Das Personenlexikon zum Dritten Reich A –
Abderhalden, Emil.
(Rassen-)Physiologe. *9,3,1877 Oberuzwil/Schweiz. 1911 Ordinarius in Halle. 1915 Gründer des Bundes zur Erhaltung und Mehrung der deutschen Volkskraft. Herausgeber der Zeitschrift Ethik. Forderung der Ausschaltung »Minderwertiger«. Abderhalden war der Meinung, die Eiweißstoffe der Gewebe und des Blutes enthielten rassenspezifische Merkmale und erlaubten eine Rassendiagnose. 1939 in Nova Acta Leopoldina Beitrag: Rasse und Vererbung vom Standpunkt der Feinstruktur von blut- und zelleigenen Eiweißstoffen aus betrachtet: »Es zeigte sich, daß die einzelnen Rassen … scharf unterschieden werden können.« 1931-1945 Präsident der Leopoldina. 1934 NS-Lehrerbund (Voswinckel). 1946 Ordinarius in Zürich. 75.8.1950 Zürich. Lit.: Deichmann, Chemiker.
Abel, Othenio.
Paläontologe (Spezialist für Lebewesen vergangener Erdperioden). *20.6.1875 Wien. Begründer der Paläobiologie, der Lehre von der Lebensweise der fossilen Organismen. 1912 Ordinarius in Wien. 1935 aus politischen Gründen ‚pensioniert, Wechsel zur Universität Göttingen. NS-Beurteilung (Deichmann, Biologen): »Als Rektor und als Dekan an der Wiener Universität war er im Kampf gegen die drohende Verjudung und Überfremdung stets in der ersten Reihe zu finden. « 74.7.1946 Pichl am See.
Abel, Wolfgang.
Anthropologe. * 13.5.1905 Wien als Sohn von Othenio Abel. 1931 Kaiser-Wilhelm-Institut (KWI) für Anthropologie. 1933 NSDAP. Beteiligt an Zwangssterilisation von Kindern aus Beziehungen dt. Frauen mit farbigen Soldaten aus der Zeit franz. Besatzung (nach dem I. Weltkrieg) im Rheinland, Rheinlandbastarde genannt. 1934 Autor in der Zeitschrift Neues Volk: Bastarde am Rhein. 1934 zusätzlich Dozent und stellv. Leiter der Abt. Rassenpflege der Goebbels unterstellten Deutschen Hochschule für Politik. 1935 SS, Mitarbeit SS-Rasse- und Siedlungshauptamt. Obergutachter für Reichssippenamt. 1940 Abteilungsleiter Rassenkunde am KWI für Anthropologie. 1942 Nachfolger Eugen Fischers auf Lehrstuhl für Rassenbiologie, zugleich für Oberkommando des Heeres Rassenuntersuchungen an 7000 sowj. Kriegsgefangenen. 1943 zusätzlich Leiter des Instituts für Rassenbiologie der Deutschen Hochschule für Politik. Nach 1945 Privatier in Österreich. + 1.11.1997. Lit.: Lösch. Abetz, Karl. Forstwissenschaftler. *29.3.1896 Bauschlott bei Pforzheim. Mai 1933 NSDAP. 1934 Ordinarius Universität Freiburg. Herausgeber: Allgemeine Forst- und Jagdzeitung. Bruder von Otto Abetz. 1945/46 in franz. Internierung. Danach erneute Einstellung. 7 28.1.1964 Freiburg. Q.: Seemann.
Abberger, Erich
trat am 24. März 1914 als Fahnenjunker in das Pionier-Bataillon 8 ein. Am 3. Oktober 1914 zum Fähnrich befördert, am 31. Dezember 1914 folgte die Beförderung zum Leutnant. Am 20. Oktober 1915 wurde er schwer verwundet und in ein Lazarett eingeliefert. Nach seiner Genesung wurde er am 1. März 1916 zum Ersatz-Pionier-Bataillon 8 versetzt und kam am 3. Juli 1916 wieder zum Pionier-Bataillon 8 an die Front. Am 7. November 1916 wurde Abberger Adjutant des Pionier-Bataillons 8, am 12. Mai 1917 wurde er Kompanieführer der 1. Reserve-Kompanie. Mitte Januar 1918 erkrankte er schwer, so dass er wieder zum Ersatz-Pionier-Bataillon 8 versetzt wurde. Am 1. Juni 1918 wurde er Adjutant und Gerichtsoffizier des Ersatz-Pionier-Bataillons 8. Am 18. Oktober 1918 zum Oberleutnant befördert, wurde er nach Kriegsende in die Reichswehr übernommen und nach einer Kommandierung zum Stab der Garde-Kavallerie-Schützen-Division am 21. Juli 1919 Adjutant im Reichswehr-Pionier-Bataillon 30. Am 21. Mai 1919 wurde er Adjutant im Reichswehr-Pionier-Bataillon 16 und am 1. Oktober 1920 Kompanie-Offizier im Pionier-Bataillon 4. 1921 besuchte er den Lehrkurs für Leibesübungen des Gruppenkommandos I. 1923 wurde Erich Abberger zum Stab der Kommandantur Breslau versetzt. Am 19. Dezember 1923 erfolgte seine Kommandierung als Aufsichts-Offizier zum Festungsbau-Lehrgang an der Pionierschule in München. Am 1. April 1924 erfolgte seine Versetzung in das Reiter-Regiment 1 und am 1. Oktober 1926 in das Pionier-Bataillon 1, wo er am 1. Februar 1928 zum Hauptmann befördert und Kompaniechef wurde. Im Oktober 1928 besuchte er den Kampfschul-Lehrgang A in Döberitz. Am 1. Oktober 1932 folgte seine Versetzung in das Artillerie-Regiment 1 und die Kommandierung zur Kommandantur nach Berlin. Am 18. September 1933 wurde Erich Abberger zum Stab der Kommandantur Königsberg versetzt, am 1. Oktober 1933 folgte bereits die Versetzung zur Kommandantur Königsberg, wo er am 1. November 1934 zum Major befördert wurde. Am 1. Mai 1935 wurde er zum Kommandeur des Pionier-Bataillon Ulm A ernannt. Bei der Enttarnung der Verbände nach der Erweiterung der Reichswehr wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur vom Pionier-Bataillon 5 in Ulm ernannt. Am 1. April 1937 gab er sein Kommando ab. Dafür wurde er jetzt zum Leiter der Offiziers-Lehrgänge an der Pionierschule I in Berlin-Karlshorst ernannt. Hier wurde Erich Abberger am 1. August 1937 zum Oberstleutnant befördert. Bei der Mobilmachung am 26. August 1939 wurde er Armee-Pionier-Offizier der 5. Armee. Am 1. Oktober 1939 wurde er Gruppenleiter beim General der Pioniere und Festungen beim Chef der Heeresrüstung und Befehlshaber des Ersatzheeres. Am 1. Juli 1940 zum zum Oberst befördert, wurde Abberger am 2. September 1942 Armee-Pionierführer der 11. Armee. Am 5. Dezember 1942 wurde er in die Führerreserve des Wehrkreises III versetzt und am 1. Mai 1943 Höherer Pionier-Offizier 3. Am 1. Januar 1944 wurde er zum Generalmajor befördert. Bei Kriegsende geriet er in Gefangenschaft, aus der er am 27. Juni 1947 entlassen wurde
Abel, Adolf Wilhelm
Adolf Abel trat am 15. Juni 1934 als Fahnenjunker in die 5. Kompanie des Infanterie-Regiments 2 ein. Am 1. Oktober 1934 zum Gefreiten befördert, wurde er in die 6. Kompanie seines Regiments versetzt, am 1. Dezember kam er in die 12. Kompanie. Am 14. Januar 1934 wurde er an die Infanterieschule Dresden kommandiert, am 1. Juni 1935 kehrte er als Fähnrich zu seinem Regiment zurück. Am 25. Oktober 1935 zum Oberfähnrich befördert, wurde er am 13. Februar 1936 in das Infanterie-Regiment 23 versetzt und hier am 20. April 1936 zum Leutnant befördert. Im Februar und März 1938 besuchte er einen Zugführer-Lehrgang für Panzerabwehreinheiten und wurde am 26. August 1939 als Oberleutnant in die Infanterie-Panzerabwehr-Ersatz-Kompanie 206 versetzt. Am 1. September 1939 wurde er Chef der 14. Kompanie des Infanterie-Regiments 23. Zwei Monate später übernahm er die 14. Kompanie des Infanterie-Regiments 206 und am 28. Dezember 1939 die 14. Kompanie des Infanterie-Regiments 364. Nach dem Polen- und Frankreichfeldzug nahm er ab Juni 1941 am Rußlandfeldzug teil und wurde am 13. August 1941 verwundet. Wieder bei der Truppe, wurde er am 5. November 1941 erneut verwundet. Am 7. November 1941 wurde er Regimentsadjutant im Infanterie-Regiment 371. Am 18. Januar 1942 zum Hauptmann befördert, übernahm er am 23. Januar die Führung des I. Bataillons. Während der schweren Abwehrkämpfe um Charkow zeichnete sich Major Abel besonders aus. Am 2. September 1943 gelang es ihm, bei den Kämpfen um Goluboff eine entstandene Frontlücke mit seinen Männern zu schließen, wobei er zum sechsten mal verwundet wurde. Hierfür wurde er am 23. September 1943 mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Ab dem 7. März 1942 führte er dann das III. Bataillon. Am 13. Dezember 1942 wurde er mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet, am 15. Februar 1943 zum Major befördert und am 11. Dezember 1943 mit Wirkung zum 2. September 1943 mit der Führung des Grenadier-Regiments 364 bis zur Wiederherstellung der Gesundheit des Regimentskommandeurs beauftragt. Anschließend wurde er in die Führerreserve versetzt und am 29. Februar 1944 mit der Führung des Grenadier-Regiments 571 beauftragt. Bevor Abel jedoch bei der 302. Infanterie-Division eintraf, war das Regiment bereits aufgelöst worden. Abel wurde daher Führer des Grenadier-Regiments 570. Am 20. Juni 1944 zum Oberstleutnant befördert, wurde er Kommandeur des Regiments. Abel, Adolf Wilhelm, fiel in den Vormittagsstunden des 28. August 1944 ca. 20 km westlich von Gura-Galbina, als er bei der Explosion einer geballten Ladung an einem russischen Fahrzeug selbst ums Leben kam. Ritterkreuz (23. September 1943)
Abel, Josef
Josef Abel leistete vom 16. Oktober 1936 bis zum 26. Oktober 1938 seinen Wehrdienst in der 10. Kompanie des Infanterie-Regiments 63 ab. Nach Abschluß seines Wehrdienstes war er Waffen-Unteroffizier. Am 26. August 1939 wurde er wieder eingezogen und Gruppenführer in der 1. Kompanie des Infanterie-Regiments 217. Nach dem Polen- und Westfeldzug wurde er am 1. Mai 1941 zum Oberfeldwebel befördert und bei Beginn des Rußlandfeldzuges Zugführer in der 7. Kompanie. Bei den Kämpfen bei Staro-Shiwotow zeichnete er sich als Zugführer besonders aus und wurde am 23. November 1941 mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Am 14. Juli 1943 wurde er zum Fahnenjunker befördert und zwei Tage später in die 2. Stammkompanie des Grenadier-Ersatz-Bataillons 217 versetzt. Am 24. November 1943 wurde er an die Kriegsschule Wiener Neustadt versetzt und am 20. April 1944 zum Leutnant befördert. Am 8. Februar 1945 kam er an die Schule II für Fahnenjunker der Infanterie in Wiener-Neustadt. Am 27. April 1945 geriet er in russische Gefangenschaft, aus der ihm die Flucht gelang. Bei Salzburg wurde er von den Amerikanern aufgegriffen und Ende September 1945 aus der Gefangenschaft entlassen. Ritterkreuz (23. November 1941)
Abele, Arnulf
Arnulf Abele trat am 1. April 1935 als Fahnenjunker in das Infanterie-Regiment 21 ein. Von Januar bis November 1936 besuchte er die Kriegsschule Potsdam und anschließend bis zum 1. März 1937 die Infanterie-Schule Döberitz. Am 20. April 1937 zum Leutnant befördert, wurde er am 1. April 1937 Zugführer und Kompanie-Offizier im I. Bataillon des Infanterie-Regiments 21. Am 1. August 1937 wurde er Zugführer und anschließend Bataillons-Adjutant im Infanterie-Regiment 118. Am 1. Oktober 1938 wurde er Ordonnanz-Offizier im Generalkommando Grenztruppen Saarpfalz, dem späteren XXIV. Armeekorps. Am 1. August 1939 zum Oberleutnant befördert, wurde er am 1. Januar 1940 Kompaniechef im Grenz-Infanterie-Regiment 127. Am 1. Februar 1941 übernahm er eine Kompanie im Infanterie-Regiment 208, wo er am 20. April 1942 zum Hauptmann befördert wurde. Am 30. September 1942 wurde er dann Kompaniechef im Gebirgsjäger-Regiment 218. Am 17. Februar 1943 übernahm er das I. Bataillon des Grenadier-Regiments 134. Am 12. Februar 1944 wurde ihm als Hauptmann im I. Bataillon des Reichsgrenadier-Regiments 134 das Ritterkreuz verliehen. Hauptmann Abele hatte unter schwersten Umständen den Colle Abate mit seinem Bataillon genommen und die Stellung gegen eine angreifende französische Division gehalten. Am 26. September 1944 geriet er südwestlich von Castell des Rio bei Monte Funo in amerikanische Gefangenschaft, aus der er am 30. März 1946 entlassen wurde. Am 16. Dezember 1955 trat er als Major in die Bundeswehr ein, wurde am 23. Januar 1956 Kommandeur des Pionierstabes VI München und am 5. September 1957 zum Oberstleutnant befördert. Am 16. November 1961 wurde er Hilfsreferent im Führungsstab Heer und am 1. Juli 1964 Referent in diesem Führungsstab. Am 23. Dezember 1964 zum Oberst befördert, wurde er am 31. März 1973 in den Ruhestand versetzt. Ritterkreuz (12. Februar 1944)
Abraham, Erich
Erich Abraham trat am 4. August 1914 als Kriegsfreiwilliger in die Armee ein. Am 11. Juli 1915 wurde er beim Infanterie-Regiment Nr. 341 zum Leutnant der Reserve ernannt. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm beide Eisernen Kreuze verliehen. Als er am 20. Mai 1920 verabschiedet wurde, war Erich Abraham Oberleutnant. Er trat der Polizei bei und wurde Leutnant der Sicherheits-Polizei. Später kam er zur Landespolizei. Am 15. Oktober 1935 wurde er als Major in das Heer übernommen. Dabei kam er anfangs als Kompaniechef zum Infanterie-Regiment 18. Am 6. Oktober 1936 wurde er dann als Kompaniechef in das Infanterie-Regiment 105 versetzt. Anfang 1937 wurde er dann zum Kommandeur des I. Bataillons vom Infanterie-Regiment 105 ernannt. Als solcher wurde er zum 1. Oktober 1938 zum Oberstleutnant befördert. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 bezog er mit seinem Bataillon Stellungen im Westen. Am 21. November 1939 wurde er dann zum Kommandeur des II. Bataillons vom Infanterie-Regiment 266 ernannt. Am 1. April 1940 wurde er zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 230 ernannt. Er führte das Regiment dann in den Westfeldzug. Dabei wurden ihm beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Im Frühjahr 1941 verlegte er mit seinem Regiment auf den Balkan. Zum Sommerbeginn 1941 führte er das Regiment im Ostfeldzug beim Angriff auf Südrussland. Dort wurde er dann bald zum Oberst befördert. Am 7. März 1942 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Am 31. März 1942 gab er sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Am 6. Juni 1942 übernahm er wieder das Kommando über sein Infanterie-Regiment 230. Er führte das Regiment auch noch bei der Umbenennung zum Füsilier-Regiment 230. Wenige Tage später gab er sein Kommando ab und wurde erneut in die Führerreserve versetzt. Für die Leistungen des Regiments im Nordriegel von Stalingrad wurde ihm am 13. November 1942 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes und gleichzeitig das Infanterie-Sturmabzeichen in Silber verliehen. Mitte Januar 1943 wurde er dann zum Kommandeur der Schule II für Offiziersanwärter der Infanterie in Wiener Neustadt ernannt. Vom 22. Februar 1943 bis zum 20. März 1943 besuchte er dann den 2. Divisionsführerlehrgang in Berlin. Am 1. April 1943 übernahm er die Führung über die 76. Infanterie-Division. Dabei wurde er dann im Frühjahr 1943 zum Generalmajor befördert. Als solcher wurde er dann auch zum Kommandeur der 76. Infanterie-Division ernannt. Im Frühjahr 1944 wurde er zum Generalleutnant befördert. Am 26. Juni 1944 erhielt er das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Unter seiner Führung war es der Division gelungen, einen Brückenkopf über die Latka nordwestlich von Odessa zu bilden und für die sich von Osten her durch die russischen Verbände durchschlagenden deutschen Truppen offen zu halten. Am 1. August 1944 wurde er mit der Führung des VI. rumänischen Armeekorps beauftragt, anschließend führte er ab dem 21. August 1944 den Korpsstab Abraham. Drei Tage später wurde er zum Lehrgang für Kommandierende Generale nach Hirschberg kommandiert, um im September 1944 die Führung der Gruppe Abraham (76. Infanterie-Division, 2. ungar. Ersatz-Division) zu übernehmen. Am 27. September 1944 wurde er erneut zum Kommandeur der 76. Infanterie-Division, bis er am 11. Oktober 1944 erneut die Führung über die Gruppe Abraham (diesmal 76. Infanterie-Division, ungar. 12. Res-Div. und ungar. Kommandant Großwardein) übernahm. Am 21. Oktober 1944 wurde er dann erneut in die Führer-Reserve versetzt. Am 13. Dezember 1944 wurde er mit der stellvertretenden Führung des LXIII. Armeekorps beauftragt. Nach wenigen Tagen wurde ihm die Führung des LXIII. Armeekorps übertragen. Mit seiner Beförderung zum General der Infanterie zum 1. März 1945 wurde er zum Kommandierenden General vom LXIII. Armeekorps ernannt. Bei Kriegsende geriet Abraham in alliierte Gefangenschaft, aus der er am 17. August 1947 entlassen wurde. Ritterkreuz (13. November 1942) Eichenlaub (26. Juni 1944)
Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 – 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 – 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011
Abt, Alexander
Alexander Abt trat am 16. März 1911 als Fahnenjunker in die Kaiserliche Armee ein. Er kam dabei zum Telegraphen-Bataillon Nr. 2. Am 18. August 1912 wurde er zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 23. August 1910 datiert. 1913 wurde er zur Festungs-Fernsprech-Kompanie 5 versetzt. Bei Beginn des 1. Weltkrieges war Abt Führer des Fernsprechzuges der Landwehr-Division Königsberg. Den ganzen Krieg wurde er bei Fernsprech-Einheiten eingesetzt. Am 27. Januar 1916 wurde er zum Oberleutnant befördert. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm beide Eisernen Kreuze und andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem 1. Weltkrieg wurde in das Reichsheer übernommen. Bei Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er als Offizier der Nachrichtentruppen zum Stab der Reichswehr-Brigade 10. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er in den Stab der 3. (Preuß.) Nachrichten-Abteilung nach Potsdam versetzt. Am 1. Oktober 1921 wurde er als Kompaniechef zur 6. (Preuß.) Nachrichten-Abteilung nach Hannover versetzt. In dieser Funktion wurde er dann die nächsten Jahre eingesetzt. Ende Juli 1922 wurde er zum Hauptmann befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1922 festgelegt. Spätestens im Frühjahr 1924 wurde er in den Stab der 6. (Preuß.) Nachrichten-Abteilung in Hannover versetzt. Im Frühjahr 1925 war er dann Chef der 1. Kompanie der 6. (Preuß.) Nachrichten-Abteilung in Hannover. Am 1. April 1927 wurde er in das Reichswehrministerium nach Berlin versetzt. Dort wurde er jetzt zum Leiter der Nachrichtenbetriebsleitung (NB) ernannt. Spätestens ab dem Frühjahr 1928 gehörte er mehrere Jahre zum Heeres-Waffen-Amt (WaA). Im Frühjahr 1931 gehörte er zur Nachrichtenabteilung (Wa Prw 7) im Heeres-Waffenamt. Am 1. April 1932 wurde er zur 1. Eskadron vom 10. (Preuß.) Reiter-Regiment nach Torgau versetzt. Am 1. Februar 1933 wurde Alexander Abt zum Major befördert. Als solcher wurde er am 1. Mai 1933 zum Stab der 4. Division der Reichswehr nach Dresden versetzt. Dort wurde er als Nachrichten-Offizier eingesetzt. Bei der Erweiterung der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1934 zum Kommandeur der Nachrichten-Abteilung Münster ernannt. Am 1. September 1935 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur der Nachrichten-Abteilung 16 in Münster ernannt. Am 12. Oktober 1937 gab er sein Kommando ab. Er wurde dafür an diesem Tag zum Kommandeur der Nachrichtentruppen IX ernannt. Am 1. März 1938 folgte seine Beförderung zum Oberst. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg am 26. August 1939 wurde sein Stab aufgelöst und zur Bildung vom Führungs-Nachrichten-Regiment 40 verwendet. Er wurde dann auch zu dessen ersten Kommandeur ernannt. Bei Kriegsbeginn am 1. September 1939 gab er sein Kommando wieder ab und wurde dafür zum Kommandeur vom Armee-Nachrichten-Regiment 537 ernannt. Am 14. April 1940 wurde er zum Armee-Nachrichtenführer z.b.V. 555 ernannt. Am 3. August 1940 wurde er zum Nachrichtenführer des Befehlshabers in Belgien-Nordfrankreich ernannt. Am 27. November 1940 gab er sein Kommando ab und wurde in die Führer-Reserve versetzt. Am 13. Mai 1941 wurde er dann Nachrichten-Offizier beim Stab vom Wehrmachtsbefehlshaber in den Niederlanden ernannt. Am 1. April 1942 folgte die Beförderung zum Generalmajor. Am 15. Mai 1942 wurde er zum Nachrichtenführer der Landbefestigungen beim OB West ernannt. Am 26. August 1944 wurde Generalmajor Abt zum Höherer Nachrichtenführer der Befestigungen im Bereich des OB West ernannt. Am 18. März 1945 wurde er noch zum General z.b.V. beim Chef des Nachrichtenwesens im OKW ernannt, bevor er am 7. Mai 1945 in Gefangenschaft geriet. Aus dieser wurde er erst am 26. Juni 1947 entlassen.
Adam, Helmut
Helmut Adam trat am 1. April 1937 als Offiziersanwärter in die Wehrmacht ein und kam zu einem Artillerie-Regiment. Nach seiner Grundausbildung besuchte er die Kriegsschule. Am 1. Januar 1938 zum Leutnant befördert, kam er am 26. August 1939 zur schweren Artillerie-Abteilung (mot) 430, mit der er den Frankreichfeldzug miterlebte. Am 1. Juni 1940 zum Oberleutnant befördert, wurde er am 10. August 1940 Chef der Stabs-Batterie der Sturmgeschütz-Abteilung 184. Doch schon einen Monat später wurde er zur Sturmgeschütz-Abteilung 192 versetzt und dort Batterie-Offizier. Am 21. Oktober 1941 gelang es Oberleutnant Adam mit seinen Sturmgeschützen, bei Wysokinitschi einen Flußübergang zu erobern. Wenige Wochen später gelang es ihm mit seinen vier Sturmgeschützen, 15 schwere russische Panzer zu vernichten. Hierfür wurde ihm am 21. November 1941 das Ritterkreuz verliehen. Am 12. Juli 1941 übernahm er die 3. Batterie und führte diese in den Kämpfen in Rußland bis nach Kaluga und kurz vor Moskau. Am 4. April 1942 wurde Adam zum Chef der 2. Batterie der Sturmgeschütz-Abteilung „Großdeutschland“. Von Treuenbrietzen rückte die Einheit an die Ostfront ab, wo sie zuerst bei Woronesh und anschließend bei Rshew eingesetzt wurde. Am 27. Mai 1942 wurde Hauptmann Adam dann zum Führer der Sturmgeschütz-Abteilung „Großdeutschland“ ernannt. Am 1. Dezember 1942 wurde er beim Kampf um die Brücke bei Bogorodizkoje tödlich verwundet. Ritterkreuz (21. November 1941)
Adam, Paul
Paul Adam nahm am Ersten Weltkrieg teil und wurde anschließend Reserveoffizier. Am 1. Juli 1936 wurde er als Oberleutnant der Reserve dem Artillerie-Regiment 45 zugeteilt. Am 31. März 1937 wurde er dem Artillerie-Regiment 36 zugeteilt. Bei der Mobilmachung wurde er als Hauptmann der Reserve zur 5. Batterie des Artillerie-Regiments 36 einberufen. Am 13. Mai 1940 wurde er in den Stab der II. Abteilung versetzt. Am 14. Mai 1941 zum Major der Reserve befördert, wurde er am 18. August 1942 Führer des Grenadier-Regiments 158. Bei den schweren Abwehrkämpfen ostwärts von Kursk zeichnete er sich mit seinem Bataillon am 7. Februar 1943 besonders aus, wofür ihm am 18. April 1943 das Ritterkreuz verliehen wurde. Am 1. Mai 1943 wurde er Kommandeur des Artillerie-Regiments 132, am 7. August 1943 folgte die Beförderung zum Oberstleutnant der Reserve. Am 1. Januar 1944 wurde er zur Generalstabsausbildung kommandiert und anschließend Ia der 302. Infanterie-Division. Am 10. März 1944 wurde er zum Oberst i.G. befördert. Am 28. Oktober 1944 geriet er in russische Gefangenschaft. Er wurde zu 25 Jahren Straflager verurteilt und 1953 entlassen. Ritterkreuz (18. April 1943)
Adam, Kurt
Kurt Adam trat am 4. August 1914 als Kriegsfreiwilliger in die Württembergische Armee ein. Er kam dabei zum 1. Württembergisches Feldartillerie-Regiment „König Karl“ Nr. 13. Am 24. September 1914 wurde er wegen Krankheit wieder entlassen. Am 1. August 1915 trat er als Fahnenjunker wieder ein und kam erneut zum 1. Württembergisches Feldartillerie-Regiment „König Karl“ Nr. 13. Am 29. April 1916 kam er zur 4. Batterie seines Regiments an die Front. Am 13. Mai 1917 wurde er zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde später auf den 1. August 1919 datiert, aber in der Reichswehr auf den 1. Juli 1916 korrigiert. Die restliche Zeit vom 1. Weltkrieg wurde er in seinem Regiment eingesetzt. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm beide Eisernen Kreuze und andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er in das Reichsheer übernommen. Beim Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er zum Reichswehr-Artillerie-Regiment 13. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann als Batterieoffizier zum 5. Artillerie-Regiment. Im Frühjahr 1924 gehörte er zur 6. (Bad.) Batterie vom 5. Artillerie-Regiment in Ulm. Im Herbst 1924 wurde er dann für die nächsten Jahre zum Adjutant der II. (Bad.) Abteilung vom 5. Artillerie-Regiment in Ulm ernannt. Ende Juli 1925 wurde er zum Oberleutnant befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1925 festgelegt. 1928/29 wurde er in die 5. (Bad.) Batterie vom 5. Artillerie-Regiment in Ulm versetzt. Am 1. Oktober 1929 wurde er dann für zwei Jahre zur Führergehilfenausbildung in den Stab der 5. Division der Reichswehr nach Stuttgart versetzt. Am 1. Oktober 1931 wurde er dann in die 8. Batterie vom 4. Artillerie-Regiment nach Dresden versetzt. Von dieser wurde er dann zum dritten Jahr der Führergehilfenausbildung, den sogenannten Reinhardt-Kursen kommandiert. Dabei wurde er am 1. Oktober 1932 zum Hauptmann befördert. Als solcher wurde er an diesem Tag zum Reichswehrministerium nach Berlin versetzt. Am 15. Oktober 1935 folgte nach der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht die Verwendung als Batteriechef im Artillerie-Regiment 19. Als solcher wurde er am 1. März 1936 zum Major befördert. Anschließend wurde er am 6. Oktober 1936 für die nächsten Jahre als 1. Generalstabsoffizier (Ia) in den Stab der 35. Infanterie-Division nach Karlsruhe versetzt. Am 15. Februar 1939 folgte die Kommandierung zum Stab des Kommandostabes Oberrhein und am 1. März 1939 die Versetzung als Ia zum Stab des Kommando der Grenztruppen Oberrhein. Am 1. April 1939 wurde er dort zum Oberstleutnant i.G. befördert. Am 16. September wurde er dann zum Ia im Generalkommando XXV. Armeekorps ernannt. Am 10. November 1940 wurde er Ia im Oberkommando der 1. Armee ernannt. Als solcher wurde er am 1. April 1941 zum Oberst i.G. befördert. Er trug jetzt bereits beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen. Am 1. Oktober 1941 wurde er dann abgelöst und zum Chef des Generalstabes des XXV. Armeekorps ernannt. Am 20. April 1943 wurde er abgelöst und in die Führerreserve versetzt. In dieser wurde er auf einen Lehrgang für Regimentskommandeure kommandiert. Am 10. Juli 1943 wurde er zur Heeresgruppe Süd zur Verwendung als stellv. Regimentsführer kommandiert. Am 15. Juli 1943 wurde er dann zum Kommandeur vom Grenadier-Regiment 687 ernannt. Am 15. Januar 1944 gab er sein Kommando ab und wurde dafür in die Führerreserve der Heeresgruppe Süd als Vertretung für Divisionskommandeure kommandiert. Am 16. Januar 1944 wurde ihm für seine vorherige Tätigkeit das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Am 10. Februar 1944 wurde er mit der stellvertretenden Führung der 111. Infanterie-Division beauftragt. Am 1. April 1944 wurde er zum Generalmajor befördert. Am 22. April 1944 wurde er in die Führerreserve des OKH versetzt. Am 1. Juni 1944 wurde er zum Chef des Generalstabes vom Stellvertretenden Generalkommando V. Armeekorps in Stuttgart ernannt. Bei Kriegsende geriet Kurt Adam in Gefangenschaft. Aus dieser wurde er erst am 30. Juni 1947 wieder entlassen.
Adam, Wilhelm
Wilhelm Adam war der Sohn eines Kaufmanns und trat am 19. Juli 1897 als Fahnenjunker in die königlich Bayerische Armee ein. Er kam dabei zum Königlich bayerisches Eisenbahn-Bataillon. Am 10. März 1899 wurde er in diesem zum Leutnant befördert. Ab Herbst 1902 wurde er in das Königlich bayerisches Telegraphen-Bataillon versetzt. Dort wurde er im Herbst 1905 zum Oberleutnant befördert. Im Frühjahr 1906 kam er dann wieder zum Königlich bayerisches Eisenbahn-Bataillon. Im Herbst 1907 wurde er zur Bayerischen Kriegsakademie nach München kommandiert. Im Herbst 1910 wurde er in den Bayerischen Generalstab versetzt. Dort wurde er am 1. Oktober 1911 zum Hauptmann befördert. Im Herbst 1912 wurde er dann in das 3. Königlich Bayerisches Pionier-Bataillon versetzt. Diesem gehörte er bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges an. Dann wurde er wieder als Generalstabsoffizier beim Armeeoberkommando Falkenhausen eingesetzt. Dort wurde er am 14. Dezember 1917 zum Major befördert. Im Sommer 1918 übernahm er als Kommandeur das 17. Königlich Bayerisches Pionier-Bataillon. Im 1. Weltkrieg wurden ihm beide Eisernen Kreuze und andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er in das Reichsheer übernommen. Dabei kam er zuerst als Generalstabsoffizier zum Stab der Reichswehr-Brigade 23. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres kam er dann als Generalstabsoffizier zur 7. Division der Reichswehr. Am 15. November 1922 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Als solcher wurde er am 1. April 1923 zum Kommandeur des III. Bataillons vom 20. (Bayer.) Infanterie-Regiment ernannt. Am 1. Oktober 1924 gab er das Kommando wieder ab und wurde in den Generalstab des Gruppenkommando 1 versetzt. Am 1. Oktober 1925 wurde er zum Chef des Stabes der 7. Division der Reichswehr ernannt. Als solcher wurde er am 1. Februar 1927 zum Oberst befördert. Am 1. April 1928 wurde er dann zum Kommandeur des 19. (Bayer.) Infanterie-Regiment ernannt. Am 1. Oktober 1929 wurde er dann zum Chef des Stabes vom Gruppenkommando 1 ernannt. Als solcher wurde er am 1. Februar 1930 zum Generalmajor befördert. Am 1. Oktober 1930 wurde er dann in das Reichswehrministerium versetzt. Dort wurde er zum Chef vom Truppenamt (TA) ernannt. Hier trug er die Verantwortung für die Entwicklung des militärischen Führungsdenkens im deutschen Heer. Dabei wurde er von seinen Untergebenen außerordentlich geschätzt. Von großer Bedeutung waren während seiner Amtszeit die Kontakte zur Roten Armee, in der deutsche Offiziere die Ausbildung in den in der Reichswehr verbotenen Waffengattungen (Panzer-, Fliege- und Gastruppen) erhielten. Er selbst führte in Rußland Gespräche mit hohen russischen Militärs. Adam setzte sich im Herbst 1932 für die Wiedereinrichtung des Militärattachédienstes ein. Außerdem förderte er besonders talentierte Offiziere wie Jodl. Um die Ausbildung zu Generalstabsoffizieren von zentraler Stelle aus besser leiten zu können, wurden im Oktober 1932 die „Offizierlehrgänge Berlin“ eingeführt, aus denen 1935 die Kriegsakademie entstand. Bereits am 1. Dezember 1931 war er zum Generalleutnant befördert worden. Im Sommer 1933 verschlechterte sich das Verhältnis zwischen Wilhelm Adam und Reichswehrminister Blomberg, da Adam immer wieder auf die Schwäche der Reichswehr hinwies. Daraufhin wurde Adam am 1. Oktober 1933 zum Kommandeur der 7. Division der Reichswehr ernannt. Bei der Erweiterung der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1934 zum Befehlshaber im Wehrkreis VII ernannt. Auch als Wehrkreisbefehlshaber stand er dem Nazi-Regime weiterhin ablehnend gegenüber. Den Austritt aus dem Völkerbund bezeichnete er als „ersten Schritt ins Verderben“. Am 1. April 1935 wurde er zum General der Infanterie befördert. Bei der Enttarnung wurde er dann zum Kommandierenden General des VII. Armeekorps ernannt. Im Herbst 1935 sollte Adam aus dem Wehrdienst entlassen werden. Von Blomberg argumentierte, dass er nicht zum Nationalsozialismus stand und er deshalb gehen müsse. Von Blomberg änderte jedoch eine Meinung und Wilhelm Adam wurde am 1. Oktober 1935 zum Kommandeur der Wehrmacht-Akademie ernannt. Am 1. März 1938 wurde er auf Vorschlag Keitels zum Oberbefehlshaber vom Gruppenkommando 2 ernannt. Bei einer Besichtigungsreise Hitlers an den Westwall am 27. August 1938 sprach Adam ganz offen den geringen Kampfwert und die geringe Ausbaustufe des Westwalls an. Hitler brach die Besichtigungsreise daraufhin wutentbrannt ab. Im Frühherbst 1938 erklärte sich Adam bereit, an einer Verschwörung gegen Hitler teilzunehmen. Nachdem diese nach dem Münchner Abkommen illusorisch geworden war, bat Adam um seinen Abschied. Brauchitsch und Hitler stimmten dem zu. Am 15. November 1938 wurde er zur Verfügung des Oberbefehlshabers des Heeres gestellt. Am 31. Dezember 1938 wurde er in den Ruhestand versetzt. Am 1. Januar 1939 wurde ihm das Recht zum Tragen der Uniform des Gebirgsjäger-Regiment 98 erteilt. Außerdem wurden ihm an diesem Tag die Charakter als Generaloberst z.V. verliehen. Er wurde bis zum 31. Mai 1943 zur Verfügung des Heeres gestellt, ohne Mobilmachung. Am 31. Mai 1943 wurde er endgültig in den Ruhestand verabschiedet. Während des Zweiten Weltkrieges verlor Wilhelm Adam beide Söhne.
Literatur und Quellen:
Gerd R. Ueberschär (Hrsg): Hitlers militärische Elite: 68 Lebensläufe Primus Verlag Gmbh; Auflage: 2., Aufl.2011
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Sig. MSG 109/10843 – A-Bol
Dermot Bradley: Die Generale des Heeres 1921–1945, Teil IV, Band 1: Abberger–Bitthorn, Biblio Verlag, Osnabrück 1993
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955
Die Erinnerungen des Generalobersten Wilhelm Adam, Miscellanea : Festschrift für Helmut Krausnick zum 75. Geburtstag / hrsg. von Wolfgang Benz
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Adamowitsch, Felix Emanuel
Felix Emanuel Adamowitsch trat am 2. Dezember 1938 in die Wehrmacht ein und kam zum Artillerie-Regiment 41 nach Ulm. Nach seiner Beförderung zum Leutnant am 1. April 1940 wurde Adamowitsch am 17. Oktober 1940 zum Artillerie-Lehr-Regiment nach Jüterbog versetzt. Hier wurde er der neu aufgestellten Sturmgeschütz-Abteilung 185 zugeteilt, mit der er das erste Kriegsjahr im Osten erlebte. Am 1. April 1942 zum Oberleutnant befördert, wurde er am 10. Oktober 1942 in die Sturmgeschütz-Abteilung 904 versetzt. Am 1. Februar 1944 zum Hauptmann befördert, wurde er am 10. Juli 1944 Chef der 1. Batterie der Sturmgeschütz-Brigade 904. Vom 10. bis zum 13. September 1944 gelang es ihm mit seiner Batterie, 6 russische Panzerangriffe zurückzuschlagen. Dabei wurden durch sein Sturmgeschütz 20 Feindpanzer abgeschossen. Anschließend gelang es der 129. Infanterie-Division mit der Hilfe der Sturmgeschütz-Brigade 904, einer drohenden Einschließung zu entkommen. Dafür erhielt Adamowitsch am 20. Oktober 1944 das Ritterkreuz verliehen. Am 1. Januar 1945 wurde er in die Führer-Reserve versetzt, um verschiedene Lehrgänge zu absolvieren. Nach dem Krieg trat Adamowitsch in die neugegründete Bundeswehr ein. Als Oberst war er zuletzt Kommandeur des VBK 54 in Tübingen. Ritterkreuz (20. Oktober 1944)
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Adler, Arthur
Arthur Adler war bereits im 1. Weltkrieg Offizier im Infanterie-Regiment 370 und anschließend im Infanterie-Regiment 190. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz I. und II. Klasse ausgezeichnet. Nach dem Krieg wurde er Lehrer in Vaake an der Weser und ab 1. Januar 1921 in Datterode in Hessen. Ab 1. Mai 1928 unterrichtete er in Grebendorf. Außerdem verfaßte er mehrere Romane. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde er reaktiviert und war zunächst als Hauptmann und Regiments-Adjutand im Infanterie-Regiment 379, mit dem er am Frankreich-Feldzug teilnahm. Für die Einnahme von Montmedy wurde ihm das EK II verliehen. Nach dem Frankreich-Feldzug wurde er Kommandeur des II. Bataillons des Infanterie-Regiments 379. Mit diesem kämpfte er ab 1941 in Kämpfte mit diesem in Finnland und war u.a. an der Einnahme von Salla beteiligt. Außerdem kämpfte er am Oulantoin bei Alakurtti und am Wermann-See. 1942 wurde er zum Major befördert, mit dem EK I, der Ostmedaille und dem Finnisches Verdienstkreuz ausgezeichnet. Ab 1943 war er Kommandeur des Ersatz-Bataillons 57 in Siegen und Anfang 1945 Kommandeur des Ersatz-Regiments 519, mit dem er die letzten Kämpfe bei Hanau und (Bad) Kissingen mitmachte. In Kissingen geriet er in US-Gefangenschaft, aus der er Ende April 1945 floh. Zurück bei der Familie in Grebendorf wurde er erneut verhaftet und als Offizier und NSDAP-Mitglied eingesperrt. Nach seiner Entlassung zunächst arbeitslos, war er anschließend Bau-, Wald- und Lagerarbeiter oder ganz ohne Arbeit.
Adrario, Friedrich
Es gab nicht mehr viel, was schwere amerikanische, britische oder sowjetische Panzer in den Kriegsjahren 1944/45 zu fürchten hatten. Die deutsche Luftwaffe war in die Defensive gedrängt, Panzer und Sturmgeschütze zwar teilweise noch in hohen Stückzahlen im Einsatz und erzielten große Erfolge, doch konnte auch ein „Tiger“ wenig gegen die Übermacht von zwanzig T-34 oder Sherman ausrichten. Oft blieben zur Abwehr von Panzerangriffen lediglich einige Pakgeschütze oder mutige Panzernahkampf-Trupps mit Tellerminen und Panzerfäusten. Die Hauptstütze im Abwehrkampf gegen feindliche Panzer blieben bis zuletzt die Panzerjagd-Abteilungen der Panzer-, Grenadier- und Infanteriedivisionen.
Am 29. November 1918 als Sohn eines bekannten Sägewerkbesitzers und ehemaligen Offiziers im italienischen Teil von Südtirol geboren, trat der in Kärnten aufgewachsene und hier im Musik-Konservatorium an der Geige ausgebildete junge Friedrich Adrario 1937 als Freiwilliger ins traditionsreiche Tiroler Landesschützen-Regiment ein. Hier zusammen mit dem späteren Ritterkreuzträger und Oberst des Bundesheeres Karl Ruef ausgebildet, wechselte Adrario 1938 in die deutsche Uniform und diente im Gebirgsjägerregiment 98 der 1. Gebirgsjägerdivision. Auch hier machte er mit vielen späteren Offizieren des 2. Bundesheeres Bekanntschaft. Während des Polenfeldzuges im September 1939 im Kampf gegen polnische Truppen bei Lemberg und Warschau zum Einsatz gekommen, entschloß sich der selbstsichere und standfeste Adrario 1940 zur Offiziersausbildung und erreichte als Fahnenjunker-Feldwebel die Infanterieschule Berlin-Döberitz. Taktische Kurse, Zugführer-Lehrgang, Prüfungen – im April 1940 erhielt der Südtiroler die Schulterstücke eines Leutnants und übernahm einen Zug in der 4. (Panzerjäger-)Kompanie des Radfahr-Bataillons 402. Diese leichten, hochmobilen Einheiten kamen meist als Teil der berittenen Aufklärungsabteilungen von Infanteriedivisionen zum Einsatz und waren besonders als „Ersatz“ von manchmal fehlenden motorisierten Einheiten von Wert. Während des bald anbrechenden Westfeldzuges bewährte sich Leutnant Adrario erstmals in der Führung und erhielt bereits das Eiserne Kreuz 2. Klasse. Am 22. Juni 1941 führte der Österreicher dann seinen ersten von vielen Aufklärungstrupps auf russischen Boden. Acht Monate später hatte der Leutnant nicht nur eine Beinverwundung durch Splitter einer Tellermine, sondern auch Dutzende Gefechtseinsätze, seine erste Schlammperiode und den ersten russischen Winter überstanden. Ausgezeichnet mit Sturmabzeichen sowie EK I und im Frühjahr zum Oberleutnant befördert, übernahm Oberleutnant Adrario im April 1942 die 1. Kompanie des Bataillons. Inzwischen waren seine Radfahr-Aufklärer und Panzerjäger nicht mehr von normalen Jägern zu unterscheiden. In den folgenden Angriffs- und Verteidigungskämpfen bewährten sich die Landser immer wieder aufs Neue. Im Mai für Abwehrerfolge am Wolchow mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet, trug der junge Kompaniekommandant inzwischen auch die Nahkampfspange in Bronze. Nachdem im Sommer eine erneute Verwundung in Form einer Splitterverwundung am Kopf überstanden war, führte der erfahrene Oberleutnant eine Ersatzabteilung in Bad Reichenhall, ehe es einen Lehrposten für Panzerabwehr- und Aufklärungs-Lehrgänge an der Infanterieschule Hohenfels zu besetzen galt. Diese rückwärtige Verwendung bot die schon überfällige Gelegenheit, nach vielen Frontmonaten wieder Kraft zu sammeln. Im Februar 1943, drei Monate später, wurde Friedrich Adrario – von seinen Freunden einfach Fritz gerufen – an die Spitze der 1. Kompanie der mot. Aufklärungsabteilung 113 gestellt und erneut nach Rußland verfrachtet. Bei einem der ersten Einsätze zum dritten Mal verwundet, fand er sich jedoch schon bald im ruhigen Paris wieder. Dem Abteilungsführer-Lehrgang an der Panzertruppenschule folgte im Juli 1944 als Hauptmann die Ernennung zum Kommandeur der Panzerjägerabteilung 200 der 21. Panzerdivision. Diese tapfere Division stand seit wenigen Wochen im harten Einsatz gegen Briten und Amerikaner an der Invasionsfront und leistete um Caen zähen Widerstand. Während den wochenlangen Abwehrschlachten an der Seite der SS-Division „Hitlerjugend“ unter Schwerterträger Kurt Meyer und berühmten Einheiten wie dem Panzerregiment der SS-„Leibstandarte“ traten Adrarios Panzerjäger tagtäglich gegen einen weit überlegenen Gegner an. Ähnlich massiv wie er es aus Rußland gewohnt war, traten die angreifenden Briten stets unter Artillerie- und Fliegerunterstützung zum Angriff an und rückten dabei oft mit ganzen Panzerregimentern gegen Caen vor. Zusammen mit Sturmgeschützen von Nachbardivisionen und Nahkampftrupps der Infanterie waren es besonders die Jagdpanzer vom Typ III und IV sowie die gefürchteten 8,8-cm-(Flak)-Geschütze der Panzerjägerabteilung 200, die unzählige dieser Angriffe abwehrten. Als die „Abteilung Adrario“ im Juli und August 1944 mindestens 116 Feindpanzer sowie einige Pak und sonstige Fahrzeuge vor Caen vernichtet hatte, erhielt ihr Kommandeur das Ritterkreuz verliehen und wurde namentlich im Wehrmachtsbericht genannt! Obendrein überschritt der Österreicher auch noch die Zähler-Grenze zur Nahkampfspange in Silber. Noch im August – einige der Erfolge, welche zum Ritterkreuz führten, fielen in diese Zeit – wurde Hauptmann Adrario in die 272. Volksgrenadierdivision versetzt und mit der Führung der Panzerjäger betraut. Die nächsten Monate, teilweise unter dem Kommando des Eichenlaubträgers Generalmajor Schack, erlebte Adrario die Rückzugsschlachten Richtung Nordosten und die folgenden Gefechte an der deutschen Grenze. Wenige Wochen vor Kriegsende geriet der Ritterkreuzträger verwundet in amerikanische Gefangenschaft, nachdem ihm Geschosse die rechte Hand sowie den rechten Unterschenkel durchschlagen hatten. Der Offizier in dritter Generation, nunmehr schon selbst Familienvater, wurde noch 1945 aus dem Gefangenlager entlassen und arbeitete fortan im wieder aufzubauenden Holzgeschäft der Familie. 1954, drei Jahre nach Gründung der B-Gendarmerie, als Rittmeister (Hauptmann) und Alpinausbilder dieser Truppe beigetreten, war dies die Vorstufe für Adrarios Übernahme ins neue Bundesheer. 1956 hier als Hauptmann anfangs Kompaniekommandant im Jägerbataillon 22, wechselte Adrario zwei Jahre später in den Arbeitsstab „Panzerjäger“ der neuen Panzertruppenschule und formte die erste Panzerjäger-Schulabteilung entscheidend mit. 1959 kurzzeitig Mitglied des Manöverstabes im Korpskommando I, absolvierte Major Adrario den Generalstabskurs und eine Dolmetscherprüfung, ehe er 1962 in den Stab der neuen 9. Panzergrenadierbrigade versetzt wurde. Ein Jahr darauf bereits Stabschef dieses Großverbandes und alsbald Oberstleutnant i.G. wurde der alte Panzerjäger 1967 schließlich als Hauptlehroffizier an die renommierte Landesverteidigungsakademie in Wien berufen und leitete die wichtigen Stabsoffizierskurse. Für den Fall einer Mobilmachung war der erfahrene Offizier und Organisator als Oberquartiermeister der gesamten Streitkräfte vorgesehen, was eine Versorgung von 150.000 Mann und 11.000 Kraftfahrzeugen bedeutet hätte! 1973 zum Brigadier befördert, übernahm Adrario nun die stellvertretende Leitung des Heeres-Materialamtes und trat 1983 als Generalmajor in den Ruhestand. Der Träger des Goldenen Ehrenzeichens der Republik, des Goldenen Ehrenzeichens des Landes Niederösterreich sowie des Tiroler-Adler-Ordens in Gold lebt heute in Wien. Ritterkreuz am 26. Dezember 1944
Anmerkung des Autors: Für die Erlaubnis zur Akteneinsicht bin ich Hrn. Generalmajor i.R. Adrario sehr zu Dank verpflichtet.
Aghta, Egon
Eigentlich war Egon Aghta zur Ingenieurausbildung im Feuerwerkerlehrgang 1939/41 an der Lichterfelder Heeresfeuerwerkerschule vorgesehen. Infolge des Kriegsausbruchs kam dieser Lehrgang aber nicht zustande. Statt dessen wurde Aghta zum 1. Kriegsfeuerwerkerlehrgang 1939/41 nach Lichterfelde einberufen. Im Jahre 1942 erlitt er dann als Oberfeuerwerker (Oberfeldwebel im Feuerwerkerdienst) beim Entschärfen eines englischen Blindgängers bei Oranienburg schwere Verletzungen an beiden Augen. Als Kriegsblinder mit dem goldenen Verwundetenabzeichen kehrte Oberfeuerwerker Aghta, nach längerem Lazarettaufenthalt, zur Heeresfeuerwerkerschule zurück. Der 25jährige Schwerstkriegsbeschädigte war jedoch nicht daran interessiert, sich als Frührentner in das Zivilleben zurückzuziehen, sondern versah weiter seinen gefährlichen Dienst als Feuerwerker und Bombenentschärfer. Leutnant (W) Egon Aghta diente weiter im Luftgau III (Berlin) als Führer eines Sprengkommandos. In dieser Eigenschaft erwarb er sich nach dem EK 2 und dem EK 1, am 19. Oktober 1944 auch das Deutsche Kreuz in Gold. Welche Leistungen dahinter standen, verrät ein Blick in die Verleihungsbedingungen der Luftwaffe: „Verleihung von Auszeichnungen für Verdienste bei Beseitigung feindlicher Fliegerabwurfmunition“, wonach 2000 Punkte für das Deutsche Kreuz in Gold erforderlich waren. Und es gab jeweils neun Punkte für das Sprengen von Bomben mit Langzeitzündern. Nach weiterem unermüdlichem Einsatz folgte am 3. Februar 1945 die Beförderung zum Oberleutnant (W) und die Verleihung des Ritterkreuzes, am 12. März 1945 erhielt er mit der Beförderung zum Hauptmann (W) und der Verleihung des 778. Eichenlaubs weitere verdiente Anerkennung. Das Kriegsende sollte Egon Aghta aber nicht mehr erleben, er fiel am 2. Mai 1945 zusammen mit anderen Angehörigen seines Sprengkommandos bei einem Schußwechsel mit sowjetischen Truppen in Berlin-Spandau. Ritterkreuz (3. Februar 1945 ) Eichenlaub (12. März 1945)
Text: Dirk Müller, Quelle: Verzeichnis der Ritterkreuzträger, Bund Deutscher Feuerwerker, Foto: Ritterkreuz.de
Ahlfen, Hans von
Hans von Ahlfen trat am 17. August 1914 als Fahnenjunker in das Kaiserliche Heer ein. Er kam dabei zur Pioniertruppe. Im Oktober 1915 wurde er zum I. Pionier-Bataillon Nr. 2 an die Front versetzt. Am 22. März 1915 wurde er in diesem Bataillon zum Leutnant befördert. Als solcher wurde er dann die nächsten Jahre in verschiedenen Stäben als Adjutant eingesetzt. Erst im Februar 1918 kam er dann als Kompanieoffizier zum I. Pionier-Bataillon Nr. 2 zurück. Im 1. Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet. Ihm wurden im Ersten Weltkrieg neben beiden Eisernen Kreuze auch andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde er in das Reichsheer übernommen. Sein Patent wurde auf den 1. September 1915 festgelegt. Beim Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er zur Technischen Abteilung 1. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann in das 2. (Preuß.) Pionier-Bataillon übernommen. Dort wurde er anfangs als Kompanieoffizier, später als Bataillonsadjutant, eingesetzt. Am 1. Oktober 1923 wurde er für zwei Jahre in das 5. (Preuß.) Reiter-Regiment versetzt. Von diesem wurde er jetzt zur Führergehilfenausbildung in den Stab der 2. Division der Reichswehr nach Stettin kommandiert. Ende Juli 1925 wurde er zum Oberleutnant befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1925 festgelegt. Danach kam er dann am 1. Oktober 1925 wieder zu seinem 2. (Preuß.) Pionier-Bataillon. Dort wurde er jetzt die nächsten Jahre in der 2. Kompanie in Stettin eingesetzt. Anfang 1929 wurde er dann zum Stab vom Gruppenkommando 1 nach Berlin versetzt. Dort wurde er beim Höheren Pionieroffizier eingesetzt. Dort wurde er am 1. März 1931 zum Hauptmann befördert. Am 1. Oktober 1932 wurde er dann zum Kompaniechef im 5. Pionier-Bataillon ernannt. Bei der Erweiterung der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1934 zum Kompaniechef im Pionier-Bataillon Hann.-Münden ernannt. Im Sommer 1935 wurde er dann zur Kriegsakademie versetzt. Dort wurde er am 1. Januar 1936 zum Major befördert. Im Herbst 1937 wurde er dann in die Inspektion der Pioniere (In 5) in das Reichskriegsministerium ab 1938 beim OKH versetzt. Am 1. März 1939 folgte seine Beförderung zum Oberstleutnant. Am 26. August 1939 war er Gruppenleiter Ia bei der Inspektion 5 des OKH. Am 15. Juni 1940 wurde er zum Kommandeur vom Pionier-Bataillon 40 ernannt. Am 5. Januar 1941 gab er sein Kommando ab und wurde dafür zum Kommandeur vom Pionier-Regimentsstab z.b.V. 617 ernannt. Diesen Stab führte er dann zum Sommerbeginn im Ostfeldzug beim Angriff auf Südrussland. Am 1. Februar 1942 wurde er zum Oberst befördert. Ende Juli 1942 gab er sein Kommando ab und wurde dafür zum Pionier-Offizier beim General der Pioniere der Heeresgruppe D ernannt. Am 1. Juli 1943 erfolgte seine Berufung zum Armee-Pionier-Führer beim AOK Norwegen. Am 5. Oktober 1944 wurde er abgelöst und in die Führerreserve versetzt. Am 19. Oktober 1944 wurde Hans von Ahlfen zum 15. Divisionsführerlehrgang kommandiert. Am 10. November 1944 übernahm er die Heeres-Pionier-Brigade 70 und den Sperrverband der Heeresgruppe A. Nach seiner Beförderung zum Generalmajor am 30. Januar 1945 wurde er am 2. Februar 1945 zum Kommandeur der Festung Breslau ernannt. Am 8. März 1945 gab er sein Kommando ab und wurde erneut in die Führerreserve versetzt. Am 22. März 1945 wurde er General der Pioniere bei der Heeresgruppe B. Im Ruhrkessel geriet er dann Mitte April 1945 in Gefangenschaft. Aus dieser wurde er im Sommer 1947 wieder entlassen. Nach dem Krieg lebte von Ahlfen in Oberndorf am Neckar.
Ahrens, Hinrich
Hinrich Ahrens wurde nach seiner Lehre zum Müllergesellen 1940 zum RAD einberufen. Während seiner Arbeitsdienstzeit wurde er u.a. in Frankreich zum Bau von Flugplatzeinrichtungen eingesetzt. 1941 wurde er dann zur Wehrmacht einberufen und zur 5. Kompanie der Panzerjäger-Ersatz-Abteilung Hamburg kommandiert. Nach Abschluß seiner Grundausbildung wurde er zur 14. Kompanie des Infanterie-Regiments 301 kommandiert. Nach der Auflösung der 206. Infanterie-Division wurde er zur Panzerjäger-Kompanie des Grenadier-Regiment 1141 versetzt. Als Unteroffizier und Geschützführer eines Panzerabwehrgeschützes wurde ihm am 9. Januar 1945 mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Nach seinem Urlaub, den er für das Ritterkreuz erhielt, wurde er der Ausbildungs-Kompanie 22 in Oldenburg zugeteilt. Dort geriet er am 28. April 1945 in belgische Gefangenschaft, aus der er am 14. September 1945 entlassen wurde. Ritterkreuz (9. Januar 1945)
von Alberti, Konrad
Konrad von Alberti trat am 26. Juni 1913 als Fahnenjunker in die Württembergische Armee ein. Er kam dabei zum 1. Württembergisches Grenadier-Regiment „Königin Olga“ Nr. 119. Bei diesem wurde er am 7. August 1914 zum Leutnant befördert. Als solcher kam er dann als Zugführer in seinem Regiment an die Front. Nach wenigen Wochen wurde er verwundet. Ende des Jahres 1914 kam er dann zu seinem Regiment zurück. Er wurde im 1. Weltkrieg in verschiedenen Positionen in seinem Regiment eingesetzt. Am 22. März 1918 wurde er zum Oberleutnant befördert. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch weitere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde er in das Reichsheer übernommen. Beim Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er zum Reichswehr-Schützen-Regiment 25. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann zum 13. (Württ.) Infanterie-Regiment. Am 1. Oktober 1921 wurde er dann als Eskadronoffizier in das 13. (Preuß.) Reiter-Regiment versetzt. Von diesem wurde er dann zur Führergehilfenausbildung zum Stab der 5. Division der Reichswehr nach Stuttgart kommandiert. Am 1. Oktober 1922 wurde er dann in das 15. (Preuß.) Reiter-Regiment versetzt, blieb aber weiter zur Führergehilfenausbildung in den Stab der 5. Division der Reichswehr kommandiert. Am 1. Oktober 1923 wurde er wieder in das 13. (Württ.) Infanterie-Regiment versetzt. Bei diesem wurde er jetzt in der 4. (MG.) Kompanie in Stuttgart eingesetzt. Am 1. April 1926 wurde er zum Hauptmann befördert. Als solcher wurde er in den Stab des I. Bataillons vom 13. (Württ.) Infanterie-Regiment in Stuttgart versetzt. Am 1. Oktober 1927 wurde er zum Chef der 6. Kompanie vom 13. (Württ.) Infanterie-Regiment in Ludwigsburg ernannt. Am 1. April 1931 wurde er in die Ausbildungs-Eskadron vom 13. (Preuß.) Reiter-Regiment nach Hannover versetzt. Im Frühjahr 1933 wurde er in den Stab der 1. Division der Reichswehr nach Königsberg versetzt. Am 1. April 1934 wurde er als Taktiklehrer an die Infanterieschule Dresden versetzt. Als solcher wurde er dann am 1. Juli 1934 zum Major befördert. Durch die Umbenennung der Einrichtung wurde er dann als Taktiklehrer an der Kriegsschule Dresden eingesetzt. Als solcher wurde er am 1. Januar 1937 zum Oberstleutnant befördert. Am 12. Oktober 1937 wurde er zum Kommandeur des II. Bataillons vom Infanterie-Regiment 50 in Küstrin ernannt. Das Bataillon führte er dann bei Beginn des 2. Weltkrieges in den Polenfeldzug. Am 24. September 1939 übernahm er als Kommandeur das Infanterie-Regiment 284. Am 1. November 1939 erfolgte seine Beförderung zum Oberst. Am 10. November 1939 gab er sein Kommando ab. Er übernahm dafür als Kommandant die Feldkommandantur 580 (FK 580). Am 17. Juli 1941 gab er sein Kommando ab. Dafür wurde er jetzt zum Kommandant der neuen Feldkommandantur 240 (FK 240) ernannt. Im Mai 1942 gab er sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Er wurde dann zum Kommandierenden General der Sicherungstruppen und Befehlshaber im Heeresgebiet Süd ernannt. Am 20. Juni 1942 wurde er zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 179 ernannt. Anfang 1943 musste er wegen einer Verwundung sein Kommando abgeben. Er trug jetzt bereits beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen. Nach seiner Genesung wurde er in die Führerreserve versetzt. Ab dem 20. März 1943 wurde er zum 2. Divisionsführerlehrgang kommandiert. Am 28. März 1943 wurde er für seine vorherige Tätigkeit als Regimentskommandeur in das Ehrenblatt des Heeres eingetragen. Am 1. April 1943 erfolgte seine Beförderung zum Generalmajor. Am 16. Mai 1943 übernahm er als Kommandeur die 246. Infanterie-Division. Mit dieser wurde er im Mittelabschnitt der Ostfront eingesetzt. Mitte September 1943 gab er sein Kommando ab und wurde erneut in die Führerreserve versetzt. Am 15. November 1943 übernahm er die Aufstellung des Ausbildungsstabes XIII. Am 30. September 1944 übernahm er das deutsche Verbindungs-Kommando 182 zur 3. italienischen Division in San Marco. Am 25. Oktober 1944 wurde er Kommandeur des Kampfbereiches XII Süd und damit auch Wehrmachtskommandant von Mannheim. Zuletzt führte er ab März 1945 die Kampfgruppe Alberti. Kurz vor Kriegsende geriet er in Gefangenschaft. Im Sommer 1947 wurde er wieder entlassen.
Alex, Ernst
Ernst Alex trat am 1. Oktober 1935 in die Wehrmacht ein und wurde der VI. Abteilung der Artillerie-Regiments 29 in Kassel zugeteilt. Am 1. Oktober 1938 wurde er zum Wachtmeister und am 1. Oktober 1940 zum Oberwachtmeister ernannt. Am 10. Mai 1941 wurde er in die neuaufgestellte Sturmgeschütz-Abteilung 243 versetzt. Als Geschützführer war Ernst Alex am 27. Juni 1941 der III./Gebirgsjäger-Regiment 99 unterstellt. Mit dieser Abteilung stieß er und ein zweites Sturmgeschütz durch den Wald nach Janow. Dabei schoß er mit seinem Geschütz 10 Feindpanzer ab. Damit wurde die Voraussetzung für einen schnellen Vorstoß der 1. Gebirgsjäger-Division auf Leberg geschaffen. Auf dem weiteren Vormarsch stieß Alex bei dem Bahnhof Kopysynac auf einen sowjetischen Panzerzug und zerstörte das 15-cm Geschütz dieses Zuges. Am 23. Juli 1941 erzwang er an der Spitze der 1. Gebirgs-Division bei Brazlaf den Übergang über den Bug. Dabei wurde er schwer verwundet. Für seine Leistungen wurde ihm am 1. August 1941 das Ritterkreuz verliehen. Erst am 8. Februar 1943 war er wieder verwendungsfähig. Nach kurzer Zeit bei der Führerreserve des OKH erhielt er eine Offiziersausbildung. Am 1. Juni 1943 wurde er zum Leutnant befördert. NAch verschiedenen Kommandos wurde er am 1. April 1945 zum Oberleutnant befördert. Wegen des Verlusts beider Beine wurde er aus der Wehrmacht entlassen. Ritterkreuz (1. August 1941)
Allersmeier, Heinz
Heinz Allersmeier trat am 4. September 1939 dem Infanterie-Regiment 161 bei. Als Leutnant der Reserve zog er mit diesem Regiment in den Westfeldzug. Während des Rußlandfeldzuges wurde er zum Oberleutnant befördert und führte die Stabskompanie des Grenadier-Regiments 189. Er wurde Kommandeur des II. Bataillons des Grenadier-Regiments 189 und zum Hauptmann befördert. Am 31. Oktober 1944 folgte seine Beförderung zum Major. Als solcher wurde er zum Führer des Feldersatz-Bataillons 181 ernannt. In dieser Position wurde ihm während der Kämpfe in Kurland am 9. Dezember 1944 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Anschließend wurde er zum Kommandeur vom Grenadier-Regiment 189 ernannt. Bei Kriegsende war er Oberstleutnant. Ritterkreuz (9. Dezember 1944)
Allmendinger, Karl
Karl Allmendinger trat am 1. Oktober 1910 als Fahnenjunker in die Württembergische Armee ein. Er kam dabei zum 4. Württembergisches Füsilier-Regiment „Kaiser Franz Josef von Österreich, König von Ungarn“ Nr. 122. Am 27. Januar 1913 wurde er in diesem Regiment zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 29. Januar 1911 datiert. Im Sommer 1914 zog er als Zugführer in der 11. Kompanie seines Regimentes in den 1. Weltkrieg. Bis zu seiner Verwundung bei Ypern war er Bataillonsadjutant. Nach der Genesung und Beförderung zum Oberleutnant kehrte er an die Front zurück. Er wurde in verschiedenen Positionen in seinem Regiment eingesetzt. Am 18. April 1916 wurde er zum Oberleutnant befördert. Bei Kriegsende war er Träger hoher Auszeichnungen, unter anderem auch beide Eisernen Kreuze. Zurück in der Heimat schloss er sich 1919 der Freiwilligenabteilung Haas an. Über diese Freiwilligenabteilung kommt er dann zum Reichsheer. Beim Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er dann zum Reichswehr-Schützen-Regiment 26. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann als Kompanieoffizier zum 13. (Württ.) Infanterie-Regiment. Am 1. Januar 1923 wurde er zum Hauptmann befördert. Am 1. Oktober 1923 wurde er dann in den Regimentsstab vom 18. Reiter-Regiment nach Stuttgart-Cannstatt versetzt. Von dort wurde er für das erste Jahr seiner Führergehilfenausbildung in den Stab der 5. Division der Reichswehr nach Stuttgart kommandiert. Am 1. Oktober 1924 wurde er dann für ein Jahr zum Stab des I. Bataillons vom 13. (Württ.) Infanterie-Regiment nach Stuttgart versetzt. Am 1. Oktober 1925 wurde er für das zweite Jahr seiner Führergehilfenausbildung in das Reichswehrministerium nach Berlin versetzt. Dort wurde er jetzt in der Heeres-Statistische-Abteilung (T 3) eingesetzt. Ab dem 1. Oktober 1926 gehörte er für ein Jahr zur 4. Eskadron vom 15. (Preuß.) Reiter-Regiment in Münster. Ab dem 1. Oktober 1927 wurde er für zwei Jahre als Referent in der Heeres-Statistische-Abteilung (T 3) eingesetzt. Dann wurde er ab dem 1. Oktober 1929 für drei Jahre als Chef der 5. Kompanie zum Infanterie-Regiment 1 nach Insterburg versetzt. Als solcher wurde er am 1. Februar 1932 zum Major befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Februar 1931 festgelegt. Am 1. Oktober 1932 wurde er als Referent der Heeres-Ausbildungsabteilung (T 4) wieder in das Reichswehrministerium versetzt. Dort wurde er zum 1. Juli 1934 zum Oberstleutnant befördert. Als solcher wurde er am 1. August 1934 in den Stab der 1. Division der Reichswehr nach Königsberg versetzt. Bei der Erweiterung der Reichswehr am 1. Oktober 1934 kam er dadurch zum Befehlshaber vom Wehrkreis I. Bei der Enttarnung der Verbände am 15. Oktober 1935 wurde er zum 1. Generalstabsoffizier (Ia) vom I. Armeekorps ernannt. Als solcher wurde er am 1. August 1936 zum Oberst befördert. Am 12. Oktober 1937 wurde er zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 35 in Tübingen ernannt. Am 10. November 1938 wurde er zum Chef der 10. Abteilung im Generalstab des Heeres ernannt. Am 15. Oktober 1939 wurde er zum Chef des Generalstabs des V. Armeekorps ernannt. In dieser Funktion nahm er dann am Frankreichfeldzug teil. Danach trug er bereits beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen. Am 1. August 1940 wurde er zum Generalmajor befördert. Am 25. Oktober 1940 übernahm er dann als Kommandeur die 5. Infanterie-Division. Diese befand sich zu dieser Zeit als Besatzungstruppe in Frankreich. Im Frühjahr 1941 verlegte er mit der Division nach Ostpreußen. Zum Beginn des Sommers 1941 führte er die Division dann beim Angriff auf Mittelrussland. Während des Vormarsches wurde ihm bereits am 17. Juli 1941 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Auch nach der Umbenennung der Division zur 5. leichte Infanterie-Division im November 1941 blieb er weiter der Kommandeur. Auch nach der erneuten Umbenennung zur 5. Jäger-Division im Sommer 1942 führte er weiter das Kommando in Nordrussland. Am 1. August 1942 wurde er zum Generalleutnant befördert. Am 13. Dezember 1942 wurde ihm das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes für die Stabilisierung der Front am Illmensee verliehen. Am 4. Januar 1943 gab er sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Nach einer Woche wurde er als Ausbilder bei den Divisionslehrgängen eingesetzt. Am 1. April 1943 wurde er zum General der Infanterie befördert. Am 1. Juli 1943 wurde er dann zum Kommandierenden General vom V. Armeekorps ernannt. Dieses führte er dann im Kuban-Brückenkopf und auf der Krim. Am 9. Mai 1944 erhielt Allmendinger nach schweren russischen Angriffen die Erlaubnis, die Festung Sewastopol zu räumen. Ende Juli 1944 wurde er als Kommandierender General abgelöst und in die Führerreserve versetzt. Bis zum Ende des Krieges erhielt er kein Kommando mehr. Nach der Kapitulation wurde er durch die Besatzungstruppen verhaftet. Ende 1947 wurde er wieder entlassen. Ritterkreuz (17. Juli 1941) Eichenlaub (13. Dezember 1942)
Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 – 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 – 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011
Altrichter, Friedrich
Friedrich Altrichter trat am 16. März 1910 als Fahnenjunker in die Kaiserliche Armee ein. Er kam dabei zum 1. Schlesisches Grenadier-Regiment „König Friedrich Wilhelm II“ Nr. 10. Nach dem Besuch der Kriegsschule Neiße wurde er am 18. August 1911 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 20. August 1909 datiert. Bei Beginn des 1. Weltkrieges wurde er am 2. August 1914 als Leutnant zum Adjutant beim Ersatz-Bataillon des 1. Schlesisches Grenadier-Regiment „König Friedrich Wilhelm II“ Nr. 10 ernannt. Am 20. September 1914 wurde er zum Adjutant der Etappen-Inspektion der 9. Armee ernannt und am 16. Mai 1915 Adjutant der 99. Reserve-Infanterie-Brigade. Als solcher wurde er am 18. August 1915 zum Oberleutnant befördert. Nach verschiedenen Dienststellungen bei verschiedenen Einheiten wurde er am 20. September 1918 zum Hauptmann befördert. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem 1. Weltkrieg wurde er in das Reichsheer übernommen. Beim Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 11. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann zum 7. (Preuß.) Infanterie-Regiment. Bei diesem wurde er dann die nächsten Jahre als Kompaniechef eingesetzt. Am 1. Februar 1929 wurde Altrichter Lehrer an der Infanterie-Schule in Dresden. Dort wurde er am 1. Dezember 1931 zum Major befördert. Am 1. Oktober 1933 wurde er Offizier z.b.V. beim Chef der Heeresleitung und Dozent für Wehrwissenschaft und Wehrpsychologie an der Universität Frankfurt am Main. Am 1. März 1934 wurde Altrichter dann zum Bataillonskommandeur im 9. (Preuß.) Infanterie-Regiment ernannt. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1934 zum Oberstleutnant befördert. An diesem Tag wurde er bei der Erweiterung der Reichswehr zum Bataillonskommandeur im Infanterie-Regiment Potsdam ernannt. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er dann am 15. Oktober 1935 zum Bataillonskommandeur im Infanterie-Regiment 9 ernannt. Im Sommer 1936 erwarb er sich seinen Doktortitel. Am 6. Oktober 1936 erfolgte die Kommandierung als Leiter des Lehrgangs D an der Kriegsschule Dresden. Am 1. April 1937 wurde Altrichter zum Oberst befördert. Am 10. September 1938 wurde Oberst Altrichter Kommandeur der Lehrgruppe A an der Kriegsschule Dresden. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 wurde er am 26. August 1939 zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 188 ernannt. Dieses führte er dann in den Polenfeldzug. Am 15. Januar 1940 wurde er zum Kommandeur der Infanterie-Lehrgänge bei der 164. Infanterie-Division ernannt. Nach dem Westfeldzug wurde Altrichter am 9. August 1940 in die Führerreserve versetzt. Am 10. Oktober 1940 wurde er dann zum Kommandeur der Infanterie-Lehrgänge bei der 71. Infanterie-Division ernannt. Am 25. März 1941 wurde er wieder in die Führerreserve versetzt. Am 1. April 1941 erfolgte seine Beförderung zum Generalmajor. Am 12. Juli 1941 wurde er mit der stellvertretenden Führung der 1. Infanterie-Division beauftragt. Diese befand sich beim Angriff auf Nordrussland im Einsatz. Dabei erwarb er beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen. Am 4. September 1941 übergab er die Division wieder an ihren Kommandeur. Dafür wurde er an diesem Tag zum Kommandeur der 58. Infanterie-Division ernannt. Diese befand sich ebenfalls im Nordabschnitt der Ostfront im Einsatz. Am 23. Januar 1942 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Am 3. April 1942 gab er sein Kommando ab und wurde wieder in die Führerreserve versetzt. Es folgte am 1. Juni 1942 die Ernennung zum Kommandeur der Division Nr. 154. Durch die Umbenennung der Division wurde er am 15. September 1942 zum Kommandeur der 154. Reserve-Division ernannt. Am 1. April 1943 wurde er zum Generalleutnant befördert. Durch die erneute Umbenennung seiner Division wurde er 1944 dann zum Kommandeur der 154. Feldausbildungs-Division ernannt. Ab dem 14. Februar 1945 zur 154. Infanterie-Division. Am 17. April 1945 wurde Generalleutnant Altrichter zum Befehlshaber des Feldausbildungskorps Mitte ernannt. Bei Kriegsende geriet er in russische Gefangenschaft. In dieser ist er dann am 14. April 1949 verstorben.
Altstadt, Rudolf
Rudolf Altstadt trat 1935 in die Wehrmacht ein. Als Hauptmann d. R. befehligte er das I./GR 380 während der Abwehrschlacht südlich von Pleskau bei der Heeresgruppe Nord. Am 1. April 1944 konnte er mit seinem Bataillon einen überlegenen eingebrochenen Gegner durch ein geschicktes Umgehungsmanöver in der Flanke fassen und ihn ohne Verluste auf die alte HKL zurückwerfen. Dafür erhielt er am 14. Mai 1944 das Ritterkreuz. Bei Kriegsende war Altstadt Major d. R. Ritterkreuz (14. Mai 1944)
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Amann, Herbert
Herbert Amann wurde bei Kriegsbeginn in die Wehrmacht eingezogen und absolvierte seine Grundausbildung bei der 3. und 1. Batterie der Schweren Artillerie-Ersatz-Abteilung 69 in Mannheim. Nach Beendigung seiner Grundausbildung wurde er zur 2. Batterie der schweren Artillerie-Abteilung (mot) 815 versetzt. Mit dieser Batterie machte er den Frankreichfeldzug mit. Nach dessen Beendigung wurde er am 20. September 1940 auf einen Unterführer-Lehrgang kommandiert. Am 1. Dezember 1940 zum Unteroffizier befördert, wurde er am 15. Mai 1941 zum Offiziersanwärter-Lehrgang an die Artillerie-Schule I nach Berlin kommandiert. Nach Beendigung dieses Lehrgang wurde er zur 1. Batterie der schweren Artillerie-Ersatz-Abteilung (mot) 59 versetzt und von dort der 4. Batterie der schweren Artillerie-Abteilung (mot) 815 zugeteilt. Hier wurde er am 1. November 1941 zum Leutnant befördert. Am 16. November 1942 wurde Leutnant Amann zur Sturmgeschütz-Ersatz- und Ausbildungs-Abteilung 200 versetzt. Nachdem er hier als Kommandant eines Sturmgeschützes ausgebildet worden war, wurde er am 15. Dezember 1942 mit seinem Geschütz der Sturmgeschütz-Abteilung 905 im Osten zugeteilt. Am 10. Juni 1943 wurde er zum Oberleutnant ernannt und gleichzeitig Chef der 1. Batterie der Abteilung. Im Januar 1944 kam es während der Schlacht von Kirowograd zu einem feindlichen Einbruch bei der 10. Panzer-Grenadier-Division, der auch dank des Einsatzes der Sturmgeschütze von Oberleutnant Amann stabilisiert werden konnte. Südostwärts von Nowo-Mirgorod wurde Oberleutnant Amann dabei tödlich verwundet. Für seine Leistung bei der Stabilisierung der Front und für seine 42 Panzerabschüsse wurde ihm posthum am 10. Februar 1944 das Ritterkreuz verliehen. Ritterkreuz (10. Februar 1944)
Amerkamp, Siegfried
Siegfried Amerkamp wurde am 24. November 1943 als Obergefreiter und MG-Schütze in der Sturmkompanie des Grenadier-Regiments 459 mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Ritterkreuz (24. November 1943)
Amling, Fritz
Fritz Amling trat am 1. Oktober 1937 in die Wehrmacht ein und wurde zum Artillerie-Regiment 24 kommandiert. Am 10. Mai 1939 wurde er zum Wachtmeister und am 1. Oktober 1941 zum Oberwachtmeister befördert. Am 10. Oktober 1941 folgte die Versetzung zur Sturmgeschütz-Abteilung 202 an die Ostfront. Am 10. und 11. Dezember 1942 gelang es Fritz Amling mit seinem Sturmgeschütz, während eines russischen Angriffs auf die 78. Infanterie-Division, 42 Feindpanzer abzuschießen. Hierfür wurde ihm am 11. Dezember 1942 das Ritterkreuz verliehen. Am 1. März 1943 wurde er zur Sturmgeschütz-Ersatz- und Ausbildungs-Abteilung 300 nach Neisse versetzt. Es schlossen sich bis Kriegsende diverse Ausbildungskommandos an. Ritterkreuz (11. Dezember 1942)
von Amsberg, Joachim
Joachim von Amsberg trat am 16. September 1890 als Fahnenjunker in die Kaiserlich Armee ein. Er kam dabei zum 1. Großherzoglich Mecklenburgisches Grenadier-Regiment Nr. 89. Am 17. November 1891 wurde er in diesem zum Sekondeleutnant befördert. Als Bataillonsadjutant wurde er am 16. Juni 1900 zum Oberleutnant befördert. Am 1. Oktober 1900 wurde er zur Kriegsakademie kommandiert. Im Frühjahr 1904 wurde er in den Großen Generalstab kommandiert. Am 20. März 1906 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Hauptmann in den Großen Generalstab versetzt. Am 1. Oktober 1912 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Major zum Persönlichen Adjutant von Prinz Eitel-Friedrich von Preußen ernannt. In dieser Position stand er auch noch zu Beginn des 1. Weltkrieges und die erste Zeit danach. Dabei wurde er im Sommer 1915 auch kurzzeitig als Führer des 2. Garde-Regiment zu Fuß an der Front eingesetzt. Ab Februar 1916 wurde er als Chef des Generalstabes in verschiedenen Generalstäben eingesetzt. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen und dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern noch sehr viele andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem 1. Weltkrieg wurde er in das Reichsheer übernommen. Dabei wurde er zuerst im Reichswehr-Infanterie-Regiment 11 eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann zum Stab vom 17. Infanterie-Regiment in Braunschweig. Dort wurde er am 18. Dezember 1920 zum Oberst befördert. Am 15. Juni 1921 wurde er zum Kommandeur des 17. Infanterie-Regiment in Braunschweig ernannt. Am 31. Dezember 1923 wurde er von diesem Kommando entbunden. Am 1. Januar 1924 wurde er dann zum Kommandeur der Infanterieschule in Dresden ernannt. Als solcher wurde er am 1. März 1924 zum Generalmajor befördert. Am 1. Februar 1927 wurde er zum Kommandeur der 2. Division der Reichswehr in Stettin ernannt. Als solcher war er dann gleichzeitig auch Befehlshaber vom Wehrkreis II. Er wurde dann am 1. April 1927 zum Generalleutnant befördert. Am 30. September 1929 wurde er aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Dabei wurden ihm die Charakter eines General der Infanterie verliehen. Am 20. April 1937 wurde ihm das Recht verliehen die Uniform des Infanterie-Regiment 17 mit den Generalsabzeichen zu tragen. 1938 trat er wieder zur Verfügung des Heeres. Er wurde aber nicht mehr verwendet. Am 31. Mai 1943 wurde seine z.V.-Stellung aufgehoben. Kurz nach dem Krieg ist er in Rostock gestorben.
Anding, Friedrich
Friedrich Anding war Leutnant der Reserve und Adjutant der Panzerjäger-Abteilung der Division Clausewitz. Am 8. Mai 1945 wurde ihm für die Vernichtung von sechs Panzern im Raum Stadensen das Ritterkreuz verliehen. Friedrich Anding war dreifacher Träger des Sonderabzeichens für das Niederkämpfen von Panzerkampfwagen durch Einzelkämpfer in Gold und dreimal in Schwarz. Zudem war er Träger des Infanterie-Sturmabzeichen, des EKI und des Verwundetenabzeichen in Silber. Nach dem Krieg trat Friedrich Anding der Bundeswehr bei, die er als Hauptmann der Reserve verließ. Ritterkreuz (23. April 1945)
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Andreae, Wolf
Oberst Wolf Andreae wurde am 24. Juni 1944 als Kommandeur des Werfer-Regiments 71 mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Ritterkreuz (24. Juni 1944)
Angel, Otto
Otto Angel trat am 4. April 1934 in die 1. Batterie des Artillerie-Regiments 7 in Würzburg ein. Am 20. August 1939 folgte seine Versetzung zum Artillerie-Regiment 103 nach Ansbach. Am 7. Juli 1941 wurde er zum Gefreiten der Reserve befördert. Am 8. Februar 1942 wurde Otto Angel zur Sturmgeschütz-Waffe versetzt und erhielt eine Ausbildung bei der Sturmgeschütz- und Ausbildungs-Abteilung 200 in Schweinfurt. Am 18. Oktober 1942 zum Obergefreiten der Reserve befördert, wurde er am 2. März 1943 zur Sturmgeschütz-Abteilung 185 versetzt. Hier wurde er nach fünf Monaten zum Unteroffizier der Reserve befördert. Im Januar 1945 erhielt Unteroffizier Angel Heimaturlaub. Da er nach diesem seine Abteilung nicht mehr erreichen konnte, meldete er sich im Februar 1945 bei der Panzer-Jagd-Abteilung 6 in Frankfurt an der Oder. Bei der Verteidigung von Körlin vor Stettin gelang es Unteroffizier Angel, am 7. März 1945 sieben russische T-34 abzuschießen. Am 10. März 1945 wiederholte er diese Abschußzahl. Damit trug er wesentlich zum Aufbau des Brückenkopfes Dievenow bei. Am 15. März 1945 erhielt er deswegen das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Ritterkreuz (15. März 1945)
Angelmaier, Heinz
Heinz Angelmaier wurde am 18. Februar 1945 als Hauptmann und Führer der Sturmgeschütz-Brigade 203 mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet.
de Angelis, Maximilian
Der Offizierssohn Maximilian de Angelis kam nach dem Besuch der militärischen Unterrealschule in Eisenstadt und der militärischen Oberrealschule in Mährisch-Weißkirchen an die Theresianische Militärakademie in Wiener Neustadt. Danach trat er am 18. August 1910 in das k.u.k. Feld-Kanonier-Regiment 42 in Steyr ein. Nach der Beförderung zum Oberleutnant am 1. August 1914 und der Ernennung zum Chef der 2. Batterie des Regiments am 7. September 1914, nahm er an den Kämpfen in Galizien und Südpolen teil. Am 1. Juli 1915 wurde de Angelis in den Stab der Kaiserjägerdivision versetzt und fand dort ab dem 9. Oktober 1916 als Generalstabsoffizier in der 2. Kaiserjägerbrigade Verwendung. Kurzzeitig wurde er in die 1. Kaiserjägerbrigade bzw. zur 88. Infanteriebrigade versetzt. Während dieser Zeit stieg er am 1. Mai 1917 zum Hauptmann auf. Als Oberleutnant und Batterie Chef rückte er 1914 ins Feld. Am 3. November 1918 geriet er in italienische Kriegsgefangenschaft, aus der er am 12. Oktober 1919 entlassen wurde. Später als Hauptmann trat er in das österreichische Bundesheer ein und wurde am 8. Juli 1921 zum Major ernannt. Ab dem 1. Januar.1926 arbeitete der Stabsoffizier im Generalstab des Brigadekommandos 3 in St. Pölten und wurde von dort am 1. November 1927 als Taktiklehrer an die Heeresschule Enns versetzt und wurde mit Wirkung zum 15. Januar 1929 zum Oberstleutnant befördert. Ab 1. September 1933 erfolgte eine Verwendung als stellvertretender Kommandeur der Offiziersakademie der 1. Brigade. Am 28. Juni 1933 wurde de Angelis zum Oberst ernannt. Ein Jahr später, am 1. September 1934, wurde er ins Bundesministerium für Landesverteidigung berufen und in der dortigen Abrüstungs-Konferenz (Chef-Abteilung 1) tätig. Von hier wurde er am 1. August 1935 als stellvertretender Kommandant und Lehrer für Operative Kriegsführung der Höheren Offizierskurse nach Wien versetzt. Während dieser Zeit entwickelten sich seine politische Aktivitäten und er wurde Führer des 1936 gegründeten (illegalen) Nationalsozialistischen Soldatenringes (NSR). Seine militärische Karriere blieb hiervon unberührt. In Wien ernannte man ihn am 13. März 1938 zum Staatssekretär für die Landesverteidigung und damit praktisch zum Leiter des Ministeriums als Nachfolger von General der Infanterie Wilhelm Zehner, der ein Monat später, am 11. April 1938 in Wien unter mysteriösen, umstrittenen Umständen zu Tode kam. In dieser Funktion hatte de Angelis beim Anschluss wesentlichen Einfluss an der Eingliederung des Österreichischen Bundesheeres in die Deutsche Wehrmacht. Nach seiner Beförderung zum Generalmajor am 13. März 1938 wurde er am 1. Juli 1938 in den Stab vom Infanterie-Regiment 30 der 18. Infanterie-Division kommandiert. Das Rangdienstalter in der Wehrmacht wurde auf den 1. April 1938 festgelegt. Am 10. November 1938 wurde er zum Artillerie-Kommandeur XV in Jena ernannt. Damit war er der Korpsartillerieführer vom XV. Armeekorps. Am 19. Juni 1939 wurde er zum Stab vom Heeresgruppen-Kommando 3 nach Dresden versetzt. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 wurde er zum Kommandeur der 76. Infanterie-Division ernannt. Mit dieser bezog er jetzt Stellungen im Westen. Im Frühjahr 1940 führte er die Division dann in den Westfeldzug. Am 1. Juni 1940 wurde er zum Generalleutnant befördert. Im Westfeldzug wurden ihm beide Eisernen Kreuze verliehen. Direkt im Anschluss an den Frankreichfeldzug wurde er dann mit der Division nach Polen verlegt. Ab Sommerbeginn 1941 führte er die 76. Infanterie-Division im Südabschnitt der Ostfront in den Ostfeldzug. Am 26. Januar 1942 wurde er mit der Führung vom XXXXIV. Armeekorps beauftragt. Am 9. Februar 1942 wurde ihm das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 1. März 1942 wurde er dann zum General der Artillerie befördert. Als solcher wurde er jetzt zum Kommandierenden General vom XXXXIV. Armeekorps ernannt. Mit seinem Korps wurde er im Raum Slawjansk eingesetzt und erzwang den Übergang über den Donez und stieß vor bis zum Kaukasus. Als Kommandierender General führte er seine Soldaten in Richtung Stalingrad und drehte mit seinem Korps in den Westkaukasus ab und stieß im Gebirge bis nach Tuapse vor. Beteiligt war er auch an den Rückzugskämpfen im Kuban-Brückenkopf, bei Melitopol, Cherson, Nikolajew und nordöstlich von Odessa. Für seine Leistungen als Truppenführer wurde dem General der Artillerie de Angelis am 12. November 1943 als 323. Soldaten der deutschen Wehrmacht das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 22. November 1943 gab er sein Kommando ab und wurde gleichzeitig mit der stellvertretenden Führung der 6. Armee beauftragt. Am 19. Dezember 1943 übernahm er wieder sein XXXXIV. Armeekorps. Am 8. April 1944 wurde ihm erneut die stellvertretende Führung der 6. Armee am Dnjestr übertragen. Mitte Juli 1944 gab er seine Führung ab und wurde dafür mit der stellvertretenden Führung der 2. Panzerarmee beauftragt. Mit dieser übernahm er die Küstenverteidigung im Raum Fiume – Valona übernahm und bekämpfte im Hinterland Partisanen. Am 1. September 1944 wurde er dann auch zum Oberbefehlshaber der 2. Panzerarmee ernannt. Während des Rückzuges verlief der Weg seines Kommandos über Belgrad, Südwestungarn und die südöstliche Steiermark nach Kärnten und in die Steiermark. Nach der Kapitulation der Wehrmacht geriet er am 9. Mai 1945 in US-Gefangenschaft. Am 4. April 1946 wurde jedoch General de Angelis an den Partisanenchef Tito ausgeliefert und im Oktober 1948 zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt. Dort saß er drei Jahre in Haft und wurde am 5. März 1949 den Sowjets überstellt, die ihn in einem Schauprozess am 28. Februar1952 zu zweimal 25 Jahren Gefängnis verurteilten. Erst im Herbst 1955 wurde er entlassen. Zunächst in Hannover wohnhaft, zog es ihn schließlich über München nach Graz, wo General der Artillerie a.D. Maximilian de Angelis am 6. Dezember 1974 verstorben ist. Ritterkreuz (9. Februar 1942) Eichenlaub (12. November 1943)
von Angern, Günther
Günther von Angern trat am 1. April 1911 als Fahnenjunker in die Kaiserlich Armee ein. Er kam dabei zum Jäger-Regiment zu Pferde Nr. 6. Am 18. November 1912 wurde er in diesem zum Leutnant befördert. Mit seinem Regiment kam er dann zu Beginn des 1. Weltkrieges an die Front. In diesem Krieg wurde er auf verschiedenen Positionen in seinem Regiment eingesetzt. Am 22. März 1916 wurde er zum Oberleutnant befördert. Ihm wurden neben beiden Eisernen Kreuzen noch einige andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem 1. Weltkrieg wurde er in das Reichsheer übernommen. Dabei kam er dann im 100.000 Mann-Heer der Reichswehr zum 6. (Preuß.) Reiter-Regiment. In diesem wurde er am 1. Oktober 1922 zum Rittmeister befördert. Als solcher wurde er am 1. Februar 1924 zur 3. Eskadron vom 8. (Preuß.) Reiter-Regiment in Militsch versetzt. Noch im gleichen Jahr wurde er dann zur Ausbildungs-Eskadron vom 8. (Preuß.) Reiter-Regiment nach Breslau versetzt. 1925 wurde er dann auch zum Chef der Ausbildungs-Eskadron vom 8. (Preuß.) Reiter-Regiment nach Breslau ernannt. Ab Herbst 1930 wurde er dann zum Stab der 1. Kavallerie-Division nach Frankfurt an der Oder kommandiert. In der Rangliste ist er im Frühjahr 1931 bei der 4. Eskadron vom 8. (Preuß.) Reiter-Regiment verzeichnet. Im Herbst 1931 wurde er dann auch offiziell zum Stab der 1. Kavallerie-Division versetzt. Am 1. April 1933 wurde er dort zum Major befördert. Am 1. Oktober 1934 wurde er in das Reichswehrministerium versetzt. Dort wurde er bei der Inspektion der Kavallerie eingesetzt. Im Frühjahr 1935 wurde er dann zum Kommandeur vom Reiter-Regiment Fürstenwalde ernannt. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1935 zum Oberstleutnant befördert. Bei der Enttarnung der Verbände bei der Erweiterung zur Wehrmacht wurde er dann automatisch zum Kommandeur vom 9. (Preuß.) Reiter-Regiment in Fürstenwalde ernannt. Auch bei der Umbenennung des Regiments zum Kavallerie-Regiment 9 am 6. Oktober 1936 blieb er weiter der Kommandeur. Als solcher wurde er am 1. März 1938 zum Oberst befördert. Am 10. November 1938 gab er sein Kommando ab. Dafür wurde er am gleichen Tag zum Kommandeur der 3. Schützen-Brigade ernannt. Diese führte er dann bei Beginn des 2. Weltkrieges zuerst im Polenfeldzug. Bereits in diesem wurden ihm beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Anfang Dezember 1939 wurde er dann zum Kommandeur der 11. Schützen-Brigade ernannt und auch mit ihrer Aufstellung beauftragt. Diese führte er dann zuerst im Frankreichfeldzug in den Kampf. Diese Brigade wurde besonders erfolgreich im Westfeldzug geführt. Von ihren Gegnern erhielt sie den Beinamen Gespenster-Division. Danach führte er die 11. Schützen-Brigade auch zu Beginn vom Ostfeldzug sehr erfolgreich. Für eine Tat bei Ostrog am 27. Juni 1941 wurde er am 22. Juli 1941 im Ehrenblatt des Deutschen Heeres genannt. Anfang August 1941 gab er dann das Kommando über die Brigade ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Am 15. August 1941 übernahm er dann die Führung über die 11. Panzer-Division im Ostfeldzug. Bereits am 24. August 1941 wurde er schwer verwundet. Er musste das Kommando abgeben und wurde nach dem Lazarettaufenthalt in die Führerreserve versetzt. Am 8. März 1942 wurde ihm das Deutsche Kreuz in Gold verliehen. Bis September 1942 dauerte sein Genesungsprozess. Dabei wurde er am 1. Oktober 1941 zum Generalmajor befördert. Am 15. September 1942 wurde er mit der Führung der 16. Panzer-Division beauftragt. Später wurde er im Kessel von Stalingrad zum Kommandeur der 16. Panzer-Division ernannt. Am 1. Dezember 1942 wurde er zum Generalleutnant befördert. Im Kessel von Stalingrad beging er vor der Kapitulation Selbstmord um der russischen Gefangenschaft zu entgehen. Ritterkreuz (5. August 1940)
von Apell, Georg
Georg von Apell trat am 14. März 1904 als Fahnenjunker in die Kaiserliche Armee ein. Er kam dabei zum Kurhessisches Jäger-Bataillon Nr. 11. Am 18. August 1905 wurde er in diesem Bataillon zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 17. Februar 1904 datiert. Kurz vor dem 1. Weltkrieg war er Oberleutnant und Adjutant seines Bataillons. Als solcher rückte er dann bei Beginn des Ersten Weltkrieges an die Front. Am 24. Dezember 1914 wurde er zum Hauptmann befördert. Im Herbst 1916 wechselte er dann nach einer Verwundung in den Generalstabsdienst. Im 1. Weltkrieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuze noch weitere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er in das Reichsheer übernommen. Dabei wurde er dann im Übergangsheer als Generalstabsoffizier zum Stab vom Gruppenkommando 1 nach Berlin versetzt. Auch bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr blieb er weiter bei diesem Stab im Einsatz. Ab Ende 1922 wurde er im Reichswehrministerium in Berlin eingesetzt. Dabei gehörte er zur Heeresabteilung (T 1) vom Truppenamt (TA). Im Sommer 1924 wurde er dann zum Stab der 6. Division der Reichswehr nach Münster versetzt. Am 1. Oktober 1926 wurde er dann in den Stab vom Infanterieführer VI nach Hannover versetzt. Dort wurde er am 1. Februar 1927 zum Major befördert. Im Sommer 1929 wurde er dann wieder zum Stab der 6. Division der Reichswehr nach Münster versetzt. Dort wurde er jetzt als Ia eingesetzt. Als solcher wurde er dann am 1. April 1931 zum Oberstleutnant befördert. Am 1. April 1932 wurde er dann zum Kommandeur des III. (Preuß.) (Jäger) Bataillons vom 15. Infanterie-Regiment in Kassel ernannt. Am 1. Oktober 1933 wurde er in dieser Funktion zum Oberst befördert. Am 1. Dezember 1933 wurde er zum Kommandeur vom 17. Infanterie-Regiment in Braunschweig ernannt. Dadurch wurde er bei der Erweiterung der Reichswehr zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment Braunschweig ernannt. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 17 ernannt. Am 1. Oktober 1936 wurde er zum Generalmajor befördert. Am 6. Oktober 1936 gab er sein Kommando ab. Er wurde dafür an diesem Tag zum Chef des Generalstabes vom Generalkommando XI. Armeekorps ernannt. Am 12. Oktober 1937 wurde er zum Chef des Stabes vom Gruppenkommando 2 ernannt. Als solcher wurde er am 1. Juni 1938 zum Generalleutnant befördert. Am 1. Dezember 1938 wurde er dann zum Kommandeur der 9. Infanterie-Division ernannt. Mit dieser Division bezog er dann zu Beginn des 2. Weltkrieges Stellungen im Westen. Zuerst führte er die Division dann im Westfeldzug in den Kampf. Nach dem Westfeldzug gab er im Sommer 1940 sein Kommando über die 9. Infanterie-Division ab. Er wurde jetzt in die Führerreserve versetzt. Am 1. Mai 1942 wurde er dann zur Verfügung gestellt. Am 30. Juni 1944 wurde er endgültig aus der Wehrmacht verabschiedet. Noch kurz vor Kriegsende ist er gestorben.
von Apell, Wilhelm
Wilhelm von Apell wurde ab 1903 als Kadett in Bensberg und Groß-Lichterfelde ausgebildet. Am 31. März 1910 ist er dann als Fähnrich in das Westfälische Jäger-Bataillon Nr. 7 eingetreten. Am 18. August 1911 wurde er zum Leutnant befördert. Danach nahm er am 1. Weltkrieg teil. Ausgerückt ist er als Zugführer einer Maschinengewehr-Kompanie. Später wurde er als Bataillonsadjutant und Kompanieführer im Jäger-Bataillon Nr. 7 bzw. Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 7 eingesetzt. Dabei wurde er zweimal verwundet und ihm wurden beide Eisernen Kreuze verliehen. Am 15. Oktober 1916 wurde er zum Oberleutnant befördert. Nach dem 1. Weltkrieg wurde er in die Reichswehr übernommen. Zunächst wurde er bei der Infanterieschießschule in Wünsdorf eingesetzt. 1921 wurde er dann beim II. Lehrgang an der Infanterieschule in München eingesetzt. Am 1. November 1923 wurde er zum Hauptmann befördert. Er wurde jetzt zum Stab vom II. Bataillon des 1. (Preuß.) Infanterie-Regiment versetzt. 1924 wurde er dann zum Kompaniechef der 6. Kompanie vom 1. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Insterburg ernannt. 1927 wurde er dann zum Kompaniechef der 8. (MG) Kompanie vom 1. (Preuß.) Infanterie-Regiment ernannt. Ab 1930 wurde er dann als MG-Offizier beim Regimentsstab vom 1. (Preuß.) Infanterie-Regiment eingesetzt. Am 1. Oktober 1932 wurde er dann als Rittmeister zum Stab vom 16. Reiter-Regiment nach Erfurt versetzt. Am 1. September 1933 wurde er zum Major befördert. Er blieb weiter beim Stab vom 16. Reiter-Regiment eingesetzt. Am 1. Oktober 1934 wurde er zum Kommandeur vom neu aufgestellten II. Halb-Regiments des Reiter-Regiment Erfurt. Am 15. Oktober 1935 wurde er zum Kommandeur des daraus gebildeten Kradschützen-Bataillon 2 in Eisenach ernannt. Am 1. April 1936 wurde er zum Oberstleutnant befördert. 1937 wurde er mit seinem Bataillon nach Bad Kissingen verlegt. Am 31. Juli 1938 gab er sein Kommando ab. Er übernahm dafür am 1. August 1938 das neu aufgestellte Kavallerie-Schützen-Regiment 11 in Waidhofen. Am 1. Oktober 1938 wurde er zum Oberst befördert. Er führte das Regiment bei der 4. leichten Division auch im Polenfeldzug. Bereits dabei wurden ihm die Spangen zu beiden Eisernen Kreuzen verliehen. Am 16. Februar 1940 gab er dann das Kommando über das Regiment ab und übernahm dafür als Kommandeur die neue 9. Schützen-Brigade bei der 9. Panzer-Division. Am 1. April 1941 wurde er zum Generalmajor befördert. Am 12. April 1941 wurde er namentlich im Wehrmachtsbericht genannt: „Bei dem Vorstoß einer Panzerdivision auf Üsküb am 6. und 7. April haben sich Oberst Apell, Kommandeur einer Schützenbrigade, und Oberstleutnant Borowiezt, Kommandeur einer Panzerjägerabteilung, besonders ausgezeichnet.“ Am 14. Mai 1941 wurde ihm für die Leistungen beim Balkanfeldzug das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 27. August 1941 gab er dann das Kommando ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Bereits am 25. September 1941 übernahm er dann als Kommandeur die 22. Panzer-Division. Bis zum 8. Oktober 1942 blieb er in dieser Stellung. Dann wurde er erneut in die Führerreserve versetzt. Dabei bildete er zunächst die verwundeten Offiziere des Stellvertretenden Generalkommando XVII. Armeekorps aus. Am 15. März 1943 wurde er dann zum Wehrersatzinspekteur Wien ernannt. Am 1. April 1943 wurde er auch noch zum Generalleutnant befördert. Seine Dienstellung wechselte bis zur Kapitulation nicht mehr. Er geriet bei Kriegsende in amerikanische Gefangenschaft, aus der er am 11. Juli 1947 wieder entlassen wurde. Ritterkreuz (14. Mai 1941)
Arndt, Edgar
Edgar Arndt war der Sohn des Rechnungsrates Albert Arndt und dessen Ehefrau Henriette. Er trat am 20. September 1911 als Fahnenjunker in das Grenadier-Regiment König Friedrich der Grosse (3. Ostpreußisches) Nr. 4 ein, in dem er am 22. Mai 1912 zum Fähnrich und am 15. Februar 1913 zum Leutnant befördert wurde. Zwischen Mai 1912 und Januar 1913 besuchte er die Kriegsschule in Anklam. Bei Kriegsausbruch wurde Edgar Arndt am 20. August 1914 Ordonnanz-Offizier im Stab des Ersatz-Regiments 1 und bereits am 28. August 1914 Kompaniechef in der 44. Ersatz-Division. Am 5. September 1914 wurde er zum Adjutant der Ersatz-Abteilung des Grenadier-Regiments König Friedrich der Grosse (3. Ostpreußisches) Nr. 4. Am 3. April 1915 übernahm er das Kommando über eine Kompanie im Ersatz-Grenadier-Regiment 4. Am 25. Mai 1915 wurde er in das 1. Festungs-MG-Bataillon des I. Armeekorps versetzt. Ab dem 16. September 1915 war er Führer des 2. MG-Bataillons Tilsit II und ab dem 18. Oktober 1915 Kompaniechef im Infanterie-Regiment 381. Am 6. Juni 1916 wurde er zum Oberleutnant befördert und am 7. März 1917 zum Erstz-Regiment 4 versetzt, bis er am 16. März 1917 den Posten des Adjutanten des Infanterie-Regiments 165 übernahm. Am 19. Juni 1917 wurde er erneut Kompaniechef im Ersatz-Regiment 4. Am 14. Juli 1917 wurde er Kommandeur des Füsilier-Bataillons im Grenadier-Regiment König Friedrich der Grosse (3. Ostpreußisches) Nr. 4. Vom 24. August bis zum 22. September 1917 war er MG-Offizier im Stab des Landwehr-Infanterie-Regiments 9. Anschließend wurde er zum Adjutanten der Landwehr-Infanterie-Brigade 5 ernannt und am 18. Februar 1918 wurde er 1. Ordonnanz-Offizier im Stab der 226. Infanterie-Division. Ab dem 15. April 1918 fungierte er als Verbindungsoffizier der Division beim Generalkommando des III. Reservekorps und war vom 25. April 1918 bis 16. Januar 1919 erneut Adjutant bei der Landwehr-Infanterie-Brigade 5. Zugleich war er vom 28. Oktober bis zum 5. November 1918 Generalstabsoffizier im Aufklärungsstab der Gruppe „von dem Borne“. Ab dem 16. Januar 1919 war er Hilfsoffizier IIa beim Generalkommando des 1. Kavallerie-Korps und ab dem 1. Oktober 1919 1. Ordonnanz-Offizier beim Wehrkreiskommando I. Am 1. Februar 1920 wurde er Kompaniechef im Schützen-Regiment 1. Ab dem 1. Juni 1920 war er Nachrichten-Offizier im I. Bataillon, am 1. November 1920 wurde er in das Infanterie-Regiment 11. Am 1. Oktober 1921 folgte seine Versetzung in den Stab der Kraftfahrzeug-Abteilung 1 und am 1. Februar 1924 in das Infanterie-Regiment 1, wo er am 1. Dezember 1924 Kompaniechef wurde. Am 1. März 1923 war er zum Rittmeister befördert worden. Am 31. Januar 1932 wurde Edgar Arndt aus dem Militärdienst verabschiedet. Am 1. Februar 1932 trat er der Landwehr bei und übernahm dort am 1. Oktober 1932 die Führung der MG-Ausbildungs-Truppe 3 in Kolberg. Am 1. Dezember 1933 wurde er zum Major (E)* befördert und nach Wandsbek versetzt. Am 1. Oktober 1934 wurde er als Major wieder in den aktiven Dienst übernommen und Bataillons-Kommandeur im Infanterie-Regiment 25. Ab dem 1. Oktober 1937 fungierte er als Ausbildungsleiter Cottbus. Am 1. August 1939 zum Oberstleutnant befördert, wurde er am gleichen Tag Kommandeur des Infanterie-Regiments 337. Mit seinem Regiment nahm er 1949 am Polenfeldzug und 1940 am Westfeldzug teil. Am 1. Januar 1940 wurde er zum Oberst befördert. Mit seinem Regiment verblieb er nach dem Westfeldzug in Frankreich im Raum Calais. Am 10. März 1942 musste er wegen einer schweren Erkrankung das Kommando über das Regiment abgeben. Er wurde in die Führerreserve versetzt und nach seiner Genesung am 20. März 1942 Leiter der Kompanieführerschule der 1. Armee. Ab dem 30. November 1942 fungierte er als General z.b.V. beim AOK 1. Ab dem 9. Mai 1943 war er mit der Führung der 158. Reserve-Division beauftragt, bis er am 1. Juni 1943 erneut in die Führer-Reserve versetzt wurde. Ab dem 30. Juli 1943 war er Kommandeur der 708. Infanterie-Division. Am 24. August 1944 ist er als Divisionskommandeur während der Kämpfe in Frankreich bei Les Loges Margueron gefallen. *Ausgeschiedene ehemalige Offiziere wurden oft als zivile Angestellte der (schwarzen) Reichswehr in „Landesschutzangelegenheiten“ beschäftigt (L-Angestellte). Ab dem 1. Oktober 1933 taten diese als sog. L-Offiziere (L = Landsschutz; nicht Landwehr) Dienst in Kommandostellen der Reichswehr, trugen weiterhin Zivil und hatten an ihrem Rang ein „a.D.“ Das war wie eine eigene Laufbahn mit eigener Besoldung neben dem aktiven Offizierskorps. Am 5. März 1935 erfolgte die Umbenennung in E-Offiziere für Ergänzungsoffizierskorps. Hier trugen die Ränge dann ein (E) als Zusatz. Diese Offiziere wurden nur in bestimmten Bereichen, meist Innendienst eingesetzt und machten während der Aufrüstung aktive Offiziere frei für andere Verwendungen.
Literatur und Quellen:
Ottomar Krug: Die Generale der Wehrmacht 1918 – 1945, Bundesarchiv Freiburg, Sig. MSG 109/10843
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad Nauheim, Podzun 1953
Arndt, Fritz
Fritz Arndt war Obergefreiter im Panzer-Pionier-Bataillon 32. Im März 1943 verteidigte Fritz Arndt zusammen mit Kameraden eine Bunkeranlage gegen angreifende russische Soldaten. Als alle Kameraden um ihn herum gefallen waren, setzte er den Kampf gegen die angreifenden Rotarmisten fort und verhinderte so den Durchbruch an dieser Stelle. Hierfür wurde er am 31. März 1943 mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Am 5. Oktober 1943 führte Feldwebel Fritz Arndt einen Pionierzug seines Bataillons gegen durchgebrochene russische Kräfte. Es gelang ihm mit seinem Zug, die eingebrochenen russischen Kräfte aufzuhalten und zusammen mit den nun wieder gesammelten Panzergrenadieren hinter die ursprüngliche HKL zurückzudrängen. Hierfür erhielt er am 9. Dezember 1944 das Eichenlaub verliehen. Ritterkreuz (31. März 1943) Eichenlaub (9. Dezember 1944)
Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 – 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 – 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011
Arndt, Karl
Karl Arndt besuchte von April 1908 bis Oktober 1909 die Unteroffiziervorschule Wohlau in Schlesien. Im Anschluß wurde er bis Ende November 1911 zur 2. Kompanie der Unteroffizierschule Potsdam kommandiert. Am 1. Oktober 1911 wurde er in die 2. Kompanie vom 1. Niederschlesisches Infanterie-Regiment „Graf Kirchbach“ Nr. 46 versetzt und bei diesem am 27. Januar 1912 zum Unteroffizier befördert. Am 2. August 1914 zog er mit seinem Regiment ins Feld, wo er am 24. September 1914 verwundet wurde. Am 16. Juni 1915 zum Sergeant befördert, kam er nach seiner Genesung zum Ersatz-Bataillon seines Regiments und am 24. November 1915 zurück ins Feld. Am 15. Juni 1915 wurde er wegen Tapferkeit vor dem Feind zum Vizefeldwebel befördert. Im Herbst 1918 geriet er in britische Kriegsgefangenschaft. Im 1. Weltkrieg wurde er mehrmals verwundet. Im Ersten Weltkrieg wurde er mit beiden Eisernen Kreuzen ausgezeichnet. Am 20. März 1919 wurde er wieder freigelassen. Am 15. August 1919 kam er als Kompanie-Offizier und Leutnant in das Volkswehr-Bataillon V. Er wurde danach in das Reichsheer übernommen. Am 15. Februar 1920 wurde er in das Reichswehr-Schützen-Regiment 105 versetzt. Beim Übergangsheer im Frühjahr 1920 kam er in das Reichswehr-Infanterie-Regiment 9. Am 1. Oktober 1920 kam er bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr in das 8. (Preuß.) Infanterie-Regiment. In diesem wurde er am 18. Dezember 1923 zum Oberleutnant befördert. Das Rangdienstalter wurde auf den 1. Dezember 1923 festgelegt. Im Winter 1923/24 wurde er etwa 4 Monate als Führer der 5. Kompanie vom 8. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Glogau eingesetzt. Danach wurde er dann wieder als Kompanieoffizier in der 5. Kompanie verwendet. 1924/25 wurde er dann in die 2. Kompanie vom 8. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Frankfurt an der Oder versetzt. 1926/27 wurde er dann in die 4. (MG.) Kompanie vom 8. (Preuß.) Infanterie-Regiment ebenfalls in Frankfurt versetzt. Am 1. November 1928 folgte unter gleichzeitiger Beförderung zum Hauptmann seine Versetzung in die 11. Kompanie vom 8. (Preuß.) Infanterie-Regiment nach Görlitz. Am 6. Dezember 1928 wurde er dann zum Chef der 3. Kompanie vom 8. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Frankfurt ernannt. Am 1. Oktober 1930 kam er dann zur 13. Kompanie vom 8. (Preuß.) Infanterie-Regiment ebenfalls in Frankfurt. Am 1. April 1931 wurde er dann zum Chef der 13. (Minenwerfer) Kompanie vom 8. (Preuß.) Infanterie-Regiment ernannt. Am 1. Oktober 1934 kam er bei der Erweiterung der Reichswehr zum Infanterie-Regiment Frankfurt. Bei diesem wurde er dann Kompanie-Offizier in der 13. und 14. Kompanie vom Regiment eingesetzt. Am 20. April 1935 wurde er dort zum Major befördert. Bei der Enttarnung der Verbände kam er dann im Zuge der Erweiterung am 15. Oktober 1935 in das Infanterie-Regiment 68. Er übernahm an diesem Tag das I. Bataillon seines Regiments. Am 27. Januar 1936 hatte er einen Autounfall, so dass er von seiner Stellung als Bataillonskommandeur zurücktreten musste. Er kam dann in den Stab vom Infanterie-Regiment 68. Am 1. August 1936 wurde er zum Kommandeur vom Ergänzungs-Bataillon 16 in Berlin-Spandau ernannt. Durch die Umbenennung des Bataillons wurde er am 6. Oktober 1936 zum Kommandeur vom Ergänzungs-Bataillon vom Infanterie-Regiment 67 ernannt. Als solcher wurde er am 1. Januar 1938 zum Oberstleutnant befördert. Mitte Januar 1939 wurde er dann zum Kommandeur des II. Bataillons vom Infanterie-Regiment 68 ernannt. Dieses führte er dann bei Beginn des 2. Weltkrieges im Sommer 1939 in den Polenfeldzug. Bereits im Polenfeldzug wurde ihm die Spange zum Eisernen Kreuz 2. Klasse verliehen. Am 6. Februar 1940 wurde er zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 511 ernannt. Dieses Regiment führte er dann in den Westfeldzug. Dabei wurde ihm dann die Spange zum Eisernen Kreuz 1. Klasse verliehen. Nach dem Feldzug blieb das Regiment als Besatzungstruppe in Frankreich. Am 20. November 1940 wurde er zum Oberst befördert. Das Rangdienstalter wurde auf den 1. November 1940 datiert. Im Frühjahr 1941 verlegte er mit seinem Regiment nach Polen. Zum Beginn des Sommers 1941 führte er das Infanterie-Regiment 511 dann im Ostfeldzug beim Angriff auf Mittelrussland. Für die Leistungen seines Regiments während der Schlacht um Kiew wurde er am 23. Januar 1942 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Auch bei der Umbenennung des Regiments zum Grenadier-Regiment 511 Mitte Oktober 1942 blieb er weiter der Kommandeur. Mitte Januar 1943 gab er sein Kommando ab und wurde dafür mit der Führung der 293. Infanterie-Division im Mittelabschnitt der Ostfront beauftragt. Am 10. März 1943 wurde er zum Generalmajor befördert. Das Rangdienstalter wurde auf den 1. April 1943 festgelegt. An diesem Tag wurde er dann zum Kommandeur der 293. Infanterie-Division ernannt. Am 8. November 1943 wurde er zum Generalleutnant befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Oktober 1943 festgelegt. Anfang November 1943 gab er sein Kommando bei der Auflösung der Division ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Er wurde dafür am 20. November 1943 zum Kommandeur der neuen 359. Infanterie-Division ernannt. Als solcher wurde er am 2. Juli 1944 mit dem Deutsches Kreuz in Gold ausgezeichnet. Im Raum von Krakau gelang es ihm mit seiner Division, den Durchbruch russischer Verbände nach Süden über die Weichsel zu vereiteln. Hierfür wurde er am 1. Februar 1945 mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Am 22. Januar 1945 wurde er für diese Tat auch namentlich in den Ergänzungen zum Wehrmachtsbericht genannt: „Im Raum von Krakau hat die brandenburgische 359. Infanteriedivision unter Führung von Generalleutnant Arndt durch hervorragende Standfestigkeit und beispielhaften Angriffsschwung den Durchbruch weit überlegener feindlicher Kräfte nach Süden über die Weichsel vereitelt und dadurch den Aufbau einer geschlossenen Abwehrfront ermöglicht.“ Mitte April 1945 wurde er mit der Führung des XXXIX. Panzerkorps beauftragt. Am 8. Mai 1945 geriet er in amerikanische Gefangenschaft. Aus dieser wurde er erst am 5. Juli 1947 entlassen. Ritterkreuz (23. Januar 1942) Eichenlaub (1. Februar 1945)
Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 – 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 – 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011
von Arnim, Hans-Jürgen
Hans-Jürgen von Arnim trat am 1. April 1908 als Fahnenjunker in das kaiserliche Heer ein. Der Offizierssohn kam dabei zum 4. Garde-Regiment zu Fuß. Bei diesem wurde er am 19. August 1909 nach dem Besuch der Kriegsschule Danzig zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 17. August 1907 datiert. Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges wurde er dann mit dem Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 93 an die Front versetzt. Dort wurde er bereits Ende August 1914 verwundet. Er kam aber noch im Herbst wieder zum Regiment zurück. Noch 1914 wurde er bereits mit beiden Eisernen Kreuzen ausgezeichnet. Am 27. Januar 1915 wurde er zum Oberleutnant befördert. Im Sommer 1916 wurde er erneut verwundet, kam aber noch im gleichen Jahr wieder zum Regiment zurück. Zeitweise wurde er jetzt auch als Adjutant der 4. Garde-Infanterie-Division eingesetzt. Am 27. Januar 1917 wurde er zum Hauptmann befördert. Im Sommer 1918 wurde er dann auch mit dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern ausgezeichnet. Zum Ende des Krieges trug er auch das Verwundetenabzeichen in Silber. Nach dem 1. Weltkrieg wurde er in das Reichsheer übernommen. Dort kam er zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 29. Mit der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann als Kompaniechef zum 5. (Preuß.) Infanterie-Regiment. Im Herbst 1921 wurde er zur Führergehilfenausbildung in den Stab der 2. Division der Reichswehr versetzt. Am 1. Oktober 1922 wurde er dann in den Generalstab vom Gruppenkommando 2 versetzt. Am 1. Oktober 1924 wurde er dann in das Reichswehrministerium versetzt. Dort wurde er in der Heeresabteilung (T 1) eingesetzt. Am 1. Oktober 1925 wurde er dann in den Stab vom Gruppenkommando 1 versetzt. Ende 1926 wurde er dann in den Stab der 7. Division der Reichswehr versetzt. Dort wurde er am 1. April 1928 zum Major befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Februar 1928 festgelegt. Am 1. Oktober 1929 wurde er dann in den Stab vom Artillerieführer VII versetzt. In diesem wurde er am 1. April 1932 zum Oberstleutnant befördert. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1932 zum Kommandeur des I. Bataillons vom 2. (Preuß.) Infanterie-Regiment ernannt. 1934 wurde er dann zum Stab vom Artillerieführer VI versetzt. Dort wurde er am 1. Juli 1934 zum Oberst befördert. Bei der Enttarnung der Verbände bei der Erweiterung der Reichswehr wurde er zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 68 ernannt. Am 1. Januar 1938 wurde von Arnim zum Generalmajor befördert. Im Zuge der Blomberg-Fritsch-Affäre wurde von Arnim am 4. Februar 1938 zum Kommandeur der Heeresdienststelle 4 in Schweidnitz ernannt. Im Polenfeldzug führte er ab dem 8. September die 52. Infanterie-Division. Ihm wurden dann innerhalb kurzer Zeit beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Am 1. Dezember 1939 wurde er zum Generalleutnant befördert. Am 5. Oktober 1940 erhielt er das Kommando über die neu aufzustellende 17. Panzer-Division. Diese führte er dann zuerst im Russlandfeldzug bei der Heeresgruppe Mitte in den Einsatz. Er wurde dabei nach wenigen Tagen verwundet. Am 4. September 1941 wurde ihm das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Wiederhergestellt übernahm er Mitte September 1941 wieder seine Division. Am 11. November 1941 übernahm er die Führung über das XXXIX. Armeekorps. Am 17. Dezember 1941 wurde er dann zum General der Panzertruppen befördert, wobei das Rangdienstalter auf den 1. Oktober 1941 festgesetzt wurde. Damit wurde er jetzt auch zum Kommandierenden General vom XXXIX. Armeekorps. Im Juli 1942 wurde dieses dann zum XXXIX. Panzerkorps umbenannt, er blieb weiter der Kommandierende General. Am 1. Dezember 1942 gab er sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Am 3. Dezember 1942 wurde er zum Generaloberst befördert. Er wurde an diesem Tag auch zum Oberbefehlshaber der 5. Panzerarmee ernannt. Er erhielt den Auftrag, den tunesischen Brückenkopf gegen die alliierten Landungen ( Operation „Torch“) in Marokko zu verteidigen. Das Vorhaben gelang und die 5. Panzerarmee konnte sich mit dem DAK in Tunesien vereinigen. Nach der Abberufung von Generalfeldmarschall Rommel aus Afrika übernahm von Arnim Anfang März 1943 den Oberbefehl über die Heeresgruppe Afrika, mit der er am 12./13. Mai 1943 kapitulierte. Er geriet dabei in alliierte Gefangenschaft. Aus dieser wurde er im Jahr 1947 wieder entlassen. Ritterkreuz (4. September 1941)
Ascher, Dietrich
Geb. 23.04.23 in Graz/Steiermark als Sohn eines Arztes. Nach Schulabschluss im Herbst 1940 zum RAD, Jan. 41 mit 18 Jahren zum Geb.Jäg.Rgt. 138, bald freiwillige Meldung zum Sturmgeschützkorps, Ausbildung an der Art.Schule Jüterbog. Juni 41 erste Fronteinsätze in Russland, als Geschütz-Kdt mit der Stu.Gesch.Abt. 185 Gefechte im Baltikum, Offensive nach Leningrad. 1941/42 am Ladogasee, Wolchow und bei Welikje Luki vierfach verwundet, zahlreiche Sturmeinsätze und persönliche Abschüsse. Nach letzter Verwundung Auszeit im Lehr.Kdo. der Art.Schule bzw. der Stu.Gesch.Schule Burg, erst im Dez. 42 EK.II und Sturmabz.. 1943 Offz.Ausb., 25.01.44 als Leutnant d.R. Zugfhr. in der 2./Stu.Gesch.Abt.259. Brennpunkteinsätze im Südabschnitt, Aug. 44 EK.I, schwere Schlachten in Ostpreußen. Als Feuerwehr für die 21. ID bei Gumbinnen gefechtsentscheidende Einsätze und Gegenangriffe, hierfür am 28.02.45 RK (Abt. brachte mind. drei weitere RK-Träger hervor). Erneut verwundet, mit einem Lazarettschiff aus dem Ostpreußen-Kessel evakuiert. Nach dem Krieg Karriere als Industrieller, zuletzt Kommerzialrat und Vorstandmitglied eines großen Unternehmens. Ritterkreuz (28. Februar 1945)
Aschoff, Dr. Albrecht
Im Sommer 1916 trat Albrecht Aschoff als Fahnenjunker in das Thorner Feldartillerie-Regiment 81 ein. Im Herbst 1917 wurde er zum Leutnant befördert, 1919 nahm er seinen Abschied aus dem Militärdienst. Er absolvierte ein juristisches Studium und war von 1927 bis 1934 freier Anwalt in Berlin. 1934 wurde er als Hauptmann reaktiviert und kam zum Artillerie-Regiment 3. Von Mai 1934 bis zu Kriegsbeginn war er Batterie-Chef im reitenden Artillerie-Regiment Sagan. Später wurde er zum Panzer-Artillerie-Regiment 76 nach Wuppertal versetzt. Im Herbst 1939 wurde er Kommandeur der II. Abteilung des Panzer-Artillerie-Regiments 76, gleichzeitig wurde er zum Major befördert. Nach einer Verwendung beim Wehrwirtschafts- und Rüstungs-Stab im OKW wurde er im Sommer 1942 als Oberstleutnant (Februar 1940) Verbindungsoffizier bei der 8. italienischen Armee im Raum Stalingrad. Vom Herbst 1942 bis April 1943 war er Chef des Wirtschaftsstabes Afrika bei der Heeresgruppe Rommel. Im Frühling 1943 folgte die Beförderung zum Oberst. Dann bis Herbst 1943 Heeresgruppenwirtschaftsführer bei der Heeresgruppe B in Oberitalien. Vorübergehend war er mit der Führung des Artillerie-Regiments 92 beauftragt. Im Herbst 1943 wurde er Kommandeur des Panzer-Regiments 8, mit dem er in Ungarn eingesetzt wurde. Im Frühjahr 1945 wurde er mit der Führung der 16. Panzer-Division beauftragt. Bei Kriegsende geriet er in russische Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Rückkehr 1955 betätigte sich Dr. Albrecht Aschoff politisch in Essen und wurde Mitglied im Bundestag. Er war Mitglied des Verteidigungsausschusses und des Europäischen Parlaments bis 1965.
Audorff, Paul
Seine Jugend verbrachte Paul Audorff in seinem Elternhaus in Bayern. Nach verbrachter Schulzeit und abgeschlossener Forstschulausbildung trat er als 19 jähriger 1923 bei der 14. Kompanie des 16.(bayr.) Infanterieregiments ein, um Berufssoldat zu werden. In den Garnisonen Landshut und Erlangen avancierte er bis zum Feldwebel. Audorff gehörte zu jenen Unteroffizieren, die bereits am 1.juli 1934 unter gleichzeitiger Beförderung zum Leutnant bzw. Oberleutnant in das aktive Offizierskorps übernommen wurden. Am 1. Januar 1937 wurde er Hauptmann und führte die 9.Kompanie des Infanterie-Regiment 42. Mit eben dieser Kompanie ging Audorff in den Polenfeldzug ,wo er nach schweren Kämpfen bei Stuzianka mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet wurde. Im Februar 1940 wurde Audorff Kommandeur des neu aufgestellten I./Infanterie-Regiment 330 , das wenig später in Infanterie-Regiment 596 umbenannt wurde. Mit diesem Bataillon kämpfte Paul Audorff im Frankreichfeldzug beim Durchbruch durch die Maginot-Linie. Hier erhielt er im Juni 1940 das EK 1. Nach der Kapitulation Frankreichs bliebt das Infanterie-Regiment 596 als Wachbataillon in Paris. Hier wurde Audorff am 1. Oktober 1941 Major. Im Herbst 1942 stellte Major Audorff in Grafenwöhr das Infanterieregiment 754 auf und mit dem Stichwort „Krimhilde“ ,welches die Aufstellung der 334. Infanterie-Division auslöste, wurde Audorff Regimentskommandeur. Am 21.Dezember 1942 ging es nach Afrika. Unmittelbar nach der Landung in Bizerta wurde das 1.Bataillon des Regiments Audorff zur Verstärkung in den Raum Madjez el Bab-Tunis geworfen. Hier führte Major Audorff schwere Kämpfe mit Einheiten der britischen 78. Infanterie-Division im Gebiet der zur Berühmtheit gelangenden „Weihnachtsberge“. Am 1.Februar 1943 wurde Audorff zum Oberstleutnant befördert. Schwere Rückzugskämpfe im Jahr 1943 meisterte Audorff immer wieder durch persönliche Tapferkeit und Fürsorge für seine Männer. Als in der Nacht zum Karfreitag ,den 23. April 1943 der englische Großangriff begann, ging es auf Biegen und Brechen. Das Ende kam für Audorff am 8. Mai 1943 , wo er bei Protville in Gefangenschaft geraten war, als er Verstärkung für seine Kampftruppe heran holen wollte. Er blieb bis März 1946 in amerikanischer Gefangenschaft. Anfang Juli 1943 erfuhr er, dass ihm am 27. Juni 1943 das Ritterkreuz verliehen worden war. Ritterkreuz ( 27. Juni 1943)
Text: Dirk Müller ,Quelle: RK-Träger des Afrikakorps, Foto: Bildpostkarte
Auleb, Helge
Helge Auleb trat am 1. März 1907 als Fahnenjunker in die Kaiserlich Armee ein. Er kam dabei zum 12. Königlich Sächsiches Infanterie-Regiment Nr. 177. In diesem wurde er am 18. August 1908 zum Leutnant befördert. Mit seinem Regiment zog er bei Ausbruch des 1. Weltkrieges an die Front. Dort wurde er am 28. November 1914 zum Oberleutnant befördert. Am 18. April 1916 wurde er bei seinem Regiment zum Hauptmann befördert. Er wurde für den Rest des Krieges noch bei verschiedenen Einheiten und Stäben eingesetzt. Ab Frühjahr 1917 fand er dann Verwendung im Generalstabsdienst. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch weitere Auszeichnungen verliehen. Nach dem 1. Weltkrieg wurde er nach einer kurzen Zeit beim Hessischen Freikorps in das Reichsheer übernommen. Dabei wurde er im Übergangsheer im Frühjahr 1920 als Kompaniechef im Reichswehr-Infanterie-Regiment 22 eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann als Kompaniechef zum 15. Infanterie-Regiment. Anfang 1924 wurde er dann für die nächsten Jahre in den Generalstab der 3. Kavallerie-Division nach Weimar versetzt. Am 1. Oktober 1927 wurde er dann zum Stab vom Artillerieführer I nach Königsberg versetzt. Dort wurde er am 1. Februar 1929 zum Major befördert. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1930 zum Stab der 1. Division der Reichswehr nach Königsberg versetzt. Am 1. Oktober 1932 wurde er dann zur Kommandantur Königsberg versetzt. Dort wurde er am 1. Juli 1933 zum Oberstleutnant befördert. Am 1. Oktober 1933 wurde er dann zur Wehrgauleitung Lübeck versetzt. Bei der Erweiterung der Reichswehr kam er am 1. Oktober 1934 zum Stab der Reichswehrdienststelle Hamburg. Noch im Frühjahr 1935 zum Chef des Stabes vom Wehrkreiskommando X ernannt. Am 1. Juni 1935 wurde er zum Oberst befördert. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er am 15. Oktober 1935 zum Chef des Generalstabes vom X. Armeekorps ernannt. Im Sommer 1936 wurde er dann zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 77 in Düsseldorf ernannt. Am 6. Oktober 1936 wurde er durch die Umbenennung des Regiments zum Kommandeur vom neuen Infanterie-Regiment 39 in Düsseldorf ernannt. Am 1. Februar 1939 wurde er zum Generalmajor befördert. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 gab er sein Kommando ab. Er wurde jetzt zum Oberquartiermeister der 5. Armee ernannt. Mitte Oktober 1939 wurde er zum Oberquartiermeister der 2. Armee ernannt. Am 1. November 1939 wurde er dann zum Oberquartiermeister der Heeresgruppe A ernannt. In dieser Funktion nahm er dann im Frühjahr 1940 am ersten Teil des Westfeldzuges teil. Mitte Juni 1940 wurde er dann Chef des Stabes vom Militärbefehlshaber Nordfrankreich. Am 1. Juli 1940 wurde er zum Chef des Stabes vom Chef der Militärverwaltung Frankreich ernannt. Ende Juli 1940 wurde er bereits wieder abgelöst. Er wurde dafür jetzt zum Kommandeur der 72. Infanterie-Division ernannt. Bereits Anfang September 1940 gab er sein Kommando wieder an seinen Vorgänger ab. Er wurde jetzt in die Führerreserve versetzt. Nach zwei Wochen wurde er dann mit der Führung der 290. Infanterie-Division beauftragt. Nach nicht einmal einem Monat gab er die Führung wieder ab. Er wurde jetzt zum Kommandeur der 6. Infanterie-Division ernannt. Diese setzte er zunächst als Besatzungstruppe in Frankreich ein. Als Kommandeur wurde er am 1. Dezember 1940 zum Generalleutnant befördert. Im Frühjahr 1941 verlegte er mit der Division nach Ostpreußen. Zu Beginn des Sommers 1941 wurde er mit der 6. Infanterie-Division beim Angriff auf Mittelrussland eingesetzt. Er trug bereits im Herbst 1941 beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen. Am 26. Dezember 1941 wurde er mit dem Deutsches Kreuz in Gold ausgezeichnet. Ende Januar 1942 gab er sein Kommando über die 6. Infanterie-Division ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Anfang Juni 1942 wurde er dann zum General z.b.V. für den Heeresstreifendienst beim Küstenstab Asow ernannt. Durch die Enttarnung dieses Verbandes wurde er im Juli 1942 zum General z.b.V. des Heeresstreifendienstes bei der Heeresgruppe A ernannt. Ende 1942 wurde er dann zum Kommandeur der Gruppe Auleb bei der 1. Panzerarmee im Kaukasus ernannt. Er wurde als Befehlshaber für den Abtransport nach der Krim eingesetzt. Am 1. Februar 1943 wurde er dann auch zum Kommandeur des Abschnittskommando Auleb auf der Krim ernannt. Im Frühjahr 1943 wurde er dann auch zum Befehlshaber Krim ernannt. Ende Juli 1943 wurde er dann mit der Führung vom XXXXIX. Gebirgs-Armeekorps beauftragt. Mitte August 1943 wurde er dann in die Führerreserve versetzt. Mitte September 1943 wurde er dann zum Kommandierenden General der Sicherungstruppen und Befehlshaber im Heeresgebiet A ernannt. Als solcher wurde er am 1. Dezember 1943 zum General der Infanterie ernannt. Mitte Dezember 1943 wurde er durch die Umbenennung des Stabes zum Befehlshaber der deutschen Truppen in Transnistrien ernannt. Durch die erneute Umbenennung des Stabes wurde er am 1. April 1944 zum Befehlshaber der deutschen Truppen in Nordrumänien ernannt. Noch im Frühjahr 1944 gab er sein Kommando ab. Er wurde dann Mitte Juni 1944 zum Kommandierenden General vom LXIX. Armeekorps in Kroatien ernannt. Dieses Kommando behielt er dann bis zum Kriegsende. Dabei geriet er dann in Gefangenschaft. Aus dieser wurde er im Herbst 1947 wieder entlassen.
Aulock, Andreas
Andreas von Aulock wurde am 22. März 1912 als Leutnant aus der Hauptkadettenanstalt zum 6. Thüringischen Infanterie-Regiment Nr. 95 überwiesen. Am 2. August 1914 wurde er zur 3. Kompanie versetzt, am 27. Oktober 1914 wurde er Führer der 4. Kompanie. Am 13. November 1915 wurde er Adjutant im I. Bataillon seines Regimentsund am 27. Februar 1916 Adjutant im Regimentsstab. Am 2. Juli 1917 wurde er zum Feldrekruten-Depot der 38. Infanterie-Division kommandiert und kam am 26. September 1917 zur Sturmabteilung der 38. Infanterie-Division. Am 18. August 1917 wurde er zum Oberleutnant befördert. Am 18. Juni 1918 wurde er Adjutant der 102. Reserve-Infanterie-Brigade und am 20. Januar 1919 zum Offiziers-Dulag Hannover-Münden kommandiert. Am 9. April 1920 wurde er aus dem Heeresdienst entlassen. Als Reserve-Offizier wurde er am 1. Dezember 1937 Hauptmann der Reserve beim Infanterie-Regiment 87. Am 23. November 1938 wurde er als Major im Heer angestellt und Chef der 10. Kompanie des Infanterie-Regiments 87. Anfang 1939 besuchte er einen Stabsoffizierslehrgang und wurde am 26. August 1939 Kommandeur des II. Bataillons des Infanterie-Regiments 212. Am 14. August 1940 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Am 31. Oktober 1940 wurde er Kommandeur des Infanterie-Regiments 226 und am 16. März 1942 zum Oberst befördert. Am 1. November 1942 erkrankte er schwer und wurde am 24. Februar 1943 in die OKH-Reserve versetzt. Am 30. April 1943 wurde er Kommandeur der Kampfgruppe der 79. Infanterie-Division. Am 13. Juli 1943 wurde er Kommandeur des Grenadier-Regiments 226. Für einen durch ihn geführten Gegenstoß wurde ihm am 6. November 1943 das Ritterkreuz verliehen. Vom 19. bis zum 22. Oktober 1943 führte er die 79. Infanterie-Division. Am 30. November wurde er zum Divisionsführerlehrgang kommandiert und anschließend in die Führerreserve versetzt. Am 24. März 1944 wurde von Aulock Kommandeur der Festung St. Malo. Für die Abwehrerfolge der ihm unterstellten Truppenteile wurde er am 16. August 1944 mit dem Eichenlaub ausgezeichnet. Am 18. August 1944 geriet er bei der Kapitulation der Festung in Gefangenschaft. Ritterkreuz (6. November 1943) Eichenlaub (16. August 1944)
Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 – 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 – 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011
Austermann, Johannes
Johannes Austermann trat am 11. April 1928 in die 16. Kompanie des Infanterie-Regiments 16 ein. Am 28. September 1928 wurde er in die 9. Kompanie des Infanterie-Regiments 16 versetzt und am 1. April 1932 zum Gefreiten befördert. Am 1. September 1934 wurde er zum Unteroffizier befördert und am 15. Oktober 1935 in die 1. Kompanie versetzt. Am 1. Dezember 1937 zum Feldwebel befördert, wurde er am 1. September 1939 Zugführer in der 1. Kompanie. Am 1. März 1940 wurde er zum Oberfeldwebel befördert, zwei Monate später zum Stabsfeldwebel. Am 1. August 1941 kam er in die Führerreserve des Regiments und wurde zum Offiziersanwärter-Lehrgang kommandiert. Am 22. April 1942 zum Leutnant befördert, wurde er am 1. August 1942 Führer der 1. Kompanie des Infanterie-Regiments 16. Am 1. Dezember 1942 wurde er Chef der Kompanie. Am 16. Oktober 1942 zum Oberleutnant befördert, folgte am 8. August 1943 die Beförderung zum Hauptmann. Am 12. November 1943 wurde er Verbindungs-Offizier im Ausbildungs-Regiment Athen. Am 23. März 1944 übernahm er die 1. Kompanie des Grenadier-Regiments 16. Am 8. Juni 1944 wurde er in die Führerreserve des OKH versetzt und am 15. Januar 1945 gleichzeitig mit der Beförderung zum Major Kommandeur des II. Bataillons des Grenadier-Regiments 1146. Am 1. März 1945 zum Oberstleutnant befördert, wurde er am 12. März 1945 mit der Führung des Grenadier-Regiments 1144 beauftragt. Während der Rückzugsgefechte gelang es Johannes Austermann mehrmals, nachdrückende russische Panzerverbände abzuweisen und so die Flankenbedrohung für seine Division auszuschalten. Hierfür wurde er am 10. Februar 1945 mit dem Ritterkreuz und am 20. April 1945 mit dem Eichenlaub ausgezeichnet. Am 27. März 1945 wurde er schwer verwundet. Bei Kriegsende geriet er in russische Gefangenschaft, aus der er im November 1945 entlassen wurde. Ritterkreuz (10. Februar 1945) Eichenlaub (20. April 1945)
Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 – 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 – 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011
Abetz, Otto.
Diplomat. * 26.3.1903 Schwetzingen. Zeichen- und Biologielehrer in Karlsruhe. 1931 NSDAP. 1934 Frankreich-Referent der NS-Reichsjugendführung, 1935 Dienststelle Ribbentrop. August 1940 Botschafter in Paris. Telegramm vom 20.8.1940 an Auswärtiges Amt (zit. n. Poliakov, Diener): »Erbitte Einverständnis antisemitischer Sofortmaßnahmen, die späterer Entfernung Juden [sic] gleichfalls aus nicht besetztem Frankreich als Grundlage dienen können.« Ehrenrang: SS-Brigadeführer. Am 22.7.1949 in Paris zu 20 Jahren Zwangsarbeit verurteilt, Entlassung April 1954. 75.5.1958 Langenfeld im Rheinland durch Autounfall. Lit.: Klarsfeld.
Abromeit, Franz.
Judenberater Eichmanns. *8.8.1907 Tilsit. SS-Hauptsturmführer im Reichssicherheitshauptamt. 1939-1941 Einsatz bei »Aussiedlung« von Polen aus Danzig/Westpreußen. August 1942 Judenberater Eichmanns in Kroatien. 1944 Sonderkommando Eichmann in Ungarn, Judendeportationen nach Auschwitz (4 Js 1017/59 OStA Ffm.). Nach 1945 in Ägypten vermutet. T Am 30.6.1964 für tot erklärt (BAL).
Abs, Hermann.
Bankier. * 15.10.1901 Bonn. Nicht NSDAP. 1938 als Direktor der Auslandsabteilung im Vorstand der Deutschen Bank, beteiligt an Arisierung jüdischen Vermögens (DBE; Weiß). Über 40 Aufsichtsratsmandate, inklusive IG Farben, im Beirat der Reichsbank. Nach 1945 Finanzberater Adenauers. 1951 Stellv. Aufsichtsratsvorsitzender der Kreditanstalt für Wiederaufbau. 1957-1967 Vorstandssprecher der Deutschen Bank, danach Aufsichtsratsvorsitzender. 1963 Senator Max-Planck-Gesellschaft. Manfred Pohl, Leiter des Historischen Instituts der Deutschen Bank, in Frankfurter Rundschau (Nr. 238/2001): »Eitel bis hin zur Menschenverachtung.« 15.2.1994 Bad Soden.
Abshagen, Rudolf.
Psychologe. *23.6.1909 Chemnitz. Mai 1933 NSDAP. 1943 Jugend-KZ Moringen, Mitarbeit am Kriminalbiologischen Institut der Sicherheitspolizei. Nach 1945 Psychologe am Arbeitsamt Münster. 1 1987. Q.: Ayaß.
Achamer-Pifrader,
Humbert. SS-Oberführer (1943) und Oberst der Polizei. *21.11.1900 Teplitz-Schönau. 1931 NSDAP Österreich, 1935 SS. Gestapochef Darmstadt, Juli 1942 Inspekteur der Sicherheitspolizei und des SD (IdS) Wiesbaden, September 1942 bis September 1943 Führer der Einsatzgruppe A (auch Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD Ostland in Riga). 1944 IdS Berlin, Ermittler nach dem Attentat vom 20. Juli 1944. 125.4.1945 bei Luftangriff auf Linz. Q.: Dienstkalender; Krausnick/Wilhelm.
Achelis, Daniel.
Führender Physiologe der NS-Zeit (Karl Brandt). *7.6.1898 Göttingen. 1931 ao. Professor in Leipzig. 1933 NSDAP, Ministerialrat im preuß. Kultusministerium. Laut Heiber (Professor, S. 392) »Architekt der Säuberung der Hochschulen«. 1934 Ordinarius in Heidelberg. 1936 Führer der mathematisch- naturwiss. Klasse der Heidelberger Akademie der Wissenschaften (Acta). Luftwaffenforschung Untersuchungen zur Reizphysiologie der Wärmeregulation (BA R 26 II//220). 1944 im Wiss. Beirat des Bevollmächtigten für das Gesundheitswesen Karl Brandt. 1945 Verlust Professur. f 21.9. 1963.
Achelis, Hans.
Theologe. * 16.3.1865 Hastedt bei Bremen. Ordinarius für Kirchengeschichte der Universität Leipzig, 1933 Rektor. f 23.2.1937 Leipzig.
Achenbach, Ernst.
Diplomat. *0.4.1909 Siegen. Ab 1939 Attache, ab 1940 Botschafts-, bzw. Gesandtschaftsrat der Pariser Botschaft. Leiter der Politischen Abteilung, befaßt mit Judenangelegenheiten. Herbst 1943 Kulturpolitische Abteilung im Auswärtigen Amt. 1946 Rechtsanwalt in Essen, kurzzeitig Verteidiger von Gajewski im /G-Prozeß und von Bohle im Minister-Prozeß. Enge Kontakte zu Hugo Stinnes junior. Ab 1950 FDPMdL in Nordrhein-Westfalen (NRW). 1952 Initiator Vorbereitender Ausschuß zur Herbeiführung der Generalamnestie (für NS-Täter). Industriespendensammler der FDP in NRW. Beteiligt am Versuch des Ex-Staatssekretärs Werner Naumann, ehemalige Nazis in der FDP zu plazieren. Im Nachlaß Franz Blücher (BA N 1080/273) Manuskript: Ziele und Methoden des »Naumann-Kreises«. Die Unterwanderungsversuche in der FDP (Zusatz: Streng vertraulich! Nur für den Dienstgebrauch). Dort heißt es: »Den günstigsten Ansatzpunkt für die Unterwanderung des Landesverbandes NRW glaubte Naumann in Dr. Ernst Achenbach gefunden zu haben … vor dem Krieg Geschäftsführer der >Adolf-Hitler-Spende der deutschen Wirtschaft ««. 1957-1976 MdB. Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses der FDP. 1971 Großes Bundesverdienstkreuz. 1972-1976 im Europäischen Parlament. 72.12.1991 Essen. Lit.: Herbert.
Adam, Karl.
Kath. Theologe. *22.10.1876 Pursruck/Oberpfalz. 1919 Ordinarius für Dogmatik in Tübingen. 1933 NSDAP (Heiber, Kapitulation II). Uwe Dietrich Adam über das Jahr 1933 an der Tübinger Universität: »Ansonsten herrschte allgemeine Euphorie, wobei selbst spätere Opfer und Gegner des Regimes wie Karl Adam jeden Halt und jedes Maß in ihren Elogen auf Hitler verloren zu haben schienen.« 1935 Autor: Jesus Christus und der Geist unserer Zeit. Nach 1945 weiter in Tübingen. 71.4. 1966 Tübingen.
Aichel, Otto.
Anthropologe. *31.10.1871 Concepcion/Chile. 1921 Lehrstuhl der Universität Kiel. Ab 1925 Mitherausgeber der Zeitschrift Volk und Rasse im völkischen J. F. Lehmanns Verlag. Mit Loeffler Forschung zur künstlichen Erzeugung von Erbänderungen, Züchtung von weißen Mäusen mit Augenmißbildungen (BAR 73/12756). 731.1. 1935 Kiel.
Albath, Walter.
SS-Standartenführer und Regierungsdirektor (1943). *7.12.1904 Strasburg in Westpreußen. Leiter der Stapoleitstelle Düsseldorf. 1939 Führer des Einsatzkommandos 3 der Einsatzgruppe V (Allenstein) in Polen. 1941 Leiter der Stapoleitstelle Königsberg, zuständig für das Vernichtungs- und Haftlager Soldau (Dzialdowo), in Vertretung auch Inspekteur der Sicherheitspolizei und des SD (8 Js 52/60 StA Bonn, Anklage Koppe). November 1943 Inspekteur der Sicherheitspolizei Düsseldorf (Lotfi). 1948 von brit. Militärgericht zu 15 Jahren Haft verurteilt, 1955 Entlassung. Einstellung mehrerer Ermittlungsverfahren, zuletzt 1996 wegen Todes (BAL).
Albers, Henry.
Chemiker. *28.5.1904 Hamburg. 1934 NSDAP (Deichmann), Privatdozent in Hamburg, 1936 Dozent der Technischen Hochschule (TH) Hannover, 1937 ao. Professor. 1941 Lehrstuhl TH Danzig. DFG-Förderung als Giftgasspezialist für Kampfstoffe der Gelb- und Blaukreuz-Gruppe (BA R 73/10032). 1950 Gastprofessor, 1954 Ordinarius der Universität Mainz.
Albert, Wilhelm.
SS-Brigadeführer (1939). *8.9.1898 Hessenthal. Dipl.Ing. 1933 Leiter der SD-Hauptgruppe West mit Sitz in Frankfurt a. M. 1937 bis August 1939 im SD-Hauptamt. Stabsführer von Heydrich. 21.4.1960 Erndtebrück (BAL). Lit.: Hachmeister, Six.
Albrecht, Erwin.
Jurist. *21.2.1900 Düsseldorf. 1933 SA. 1936 (sic) NSDAP. Beurteilung SA-Sturm 7/70 Saarbrücken 1938 (BDC): »SA-Rottenführer Albrecht versieht seinen Dienst im Sturm stets zur vollen Zufriedenheit.« Landgerichtsrat am Sondergericht (zur Ausschaltung politischer Gegner) Prag. Auf Kriegsverbrecherliste der CSR. 1948-1965 Syndikus und Geschäftsführer der Kassenärztlichen Vereinigung des Saarlands und des Saarländischen Ärztesyndikats, Wohnsitz Saarbrücken. 1955 CDU-MdL. 1957 (bis 1960) Vorsitzender des Rundfunkrats des Saarländischen Rundfunks. 1959 Übertritt zur Demokratischen Partei Saar (DPS). +26.6.1985 Saarbrücken.
Albrecht, Heinz.
Jurist. *10.2.1902. 1937 Regierungsrat in Hildesheim. September 1939 Kreishauptmann (Landrat) in Konskie, September 1941 bis 1944 Kreishauptmann in Stanislau (Generalgouvernement). Am 2.10. 1942 Rede an die Arbeitseinsatzstäbe: »Das Judentum in Europa ist im Laufe dieses Jahres im Zuge der Verteidigung des Lebens der arischen Völker vernichtet worden. Die letzten Reste werden in naher Zukunft ebenfalls verschwinden.« 1949 Oberregierungsrat in Hildesheim. Q.: Musial; Pohl, Ostgalizien.
Albrecht, Herbert.
Landwirt. * 12.1.1900 Altenburg als Sohn eines Domänenfideikommissverwalters (Führerlexikon). Freikorps Halle und Anhalt. 1925 Dr. phil. agrar. in Gießen. 1926 NSDAP. 1930/31 Gauleiter Mecklenburg. 1930-1945 MdR. f 13.6. 1945 München. Albrecht, Rosemarie. HNO-Professorin. *19.3.1915 Cobe/Japan. 1940-1942 psychiatrische Anstalt Stadtroda, danach HNO-Ärztin der Universität Jena. Nach 1945 Dozentin in Jena und Chefärztin der Städt. Krankenanstalten Erfurt. 1956 (bis 1975) Professorin mit Lehrstuhl in Jena, auch Dekanin. Ehrung: Verdienter Arzt des Volkes, Nationalpreis III. Klasse. Am 20.5.1966 Einstellung der Ermittlungen der Kreisdienststelle Stadtroda des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR (MfS). Begründung: »Die Aufdeckung der vermutlichen Euthanasie-Verbrechen in Stadtroda bedeutet, daß die national anerkannte und international bekannte Dr. Albrecht in das Untersuchungsverfahren einbezogen muß [müßte].«
Albrecht, Walter.
HNO-Professor in Tübingen. De *18.7.1881 Ulm. Mitherausgeber der Zeitschrift für menschliche Vererbungsund Konstitutionslehre. Spezialgebiet: Vererbungsprobleme (erbliche Taubheit). 1940 Autor: Erbpathologie des Ohres im Handbuch der Erbbiologie des Menschen von Just. 1945 vorübergehend ausgeschieden (Klinik und Praxis, Nr. 1/1946). Direktor der HNO-Klinik. 726. 12.1960 Tübingen.
Allers, Dietrich.
*17.5.1910 Kiel. 1932 NSDAP/SA. Jurist, Oberregierungsrat (1943) und SASturmbannführer (1944). Im Verband Alter Jenaer Teutonen. Ab Januar 1941 Geschäftsführer der Euthanasie-Zentrale. Frühjahr 1944 Leiter der Aktion Reinhard in Triest (Juden- und »Partisanenbekämpfung «). 1951 Kandidat der später verbotenen Sozialistischen Reichspartei. Ab 1951 Syndikus der Deutschen Werft. Laut eigenen Angaben 1954 Vorstandsmitglied der Nordwestlichen Eisen- und Stahl-Berufsgenossenschaft. Am 25.1.1957 an seinen Kartellbruder Dr. Wilhelm Döffinger: »Wir haben doch alle als anständige Deutsche den Krieg gewinnen wollen und uns dafür mit unserer ganzen Person eingesetzt. « Am 20. 12. 1968 vom LG Frankfurt a. M. wegen Beihilfe zum Mord an mindestens 34 549 Menschen zu 8 Jahren Haft verurteilt. f 22.3. 1975 München.
Allesch, Johannes von.
Psychologe. *25.10.1882 Graz. 1938 Lehrstuhl in Halle, 1941 in Göttingen. Nicht NSDAP. Mitherausgeber der Zeitschrift für Psychologie. Nach 1945 Emeritus in Göttingen, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Psychologie. 1950 über den Umgang mit der NS-Vergangenheit: »Die wissenschaftliche Welt und die psychologische Welt inbegriffen, muß Frieden und Ordnung wieder finden. Diskussionen jedoch über die Katastrophe, die über uns hereingebrochen war, können dies nur verhindern. « f 11.6. 1967 Göttingen. Q.: H. Bekker.
Allwörden, Wilhelm von.
SA-Gruppenführer (1943). *1.6.1892 Hamburg-Altona. Angestellter. 1925 NSDAP, Ortsgruppenleiter Altona. Ab 1926 SA- und SS-Führer in Schleswig- Holstein. 1931 NSDAP-Fraktionsführer in Hamburg (Führerlexikon). 1933 Senator, Mitglied der Landesregierung (zuständig für Wohlfahrt), auch NSVGauamtsleiter. 1943 Hauptabteilungsleiter für Wirtschaftsfragen beim Reichsminister für die besetzten Ostgebiete. 7 10.8.1955 Hamburg (Hansen).
Alpers, Friedrich.
Generalforstmeister (1940). *25.3.1901 Sonnenberg/Braunschweig. Jurist. Ab 1929 Rechtsanwalt in Braunschweig (Führerlexikon). 1930 SA-Sturmführer, MdL. 1933 Justiz- und Finanzminister in Braunschweig. Staatssekretär im Reichsforstamt, Goldenes Parteiabzeichen. SS-Obergruppenführer (1943). Gau- Jägermeister. Unterzeichner der Vierten Verordnung zum Reichsjagdgesetz vom 29.3.1939 (zit. n. Poliakov; Diener): »Juden erhalten keinen Jagdschein.« Ab 1944 bei Luftwaffe. 7 3.9.1944 (BAL).
Alquen, Gunter d’.
SS-Standartenführer (1937). *24.10.1910 Essen als Kaufmannssohn. 1925 HJ, 1927 SA, 1928 NSDAP, 1931 SS (Führerlexikon). 1933 Leiter des Ressorts Innenpolitik beim Völkischen Beobachter. Im Führerrat des Reichsverbands der deutschen Presse. März 1935 Gründung der Wochenzeitung Das Schwarze Korps. Zeitung der Schutzstaffeln der NSDAP und Organ der Reichsführung der SS. Im Krieg Kommandeur der SS-Kriegsberichterstatter- Abteilung Kurt Eggers. Gegen Kriegsende Chef der Propagandaabteilung der Wehrmacht. Vom brit. Geheimdienst 1953 dem Netzwerk des Ex- Staatssekretärs Werner Naumann zugerechnet (BA N 1080/272). 1998.
Altenburg, Günther.
Diplomat. *5.6.1894. 1938 Legationsrat und Leiter des Referats IV b (Österreich und CSR) der Politischen Abteilung des Auswärtigen Amts. 1941 Gesandter in Athen, 1943/44 im Stab Reichsaußenminister, 1944/45 Chef der Dienststelle Altenburg in Wien für Balkanangelegenheiten. 1958 Einstellung Ermittlungsverfahren StA Koblenz.
Altenloh, Wilhelm.
SS-Sturmbannführer in Himmlers Sicherheitsdienst (1939). * 25.6.1908 Hagen. Ab April 1942 Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD Bialystok. Am 14.4.1967 vom LG Bielefeld zu 8 Jahren Haft verurteilt.
Altfuldisch, Hans.
SS-Obersturmführer (1944). *11.11.1911 Brückenau. 1936/37 KZ Sachsenhausen, danach Zweiter Schutzhaftlagerführer KZ Mauthausen. Todesurteil 13.5.1946 im Mauthausen-Hauptprozeß. } Hinrichtung 28.5.1947 Landsberg. Letzte Worte: »Ich sterbe für Deutschland«.
Althaus, Hermann.
Als ständiger Vertreter Hilgenfelds de facto Leiter der NS-Volkswohlfahrt (NSV). * 10.1.1899 Hoyel, Kreis Melle, als Pfarrerssohn. 1929 Leiter der Sozialen Hilfe der Berliner Stadtmission. 1932 NSDAP. 1933 Dezernent im Landeswohlfahrtsund Jugendamt, Vorsitzender der Ortsgruppe Groß-Berlin des Verbands der ev. Wohlfahrtspflege, Abteilungsleiter der NSV. Leiter des Amts Wohlfahrtspflege und Jugendhilfe im Hauptamt für Volkswohlfahrt. Vorsitzender des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge, der Reichszentrale für den Landaufenthalt von Stadtkindern und des Deutschen Instituts für Jugendhilfe. Reichsfachredner der NSDAP. 1939 SS, Goldenes Parteiabzeichen von Hitler. 1944 SS-Oberführer. 1950-1964 Geschäftsführer des Hessischen Siechenhauses e. V. in Kassel. Verteidigte seine Arbeit als reine Nächstenliebe, obgleich die NSV nur angeblich rassisch Wertvollen half. 19.8.1966 Kassel. Q.: Hansen; H. Maier
Althaus, Paul.
Theologe. *4.2.1888 Obershagen bei Celle. Im I. Weltkrieg Pfarrer in Lodz. 1925 Ordinarius für Systematische Theologie in Erlangen, 1927 Präsident der Luthergesellschaft. Oktober 1933 Buch Die deutsche Stunde der Kirche: »Unsere evangelischen Kirchen haben die deutsche Wende von 1933 als ein Geschenk und Wunder Gottes begrüßt.« 1945 Mitglied der Entnazifizierungskommission der Universität. 1947 Entlassung, Althaus (zit. n. Vollnhals, S. 178): »Wir werden verurteilt und gestraft ohne jedes Gehör und Verfahren! Solche Methoden nennen wir Deutsche nazistisch.« 1948 erneut Lehrbefugnis. 718.5. 1966 Erlangen. Lit.: Ericksen.
Altheim, Franz.
Althistoriker. *6.10.1898 Frankfurt a.M. 1933 apl. Professor in Frankfurt, 1938 Lehrstuhl. 1939 Co-Autor: Vom Ursprung der Runen. 1942 Lehrstuhl in Halle. Mitarbeit SS-Ahnenerbe- Projekt: Wald und Baum in der arisch-germanischen Geistes- und Kulturgeschichte. Mitarbeiter der Gruppe Lebensmächte und Wesen des Indogermanentums beim Kriegseinsatz der Geisteswissenschaften, Thema: Indogermanische Wesenszüge bei den Kelten. Laut J. W. Hauer ein Mann von absolut klarer NSWeltanschauung. 1950 Freie Universität Berlin. 1955 Autor: Reich gegen Mitternacht — Asiens Weg nach Europa. Im Wiss. Beirat von rowohlts deutsche enzyklopädie. Das Wissen des 20. Jahrhunderts im Taschenbuch. 1966 Emeritierung. 717.10.1976 Münster. Q.: Junginger.
Altherr, Anton (Toni).
Juristund SS-Untersturmführer. * 26.1.1909 Hauptstuhl. 1940 Rottenführer der Waffen-SS. Ab Februar 1941 beim Sonderkommando (SK) R 11 und SK 11 b. 1943 Adjutant beim Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD Dnjepropetrowsk (Mulde). Nach 1945 Erster Staatsanwalt in Kaiserslautern. Q.: 114 AR-Z 67/67 ZSt.
Altstötter, Josef.
Jurist. *4.1.1892 Griesbach in Bayern. Ab 1927 im Reichsjustizministerium (RJM). 1932 am Reichsgericht Leipzig. Stahlhelm, 1934 Überführung SA. 1936 am Reichsarbeitsgericht. 1937 NSDAP/SS (1944 Oberführer). 1939 Wehrmacht. Ab 1943 Ministerialdirektor im RJM, Abteilungsleiter Bürgerliches Recht. Auszeichnungen: SS-Totenkopfring, Goldenes Parteiabzeichen. Im Nürnberger Juristen-Prozeß am 14.12.1947 zu 5 Jahren Haft verurteilt, Entlassung Landsberg 1950. Rechtsanwalt in Nürnberg (bis 1960). Lit.: Ayaß; Peschel-Gutzeit. Alvensleben, Ludolf von. SS-Oberführer und Generalleutnant der Polizei (1943). *17.3.1901 Halle als Sohn eines Generalmajors. Landwirt. 1920 Freikorps. 1929 SA/NSDAP, NSDAP-Kreisleiter Mansfeld. 1931 SA-Standartenführer. 1934 Übertritt SS, Führer der Dresdener SS. MdR. Ab 1938 Chefadjutant Himmlers, zwischen Oktober 1939 und Juli 1940 Selbstschutz-Führer Danzig-Westpreußen, verantwortlich für Massenexekutionen. Am 17.9.1939 an Himmler (Schenk, Forster): »Die Arbeit macht, Reichsführer, wie Sie sich das ja denken können, eine riesige Freude.« November 1941 SSund Polizeiführer Krim. Oktober 1943 Höherer SS- und Polizeiführer bei der Heeresgruppe A in Südrußland, 1944 Oberabschnitt Elbe. 1946 Flucht aus Internierungslager Neuengamme nach Argentinien. 17.3.1970 in Argentinien. Q.: Birn; Jansen/Weckbecker.
Alverdes, Friedrich.
Zoologe. * 10.4.1889 Osnabrück. 1928 Lehrstuhl in Marburg. Am 11.11.1933 auf Unterzeichnerliste Bekenntnis der Professoren an den deutschen Universitäten und Hochschulen zu Adolf Hitler und dem nationalsozialistischen Staat. Laut Heiber (Professor) »ausgesprochener Aktivist«. 71.9. 1952 Marburg.
Aly, Wolfgang.
Altphilologe. *12.8.1881 Magdeburg. Ab 1914 ao. Professor in Freiburg. 1931 NSDAP. Ältester Pg. der Universität (Safranski). SA-Hauptsturmführer, NSDAP-Gauschulungsredner, Verbindung zum SD (Spitzeldienste). 1936 Autor: Deutsche Revolution im altsprachlichen Unterricht. 1945 Entlassung, 1949 Pensionierung. Im Verband der amtsverdrängten Hochschullehrer. 1:3:9.1962.
Amann, August.
Pharmakologe. *2.7.1912. Am Pharmakologischen Institut der Universität Innsbruck. Geheime Luftwaffenforschung Kreislauf und Atmung bei Detonationstod (BA R 73/14 197). Nach 1945 Leiter der Pharmakologischen Teststelle des Hauptlabors der BASF Ludwigshafen (Kürschner).
Amann, Max.
Reichsleiter für die Presse. *24.11.1891 München. Im I. Weltkrieg Feldwebel und Vorgesetzter Hitlers. NSDAP-Nr. 3. 1921 Geschäftsführer der NSDAP, 1922 zusätzlich Direktor des Zentralverlags der NSDAP, Franz Eher Nachf. in München. Verleger von Mein Kampf. Führerlexikon: »Schöpfer des nationalsozialistischen Zentralverlags als Propaganda-Instrument der NSDAP.« 1923 Teilnehmer Hitlerputsch. 1933 Präsident der Reichspressekammer, MdR, Vorsitzender des Vereins Deutscher Zeitungsverleger und des Deutschen Zeitungs- Verlags, zuständig für Gleichschaltung und Ausplünderung der Presse. Laut Hitler der größte Zeitungseigentümer der Welt (»Heute gehören dem Zentralverlag 70 bis 80 Prozent der deutschen Presse«). 1941 SS-Obergruppenführer, Titel Pionier der Arbeit (Taschenbrockhaus). Als Hauptschuldiger entnazifiziert. 730.3. 1957 München.
Ambros, Otto.
Wehrwirtschaftsführer. * 19.5.1901 Weiden. Chemiker. Ab 1926 IG Farben. Professor Dr. phil. Im Vorstand des Technischen und Chemischen Ausschusses der IG Farben Ludwigshafen. 1937 NSDAP. Giftgas- und Bunaexperte der IG. Sonderbeauftragter für Forschung und Entwicklung beim Beauftragten für den Vierjahresplan (Göring), Leiter des Sonderausschusses Chemische Kampfmittel und Leiter der Hauptabteilung Pulver und Sprengstoffe beim Rüstungsamt des Reichsrüstungsministers. Anfangs Betriebsführer des Bunawerks (zur Produktion synthetischen Kautschuks als Ersatz für Gummi) der IG Auschwitz. Am 12.4.1941 an IG-Direktor Fritz ter Meer über Auschwitz (faks. Abdruck bei Poliakov, Juden): »Anlässlich eines Abendessens, das uns die Leitung des Konzentrationslagers gab, haben wir weiterhin alle Maßnahmen festgelegt, welche die Einschaltung des wirklich hervorragenden Betriebs des KZ-Lagers zugunsten der Buna-Werke betreffen.« Betriebsführer der Nervengasfabrik Dyhernfurth (Produktion von Tabun und Sarin) und der Lostfabrik Gendorf. Im /G-Prozeß am 30.7.1948 wegen »Versklavung und Massenmord« zu 8 Jahren Haft verurteilt, vorzeitige Entlassung. In zahlreichen Aufsichtsräten, unter anderem Feldmühle, Telefunken, Chemie Grünenthal. 1960-1975 Aufsichtsratsvorsitzender der Knoll AG, Berater von Adenauer und Flick. f 23.7.1990. Todesanzeige BASF/Knoll AG: »Eine ausdrucksvolle Unternehmerpersönlichkeit von großer Ausstrahlungskraft «. Q.: Erklärung Ambros vom 1.5.1947 (Nbg. Dok. NI-6788). Lit.: Darstellungen 3.
Amburger, Andreas von.
Kriminalsekretär und SS-Untersturmführer. *12.2.1906 St. Petersburg. April 1940 Leiter der Mordkommission der Kriminaldirektion Warschau. Ab Sommer 1941 im Stab der Einsatzgruppe B, Dolmetscher und Quartiermeister Nebes. Von Nebe als Leiter der Kripo Moskau vorgesehen. Laut eigener Aussage (1 a Js 1522/58 LG München II) Nachfolger Klingelhöfers als Führer des Vorkommandos Moskau, Sonderkommando der Einsatzgruppe B. Nach 1945 Behördenangestellter in Hamburg.
Amelung, Woldemar.
Gestapochef Baranovici, Weißrußland. *11.11.1914 Kopzoni/UdSSR. NSDAP. Alfred Metzner: »In einer dieser Ortschaften war eine Widerstandsbewegung, die vom SD aufgedeckt wurde. Die Leute wurden besonders scharf beim SD vernommen und mißhandelt und anschließend mit den Juden erschossen. Es handelt sich dabei um 80 Polen vom nationalen Kongreß. Der Führer dieser SD-Truppe war SS-Untersturmführer Amelung.« 1944 SS-Obersturmführer. 719.12. 1954 Paderborn. Nach Angaben seiner Tochter eventuell Scheinbeerdigung und in Diensten eines US-Geheimdienstes. Perfekte Sprachkenntnisse in Russisch und Lettisch.
Amend, Kurt.
Cheffahnder des Reichskriminalpolizeiamts. *2.12.1904 Berlin. 1933 SA, 1935 NSDAP, 1937 SD/SS, 1943 Sturmbannführer, 1944 Kriminaldirektor, Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern. Leiter des gesamten Fahndungswesens im Reich einschließlich der besetzten Gebiete, zugleich Schriftleiter des Deutschen Kriminalpolizeiblatts. 1945 in sowj. Internierung. 1950 Entlassung aus Buchenwald. 1951 beim Zoll in Berlin, 1952 Ablehnung Wiedereinstellung bei Kripo Berlin. 1953 Bundeskriminalamt, erneut Cheffahnder. 1965 Pensionierung als Regierungskriminaldirektor. 26.10.1977. Q.: Schenk, BKA.
Ammon, Robert.
Chemiker. *13.8.1902 Berlin. Hormonforscher. 1935 Habilitation in Berlin, 1936 Universität Breslau. 1937 NSDAP, HJ-Arzt (Deichmann). 1939 apl. Professor der Grenzlanduniversität Königsberg, 1943 ao. Professor. Nach 1945 in einem pharmazeutischen Unternehmen in Bayern. 1951 Lehrstuhl Universität des Saarlands in Homburg. 1960 (bis 1964) Präsident der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. 1963 (bis 1972) im Bundesgesundheitsrat. 1964/65 Dekan. 1971 Emeritierung. 1977 _ Verdienstorden BRD. 1982 Ernst-von-Bergmann-Plakette der Bundesärztekammer. 76.12.1997 Gersheim.
Ammon, Wilhelm von.
Jurist. * 17.3.1903 Memmingen. 1933 SA. 1935 Landgerichtsrat im Reichsjustizministerium (RJM). Mai 1937 NSDAP. Juni 1937 Landgerichtsdirektor im RJM. 1939 Oberlandesgerichtsrat am OLG München. Juli 1940 Rückversetzung RMJ. Teilnehmer der Tagung der höchsten Juristen des Reiches am 23./24.4. 1941 in Berlin: Informierung über die Vernichtung lebensunwerten Lebens mittels Gas (Auss. Ammon, Ks 1/69 GStA Ffm.) und Scheinlegalisierung des Krankenmords durch Schlegelberger. März 1943 Ministerialrat. Am 14.12.1947 im Nürnberger Juristen-Prozeß wegen Mitwirkung an Nacht-und-Nebel-Justiz zu 10 Jahren Haft verurteilt, Entlassung Landsberg 3.2.1951. Versorgungsbezüge als Ministerialrat, zusätzlich 1957-1970 Direktor der Lutherischen Landeskirchenstelle in Ansbach. Autor eines Kommentars zur bayerischen Kirchenverfassung (2. Auflage 1985). 713.12.1992. Lit.: Peschel- Gutzeit.
Ancker, Edinger.
SS-Obersturmbannführer (1943). * 22.2.1909 Kiel. Oberregierungsrat und Amtschef in Bormanns Parteikanzlei. 1941 beim Reichskommissar der niederländischen Gebiete (BAL). Teilnehmer der Wannseekonferenz am 20.1.1942 über die Endlösung der Judenfrage. Einstellung Ermittlungsverfahren. 7 23.7.1986 München.
Andorfer, Herbert.
SS-Obersturmführer (1943). *3.3.1911 Linz. 1931 SS. 1938 Ortsgruppenleiter in Söln. 1940 Einsatzgruppe Agram. Herbst 1941 beim Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD Belgrad. Januar bis Mai 1942 Kommandant des KZ Sajmiste in Belgrad. Leitete die Ermordung der Juden mittels Gaswagen. Andorfer: »Meine ganze Aufgabe im Verlaufe der Aktion … bestand eigentlich nur in Begleitung des Transports vom Lager zum Begräbnisplatz.« Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern (503 ARZ 54/66 BAL). Zuletzt in Albanien und Italien. 1945 in Schweizer Lazarett. 1946 mit Paß auf den Namen Hans Mayer nach Venezuela. Später als venezolanischer Staatsbürger Hans Mayer in Wien. Berufsangabe 1967: Hotelsekretä. Am 16.1.1969 vom LG Dortmund wegen Ermordung der Juden in Semlin zu 2% Jahren Haft verurteilt. Q.: Eigene Aussage vom 5.7.1967 LG Salzburg und am 6.3.1968 LG Wien (DÖW).
Andreae, Georg.
Landesrat. *16.3.1888 Göttingen. 1933 NSDAP, Förderndes Mitglied SS (Medizin, S. 254). Dezernent für Fürsorge sowie der Heil- und Pflegeanstalten der Provinzialverwaltung Hannover, zuständig für Ablauf der Euthanasie. 1945 Entlassung durch brit. Militärregierung. 1946 Leiter der Wohlfahrtspflegeschule Hannover. Freispruch Schwurgericht Hannover am 29.7.1950.
Anrich, Ernst.
Historiker. *9.8.1906 Straßburg als Sohn eines Theologieprofessors. 1928 NS-Studentenbund, 1930 NSDAP. 1931 Ausschluß von Hitler, da Anrich Reichsjugendführer Schirach zu stürzen versucht hatte (Wiederaufnahme trotz Himmlers und Heydrichs Fürsprache an Schirachs Widerstand gescheitert). 1932 Privatdozent in Bonn, laut SD der »aktivste nationalsozialistische Dozent«. 1936 Autor: Volksgestaltung durch Führertum. 1938 ao. und 1940 o. Professor in Hamburg. 1940 in Kooperation mit SS und Reichssicherheitshauptamt Bevollmächtigter des Reichsdozentenführers für den Aufbau der NS-Kampfuniversität Straßburg. Dekan der Philosophischen Fakultät, Dozentenführer. Nach 1945 Prof. z. Wv. 1949 Gründer und Direktor der Wissenschaftlichen Buchgemeinschaft Darmstadt. Zeitweise im NPDVorstand (Schulz, S. 110). Lit.: Lerchenmueller. 7 21.10.2001 Seeheim/Hessen.
Anschütz, Georg.
Psychologe. *25.11.1886 Braunschweig. 1931 apl. Professor in Hamburg. Am 11.11.1933 auf Unterzeichnerliste Bekenntnis der Professoren an den deutschen Universitäten und Hochschulen zu Adolf Hitler und dem nationalsozialistischen Staat. Dozentenbundführer (Repräsentant der NSDAP). 1936 Leiter des Amts für Nachwuchsförderung im NS-Dozentenbund. 1939 Leiter der Dozentenschaft und Gaudozentenbundführer. 1942 ao. Professor. 1944 Kriegsverdienstkreuz I. Klasse. Nach 1945 Leiter der Freien Forschungsgesellschaft für Psychologie und Grenzgebiete des Wissens. +25.12.1953 Hamburg. Nachruf der Zeitschrift Die Musikforschung: »Mit dem zweiten Zusammenbruch 1945 … folgten die Jahre der Verfemung und Verarmung.« Lit.: Krause.
Ansel, Werner.
Kreishauptmann. *24.7.1909 Eßlingen. 1933 SA, 1937 NSDAP. Regierungsrat in Heilbronn. Oktober 1939 Kreishauptmann in Bilgoraj. April bis Dezember 1942, erneut ab Juli 1944 in Cholm, Distrikt Lublin (zwischenzeitlich Wehrmacht). Besichtigte: 1942 mit Bauleiter Moser das Vernichtungslager Sobibor, angeblich vor Inbetriebnahme. Musial: »organisierte Deportationen in die Vernichtungslager.« 1948 Landrat in Crailsheim. 1968 Einstellung Ermittlungsverfahren in Hannover. Q.: BAL; Musial; 8 Js 1145/60 StA Wiesbaden.
Anthony, Albert.
Internist. *23.10.1901 Hamburg. 1933 NSDAP, NS-Kraftfahrkorps (Univ.-Archiv Gießen). 1937 Oberarzt der Medizinischen und Nervenklinik Gießen. 1939 ao. Professor, Leiter der Fliegeruntersuchungsstelle. September 1939 Direktor des Stadtkrankenhauses Offenbach, März 1940 auch Dozent der Universität Frankfurt. Ab Juli 1940 beim Chef des Sanitätswesens der Luftwaffe, Referent für Luftfahrtmedizinische Forschung. DFG-Projekt Der Einfluß kurzdauernder Sauerstoffatmung auf Hämoglobingehalt und Erythrocytenzahl des menschlichen Blutes an nicht bezeichneten Versuchspersonen (Erythroblasten sind die im roten Knochenmark entstehenden Zellen, die dem Transport von Sauerstoff und Kohlendioxyd im Blut dienen). Juli 1942 Stabsarzt, Oktober 1942 Leiter der Tagung Seenot (Dachau-Versuche). Oktober 1944 Ordinarius in Rostock. 7 12.8.1947.
Anton, Karl.
Professor der Musikwissenschaft. *2.6.1887 Worms. Bachspezialist an der Badisch-Pfälzischen Hochschule für Musik in Mannheim. 1939 Mitarbeit ev. Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben in Eisenach. 1940 Franz-Hauser-Archiv Weinheim/Bergstraße. 1952 Emeritierung. 7 21.2.1956 Weinheim.
Antropoff, Andreas von.
Physiker. * 16.8.1878 Reval. 1918/19 Freikorps im Baltikum, 1919 Lehrauftrag Technische Hochschule Karlsruhe. 1921 dt. Staatsbürgerschaft. 1925 Ordinarius für Physikalische Chemie in Bonn. 1931 Kampfbund für deutsche Kultur (Rosenberg). 1933 NSDAP/SS, Untersturmführer, auch SD (Spitzeldienste), Obmann NS-Dozentenbund. 1945 Entlassung, 1953 Emeritierung gerichtlich erzwungen. 2.6.1956 Bonn. Q.: Höpfner. Anz, Heinrich. Jurist. *27.1.1910. Landgerichtsdirektor, 1943 Zweiter Persönlicher Referent des Justizministers Thierack, November 1943 Landgerichtsdirektor in Bielefeld. Nach 1945 Ministerialdirigent im Bundesfinanzministerium (Ks 1/69 GStA Ffm.).
Apstein, Carl H.
Zoologe. *19.9.1862 Stettin. Wiss. Beamter i. R. der Akademie der Wissenschaften Berlin. Im Vorstand der Deutschen Zoologischen Gesellschaft. Am 27.7.1942 Mitunterzeichner eines Briefes an die Reichskanzlei, wonach der Vorstand alle Maßnahmen des Staates angesichts der »ungeheuren Schärfe des Kampfes des Judentums gegen das deutsche Volk« voll würdige. 715.1.1950. Lit.: Deichmann, Biologen
Arajs, Viktor.
Führer des lettischen Mordkommandos Arajs. *13.1.1910 Baldone in Lettland. 1932 Jurastudent in Riga, danach Polizei. Ab Juli 1941 Führer eines Kommandos mit mehr als 1200 Freiwilligen, das im Auftrag der Sicherheitspolizei etwa die Hälfte der lettischen Juden ermordete. Danach zum Massenmord in Weißruthenien eingesetzt. Insgesamt 45000 Mordopfer (Q.: Einsatz). 1942 Major der Polizei. 1943 SSSturmbannführer. Bis 1949 in brit. Internierung, danach Kraftfahrer der brit. Militärregierung in Delmenhorst. Mit Hilfe der lettischen Exilregierung in London Annahme des Namens Viktor Zeibots. In Frankfurt a.M. Druckereihilfsarbeiter. Am 21.12.1979 vom LG Hamburg wegen gemeinschaftlichen Mordes an 13000 Menschen zu lebenslang Haft verurteilt.
Ardenne, Manfred Baron von.
Nuklearphysiker. *20.1.1907 Hamburg. Leiter eines Forschungslabors in Berlin-Lichterfelde. Am Kernforschungsprojekt (Fernziel Atombombe) beteiligt. Nicht NSDAP (BDC). Ab 1945 im Dienste der UdSSR, 1953 Stalin- Preis. 1956 Honorarprofessor der Technischen Hochschule Dresden, Leiter des Forschungsinstituts Manfred von Ardenne. 1958 Nationalpreis der DDR. T26.5.1997 Dresden.
Arent, Benno von.
Reichsbühnenbildner, genannt Reibübi. : * 19.6.1898 Görlitz als Sohn eines Oberleutnants. Architekt. 1927 NSDAP, 1931 SS (DBE), im Kampfbund für deutsche Kultur. Führer der Kameradschaft der Deutschen Künstler. Gestalter von Parteiund Bühneninszenierungen, Entwurf von Diplomatenuniformen und Orden. 1939 Reichsbeauftragter für die Mode. Beurteilung Amt Rosenberg vom 11.9.1942 (BA NS 18/ 307): »Außer daß sein Stil nicht in allem positiv gewertet werden kann, keine Bedenken«. 1944 SS-Oberführer. Bis 1953 sowj. Internierung. } 14.10.1956 Bonn.
Arlt, Fritz.
Anthropologe und SS-Obersturmbannführer (1945). *12.4.1912. Niedereunersdorf. 1932 NSDAP. 1936 Dissertation bei Gehlen in Leipzig: Die Frauen der altisländischen Bauernsagen und die Frauen der vorexilischen Bücher des Alten Testaments. Behauptung: Sexuelle Triebhaftigkeit ist Element jüdischer Tradition. 1937 SS, im Führungsstab Höherer SS- und Polizeiführer Oberschlesien. 1938 Autor: Volksbiologische Untersuchungen über die Juden in Leipzig und Kreisbeauftragter des Rassenpolitischen Amts im Gau Sachsen. November 1939 Leiter der Abt. Bevölkerungswesen und Fürsorge (zuständig für Judenangelegenheiten) der Regierung des Generalgouvernements. November 1939 (sic) Verwaltung der Psychiatrie in Kobierzyn bei Krakau. Leiter des Zentralinstituts für Landesforschung und Außenstelle Oberschlesien (Kattowitz) des Reichskommissars für die Festigung Deutschen Volkstums. Nach 1945 Aufbau Suchdienst Deutsches Rotes Kreuz. 1954-1975 Leiter der Abt. Bildungsarbeit und gesellschaftspolitische Fragen beim Institut der deutschen Wirtschaft in Köln, auch Deutsches Industrie-Institut genannt. Stellv. Vorsitzender des Deutschfranzösischen Jugendwerks. Lit.: Aly/ Heim; Aly/Roth; Darstellungen 4; Lüddecke; Musial.
Arndt, Karl.
Jurist. *27.2.1904 Berlin. 1928-1939 Lehrauftrag (LA) am Kaiser-Wilhelm-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht. 1943 LA Deutsche Karls-Universität Prag. 1944 SS-Untersturmführer (Headquarters Command). 1949 Richter, 1950 Oberlandesgerichtsrat. 1955 kommissarisch, 1956 Präsident des Hanseatischen Oberlandesgerichts Bremen (Hdb. d. Justiz). Honorarprofessor in Münster. 7 14.4.1990. Q.: BAB 141/15534.
Arnim, Achim von.
Rektor der Technischen Hochschule Berlin (1934). *1.2.1881 Karlruhe. Major der Reserve. 1925 Gauführer des Stahlhelm (Stockhorst). 1932 NSDAP/SA. 1933 o. Professor für Wehrwissenschaften. SA-Gruppenführer (Kürschner 1940/41). 7 24.5.1940 Kriegstod in Frankreich.
Arnim, Dietloff von.
Landeshauptmann der Provinz Brandenburg. *21.1.1876 Güterberg, Kreis Prenzlau. Jurist. 1919 als Landrat in Jüterbog aus Staatsdienst ausgeschieden. Ab 11.4. 1933 Landesdirektor der Provinz Brandenburg, ab 1940 zuständig für Euthanasie. Mitglied Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft (Führerlexikon). t Suizid 1945.
Arntz, Helmut.
Indogermanist. *6,.7.1912 Bonn. 1933 SA (BDC). 1935 Habilitation, Autor: Handbuch der Runenkunde. 1937 Aufnahmeantrag NSDAP, Dozent, Direktor des Seminars für vergleichende indogermanische Sprachwissenschaft und des Instituts für Runenkunde der Universität Gießen. 1947 Gastprofessor in Köln. 1951 (bis 1957) Referent im Presse- und Informationsamt der Bundesregierung in Bonn. 1955 stellv. Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Dokumentation. 1998 Bundesverdienstkreuz.
Artelt, Walter.
Medizinhistoriker. *23.7.1906 Bad Warmbrunn in Schlesien. 1938 Leiter des Senckenbergischen Instituts für Geschichte der Medizin in Frankfurt a. M. 1941 NSDAP (Hammerstein, Goethe). 1942 apl. Professor, Heirat Edith Heischkel. März 1946 Entlassung (Klinik und Praxis, Nr. 5/1946). 1950 (bis 1955) Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Geschichte der Medizin, der Naturwissenschaften und der Technik (Schmierer). 1952 ao. und 1958 o. Professor in Frankfurt. 1962/63 Rektor. 1971 Emeritierung. 7 26.1.1976 Königstein am Taunus.
Asbach, Hans-Adolf.
Jurist. *18.9.1904 Demmin in Mecklenburg. 1932 NSDAP. 1934-1939 Abteilungsleiter der Gauverwaltung der Deutschen Arbeitsfront Stettin. Januar 1940 Gruppenleiter der Abt. Innere Verwaltung der Regierung des Generalgouvernements. Danach Kreishauptmann in Janow Lubelski und Brzezany, Distrikt Lublin. 1943 Wehrmacht. Nach 1945 zuerst Landarbeiter und Maurer. 1950 Mitbegründer Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten (BHE) und MdL in Schleswig-Holstein. 1950-1957 Vorsitzender des BHE und Sozialminister. 1959-1964 Geschäftsführer der Wohnungsbaugesellschaft Nordmark. Danach Seminarleiter bei B. V. Aral in Schlesdeshausen bei Osnabrück. 1975 Einstellung Ermittlungsverfahren StA Kiel wegen Mittäterschaft beim Judenmord. 731.3.1976 Eutin. Lit.: Godau- Schüttke, Renazifizierung; Musial; Pohl.
Asche, Kurt.
SS-Obersturmführer, SD (1941). * 11.10.1909 Hamburg. Leiter des Judenreferats beim Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD Belgien in Brüssel (1 Js 1/65 GStA Berlin). Am 7.7.1981 vom LG Kiel (Deportation belgischer Juden) zu 7 Jahren Haft verurteilt.
Aschoff, Jürgen.
Physiologe. *25.1.1913 Freiburg/Br. Am Göttinger Forschungsinstitut des Reichsluftfahrtministers Göring. Oktober 1942 Teilnehmer der Tagung Seenot (Dachau-Versuche). 1944 Dozent der Universität Göttingen, 1944 in Pflügers Archiv: Über die Kältedilatation des Menschen in Eiswasser. Nicht NSDAP (BDC). 1949 apl. Professor in Göttingen. 1958 Abteilungsleiter Max-Planck-Institut (MPI) für Verhaltensphysiologie in Heidelberg. 1961 mit Konrad Lorenz Direktor des MPI für Verhaltensphysiologie. f 12.10. 1998 Freiburg
Aschoff, Ludwig.
Pathologe. *10.1.1866 Berlin. Geheimrat. 1906 (bis 1936) Ordinarius in Freiburg, 1910 im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Rassenhygiene (zur Vervollkommnung der Rasse). Am 18.8.1933 an Eugen Fischer zur »Judenfrage« (zit. n. Seidler, in: Acta): »So sehr ich also diese Ausmerzung aus unserem Volkskörper billige … sollte man doch wirklich gerade in Rücksicht auf unser Volk das Wertvolle vom Nichtwertvollen sondern können.« 1936-1940 Lehrauftrag Geschichte der Medizin. Ehrenbürger der Stadt Freiburg, . von Hitler mit Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft und Adlerschild des Deutschen Reiches geehrt (höchster Wissenschaftspreis). f 24.6. 1942 Freiburg.
Asmussen, Hans.
Theologe. _ *21.8.1898 Flensburg. Pfarrer in Hamburg- Altona. 1934 zwangspensioniert, Mitglied des Reichsbruderrats der Bekennenden Kirche. 1936 Leiter der Kirchlichen Hochschule Berlin. 1937 in Das Kirchenjahr (zit. n. Eberhard Bethge: Bekennen und Widerstehen, 1984): »Die Zeit des Judentums ist vergangen … Das Recht Israels auf den Gottesstaat ist nach Gottes Willen erloschen, seitdem es seinen Erlöser ans Kreuz geschlagen hat.1941 in Haft, 1943 Aushilfspfarrer in Württemberg. 1945 (bis 1949) Präsident der Kirchenkanzlei der Ev. Kirche Deutschlands (EKD). 1948 Propst von Kiel. f 30.12. 1968 Speyer.
Astel, Karl.
Rassenhygieniker und SS-Standartenführer (1942). * 26.2.1898 Schweinfurt. Freikorps Epp, Bund Oberland, 1930 NSDAP. Sportarzt, Leiter des Rasse-Hygiene-Amts der Reichsführerschule der SA und Rassenhygieniker beim SS-Rasse- und Siedlungshauptamt. Mitglied Deutsche Gesellschaft für Rassenhygiene (zur Vervollkommnung der Rasse). Ab 1933 Präsident des Thüringischen Landesamts für Rassewesen in Weimar, im Sachverständigenbeirat für Bevölkerungs- und Rassenpolitik des Reichsinnenministeriums. Richter am Erbgesundheitsgericht Jena. Juni 1934 Lehrstuhl. und Direktor der Universitätsanstalt für Menschliche Züchtungslehre und Vererbungsforschung. 1936 Leiter des Gesundheits- und Wohlfahrtswesens Thüringen. 1937 Vorschlag der »Tötung von Verbrechern, auch wenn sie noch nicht selbst einen Menschen getötet haben «. 1938 über Konzentrationslager: »Zehntausende von schlimmsten Ballastexistenzen werden auf diese Weise … unschädlich gemacht und in beträchtlichem Maße sogar nutzbringend verwendet.« Gaudozentenbundführer. Ab 1939 Rektor, Leiter der Gauamtsstelle des Rassenpolitischen Amts der NSDAP. Mitherausgeber der Zeitschrift Volk und Rasse. T Suizid 4.4. 1945 Jena. Lit.: Klee, Auschwitz; Weindling.
Aubin, Hermann.
Historiker. *23.12.1885 Reichenberg/Böhmen. 1925 Ordinarius in Gießen, 1929 in Breslau. Nicht NSDAP. Erklärte Polen zur »rein deutschen Kulturlandschaft« (Fahlbusch). Am 11.10.1939 Mitverfasser einer Denkschrift der Publikationsstelle (ein Agitationszentrum antiöstlicher Volkstumspolitik) im Geheimen Preußischen Staatsarchiv Berlin-Dahlem zur »Eindeutschung Posens und Westpreu- Bens« und sofortigen »Umsiedlung« von zunächst 2,9 Millionen Polen und Juden (Haar, S. 11). 1945 Lehrstuhlvertretung in Göttingen, 1946 (bis 1954) Lehrstuhl in Hamburg. 1949 Gründer des Johann-Gottfried- Herder-Forschungsrats (1950-1959 Präsident) und des Herderinstituts in Marburg. Ab 1952 Herausgeber der Zeitschrift für Ostforschung. } 11.3.1969 Freiburg/ Br. Lit.: Fahlbusch; Lüddecke.
Auerswald, Heinz.
Kommissar für den Jüdischen Wohnbezirk (Ghetto) in Warschau. * 26.7.1908 Berlin. Jurist. 1933 SS, 1939 NSDAP. Offizier der Schutzpolizei beim Polenfeldzug. Danach Leiter der Abt. Bevölkerungswesen und Fürsorge beim Distriktchef Warschau. April 1940 bis November 1942 Ghettokommissar. Nach Deportation der Ghettobewohner nach Treblinka Kreishauptmann in Oströw. Ab Januar 1943 Wehrmacht. Nach 1945 Rechtsanwalt in Düsseldorf. 75.12.1970 (BAL). Lit.: Gutman.
Augsburg, Emil.
SS-Sturmbannführer (1944). *1.5.1904 Lodz. Ost-Experte im Reichssicherheitshauptamt, Amt VII. Leiter eines Sonderkommandos im Osten. 1946 beim US-Geheimdienst, ab 1950 im Stab der Organisation Gehlen. Lit.: Hachmeister, Six; Müller/Mueller; Simpson.
Augustinick, Herbert.
Oberstabsarzt. *7.4.1909 Karlsruhe. Referent beim Chef des Sanitätswesens der Luftwaffe. Adjutant Oskar Schröders. Nach 1945 Amtsarzt (Linne).
Auinger, Josef.
SS-Obersturmbannführer in Himmlers Sicherheitsdienst (SD). *1.12.1897 Enzendorf/Oberdonau. Zunächst Sonderkommando 7b, 1944 Einsatzkommando 7 in P&cs, Ungarn (Gerlach/ Aly). 1947 an UdSSR ausgeliefert. +11.5.1961 Grieskirchen in Österreich
Aumeier, Hans.
KZ-Kommandant und SS-Sturmbannfüh(r19e4r4 ). . ° *20.8.1906 Amberg. 1930 NSDAP/SS. 1934 in Dachau, 1936 in Sachsenhausen, 1939 Schutzhaftlagerführer Flossenbürg. 1942 Stellv. Kommandant in Auschwitz. August 1943 bis zur Räumung im ‚Sommer 1944 Kommandant des KZ Vaivara bei Reval und Chef aller Konzentrationslager in Estland. November 1944 Kommandant KZ Kaufering (Raim). Todesurteil Oberstes Volkstribunal in Krakau am 22.12.1947. } Hinrichtung 1948.
Autrum, Hansjochem.
Zoologe. *6.2.1907 Bromberg. Assistent am Zoologischen Institut der Universität Berlin. 1939 Dozent, Chefabteilung Luftfahrtmedizinisches Forschungsinstitut des Reichsluftfahrtministers (Göring). 1948 apl. Professor in Göttingen, 1952 Ordinarius in Würzburg, 1958 in München. 1961-1968 Vizepräsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Ehrenmitglied Deutsche Zoologen-Gesellschaft. 7 23.8. 2003 München.
Axmann, Arthur.
Reichsjugendführer. *18.2.1913 Hagen. 1928 Mitbegründer der HJ Berlin, 1929 NS-Schülerbund, 1931 NSDAP. 1932 in der NSDAPReichsleitung. 1933 Chef des Sozialen Amts der Reichsjugendführung, Leiter des Reichsberufswettkampfs. Vorsitzender des Jugendrechtsausschusses der von Hans Frank gegründeten Akademie für Deutsches Recht. August 1940 Reichsjugendführer. 1941 an der Ostfront, Amputation eines Armes. 1941 MdR. 1941 in Deutsche Zeitschrift für Wohlfahrtspflege: »Die Unerziehbaren, Schwersterziehbaren und erbbiologisch Minderwertigen gehören überhaupt nicht in die Fürsorgeerziehung. Sie sind aus der Gemeinschaft der Jugend auszuscheiden.« 1943 Einsatz der 12. SS-Panzerdivision Hitlerjugend (17jährige) in der Normandie. Bei Kriegsende Einsatz der HJ in der Panzernahbekämpfung in Berlin. 1949 als Hauptschuldiger entnazifiziert. Laut brit. Geheim dienst Kontakte zur Bruderschaft, einem am 22.7.1949 in Hamburg gegründeten Geheimbund von Krypto-Nazis (BA N 1080/272). Handelsvertreter für Kaffee und Margarine, Geschäfte mit DDR und China, Mitglied Deutsche Chinagesellschaft. 1971 in Spanien, Freundschaft mit Skorzeny, 1976 wieder BRD: Wirtschaftsund Handelsauskunftei Creditreform Berlin. f 24. 10. 1996 Berlin.
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