Die Päpste von D
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Damasus l. (1.10.366 – 11.12.384) (St. Damasus I (366-383)), hl., · um 305, Sohn eines röm. Priesters; trat früh in den Dienst der röm. Gemeinde, unter Papst Liberius (352366) Diakon, verstrickt in die Wirren der röm. Kirche
dieser Zeit, die in seinem Pontifikat nachklangen. Sofort nach dem Tod des Liberius (24.9.366) erhob eine seit Einsetzung des Ge- genpapstes Felix (II.) unversöhnl. Minderheit den röm. Diakon Ursinus, der sofort von Bf. Paulus von Tribur geweiht wurde; die aristokrat. Mehrheit wählte D. (geweiht am 1.10.366 in der Lateran- basilika). Nach blutigen Kämpfen konnte er sich mit ksl. Unterst üt- zung behaupten. D. betrieb eine primatbewußte Politik: die Stelle in Mt 16,18 wurde jetzt zum ersten Mal ausdrückl. auf den röm. Pri- mat bezogen. D. bejahte das seit Ks. Konstantin dem Großen ent- standene Reichskirchensystem und ließ sich und die Bischöfe von Ks. Gratian mit Vorrechten ausstatten. Er regte Hieronymus zur Abfassung einer
zuverlässigen lat. Bibelübersetzung (Vulgata) an und verfaßte u. a. dichter. Inschriften für die Märtyrergräber.

Damasus II. (17.7. – 9.8.1048) (Damasus II (1048)), vorher Bf. Poppo von Brixen (seit 1039), wohl aus bayer. Adel, Rom, S. Lorenzo fuori le mura; mehrfach in der Umgebung Kg. Heinrichs III. bezeugt. Nach dem raschen Tod des von Heinrich III. designierten Papstes Clemens II. bestimmte ihn der Kaiser an Weihnachten 1047 in Pöhlde einer röm. Gesandtschaft gegenüber zum Nachfolger. D. wurde mit militär. Hilfe nach Rom geleitet (gegen den Widerstand des 1046 in Sutri abgesetzten Benedikt IX.), starb aber bald darauf in Palestrina.
Deusdedit, später Adeodatus I. (19.10.615 – 8.11.618) (St. Deusdedit (Adeodatus I) (615-618)), Römer, Sohn des Subdiakons Stephanus; 40 Jahre röm. Presbyter. In Reaktion auf die Bevorzugung der Mönche durch Papst Gregor I. begünstigte D. den Weltklerus. Den zum Schutz Italiens gesandten byz. Exarchen Eleutherius von Ravenna empfing er ehrenvoll.
Dionysius (22.7.260 [259?] – 26.12.267 [268?]) (St. Dionysius (259-268)), hl., kein Märtyrer, Calixtuskatakombe. Ks. Gallienus gab den Christen die von Ks. Valerianus enteigneten Kultstätten zurück. D. konnte die in der Verfolgung schwer getroffene röm. Gemeinde reorganisieren und die feste presbyteriale Ordnung begründen. Eine röm. Synode ver- urteilte in den trinitar. Streitigkeiten des Ostens den Sabellianismus und den Subordinatianismus (Bf. Dionysius von Alexandrien). Der durch Barbareneinfälle notleidenden Kirche von Caesarea in Kap- padokien sandte er geis d finanziellen Trost. D. ist einer der bedeutendsten Päpste des 3Jh.
Dioskur (22.9. – 14.10.530) (Dioscorus (530-530)), zu Unrecht als Gegenpapst geführt, aus Alexandrien, röm. Diakon. Als Gegner des Monophysitismus in Ägypten kam D. nach Rom. Hochangesehen, erscheint er in den er- sten drei Jahrzehnten des 6. Jh. vielfach als geistiger Leiter der päpstl. Politik. Im päpstl. Schisma vertrat er erfolgreich den Sym- machus (gegen Laurentius) beim Ostgoten-Kg. Theoderich (506). An der Gesandtschaft des Papstes Hormisdas nach Konstantinopel, die 519 das Schisma des Akakios beendete, war D. führend beteiligt. Papst Felix III. (IV.) designierte sterbend gegen das herkömml. Recht Bonifatius II. zum Nachfolger. Die Mehrheit der Presbyter wählte D., der am 22.9.530 in der Lateranbasilika konsekriert wurde. Das Schisma fand ein rasches Ende, da D. schon am 14.10.530 starb. Bonifatius II. sprach über den Toten das Anathem und zwang die 60 bisher oppositionellen Presbyter zur Mitunter- zeichnung. Agapet I. ließ 535 diese Urkunde öffentl. verbrennen.

Donus ( 2.11.676 – 11.4.678) (Donus (676-678)), Römer. Das latente Schisma zw. Rom und Konstantinopel (im Monotheletenstreit) hielt an. Ein ver- mittelndes Schreiben Ks. Constantius IV. bat um Entsendung einer päpstl. Gesandtschaft, erreichte aber D. nicht mehr zu Lebzeiten. Ebf. Reparatus von Ravenna war offensichtl. zur Anerkennung der röm. irchenbau und -schmuck in röm. Rom.
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