrift der Kirche.
Honorius I. (625 – 638) (Honorius I (625-638)), aus hohem Adel Kampaniens, Schüler Gre- gors I., der ihm Vorbild blieb; als Papst tüchtig in weltl. und geistl. Verwaltung. An ihm haftet der Makel des Versagens in den
christo- log. Kämpfen seiner Zeit, besonders im Streit, ob der aus zwei Naturen bestehende Gottmensch Christus alles mit einer gott- menschl. «Energie» (Monenergismus) bzw. mit einem Willen (Monotheletismus) gewirkt habe. H. sprach sich in zwei Briefen für den einen Willen in Christus aus und wurde deshalb auf dem
6. Ökum. Konzil (Konstantinopel 681) als Urheber der monothelet. Häresie verurteilt. Papst Leo II. (682/83) schloß sich der Verur- teilung an. Bis ins 11. Jh. wurde H. in Rom unter den Häretikern aufgeführt. Aus diesem Sachverhalt erwuchs die «Honoriusfrage» (Causa Honorii), ob ein Papst in einer wichtigen Glaubensfrage irren könne. Die Frage wurde in der Unfeh kussion des 1. Vat. Konzils 1869/70 erneut aufgegriffen.
·Honorius (II.) , Gegenpapst (28.10.1061 – 31.5.1064) (Honorius (1061)), vorher Cada- lus von Parma, · 1oo9/1o bei Verona, aus vornehmer Veroneser Familie, Parma; 1o45 Bf. von Parma, ließ sich von dt. und lombard. Bischöfen im Einvernehmen mit dem Königshof gegen Alexan- der II. zum Papst erheben, fand aber wenig Unterstützung. H. wurde nicht inthronisiert und auf der Synode von Mantua im Mai 1o64 preisgegeben, er hielt aber seine Ansprüche aufrecht und blieb bis zum Tod 1o71/72 Bf. von Parma.
Honorius II. (21.12.1124 – 13.2.1130) (Honorius II (1124-1130)), vorher Lambert, aus einfacher Familie in Fiagnano (bei Imola); Regularkanoniker, 1117 Kard.-Bf. von Ostia, mit Gelasius II. in Frankreich, machte sich als sein Bera- ter und Legat um den Abschluß des Wormser Konkordats 1122 ver- dient, das den Investiturstreit im Reich beendete. H. wurde gegen den schon gewählten, aber noch nicht inthronisierten :Cölestin II. am 16.12.1124 auf Betreiben des Kanzlers Haimerich und der mäch- tigen Frangipani erhoben und am 21.12. inthronisiert. H. unterstützte den Röm. Kg. Lothar von Sachsen gegen den Staufer Konrad (III.), den er bannte. Auch mit Frankreich und England erzielte er Einvernehmen, mußte aber 1128 Roger von Sizilien mit Apulien belehnen. 1126 bestätigte er den Pr ämonstratenserorden.
Honorius III. (18.7.1216 – 18.3.1227) (Honorius III (1216-1227)), vorher Cencio Savelli, in Rom erzogen; Kanoniker und Kämmerer im Dienst der Kurie (Verfas- ser des «Liber censuum», 1192), 1193 Kard., 1194 – 1198 auch Leiter der päpstl. Kanzlei. Als Papst setzte er die Politik Innocenz III. ausgleichend fort, erstrebte den Ausgleich FrankreichEngland und das Zusammenwirken von Papsttum und Kaisertum, um den auf dem 4.
Laterankonzil 1215 beschlossenen Kreuzzug zu ermög- lichen. Deshalb krönte er auch trotz mancher Belastungen den Staufer Friedrich II. (1220). H. bestätigte die neuen Orden der Dominikaner (1216), Franziskaner (1223) und Karmeliten (1226) und gab ein eraus («Compilatio quinta», gab ei 1226).
Honorius IV. (2.1.1285 – 3.1.1287) (Honorius IV (1285-1287)), vorher Jacobus Savelli, Großneffe Honorius III., c 1210 Rom; Studium in Paris, 1261 Kard. H. war bei seiner Wahl (in Perugia) bereits sehr gebrechlich, aber noch gei- stesklar und willensstark. Er kämpfte für die päpstl. Lehenshoheit über Sizilien gegen Peter von Arag6n und unterstützte die Anjou in Neapel. Mit dem dt. Kg. Rudolf I. kam es zu weitgehender Eini- gung, doch begegnete der päpstl. Legat auf dem Nationalkonzil zu Würzburg (März 1287) schärfstem Widerstand der Reichsbischöfe, bes. der Kurfürsten: außer hohen Geldforderungen fürchtete man Rudolfs Erbreichspläne.
Hormisdas (20.7.511 – 6.8.523) (St. Hormisdas (514-523)), hl., c Frosinone (Kampanien); unter Papst Symmachus röm. Diakon; in den theol. Streitigkeiten er- reichte H., auch im Osten hochangesehen, 519 die Beilegung des reichte H., auch im Osten hochangesehen, 519 die Beilegung des Akakian. Schismas. Die in Konstantinopel schließl. unterschriebene «Hormisdas-Formel» setzte die Lehre des Konzils von Chalkedon (451) unter Betonung des päpstl. Primats durch.
Hyginus (136/38? – 140/42?) (St. Hyginus (136-140)), hl. Nach der röm. Bischofsliste des Ire- näus von Lyon war er der 8. Nachfolger des Petrus. In r Zeit kamen die Gnostiker Kerdon und Valentinus nach Rom.
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