Das Personenlexikon zum Dritten Reich – Z
Zange, Johannes.
Professor der Hals-Nasen- Ohrenheilkunde. *12.12.1880 Wuppertal. 1922 Lehrstuhl in Graz, 1931 in Jena. 1933 Teilnehmer der Rassenpolitischen Schulungen der Staatsschule für Führertum und Politik des Thüringischen Landesamts für Rassewesen in Egendorf. Laut Heiber (Professor, S. 368) gliederte er sich »mit Geburt des Dritten Reiches sofort in die Front der für die nationalsozialistische Bewegung kampfbereiten Männer« ein. Richter am Erbgesundheitsgerichtt Jena. 1938 NSDAP. 1951 Ehrung Verdienter Arzt des Volkes. 1955 Emeritierung, kommissarisch Direktor der HNO-Klinik bis 1957. Mitglied Leopoldina, Deutsche Akademie der Wissenschaften. 710.3. 1969 Jena. Lit.: Zimmermann
Zangen, Wilhelm.
Wehrwirtschafts- ‚führer. *30.9.1891 Duisburg. 1927 NSDAP/SS. Mitglied Akademie für Deutsches Recht. Ab 1938 Leiter der Reichsgruppe Industrie. Von 1934 bis 1957 Vorstandsvorsitzender der Mannesmann-Röhrenwerke AG in Düsseldorf, danach bis 1966 Aufsichtsratsvorsitzender. 1956 Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern. 725.11 1971 Düsseldorf. Q.: Benz, Enzyklopädie
Zapp, Paul.
SS-Obersturmbannführer (1942). *18.4.1904 Hersfeld. Geschäftsführer der Deutschen Glaubensbewegung (siehe Hauer), Sekretär des Religionswissenschaftlers Hauer. 1936 Referent der Abt. III (Weltanschauung) im SD-Hauptamt in Berlin. 1937 SD-Leitabschnitt Breslau, 1938 Wien. 1940 SD-Zentrale. Mai 1941 bis Juli 1942 Führer des Sonderkommandos 11a, Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD Simferopol. 1944 Leiter des SD-Abschnitts Dresden. Nach 1945 unter dem Namen Friedrich Böhm (Rückerl, S. 229). Am 26.2.1970 vom LG München wegen Mordes in mindestens 13444 Fällen zu lebenslang Haft verurteilt. Lit.: Junginger.
Zarnack, Wolfgang.
Jurist. *9,7.1902 Eberswalde-Barnim als Sohn eines Veterinärrats. 1919 Freikorps Reinhard-Berlin. Laut Führerlexikon 1923 NSDAP/SA. 1930 SA-Führer im Stabe der Obersten SA-Führung Ost, Gauobmann Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen. Amtsleiter der Rechtsabteilung der NSDAP-Reichsleitung. Rechtsreferendar der SA Groß-Berlin. Mitglied Akademie für Deutsches Recht. Nach 1945 Rechtsanwalt. Februar 1963 vom LG Limburg zum Pflichtverteidiger des Euthanasie-Verantwortlichen Gerhard Bohne bestellt (Ks 2/63 GStA Ffm.).
Zastrow, Hans-Hermann.
Jurist. *6.12.1897. März 1936 Vizepräsident Oberlandesgericht Rostock, Mai 1942 Generalstaatsanwalt in Rostock. 7 26.9.1952 (Ks 1/69 GStA Ffm.).
Zatschek, Heinz.
Historiker. *27.6.1901 Wien. 1929 ao. und 1934 o. Professor für Volksforschung der Deutschen Karls-Universität Prag (Frontuniversität), 1941 Lehrstuhl in Wien. 1942 in Prag Abteilungsleiter Philologie und Geschichte der Reinhard-Heydrich-Stiftung (zur Assimilation der Tschechen). 1941 in ARGB Beitrag über die aufartende Wirkung deutscher Erblinien in fremdvölkischen Blutskreisen. 1955 Dozent in Wien, Direktor des Heeresgeschichtlichen Museums. 1 23.5.1965 Tettnang bei Friedrichshafen.
Zech, Karl.
SS-Gruppenführer (1938). *6.2.1892 Swinemünde. 1932 MdL Preu- Ben. August 1933 Polizeipräsident in Essen. 1938 Chef des SS-Führungsamts im SS-Hauptamt. Herbst 1939 bis Oktober 1940 Polizeipräsident und SS-Führer in Krakau. Zuletzt Altenburg in Thüringen, HASAG Werke (Rüstungsfabrik). 71.4. 1944 (BAL).
Zeiger, Karl.
Anatom. *19.11.1895 Bad Weilbach/Hessen. 1930 ao. Professor in Frankfurt. Mai 1933 NSDAP, auch NS-Dozentenbund, NSLehrerbund, Gebietsarzt HJ, (Aumüller). 1935/36 Lehrstuhlvertretung in Marburg, 1936 ao. Professor in Königsberg, 1941 Ordinarius der Universität Hamburg 1947 wieder im Dienst. f 27.1.1959 Hamburg. Lit.: Bussche
Zeile, Karl.
Chemiker. * 13.2.1905 Memmingen. 1933 SS. 1937 NSDAP, ao. Professor in Göttingen. 1938 Vertrauensmann des NS-Dozentenbundes. 1942 Ordinarius für Organische Chemie und Biochemie der NS-Kampfuniversität Straßburg, Kriegsforschung. Stellv. Führer der NSDAP (Deichmann). Nach 1945 Leiter der Wiss. Abteilung der Chemischen Fabrik C. H. Boehringer Ingelheim. 75.6.1981 Ingelheim
Zeiss, Heinz.
Epidemiologe. * 12.7.1888 Frankfurt a.M. 1925 ao. Professor in Hamburg. 1931 NSDAP, auch NS-Ärztebund (Führerlexikon). Ab 1933 Direktor des Hygiene-Instituts der Charite, NSDAP-Vertrauensmann an der Med. Fakultät. Im Sachverständigenbeirat für Bevölkerungs- und Rassenpolitik des Reichsinnenministeriums. Leiter des Großdeutschen Verbands der Feuerbestattungsvereine. 1937 Ordinarius. 1940/41 DFG-Projekt Experimentelle Untersuchungen über Fleckfieber. 1942 Direktor des Hygienisch-bakteriologischen Instituts der Militärärztlichen Akademie, Experte für biologische Kriegführung (Geißler). Am 18.8.1942 von Hitler zum ao. Mitglied des Wiss. Senats des Heeressanitätswesens ernannt. 1944 Gaudozentenführer. Am 10.7.1948 in UdSSR zu 25 Jahren Haft verurteilt. 731.3. 1949 Vladimir/UdSSR an Morbus Parkinson.
Zeitler, Ralf.
Diplom-Volkswirt und SA-Oberführer (1942). *7.10.1903 St. Petersburg als Apothekerssohn. 1931 SA, 1932 NSDAP. 1933 stellv. Geschäftsführer des Deutschen Gemeindetags (Führerlexikon), später Vizepräsident. Im Ausschuß für Wohlfahrtsund Fürsorgerecht der von Hans Frank gegründeten Akademie für Deutsches Recht. Nach 1945 Geschäftsführer einer Krankenhausgesellschaft in Hamburg. 7 10.11. 1953 Hamburg. Q.: Hansen.
Zeitschel, Karl-Theodor.
SS-Sturmbannführer (1940). * 13.3.1893 Augsburg. 1923 NSDAP. Ab 1925 Schiffsarzt. Ab 1935 in Goebbels’ Propagandaministerium in Abt. II Propaganda und Abt. VII Ausland (Fröhlich). Aktenvermerk vom 24.9.1935 (Brenner, S. 196) über Die schweigsame Frau Oper von Richard Strauss: »Aus beiliegendem Klavierauszug geht hervor, daß nicht weniger als 4 Juden an diesem neuesten Werk von Richard Strauss beteiligt sind. Eine fast groteske Unverschämtheit für die heutige Zeit. Wenn es auch Strauss gelungen ist, seinerzeit beim Führer persönlich die Erlaubnis zu erwirken, das von ihm vertonte Libretto des Juden Stefan Zweig zur Aufführung bringen zu dürfen, so ist es als doppelte Anmaßung zu empfinden, wenn Strauss als Dank für die Großzügigkeit und das außergewöhnlich weite Entgegenkommen des Führers, dann dieses Werk bei einem Juden verlegen läßt und außerdem von einem anderen Juden den Klavierauszug herstellen läßt.« 1939 Konsul in Nigeria. Ab 1940 Legationsrat, Judenreferent der Deutschen Botschaft in Paris. Am 22.8.1941 Aufzeichnung für Herrn Botschafter Abetz: »Die fortschreitende Eroberung und Besetzung der weiten Ostgebiete können z. Zt. das Judenproblem in ganz Europa in kürzester Zeit zu einer endgültigen befriedigenden Lösung bringen.« Herbst 1942 in Tunesien. Soll 1945 bei Bombenangriff in Berlin gestorben sein. Q.: Klarsfeld.
Zeitzler, Kurt.
General der Infanterie (1942), genannt Kugelblitz. *09,6.1895 Coßmar, Kreis Luckau, als Pfarrerssohn. Ab 24.9.1942 Chef des Generalstabs des Heeres. Berater Hitlers für die Ostfront. 20.7.1944 Beurlaubung, angeblich aus gesundheitlichen Gründen. Am 31.1.1945 Entlassung aus Heer, ohne das Recht, Uniform tragen zu dürfen. 1945 in brit. Internierung in Neuengamme. Später zahlreiche Vorträge zu Problmen des Generalstabs während des Krieges. 1 25.9.1963 Hohenaschau in Oberbayern. Lit. Ueberschär II
Zenker, Rudolf.
Chirurg. * 24.2.1903 München. 1934 SA, 1937 NSDAP, auch NS-Fliegerkorps, NS-Dozentenbund, NS-Lehrerbund, NS-Ärztebund. 1938 Dozent, 1943 apl. Professor in Heidelberg. 1951 Lehrstuhl in Marburg, 1958 in München. Mitglied Leopoldina. 718.1.1984 München. Q.: Aumüiller
Zenneck, Jonathan.
Hochfrequenzphysiker. *15.4.1871 Ruppertshofen in Württemberg. Geheimer Regierungsrat, Prof. Dr. rer. nat. Klassensekretär der mathematisch- naturwiss. Abteilung der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (Acta). Leiter der Zentralstelle für Ionosphärenforschung der Deutschen Akademie der Luftfahrtforschung (Flugfunkwesen). 78.4.1859 München.
Zenner, Carl.
SS-Brigadeführer (1941) und Generalmajor der Schutzpolizei. *11.6.1899 Oberlimberg bei Saarlouis. Studium Volks- und Betriebswissenschaft. 1925 NSDAP, 1932 SS-Standartenführer im Rheinland. 1933 MdR. 1935 Polizeipräsident Aachen, Juli 1941 bis Juli 1942 SS- und Polizeiführer Weißrußland in Minsk, Chef Amt B II (Erfassungsamt) im SS-Hauptamt bis 1945. Nach 1945 Geschäftsführer. Am 12.6.1961 in Koblenz wegen Judenmassaker November 1941 bei Minsk zu 15 Jahren Haft verurteilt (9 Ks 1/61). 7 16.6.1969. Lit.: Krausnick/Wilhelm
Zetsche, Richard.
Vortragender Rat im Reichsschatzamt. *30.3.1877 Plauen. Jurist. Mitglied des Werberats der deutschen Wirtschaft (Führerlexikon). Ab Dezember 1939 als Geheimer Regierungsrat mit der Führung der Wirtschaftpolitik im Generalgouvernement beauftragt. Bis Juli 1940 Abteilungsleiter Wirtschaft beim Generalgouverneur, danach Institut für Deutsche Ostarbeit in Krakau (Präsident Generalgouverneur Frank). Q.: Diensttagebuch.
Zeynek, Wolfgang von.
Staatsanwalt am Sondergericht (zur Ausschaltung politischer Gegner) Prag. *30.9.1908 Prag als Sohn eines Hofrats und Universitätsprofessors. Wegen unzureichender Kenntnisse der tschechischen Sprache nicht im Justizdienst. Rechtsanwalt in Königswart, Kreis Marienbad. 1934 Sudetendeutsche Partei (SdP), 1935 Organisationsleiter der SdP. 1938 NSDAP. Juli 1939 Assessor, Februar 1940 Staatsanwalt am Land- und Sondergericht Prag. 1943 kommissarisch Leiter des Prager NSRechtswahrerbunds. Am 27.10.1944 Todesurteil (Darstellungen 4, S. 257): »Juden, die sich der Evakuierung entziehen und sich illegal im Lande verborgen halten, müssen als Reichsfeinde angesehen werden. Die Erfahrung hat gelehrt, daß der Jude selbst dann nicht von der Bekämpfung der staatlichen Ordnung abläßt und zur illegalen Wühlarbeit greift, wenn er jederzeit den behördlichen Zugriff fürchten muß.« Ankläger im Falle des Priesters Kratina wegen »Verbreitung reichsfeindlicher Witze« (Darstellung siehe Johann Dannegger). 1948 vom Volksgericht Prag zu 15 Jahren Haft verurteilt. Dezember 1955 Entlassung in BRD, danach Oberamtsrichter in Wiedenbrück. Dezember 1959 Einstellung eines Ermittlungsverfahrens des LG Nürnberg-Fürth, Begründung: »Bei der Anzeige handelt es sich ersichtlich um ein kommunistisch gelenktes Störmanöver. Es würde gegen die nationale Ehre und gegen die wohlverstandenen Interessen einer gesunden, freiheitlichen Justiz verstoßen, wollte man auf die vagen Anschuldigungen des Anzeigenden hin mit Stellen der DDR oder gar der Tschechoslowakei in Verbindung treten, um Material zu erholen. « 1960 Landgerichtsrat in Nürnberg. 1962 Namensänderung in Wolfgang Ritter von Zeyneck. 713.5.1995 München. Ermittlungsverfahren 14 Js 7/59 StA Nürnberg unvollständig, erhebliche Mengen von Seiten herausgeschnitten (Mitteilung Dietzfelbinger). Q.: BAB 141/25030;
Ziegelmayer, Wilhelm.
Lebensmittelchemiker. * 18.1.1898 Schweich-Trier. Ernährungsberater der Wehrmacht, Oberregierungsrat in Berlin. 1944 im Wiss. Beirat des Bevollmächtigten für das Gesundheitswesen Karl Brandt. 1944 NS-Führungsoffizier (Heiber, Professor, S. 360). 1946 Ordinarius der Humboldt-Universität und der Technischen Universität Berlin. 74.1. 1951 Berlin
Ziegenmayer, Emil.
Regierungsrat. *4.8.1906 Duisburg. 1931 NSDAP. Ausbilder bei SA und NS-Kraftfahrkorps. Ab Oktober 1939 Kreishauptmann Lublin- Land. Organisierte Judendeportationen in die Vernichtungslager und Strafexpeditionen gegen polnische Dörfer. Bekanntmachung anläßlich der »Säuberung« seines Kreises Oktober 1942: »Diejenigen, die nach dem 10. Oktober 1942, morgens 7 Uhr noch auf dem Gebiet der erwähnten Gemeinden oder der Stadt Ostrow angetroffen werden, werden mit dem Tode bestraft. « Nach 1945 Oberrechtsrat in Duisburg. 22.2.1991. Q.: Musial (dort Ziegenmeyer); 8 Js 1145/60 StA Wiesbaden
Ziegler, Adolf.
Präsident der Reichskammer der Bildenden Künste (ab 1936). *16.10.1892 Bremen. 1925 NSDAP. Lieblingsmaler Hitlers, pseudoklassische Akte, genannt Meister des deutschen Schamhaares. 1933 Professor der Münchner Kunstakademie. 1937 zuständig für die Säuberung der Museen von entarteter Kunst (Marc, Beckmann, Kandinsky). Juli 1937 bei Eröffnungsrede zur Ausstellung Entartete Kunst (Brenner, S. 202): »Sie sehen um uns herum diese Ausgeburten des Wahnsinns, der Frechheit, des Nichtkönnens und der Entartung.« 7 18.9.1959 Varnhalt bei Baden-Baden
Ziegler, Hans Severus.
Reichskultursenator. *13.10.1883 Eisenach als Bankierssohn. 1925 (bis 1931) stellv. NSDAP-Gauleiter Thüringen. 1926 HJ-Führer Weimar. 1928 Leiter Gau Thüringen der Nationalsozialistischen Gesellschaft für Deutsche Kultur (Brenner). 1930/31 Ministerialreferent für Theater und Kunst im Thüringer Volksbildungsministerium unter Frick. April 1933 Staatskommissar für die Landestheater und Generalintendant des Nationaltheaters Weimar. Oktober 1933 Mitglied der Staatsregierung und Staatsrat. 1938 Autor: Entartete Musik. Eine Abrechnung im Völkischen Verlag Düsseldorf. Im Kampfbund für Deutsche Kultur, Präsident der Deutschen Schillerstiftung. Nach 1945 Privatlehrer, 1954 Leiter eines privaten Kammerspiels in Essen, danach an einem Internat in Norddeutschland. 1964 Autor: Adolf Hitler aus dem Erleben dargestellt. 11.5.1978 Bayreuth (DBE) Q.: Führerlexikon; Schley
Ziegler, Karl.
Chemiker. *26.11.1898 Helsa, Kreis Kassel. 1938 Ordinarius in Halle. NSV, Förderndes Mitglied SS (Eberle). Von 1943 bis 1969 Direktor des Kaiser-Wilhelm-, bzw. nach 1945 Max-Planck-Instituts für Kohlenforschung in Mülheim/Ruhr. 1956/57 Vorsitzender des Wiss. Rats der Max-Planck-Gesellschaft (MPG). 1955-1958 Vorsitzender der Chemisch-Physikalisch-Technischen Sektion des Wiss. Rats der MPG. 1960 Senator MPG. 1963 Nobelpreis. 1968 Ehrensenator MPG. 7 11.8.1973 Mülheim/Ruhr
Ziegler, Matthes (Matthäus).
Beauftragter Rosenbergs für Volkskunde und Religionswissenschaften. *11.6.1911 Nürnberg. Theologe. 1931 NSDAP/SA (Kühn-Ludewig). 1934 Hauptschriftleiter der Nationalsozialistischen Monatshefte, laut Eigenreklame die Zentrale politische und kulturelle Zeitschrift der NSDAP. 1935 SS (1944 Hauptsturmführer). 1937 Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft für Deutsche Volkskunde, Reichsamtsleiter im Amt Rosenberg. 1939 Leiter des Amts Weltanschauliche Information in Rosenbergs Dienststelle Beauftragter des Führers für die Überwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Schulung der NSDAP (de Vries). 1939 SS-Propagandakompanie. 1941 Oberdienstleiter. 1949 Pfarrassistent in Rimbach, 1953 Pfarrer ebenda. 1955/56 am Konfessionskundlichen Institut Bensheim. 1956 Lehrer am Leibniz- Realgymnasium in Frankfurt a.M. Ab Dezember 1956 Pfarrer in Langen. 1976 Ruhestand (Zentralarchiv Ev. Kirche in Hessen und Nassau). f 12.8.1992 Hohenstein. Lit.: Heiber, Frank
Ziegler, Wilhelm.
Historiker. *25.11.1891 Birstein. 1933 Referent für Wissenschaft in Goebbels’ Propagandaministerium, ab 1935 ebenda Leiter des Instituts zum Studium der Judenfrage. 1936 im Beirat der Forschungsabteilung Judenfrage in Walter Franks Reichsinstitut für Geschichte des neuen Deutschland. Goebbels am 5.3. 1940 im Tagebuch: »Dr. Ziegler hat ein großartiges Quellenwerk ‚englische Humanität< geschrieben. Ich lasse es weidlich ausschlachten. Und alle Redner sollen es bekommen.« 1941 Honorarprofessor für Neuere Geschichte, Politik und Judenfrage der Universität Berlin. 1943 Ministerialrat und stellv. Leiter (»Judenreferent «) der Schrifttumsabteilung im Propagandaministerium. 1944 im Führungskreis des NS-Dozentenbundes. Herausgeber der Zeitschrift für Politik. 1950-1954 für Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten (BHE) MdL Hessen. 1953-1956 Staatskommissar für die Förderung der Zonengrenzkreise in der Hessischen Staatskanzlei (DBE). 721.4.1962 Schloß Birnfeld in Unterfranken.
Zieler, Karl.
Dermatologe. *4.1.1874 Züllchow in Pommern. 1921 Ordinarius in Würzburg. Deutschnationale Volkspartei. 1933-1945 Vorsitzender der »entjudeten« Deutschen Dermatologischen Gesellschaft. 1936 NSDAP (Scholz). 1939 Emeritierung. Mitherausgeber: Archiv für Dermatologie und Syphilis, Dermatologische Wochen schrift, Zeitschrift für Urologie. Zum 70. Geburtstag 1944 von Hitler Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft. } Suizid 2.4. 1945 Würzburg
Ziereis, Franz.
KZ-Kommandant und SS-Standartenführer (1944). *13.8.1905 München. Tischler, Unteroffizier der Reichswehr. Februar 1939 Kommandant Mauthausen. Fuhr selbst den Gaswagen, in dem Häftlinge erstickt wurden. Am 23.5.1945 in seiner Jagdhütte bei Pyhrn von US-Soldaten gestellt, bei Fluchtversuch von Schüssen getroffen. 125.5.1945 im US-Hospital Gusen
Zierold, Kurt.
*5.2.1889 Bromberg als Offizierssohn. 1921 Dr. jur. Ab 1925 im preuß. Wissenschaftsministerium, Ministerialrat. 1934 Vorsitzender der Reichsanstalt für Film und Bild in Wissen und Unterricht (im Rahmen seiner Tätigkeit im Reichswissenschaftsministerium). 1945 Leiter der Hochschulabteilung im niedersächsischen Kultusministerium. 1949 geschäftsführend Vizepräsident der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft (DFG), 1951-1964 Generalsekretär der DFG. 1968 Autor des Verharmlosungsopus zur Geschichte der Deutschen Forschungsgemeinschaft: Forschungsförderung in drei Epochen. 131.5. 1989 Bonn.
Ziesel, Kurt.
Journalist. *25.2.1911 Innsbruck. 1930 NS-Studentenbund, 1931 NSDAP. Volontär beim Völkischen Beobachter, , Redakteur der Westfälischen Landeszeitung. 1938 Buchautor: Stimmen der Ostmark. 1941 Kriegsberichterstattereinheit. Nach 1945 Autor im J. F. Lehmanns Verlag, der Zeitung Nation Europa und der National-Zeitung. Mitglied der 1960 gegründeten Gesellschaft für freie Publizistik (Dudek). Sarkowicz: »Ziesel war Gene- ‚ ralsekretär der 1966 gegründeten und . am rechten Rand des politischen Spektrums stehenden Deutschiand-Stiftung, _ die das Deutschland-Magazin heraus- ‘ gibt und den umstrittenen Konrad-Ade nauer-Preis verleiht.« Q.: Sarkowicz; Stöckel.
Zill, Egon.
KZ-Kommandant und SS-Sturmbannführer (1942). *28.3.1906 Plauen. Bäcker. 1925 NSDAP/SA, 1926 SS. 1934 Wachtruppführer KZ Lichtenburg bei Torgau, November 1936 Schutzhaftlagerführer. August 1937 zweiter Schutzhaftlagerführer Dachau. November 1937 Führer für die Sicherheit in Buchenwald, ab Februar 1938 in Lichtenburg bei Torgau und Ravensbrück. Dezember 1939 Schutzhaftlagerführer Dachau, laut Augenzeugen soll er dem Kapo (Funktionshäftling) Christl Knoll eine Brotzeit für die Tötung von 100 Juden versprochen haben. 1942 Kommandant des Sonderlagers Hinzert, Mai 1942 Kommandant Natzweiler, September 1942 bis Juli 1943 Kommandant Flossenbürg, danach SS-Gebirgsdivision Prinz Eugen. Nach 1945 unter dem Namen Willi Sonntag bei Kfz-Abteilung der brit. Armee. 1951 bei Anerkennung eines unehelichen Kindes Ablegung des falschen Namens. Platzwart eines Sportplatzes in Hamburg. Am 14.1.1955 vom LG München zu lebenslang Haft, nach Revision am 14.12.1961 vom LG München zu 15 Jahren Haft verurteilt, Entlassung 1963. Wohnsitz Darmstadt. f 1974. Q.: 13 Js 13/68 StA München I.
Zillmann, Kurt.
Kripochef von Luxemburg. * 17.7.1906 Kolberg. Ab 1936 Lehrer der Führerschule der Sicherheitspolizei in Berlin-Charlottenburg. 1939 beim Überfall auf Polen Einsatzgruppe z.b.V. von Woyrsch, Adjutant des Kommandoführers Hellwig. Danach Kripochef Luxemburg. 1940 NSDAP. Zuletzt im Reichssicherheitshauptamt. SS-Sturmbannführer (1945) und Kriminalrat. 1945 Bauhilfsarbeiter. Ab 1948 Kriminalinspektor, Leiter der Kripo Bad Oldesloe. 1953 Regierungskriminalrat und Leiter der Kripo Lübeck, 1959 Leiter des Landeskriminalamts Schleswig-Holstein, in Personalunion Referent bei der Polizeiabteilung .im Innenministerium in Kiel. Zuletzt im Range eines Oberregierungskriminalrats und Regierungskriminaldirektors. 1966 Ruhestand. Q.: Godau-Schüttke, Heyde; Schenk, BKA.
Zimdars, Kurt.
Psychiater. *7.1.1887 Königsberg. Unter anderem Arzt der Universitätsnervenklinik Greifswald, der Irrenanstalt Landsberg/Warthe, Kreis- und Polizeiarzt. 1933 NSDAP, 1934 SA, NS-Ärztebund. 1936 Referent, ab 1938 Ministerialrat Abt. IV (Gesundheitswesen und Volkspflege) im Reichsinnenministerium. Zuständig für Gesundheitsvorsorge und -fürsorge. f 20.5.1982 Bad Hersfeld. Q.: Süß.
Zimmer, Karl Günter.
Biophysiker. *12.7.1911 Breslau. Mitarbeiter des Strahlen-Instituts Cecilienhaus und der Auer-Gesellschaft. Nicht NSDAP (Deichmann). Ab 1933 zugleich in der Genetischen Abteilung des Kaiser-Wilhelm- Instituts für Hirnforschung: Strahlengenetische Versuche an Drosophila, Anwendung von Neutronen und künstlich radioaktiver Stoffe zur Auslösung von Mutationen, Versuche mit radiaktiv markierten Viren, Eindringen chemischer Elemente in Zellkern. Geheime Kriegsaufträge für Luftwaffe und Heer, in Verbindung mit der Auer-Gesellschaft. 1945-1955 in UdSSR. 1956 Privatdozent in Hamburg und Stockholm, 1957 ao. Professor in Heidelberg und Leiter des Instituts für Strahlenbiologie am Kernforschungszentrum Karlsruhe. 1958 Ordinarius, Mitarbeit Deutsche Atomkommission.
Zimmerl, Leopold.
Jurist. *4.5.1899 Wien. 1929 Privatdozent der Universität Wien. 1931 NSDAP, Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen. 1934 als Nazi in Wien entlassen, Lehrstuhl für Strafrecht in Marburg. 1936 Dekan. 1937 Rektor, bei Immatrikulationsfeier (Heiber, Kapitulation ID): »Ich bin als Nationalsozialist davon überzeugt, daß die großen Ideen unserer Bewegung auf ewigen Wahrheiten beruhen und daher ein Widerspruch zwischen nationalsozialistischer Überzeugung und den Ergebnissen objektiver wissenschaftlicher Forschung stets nur ein scheinbarer sein kann.« f 14.9. 1945 Marburg
Zimmermann, Herbert.
Generalstabsoffizier. *7.2.1909 Spandau. 1939-1942 beim Generalquartiermeister des Heeres. November 1941 Vorschlag, die Bewohner Leningrads mit Giftgas zu ermorden: »Der Gaskrieg kann die Überraschung des Jahres 1942 sein!« f 12.12.1945 in sowjetischer Kriegsgefangenschaft im Raum Jawas, Zentralrußland (WASt). Q.: Gellermann, Lit.: C. Gerlach in: Darstellungen 4.
Zimmermann, Paul.
Major der Polizei und SS-Hauptsturmführer (1944). *25.11.1899 Berlin. Kommandeur des Polizeibataillons 303, unter anderem am 29./30.9.1941 bei der Ermordung von 33 771 Juden in Babi Jar bei Kiew eingesetzt. f 30.3. 1944 Brody
Zimmermann, Paul.
SS-Brigadeführer (1940). *2.7.1895 Münster als Sohn eines Landesoberbaurats. Dipl.Ing. 1931 Beginn des Aufbaus des Arbeitsdienstes der NSDAP (Führerlexikon). Ab 1937 Leiter der Reichsstelle für Metalle im Reichswirtschaftsministerium. 1941 Kriegsverwaltungschef im Wirtschaftsstab Ost, einer Organisation zur Ausbeutung der Ostgebiete. 1943 SS- und Polizeiführer Nikolajew (BA NS 19/808). Soll nach 1945 in der Industrie tätig gewesen sein (BAL). 721.5. 1980 Münster. Lit.: C. Gerlach
Zimmermann, Walter.
Botaniker. *9.5.1892 Walldürn in Baden. 1930 ao. Professor in Tübingen. 1934 NS-Lehrerbund. 1938 Autor: Vererbung »erworbener Eigenschaften« und Auslese. Begrüßte Sterilisierung und Nürnberger Rassengesetze. Referent für Phylogenie (Stammesgeschichte der Lebewesen) der 1939 vom SS-Ahnenerbe übernommenen Zeitschrift Der Biologe. 1960 Emeritierung. Bezirksbeauftragter für Naturschutz und Landschaftspflege. }30.6.1980 Tübingen. Lit.: Junker.
Zinser, Hans-Walter.
Jurist. *26.2.1908. Regierungsrat. 1934 SA, 1937 NSDAP. Kreishauptmann in Galizien, Kommunalreferent im Hauptamt Innere Verwaltung der Regierung des Generalgouvernements. 1953 Richter am Bundesverwaltungsgericht, 1968 Einstellung Ermittlungsverfahren. Lit.: Musial; Pohl.
Zipfel, Erich.
Generaldirektor der Preußischen Staatsarchive und Reichsarchivdirektor. *23.3.1891 Dresden. 1932 NSDAP. 1938 im Beirat der Forschungsabteilung Judenfrage im Reichsinstitut für Geschichte des neuen Deutschland (Heiber, Frank). Am 22.7.1942 Kommissar für den Archivschutz, das heißt Raub von Archivgut in eroberten Ländern. Sonderkommando zum Raub von Kulturgütern in UdSSR. Nach 1945 in Bad Pyrmont, keine neue Stelle. f 17.4.1966 Bad Pyrmont. Nachruf im Fachblatt Der Archivar (Nr. 2/1967): »Er, der überzeugt war, Gutes gewollt und Ungewöhnliches vollbracht zu haben, mußte jetzt erfahren, daß in den Augen anderer er und sein Werk mit einem Odium belastet waren.« Lit.: Fahlbusch.
Zirpins, Walter.
SS-Obersturmbannführer und Kriminaldirektor. *26.5.1901 Königshütte in Oberschlesien. Dr. jur. Nicht NSDAP. Stabsführer der Führerschule der Sicherheitspolizei in Berlin-Charlottenburg. 1940 Kripochef Lodz. Oktober 1941 in der Zeitschrift Kriminalistik Beitrag: Das Ghetto in Litzmannstadt — kriminalpolizeilich gesehen. Zirpins über die deportierten Juden: »Zusammenpferchung von Kriminellen, Schiebern, Wucherern und Betrügern«. Danach Referatsleiter im Reichssicherheitshauptamt I B IN, in Warschau und Lodz an Judenverfolgung beteiligt. März 1945 Kripochef Hamburg. Auf Kriegsverbrecherliste Polens. 1951 Leiter des Referats Kripo im Innenministerium Niedersachsen. 1960 Oberregierungsrat‘ und Leiter des Landeskriminalamts Niedersachsen. Q.: Schenk, BKA.
Zöberlein, Hans.
Schriftsteller und SA-Brigadeführer (1943). A *1.9.1895 Nürnberg. Freikorps Epp, 1921 NSDAP/SA, 1923 Teilnehmer Hitlerputsch. Autor rassistischer Propagandaliteratur, Roman Der Glaube an Deutschland (1931) mit Geleitwort Hitlers. 1938 Kulturpreis der SA. Ließ Ende April 1945 im bayerischen Penzberg 15 Bürger erschießen, die kapituliert hatten, um der Stadt Kampfhandlungen zu ersparen. Deshalb Todesurteil am 7.8.1948 in München, 1949 im Revisionsverfahren zu lebenslang umgewandelt, Entlassung 1958. 7 13.2.1964 München. Lit.: Longerich.
Zöpf, Willi.
SS-Sturmbannführer (1942). *11.3.1908 München. 1933 NSDAP, 1937 SS. März 1941 bis Herbst 1944 Leiter des Judenreferats beim Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD in Den Haag. Am 24.2.1967 vom LG München wegen Beihilfe zum Mord in 54 982 Fällen zu 9 Jahren Haft verurteilt. Q.: Gutman.
Zörner, Ernst.
NS-Funktionär. * 27.6.1895 Nordhausen als Kaufmannssohn. Führerlexikon: »Seit 1922 als Nationalsozialist führend in Braunschweig tätig; maßgebend beteiligt an der Einbürgerung des Führers [am 25.2.1932] in Braunschweig.« Am 21.3.1933 Vizepräsident des Reichstags. August 1933 Oberbürgermeister (OB) Dresden. Im Präsidialrat der Reichskammer der Bildenden Künste (Brenner). November 1939 bis Januar 1940 Stadthauptmann (OB) Krakau. 1940 zusätzlich Gouverneur des Distrikts Lublin. Beklagte sich im Herbst 1942, daß bei Judenaussiedlungen (zur Ermordung) zu viele Juden flüchten konnten (Musial, S. 298). Am 10.4.1943 Amtsenthebung. 71960 für tot erklärt. Lit.: Diensttagebuch; Musial.
Zoglmann, Siegfried.
HJ-Gebietsführer. * 17.8.1913 Neumark als Landwirtssohn. 1928 Sudetendeutsche Jugend. 1934 NSDAP. 1935 Journalist in Berlin, Leiter der Auslandspressestelle der Reichsjugendführung. 1939 Abteilungsleiter beim Reichsprotektor Böhmen und Mähren. 1940 Kriegsberichterstatterkompanie, danach Kriegsdienst bei einer Panzerdivision. 1944 SS-Untersturmführer (Headquarters Command). 1950 Pressereferent und im Landesvorstand der FDP Nordrhein- Westfalen, Hauptschriftleiter des FDPBlatts Deutsche Zukunft. 1951 Geschäftsführer des Nordwestdeutschen Zeitungsund Zeitschriftenverlags Düsseldorf. 1954 (bis 1958) MdL. Ab 1957 MdB, 1961 Parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-Fraktion, Inhaber der Werbeagentur interwerbung. 1963 (bis 1968) stellv. Fraktionsvorsitzender. Juli 1970 auf der Hohensysburg bei Dortmund Gründung der National- Liberalen Aktion (NLA) gegen die Verständigungspolitik der Regierung Brandt/Scheel. Oktober 1970 Austritt FDP, zuerst Hospitant, dann Mitglied der CSU-Landesgruppe im Bundestag. Juli 1971 Bundesvorsitzender der NLA-Nachfolgeorganisation Deutsche Union. 1972 über Landesliste CSU erneut MdB (bis 1976). 1973 Großes Bundesverdienstkreuz. Zeitweilig im Bundesvorstand der Sudetendeutschen Landsmannschaft.
Zoller, Viktor.
SS-Hauptsturmführer (1941). *22.6.1912 Ravensburg. 1940-1942 Adjutant KZ Mauthausen, danach Adjutant von Liebehenschel in Auschwitz. Am 13.5.1946 Todesurteil im Mauthausen- Hauptprozeß. Hinrichtung 28.5.1947 Landsberg
Zschucke, Johannes.
Tropenmediziner. *20.7.1887 Dresden. 1938 ao. Professor in Köln. 1941 Flottenarzt in Berlin. Oktober 1942 Teilnehmer der Tagung Seenot (Dachau-Versuche). Nach 1945 Leiter des Diagnostischen Instituts Celle. 75.9. 1953:
Zuber, Ebrulf.
SS-Obersturmführer (1943). *28.3.1920 Petersburg/CSR. SS-Nr. 376935. NSDAP-Nr. 6.435101. 1940 SSJunkerschule Braunschweig und Leibstandarte- SS Adolf Hitler. Ende 1943 kurz SSHauptamt, danach Panzergrenadierdivision Nordland. 1946 Organisation Gehlen, später Bundesnachrichtendienst, ebenda Unterabteilungsleiter DDR. 1987 Abschied. Q.: Müller/Mueller.
Zucker, Konrad.
T4. *7.12.1893 Hannover. Ab 1933 Assistent und Oberarzt bei Carl Schneider in Heidelberg. 1936 ao. Professor, 1937 NSDAP (Berger). Ende 1938 kurzzeitig Leiter des Maria-Anna-Heims in Pirna. Richter am Erbgesundheitsobergericht Dresden. Stellv. Beratender Militärpsychiater im Wehrkreis XII Heidelberg. T4-Gutachter ab 8.5.1940. Nach 1945 Versorgungsamt Heidelberg. 7 31.8.1978 Heidelberg
Zukschwerdt, Ludwig.
Chirurg. *7.2.1902 Stuttgart. Chefarzt am Krankenhaus Bruchsal, 1936 zugleich ao. Professor in Heidelberg, 1937 NSDAP, auch SS. 1941 Lehrstuhl NS-Kampfuniversität Straßburg und SS-Staffelarzt (Linne). Laut Oskar Schröder Beratender Chirurg der Luftflotte III, laut Haagen Zusammenarbeit bei Hepatitisforschung. Nach 1945 Prof. z. Wv. 1954 Chefarzt am Städtischen Krankenhaus Bad Oeynhausen, 1955 Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf. 1956 im Ärztlichen Sachverständigenbeirat des Bundesarbeitsministeriums für Fragen der Kriegsopferversorgung. 1966 Präsident der Gesellschaft für Chirurgie (Deutsches Ärzteblatt Nr. 65/1363). 120.8. 1974 Hamburg.
Zumpt, Fritz.
Zoologe. *1.5.1908. 1934 Assistent am Hamburger Tropeninstitut. Mitarbeit Rassenpolitisches Amt, Redner für Kolonial- und Rassenpolitik der NSDAP. Geschäftsführer der Hamburger Gesellschaft für Rassenhygiene. 1940 Fleckfieberforschungsstelle Warschau. 1942 Abteilungsvorstand in Hamburg. Januar 1945 Tagung für Schädlingsbekämpfung in Auschwitz. Ein Teil der Personalakte Juni 1945 »auf Anordnung der Gesundheitsverwaltung vernichtet «. 1948 South African Institute for Medical Research in Johannesburg. 1962 ebenda Abteilungsleiter für medizinische Entomologie. 25.10.1985. Lit.: Bussche; Weß.
Zutter, Adolf.
SS-Hauptsturmführer. * 10.2.1889 Zweibrücken. 1942-45 Adjutant im KZ Mauthausen. Todesurteil im Mauthausen-Hauptprozeß am 13.5. 1946. T Hinrichtung 27.5.1947 Landsberg
Zwirner, Eberhard.
Sprachforscher und SA-Sanitätsführer. *11.10.1899 Löwenberg in Schlesien. 1924 Oberarzt der Universitätsnervenklinik Münster. 1928-1939 Leiter der Forschungsabteilung für Sprachkranke am Kaiser-Wilhelm-Institut für Hirnforschung: Studien zu erblichen und rassischen Faktoren des Sprechens bei Juden und Erbkranken. 1940 Leiter des Deutschen Spracharchivs, Staatliches Institut für Lautforschung, 1941 Übernahme als Deutsches Sprachinstitut, KWI für Phonometrie in Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft. 194] Versuche über Sprachstörungen bei großer Flughöhe in Unterdruckkammer der Luftwaffe. Mitarbeit am Forschungsinstitut für Deutsche Ostarbeit unter Generalgouverneur Frank (BAR 52 IV). Oberstabsarzt, 1943/44 Beratender Militärpsychiater der Heeresgruppe Nord. 1949 Ausgliederung aus Max-Planck-Gesellschaft. 1950 Privatdozent in Göttingen, 1956 in Münster, 1958 apl. Professor und Direktor des Deutschen Sprach-Instituts Schapdetten/Münster (bis 1971). 1964-1969 Ordinarius in Köln. Ehrenpräsident der Intern. Society of Phon. Sciences. Ehrenmitglied Linguistik Society of America. 711.7.1984 Schapdetten. Lit.: Gerd Simon, Osnabrücker Beiträge zur Sprachtheorie, Band 46 (1992).
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