Das Personenlexikon zum Dritten Reich E –
Ebel, Wilhelm.
Jurist und SS-Untersturmführer (1941). *7.6.1908 Garsuche. Mai 1933 NSDAP, Leiter der Ortsgruppe Bonn. 1936 Dozent in Bonn, NS-Dozentenbund. 1938 ao. Professor in Rostock, unter anderem Gauhauptstellenleiter im Gaurechtsamt Mecklenburg und Lektor im Amt des Beauftragten des Führers für die Überwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Schulung der NSDAP (Rosenberg). 1939 Lehrstuhl in Göttingen. Ende 1941 Abteilungsleiter für indogermanisch-deutsche Rechtsgeschichte im SS-Rasse- und Siedlungshauptamt. Nach 1945 juristische Hilfsarbeiten für Gothaer Versicherungsgruppe. 1953 wieder im Amt, 1956 aus Gesundheitsgründen emeritiert, aber als Direktor des Universitätsarchivs bis 1978 im Dienst. 122.6. 1980 Göttingen. Q.: H. Becker.
Eben, Alfons.
Verwaltungsführer des SS-Ahnenerbe. *21.2.1913 München. 1941 SS-Untersturmführer. 1945 von Himmler mit Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern ausgezeichnet (BDC SL 16). Nach 1945 Diplomkaufmann in München (ZSt 413 AR-Z 567/67).
Eberhard, Kurt.
Generalmajor. * 12.9.1874 Rottweil. Stadtkommandant von Kiew. Absprache mit Einsatzgruppenchef Rasch und SS-Standartenführer Blobel (Sonderkommando 4a) wegen Ermordung der insgesamt 33771 Juden am 29./30.9.1941 in der Schlucht von Babi Jar bei Kiew. f Suizid 8.9. 1947 Stuttgart in US-Internierung. Q.: BAL, Callsen-Urteil Ks 1/67 GStA Ffm.
Eberhard, Werner.
Regierungsmedizinalrat im Zuchthaus Brandenburg. *6.9.1899 (BAL). 1943 in der Psychiatrisch- Neurologischen Wochenschrift, Nr. 2: »Wenn nach meinem Vorschlage Gewohnheitsverbrecher hingerichtet werden sollen, dann müssen alle diejenigen, bei welchen diese Diagnose schon vermutet … werden kann, vorsorglich sterilisiert werden.« Nach 1945 Oberregierungsmedizinalrat in der Strafanstalt Lingen (Hdb. d. Justiz 1958, S. 107).
Eberhardt, Karl.
Krupp-Direktor. *23.3.1894 Meiningen als Sohn eines Rechtskonsulenten. Ab 1919 bei Krupp. 1933 Leiter der Preisgruppe in der Abt. Kriegsmaterial. 1937 NSDAP, auch DAF und NSV. 1943 Leiter Dezernat Maschinenverkauf, zuständig für den Bereich Kriegsmaterial. Kriegsverdienstkreuz 1. und-I. Klasse. Am 31.7.1948 im Krupp- Prozeß unter anderem wegen Versklavung von Kriegsgefangenen und KZ-Häftlingen zu 9 Jahren Haft verurteilt, am 31.1.1951 amnestiert. Danach Essen (BAL). Q.: Mitteilung Dietzfelbinger
Eberl, Irmfried.
T4. *8.9.1910 Bregenz. 1931 NSDAP Innsbruck. Wegen NS-Aktivitäten Wechsel ins Deutsche Reich, Aushilfe bei Hygiene- Museum Dresden und als Werksarzt. NSV, NS-Ärztebund. 1940 Direktor der Vergasungsanstalten Brandenburg und Bernburg (Tarnname Dr. Schneider), Mitarbeit an NS-Euthanasiegesetz (»Gesetz über die Tötung Lebensunfähiger«). Juni/ Juli 1942 als SS-Untersturmführer Kommandant in Treblinka. Danach wieder Bernburg. } Suizid 16.2.1948 in U-Haft in Ulm (Sterbeurkunde).
Ebersbach, Georg.
Mitarbeiter des Sozialamts der Reichjugendführung. *18.9.1913 Landeshut in Niederschlesien. Ab 1935 bei Axmann, Mitarbeit Zeitschrift Das junge Deutschland. 1939 Abschluß als Diplomvolkswirt. Nach 1945 Flüchtlingsreferent im Bistum Bamberg. Mitbegründer des Internationalen Bundes für Sozialarbeit/Jugendsozialwerk. 1953- 1978 Geschäftsführender Vorsitzender. 721.12. 1993 Frankfurt a. M. Lit.: H. Maier.
Ebersberg, Heinrich.
Jurist. *30.7.1911 Nordhausen/Harz. Nach eigener Aussage (24 Js 88/68 Z Köln) 1933 SA, 1937 NSDAP. Ab Oktober 1938 im Reichsjustizministerium, 1939 Titel Landgerichtsrat. Persönlicher Referent von Schlegelberger und Thierack. Teilnehmer der Tagung der höchsten Juristen des Reiches am 23./24.4.1941 in Berlin: Informierung über die Vernichtung lebensunwerten Lebens mittels Gas (Auss. Ammon, Ks 1/69 GStA Ffm.) und Scheinlegalisierung des Krankenmords durch Schlegelberger. 1944 SA-Sturmführer. November 1944 Oberlandesgerichtsrat. 1949 Amtsgerichtsrat in Niedersachsen. 1954 Ministerialrat im Bundesjustizministerium
Eberstein, Karl Friedrich von.
SS-Obergruppenführer (1936) und General der Waffen-SS. *14.1.1894 Halle. Leutnant im I. Weltkrieg, Freikorps, 1920 Teilnehmer Kapp- Putsch. 1925 NSDAP, SS 1929. 1933 Kreishauptmann Dresden-Bautzen, MdR. 1934 Mitglied Volksgerichtshof. 1936-1942 Polizeipräsident München, Höherer SS- und Polizeiführer im Wehrkreis München ab 1938. Oktober 1942 Leiter der Polizeiabteilung im Bayerischen Innenministerium. Nach 1945 Bankkaufmann in Tegernsee (ZSt 413 AR-Z 567/67). + 10.2.1979 Tegernsee. Q.: Birn; Linne
Ebner, Gregor.
Führer des Lebensborn (1938). * 24.6.1892 Ichenhausen in Bayern. 1919 Freikorps Epp (Süß). 1920 (bis 1937) Praktischer Arzt in Kirchseeon. 1930 NSDAP, Gründer der Ortsgruppe. Bis 1933 behandelnder Arzt Himmlers. Ab 1938 Vorsitzender des Disziplinargerichtshofs des NS-Ärztebundes. 1939 SS-Oberführer. Am 10.3.1948 im RuSHA- Prozeß zu 2 Jahren 8 Monaten Haft verurteilt und auf freien Fuß gesetzt. Danach Praktischer Arzt in Wolfratshausen. t Frühjahr 1974. Q.: Lilienthal, Lebensborn.
Ebner, Karl.
SS-Obersturmbannführer (1943). *27.10.1901 Franzensfeste. Abteilungsleiter IV B (Judenreferat) bei Gestapo Wien. Am 11.12.1948 vom LG Wien zu 20 Jahren Haft verurteilt, Entlassung Mai 1953. Danach Hausverwalter in Wien. +11.11.1983 Lienz in Österreich. Q.: DÖW.
Ebrecht, George (sic).
SS-Gruppenführer (1943) und Generalleutnant der Polizei. *24.7.1895 Hamburg. Kunstmaler. 1926-1931 Sisalpflanzer in Ostafrika. 1931 NSDAP/SA. 1935 SS. Oktober 1939 bis Dezember 1941 Führer des SS-Abschnitts XXVI (Danzig). Herbst 1939 Befehl zur Ermordung von 1400 Geisteskranken aus Pommern im Wald von Piasnitz bei Neustadt in Westpreußen. Ab Dezember 1941 Stellv. Höherer SS- und Polizeiführer Nordost in Königsberg. Nach 1945 Handelsvertreter, Erster Vorsitzender der Deutschen Friedens Union (DFU) im Wahlkreis Kempten/Lindau. 1966 Anklage StA Hannover (2 Js 614/62). 1967 vom LG Hannover für verhandlungsunfähig erklärt. $ 26.1.1977.
Eccarius, Kurt.
SS-Hauptscharführer. *5.3.1905 Coburg. 1936-1945 Leiter des Zellenbaus im KZ Sachsenhausen. Am 31.10.1947 von sowj. Militärgericht in Berlin zu lebenslang Haft verurteilt. Januar 1956 als so genannter Nichtamnestierter in BRD überstellt. Am 30.11.1962 vom LG Coburg wegen Erschießungen auf dem Todesmarsch der Häftlinge bei Evakuierung des Lagers zu 4 Jahren Haft und am 22.12.1969 vom LG München II wegen Ermordung sowj. KZ-Häftlinge zu 8% Jahren Haft verurteilt. Entlassung wegen Haftunfähigkeit nach zwei Jahren
Eckart, Dietrich.
Schriftsteller. * 23.3.1868 Neumarkt in der Oberpfalz. Radikal nationalistisch und antisemitisch. Förderer und Lehrer Hitlers, Freundschaft mit Rosenberg. 1921 erster Hauptschriftleiter des Völkischen Beobachter. } 26.12. 1923 Berchtesgaden.
Eckell, Johannes.
Chemiker. *26.5.1903 Hagen. Experte für Hochdruckchemie der IG Farben. Bis 1935 Forschungsabteilung IG Farben Ludwigshafen, danach Vermittlungsstelle W [Wehrmacht] der IG in Berlin. 1936 Forschungsund Entwicklungsabteilung im Amt für Deutsche Roh- und Werkstoffe in Görings Vierjahresplanbehörde (zwecks Hochrüstung), Leiter der Abt. für die Entwicklung des Kunstkautschuks. Laut Ambros beteiligt an Planung des Auschwitz-Werks Buna. Lit.: Borkin; Wagner, Darstellungen 1.
Eckerle, Fritz.
SS-Obersturmführer, SD (1939). *23.1.1901 München. Regierungsoberinspektor beim RSHA, Abt. IV A la. Verbleib unbekannt (BAL).
Eckert, Gerhard.
Jurist. *23.11.1880. Juli 1933 Generalstaatsanwalt in Darmstadt. Im Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen (Führerlexikon). Laut GStA Frankfurt Teilnehmer der Tagung der höchsten Juristen des Reiches am 23./24.4.1941 in Berlin: Informierung über die Vernichtung lebensunwerten Lebens mittels Gas (Auss. Ammon) und Scheinlegalisierung des Krankenmords durch Schlegelberger (Js 17/59). + 29.9.1951 (Ks 1/69 GStA Ffm.).
Eckhardt, Karl August.
Rechtshistoriker und SS-Sturmbannführer (1938). *5.3.1901 Witzenhausen. 1931 SA, 1932 NSDAP. 1933 SS, Mitbegründer der Ortsgruppe Bonn des NS-Kraftfahrkorps sowie Ordinarius der bedingungslos nationalsozialistischen Stoßtruppfakultät in Kiel. 1934 Hauptreferent für Recht, Staat, Politik, Wirtschaft und Geschichte in der Hochschulabteilung des Reichswissenschaftsministeriums, zuständig für Neubesetzung von Lehrstühlen. 1935 Untersturmführer im Persönlichen Stab Reichs- _ führer-SS, in Himmlers SD, Ordinarius der Universität Berlin. Forderung Todesstrafe für Homosexuelle, am 22.5.1935 Beitrag im SS-Zentralorgan Das Schwarze Korps: Widernatürliche Unzucht ist todeswürdig (Faks. Abdruck: Kölnische Gesellschaft). 1936 (Hausmann, Ritterbusch, S. 36): »Gegenüber Führerentscheidungen, die in die Form eines Gesetzes oder einer Verordnung gekleidet sind, steht dem Richter kein Prüfungsrecht zu.« 1936-1938 Herausgeber der Zeitschrift Deutsche Rechtswissenschaft. 1937 Bonn, Lehrstuhl für Germanische Rechtsgeschichte, Direktor des Deutschrechtlichen Instituts des Reichsführers-SS. Mit- _ glied Akademie für Deutsches Recht. 1945 Entlassung, Emeritierung verweigert. Nach 1945 Stadtarchivar, Direktor des Historischen Instituts des Werralandes (sic) in Witzenhausen. } 27.1.1979 Witzenhausen. Q.: BA NS 19/2241. Lit.: Heiber, Frank; Höpfner; Prahl
Effertz, Josef.
Leiter der Gruppe Erzeugung der Abt. Landwirtschaft im Distrikt Lublin. *29.3.1907 Fliesteden. 1954 (bis 1961) MdL der FDP in Nordrhein-Westfalen. 1956-1958 Landwirtschaftsminister in Nordrhein-Westfalen. 1961-1968 MdB. 31.5.1984 Bonn. Q.: C. Gerlach
Egen, Friedrich.
Jurist. *27.1.1903 Marschalkenzimmern. 1933 NSDAP. Ab September 1939 Bürgermeister Radom und Landrat von SandomierzDezember 1939 Kreishauptmann Radom- Land, 1940 Amtschef Distrikt Radom, 1943 Vizegouverneur von Radom. Am 28.9.1948 in Radom zu 12 Jahren Haft verurteilt. Q.: Diensttagebuch.
Egenter, Richard. Kath. Theologe. *3.5.1902 Ulm. Professor für Moraltheologie der Philosophisch-theologischen Hochschule Passau. Am 11.11.1933 auf Unterzeichnerliste Bekenntnis der Professoren an den deutschen Universitäten und Hochschulen zu Adolf Hitler und dem nationalsozialistischen Staat. 1946-1968 Ordinarius in München. 7 11.2.1981 Stockdorf bei München.
Eggeling, Joachim.
NSDAP-Gauleiter (GL) und SS-Obergruppenführer (1943). *30.11.1884 Blankenburg am Harz. Laut Führerlexikon »seit Herbst 1923 Mitglied der NSDAP, Mitbegründer des Gaues Magdeburg- Anhalt«. 1933 Landesbauernführer Sachsen-Anhalt. 1937 GL Halle-Merseburg, MdR, Preuß. Staatsrat. März 1941 Gast bei Eröffnungsfeier von Rosenbergs Institut zur Erforschung der Judenfrage in Frankfurt a. M. August 1944 Oberpräsident in Merseburg. November 1944 Hitler-Dotation (Schenkung) von 100 000 Reichsmark. 7 Suizid 15.4. 1945 Halle
Eggensperger, Eugen.
Jurist. *31.8.1901 Stuttgart. 1938 Erster Staatsanwalt in Stuttgart, ab Januar 1940 im Reichsjustizministerium, Abt. V (Strafvollzug). August 1941 Oberregierungsrat, September 1942 Ministerialrat. Laut eigener Aussage »auf einen Sprung« Teilnehmer der Tagung der höchsten Juristen des Reiches am 23./24.4.1941 in Berlin: Informierung über die Vernichtung lebensunwerten Lebens mittels Gas (Auss. Ammon, Ks 1/69 GStA Ffm.) und Scheinlegalisierung des Krankenmords durch Schlegelberger. Nach 1945 Syndikus beim Gesamtverband der Deutschen Maschinen- Industrie.
Eggers, Kurt.
Schriftsteller und Glorifizierer des Opfertods von Soldaten. *10.11.1905 Berlin. Laut Führerlexikon »arischer Abstammung aus einer Pastoren- und Bauernfamilie.« Als 14jähriger Teilnehmer am Kapp-Putsch, 1921 Freikorps Oberschlesien. Kurzzeitig Pfarrer, 1931 Kirchenaustritt. Als früher Anhänger der NSDAP 1933 Sendeleiter des Leipziger Rundfunks, später beim Reichssender Stuttgart. 1936 Leiter der Abt. Feiergestaltung im SS-Rasse- und Siedlungshauptamt. Freiwillig zum Kriegseinsatz. 712.8.1943 bei Isjum/Bjelograd als Panzerkommandant der Division Wiking. Q.: Sarkowicz
Egk, Werner.
Leiter der Fachschaft Komponisten der Reichsmusikkammer (1941). *17.5.1901 Auchsesheim, heute Donauwörth. 1933 Vertonung von Kurt Eggers’ NS-Festspiel Job, der Deutsche. 1936 Komponist Olympische Festmusik. 1937 Dirigent der Berliner Staatsoper. Goebbels, nachdem er mit Hitler Egks Oper Peer Gynt gehört hatte, am 1.2. 1939 im Tagebuch: »Ich bin ganz begeistert und der Führer auch. Eine Neuentdeckung für uns beide.« 1941 Musik zum HJ-Film Jungens mit Jugendlichen der Adolf-Hitlerschule Sonthofen (Courtade). Im Beirat der Staatlich genehmigten Gesellschaft zur Verwertung musikalischer Verwertungsrechte (STAGMA), nach 1945 im Beirat der Verwertungsgesellschaft GEMA. 7 10.7. 1983 Inning am Ammersee
Ehaus, Heinz.
SS-Obersturmbannführer (1942). *1.2.1906 Lauenburg in Pommern. Jurist. 1933 NSDAP/SA. Ab 1935 Gestapo Bielefeld und Münster. 1937 SS. 1938 Regierungsrat im Hauptamt Sicherheitspolizei, Amt Verwaltung und Recht (Ayaß). Dezember 1939 Kreishauptmann in Reichshof, Distrikt Krakau. Nach Deportation aller Juden befestigte er am Gebäude der Kreishauptmannschaft einen Adler, Inschrift: »Der Adler, das deutsche Zeichen der Erhebung und Größe wurde anläßlich der Befreiung der Stadt Reichshof von allen Juden im Juli des Jahres 1942 hier angebracht.« f Suizid 8.5. 1945 in Johannisbad/ Tschechien (Ayaß).
Ehlers, Ernst.
SS-Sturmbannführer (1943). *16.10.1909 Sparrieshoop bei Pinneberg. Mediziner. 1931 NSDAP, 1932 SS. 1935 im Sächsischen Innenministerium, 1936 Regierungs- und Medizinalrat. 1937 zum SD beurlaubt. 1938 Leiter der Hauptabteilung II (SD) im Reichssicherheitshauptamt. 1940 Stapostellenleiter Liegnitz. Im Stab der Einsatzgruppe B, Leiter der Abt. TV (Gestapo). Ab Dezember 1941 Beauftragter des Chefs der Sicherheitspolizei und des SD beim Militärbefehlshaber Belgien und Nordfrankreich in Brüssel, zuständig für Deportationen (1 Js 1/65 GStA Berlin). Goldenes Parteiabzeichen. Nach 1945 Verwaltungsgerichtsrat am Verwaltungsgericht Schleswig. Ermittlungsverfahren der StA Kiel wegen der Deportation belgischer Juden nach Auschwitz. f Suizid 4. 10.1980, vor Prozeßbeginn. Q.: BAL; Süß; Wildt.
Ehlich, Hans.
Arzt und SS-Standartenführer. *1.7.1901 Leipzig als Ingenieurssohn. 1931 NSDAP, 1932 SS-Anwärter, 1934 SS. 1935 im Rassenpolitischen Amt der Gauleitung Sachsen. 1936 Regierungsmedizinalrat im sächsischen Innenministerium. 1937 Referent für Rassenhygiene in der Hauptabteilung Volkstum im SDHauptamt. Nach Kriegsbeginn zuständig für Massendeportationen (Um- und Einwandererzentralen, Evakuierungsstäbe). 1940-1945 Gruppenleiter III B (Volkstum und Volksgesundheit) im Reichssicherheitshauptamt (SD-Inland). Ehlichs Amtsgruppe plante nach der Ermordung der Juden die Deportation von 80 % der Polen, 75 % der Weißrussen und 65 % der Ukrainer, insgesamt 45 Millionen Menschen (Linne). Mitherausgeber der 1939 vom SS-Ahnenerbe übernommenen Zeitschrift Der Biologe. Nach 1945 Praktischer Arzt in Braunschweig. 30.3.1991 Braunschweig. Lit.: Wildt
Ehrenfried, Matthias.
Bischof von Würzburg (1924). *3.8.1871 Absberg. Theologe. 1898 Priesterweihe. Am 5.9.1945 an die US-Militärregierung: »So gab es tatsächlich Parteigenossen, die den Nazi-Lehren und Methoden durchaus fernstanden, ja sogar größere Gegner der Partei waren und rühriger gegen die Nazis arbeiteten als viele Nicht-Parteigenossen.« 7 30.5.1948 Rimpar. Q.: Akten Bischöfe VI
Ehrhardt, Arthur.
SS-Sturmbannführer (1944). *21.3.1896 Hämmern. Lehrer. 1951 Gründer der Zeitung Nation Europa, 1958 Mitbegründer Jungeuropäischer Arbeitskreis (BAL). Lit.: Dudek.
Ehrhardt, Helmut.
Psychiater. *24.3.1914 Kassel. 1937 NSDAP. Ab 1940 Assistent bzw. Abteilungsarzt bei Villinger in Breslau. Gutachter für Erbgesundheitsgericht. 1945 Nervenarzt in Kaiserslautern. 1950 Privatdozent, 1955 Oberarzt bei Villinger in Marburg, apl. Professor. 1963 in einem Gutachten für das Bundesfinanzministerium: »Eine Entschädigungsregelung für die Sterilisierten würde in vielen Fällen zu einer… Verhöhnung des echten Gedankens der Wiedergutmachung [führen].« 1964 ao. Professor. 1966 (bis 1982) Direktor des Instituts für Gerichtliche und Sozialpsychiatrie, 1966 (bis 1969) Stellv. Präsident der Deutschen Gesellschaft für Sexualforschung. 1967 Ordinarius. Im Sachverständigenbeirat für Seelische Gesundheit der Weltgesundheitsorganisation. 1969 im Wiss. Beirat der Bundesärztekammer, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Nervenheilkunde. 1970 Landesarzt für Behinderte in Hessen, Präsident der Europäischen Liga für Psychische Hygiene. 1977 im Bundesgesundheitsrat. 1986 Paracelsus-Medaille der dt. Ärzteschaft, Ehrenmitglied des Weltverbands für Psychiatrie. f 19.8. 1997 Marburg.
Ehrhardt, Hermann.
Korvettenkapitäna.D. *29.11.1881 Diersburg in Baden. 1919 Gründer des Freikorps Marinebrigade Ehrhardt, Lied der Brigade: »Wir brauchen keine Judenrepublik, pfui Judenrepublik! « 1920 Teilnehmer Kapp-Putsch. Nach Verhaftung und Flucht Gründer und Kommandeur des rechtsradikalen Geheimbunds Consul, der unter anderem die Morde an den Ministern Matthias Erzberger (1921) und Walther Rathenau (1922) verübte. Nach dem angeblichen Röhm- Putsch Emigration, Flucht ins Ausland. 127.9.1971 Brunn am Walde in Niederösterreich. Q.: Benz/Graml
Ehrhardt, Karl.
Gynäkologe und SS-Sturmbannführer (1939). *24.2.1895 Weyer/Lahn. Oberarzt der Universitätsfrauenklinik Frankfurt. Röntgen- Experimente zum Studium der intrauterinen Lebensvorgänge des Kindes, also der Entwicklung in der Gebärmutter (von DFG gefördert). 1939-1945 Ordinarius für Geburtshilfe und Frauenkrankheiten der Universität Graz. Nach 1945 Niederlassung in Frankfurt a.M.
Ehrhardt, Sophie.
»Zigeunerforscherin«. *31.10.1902 Kasan in Rußland. 1935 Assistentin bei Günther, genannt Rassen- Günther. 1938 Mitarbeiterin Robert Ritters, ab 1942 bei Gieseler in Tübingen. 1942 Autorin: Zigeuner und Zigeunermischlinge in Ostpreußen in Zeitschrift Volk und Rasse. 1950 Sachverständige für Vaterschaftsgutachten der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie. Dozentin, 1957 apl. Professorin für Anthropologie in Tübingen, Forschung von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert. 1985 Einstellung Ermittlungsverfahren StA Stuttgart. 72.10.1990
Ehrlinger, Erich.
SS-Oberführer (1944). ‚*14.10.1910 Giengen an der Brenz als Sohn eines Stadtpflegers. 1931 SA. 1933 erstes juristisches Staatsexamen. 1934 Leiter der SA-Sportschule Burg Rieneck bei Würzburg. September 1935 Stabsführer der Zentralabteilung I 3 (Presse) im SD-Hauptamt, Vertreter von Six. Frühjahr 1939 SD-Sonderkommando Prag. September 1939 im Stab der Einsatzgruppe IV beim Überfall auf Polen, danach Leiter des SD in Warschau. August 1940 bis. Februar 1941 Sonderauftrag in Oslo. Ab 28.6. 1941 Führer des Einsatzkommandos 1b in Litauen: Massenerschießungen in Kowno (Judenmord in Lettland, S. 80). Januar 1942 Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD in Kiew. Ab August 1943 Führer der Einsatzgruppe B. Oktober 1943 Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD Rußland-Mitte und Weißrußland, Befehl zur Vernichtung der letzten 4500 Juden im Ghetto von Minsk. November 1943 Ermordung dreier Juden bei Minsk durch Verbrennen auf einem Scheiterhaufen. Ab April 1944 Amtschef I im Reichssicherheitshauptamt. Ab 1945 unter dem Namen Erich Fröscher zuerst in Roth bei Nürnberg auf einem US-Flugplatz, ab 1950 in Konstanz als Empfangschef im Spielkasino. 1952 Offenlegung der falschen Identität. 1954 Volkswagenvertretung in Karlsruhe. Am 20.12.1961 vom LG Karlsruhe zu 12 Jahren Haft verurteilt, Revision vom Bundesgerichtshof teilweise stattgegeben. Verfahrenseinstellung wegen Verhandlungsunfähigkeit am 3.12.1969. Q.: Urteil 9 Ks 2/62 LG Koblenz; Krausnick/Wilhelm; Streim; Wildt.
Ehrsam, Ludwig.
KZ-Arzt, genannt Dr. Grausam. *31.7.1910 Meiningen. 1936 KZ Lichtenburg bei Torgau, 1937 in Buchenwald, danach Lagerarzt Sachsenhausen. 1943 SS-Obersturmbannführer. f Am 7.6. 1946 Auslieferung an UdSSR, seither fehlt jede Spur (BAL).
Eichelsdörfer, Johann.
SS-Untersturmführer. *20.1.1890. Schutzhaftlagerführer in mehreren Lagern, auch Dachau-Nebenlager Kaufering. Todesurteil 13.12.1945 im Dachau-Hauptprozeß. Hinrichtung 29.5.1946 Landsberg
Eichholtz, Fritz.
Pharmakologe. *15.8.1889 Lippstadt in Westfalen. 1925 Leiter des Pharmakologischen Instituts der IG Farben in Wuppertal-Elberfeld. 1928 Ordinarius in Königsberg. 1933 NSDAP (Linne), Lehrstuhl für Pharmakologie und Wehrwissenschaften in Heidelberg. Luftwaffenforschung über Die Beeinflussung der Höhenfestigkeit durch chemische Stoffe. Nach 1945 weiter in Heidelberg. f 28.12.1967 ebenda
Eichholz, Ludwig.
SA-Obersturmbannführer. * 16.2.1903 Böhmisch-Leipa. Lehrer, unter anderem Leiter der Schulabteilung beim Reichsstatthalter im Sudetengau. Ab Oktober 1942 Leiter, bzw. Präsident des Hauptamts Unterricht und Wissenschaft in der Regierung des Generalgouvernements (GG). Ab Dezember 1943 im SA-Führungsstab GG. Nach 1945 Leiter der Volkshochschule und der Stadtbücherei Höxter. 73.5.1964 Höxter.
Eichler, Horst.
SS-Hauptsturmführer (1943) und Kriminalkommissar. *19.7.1910 Danzig. Bei Polenüberfall Einsatzkommando 16, Vertreter von Lölgen. Im Persönlichen Stab des Befehlshabers der Sicherheitspolizei und des SD Ostland. Juli bis Oktober 1941 Adjutant Stahleckers. Nach 1945 Wohnsitz München. Freispruch LG München am 1.4.1966 aus Mangel an Beweisen
Eichler, Johannes.
Ministerialrat im Reichsjustizministerium. *2.8.1886 Leipzig. Jurist. NSDAP, NSKK usw. (BDC). Leiter der Abt. Strafund Prozeßrecht im Referat Strafvollzug. 1937 in der Arbeitsgemeinschaft für Jugendstrafrecht der Akademie für Deutsches Recht (Axmann). Am 21.4.1943 Geheimverfügung (Kosthorst, S. 304): »Juden, die … aus einer Vollzugsanstalt entlassen werden, sind durch die für die Vollzugsanstalt örtlich zuständige Staatspolizei(leit)stelle auf Lebenszeit gemäß den ergangenen Schutzhaftbestimmungen dem Konzentrationslager Auschwitz bzw. Lublin zuzuführen. « f 14.2. 1976 Hannover.
Eichler, Oskar.
Pharmakologe. – *20.8.1898 Gilgenburg in Ostpreußen. Freikorps, Mai 1933 NSDAP. 1934 Privatdozent in Gießen, Lehrauftrag für Gasschutz. Ab 1934 Professor der Grenzlanduniversität (gegen den Ungeist jenseits der Grenzen) Breslau. 1937 SS, Untersturmführer. 1955 (!) Lehrstuhl in Heidelberg. 1968 Emeritierung. 71.1.1988 München. Q.: Univ.-Archiv Gießen
Eichmann, Adolf.
SS-Obersturmbannführer. * 19.3.1906 Solingen. Verkäufer in Wien. 1932 NSDAP/SS. Nach NSDAP-Verbot am 19.6.1933 in Österreich Wechsel ins Deutsche Reich. Ab 1934 im Juden-Referat des SD-Hauptamts. Nach Anschluß Österreichs Leiter der Zentralstelle für jüdische Auswanderung Wien (Gründung am 26.8.1938), Ziel zunächst: Ausplünderung und Vertreibung der Juden. 1939 gleiche Funktion in Prag. Oktober 1939 Geschäftsführer der am 24.1.1939 gegründeten Reichszentrale für jüdische Auswanderung in Berlin. 1940 Leiter des Referats IV B 4 (Juden) im Reichssicherheitshauptamt, ab 1941 zentrale Leitstelle zur Organisierung der Endlösung. Dezember 1941 Besichtigung des Vernichtungslagers Chelmno (Gaswagen). Organisator der Wannseekonferenz am 20.1.1942. Schnellbrief Eichmanns vom 31.1.1942 an die Stapostellen im Reich: »Die in letzter Zeit in einzelnen Gebieten durchgeführte Evakuierung von Juden nach dem Osten stellen den Beginn der Endlösung der Judenfrage im Altreich, der Ostmark und im Protektorat Böhmen und Mähren dar.« März bis Ende 1944 Führer eines Sonderkommandos in Budapest zur Deportation von 440 000 ungarischen Juden nach Auschwitz. Am 12.5.1945 Verhaftung auf Alm bei Altaussee im Salzkammergut (Wildt). 1946 Flucht aus USHaft, bis 1950 Holzarbeiter in der Lüneburger Heide. 1950 über Österreich nach Italien, durch Hilfe katholischer Stellen (Klee, Persilscheine) unter dem Namen Ricardo Klement Flucht nach Argentinien. Aufgrund eines Hinweises des Frankfurter Generalstaatsanwalts Fritz Bauer am 11.5.1960 von israelischen ‘ Agenten aufgespürt, nach Israel entführt, vor Gericht gestellt und Dezember 1961 zum Tode verurteilt. Eichmann im Abschiedsbrief an seine Frau: »Ich bin das Opfer eines Fehlschlusses. Meine Schuld war mein Gehorsam.« Hinrichtung 1.6. 1962 Gefängnis Ramleh bei Tel Aviv
Eicke, Theodor.
SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS. *17.10.1892 Hampont in Elsaß-Lothringen als 11. Kind eines Bahnbeamten. Im I. Weltkrieg Zahlmeister. 1925-1932 Werksschutz der IG Farben in Ludwigshafen. 1928 NSDAP/SA, 1929 SS. Aufbau von SS-Einheiten in der Rheinpfalz, Führer der 10. SS-Standarte. Am 15.6.1932 wegen Herstellung von etwa 80 Bomben in Pirmasens zu 2 Jahren Haft verurteilt. Haftverschonung wegen angeblicher Krankheit. Am 21.3.1933 auf Betreiben des pfälzischen Gauleiters Bürckel in Schutzhaft genommen und in der Würzburger Psychiatrie von Werner Heyde auf Geisteszustand untersucht. Ab 26.6. 1933 Kommandant in Dachau. Eicke (»Toleranz bedeutet Schwäche«) machte Dachau zur Schulungsstätte des KZ-Personals und zum Muster des KZ-Systems. Laut Höß impfte er den SS-Männern unvorstellbaren Haß ein. Aktiv beteiligt an der Liquidierung Röhms und anderer SA-Angehöriger. Ab 4.7.1934 Inspekteur der Konzentrationslager und Führer der SS-Wachverbände, Dienstsitz im Gebäude der Gestapo in der Prinz-Albrecht-Straße 7. Aufgabe: Verwaltung der Konzentrationslager und Aufbau einer eigenen KZWachtruppe, den SS-Totenkopfverbänden. Das Amt Inspekteur der Konzentrationslager wurde 1939 dem SS-Hauptamt Verwaltung und Wirtschaft angegliedert (19422 zum Wirtschafts-Verwaltungshauptamt in Oranienburg zusammengeschlossen). Ab 14.11.1939 Kommandeur der SS-Totenkopfdivision. 1942 Hitler- Dotation (Schenkung) von 50000 Reichsmark. 726.2.1943 bei Aufklärungsflug in Demjansk. Lit.: Tuchel
Eicke, Werner-Joachim.
Psychiater. *18.6.1911 Berlin als Sohn eines Psychiaters. Nicht NSDAP, NS-Beurteilung: »Nationalsozialistische Haltung einwandfrei « (Heilbar, S. 355). Ab 1939 Militärärztliche Akademie, Dienstsitz: Kaiser- Wilhelm-Institut (KWI) für Himforschung. Zugleich als Assistent Hallervordens Leiter der Prosektur der Anstalt Brandenburg-Görden: Bearbeitung der Gehirne ermordeter Kinder. 1947 Oberarzt der Universitätsnervenklinik Würzburg, September 1947 Oberarzt und Dozent der Universitätsnervenklinik Frankfurt a. M. 1955 apl. Professor, bis 1974 Direktor der Anstalt Marburg- Cappel. ?719.11.1988. Todesanzeige: »Die Jagdgenossenschaft Friebertshausen dankt ihm für seine vorbildliche Ausübung der Jagd
Eicken, Carl von.
Generalarzt. *31.12.1873 Mülheim/Ruhr. Laut Führerlexikon »rein arischer Abstammung«. 1922 Ordinarius der HNO-Klinik der Charite. Nicht NSDAP. Von Hitler konsultiert. Beratender HNO-Arzt der Heeressanitätsinspektion. Am 18.8.1942 von Hitler zum Mitglied des Wiss. Senats des Heeressanitätswesens ernannt. 1944 im Wiss. Beirat des Bevollmächtigten für das Gesundheitswesen Karl Brandt. 1944 von Hitler Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft. Nach 1945 Ordinarius der Humboldt-Universität. Mitglied Akademie der Wissenschaften. } 29.6.1960 Heilbronn
Eickstedt, Egon Freiherr von.
Anthropologe. *10.4.1892 Jersitz bei Posen. 1929 Dozent in Breslau. Mai 1933 NSDAP-Mitgliedschaft an NS-Querelen gescheitert. 1933 ao. Professor und Direktor des Ethnologischen Instituts der Grenzlanduniversität (gegen den Ungeist jenseits der Grenzen) Breslau, Spezialgebiet: Rassenund Volkskörperuntersuchungen in Schlesien. 1934 Autor: Rassenkunde und Rassengeschichte der Menschheit (Ferdinand Enke Verlag Stuttgart). Eickstedt lobte sich am 31.12.1940 gegenüber dem Reichswissenschaftsminister, er habe gegen Berge von Widerständen um eine biologische Weltanschauung und den Rassegedanken gerungen »wie kein einziger zweiter Gelehrter [sic] in Deutschland oder auf der ganzen Welt«. Herausgeber der Zeitschrift für Rassenkunde sowie der Schriftenreihe Rasse, Volk und Erbgut in Schlesien. Im Beirat der November 1942 gegründeten Deutschen Gesellschaft für Konstitutionsforschung. 1946 (bis 1961) Leiter des Anthropologischen Instituts der Universität Mainz, 1948 Ordinarius, im Redaktionsteam der Grenzgebiete der Medizin. 1948-1952 Vorsitzender (später Ehrenmitglied) der Deutschen Anthropologischen Gesellschaft (vor 1945: Deutsche Gesellschaft für Rassenforschung). Beratendes Ehrenmitglied der UNESCO. 20.12.1965 Mainz. Todesanzeige der Universität: »Er war … ein Gelehrter von Weltruf.« Lit.: Lüddecke
Eidmann, Hermann.
Forstzoologe. * 21.2.1897 Wahlen/Alsfeld. Professor für Forstentomologie der Universität Göttingen, Forstzoologisches Institut (Schloß) in Hannoversch Münden. Sachbearbeiter für Zoologie der 1939 vom SS-Ahnenerbe übernommenen NS-Zeitschrift Der Biologe. 1941 Lehrauftrag Kolonialer Forstschutz an der Universität Hamburg. 74.9. 1949 Mittenwald
Eigler, Gerhard.
HNO. * 14.9.1900 Neumark in Pommern. 1933 SA, Sturmarzt. 1937 NSDAP, NS-Lehrerbund, NS-Ärztebund (Aumüller). 1944 ao. Professor in Marburg. 1946 apl. Professor. 1948-1969 Lehrstuhl in Gießen. 730.7.1975 Gießen.
Eigruber, August.
SA-Obergruppenführer. = * 16.4. 1907 Steyr. Mechaniker. 1922 NSArbeiterjugend Österreich. 1938 Landeshauptmann und NSDAP-Gauleiter Oberdonau in Linz, MdR. 17.4.1940 Reichsstatthalter Oberdonau. Goebbels -am 25.7.1938 im Tagebuch: »Eigruber ganz schlechte Besetzung.« 1943 Reichsverteidigungskommissar Oberösterreich. Im Aufsichtsrat der Steyr-Daimler-Puch AG Wien. Todesurteil 13.5. 1946 im Mauthausen- Hauptprozeß. {Hinrichtung 28.5. 1947 Landsberg. Letzte Worte: »Ich empfinde es als eine Ehre von den brutalsten Siegern gehängt zu werden
Eimann, Kurt.
SS-Obersturmbannführer (1943). *28.7.1899 Görlitz. 1932 NSDAP/SA/SS. Führer des volksdeutschen SS-Sturmbanns E (Eimann), im Herbst 1939 zur Ermordung von 1400 Kranken aus Pommern im Wald von Piasnitz bei Neustadt in Westpreußen und 2000 Kranken der Irrenanstalt Konradstein eingesetzt. Danach Bewachung des Sonderlagers Stutthof. Am 20.11.1941 Abordnung zur SS-Standortkommandantur Lublin. Nach 1945 Händler in Misburg bei Hannover. Am 20.12.1968 vom LG Hannover wegen gemeinschaftlichen Mordes an 1200 Menschen zu 4 Jahren Haft verurteilt, 2 Jahre verbüßt
Eimer, Karl.
Internist und SA-Sanitätsbrigadeführer (1937). *11.7.1893 Eschwege. Die Historikerin Krähwinkel: »Eimer, der seine antidemokratische Gesinnung bereits 1920 bei der Ermordung von Arbeitern durch das Studentenkorps Marburg in Mechterstädt gezeigt hatte, war engagiertes SA-Mitglied. « 1923 Assistent der Universität Marburg. 1932 NSDAP. 1933 SA. Leiter des Amts für Arbeitsdienst der Marburger Dozentenschaft (Aumüller). Am 11.11. 1933 auf Unterzeichnerliste Bekenntnis der Professoren an den deutschen Universitäten und Hochschulen zu Adolf Hitler und dem nationalsozialistischen Staat 1933 ao. Professor. 1935 Leiter des Städt. Krankenhauses Stettin. 1936 Leiter der Ärztekammer und des Gauamts für Volksgesundheit Pommern. } 22.3.1948 Lauenburg/ Elbe
Eirenschmalz, Franz.
SS-Standartenführer (1942). *20.10.1901 München. Architekt und Bauleiter. 1920 SA, 1922 Bund Oberland. 1923 Teilnehmer Aitlerputsch, 1931 SS. Laut Gustav Kaufmann (T4) Bauleitung der Vergasungsanstalt Brandenburg. Februar 1942 Chef Amt C VI (Bauunterhaltung) im SS-Hauptamt. Todesurteil 3.11.1947 im Pohl-Prozeß wegen Errichtung und Instandhaltung der Gaskammern, unter anderem in Auschwitz, Entlassung Landsberg 23.5.1951. Danach Bau-Ingenieur in Bayrischzell. Q.: Auss. v. 10.4. 1964, 4 Js 444/59 LG Ffm
Eisele, Hans.
KZ-Arzt und SS-Hauptsturmführer (1943). *13.3.1913 Donaueschingen. August 1940 in Mauthausen, Februar bis August 1941 in Buchenwald, bis Juli 1942 in Natzweiler. SS-Division Das Reich, Februar 1945 in Dachau. Laut Kogon nahm er Vivisektionen vor und mordete wahllos: »Seine Taten übertrafen wohl jede andere von SS-Ärzten begangene Gemeinheit. « Todesurteil 13. 12. 1945 im Dachauund am 14.8.1947 im Buchenwald-Hauptprozeß, Entlassung Landsberg 19.2.1952. Zulassung als Kassenarzt in München. 1958 vor Verhaftung Flucht nach Ägypten. Stabsarzt im Raketenzentrum von Heluan. 7 3.5.1967 Kairo. Lit.: Schley
Eisenhuth, Heinz.
Theologe. *8.5.1903 Frankfurt a. M. April 1933 NSDAP. 1938 Professor für Systematische Theologie der Universität Jena. Dekan. Mitarbeit ev. Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben in Eisenach. 1941 Verfasser eines Gutachtens über die Stellung getaufter Juden in der Kirche: »1. Judenchristen sind als Feinde des Reiches von jeder Form gottesdienstlicher Gemeinschaft auszuschließen. 2. Deutsche Pfarrer dürfen an Judenchristen keine Amtshandlungen vollziehen.« 1945 Pfarrer in Jena-Zwätzen. 1952-1969 Superintendent in Eisenach. Lehraufträge an kirchlichen Einrichtungen, zum Beispiel am Predigerseminar. f 26.7.1983 Pferdsdorf an der Werra. Q.: W. Schenk
Eisenkolb, Albin.
SS-Untersturmführer (1941). * 19.12.1913 Bärringen. Im Judenreferat des Befehlshabers der Sicherheitspolizei und des SD Italien (1 Js 1/65 GStA Berlin). Nach 1945 Angestellter in Franken.
Eisenlohr, Georg.
Jurist. *11.3.1887 Reutlingen. 1933 NSDAP. Januar 1940 Kreishauptmann von Nowy Targ, März 1940 von Jaroslaw, 1942 bis Anfang 1944 Amtschef bzw. Vizegouverneur des Distrikts Krakau. April bis August 1944 Kreishauptmann von Przemysl. Am 3.12.1948 in Krakau zu 5 Jahren Haft verurteilt. * 27.3.1951 in Haft. Q.: Diensttagebuch.
Eisfeld, Walter.
SS-Sturmbannführer und KZ-Kommandant. *11.7.1905 Halle. September 1939 bis Januar 1940 Kommandant in Sachsenhausen. Februar 1940 Kommandant Neuengamme. } 3.4.1940 (sic) Dachau
Eisser, Georg.
Jurist. *11.7.1898 Saargemünd in Lothringen. 1928 Professor für bürgerliches, römisches und Handelsrecht in. Tübingen. 1935 Autor: Rasse und: Familie. Die Durchführung des Rassegedankens im bürgerlichen Recht, Verlag J. C. B.Mohr (Paul Siebeck). Eisser: »Gesetzgeber ist der Führer und der Kreis seiner Mitarbeiter, denen er sein Vertrauen geschenkt hat, die mit ihm zusammen die Reichsregierung bilden; er allein bestimmt Zeitpunkt und Art der Änderung der Gesetze«. Und: »Der Staat ist so ein Rechtsstaat, der lükkenlos den Rassengrundsatz durchführt.« 1939 Ordinarius. Nach 1945 weiter in Tübingen. 74.6.1964 Tübingen. Q.: Poliakov, Diener
Eißfeldt, Otto.
Ev. Theologe. *1.9.1887 Northeim. Alttestamentler und Orientalist. 1921 Ordinarius in Halle. Mit Kittel Herausgeber der Biblia Hebraica. Mitarbeit Kriegseinsatz der Geisteswissenschaften (Hausmann). 1945 Rektor der Martin-Luther-Universität Halle- Wittenberg. Mitglied Deutsche Akademie der Wissenschaften. 1957 Emeritierung. 127.4.1973 Halle
Eitel, Wilhelm.
Mineraloge. *6.5.1891 Frankfurt a. M. Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Silikatforschung. 1933 NSDAP. Ab August 1943 zusätzlich im Forschungsstab von Rosenbergs Zentrale für Ostforschung. Im Rahmen der Aktion Paperclip in USA geschleust. November 1946 im US-Bureau of Mines in Norris Tennessee (Henning
Elbel, Herbert. Gerichtsmediziner. *22.10.1907 Villach. 1928 Mitbegründer des NS-Studentenbunds Innsbruck. 1932 NSDAP, auch SS. 1938 Dozent am Institut für gerichtliche Medizin und naturwissenschaftliche Kriminalistik der Universität Heidelberg, 1942 ao. Professor in Freiburg, November 1944 Lehrstuhl in Bonn. 1946-1976 Ordinarius in Bonn. 79.5.1986 Bonn. Lit.: Herber.
Elbrecht, August.
Zahnmediziner. *18.3.1892 Westkilver in Westfalen. 1933 NSDAP (Aumüller). 1934 Hauptreferent für Laboratoriumsfragen im Reichsverband der Zahnärzte. Im Führerrat der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde. 1935 Honorarprofessor in Marburg. 7 Kriegstod 12.6. 1944 als Major vor Cherbourg.
Ellenbeck, Hans.
Offizier der Propagandaabteilung des Oberkommandos der Wehrmacht. *16.7.1889 Krefeld. Gymnasiallehrer, Oberleutnant im I. Weltkrieg. 1924-1928 MdR (Deutschnationale Volkspartei). 1940 Leiter des Referats. Abwehr feindlicher Propaganda in der Abteilung für Wehrmachtspropaganda des OKW. Verfasser zahlreicher Tornisterschriften, Redakteur der Mitteilungen für das Offizierskorps (Linne). 1943 in Der Offizier als Führer im Kampf gegen die feindliche Propaganda (Messerschmidt, S. 316): »Wenn das Gesetz den für einen Verbrecher erklärt, der fremde Sender anhört, so muß jeder von uns ihn wie einen räudigen Hund behandeln … Wer das Gift des Feindes an sich herankommen läßt, ist bereits anfällig. Wer es sogar weiterträgt, und sei es auch nur im vertrautesten Gespräch, wird zum Agenten des Feindes und damit zum Feind des Volkes.« +27.1.1959 Strümp/Rheinland
Ellenbeck, Hans-Dieter.
SS-Sturmbannführer (1944). * 15.6.1912 Düsseldorf. Dr. med. Im SSFührungshauptamt _ Berlin-Lichterfelde, Amtsgruppe D, Amt XVI: Blutkonservierung (Diensttagebuch Ding-Schuler). Ab Mai 1944 Versuche zur experimentellen Ernährungsphysiologie im KZ Buchenwald (Kogon). Nach 1945 Praxis in Hildesheim (Gedenkstätte Buchenwald).
Ellersiek, Kurt.
SS-Oberführer (1942). *5.4.1901 Dortmund. 1942 Vize-Inspekteur der Nationalsozialistischen Erziehungsanstalten- (Napolas), Kommandeur der SS-Mannschaftshäuser (BA NS 19 358). Am 19.7.1961 vom LG Frankfurt a. M. wegen Erschießung eines Obergefreiten in der Endphase des Krieges zu 4% Jahren Haft verurteilt. Q.: Dienstkalender.
Ellwein, Theodor.
Theologe. *18.5.1897 Madras/Indien. 1924 Studienrat in Hof. 1934 Professor der Hochschule für Lehrerbildung Weilburg. 1936 Oberkonsistorialrat in Berlin, Kirchenkanzlei der Deutschen Ev. Kirche (DEK). Geschäftsführer der Volkskirchlichen Arbeitsgemeinschaft der DEK. Unterzeichner der Godesberger Erklärung vom 26.3.1939: »Indem der Nationalsozialismus jeden politischen Machtanspruch der Kirchen bekämpft und die dem deutschen Volke artgemäße nationalsozialistische Weltanschauung für alle verbindlich macht, führt er das Werk Martin Luthers … fort« (K. Meier II). 1939 Mitarbeit ev. Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben in Eisenach. 1939 Kriegsdienst. Bis 1949 in sowj. Kriegsgefangenschaft. 1951 Lehrauftrag Lehrerbildungsanstalt 1954-1961 Mitarbeiter der Ev. Akademie Bad Boll. 22.2.1962 München. Q.: Grünzinger
Elsässer, Günter.
Psychiater. *24.4.1907 Halle. Assistent am Rheinischen Provinzial-Institut für psychiatrisch- neurologische Erbforschung in Bonn. 1942 Oberarzt Panses im Reserve- Lazarett Ensen bei Köln: Galvanischer Strom in hohen Dosierungen gegen so genannte Kriegsneurotiker. 1944 Dozent der Universität Bonn. 1949 apl. Professor und Landesobermedizinalrat der Landesheilanstalt Bonn. 1952 im Georg Thieme Verlag: Die Nachkommen geisteskranker Elternpaare (ein Buch, das sich auf die Daten der Erfassung der »Minderwertigen« in der NS-Zeit stützt). Im Sachverständigenbeirat des Bundesarbeitsministeriums für Fragen der Kriegsopferversorgung. 1961 Autor im Standardwerk Psychiatrie der Gegenwart, Band III (Springer Verlag): Erfahrungen an 1400 Kriegsneurosen. Darstellung der Elektrosuggestivbehandlung (von den Opfern als Folter beschrieben) als verständnisvolle ärztliche Behandlung durch ein »ausgesprochen psychotherapeutisches Team« (S. 623). 14.10.1999. Lit.: Riedesser.
Elser, Georg.
Widerstandskämpfer. *4.1.1903 Hermaringen. Tischler. Am 8.11.1939 Attentatsversuch auf Hitler im Münchener Bürgerbräukeller. Die Bombe tötete 7 Personen, Hitler hatte jedoch den Saal vorzeitig verlassen. Totale Isolationshaft in den Konzentrationslagern Sachsenhausen und Dachau. Von NS-Propaganda als Werkzeug des britischen Geheimdienstes dargestellt. 79.4.1945 auf Befehl Himmlers in Dachau erschossen. Von Otto Strasser und Martin Niemöller nach 1945 als SS-Unterscharführer diffamiert, der im Auftrag der SS gehandelt habe. EIsers Tat wurde verdrängt, da ein einfacher Handwerker aus sozialistischem Milieu Hitlers Kriegstreiberei erkannt und entsprechend gehandelt hatte
Eltz-Rübenach, Paul Freiherr von.
Post und Verkehrsminister (ab 1932). *9.2.1875 Köln-Wahn als Sohn eines Rittergutsbesitzers. 1924 Präsident der Reichsbahndirektion Karlsruhe. Mitglied Akademie für Deutsches Recht (Führerlexikon). Goebbels am 5.1.1937 im Tagebuch: »Wenn er niest, dann kommt Ruß heraus, so schwarz ist er.« Verweigerte am 30.1.1937 wegen der Angriffe gegen die Kirchen die Aufnahme in die Partei und die Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens der NSDAP durch Hitler. Eltz im Entlassungsgesuch vom selben Tag (Nbg. Dok. PS-1534): »Mein Entschluß ist mir unendlich schwer gefallen. Denn ich habe niemals in meinem Leben mit größerer Freude und Genugtuung meinen Dienst getan als unter Ihrer weisen Staatsführung. « 1 25.8.1943 Linz am Rhein
Elze, Curt.
Anatom. * 16.2.1885 Halle. 1936 Ordinarius in Gießen, Beurteilung des Dozentenschaftsleiters: »Er hat früher dem Nationalsozialismus in ablehnender Weise gegenübergestanden, ich habe jedoch den Eindruck gewonnen, daß er in klarer Weise erkannt hat, was der Nationalsozialismus für Deutschland und die Welt bedeutet« (Univ.-Archiv Gießen). Ab 1940 -Universität Würzburg, zeitweise Leiter des Rassenbiologischen Instituts, NSDAP (Voswinckel). 7 9.4.1972 Kassel
Emge, Carl August.
Rechtsphilosoph. *21.4.1886 Hanau. 1928 ao. Professor in Jena. Laut Führerlexikon seit 1931 in Aufrufen und Schriften »für die Bewegung tätig «. Leiter des Nietzsche-Archivs in Weimar. 1932 Lehrstuhl. NS-Beurteilung: »Der erste nationalsozialistische Universitätskurator in Deutschland, als wissenschaftlicher Leiter des Nietzsche-Archivs dieses lange vor der Machtergreifung dem Führer zur Verfügung gestellt« (Heiber, Professor). 29.7.1932 Hochschullehreraufruf zur Wahl der NSDAP in Jena (Alma Mater). Mai 1934 Gründungsmitglied und Vorsitzender des Ausschusses für Rechtsphilosophie der von Hans Frank gegründeten Akademie für Deutsches Recht, Tagungsort: Nietzsche-Archiv (Farias, S. 277). 1935 Ordinarius in Berlin. 1936 Autor: Ideen zu einer Philosophie des Führertums. 1937 (bis 1942) Stellv. Präsident der Akademie für Deutsches Recht (BAR 61). 1949 Senator der Akademie der Wissenschaften und Literatur in Mainz, Wohnsitz: Haus Wolfsbrunn über Amorbach. 1953 Europäische Forschungsgruppe für Flüchtlingswesen, 1959 entpflichteter Ordinarius der Universität Würzburg. 720.1. 1970 München (Kürschner).
Emmel, Ludwig.
Parasitologe. *14.5.1913 Bergen bei Frankfurt a. M. Wissenschaftlicher Rat am Robert-Koch- Institut. Leiter der Luftwaffenabteilung für Gesundheitsschädlinge (sic) des Instituts für Wehrhygiene in der Psychiatrie Pfafferode/Mühlhausen (Versuche an Geisteskranken), Erprobung des Kontaktgifts DDT (Dichlor-Diphenyl-Trichloräthan). Nach 1945 freier Wissenschaftler, Aufsätze wie Beiträge zur praktischen Anwendung und zur Wirkungsweise des DDT. Leiter des Instituts zur Bekämpfung von Pflanzenschädlingen der Farbwerke Hoechst. Lit.: Klee, Auschwitz.
Emmerich, Walter.
Volkswirt. *7.8.1895 Krefeld. Leiter des Hauptamts Wirtschaft (Wirtschaftsminister) der Regierung des Generalgouvernements. Nach 1945 zwei Jahre Internierung in Neuengamme, nicht an Polen ausgeliefert. Danach Handelskaufmann in Hamburg (BAL). Q.: Diensttagebuch.
Ende, Konrad, genannt Conny.
Industrieller. *1.7.1895 Groß-Bislav in Westpreußen. Ingenieur. Geschäftsführer der Vereinigten Schachtbau und Tiefbau GmbH, danach AG für Berg- und Hüttenbetriebe in Salzgitter. Mitarbeiter Pleigers, im. Vorstand der Reichswerke Hermann ‘Göring, zuständig für den gesamten Bergbau (Kehrl). Nach 1945 Salzgitter AG, 1952 Vorstandsvorsitzender. 7 24.9.1976 Salz- _ gitter (DBE). Lit.: A. Meyer
Endres, Hans.
Psychologe und SS- ie sturmführer (1944). *26.2.1911 in Stuttgart als Sohn eines Regierungsrats. 1933 NSDAP-Ortsgruppe Graz. 1937 Promotion bei Krieck: Rasse, Ehe, Zucht und Züchtung — bei Nietzsche und heute. Befürworter von Menschenversuchen, sofern die Versuchsobjekte »der Volksgemeinschaft lebend doch nicht mehr dienen können, dafür aber nun durch den Einsatz ihres Lebens für das Wohl der Gesamtheit Gelegenheit haben, dem Volksganzen einen großen Dienst zu erweisen und so die begangene Schädigung derselben tatsächlich wieder aufzuwiegen.« 1939 SS. 1942 SS-Rasse- und Siedlungshauptamt. Fachführer Parapsychologie. Nach 1945 eigene Praxis als Industriepsychologe und Management-Trainer. Inhaber eines Instituts für ganzheitliche Lebensgestaltung. Q.: Junginger.
Endruweit, Klaus.
T4. *6.12.1913 Tilsit. 1933 SA, Fähnleinführer HJ, NS-Studentenbund. November 1939 Notapprobation. Von November 1940 bis Oktober 1941 Vergasungsanstalt Sonnenstein/Pirna, Tarnname Dr. Bader: »Die Auswahl der Todesursachen erfolgte bereits bei Vorführung der Patienten.« August 1941 Dissertation am Rassenbiologischen Institut in Würzburg bei Keiter. 1945 Assistent am Städt. Krankenhaus Hildesheim, 1947 Praxis in Bettrum. Im Vorstand der Bezirksstelle der kassenärztlichen Vereinigung und der Ärztekammer Hildesheim. Freispruch LG Frankfurt a.M. am 23.5.1967, da T4-Ärzte »das »Unerlaubte< ihres Tuns nicht erkannt und in einem unvermeidbaren Verbotsirrtum gehandelt« hätten. Erneuter Prozeß 1971 wegen WVerhandlungsunfähigkeit ausgesetzt, Weiterführung seiner Praxis. 1978 Ruhensanordnung der Approbation, bis März 1984 dennoch Praxisbetrieb. 1986 erneuter Prozeß infolge »Verhandlungsunfähigkeit « beendet. 73.9. 1994. Todesanzeige der Ärztekammer Niedersachsen: »Wir werden seiner ehrend gedenken
Engel, Carl.
Historiker. *2.10.1895. 1933 NSDAP. 1935 ao. Professor für Vor- und Frühgeschichte in Königsberg. 1938 Leiter des Herder-Instituts in Riga (wiss. Instrument im Volkstumskampf). 1938 Lehrstuhl in Greifswald, 1943 Rektor. SS-Ahnenerbe, Mitherausgeber: Mannus. Zeitschrift für Deutsche Vorgeschichte. 725.1.1947 in Internierung. Lit.: Fahlbusch.
Engel, Friedrich
Siegfried. SS-Obersturmbannführer (1945). *3.1.1909. Historiker. Im Reichssicherheitshauptamt Referent für weltanschauliche Erziehung. Mai 1940 beim Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD (BdS) Norwegen. Bei Kriegsende Leiter des Außenkommandos Genua des BdS Italien, genannt Henker von Genua. Januar 1945 Kriegsverdienstkreuz I. Klasse mit Schwertern. 1947 Flucht aus US-Internierung in Oberursel. 1948 als Friedrich Schottenberg Holzfäller und Bademeister in Braunlage. 1949 Prokurist bei Holzimportfirma in Hamburg. Juli 2002 vom LG Hamburg zu 7 Jahren Haft verurteilt. Juni 2004 Verfahrenseinstellung BGH
Engel, Hans.
Staatssekretär im Reichsarbeitsministerium (1942). * 17.11.1887 Magdeburg. 1924 Mitglied Stahlhelm (Führerlexikon). Februar 1933 Ministerialrat, Leiter der Hauptabteilung II (Sozialversicherung, Wohlfahrt) und IV (Arbeitsmarkt). f April 1945 von sowj. Soldaten erschossen. Q.: Schwoch
Engel, Wilhelm.
Historiker. * 19.3.1905 Meiningen. Archivar in Meiningen. Mai 1933 NSDAP. 1935 Habilitation in Marburg. 1935-1937 Hauptreferent im Reichswissenschaftsministerium Vertrauensmann des SD (Spitzeldienste). 1936 ao. Professor in Berlin. Gefolgsmann Walter Franks, 1937 im Beirat Reichsinstitut für Geschichte des neuen Deutschland. 1938 Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte in Würzburg. Nach 1945 weiter in Würzburg. 7 23.4.1964 Würzburg. Lit.: Heiber, Frank.
Engelhardt, Willy.
Dermatologe. * 21.10.1895 Gießen. Stellv. Gaudozentenbundführer in Düsseldorf (Esch, S. 198). 1934 ao. Professor der Medizinischen Akademie. 1937 Lehrstuhl in Tübingen. Nach Kriegsende ausgeschieden (Klinik und Praxis, Nr. 1/1946). 1946 Praxis in Rottweil. 1954 Chef der Hautklinik am Kreiskrankenhaus. 731.8.1977 Rottweil.
Engels, Erich.
SS-Hauptsturmführer (1942) und Kriminalkommissar. *11.9.1908 Tecklenburg. Hotelangestellter. 1930 SA, 1938 SS. Gestapo Bielefeld. Im Krieg Einsatz beim Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD (KdS) Warschau. Gestapochef beim KdS Lemberg, beteiligt an Deportationen nach Belzec. Ließ am 1.9. 1942 elf Mitglieder des Judenrats an einem Balkon erhängen und schickte die Rechnung für die Stricke dem Judenrat. 1947 Auslieferung an Polen, Todesurteil 13.3.1950 Warschau. 717.5. 1951 Hinrichtung (45 Js 35/63 ZSt Dortmund, Verf. Drohobycz/Galizien). Lit.: Pohl
Engert, Karl.
Jurist und SS-Oberführer (1939). * 23.10.1877 Stettin. 1921 NSDAP. 1932 MdL Bayern. Ministerialdirektor im Reichsjustizministerium, Abteilungsleiter Strafrechtspflege. Vizepräsident des Volksgerichtshofs, Vorsitzender des 2. Senats. Teilnehmer der Tagung der höchsten Juristen des Reiches am 23./24.4.1941 in Berlin: Informierung über die Vernichtung lebensunwerten Lebens mittels Gas (Auss. Ammon, Ks 1/69 GStA Ffm.) und Scheinlegalisierung des Krankenmords durch Schlegelberger. Besichtigte 1944 die Konzentrationslager Mauthausen und Auschwitz. Verfügung vom 27.10.1944 (Kosthorst, S. 299): »Bei Strafgefangenen, die wegen politischer Straftaten verurteilt worden sind, ist darauf zu achten, daß der zuständigen Staatspolizeistelle rechtzeitig, d.h. mindestens 6 Wochen vor dem Strafende Gelegenheit zu vorbeugenden Maßnahmen [KZ] gegeben wird.« Im Nürnberger Juristen-Prozeß infolge Krankheit am 22.8.1947 aus Verfahren genommen (Peschel-Gutzeit, S. 39). 78.9.1951. Q.: LG Wiesbaden, 2 Ks 2/51.
Englaender, Curt.
Jurist. *4.7.1902 Eschweiler/Aachen. 1931 Rechtsanwalt. 1933 NSDAP/SA. NSRechtswahrerbund. 1936 Bürgermeister in Kesternich, ab 1939 in Menden (Siegkreis). 1937-1939 Ortsgruppenleiter, ab 1939 Kreisamtsleiter. April 1942 bis Januar 1944 Stadthauptmann (Oberbürgermeister) in Lublin. Nach 1945 Präsident des Oberverwaltungsgerichts Mainz. Q.: Musial
Engler, Wilhelm.
Oberregierungsrat. *21.7.1880 Karlsruhe. 1933 NSDAP. 1940 bis August 1941 Abteilungsleiter Innere Verwaltung im Distrikt Krakau, danach kommissarisch Amtschef Distrikt Lublin. Oktober 1941 (Musial, S. 144): »Es wäre aber zu begrüßen, wenn auf Verlassen des Ghettos die Todesstrafe stände. « Verbleib unbekannt (BALL). Q.: Diensttagebuch.
Enke, Willi.
Psychiater. *6.3.1895 St. Gallen/Schweiz. 1929 Privatdozent in Marburg. 1933 NSDAP, auch NS-Ärzte- und Lehrerbund, Sturmarzt im NS-Kraftfahrkorps, NSV, Förderndes Mitglied SS. Gauschulungsleiter, Richter am Erbgesundheitsgericht. Am 11.11.1933 auf Unterzeichnerliste Bekenntnis der Professoren an den deutschen Universitäten und Hochschulen zu Adolf Hitler und dem nationalsozialistischen Staat. 1934 Mitarbeit Rassenpolitisches Amt Kurhessen. 1934 in Zeitschrift Medizinische Klinik: »Die auf biologischer Grundlage beruhende Rassen- und Erbpflege beginnt folgerichtig mit der Ausmerzung artfremder und erbkranker Anlagen.« 1935 ao. Professor in Marburg. Januar 1938 Direktor der Anstalt Bernburg, ab 1940 zum Teil T4-Vergasungsstätte. Richter am Erbgesundheitsgericht Dessau. 1938 apl. Professor in Halle. 1948 im Wiss. Beirat des Bundes hirnverletzter Kriegsopfer. 1950-1963 auf Empfehlung Villingers Leitender Arzt der Diakonischen Anstalten und Nervenklinik Hephatain Treysa. f 24.12. 1974 Marburg
Enßlin, Wilhelm.
Historiker. *9.12.1885 Aalen/Württemberg. 1930 Ordinarius für alte Geschichte in Graz, 1936 in Erlangen, 1943 in Würzburg. Mitarbeit Kriegseinsatz der Geisteswissenschaften. 1952 Emeritierung. 78.1.1965 Würzburg.
Entress, Friedrich.
KZ-Arzt und SS-Hauptsturmführer (1943). *8.12.1914 Posen. 1941 Standortarzt in Groß-Rosen, Dezember 1941 in Auschwitz, Oktober 1943 in Mauthausen, August 1944 erneut Groß-Rosen. Todesurteil 13.5.1946 im Mauthausen-Hauptprozeß. Entress über das KZ der IG Farben in Monowitz (Nbg. Dok. NI 6190): »Der Häftlingsumsatz in Monowitz war sehr groß. Dabei ist zu unterstreichen, daß die von den Häftlingen verlangte Leistung nieht mit den Lebens- und Ernährungsbedingungen im Einklang war.« f Hinrichtung 28.5.1947 Landsberg
Entz, Gustav.
Theologe. *14.9.1884 Wien. 1922 Ordinarius für Praktische Theologie in Wien, Spezialgebiet: Innere Mission. Nach Anschluß Österreichs 1938 Dekan (Wien 1938). Beitritt NSDAP wegen früherer Zugehörigkeit zu einer Freimaurerloge verweigert, obwohl »glühender Nationalsozialist « und »geistiges Haupt« der österreichischen Deutschen Christen (W. Schenk). Mitarbeit ev. Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben in Eisenach. Nach 1945 weiterhin Ordinarius, 1950 Prodekan. 7 15. 10. 1957 Wien
Epp, Franz Xaver Ritter von.
SA-Obergruppenführer (1933). *16.10.1868 München. 1904-1906 Kompaniechef zur Bekämpfung der Hereros in Deutsch-Südwestafrika. Im I. Weltkrieg Befehlshaber des bayerischen Infanterie-Leibregiments. 1917 Adelstitel. 1919 Führer des Freikorps Epp zur Zerschlagung der Räterepublik. 1923 Abschied Reichswehr, Leiter des Wehrpolitischen Amts und des Kolonialpolitischen Amts der NSDAPReichsleitung (Taschenbrockhaus). 1928. NSDAP, MdR, SA-Gruppenführer. Im Vorstand von Rosenbergs Kampfbund für Deutsche Kultur (Brenner). März 1933 Reichskommissar (Chef der Zivilverwaltung), April 1933 Reichsstatthalter Bayern, beginnend mit einer Verhaftungswelle. Goebbels am 1.4.1934 im Tagebuch: »Der alte, nur etwas senil geworden.« 1934 Landesjägermeister, Mitglied Akademie für Deutsches Recht (Führerlexikon). 1935 Ernennung zum General der Infanterie a. D. 1936 Führer des neugegründeten Reichskolonialbunds. 7 31.12.1946 in US-Internierung in München.
Eppinger, Hans.
Führender Internist der NS-Zeit (Karl Brandt). *5.1.1879 Prag. 1926 Lehrstuhl in Freiburg, 1930 in Köln, ab 1933 in Wien. 1938 NSDAP (Linne), Standardwerk Die Leberkrankheiten. Mai 1938, nach Anschluß Österreichs, mit Risak Schriftleiter der Wiener klinischen Wochenschrift: »Wien, die älteste Universität des Reiches, wird die Grenzfeste der neuen germanischen Welt«. 1944 im Wiss. Beirat des Bevollmächtigten für das Gesundheitswesen Karl Brandt. Leiter der Meerwasser- Versuche an »Zigeunern« im KZ Dachau. } Suizid 25.9. 1946 Wien
Erbacher, Otto.
Chemiker. *9.2.1900 Neubeuern am Inn. 1935 Dozent der Universität Berlin. Abteilungsleiter am Kaiser-Wilhelm-Institut für Chemie. 1937 NSDAP (Deichmann). Spezialgebiet: Radioaktive Chemie. 7 13.8.1950 Freising
Erbring, Hans.
Chemiker. *29.10.1903 Coswig in Anhalt. 1933 NSDAP (Deichmann). 1937 Dozent in Leipzig. 1942-1946 apl. Professor der Technischen Hochschule München. 1948 Leiter des Pharmakologisch-chemischen Labors der Firma Madaus, Köln. 1954 Honorarprofessor in Köln. 7 25.3.1982 Bergisch Gladbach
Erdmann, Fritz.
SS-Hauptsturmführer (1940). *23.3.1900 Reppersdorf bei Jauer. Leiter des Judenreferats beim Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD in Brüssel (1 Js 1/65 GStA Berlin). 7 20.5.1955 Duisburg (BAL).
Erdmann, Karl Dietrich.
Historiker. * 29.4.1910 Köln. 1934 Promotion, Studienreferendar und Studienassessor in Köln. Laut Urteil des Historikers Hans-Ulrich Wehler zeigte er »eine geradezu begeisterte Unterstützung deutscher »Großraumpläne ««. 1938 Abschied vom Staatsdienst, da Ehefrau ohne Ariernachweis. 1939 Berufsoffizier. 1947 Dozent in Köln. 1953 apl. Professor in Kiel. 1962 (bis 1967) Vorsitzender des Verbands der Historiker Deutschlands. 1966 (bis 1970) Vorsitzender des Deutschen Bildungsrats. 1966/67 Rektor. Ab 1974 Leiter des Wiss. Beirats des Instituts für Zeitgeschichte in München. 1975 (bis 1980) Vorsitzender des Internationalen Historikerverbands. 7 23.6. 1990 Kiel (DBE). Lit.: von Bruch
Erdmannsdorf, Otto von.
Diplomat. *22.10.1888 Dresden als Sohn eines Oberleutnants a. D. (Führerlexikon). 1937 Gesandter in Budapest. Ab September 1941 Ministerialdirigent und stellv. Leiter der Politischen Abteilung des Auswärtigen Amts. Freispruch am 11.4.1949 im Minister-Prozeß. 7 30.12.1978 Starnberg (DBE).
Erlen, Heinrich.
SS-Hauptsturmführer (1943) in Himmlers Sicherheitsdienst (SD). *26.1.1907 Hindenburg. Angehöriger des Einsatzkommandos 3. Kriminalkommissar in Wilna. In UdSSR wegen Verbrechen in Litauen zu 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Danach Regierungskriminalrat im Bundeskriminalamt (BKA). 1966 Einstellung Ermittlungsverfahren, da 10 Jahre in sowj. Internierung. 126.10.1981.Q.: Schenk, BKA
Erler, Adalbert.
Jurist. *1.1.1904 Kiel. 1939 Dozent der Univer- , ‚sität Frankfurt. 1940 Autor: Friedlosigkeit und Werwolfglaube. Ab 1941 ao. Professor und Direktor des Instituts für Rechtsgeschichte sowie des Instituts für Gemeinrecht der NS-Kampfuniversität Straßburg. 1946 Lehrstuhl für Rechtsgeschichte und Kirchenrecht in Mainz, 1950-1972 in Frankfurt a. M. + 19.4.1992.
Erler, Georg.
Jurist. *20.1.1905 Münster. 1933 Lehrauftrag in Münster, NSDAP, Ortsgruppenschulungsleiter. Auch Gausonderbeauftragter des NS-Rechtswahrerbunds, NS-Dozentenbund. 1938 Lektor für rechtswissenschaftliches Schrifttum bei NSDAPReichsleitung. 1938 ao. Professor für Völkerrecht in Göttingen, in Zeitschrift Deutsches Recht: »Deutschland mußte fallen … weil die dunklen Wolken des Weltbankkapitals, der Judenheit und der Freimaurerei im Sieg der Alliierten ihren Vorteil sahen«. November 1939 bei Auslandsreise vor Sierra Leone von Briten verhaftet, Internierung in Australien. 1943 zum o. Professor ernannt. 1960 Richter am Europäischen Kernenergiegerichtshof in Paris, 1963 Mitglied der Fachkommission der Deutschen Atomkommission. 1970 Emeritierung. ?10.3.1981 Göttingen. Q.: H. Becker; Seeliger VI
Ernst, Karl.
SA-Gruppenführer (1934). *1.9.1904 Berlin. 1923 NSDAP/SA. Hotelpage. Aufstieg durch homosexuelle Beziehungen zu Röhm. 1931 SA-Führer in Berlin, 1932 MdR. 7 30.6.1934 anläßlich des angeblichen Röhm-Putsches liquidiert.
Ernstberger, Walter.
SS-Obersturmführer (1941). . *23.8.1913 Pforzheim. Ab 1937 KZ Sachsenhausen. 1940 Rapportführer im KZ Mauthausen. Ab Februar 1942 Schutzhaftlagerführer KZ Groß-Rosen. f Suizid Juni/Juli 1945 in Sagan/UdSSR
Erren, Gerhard.
SS-Sturmbannführer (1944). *4.3.1901 Mittenbrück. Freikorps. Sportlehrer. Ab 1934 hauptamtlich Leiter der NSDAP, 1937 bis Kriegsbeginn Kameradschaftsführer der Ordensburg Krössinsee. August 1941 bis Juli 1944 Gebietskommissar Slonim (Weißrußland), bemüht, sein Gebiet am schnellsten »judenrein« zu bekommen. Bericht von Oktober 1942: »Ich bin froh, die ursprünglich im Gebiet vorhanden gewesenen 25000 Juden bis auf 500 zusammengeschmolzen zu sehen «. Februar 1945 Führer für weltanschauliche Schulung der Waffen-SS. 1950 im Hamburger Schuldienst, 1961-1971 Lehrer an Privatschule. Am 25.6.1974 vom LG Hamburg zu lebenslang Haft verurteilt. Q.: Urteil (50) 19/72
Esau, Abraham.
Physiker. *7.6.1884 Tiegenhagen in Westpreußen als Landwirtssohn. 1925 Leiter des Technisch- Physikalischen Instituts der Universität Jena, von Carl-Zeiss-Stiftung finanziert. 1928 Ordinarius, 1932/33 Rektor. Mai 1933 NSDAP. Führer des Reichsverbands der Deutschen Hochschulen. Staatsrat, Reichskultursenator. 1937-1939 erneut Rektor. 1939 Präsident der Physikalisch- Technischen Reichsanstalt (kriegswichtige Forschung, zunehmend für Wehrmacht), Professor für Militärtechnik der Technischen Hochschule (TH) Berlin, Forschungsbevollmächtigter für Hochfrequenz der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Laut Max Laue gebärdete sich Esau in der Hitlerzeit »als ein Haupt-Repräsentant des Nationalsozialismus unter den deutschen Physikern«. Nach 1945 Gastprofessor für Kurzwellentechnik TH Aachen. 712.5. 1955 Düsseldorf.
Eschenbach, Eberhard.
SS-Hauptsturmführer (1945). *28.3.1913 Königsberg. 1933 SA, 1937 SS, »Zuträger des SD« (Schenk). 1938 Kriminalpolizei Berlin, 1940 Kommissar auf Probe in Danzig. 1941 NSDAP, 1944 Leiter Kripo-Außenstelle Gdingen. Auszeichnung: SS-Julleuchter. 1945 Kripo Lübeck, Leiter der Mordkommission. 1947 Leiter der Kripo Flensburg, 1954 Regierungskriminalrat, Leiter des Ausbildungsreferats im Kriminalistischen Institut des Bundeskriminalamts. 7 10.4. 1964 durch Verkehrsunfall. Lit.: Schenk, BKA.
Escherich, Karl Leopold.
Zoologe. *18.9.1871 Schwandorf in Bayern als Sohn eines Fabrikbesitzers. 1913 Professor in München. 1921 kurzzeitig NSDAP (Heiber, Kapitulation II). Herausgeber der Zeitschrift für angewandte Entomologie und Anzeiger für Schädlingskunde. 1933-1936 Rektor der Universität München. 7 21.11.1951 München
Eschner, Hellmut.
SS-Unterscharführer. *28.11.1907 Arnstadt in Thüringen. Kaufmann. 1933 SS, 1937 NSDAP. Ab Mai 1942 Rapportführer KZ Groß-Rosen. Todesurteil brit. Militärgericht 1948, Entlassung Mai 1949. 1953 vom LG Würzburg wegen Verbrechen in Groß-Rosen zu 12 Jahren Haft verurteilt. Q.: Streim
Eschweiler, Karl.
Kath. Theologe. *5.11.1886 Euskirchen. Professor der Philosophisch-theologischen Akademie Braunsberg im ostpreußischen Ermland. 1933 in Rektoratsrede Erklärung, Aufgabe der Kirche sei es, die Werke des Staates im natürlichen Bereich zu taufen, Sterilisierung sei erlaubt. 1936 in Deutsches Volkstum (zit. n. Poliakov, Denker): »Die weltanschauliche Betonung von Blut und Rasse bedeutet … erbittertster Kampf wider die internationalen Mächte, die ihr Zerstörungswerk am deutschen Volke mit dem Scheingeist einer universalen Humanität rechtfertigen wollen.« Bildete einen SA-Sturm der Theologischen Fakultät. 130.9.1936.
Essen, Werner.
Regierungsrat im Reichsinnenministerium. *25.11.1901 Günthersdorf in Niederschlesien. 1931 NSDAP. Baltikumsspezialist. 1934 Referent und »Rechte Hand« Stuckarts in der Abteilung für Grenzziehung und Volkstum im Reichsinnenministerium. Mitglied der Arbeitsgemeinschaft für Nationalitätenrecht der von Hans Frank gegründeten Akademie für Deutsches Recht. Ab 1941 Leiter der Abt. Wissenschaft und Erziehung beim Reichskommissariat Ostland in Riga (Haar). Nach 1945 im. Bundesvertriebenenministerium. Mitglied des Johann-Gottfried- Herder-Forschungsrats in Marburg (Lüddecke). Lit.: Fahlbusch; Haar
Esser, Hermann.
Staatssekretär. * 29.7.1900 Röhrmoos bei Dachau. Gründungsmitglied der NSDAP, Mitglieds-Nr. 2 (Führerlexikon). 1920 erster Schriftleiter des Völkischen Beobachter, 1923 Propagandaleiter der NSDAP. Goebbels am 6.11.1925 im Tagebuch: »Der kleine Hitler. »Wie er sich räuspert, wie er spuckt, das hat er ihm trefflich abgeguckt.«« 1933 Bayerischer Staatsminister, Präsident des Landtags. 1934 Titel Ehrenführer der Deutschen Luftfahrt. 1935 Vorsitzender der Reichsgruppe Fremdenverkehr, 1939 Autor der Hetzschrift Die jüdische Weltpest. 1939 Staatssekretär für Fremdenverkehr im Reichspropagandaministerium. 1943 Gruppenführer des NS-Fliegerkorps. Versteckte sich bis September 1949. 1950 im Entnazifizierungsverfahren zu 5 Jahren Haft verurteilt, Entlassung 1952. 77.2.1981 München.
Eucken, Arnold.
Chemiker. *3.7.1884 Jena. 1930 Ordinarius für Physikalische Chemie in Göttingen. 1933 NSDAP. 7 Suizid 16.6.1950 Traunstein. Q.: Deichmann, Chemiker
Euler, Hermann.
Zahnmediziner. _ *13.5.1878 Karlsberg/Pfalz. 1924 Lehrstuhl Universität Breslau. 1934 Dekan. Präsident der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (Guggenbichler, S. 90). 1937 NSDAP, auch NS-Lehrer- und Ärztebund (Voswinckel). 1939 Autor: Die Zahnkaries im Lichte vorgeschichtlicher und geschichtlicher Studien im J. F. Lehmanns Verlag (zit. n. Stöckle): »Die Franken, ein rassisch gesundes Volk mit naturgebundener Lebensweise und naturgebundener Ernährung trafen bei ihrem Einbruch in das Gebiet des Niederrheins wohl auf die verfeinerte römische Kultur und Zivilisation, konnten aber deren schädliche Einflüsse durch ihre gesunde Konstitution und durch ihr reines Blut, das durch immerwährenden Nachschub innergermanischer Stämme gestärkt wurde, überwinden und so finden wir zur Frankenzeit bessere Gebißverhältnisse als zur Römerzeit.« Im Beirat der November 1942 gegründeten Deutschen Gesellschaft für Konstitutionsforschung. 1949 Autor: Lebenserinnerungen eines Lehrers der Zahnheilkunde. 1952 Emeritierung. 1954 Gastprofessor der Universität Köln. f 17.4.1961 Köln.
Euler, Karl.
Oberkonsistorialrat der Rheinischen Kirche. * 25.5.1873 Landau. Nicht NSDAP. Am 20. 10.1933 über den Hilfsgeistlichen (und später ermordeten) Ernst Flatow: »Flatow hat in seinem Äußeren und in seinem Wesen so in die Augen springend diejenigen Merkmale an sich, die von dem Volke als der jüdischen Rasse eigen angesehen werden, daß eine Beschäftigung in einer Gemeinde unmöglich ist.« Ab 1946 Ruhestand in Gießen. f 24.8. 1960 Gieße
Euler, Karl Friedrich. Ev.
Theologe. *4.6.1909 Liedolsheim bei Karlsruhe. NSV, NS-Dozentenbund, SA-Rottenführer. 1936 Dozent für Altes Testament und Orientalistik in Gießen. 1937 NSDAP. 1940 bei Auslandsbriefprüfstelle Berlin wegen Sprachkenntnissen in Hebräisch. Mitglied Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben in Eisenach. Mai 1941 Reiseantrag zur Erforschung der Judenfrage im Generalgouvernement Oktober 1942 mit Grundmann: Das religiöse Gesicht des Judentums. Euler,ebenda: »Dort, von wo heute das Judentum auszieht, um sich die Welt untertan zu machen, dort ist seine Heimat. Nicht der alte Orient, die Heimat der Hebräer; nicht Palästina, die einstige Heimat der Israeliten und Judäer — die Heimat des Judentums ist das Ghetto.« 1946 Entlassung. 1949-1967 Pfarrer an den Gießener Universitätskliniken. Mitglied und Ehrenmitglied des Oberhessischen Geschichtsvereins in Gießen. 7 15.12.1986. Q.: Entnazifizierungsverfahren im Hess. Hauptstaatsarchiv; Univ.-Archiv Gießen.
Eupen, Theodor von.
SS-Sturmbannführer (1939). * 24.4.1907 Düsseldorf. Adjutant des SSund Polizeiführers Warschau. Kommandant des Arbeitslagers Treblinka. 7 Vermutlich 11.12.1944 (BAL).
Ewald, Gottfried.
Psychiater. *15.7.1888 Leipzig. 1923 Freikorps Oberland. Kampfbund für deutsche Kultur (Rosenberg). 1933 Ordinarius Neurologie und Psychiatrie in Greifswald. Oktober 1934 Ordinarius in Göttingen, Leiter der Universitätsnervenklinik und der Landesheilanstalt Göttingen-Rosdorf. Befürworter der Sterilisation, da »es besser ist, durch Beseitigung des Unkrautes Luftund Raum und Boden und Nahrung zu schaffen für die guten Pflanzen« (Zeitschrift für psychische Hygiene, 1934). 1935 Förderndes Mitglied SS. 1937 Parteianwärter. Beratender Militärpsychiater im Wehrkreis XI in Göttingen, Oberstarzt. 1940 Ablehnung, T4-Gutachter zu werden: »Ist das Gesetz Tatsache geworden, so werde ich als Beamter Folge leisten.« 1958 Emeritierung. T 17.7.1963 Göttingen. Lit.: H. Becker; Ricarda Stobäus: Gottfried Ewald. Neurologe und Psychiater in Göttingen. Dissertation 1995, Göttingen
Ewald, Heinz.
Chemiker. * 16.6.1914 Stolzenau/Weser. Wiss. Mitarbeiter am Kaiser-Wilhelm-Institut für Chemie. 1933 SA, 1937 NSDAP (Deichmann). 1952 Dozent, 1958 apl. Professor der Technischen Hochschule München. 1963 Lehrstuhl Universität Gießen
Eweler, Heinrich.
SS-Sturmbannführer (1941). *12.5.1902 Dortmund. NSDAP-Nr. 308193. Kriminalrat beim Sicherheitsdienst (SD) im Reichssicherheitshauptamt. 1960 Leiter der Kriminalpolizei in Essen. Q.: Schenk, BKA. Mitteilung W. Volmer.
Ewig, Wilhelm.
Internist. *24.8.1893. 1930 Chefarzt Städt. Krankenhaus Ludwigshafen. NSDAP, NS-Ärztebund (Süß). Professor. 1942 Leiter des Gauamts für Volksgesundheit und Gaugesundheitsführer Westmark. Nach 1945 Chefarzt Ev. Krankenhaus Weende
Exner, Franz.
Kriminalbiologe. *9,8.1881 Wien. Ab 1932 Professor für Strafrecht und Kriminologie der Universität München. Im Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen, Mitglied Akademie für Deutsches Recht (Führerlexikon). 1937 Mitherausgeber der Monatsschrift für Kriminalbiologie und Strafrechtsreform im völkischen J. F. Lehmanns Verlag. 1938 in Der nichtseßhafte Mensch (Beck’sche Verlagsbuchhandlung München) über »mittellose Wanderer«: »Es sind wandernde Bazillenherde, vor deren moralischen Ansteckung unser Volk geschützt werden muß.« 1939 Autor: Kriminalbiologie in ihren Grundzügen (Hanseatische Verlagsanstalt). Als »jüdischer Mischling II. Grades« 1940 als Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften nicht bestätigt (Acta). Verteidiger von Alfred Jodl im Nürnberger Prozeß. f 1.10.1947 München
Eydt, Alfred.
Pädagoge. *9.7.1907 Leipzig. Hauptstellenleiter im Rassenpolitischen Amt, Gauleitung Sachsen. Dozent der Hochschule für Lehrer in Dresden. 1939 in der vom SS-Ahnenerbe übernommenen Zeitschrift Der Biologe: »Die Schule hat die Pflicht, ausmerzende Maßnahmen durchzuführen; sie muß sieben … Die Volksschule ist Bildungs- und Erziehungsstätte des tüchtigen, erbtauglichen, erwünschten deutschen Kindes aus _ wertvoller Sippe«. f Etwa 28.11.1944 im Elsaß durch Granatsplitter
Eyer, Hermann.
Hygieniker. * 29.6.1906 Mannheim. 1933 SA, 1935 NSDAP (Linne). 1937 Habilitation in Erlangen, Dozent in Berlin. 1939-1944 Leiter des Instituts für Fleckfieber- und Virusforschung des Oberkommando des Heeres in Krakau. Eyer schrieb 1941 im Zentralblatt für die gesamte Hygiene, daß »die Fleckfieberfrage mit der restlosen Entfernung der jüdischen Bevölkerung aus Polen am einfachsten und schnellsten gelöst wäre«. Laut Tagebuch Ding-Schuler ließ Eyer in Buchenwald Fleckfieber-Impfstoff an künstlich infizierten Häftlingen erproben und besuchte am 8.2.1943 das KZ. 1943 apl. Professor. 1946 Ordinarius in Bonn, 1957-1974 Ordinarius für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie sowie Direktor des Max-von-Pettenkofer-Instituts in München. Langjähriger Sprecher des Wehrmedizinischen Beirats der Bundeswehr. Kuratoriumsvorsitzender der Bayerischen Akademie für Arbeitsmedizin. Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie. Im Bundesgesundheitsrat, Mitglied Leopoldina, Bayerische Staatsmedaille für soziale Verdienste, Bayerischer Verdienstorden, 1986 Bundesverdienstkreuz I. Klasse. 728.2.1997.Lit.: Klee, Auschwitz
Eymer, Heinrich.
Gynäkologe. *11.6.1883 Frankfurt a. M. 1924 Lehrstuhl in Innsbruck, 1930 in Heidelberg, 1934 in München. Autor: Die Unfruchtbarmachung der Frau im offiziellen Kommentar zum Sterilisierungsgesetz. Ermächtigt zur Sterilisierung per Strahlen. Im Kampfbund für deutsche Kultur (Führerlexikon). 1933 NS-Ärztebund und NSLehrerbund, 1934 SS und Reichsluftschutzbund, 1935 NSV, 1937 NSDAP, 1939 NS-Dozentenbund. Im Beirat der Deutschen Medizinischen Wochenschrift Von 1945 bis 1949 von Lehre und Forschung suspendiert. Bis Emeritierung 1954 wieder im Amt. Präsident und Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe. Großes Verdienstkreuz zum _Verdienstorden. T16.5.1965 München. .Q.: G. Kindermann und M. Stauber in Zeitschrift Frauenarzt, 1998.
Eypeltauer, Ferdinand.
Jurist. *28.9.1893 Wien. April 1939 Generalstaatsanwalt, Oktober 1942 Landgerichtsdirektor in Linz. Verurteilte im Februar 1944 zwei verschleppte griechische Zwangsarbeiter, 19 und 20 Jahre alt, als Volksschädlinge zum Tode. Sie hatten im Schutt eines zerbombten Hauses zwei alte Hosen und zwei Pistolentaschen, mit denen sie ihre Schuhe reparieren wollten, an sich genommen. Q.: Ingo Müller
Eyrich, Max.
Landesjugendpsychiater Württemberg. *22.3.1897 Stetten. Oberarzt der Rheinischen Provinzial-Kinderanstalt für seelisch Abnorme Bonn. 1933 Leiter der Nervenärztlichen Beratungsstelle für das Fürsorgewesen in Stuttgart, Oberregierungsmedizinalrat, Mitglied im Gaugesundheitsrat, nach eigener Aussage NS-Ärztebund. 1939 in Zeitschrift für Kinderforschung: »Die Fürsorgeerziehung ist das erbbiologische Sieb dieser Jugend.« 1940 NSDAP. Beteiligt an Erfassung von Patienten zur Ermordung in der Vergasungsanstalt Grafeneck. Freispruch LG Tübingen 5.7.1949 im Grafeneck-Prozeß. Facharzt Psychiatrie. 75.11.1962 Stuttgart. »Wenn sich ein Mensch früh zum Nationalsozialismus bekannt hat, hat dieses sein Bekenntnis noch beseelt sein können von reinen idealen, anständigen, ehrlichen Gefühlen … Ich habe einstmals geirrt im Glauben an vermeintlich Gutes, aber nicht gesündigt.« 1952 Emeritierung. 711.8. 1961. Q.: Seemann.
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