Das Deutsche Führerlexikon 1934-1935 – Die Reichsregierung 421 – 460
Das Deutsche Führerlexikon – Die Reichsregierung
1934-1935
Seite 421 – 460
Schmid, Jonathan, Dr. jur., Württ. Innen- und Justizminister, Stuttgart, Gänsherdestr. 47.
Geboren: 21. Januar 1888 in Gebersheim (Oberamt Leonberg i. Württ.). — Bildungsgang: Volksschule; hum. Gymnasium; Studium der Rechtswissenschaften in Tübingen und München. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Oktober bis Dezember 1913 als Eini.-Freiw. beim Inf.-Leib-Regt. München; Lntlassung wegen Erkrankung; mit Kriegsbeginn Kriegsfreiwilliger im Feld – Artl.- Regt. 49 in Ulm; entlassen als Leutnant d. Res. beim Feld-Artl.-Regt. 49. E. K. II.; Württ. goldene Militärverdienstmedaille. — Berufsgang u. a.: 1922/28 Gemeinderat in Leonberg; seit Juni 1923 in der nationalsozialistischen Bewegung aktiv tätig; 1932/33 Württ. Landtagsaßgeordneter; Mai und Juni 1933 Präsident des Württ. Landtags; sonst Rechtsanwalt; seit 1. April 1933 im Staatsdienst, zunächst als Ministerialdirektor; seit 11. Mai 1933 als Innenminister und Justizminister. — Mitglied: Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen.
Schmidt, Armin, Oberbürgermeister und Kreisleiter der NSDAP, Jena, J ohann-Griesbach- Strafle 16.
Geboren: 11. November 1888 in Hildburghausen als dritter Sohn des Bürgerschullehrers Armin Sch. — Bildungsgang: Bürgerschule; Gymnasium in Hildburghausen; mittlere Postlaufbahn, Postinspektor. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1916/18 Kriegsdienst als Infanterist, Lichtsignalist und Telephonist; Verdun, Rumänien, Aisne, Champagne, Chemin des Dames, Soissons und Reims, Ancre, Somme und Oise; Grenzschutz im Westen. E. K. IL; S.-M. E.-M. — Berufsgang u. a.: Schutz- und Trutzbund, Techn. Nothilfe, Jungdeutscher Orden, NSDAP; 1924 Ortsgruppenleiter, Frontbann, Frontkriegerbund; Bezirksleiter der NSDAP von Jena- Camburg-Stadtroda-Apolda; 1928 Kreisleiter der NSDAP, Kreis Jena-Stadtroda; seit 1932 Gauredner; 1933 Beigeordneter der Stadt Jena, und seit Juni 1933 Oberbürgermeister. — Veröffentlichungen: Seit dem Eintritt in die Politik im Jahre 1924 Artikel in der Tagespresse. — Mitglied: BNSDJ; RDB; Verein der Freunde der Universität Jena.
Schmidt, Artur, Regierungspräsident, Oppeln, Regierung.
Geboren: 21. Februar 1883 in Schroda (früher Provinz Posen). — Bildungsgang: Hum. Gymnasium in Sagan und St. Matthias-Gymnasium in Breslau bis 1904: Rechtsstudium in Breslau und Freiburg i. B.; Anfang 1908 erste, Oktober 1912 große juristische Staatsprüfung. — Kriegsauszeichnungen: Zivilverdienstkreuz für Kriegshilfe. — Berufsgang u. a.: Von 1913 bis Ende 1917 Hilfsrichter beim Amtsgericht in Breslau; Januar 1918 Übertritt in die Preuß. Verwaltung der direkten Steuern; stellvertr. Vorsitzender der Veranlagungskommission Neukölln (Berlin); seit Mai 1920 nach Übertritt in die Reichsfinanzverwaltung als Regierungsrat Leiter des Finanzamtes Brieg (Bezirk Breslau); vom 1. April 1931 an als Öberregierungsrat Leiter des Finanzamtes Reichenbach; früher keiner Partei angehört; Anhänger der NSDAP seit ihrem Bestehen; seit Juli 1932 bei der Gauleitung Schlesien geführt; am 1. Juli 1933 als Regierungspräsident nach Oppeln berufen. — Mitglied: Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen; Deutsche Akademie, Landesgruppe Schlesien.
Schmidt, Eberhard, o. Professor der Rechte, Oberlandesgerichtsrat, Dr. jur., Rektor d. Hamburgischen Universität, Hamburg 13, F eldbrunnenstr. 40
Geboren: 16. März 1891 in Jüterbog als Sohn des Arztes Dr. med. Kurt Sch. und dessen Ehefrau Margarethe, geb. Mann. — Bildungsgang: Bis Ostern 1909 Melanchthon-Gymnasium in Wittenberg; von 1910/13 Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Berlin; 1914/21 Assistent am Kriminalistischen Institut der Universität Berlin; 1913/20 Referendar (ab 1917 zur wissenschaftlichen Gruppe im Reichsamt des Innern beurlaubt). — Berufsgang u. a.: Am 30. März 1920 Habilitation an der Universität Berlin; 1921 Berufung als o. Professor nach Breslau; 1926 nach Kiel; 1929 nach Hamburg; 1930 nach Freiburg (Ruf abgelehnt); im Juni 1931 Ernennung zum Rat am Hanseatischen Oberlandesgericht; 1933/34 Rektor der Hamburgischen Universität. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Strafrecht, Strafprozeßrecht, neuere deutsche Rechtsgeschichte, Geschichte der Rechtswissenschaft; Herausgabe des Lisztschen Lehrbuchs des deutschen Strafrechts in 23. bis 26. Aufl.; zahlreiche Schriften zur preuß. Rechtsgeschichte, zum Strafrecht und Strafprozeßrecht. — Mitglied: NS-Juristenbund; NS-Lehrerbund (Leiter der Fachschaft I, Hamburg); Deutsche Landesgruppe der 1KV; Kriminalbiologische Gesellschaft; Forensischpsychologische Gesellschaft usw.
Schmidt, -Georg, Dr. jur., Staatsminister ( Arbeit sund Wohlfahrtsministerium), Dresden, Bautzener Str. 76.
Geboren: 25. August 1877 in Leipzig. — Bildungsgang: 9 Jahre humanistisches Gymnasium (Thomasschule) in Leipzig. — Beruf sgang: 1906 Assessorprüfung; 2 Jahre Geschäftsführer einer Berufsgenossenschaft (Reichsunfallversicherung); 1908 Eintritt in den Staatsdienst in Sachsen. — Spezialarbeitsgebiet: Lange Beschäftigung auf dem Gebiete der Sozialversicherung und der Kriegsopferversorgung. — Mitglied: Reichsausschuß der Kriegsbeschädigten- und Kriegshinterbliebenenfürsorge, Berlin.
Schmidt, Karl, Dr. jur., Regierungspräsident, Alienstein i. Ostpr., Schloß.
Geboren: 8. Februar 1898 in Züllichau (Mark) als Sohn des Amtsgerichtsrats Viktor Sch. und seiner Ehefrau Charlotte, geb. Rehbein. — Bildungsgang: 3 Jahre Volksschule; 10 Jahre hum. Gymnasium in Züllichau; Studium der Rechtswissenschaften in Jena und München; 27. Mai 1922 Referendarexamen; 29. Juni 1923 zum Doktor promoviert; 5. September 1925 Regierungsassessorexamen. — Militärzeit: Vom Juli 1917 bis Februar 1919 Kriegsfreiwilliger, Feldartillerist, im Felde an der Westfront, Unteroffizier. — Berufsgang u. a.: Seit 1. Juli 1922 im Preuß. Justizdienst als Referendar in der Allgemeinen Verwaltung; seit 1923 als Regierungsassessor beschäftigt bei den Landratsämtern Weißenfels, Berleburg i. Westf., Freystadt i. Schles., Regierung Gumbinnen und Schneidemühl; seit 1930 Regierungsrat; seit 3. April 1933 Regierungspräsident in Alienstein.
Schmidt, Otto, V erbandsdirektor, Verband öffentl. Lebensversicherungsanstalten, Verband öffentl. Unfall- und Haftpßichtversiclierungsänstalten in Deutschland, Berlin-Friedenau, Wagner platz 8.
Geboren: 1. November 1888 in Erfurt. — Bildungsgang: Volksschule; Ausbildung im Versicherungswesen. — Militärzeit: 1907/19 im 1. Thür. Feld-Artl.-Regt. Nr. 19. — Berufsgang u. a.: 1920/24 Reichsdienst (Versorgungswesen); ab 1925 Mitglied der NSDAP; ab 1926 Ortsgruppenleiter der NSDAP in Koburg; ab 1929 Stadtrat, Kreisleiter der NSDAP; Vorstandsmitglied der Städt. Sparkasse Koburg; 1935 Bürgermeister-Stellvertreter; Sonderbeauftragter des Reichskominissars für die Krankenkassen im Bezirk Koburg und Kronach; ab 1933 Führerbeirat beim Landesverband Bayern des Reichstreubundes, — Mitglied: Ab 1929 Landkrankenhausverband- Ausschuß des Bezirks Koburg.
Schmidt, Richard, Dr. jur., Dr. phil. h. c., Dr. jur. h. c. der Universität Upsala, o. Professor der Rechte an der Universität Leipzig, Leipzig, Helfferidistraße 49
Geboren: 19. Januar 1862 in Leipzig als Sohn des o. Professors der Rechte an der Universität Leipzig Dr. Bernhard Sch. und dessen »■<jau Marie, geb. Baumgarten-Crusius. — Bildungsgang: Gymnasium St. Nicolai in Leipzig; 1880/84 Studium an der Universität elP,z.!?‘ — Militärzeit: Wegen früh erworbener_
Ellbogen-Fraktur des rechten Arms militarfrei; während des Krieges von November 1917 bis Mai 1918 als Kommissar des Reichskanzlers in Brüssel. — Berufsgang u. a.: 1887 Privatdozent der Rechte in Leipzig und bald darauf 1888 Hilfsrichter am Landgericht Leipzig 1890 a.o. Professor in Leipzig; 1891 o. Professor des Prozeß-, Straf- und Staatsrechts in Freiburg i. Br,: seit 1899 auch der allgemeinen Staats- und Rechtslehre; 1899 Berufungen nach Marburg und 1902 nach Tübingen abgelehnt; seit 1900 zugleich Richter am Landgericht Leipzig; 1903/04 Rektor der Universität; 1908 Wahl als Vertreter der Universität in der Ersten Kammer des Badischen Landtags; 1912 Rückberufung nach Leipzig als Nachfolger Bindings, seit 1920 teilweise auch Wachs; 1920/21 Rektor der Universität; 1952 mit 70 Jahren emeritiert, aber noch in Vorlesungen und als Leiter des 1923 von ihm begründeten Instituts für Politik, vgl. ausländisches Staats- und Völkerrecht; Sächsische Akademie der Wissenschaft; Senator der Akademie für Pflege des Deutschtums, München; Akademie für Deutsches Recht: Dr. h. c. der philosophischen Fakultät Leipzig und Dr. h. c. der juristischen Fakultät der Universität Upsala; Badischer und Sächsischer Geh. Hofrat. — Veröffentlichungen: Schriftstellerische Tätigkeit auf dem Gebiet des Zivilprozeßrechts („Lehrbuch des Zivilprozeßrechts“ 1898, 2. Aufl. 1900, 3. Aufl. 1910), der Allgemeinen Staatslehre (Wissenschaft, Politik), („Allgemeine Staatslehre“, • 3 Bände, 1900/03), des Strafrechts („Grundriß des Strafrechts“ 1925, 2. Aufl. 1931), der Allgemeinen Rechtslehre („Einführung in die Rechtswissenschaft“ 1920, 2. Aufl. 1923, 3. Aufl. mit dem Nebentitel „Deutsche Rechtsordnung im nationalsozialistischen Staat“ 1934; Begründung und Herausgabe der Zeitschrift für Politik, jetzt 25 Bände, 1908/53 in Gemeinschaft mit Adolf Grabowsky, seit 1933 mit Ziegler und Ritterbusch; Abhandlungen des Instituts für Politik, herausgegeben mit Jahrreiß, jetzt 38 Hefte.
Schmidt, Robert, Prof. Dr., Direktor des Schloßmuseums, Berlin C 2, Schloßfreiheit 1
Geboren: 2. Dezember 1878 in Bad Oeynhausen; arischer Abstammung. — Bildungsgang: Gymnasium Latina zu Halle a. Saale; 1900/05 Studium Basel und Berlin; 1903 Dr.- l’romotion Berlin. — Militärzeit: 1915/16 als Kriegsfreiwilliger an der Westfront. — Beruf sgang u. a.: 1904/05 am Hamburgischen Museum für Kunst und Gewerbe Hilfsarbeiter; 1905/18 am Kgl. Kunstgewerbemuseum Berlin Direktorial-Assistent, dann Kustor; 1918/27 Direktor des Kunstgewerbemuseums Frankfurt a. Main; von 1928 an Direktor des Schloßmuseums Berlin. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Altes Kunstgewerbe; viele Veröffentlichungen über Geschichte des Kunstgewerbes (Glas, Porzellan, Fayence, ostasiatische Keramik, Möbel, Goldschmiedekunst usw.). — Besondere Interessen: Altes Kunstgewerbe. — Mitglied: Viele gelehrte und künstlerische Vereinigungen.
Schmidt, Rudolf, Fabrikant, Präsident der Bezirksstelle Limburg der Industrie- und Handelskammer Frankfurt a. M., Niederlahnstein, Im Mittelgesetz 20.
Geboren: 17. März 1895 in Niederlahnstein als Sohn des Kgl. Preuß. Kommerzienrats Sch. — Bildungsgang: Abiturientenexamen. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Dragoner- Regt. 15; Oktober 1914 bis Oktober 1918 im Felde. E. K. I. und II.; Verwundetenabzeichen. — Berufsgang u. a.: Seit 1923 Vorstandsmitglied der C. S. Schmidt Drahtwerke A.-G., Niederlahnstein; Präsident der Bezirksstelle Limburg der Preuß. Industrie- und Handelskammer für das Rhein-Mainische Wirtschaftsgebiet, Frankfurt a. M.; Vizepräsident der Preuß. Industrie- und Handelskammer für das Rhein-Mainische Wirtschaftsgebiet, Frankfurt a. M.; Vorsitzender der Vereinigten Wirtschaftsverbände von Handel und Industrie e. V., Koblenz; Gauwirtschaftsberater des Gaues Koblenz-Trier der NSDAP.
Schmidt, Siegfried, Direktor der Reichsstelle für das Ausmanderungstvesen, Berlin NW 40, F ürst-Bismarck- Strafle 2.
Geboren: 23. Dezember 1885 in Konstanz a. B. als Sohn des Postdirektors Otto Sch. und seiner Ehefrau Sophie, geb. Schott. — Bildungsgang: 1902 Abitur am Gymnasium in Waldenburg (Schlesien); Studium der Rechtsund Staatswissenschaften in Breslau und Freiburg i. Br. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1. Oktober 1905 bis 30. September 1906 Einj.-Freiw. im Grenadier-Regt. König Friedrich III. (2. Schles. Nr. 11) in Breslau; 1908 Leutnant; 1915 Oberleutnant; 1918 Hauptmann d. Res. dieses Regiments; zu Beginn des Krieges eingezogen zur Landesverteidigungstruppe des Schutzgebietes Togo, Teilnahme an den Kampfhandlungen bis zur Übergabe des Schutzgebietes; kriegsgefangen in Dahomey, Algerien und Frankreich; Mai 1918 bis August 1919 interniert in der Schweiz. E. K. II. und Kolonialabzeichen. — Berufsgang u. a.: 1905 Gerichtsreferendar; 1911 Gerichtsassessor; April 1911 bis April 1912 Assessor am Amtsgericht Neurode i. Eulengeb.; April 1912 bis März 1913 Besuch des Hamburger Kolonialinstituts zur Vorbereitung auf die höhere Koloniallaufbahn; März/Juli 1913 Hilfsarbeiter im Reichskolonialamt; 24. Juli 1913 Ausreise nach Togo; 11. August 1915 Vereidigung als Kolonialbeamter in Lome (Togo); daselbst bis Februar 1914 kommissarischer Bezirksrichter, dann bis Kriegsausbruch Justitiar am Kaiserlichen Gouvernement; Oktober 1918 bis Juli 1919 Lehrer an der Lehranstalt für Kolonialund Auslandskunde in Brunnen, Schweiz, gleichzeitig Hörer auslandskundlicher Vorträge; August 1919 Rückkehr nach Deutschland, Einberufung ins Reichswanderungsamt; 1. April 1920 planmäßig Regierungsrat und Mitglied des Reichswanderungsamts; 1. April 1927 Oberregierungsrat; 27. September 1955 Direktor der Reichsstelle für das Auswanderungswesen. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Auswanderungs- und Kolonialwesen; zahlreiche gelegentliche Veröffentlichungen über Auswanderungsfragen in Zeitschriften und Tageszeitungen. — Mitglied: Deutsche Kolonialgesellschaft; BNSDJ; Reichsbund der Deutschen Beamten.
Schmidt, Wilhelm Georg, Reichsliandmerksführer, InstallationsKlempnermeister, Berlin.
Geboren: 5. März 1900 in Wiesbaden; alle Vorfahren bis zum Ururgroßvater waren selbständige Handwerker. — Bildungsgang: Mittelschule; Lehre und Gesellenzeit als Klempner und Installateur; Berufs-und Fortbildungsschule ; Handwerker-Kunstgewerbeschule bis zum 22. Lebensjahr. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1916/18 Hilfsdienst; 1918 Luftschiffer-Batl. II Darmstadt, Flakschießschule; 1924 Zeitfreiwilliger im Inf.- Regt. 15, 16. Komp., Schwäbisch-Gmünd. — Berufsgang u.a.: 1919 Gesellenprüfung „Sehr gut“; im väterlichen Geschäft und in Fabrik als Geselle tätig; 1921 Jugendgruppe DVP; später Schutz- und Trutzbund; aktiv im Separatisten-Abwehrkampf; von den Franzosen wiederholt bestraft: Januar 1925 Eintritt in die NSDAP; 1925/25 aus dem besetzten Gebiet ausgewiesen; seit 1925 selbständiges Geschäft: 1926 Gründung der Ortsgruppe Wiesbaden der NSDAP (Mitgliedsnummer 33 560); aktiv als SA- und SSMann; Redner, Kreisleiter, Gauabteilungsleiter; seit 1930 speziell Wirtschafts- Und llandwcrksfragen; seit 1932 Preuß. Landtag; seit 1933 Reichstag; seit 1930 aktiver Ifandw’erksfiihrer (Stadtverband Wiesbaden, Gewerbeverein für Nassau); Handwerkskammerpräsident; Vorsitzender des Reichsverbandes des Deutschen Handwerks; Vizepräsident, später Präsident des Deutschen Handwerks- und Gewerbekammertages: Mitglied des Werberats der deutschen Wirtschaft; Zentralausschuß der Reichsbank; Bank für Industrie – Obligationen; Reichsverkehrsrat u. a.; seit 26. Januar 1933 Reiclishandwerksfiihrer. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Hauptschriftleiter der Mittelstandszeitung Gau Hessen; „Nationalsozialismus und Handwerk“, 1931; „Totengräber von Handwerk und Gewerbe“ u. a. — Besondere Interessen: Volks- und Handwerkswirtschaft und Organisation.
Schmidt, Willy, Fleischerobermeister, Vorsitzender des Deutschen Fleischer-Verbandes, Präsident der Handwerkskammer, Nordstemmen, Hauptstraße 143.
Geboren: 9. Dezember 1891 in Nordstemmen; arischer Abstammung. — Bildungsgang: Volksschule; 1906/09 Lehre, Geselle. — Militärzeit: Militärbetriebsstelle 9. Armee-Korps. — Berufsgang u. a.: Seit 1926 Betriebsleiter; seit 1929 Fleischerobermeister; Provinzial- Landtags-Abgeordneter Hannover; seit 1932 Mitglied des Preuß. Landtags: seit 1929 Mitglied des Bezirksausschusses Hildesheim; seit 1932 Vizepräsident des Nordwestdeutschen Handwerkerbundes; seit 1931 Gauredner; seit 1932 Reichsfachredner; seit 7. April 1933 Präsident der Handwerkskammer Hildesheim; 5. Juli 1955 Vorsitzender des Deutschen Fleischer-Verbandes; Mitglied des Handwerkerbeirates beim Reichswirtschaftsminister.
Schmidt-Bodenstedt, Adolf, Ehrenamtlicher Staatsrat im Ministerium für Volksbildung und Inneres, Braunschweig, Bohlweg 18
Geboren: 9. April 1904 in Fallersleben als 8ohn des Lokomotivführers Sch. — Bildungs- ^°^ks-, Mittel- und Seminarschule in Wolfenbüttel; arbeitet während der Semesterferien im Kalibergwerk Ehmen bei Fallersleben unter Tage, bei der braunschw. Landeseisenbahn als Streckenarbeiter und in dem Betriebsbüro. — Berufsgang u. a.: 1925 erste Lehrerstelle in Meerdorf; bis 1928 Lehrer an einer Volksschule in Braunschweig; 1930 Abgeordneter im Braunschw. Landtag; seit 1931 ehrenamtl. Hilfsreferent im Volksbildungsministerium; 1933 Regierungsrat im Braunschweigischen Volksbildungsministerium; gehört bereits als Schüler der Ortsgruppe Braunschweig der NSDAP an, gründet den Nationalsozialistischen Lehrerbund und ist noch heute Führer der Nationalsozialistischen Lehrerberufsorganisation.
Schmidt-Elskop, Arthur, Dr. jur., Deutscher Gesandter für Brasilien, Rio de Janeiro, Legafäo da Allemanha.
Geboren: 13. Oktober 1875 in Elskop, Kreis Steinburg, Holsteinische Elbmarsch; Sohn einer seit 1558 dort ansässigen Hofbesitzerfamilie. — Bildungsgang: Realgymnasium Altona; Mathias Claudius – Gymnasium Wandsbek; Studium der Rechte in Genf, München, Straßburg, Berlin, Kiel; Doktor- Examen in Greifswald. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1899/1900 im 2. Rhein. Husaren- Regt. Nr. 9; 1902 Leutnant d. Res.; 1912 Oberleutnant d. Res.; 1915 Rittmeister d. Res. im gleichen Regiment. E. K. II.; Ritterkreuz I. Kl. m. Schwertern des Herzogi. Ernestinischen Hausordens; Verdienstkreuz für Kriegshilfe; Türk. Medschidie-Orden III. Kl. — Berufsgang u. a.: 1899 Referendar; 1905 Gerichtsassessor und Assessor im Ausw. Amt; 1907 Vizekonsul in Buenos Aires; 1909/10 Geschäftsträger in Paraguay; 1910/11 Verweser des Generalkonsulats in Buenos Aires und des Konsulats in Rom; 1911 ständiger Hilfsarbeiter im Ausw. Amt; 1918 Wirkl. Legationsrat und Vortragender Rat; 1919 Geheimer Legationsrat und Ministerialdirigent im Ausw. Amt; 1923 Gesandter in Montevideo; 1935 Gesandter in Rio de Janeiro. — Mitglied: Korrespond. Mitglied der Geographischen Gesellschaft in Lima.
Schmidt- Leonhardt, Hans, Dr. jur., Ministerialrat im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda, Berlin W 62, Lülzowufer 20.
Geboren: 6. August 1886 als Sohn des Fabrikbesitzers L.; ev.-luth. — Bildungsgang: Thomasschule zu Leipzig bis 1905; Studium der Rechte in Leipzig und Tübingen; 1. juristische Staatsprüfung 1909: Referendar in Leipzig und Großenhain; Dr. jur. 1910; 2. juristische Staatsprüfung 1913; heeresuntauglich wegen Steifheit des rechten Arms. — Berufsgang u. a.: Sächs. Assessor; 1916 Regierungsassessor; 1919 Regierungsamtmann; 1920 Regierungsrat; Amtshauptmannschaften Leipzig, Grimma, Oschatz, Großenhain, Kamenz; 1919 Sächs. Wirtschaftsministerium; 1924 Sächs. Ministerium des Innern; 1925 Sächs. Gesandtschaft in Berlin; 1926/33 Reichsministerium des Innern: 1926 Oberregierungsrat; 31. März 1933 Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda; 21. Juli 1935 Ministerialrat. — Veröffentlichungen: Die Rezesse zwischen Sachsen und dem Hause Schönburg, 1905; Das zweite Proletariat, 1920; Das Sächsische Jagdgesetz, 1925.
Schmidt – Logan. Wolfgang, Polizeigeneral und Kommandeur der Württbg. Schutzpolizei, Stuttgart, Württbg. Innenministerium.
Geboren: 8. September 1884 in Ludwigsburg (Württbg.). — Bildungsgang: DillmannRealgymnasium, Stuttgart. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Am 1. Juli 1905 als Fahnenjunker in das 4. Württbg. Feld.-Artl.- Regt. Nr. 65 eingetreten; 1908 Abt.-Adj.; 1910/12 kommandiert zum Mil.-Reitinstitut Hannover; 1912 bis Kriegsausbruch kommandiert zur Kriegsakademie Berlin; Frühjahr 1914 als Beobachter im Flugzeug ausgebildet; bei Kriegsbeginn Beobachtungs-Offizier in der Feld-Fliegerabt. 25 beim Armee-Oberkommando der 5. Armee; 1915 als Fliegerbeobachter infolge Betriebsstoffmangels in franz. Kriegsgefangenschaft: 1920 aus dem Heer ausgeschieden mit dem Charakter als Major. E. K. I. und II.; Württbg. gold. Mil.- Verd.-Medaille; Fliegererinnerungsabzeichen. — Berufsgang u. a.: Oktober 1919 dem Württbg. Innenministerium zur Verwendung in der damaligen Württbg. Polizeiwehr als Polizeihauptmann überwiesen: 1919 Führer einer Polizei-Flakschar: 1920 bis 1921 Adjutant beim Polizeikonimandeur Stuttgart Bearbeitung der Einwohnerwehr); 1921/28 Kommandeur der berittenen Schutzpolizei Württembergs; 1928/50 als Polizeimajor bei der Revierpolizei Stuttgarts: 1951/35 Kommandeur der Schutzpolizei Ulm a. D.; im März 1933 Chef des Stabes des Reichskommissars für Polizei von Jagow; ab April 1954 Kommandeur der Württbg. Schutzpolizei.
Schmieden, Victor Gottfried Otto, o. Professor der Chirurgie an der Universität Frankfurt a. M., Frankfurt a. M., Paul-EhrlichStraße 54.
Geboren: 19. Januar 1874 in Berlin als Sohn des Architekten Geh. Baurats Dr.-Ing. h. c. Heinrich Sch.; Großvater aktiver Offizier der Freiheitskriege. — Bildungsgang: Gymnasium Joachimsthal. Berlin; 1892/97 Universitäten in Freiburg, München, Berlin, Bonn. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1894 % Jahr Einj.-Freiw. 2. Inf.-Regt. München; 1897 % Jahr Militärarzt Hannover; Assistenzarzt, Oberarzt, Stabsarzt d. Res.; Kriegsteilnehmer als Oberstabsarzt und beratender Chirurg des IV. A.-K.; seit August 1914 im Felde. E. K. I. und II.; KomturKreuz mit Schwertern des Sachsen-Ernestin. Hausordens; Komtur-Kreuz mit Schwertern des bulg. Heil. Alexander-Ordens; Komtur des Anhalt. Ordens Albrechts des Bären; Rote-Kreuz-Medaille IL; Bulgar. Rote-Kreuz- Medaille; Sachsen-Anhalt. Kriegsauszeichnung. — Berufsgang u. a.: 1896 medizinisches Doktorexamen; 1897 medizinisches Staatsexamen, beides in Bonn a. Rh.; 1^ Jahr prakt. Arzt bei Orth in Göttingen; 14 Jahre Chirurgie-Assistent. Oberarzt, Privatdozent, a.o. Prof, bei folgenden Lehrern: v. Bergmann (Berlin), Schede (Bonn), Bier (Bonn, Berlin); ab 1915 o. Prof, und Direktor der Chirurg. Universitäts-Klinik Halle a. d. Saale; ab 1919 o. Prof, und Direktor der Chirurg. Universitäts-Klinik Frankfurt a. M.; lehnt 1918 eine Berufung nach Würzburg ab; 1918 Dekan der medizinischen Fakultät in Halle; 1930 Dekan der medizinischen Fakultät in Frankfurt a. M.; z. Zt. Prodekan und Senatsmitglied; 1951 Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie; Mitglied zahlreicher gelehrter Gesellschaften des Inund Auslandes; politisch niemals Mitglied einer Partei; seit 1932 Wähler Adolf Hitlers: seit Sommer 1935 förderndes Mitglied der SS: löst 1933 als Mitglied resp. früherer Vorsitzender ärztlicher Vereinigungen in Frankfurt a. M. die bestehenden Vereine auf und vereinigt ihre wissenschaftlichen Interessen durch Begründung der Frankfurter medizinischen Gesellschaft, deren Führer er ist. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen usm.: Etwa 250 Veröffentlichungen aus allen Gebieten der Chirurgie, darunter ein Lehrbuch der Kriegschirurgie (mit A. Borchard); ein Lehrbuch des chirurgischen Operationskursus mit zahlreichen Auflagen; Herausgabe der fünfbändigen Operationslehre (früher Bier. Braun, Kümmell), gemeinsam mit F. Sauerbruch.
Schmieding, IV alther, Oberbürgermeister, Beuthen (O.S.), Bergstraße 5.
Geboren: 19. Januar 1897 in Heißen (Krs. Mülheim) als Sohn des Obersteigers Heinrich Seh.; aus altem westfälischem Geschlecht. — Bildungsgang: Stadt, hum. Gymnasium zu Recklinghausen bis zur Reifeprüfung. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 2. Oktober 1914 Eintritt als Kriegsfreiwilliger beim Feld- Artl.-Regt. Nr. 9 in Itzehoe (Schleswig-Holstein); vom März 1915 bis November 1918 an der Front in Rußland und Frankreich beim Feld-Artl.-Regt. Nr. 108 und Res.-Feld-Artl.- Regt. Nr. 49; vorübergehend im Lazarett wegen Granatsplitterverwundung; 1917 zum Leutnant d. Res befördert: am 22. Dezember 1918 Entlassung aus dem Heeresdienst. E. K. I. und II.; Verwundetenabzeichen. — Berufsgang u. a.: Von Januar 1919 bis Januar 1920 kaufmänn. Volontär in Maschinenfabrik, anschl. kaufmänn. Angestellter; November 1920 bis März 1925 Handlungsbevollmächtigter; bis April 1926 Prokurist und später Geschäftsführer; ab 1. Mai 1926 selbständ. techn. Kaufmann mit Unternehmungen in Beuthen (Oberschles.), Waldenburg (Schics.) und Kattowitz (Poln.-Oberschles.); seit 1931 Kommunalfachberater der Ortsgr. Beuthen der NSDAP; seit Anfang 1932 erst Ortsgruppenleiter. dann Kreisleiter der NSDAP, Kreisleitung Beuthen-Stadt i. Oberschi.; am 5. April 1935 als stellvertr. Staatskommissar mit der Führung der Geschäfte des Oberbürgermeisters der Stadt Beuthen beauftragt und als komm. Oberbürgermeister eingesetzt; nach erfolgter Wahl im August 1933 am 24. Oktober 1933 vom Ministerium als Oberbürgermeister eingewiesen.
Schmitt, Ernst, Dr. jur., Deutscher Generalkonsul, Mailand, Via Goito 11.
Geboren: 14. September 1879 in Lauterbach *n, lessen als Sohn des Geh. Finanzrats Adolf S. und seiner Ehefrau Mathilde, geb. Khngelhöffer. — Bildungsgang: Gymnasium Büdingen: Universität Gießen; 1901 Referendar; 1905 Hess. Regierungsassessor.— Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Dienstuntauglich. E. K. am weißen Bande. — Berufsgang u. a.: 1905 Assessor im Ausw. Amt; 1906 Vizekonsul in Barcelona; 1910 Legationsrat im Ausw. Amt; 1919 Vortr. Rat im Ausw. Amt.
Schmitt, Friedrich, Hau ptabteilungsleiter II der Landesbauernschaft Baden, Landwirt, Karlsruhe, Landesbauernsdiaft, und Lautershausen, Bergstraße.
Geboren: 29. März 1903 in Lautershausen a. d. Bergstraße; sämtliche Ahnen, die bis 1652 (Beginn der Kirchenbücher) nachgewiesen sind, waren Bauern und hatten zahlreiche Ehrenämter. — Bildungsgang: Volksschule, Landwirtschaftsschulen in Augustenborg und Ladenberg. — Berufsgang u. a.: Eigener landwirtschaftlicher Betrieb, worin neben Viehzucht insbesondere Tabak-, Obst- und Weinbau die Hauptkulturen sind; 1931 als Nationalsozialist Hauptgeschäftsführer des Bad. Landbundes, der am 1. Oktober 1931 geschlossen zur NSDAP übertrat; ab 1. Januar 1931 Schriftleiter der Badischen Bauernzeitung, die im nationalsozialistischen Geist redigiert wurde; Redner der NSDAP Gau Baden; später Sonderkommissar für Landwirtschaft in der kommissarischen nationalsozialistischen badischen Regierung sowie Vizepräsident und Direktor der Badischen Bauernkammer; Ehrenbürger der Heimatgemeinde Lautershausen. — Spezialarbeitsgebiet: In der Kampfzeit Steuerfragen und Steuerrecht. — Besondere Interessen: Jahrelang Organist in der evangelischen Kirche zu Lautershausen.
Sclimoeckel, Ernst, Bankdirektor, Präsident d. Industrie- u. Handelskammer Hirschberg (Riesengeb.), Hirschberg i. Schl.,Steinstr. 4.
Geboren: 7. Juni 1900 in Breslau als 7. Kind des Geheimen Regierungsrats Hugo S. und seiner Ehefrau Anna, geb. v. Felgenhauer- Riesa. — Bildungsgang: April 1906 bis Oktober 1909 Elisabeth-Gymnasium zu Breslau; dann humanistisches Gymnasium zu Hirschberg bis zum Abiturium im Juni 1918. — Militärzeit: Juni 1918 Fahnenjunker im Fuß- Art.-Regt. Nr. 6, seinerzeit Breslau; Fahnenjunkerschule Jüterbog; Januar bis August 1919 Grenzschutz in Schlesien und Posen. — Berufsgang u. a.: Ende November 1918 an der Universität Berlin immatrikuliert (jur. und rcr. pol.); durch Grenzschutz Studium unterbrochen; 1. Oktober 1919 Eintritt als Lehrling in die Hirschberger Filiale der Darmstädter Bank; 1923 Handlungsvollmacht; 1928 Prokura und Mitleitung der Filiale nach mehrmonatiger Tätigkeit im Kreditbüro der Berliner Zentrale; 1930 stcllvertr. Direktor; 1933 Direktor; durch Fusion jetzt bei der Dresdner Bank; tritt trotz beruflicher Bedenken im Januar 1932 als offenes Mitglied der NSDAP bei; Mai 1933 Mitglied der lndustrieund Handelskammer Ilirschberg; in der Vollversammlung zum I. Vorsitzenden gewählt; Mitglied des Aufsichtsrats der Hirschberger Thalbahn Akt.-Ges., Hirschberg.
Schmückle, Georg, Dr. jur., Staatsanwalt, Schriftsteller, Cannstatt, Taubenheimer Strafte 12
Geboren: 18. August 1880 in Eßlingen a. N. als Sohn des Hoteliers Hermann Sch. und seiner Ehefrau Rosalie, geb. Böckel. — Bildungsgang: Gymnasium; jurist. Studium in Tübingen und Berlin; Referendar; Assessor; Promotion in Heidelberg. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1900/19; Hauptmann d. Feld-Artl. im 3. Württ. Feld-Artl.-Regt. 49; im Weltkrieg an der Front bei der 27.1.-D.; Spezialaufgaben für König Wilhelm v. Württemberg. E. K. I. und II.; Militär-Verdienstorden (Ritterkreuz); Wilhelmskreuz m. Schw.; Verwundetenabzeichen; L.V.E.L. Tiroler Landesverteidigungs- Medaille; Frontkämpfer-Abzeichen; Ungarisdie Medaille. — Berufsgang u. a.: Staatsanwalt; leitende Stellung bei der Industrie (im Ausschuß der Metallindustriellen); ununterbrochen im nationalen Kampf; seit 1931 Mitglied der NSDAP; Angeklagter im Danton-Prozeß 1923, als er gegen das Absingen der Marseillaise auftrat; Gaukulturwart für Württemberg und Hohenzollern; Landesvorsitzender des Kampf bundes für Deutsche Kultur in Württemberg. — Veröffentlichungen: 3 Bände Lyrik: Lichter überm Weg; Die Muschel des großen Pan; Die schaffende Freud; Roman: Engel Hiltensperger; Dramen: Karl IX. von Frankreich; Dämonen über uns; Kurzgeschichten: Die rote Maske; ein Kriegsbuch: Haubitzen vor!; einstiger Herausgeber des „Schwäbischen Bundes“ und der „Schwäbischen Kunde“. — Besondere Interessen: Theater, Kunst und Literatur; Gemäldesammlung (105. Impressionisten); Sammlung gotischer Skulpturen und deutsches Barock.
Schmückle, Karl, Polizeimajor, Führer des Arbeitsgaues 23 Thüringen, Weimar, Cranadistraße 11.
Geboren: 15. Mai 1895; arischer Abstammung. — Bildungsgang: Mittelschule; Unteroffizierschule; Sportschule; höhere Polizeischule; Fliegerschule. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1910/14 Unteroffizierschule und Inf.-Regt. 121; 2. August 1914 als Unteroffizier ins Feld; seit 1915 als Flieger (Flugzeugführer) bei Kampfgeschwader 3, später Jagdgeschwader 2 tätig; nach Rückkehr aus dem Kriege zur Reichswehr; nach Auflösung der Freikorps (Freikorps Haas, München) 1921 freiw. Abschied zwecks Übertritts zur Schutzpolizei Thüringen. E. K. I. und II.; Gold, rapferkeitsmedaille; Silb. Verdienstmedaille; St.-Heinrichs-Medaille; Militärverdienstmedaille; Fliegerabzeichen; Verwundetenabzeichen und „Ehrenbecher dem Sieger im Luftkampf“. — Berufsgang u. a.: 1910/18 aktiver Soldat; 1918/19 Freikorps Haas; 1920 Reichswehr; 1921 freiw. Abschied (Leutnant a. D.); später Polizeioffizier in der Thür. Schutzpolizei; 1930/31 Gründer der nat.-soz. Polizeifachschaften. — Mitglied: Ehrenvorsitzender d. Thür. Polizeisportvereins Gotha.
Schnaedter, Franz August Johann, Obergebietsführer IV (Mitte) der IIJ, Gera (Thüringen).
Geboren: 31. Mai 1906 in Wiesbaden. — Bildungsgang: Mittelschule, Oberrealschule; Ausbildungszeit im kaufmännischen Beruf; mit 20 Jahren selbständiger Kaufmann; journalistisch tätig. — Berufsgang u. a.: 1926 Parteieintritt; SA-Mann; dann HJ-Führer; J929 als Organisationsleiter in die Reichsführung der Hitlerjugend berufen; Übernähme der Schriftleitung der NS-Jugendpresse; 1932 als Lagerkommandant und Quartiermeister im Rahmen d. Reichsjugendtages in Potsdam tätig: März 1933 zum Führer des Gebietes 16 (Sachsen) HJ ernannt; danach zum Landesbeauftragten des Jugendführers des Deutschen Reiches für den Freistaat Sachsen; mit Wirkung vom 24. Dezember 1933 Führer des Obergebietes IV (Mitte) HJ. — Veröffentlichungen: Mitarbeit an zahlreichen NS-Tageszeitungen; Herausgeber der Zeitschrift „Junger Wille“; Arbeitsgemeinschaft am Seminar für HJ-Führer in der Deutschen Hochschule für Politik. — Mitglied: Reichsverband der deutschen Presse.
Schnee, Heinrich, Dr. jur., Dr. rer. pol. h. c., Gouverneur a. D., Wirkt. Geh. Rat, Charlottenburg, Lietzenseeufer 11.
Geboren: 4. Februar 1871 in Neuhaldensieben; Vater Landgerichtsrat; Großvater Pastor; Urgroßvater Pastor, als bedeutender landwirtschaftlicher Schriftsteller hervorgetreten; weitere Vorfahren Freibauern, in den Kirchenbüchern bis 1636 festgestellt; Mutter geb. Scheibe, stammt väterlicher- wie mütterlicherseits aus seit Generationen in Burg b. Magdeburg angesessenen Familien. — Bildungsgang: Gymnasium Nordhausen; studiert Recht und Volkswirtschaft auf den Universitäten Heidelberg, Kiel, Berlin 1889 bis 1892; Referendar in Ellrich und Nordhausen; 1894 Regierungsreferendar in Erfurt; 1897 Regierungsassessor; lernt 1896/97 auf dem Seminar für orientalische Sprachen in Berlin Suaheli. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Einj.-Freiw. im 85. Inf.-Regt. Kiel; Leutnant d. Res. im 6. Gren.-Regt. Posen; im Kriege als Gouverneur von Deutsch-Ostafrika Inhaber der obersten militärischen und zivilen Gewalt. E. K. I. und II.; Roter Adlerorden II. KL mit Schwertern. — Berufsgang u. a.: 1897 in das Ausw. Amt, Kolonialabteilung, einberufen; 1898 Kaiserl. Richter, gleichzeitig Verwaltungsbeamter und zeitweise stellvertr. Gouverneur im Bismarck-Archipel (Deutsch-Neuguinea); 1900/02 Richter und Verwaltungsbeamter; 1902/03 stellvertr. Gouverneur in Samoa; ‚904 Legationsrat im Ausw. Amt, Kolonialabteilung; 1905 der Botschaft in London als Kolonialbeirat zugeteilt; 1906 Wirkl. Legationsrat und Vortr. Rat im Reichskolonialamt; hält von 1906/11 Vorlesungen über Kolonialpolitik und Kolonialwirtschaft am Seminar für orientalische Sprachen in Berlin; 1907 Dirigent; 1911 Ministerialdirektor im Reichskolonialamt; 1912/19 Gouverneur von Deutsch-Ostafrika; Vorträge von 1924/27 über Außenpolitik und Kolonialpolitik an der Hochschule für Politik; 1924 bis 1932 und wieder seit 1933 Mitglied des Reichstags; 1932 Mitglied der Mandschureikommission des Völkerbundes im Fernen Osten; erhält 1919 die Goldene Leibnizmedaille von der Preußischen Akademie der Wissenschaften; seit 1925 Senator der Deutschen Akademie in München; seit 1925 Präsident des Arbeitsausschusses deutscher Verbände; 1926/35 Präsident des Bundes der Ausländsdeutschen; seit 1930 Präsident der Deutschen Kolonialgesellschaft und (1933) des Reichskolonialbundes; 1933 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Völkerbundfragen; 1933 Präsident der Deutschen weltwirtschaftlichen Gesellschaft. — Spezialarbeitsgebiet: Kolonialpolitik, Außenpolitik, Auslandsdeutschtum. — Veröffentlichungen: Bilder aus der Südsee (Berlin 1904); Unsere Kolonien (Leipzig 1908); Deutsch-Ostafrika im Weltkrieg (Leipzig 1919); Herausgeber des Deutschen Koloniallexikons, 3 Bände (Leipzig 1920); Weltpolitik vor, in und nach dem Kriege (Leipzig 1923); Die koloniale Schuldlüge (München 1924), 11. Auflage 1928, auch in engl., franz., span, und italien. Sprache erschienen; Mitherausgeber der Zeitschrift „Der Weg zur Freiheit“; Nationalismus und Imperialismus (Berlin 1928); Mitherausgeber des Werkes „Zehn Jahre Versailles“, 2 Bände (Berlin 1929); Völker und Mächte im Fernen Osten (Berlin 1933). — Besondere Interessen: Musik, Sport verschiedener Art, Völkerkunde.
Schneider, Eduard, Dr. der techn. W issenschaften, Dipl.-Landroirt, Leiter des Siedlungsamtes der NSKOV, Berlin-Halensee, Cicerostraße 49 a.
Geboren: 19. Dezember 1903 in München; Vorfahren Bauern, Schuster, Apotheker, bayer. Staatsbeamte. — Bildungsgang: Volksschule, Hum. Gymnasium Pasing; später Reifeprüfung als Privatstudent; Studium des Gartenbaus höhere Gärtnerlehranstalt Weihenstephan; Studium der Landwirtschaft Techn. Hochschule München. — Militärzeit: Studenten-Batl. Landshut, dann Freikorps Epp. — Berufsgang u. a.: Lehrzeit als Landwirt und Gärtner; praktische Arbeiten in Ebersberg, Versuchsstation Limburgerhof der I. G. Farben; Landwirtschaftsstellen Cham und Amberg (Osthilfe) und als Werkstudent; 4 Jahre als freier Forscher und wissenschaftl. Hilfsarbeiter am Institut für Acker- und Pflanzenbau der Techn. Hochschule München; politisch seit Januar 1922 Mitglied des Freikorps Oberland; Beteiligung am Hitler- Putsch als Zugführer; Anfang 1931 Übertritt zur NSDAP; seit März 1932 Leiter der Abteilung Siedlung des Kriegsopferamtes der Reichsleitung der NSDAP. — Veröffentlichungen: Wissenschaftliche Arbeiten über Bodenbiologie und Pflanzenbau; zahlreiche Aufsätze über Agrarpolitik, Wirtschaftspolitik und Siedlungswesen, insbes. auch Wirtschaftsstatistik. — Besondere Interessen: Literatur; Alpinistik.
Schneider, Hermann, Bauer, Vorsitzender der Bauernkammer für Niederschlesien, Hauptabteilung II des Schlesischen Bauernstandes, Eckersdorf, Krs. Namslau.
Geboren: 29. Januar 1872 in Gröppendorf (Amtsh. Oschatz); Vater Rittergutspächter, Großvater evangelischer Pfarrer in Görnitz i. Sa. — Bildungsgang: Realgymnasium und höhere Landwirtschaftsschule zu Döbeln i. Sa.; Reifezeugnis; Vorlesungen in Halle und Berlin. — Militärzeit: Gedient beim I. Garde-Ulanen-Regt. Potsdam; als 42jähriger im August 1914 beim Landsturmbataillon Lissa i. Posen eingetreten; Unteroffizier. — Berufsgang u. a.: Langjährige Beamtenlaufbahn; 1896 Verwalter beim Geh. Ökonomie-Rat Uhlig in Sachsenburg-Frankenberg; 1899 Inspektor in Burgwerben bei Weißenfels und Dieskau (Saalkreis); 1914 Oberbeamter der Prinzl. v. Schönburg- Waldenburgschen Güterverwaltung in Selejewo (Krs. Koschmin, Posen); 1922 Rittergutspächter in Eckersdorf (Krs. Namslau); 1930 Präsident der Landwirtschaftskammer Niederschlesien; seit 1930 Mitglied des Reichstags; Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für das Saatenanerkennungswesen; des Verbandes Schlesischer Herdbuchgesellschaften; des Verbandes deutscher Privatpächter; des Verbandes der deutschen L.- Kulturgenossenschaften; im Vorstand des Spiritusverwertungsverbandes und der Kartoffel- Flocken-Zentrale; Mitglied der Kreis-, Provinzial- und Generalsynode des Provinzialkirchenrates. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Geflügelzucht, Bodenbearbeitung, Bodenbiologie und Bakteriologie; Verfasser von „Tafelgeflügel“; „Die Lebewesen des Ackers im Dienste der Landwirtschaft“; „Die Bearbeitung der Scholle“: „Unser täglich Brot“. — Besondere Interessen: Briefmarken, Münzen. — Mitglied: Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Veredelung der wirtschaftlichen Düngemittel.
Schneider, Karl, Dr. jur., Präsident der Reichspostdirektion, Bremen, An der Weide 53.
Geboren: 26. Februar 1887. — Bildungsgang: Kgl. Prinz-Heinrich-Gymnasium in Berlin- Schöneberg; Studium der Rechte und Volkswirtschaft an den Universitäten Berlin und Erlangen. — Militärzeit: Teilnahme am Weltkrieg (Garde-Nachrichtenabteilung). — Berufsgang u. a.: 1909 Kammergerichtsreferendar: 1914 Gerichtsassessor und Hilfsarbeiter im Reichspostamt; 1920 Postrat; 1925 Oberpostrat; 1926 Ministerialrat im Reichspostministerium; 1919/27 unbesoldeter Stadtrat in Berlin; 1933 Oberpostdirektionspräsident. — Spezialarbeitsgebiet: Staats- und Verwaltungsrecht; Mitarbeit am „Handwörterbuch für das Postwesen“ und am „Jahrbuch und Archiv für Post und Telegraphie“; größere Veröffentlichungen: „20 Jahre Postrecht“, 1927; Aschenborn – Schneider, „Kommentar zum Gesetz über das Postwesen“, 2. Aufl., Berlin 1928.
Schneider, Rudolf, Oberlandesgerichlspräsident, Hamm i. W., Friedrichsplatz 1.
Geboren: 1. Februar 1875 in Neustadt (O.-S.) als Sohn des Kaufmanns und Beigeordneten Constantin S. — Bildungsgang: Humanistisches Gymnasium in Neustadt (O.-S.); Universität in Breslau. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Major d. Res. des 1. Pos. Feld-Artl.-Regt. Nr. 20 in Posen; Kriegsdienst an der Westfront und auf dem italienischen Kriegsschauplatz als Batteriechef und später als Abteilungs-Kommandeur. E. K. I. und II.; Verwundetenabzeichen; Osterr. Militärverdienst – Kreuz II.; Schlesischer Adler II. — Berufsgang u. a.: 1897 Gerichtsreferendar; 1902 Gerichtsassessor und Hilfsrichter am Landgericht in Breslau; 1907 Landrichter in Glatz; 1919 Oberlandesgerichtsrat in Breslau; 1923 Senatspräsident am Kammergericht in Berlin; 1924 Landgerichtspräsident in Beuthen; 1953 Präsident des Oberlandesgerichts von Westfalen in Hamm; von 1922/33 Deutscher Schiedsrichter des Deutsch-Polnischen Schiedsgerichts für Oberschlesien in Beuthen (O.-S.); wiederholt Mitglied und Führer deutscher Delegationen tur deutsch-polnische Verhandlungen. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: ZivXP ™zeßausbildung der Referendare; Buch: „Zivilprozesse“. — Mitglied: Deutsche Akademie in München.
von Schoen, Wilhelm, Freiherr, Dr. jur., Gesandter in Äthiopien, Adis Abeba.
Geboren: 29. August 1886 im Haag (Niederlande) als Sohn des Botschafters a. D. Wilhelm Freiherr von S. und seiner Ehefrau Bertha, geb. Freiin von Groote. — Bildungsgang: Schule Schnepfenthal i. Thür, und Theresien- Gymnasium München; Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Heidelberg, Berlin, München, Straßburg; Dr. jur. Würzburg. — Kriegsauszeichnungen: E. K. II. am weißen Bande. — Berufsgang u. a.: 1908 Attache; Ausw. Amt; Generalkonsulat Antwerpen; Gesandtschaft Brüssel; Botschaft Paris; 1913 Legationssekretär (Tokio, Washington, Mexiko); 1921 Gesandtschaftsrat (Rom, Ausw. Amt); 1925 Botschaftsrat (Peking, Tokio); 1929/32 Dirigent der ostasiatischen Abteilung im Ausw. Amt; 1932 Gesandter in Adis Abeba. — Besondere Interessen: Historische Studien.
Sclioenichen. Walther, Prof., Dr. phil., Direktor der Staatl. Stelle für Naturdenkmalpflege in Preuflen, Leiter des Reichsfachamts für Naturschutz, Berlin- Schöneberg, Gruneroaldstr. 61?.
Geboren: 18. Juli 1876 in Köln; entstammt mütterlicherseits einer alten thüringischen Handwerkerfamilie; die väterliche Linie ist zuletzt im Rheinland ansässig (Handwerker, Bauern). — Bildungsgang: Bürgerschule Gotha; Zögling der Franckeschen Stiftungen und Schüler der Latina in Halle a. d. S.; Studium der Naturwissenschaften in Halle; 1898 Dr. phil.; März 1899 Staatsexamen (Lehrbefähigung für höhere Schulen). — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1916 eingezogen; Ausbildung mit der Waffe bei der Flieger-Abt. IV; ab 1917 Meteorologe bei der Flieger-Abt. IV. — Berufsgang u. a.: 1899 bis 1901 Lehramtskandidat an der Oberrealschule der Franckeschen Stiftungen; 1901/15 Oberlehrer an verschiedenen höheren Schulen in Schöneberg bei Berlin; 1913 Professor, Lehrauftrag an der Kgl. Akademie in Posen; 1915/22 stellvertr. Leiter des Zentralinstituts für Erziehung und Unterricht in Berlin; ab 1922 Direktor der Staatl. Stelle für Naturdenkmalpflege in Preußen; Dezember 1932 Eintritt in die NSDAP, zur Zeit stellvertretender Kulturwart der Ortsgruppe Rüdesheimer Platz, Berlin. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Naturschutz; veröffentlicht u. a.r Methodik und Technik des naturgeschichtlichen Unterrichts: Einführung in die Biologie; Handbuch der Heimaterziehung; Biologie der Blütenpflanzen; Vom grünen Dom; Deutschkunde im naturgeschichtlichen Unterricht; Naturschutz und Arbeitsschule; Finnland; Der Umgang mit Mutter Grün; ABC-Naturschutzführer; Urwaldwildnis in deutschen Landen; Deutsche Waldbäume und Waldtypen; Schriftleitung der Monatsschrift „Naturschutz“. — Besondere Interessen: Naturphotographie. — Mitglied: Führer der Reichsfachstelle für Naturschutz im Reichsbund Volkstum und Heimat; Mitglied des Conseil International de la Chasse; Deutscher Chairman im International Committee for Bird Protection.
Schöning, Johann Friedrich August, Präsident der Industrie- und Handelskammer, Chemnitz, Enzmannstrafle 13
DGeboren: 19. März 1880 zu Groß-Neudorf bei Eutin (Schleswig-Holstein); entstammt väterlicherseits einer Erbpächterfamilie im ostholsteinischen Fideikommiß der früheren Großherzöge von Oldenburg, mütterlicherseits einer alten niedersächsischen Freigutbauern- Familie in der Lüneburger Heide, deren spätere Generationen sich in Bremen als Handwerker und Kaufleute ansässig gemacht hatten. — Bildungsgang: Dorfschule zu Groß-Neudorf, dann Höhere Bürgerschule in Eutin; darauf Lehrjahre beim Magistrat in Eutin, bei der Bremer Lebensversicherungs- Bank und bei der Strom- und Hafenbau- Verwaltung in Bremen; geht dann zur Industrie über; in späteren Jahren Besuch von Vorlesungen an der Technischen Hochschule zu Charlottenburg, um sich zum Industrie- Kaufmann heranzuDilden. —- Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1902 aktiv in Hamburg; wird zu Beginn des Krieges zum Reserve – Ersatzbataillon des Grenadier – Regt. Nr. 12 einberufen und macht als Gefreiter d. Landw. zunächst den Feldzug im Osten mit; wird Ende 1914 von der Verwaltung der Zimmermann-Werke A.-G. in Chemnitz für den Bau kriegswichtiger Spezialmaschinen angefordert und in der Folge vom Kriegsministerium und vom „Wumba“ zu Beratungen über kriegstechnische Fragen herangezogen. Frontkämpfer – Kriegsdenkmünze; Sächs. Kriegs-Verdienstkreuz. — Berufsgang u. a.: Geht aus Vorliebe für die Maschinentechnik um die Jahrhundertwende endgültig in die Maschinenindustrie; ist nacheinander bei den Firmen Gebr. Körting in Körtingsdorf b. Hannover, Deutsche Niles-Werke in Oberschöneweide b. Berlin und Schuchardt & Schütze in Berlin tätig; 1912 in den Vorstand der Zimmermann-Werke A.-G. in Chemnitz berufen und hier 1916 zum Generaldirektor ernannt; erwirbt, nachdem die Zimmermann-Werke im Jahre 1926 mit Hilfe der beteiligten Banken in den Besitz der jüdischen Althändlerfirma Sonnenberg in Düsseldorf übergegangen sind, die Geschäftsanteile der von ihm im Jahre 1921 gegründeten Firma Industrie-Lloyd G. m.b.H, in Chemnitz (Verkaufsorganisation einer Gruppe von etwa 20 Werkzeugmaschinenfabriken) und übernimmt zugleich die Leitung dieses Unternehmens; in den Jahren 1929 und 1930 maßgeblich an der Umwandlung der Sondermann & Stier A.-G., Chemnitz, an einem Grundstücks-Unternehmen beteiligt; anschließend zum Vorstand dieser Gesellschaft bestellt; leitet diese Firma seitdem nebenamtlich; wird am 9. Juni 1933 vom Reichsstatthalter für Sachsen zum Präsidenten der Industrie- und Handelskammer Chemnitz ernannt; seit einer Reihe von Jahren an dem Kampf um die Neugestaltung Deutschlands beteiligt; gehört zu den Gründern der 1924 als Gegenpol gegen den damals sehr erfüllungswilligen Reichsverband der Deutschen Industrie ins Leben gerufenen „Deutschen Industrielien-Vereinigung“, die sowohl den Dawes- als auch den roung-Plan auf das heftigste, wenn auch ohne Erfolg, bekämpfte; schließt sich dann der Hitler-Bewegung an; hat als Holsteiner Bauernsohn einen besonderen Hang zu Feld, W aid, Pferd und Vieh und erwirbt in Drebach im Erzgebirge schon vor 16 Jahren eine Landwirtschaft. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Maschinenindustrie; Metallbearbeitung, besonders Bau von Werkzeugmaschinen, Spezialmaschinen für die Geschütz-, Gewehr- und Munitionsherstellung; zahlreiche leistungsfähige Neukonstruktionen herausgebracht. — Besondere Interessen: Wirtschaftspolitische Fragen, vornehmlich auch Geldwirtschaft; Kunst, besonders Bildhauer- und Baukunst. — Mitglied: Verein Deutscher Ingenieure; früher lange Jahre Mitglied verschiedener industrieller Verbände; etwa 10 Jahre lang Vorstandsmitglied des Chemnitzer Bezirksverbandes Deutscher Metallindustrieller und mehrere Jahre Vorstandsmitglied des Sächsischen Metall-Industriellen- Kartells.
Sclioetensack, August, Dr. jur., ordentl. Professor der Rechte, T übingen, Unioersität.
Geboren: 31. Januar 1880 als Sohn des Professors der Anthropologie Dr. Otto Sch. an der Universität Heidelberg; Großvater Sprachforscher Professor Dr. Heinr. Aug. Sch.; altes Thüringisches Geschlecht. — Bildungsgang: Gymnasium Heidelberg; Studium Rechtswissenschaft und Philosophie in Genf, Leipzig und Heidelberg. — Kriegsauszeichnungen: Mehrfache deutsche Auszeichnungen für Tätigkeit im Roten Kreuz und in der Hilfe für deutsche Kriegsgefangene und Internierte. — Berufsgang u. a.: 1903 Badisches juristisches Staatsexamen; 1906 habilitiert für Strafrecht und Prozeßrecht an der Universität Würzburg; 1910 a. o. Professor daselbst; 1913 ordentlicher Professor für Strafrecht, Prozeßrecht und internationales Recht an der Universität Basel; zugleich Mitglied des Appellationsgerichtes Basel; seit 1922 ordentlicher Professor an der Universität Tübingen; seit 2. Oktober 1933 Mitglied der Akademie für Deutsches Recht; Mitglied des Strafrechtsausschusses der Akademie und Vorsitzender des Unterausschusses für Strafvollstreckung. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Strafrecht und Prozeßrecht; „Der Strafprozeß der Carolina“, 1904; „Der Konfiskationsprozeß“, 1905; „Retorsion, Tätige Reue und Schadenersatz“, in der „Vergl. Darstellung des deutschen und ausländischen Strafrechts“, 1908; „Unbestimmte Verurteilung“, 1909; „Rechtsmittel und Wiederaufnahmeklagen im Zivilprozeß“, 1910; „Verbrechensversuch“, 1911; „Strafverfahren gegen Jugendliche“, 1913; „Die Arten der Rechtssätze“, 1914; „Landesverrat“, 1915; „Urteilssystematik“, 1916; „Revision des Basler Strafgesetzbuchs“, 1919; „Verbrechensversuch und Strafgesetzentwürfe“, 1926 und 1931; „Deutsches Auslieferungsgesetz“, 1932.
Scholl, Rudolf, Ministerialdirektor im Würtlbg. Innenministerium, Stuttgart S., Sonnenbergstr. 55.
Geboren: 6. Dezember 1873 in Nürnberg als Sohn eines Fabrikanten. — Bildungsgang: 1892 Hum. Realgymnasium Stuttgart; Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Tübingen und Berlin; abgeschlossen durch die beiden Staatsprüfungen. — Kriesauszeichnungen: E. K. II. am weißen Band. — Berufsgang u. a.: 1903 planmäßig angestellt als zweiter Beamter beim Oberamt Stuttgart; 1911 Administrator und Dozent der llechtskunde an der landwirtschaftlichen Hochschule in Hohenheim; 1916/18 Mitglied des Vorstandes der Reichsfleischstelle und Berichterstatter im Kriegsernährungsamt; Dezember 1918 Landrat des Kreises Tettnang- Friedrichshafen; 1920 einberufen in das Innenministerium als Leiter der Polizeiabteilung; 1921 Ministerialrat; 1929 Ministerialdirektor im Wiirttbg. Innenministerium und Stellvertreter des Ministers
Scholz, Erich, Ministerialrat, Berlin-Zehlendorf, Sophie-Charlotten- Straße 42.
Geboren: 17. Mai 1882 in Kattowitz (O.-S.); Vorfahren Bauern im Kreise Falkenberg (O.-S.). — Bildungsgang: Gymnasium Kattowitz; Universitäten Jena und Breslau. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Am ersten Mobilmachungstag mit dem Landwehrkorps Woyrsch ins Feld ausgerückt; Batl.-Adjutant; Komp.-Führer; fällt am 29. Juli 1915 schwerverwundet in russische Kriegsgefangenschaft; Anfang 1918 Flucht aus Sibirien; Hauptmann d. Res. a. D. E. K. I. und II.; österr. Militärverdienstkreuz u. a. — Berufsgang u. a.: 1904 Gerichtsreferendar; 1910 Gerichtsassessor; 1914 Landrichter in Ratibor; 1918 Militärische Stelle des Ausw. Amts; in demselben Jahr Berufung in die neugeschaffene Reichsstelle für das Ein-, Aus- und Rückwanderungswesen; 1920 Einberufung in das Reichsministerium des Innern; 1923 Oberregierungsrat; 1929 Ministerialrat; seit 1924 Referent für das Rundfunkwesen, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Drahtloser Dienst A.-G., Mitglied der politischen Überwachungsausschüsse der Berliner Funkstunde und des Deutschlandsenders; von August bis November 1932 unter der Kanzlerschaft Papen politischer Reichsrundfunkkommissar; Rücktritt als Referent in das Reichsministerium des Innern; jetzt Sachbearbeiter der Staatshoheitssachen, des Feiertagswesens, der evangelischen Kirche, der Wahlangelegenheiten, Titel und Orden u. a.; Reichsbeauftragter für das Wahlprüfungsverfahren; Leiter des Reichsverlagsamts.
von Scholz, Franz Johannes Wilhelm, Dr. phil., Dichter, Mitglied der Preuß. Akademie der Künste, Konstanz, Seelieim
Geboren: 15. Juli 1874 in Berlin als Sohn des nachmal. Staats- und Finanzministers Adolf von Sch. und seiner Ehefrau Anna, geb. Mentzel; beiderseits schlesischen Stammes, zurückverfolgbar bis etwa 1750; beiderseits evangelisch. — Bildungsgang: Wilhelms- und Friedrich-Werdersches Gymnasium in Berlin, Großherzogi. Gymnasium Konstanz bis 1892; Universitäten Berlin, Lausanne, Kiel, München; 1897 dort zum Dr. phil. promoviert. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1894 Sekondeleutnant im 1. Bad. Leibgrenadier-Regt. Nr. 109 in Karlsruhe; 1895 zur Reserve übergetreten; während des Krieges nicht k.-v. und Adjutant des Bezirks- und Garnisonkommandos Eisenach i. Thür.; 1916 Oberleutnant; 1916 beurlaubt, um seinen Dienst am Kgl. Württ. Hof theater in Stuttgart als 1. Dramaturg und Spielleiter antreten zu können. Sächs.-Weim. Ehrenkreuz; Preuß. Verdienstkreuz; Württ. Wilhelmskreuz. — Berufsgang u. a.: Nach Beendigung des Studiums freier Schriftsteller; Reisen; 1914 Berufung zum 1. Dramaturgen und Spielleiter ans Kgl. Hoftheater in Stuttgart, tritt die Stelle nach seiner militärischen Beurlaubung 1916 an; 1926 Wahl und Berufung in die Preuß. Akademie der Künste, in die neugegründete Abteilung für Dichtkunst, deren {.Vorsitzender er bis 1928 war; gehört zu den deutschgesinnten Dichtern, die bei der Neugestaltung der Preuß. Akademie wieder berufen wurden; 1932 Goethe-Medaille des Reichspräsidenten. — Veröffentlichungen: Romane: „Perpetua“; „Der Weg nach Ilok“; „Unrecht der Liebe“; Dramen: „Der Wettlauf mit dem Schatten“; „Die gläserne Frau“; „Meroe“; „Vertauschte Seelen“; „Das Herzwunder“; Gedichte: „Der Spiegel“; „Die Häuser“; „Das Jahr“; Gesammelte Gedichte; Bücher der Betrachtung: „Lebensdeutung“; „Das unterhaltsame Tagebuch“; Gesammelte Werke: Fünf Bände Gedichte, Schauspiele. Erzählungen, Wanderungen; das Schauspiel „Der Wettlauf mit dem Schatten“ hatte Welterfolg, wurde ins Englisdie, Holländische, Französische, Ungarische, Türkische, Schwedische, Japanische usw. übersetzt und in den meisten Ländern der Erde aufgeführt; ebenso wurde der Roman „Perpetua“ in mehrere Sprachen übersetzt. — Besondere Interessen: Forschungen über Zufall und Schicksal. — Mitglied: Preuß. Akademie der Künste, Reichsverband Deutscher Schriftsteller (Fachschaft Erzähler).
Schories, Gerhard, Landesobmann der NSBO, Treuhänder der Arbeit, Führer der Danziger Arbeitsfront, M. d. V., Danzig, Langermarkt 30.
Geboren: 18. November 1894; arischer Abstammung.— Bildungsgang: Realgymnasium. — Militärzeit: 1914/18 Kriegsfreiwilliger; Flugzeugführer.
Schotfenheim, Otto, Dr. med., praktischer Arzt, ehrenamtlicher Oberbürgermeister non Regensburg, Regensburg, W eißenburger Straße 11.
Geboren: 20. Oktober 1890 in Regensburg als Sohn eines mittleren Postbeamten; alte Bauernfamilie aus Altfalter b. Schwarzenfeld (Oberpfalz). — Bildungsgang: Volksschule; Neues Gymnasium zu Regensburg; Universitäten Wurzburg, Erlangen und München; promoviert 1920 zu Erlangen mit „summa cum laude“. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1914/18 als Arzt in Kriegs-Feldlazaretten und bei der Truppe; nach dem Kriege Freikorpskompagnie Sengmüller; Teilnehmer an dem Zug nach München. E. K. II., Sanitäts- Verdienst-Kreuz; Rote-Kreuz-Medaille II. UIjd III. — Berufsgang u. a.: 1920 nach Abschluß des Studiums prakt. Arzt in Regensburg; 1922 beim Bund Oberland, später beim deutsch-völkischen Offiziersbund; Mai 1929 i.n die NSDAP und gleichzeitig in die SS; in der NSDAP mit Einsatz seiner ganzen Person gearbeitet und nach der Revolution im Frühjahr 1933 einstimmig zum ehrenamtlichen Oberbürgermeister der Stadt Regensburg gewählt; Sanitätsbrigadeführer in der SA, beauftragt mit der ärztlichen Leitung der Gruppe Bayerische Ostmark. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: von Gräfsches Archiv für Ophthalmologie; Sehschärfenbestimmungen; Abhandlung über Thymipin-Golaz. — Mitglied: Nationalsozialistischer Deutscher Ärztebund.
Schranz, Helmuth, Dr.jur., komm. Oberbürgermeister, Offenbach a. M., Herrnstraße 82.
Geboren: 7. Januar 1897 zu Haiger als Sohn des Oberpostsekretärs Anton Sch. — Bildungsgang: Seminarübungsschule, Gymnasium Dillenburg bis 1915; nach Kriegsende Studium der Rechts- und Staatswissenschaften; promoviert im Juni 1924. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Kriegsfreiwilliger im Königin-Augusta-Grenadier- Regt., Berlin; Frontsoldat; Leutnant d. Res. E. K. I. und II. — Berufsgang u. a.: Berufliche Tätigkeit Industrie- und Handelskammer, Dillenburg; verschiedene Firmen in Hamburg; Adam Opel A.-G., Rüsselsheim; seit 13. Januar 1934 komm. Oberbürgermeister der Stadt Offenbach; politische Tätigkeit: Mitglied der NSDAP (Nr. 9196); Gauredner und Schulungsleiter im Gau Hamburg; Ortsgruppenleiter in Rüsselsheim; Kreisleiter in Offenbach a. M. — Mitglied: BNSDJ.
Schreiber, Hans, Treuhänder der Arbeit, Königsberg i. Pr., Markgrafenstraße 5
Geboren: 26. November 1896 in Berlin; aus einer Fabrikantenfamilie. — Bildungsgang: Volksschule, Oberrealschule. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1914 Kriegsfreiwilliger; Frontdienst, einmal verwundet; als Leutnant d. Res. bei Kriegsende entlassen. — Berufsgang u. a.: Siedler — Landwirt; daneben Bootsbau erlernt; Gesellen- und Meisterprüfung; 1920 Deutsch-völkischer Schutzund Trutzbund bis zur Auflösung; dann deutsch-völkische Bewegung; 1930 NSDAP, Ortsgruppenleiter, Kreisleiter, Gauredner; Fraktionsführer der NSDAP in 2 Sessionen der Ostpr. Landwirtschaftskammer und des Provinziallandtags; Mitglied des ersten Preuß. Staatsrats nach der Machtübernahme.
Schreyer, Joseph, Geheimer Justizrat, Bankdirektor, München, Leopoldstr. 21.
Geboren: 19. Januar 1870 in Regensburg als Sohn des Regierungsrats Joseph Sch. und dessen Ehefrau Magdalena geb. Lindner. — Bildungsgang: 1887 Hum. Gymnasium in München; 1891 jurist. Schlußprüfung an der Universität München; 1894 jurist. Staatskonkurs. — Berufsgang u. a.: Ab 1894 Staatsverwaltungsdienst; Regierung von Oberbayern, Kultusministerium, Bezirksamt Kelheim, dann wieder Kultusministerium bis Juli 1902; ab 1. Juli 1902 Direktor, ab Dezember 1905 Vorstandsmitglied der Bay. Hypotheken- und Wechselbank in München; gehört dem Verwaltungsrat der deutschen Rentenbankkreditanstalt seit deren Gründung an; war Mitglied des Reichswirtschaftsrates; seit 6 Jahren Vorsitzender des Sonderausschusses für Hypothekenbankwesen beim Zentralverband des deutschen Bank- und Bankiergewerbes; jetzt beauftragt mit der Vertretung der privaten Hypothekenbanken (Teil der Gruppe 10 Geld-, Bank- und Kreditwesen) in der neuen Gliederung der Wirtschaft; Mitglied der Akademie für Deutsches Recht. — Spezialarbeitsgebiet: Immobiliarkreditwesen. — Mitglied: Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen.
Schröder, Bruno, Prof., Dr. phil., Museumsdirektor, Dresden-A. 1, Albertinum.
Geboren: 25. Oktober 1878 in Rostock; arischer Abstammung. — Bildungsgang: Bis 1897 Gymnasium in Rostock; 1897/98 Studium in Rostock, 1898/1901 Bonn, 1901/02 Rostock. — Kriegsauszeichnungen: E. K. II. und Meckl. Verdienstkreuz. — Berufsgang u. a.: 1902/03 Aufenthalt in Griechenland und Italien als Stipendiat des Reiches (Archäologisches Reisestipendium); 1903/25 Tätigkeit an den Berliner Museen (Antikenabteilung) als wissenschaftl. Hilfsarbeiter, Direktorialassistent und Kustos; seit 1. August 1925 Direktor der Skulpturensammlung in Dresden und Honoror-Prof. an der Techn. Hochschule in Dresden. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Geschichte der antiken Kunst; viele Aufsätze in wissenschaftl. Zeitschriften; als Bücher sind erschienen: „Zum Diskoboi des Myron“ (1913); „Der Sport im Altertum“ (1927). — Mitglied: NS-Lehrerbund; Archäologische Gesellschaft Berlin; Deutsche Orient-Gesellschaft und viele andere wissenschaftl. Vereine
Schroeder, Franz, Dr. jur., Präsident der Preuß. Staatsbank (Seehandlung), Berlin W 8, Markgrafenstr. 58.
Geboren: 7. Mai 1874 in Geh. Oberjustizrats im rium Sehr.; die Vorfahren waren seit 1700 Pfarrer in Pommern und Brandenburg. — Bildungsgang: Hum. Gymnasium; jurist. Studium in Tübingen und Berlin; 1894 Referendar; 1898 Gerichtsassessor. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1894/95 Einj.- Freiw. im Feld-Artl.-Regt. Generalfeldzeugmeister Nr. 3; im Kriege als Hauptmann d. Res. Batterieführer im Res.-Feld-Artl.-Regt. Nr. 6. E. K. I. und II.; Verwundetenabzeichen. — Berufsgang u. a.: 1900/05 Hilfsarbeiter am Oberverwaltungsgericht und im Preuß. Finanzministerium; 1906 Regierungsrat an der Regierung in Danzig; 1908 Geh. Finanzrat im Preuß. Finanzministerium; 1916 Direktor im Reichsschatzamt; 23. September 1918 Unterstaatssekretär; 1920 Staatssekretär im Reichsfinanzministerium; 1924 Präsident der ■Teuß. Staatsbank (Seehandlung). — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Geld- und Kapitalmarktfragen; kleinere Aufsätze in Fachzeitschriften. — Besondere Interessen: Kunstgeschichte. — Mitglied: Reichsbund der Deutschen Beamten (Fachschaft Reichsbank); Weltwirtschaftliche Gesellschaft; Deutscher Verein für Kunstwissenschaft; »erein der Freunde antiker Kunst.
von Schröder, Kurt, Freiherr, Bankier, Kgl. Schwedischer Konsul, Präsident der Industrie- und Handelskammer zu Köln, Köln, Laurenzplatz 1/5.
Geboren: 24. November 1889 in Hamburg als Sohn des Freiherrn Frederic von Schröder und seiner Gemahlin Harriet, geb. Milberg. — Bildungsgang: Gymnasium in Hamburg und Gütersloh i. Westf.; Studium in Bonn. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1. April 1909 eingetreten beim Husaren-Regt. König Wilhelm I. (1. Rhein.) Nr. 7 in Bonn; aktiver Offizier; als Hauptmann im Großen Generalstab aus der Armee am 10. Februar 1919 ausgeschieden. E. K. 1. mid II. und andere Orden. — Berufsgang: Seit dem 1. Januar 1921 Mitinhaber des Bankhauses I. H. Stein in Köln und Kgl. Schwed. Konsul; Präsident der Industrie- und Handelskammer Köln; Senator der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft; Akademie für Deutsches Recht; Verwaltungsrat der Reichsbahn, der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich; Aufsichtsratsmitglied vieler Gesellschaften.
Schroeder, Ludwig, Gauarbeitsführer, Führer des Arbeitsgaues 6, Mecklenburg, Rostock, Friedrich-F ranz-Straße 87.
Geboren: 13. März 1877 in Danzig; arischer Abstammung; Vater Pgmmer, Mutter Ostpreußin; die Familie stammt vom Lande bei Kolberg. — Bildungsgang: Realgymnasien Magdeburg und Halberstadt; tritt Ostern 1895 beim Inf.-Regt. v. d. Goltz (7. Pomm.) Nr. 54 Kolberg als Fahnenjunker ein. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1896 Leutnant im Inf.-Regt. Nr. 54 Kolberg; Adjutantur; Erzieher Kadettenhaus Oranienstein; 1905 in Inf.-Regt. 142 versetzt; bei verschiedenen Truppengattungen kommandiert; 1914 bis 1917 Mitglied der Deutschen Militärmission für die Türkei; als Major a. D. ausgeschieden. E. K. I. u. II.; Hamb. Hanseatenkreuz; Bayer. Militärverdienstkreuz m. Schw.; Türk. Medschidie III. m. Schw.; Liakat-Medaille m. Schw.; Eiserner Halbmond; Preuß. Militärverdienstkreuz. — Berufsgang u. a.: Nach Ausbildung bis 1922 Bevollmächtigter des Reichsbeauftragten für die Überwachung der Ein- und Ausfuhr an der Westgrenze; danach in das wirtschaftliche Leben übergetreten als Leiter einer Hamburger Firma; nach Auflösung dieser Firma in verschiedenen leitenden Stellungen des Wirtschaftslebens bzw. als Vermügensverwalter eines rheinischen Großgrundbesitzers tätig; kommt 1929 in die politische Arbeit, und zwar als Geschäftsführer der Nationalen Nothilfe, des Ililfswerks unserer nationalen Kämpfer; gründet mit Erlaß der Bestimmungen über freiwilligen Arbeitsdienst August 1931 den Verein für Umschulung freiwilliger Arbeitskräfte e. V.; seit dieser Zeit im Arbeitsdienst tätig; Parteigenosse seit l.März 1929; widmet die letzten Jahre die ganze Kraft dem Aufbau und der Entwicklung des Arbeitsdienstes und damit der Erziehung der Jugend im nationalsozialistischen Geiste.
Schröder, Robert, Dr. med., Prof., Hochschullehrer, Direktor der Unioersitätsfrauenklinik Kiel, Kiel, Hegeroischstraße 4.
Geboren: 3. August 1884 in Rostock. — Bildungsgang: Große Stadtschule (Gymnasium) in Rostock; Studium in Freiburg und Berlin; 1909 Promotion in Rostock; Assistent in Heidelberg, Innere Klinik, Köln, Pathol. Institut, und Universitätsfrauenklinik Rostock. — Berufsgang u. a.: 1914 Habilitation an der Rostocker Universität; 1919 Ernennung zum a. o. Prof.; 1922 Berufung nach Kiel: Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie, der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie, der Deutschen Röntgen-Gesellschaft; korresp. Mitglied der Kgl. Ungarischen Ärztegesellschaft: Ehrenmitglied des ärztlichen Vereins Fünfkirchen. — Veröffentlichungen: 1913 „Der normale Menstruationszyklus der Uterusschleimhaut“; 1922 „Lehrbuch der Gynäkologie“; 1928 „Der mensuelle Genitalzyklus des Weibes“ (Handbuch der Gynäkologie von Stoeckel und Veit); 1930 „Die normale Histologie der weiblichen Genitalien“ (Handbuch der mikroskopischen Anatomie, Bd. VII).
Schröder, Walther, Senator der Freien und Hansestadt Lübeck, Lübeck, Polizeidienstgebäude.
Geboren: 26. November 1902 zu Lübeck; arischer Abstammung. — Bildungsgang: Mittelschule zu Lübeck, Oberrealschule zum Dom; 1919/22 technischer Volontär bei der Lübecker Maschinenbau A.G.; 1922/24 Technische Staatslehranstalten zu Hamburg, Abt. Maschinenbau; Herbst 1924 Staatsexamen als Masch.-Ingenieur. — Berufsgang u. a.: 7% Jahre als Konstrukteur auf der Kochschen Schiffswerft zu Lübeck und der Lübecker Maschinenbau A.G. tätig; Eintritt in die NSDAP am 5. Mai 1925; SA-Sturmführer; Prop-Obmann; Ortsgruppenleiter; Bezirksleiter, später Kreisleiter von Lübeck und Gauinspektor von Meckl.-Lübeck; Gesellschafter des „Lübecker Volksboten“, Organ der NSDAP Lübeck und Amtsblattes des Senates; 1929/33 Mitglied der Lübecker Bürgerschaft; seit August 1932 Mitglied des Reichstags.— Spezialarbeitsgebiet: Schwimmbaggerbau. — Mitglied: Deutscher Techniker- Verband.
Schroer, Hermann, Rechtsanwalt, W uppertal-Elberfeld,Freyastr. 49
Geboren: 27. April 1900. — Bildungsgang: Volksschule; Realgymnasium; Universität. — Militärzeit: Reichswehr. — Berufsgang u.a.: Bis 1921 bei der Polizeiverwaltung in Ronsdorf; 1921 Universität Bonn, Jura; tritt 1922 in die Bewegung in W.-Elberfeld ein; 1922/23 in München SA-Mann, nimmt an Versammlungsschutz und Aufmärschen teil; 1923 bei den 7. Pionieren in München; nach dem Hitler-Putsch in Bonn auf der Universität, 1923 im staatsrechtlichen Seminar Referat gehalten über „Nationalsozialismus und Parlamentarismus“; nach dem Referendarexamen in der Bewegung tätig; seit 1925 SA-Leute als Referendar vor Gericht verteidigt; seit 1929 SA-Verteidiger als Rechtsanwalt; Leiter der Rechtsstelle Gau Düsseldorf und Gauführer des Bundes Nationalsozialistischer Deutscher Juristen; Stadtverordneter in W.-Elberfeld und Leiter für die Deutsche Bühne; seit November 1933 Generalinspekteur des Bundes Nationalsozialistischer Deutscher Juristen und Mitglied der Akademie für Deutsches Recht; seit Februar 1934 Abteilungsleiter der Rechtsabteilung der Reichsleitung der NSDAP. — Besondere Interessen: Bildende Kunst; Leiter der Deutschen Bühne Wuppertal; Dezernent für Theaterwesen bei der Stadt Wuppertal.
Schuberth, Fritz, Generaldirektor, Präsident der Industrie- und Handelskammer für den Freistaat Braunschweig, Braunschweig, Hebenstraße 1?.
Geboren: 6. Juli 1879 in Kulmbach (Bayern) als Sohn des Stadtkirchners Georg Sch. in Kulmbach und dessen Ehefrau Henriette, geb. Dittmann. — Bildungsgang: Volksschule, Realschule in Kulmbach; kaufmännische Handelsschule in Saalfeld. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Oktober 1899 bis Juni 1900 Kgl. Bayer. Inf.-Leib-Regt. in München; ab 27. Juni 1900 II. See-Batl. in Wilhelmshaven; Teilnahme an der Niederwerfung des Boxeraufstandes in China; im Weltkrieg Leutnant d. Landw. bei verschiedenen Truppenteilen. E. K. I. und II. sowie andere hohe Orden und Auszeichnungen. — Berufsgang u. a.: Kaufmännische Lehrzeit bei der Wiedemannschen Hofbuchdruckerei in Saalfeld a. d. Saale; Buchhalter in der Rizzibräu A.-G., Kulmbach; nach Militärzeit und Auslandsreisen erneut im Dienst der Rizzibräu A.-G., Kulmbach; Führung ihrer Zweigniederlassungen in Leipzig und Chemnitz; 1908 Direktor der Stettiner Vereinsbrauerei in Stettin; 1910 in den Vorstand der National-Aktien-Bierbrauerei in Braunschweig berufen; 1920 Durchführung der Fusion mit der Brauerei Friedrich Jürgens A.-G., Braunschweig, mit der Firmenbezeichnung „National – Jürgens – Brauerei A.-G., Braunschweig“; 1922 Gründung der Schuberth- ^erke A.-G., Braunschweig (Holz-, Metallund Drahtverarbeitung); Leitung derselben neben der vorbezeichneten National-Jürgens- Brauerei; 1933 Präsident der Industrie- und Handelskammer f. d. Freistaat Braunschweig; gehört als Beauftragter der Braunschw. Regierung folgenden Gesellschaften als Aufsichtsratsmitglied an: Deutsche Asphalt A.-G., Continental Asphalt A.-G., Schliemann & Co. A.-G. und Schiesing Nachf. A.-G.
Schuberth, Fritz, I. Bürgermeister, Bauer, Kulmbach, Obere Buchgasse 4
Geboren: 28. Juli 1897 zu Kulmbach als Sohn der Bauerseheleute Georg und Kath. Sch., geb. Lindner. — Bildungsgang: Volksschule, Realschule. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 4. April 1916 bis Kriegsende II. M.-G.-K. 5. Bayer. Ers.-Inf.-Regt. E. K. II. — Berufsgang u. a.: Erlernung der Landwirtschaft, speziell des Obstbaues und der Geflügelzucht; nach dem Krieg Übernahme des elterlichen Anwesens; Betätigung auf dem Gebiet des Erwerbsobstbaues; parteipolitische Tätigkeit in der NSDAP; Eintritt 18. Mai 1925 (Mitgliedsnummer 5526); Kampfgenosse und Mitarbeiter des Gauleiters der Bayer. Ostmark, Kultusminister Hans Schemm; Ortsgruppenleiter der NSDAP der Ortsgruppe Kulmbach; ab 1928 Kreisleiter, Gauredner im alten Gaugebiet Oberfranken; der erste in der bäuerlichen Bevölkerung tätige Redner, landw. Gaufachberater und Mitglied der Gauleitung Bayer. Ostmark der NSDAP; seit 1929 Mitglied des Stadtrats; 1932 M. d. L.; ab Juli 1932 M. d. R.; Kreisbauernführer und Landesvertrauensmann für Gartenbau der Landesbauernschaft Bayern; bei der nat.-soz. Revolution am 9. März 1933 die Verwaltung der Stadt Kulmbach als komm. I. Bürgermeister übernommen; am 18. Oktober 1933 zum ehrenamtlichen I. Bürgermeister der Stadt gewählt und von Gauleiter Schemm persönlich eingesetzt. — Mitglied: Vorsitzender zahlreicher landwirtschaftlicher und anderer Verbände (Präsident der oberfränkischen Kreisbauernkammer, Führer des Landesverbandes für Obst- und Gartenbau, Führer des Vereins Freunde der Plassenburg).
Schüler, Bruno, Brauereidirektor, S taatskommissar und Oberbürgermeister der Stadt Dortmund, Präsident der Industrie- und Handelskammer, Dortmund, Ardeystraße 13.
Geboren: 4. Mai 1901 zu Haspe i. Westf.; Vorfahren väterlicherseits Handwerker und mütterlicherseits Bauern. — Bildungsgang: 4 Jahre Volksschule; 9 Jahre Oberrealschule zu Haspe i. Westf.; Reifezeugnis. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Kriegsfreiwilliger; 1918/20 4. Jägerbataillon; Grenzschutz Ost und Freikorps Märcker. Verwundetenabzeichen und allgemeines Ehrenzeichen von Sachsen-Weimar. — Berufsgang u. a.: Beteiligt am Kapp-Putsch und an der Niederwerfung des kommunistischen Aufstandes in Mitteldeutschland; Kämpfe in Oberschlesien (Annaberg); verschiedentlich wegen Betätigung für die NSDAP und auf Grund des Republikschutzgesetzes verurteilt; 1920 als Lehrling in ein Bankgeschäft eingetreten; bis 1924 Bankbeamter (Bevollmächtigter); ab 1924 bis heute Brauereifach; seit 1923 Mitglied der NSDAP; jetzt Provinzialrat; Gauinspektor der NSDAP im Gau Westfalen-Süd; Aufsichtsratmitglied und Vorsitzender verschiedener Kommunalunternehmungen; Präsident der Industrie- und Handelskammer Dortmund; Führer der Deutschen Nahrungsmittelindustrie; Geschäftsführendes Präsidium des Deutschen Brauerbundes; Ehrenbürgermeister der Stadt Dortmund; in dieser Eigenschaft Oberbürgermeister der Stadt Dortmund.
Schüller, Alfred, Präsident der Reichspostdirektion Oldenburg, Oldenburg i. Old., Poststraße 1.
Geboren: 1. November 1869 in Hannover als Sohn des Herzogi. Finanzrats Otto Sch. und seiner Gattin, geb. Narten (Hannover). — Bildungsgang: Realgymnasium zu Hannover und Gymnasium Ernestinum zu Gotha; Posteleve; Post- und Telegraphenakademie Berlin. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Während des Krieges in den Jahren 1914/18 oberster Leiter der Telegraphenbautrupps im Generalgouvernement Belgien und den angrenzenden Gebieten des nordwestl. Kriegsschauplatzes. E. K. II. — Berufsgang u. a.: Postlaufbahn in den Bezirken Erfurt, Kiel, Bremen, Liegnitz, Darmstadt; 1911 Postrat in Dortmund; 1920 Oberpostrat in Berlin; Postpräsident in Oldenburg seit 1. Juni 1924.
Schüngel, Heinz, Vorstandsmitglied des Norddeutschen Lloyd und der Hamburg-Amerika Linie, Leiter der Nordatlantik- Gemeinschaft Hapag-Lloyd, Bremen, Schmachhauserring 141
Geboren: 8. Juni 1884 in Bremen. — Bildungsgang; Realgymnasium; kaufmännische Lehre bei der Firma L. Goette & Co. — Militärzeit: 1902/05 Einj.-Freiw. in Hildesheim; während des Krieges in Gefangenschaft, erst in Siam, dann in Indien. — Berufsgang u. a.: Ende 1904 in der bekannten Ostasienfirma Arnold Otto Meyer bzw. Behn, Meyer & Co. in Singapore tätig bis Ende 1910; bereits damals vorzugsweise für den Norddeutschen Lloyd tätig, dessen Vertretung die genannte Firma inneliat; tritt nadi einem freundsdiaftlichen Übereinkommen 1911 ganz in die Dienste des Norddeutschen Lloyd, der ihn zu seinem Vertreter in Bangkok bestellt; wird dort während des Krieges 1917 interniert und später nach einem Deportationslager in Indien geschickt; kehrt nach Kriegsende in die Heimat zurück und tritt im Juni 1920 in die Dienste der Mercator-Handelsgesellschaft in Bremen als Leiter der Importabteilung ein; März 1921 bis Februar 1922 kaufmännische Leitung der Lloydagentur in Bremerhaven; geht 1922 bei Wiederaufnahme des Nordamerikadienstes der Bremer Reederei nach New York, zunächst als stellvertr. Leiter der Generalvertretung für USA. und Kanada; übernimmt 1923 die Gesamtleitung des Norddeutschen Lloyd für die USA. und Kanada; ab 1. Januar 1934 Leiter der Nordatlantikgemeinschaft Hapag-Lloyd, Bremen; Vizepräsident der Deutsch-Amerikanischen Handelskammer in New York.
Schußler, Rudolf, Bankbeamter, NSKOV, München 27, Haimonstraße 2.
Geboren: 16. März 1893 in München; arischer Abstammung. — Bildungsgang: Volksschule; Kaufmannsschule; Selbststudium. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1912/14 aktiv gedient; macht anschließend bis 1918 den Krieg mit; schwerkriegsbeschädigt, fünf Verwundungen. E. K. II.; Kgl. Bayer. Militärverdienstkreuz II.; Schles. Adler I. und II.; Verwundetenabzeichen in Silber u. a. — Berufsgang u. a.: 1919 Gründungsmitglied der NSDAP; erster Geschäftsführer der Partei; „Die Bewegung hatte“, so schreibt Adolf Hitler in „Mein Kampf“, „noch so wenig Mitglieder, daß es eine Kunst war, unter ihnen einen geeigneten Mann ausfindig zu machen, der bei geringsten Ansprüchen für seine eigene Person die vielfältigen Ansprüche der Bewegung befriedigen konnte. In einem Soldaten, einem ehemaligen Kameraden von mir, Schüßler, wurde nach langem Suchen der erste Geschäftsführer der Partei gefunden“; jetzt Reichsführer der Gruppe hirnverletzter Krieger in der NSKOV.
Schütze, Ermin, Dr. jur., Ministerialdirektor im Preußischen Ministerium des Innern, Köpenick, Wendenschloß, Dahmestraße 1.
Geboren: 21. März 1887 in Forst (N.-L.) als Sohn des Rektors Wilhelm Sch. und dessen Ehefrau Anna, geb. Pietsch. — Bildungsgang: Gymnasium in Forst (N.-L.); Kgl. Pädagogium bei Züllichau; Leibniz-Gymnasium in Berlin; 1906/09 Universität Berlin. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Leutnant d. Res. im Feld-Artl.-Regt. 39 Perleberg. E. K. II.; Verwundetenabzeichen. — Berufsgang u. a.: 1909 Referendar im Bezirk des Kammergerichts; 1910 Dr. jur. Erlangen; 1913 Gerichtsassessor, tätig bei Berliner Staatsanwaltschaften; 1919 beurlaubt zum Kriegswucheramt (später Landespolizeiamt); nach Ernennung zum Staatsanwalt Leiter der Zweigstelle Essen des Landespolizeiamts; 1920 Übernahme als Finanzrat, demnächst Regierungsrat, ins Reichsschatzministerium; 1921 Rücktritt in den preuß. Staatsdienst als Regierungsrat im Preuß. Ministerium des Innern; dort am 21. März 1921 zum Ministerialrat befördert; 1925 Mitglied der Prüfungskommission für höhere ‚Verwaltungsbeamte; am 27. September 1932 zum Ministerialdirektor im Preuß. Staatsministerium und stellv. Bevollmächtigten Preußens im Reichsrat ernannt; nach Aufhebung des Reichsrats als Ministerialdirektor in das Preuß. Ministerium des Innern übernommen. Leiter der Abteilung für Fragen des öffentlichen und privaten Rechts.
Schuhmann, Walter, Preuß. Staatsrat, Reichsobmann der NSBO, Oranienburg, Lehnitzstraße 15.
Geboren: 3. April 1898 in Berlin; Vorfahren Bauern und Handwerker. — Bildungsgang: Volksschule I. Klasse; Fortbildungsschule. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Anfang ‚917 bis Februar 1919 Feld.-Artl. 35, Dtsch.- Eylau, Fuß-Artl.-Regt. 22, Lötzen (Masuren); l eldzug in Ostgalizien und Frankreich; bei Montidier verwundet. Verwundetenabzeichen in Sdiwarz. — Berufsgang u. a.: Gelernter Landwirt Theodor-Fritsch-Siedlung „Heimland“; später Monteur; 1914/21 völkisch; 1921 Oberland; 1925 NSDAP, SA-Mann; 1926/29 Sektionsführer der Sektion Neukölln; 1929/33 Stadtverordneter in Berlin; 1930 M. d. R.; Organisationsleiter des Gaues Groß-Berlin; *9^1 Reichsbetriebszellenleiter; 1932 Mitglied des Reichswirtschaftsrats der NSDAP; 1933 Amtsleiter der Reichsleitung (NSBO) sowie ‚Virtschaftsbeauftragter der Reichsleitung (sozialpolitische Fragen); Führer des Gesamtverbandes der deutschen Arbeiter; Preuß. Staatsrat; Akademie für deutsches Recht; Direktor in dem Institut für Konjunkturforschung; Vorsitzender der Arzneimittelversorgung; Schirmherr der Bücher^ilde Gutenberg; Deutscher Ausschuß für Technisches Schulwesen; Vorsitzender des Ehrenausschusses für die „Stiftung für Opfer der Arbeit“. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Fragen des deutschen Arbeitsmenschen, Sozialpolitik; Broschüren; Herausgeber verschiedener Zeitschriften; Bücher „Sozialpolitik im neuen Staat“ und „Die NSBO“. — Besondere Interessen: Tier- und Blumenliebhaber, Gemälde und Porzellane.
von der Schulenburg, Graf Friedrich Werner, Deutscher Gesandter, Bukarest (Rumänien), Deutsche Gesandtschaft.
Geboren: 20. November 1875 in Kemberg b. Wittenberg als Sohn des Bernhard v. d. Sch. und seiner Ehefrau Margarethe, geb. Freiin von Waldenfels; altmärlcischer Uradel. — Bildungsgang: Neues Gymnasium Braunschweig; Rechtsstudium an den Universitäten Lausanne, München und Berlin. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Hauptmann d. Res. a. D. des 1. Garde-Feld-Artl.-Regts.; im Weltkrieg Westfront, Türkei und Kaukasus. E. K. L; Braunschweig. Kriegsverdienstkreuz L; Türkischer Eiserner Halbmond; Türkische Liakat-Medaille. — Berufsgang u. a.: 1897 Braunschweig. Referendar; 1901 Braunschweig. Regierungsassessor; 1901 Übertritt in das Auswärtige Amt Berlin; 1923 Gesandter in Teheran (Persien); 1931 Gesandter in Bukarest (Rumänien); Braunschweigischer Kammerherr. — Besondere Interessen: Geschichte, Baukunst.
Schulte, Alfred, Oberbürgermeister der Stadt Wiesbaden, W iesbaden, Rathaus.
Geboren: 17. Februar 1872 in Iserlohn (Westfalen); stammt aus alter westfälisch. Familie (Sauerland), väterlicherseits Bauerngeschlecht, mütterlicherseits Kaufmannsfamilie. — Bildungsgang: Abitur Realgymnasium Iserlohn; prakt. Jahr als Maschinen-Eleve; Studium an den Technischen Hochschulen Hannover und Berlin; Regierungs-Bauführerexamen. — Berufsgang u. a.: Nach abgeschlossener techn. Bildung im Maschineningenieurwesen Regierungs- Bauführerprüfung; daneben volks- und privatwirtschaftliche Studien; 2 Jahre AEG; 5 Jahre Oberingenieur in der Privatindustrie; später Verwaltungsingenieur, dann ganz in die Verwaltungslaufbahn übergegangen; als Kämmerer für die Einführung der kaufmännischen doppelten Buchführung bei den öffentlichen Verwaltungen gekämpft; seit 1904 bei der Stadt Wiesbaden; 1913 besoldeter Stadtrat; 1918 Kämmerer; 1920 II. Beigeordneter; 1925 Bürgermeister und Kämmerer; 8. August 1935 Oberbürgermeister der Stadt Wiesbaden. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Organisation; Wirtschaftsberechnung; Budiführung; Statistik; mehrere Veröffentlichungen auf diesen Gebieten. — Mitglied: Verein deutscher Ingenieure; Berufsverein höherer Kommunalbeamter.
Schulte, Heinrich, Finnischer Vizekonsul, Präsident der Industrie- und Handelskammer für Ostfriesland und Pafenberg, Emden, Ilindenburgstraße 2.
Geboren: 22. Juni 1877 in Emden als Sohn des Belgischen Konsuls und Reeders Johann Hermann S. — Bildungsgang: Realgymnasium. — Militärzeit: Einjährig-Freiwilliger beim Old. Inf.-Regt. 91; Reserve-Offizier dieses Regiments; von August 1914 bis September 1918 Kriegsdienst; Hauptmann der Landwehr a. D. — Berufsgang u. a.: Kaufmännische Lehrzeit in Bremen; dann weitere Ausbildung im In- und Ausland: seit 1908 Mitinhaber der väterlichen Firma Schulte & Bruns, Reederei und Schiffswerft in Emden; 1919/24 Bürgerwortführer in Emden; 1928/29 Senator in Emden; seit 1921 Präsident der Industrie- und Handelskammer für Ostfriesland und Pafenberg. — Spezialarbeitsgebiet: See- und Binnenschifffahrt. — Mitglied: Weser-Ems-Wasserstraßenbeirat; See – Wasserstraßenbeirat; Reichswasserstraßenbeirat; Präsidium des Verbandes Deutscher Reeder, Hamburg.
Schulte, Karl Joseph, Dr. theol. und Dr. jur. h. c., Kardinal-Erzbischof oon Köln, Köln, Gereonstraße 12.
Geboren: 14. September 1871 zu Haus Valbert b. Oedingen, Kr. Meschede i. Westf., als Sohn des Gutspächters Oswald Sch. und seiner Ehefrau Antonia, geb. Schlünder. — Bildungsgang: Volksschule und Gymnasium in Essen; Universitäten bzw. Akademien Bonn, Münster, Paderborn. —■ Kriegsauszeichnung: E. K. II. am weißen Bande. — Berufsgang u. a.: 1895 bis 1901 nach Vollendung des Studiums und Empfang der Priesterweihe Vikar und Religionslehrer in Witten a. d. Ruhr; 1895/1901 vertiefende Fachstudien; 1903/05 Dozent und Professor der Apologie und des Kirchenrechts; 1905/10 an der theol. Akademie in Paderborn; 1910/20 Bischof von Paderborn; 1920 Erzbischof von Köln; gehört seit 1921 dem Kardinalskollegium an. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Monographien über Theodoret v. Cyrus als Apologet: wissenschaftliche Artikel im Staatslexikon der Görres-Gesellschaft, Buchbergers Handlexikon für Theologie und Kirche; Zeitschrift „Theologie und Glaube“, Rezensionen: Hirtenbriefe. — Mitglied: Senator der Deutschen Akademie in München.
Schultze, Erich, Dr. jur., Reich sgeriditsrat, Leipzig, Kapitän-Iläun- Straße 22.
Geboren: 27. Juni 1880 in Wanzleben (Bezirk Magdeburg); Vater Bauer in der Magdeburger Börde; Geschlecht urkundlich bis 1604 zu verfolgen und sitzt seitdem auf demselben Hofe; Vorfahren der Mutter Juristen und Theologen. — Bildungsgang: Universitäten in München, Leipzig, Freiburg i. Br., Berlin und Halle a. d. Saale. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1904/05 Einj.-Freiw. im 2. Rhein. Feld-Artl.-Regt. Nr. 25 in Koblenz a. Rh.; 2. August 1914 bis 15. November 1918 Kriegsdienst als Zug- und Batterieführer der Feld-Artl. und der Flugabwehrwaffe an der Westfront. E.K. I. und II. — Berufsgang u. a.: Gerichtsreferendar in Stolberg a. H„ Magdeburg, Berlin und Naumburg a. d. S.; Gerichtsassessor in Seehausen (Krs. Wanzleben) und Magdeburg; Landrichter in Beuthen (Oberschi.); daselbst unbesoldeter Stadtrat; Landgerichtsdirektor am Landgericht I in Berlin; als solcher Vorsitzender in den Strafprozessen gegen Rahardt, Bartels- Holzmann, „Spritweber“, Kutisker u. a. (vgl. Zarnow „Gefesselte Justiz“, Bd. I und II); Reichsgerichtsrat; Akademie für Deutsches Recht; Reichsfachgruppenrat der Richter und Staatsanwälte im Führerstab der Reichsleitung des BNSDJ.
Schultze, Otto, Konteradmiral, Chef der Marinestation der Nordsee, Wilhelmshaven, Viktoriastraße 5.
Geboren: 11. Mai 1884 in Oldenburg i. O als Sohn des Gymnasial-Oberlehrers Dr. Wolf S. und seiner Ehefrau Elise, geb. Pankow. — Bildungsgang: Vorschule und Gymnasium in Oldenburg. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Am 7. April 1900 als Seekadett in die Kaiserl. Marine eingetreten; erste Ausbildung an Bord S. M. S. „Stosch“; nach der Beförderung zum Leutnant zur See Dienst auf S. M. S. „Prinz Heinrich“ von 1902 bis 1905; dann von 1906 bis 1908 im Ausland (Siidsce) auf S. M. S. „Condor“; von 1908 bis 1909 als Wachoffizier auf S. M. S. „Württemberg“ (Torpedoschulschiff); von 1910 bis 1912 S. M. S. „Preußen“ (Hochseeflotte); von 1912 bis 1914 Besuch der Marine- Akademie in Kiel; bei Ausbruch des Krieges bis Frühjahr 1915 Rottenoffizier auf dem Grofikampfschiff S. M. S. „König“; danach bis Kriegsschlufi bei der U-Boots-Waffe; 1916(17 Kommandant S. M. „U 65“; am 20. August 1916 als Kommandant S. M. „U 65“ englischen Kreuzer „Falmouth“ versenkt; im Jahr 1918 I. Admiralstabsoffizier beim Befehlshaber der deutschen U-Boote im .Mittelmeer; nach dem Kriege in verschiedenen Stellungen im Stabe des Stationskommandos der Ostsee in Kiel bzw. als Kommandeur von Landmarineschulen; 1927 bis 1929 Kommandant Linienschiff „Elsaß“; Februar 1950 bis September 1955 Inspekteur des Bildungswesens der Marine; seit 2. Oktober 1952 Chef der Marinestation der Nordsee. Pour le merite; E. K. I. und II.; Hausorden von Hohenzollern; oldenburgische, österreichische und türkische Orden; U-Boots- Kriegsabzeichen.
Scliultze- Naumburg, Paul, Dr. h. c., Professor, Direktor der staatl. Kunsthochschulen Weimar, Staatl. Kunsthochschulen
Geboren: 10. Juni 1869 in Almrich a. S.; arisch. — Bildungsgang: Realgymnasium; Akademie in Karlsruhe. — Berufsgang u. a.: •Seit 1895 selbständiger bildender Künstler und Architekt in München; dann Berlin; seit 1950 Direktor cjer staatl. Kunsthochschulen •*‘ Meimar; Mitglied des Reichstags. — Veröffentlidiungen: Verfasser zahlreicher Bücher, z- T. fachwissenschaftlicher, z. T. kunstpolitischer Natur. — Besondere Interessen: Rassenkunde und Vererbungslehre. — Mitglied: Akademie des Bauwesens und Akademie der Künste.
Schulz, Fritz, Gaubetriebszellenobmann, Stuttgart, Ludmigstraße 25
Geboren: 24. November 1897 in Bibersfeld O./A. Schwäbisch-Hall; aus einem Bauern geschlecht. — Bildungsgang: Volksschule; Fachschule. — Militärzeit: April 1916 bis Ende 1917 Kriegsdienst; kriegsbeschädigt. — Berufsgang u a.: Berufssausbildung als Mechaniker; Elektromeisterprüfung; Praxis in Großbetrieben; seit 1929 in der NSDAP politisch tätig; 1950 Aufbau der NSBO in Württemberg-Hohenzollern; 1951 zum Gaubetriebszellenobmann ernannt: Stadtrat in Stuttgart; seit 1952 Mitglied des Reichstags; Beauftragter des Reichsarbeitsministers für den Reichsverband der Ortskrankenkassen, LandesverbandWürttemberg-Hohenzollern.— Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Sozialversicherung, Tarif- und Lohnwesen; Mitarbeit an Parteizeitungen und Monatszeitschriften. — Mitglied: Reichsbetriebsgruppe Eisen und Metall.
Schulz, Herbert, Landesobmann, Bauer, Odtsentoärder, Elbdeich 98, Post Bergedor f-Land
Geboren: 25. Januar 1900 in Ochsenwärder als Sohn des Bauern Ludwig S. — Bildungsgang: Volksschule bis zur 1. Klasse; 1 % Jahr landwirtschaftliche Schule. — Militärzeit: 1918 Feld-Artl.-Regt. 24, Garnison. — Berufsgang u. a.: Seit 1. Mai 1925 selbständig; seit 1. Oktober 1950 Mitglied der NSDAP; 1. Oktober 1950 Gemeindevorsteher Ochsenwärder; 1. Januar 1951 Ortsgruppenleiter der NSDAP, Ortsgruppe Ochsenwärder; landwirtschaftlicher Kreisfachberater; 24. April 1952 Mitglied der Hamburger Bürgerschaft; 1. Januar 1955 stellvertretender landwirtschaftlicher Gaufachberater der NSDAP, Gau Hamburg; 25. Mai 1955 1. Vorsitzender der Landwirtschaftskammer für das Staatsgebiet Hamburg; 1. August 1955 Landesobmann der Landesbauernschaft Hamburg.
Schulz, Hermann, Dr. jur., Geheimer Regierungsrat, Senatspräsident im Reidisoersorgungsgeridit, Berlin, Reidisoersorgungsgeridit.
Geboren: 31. Juli 1873; entstammt einer alten hessischen Familie. — Bildungsgang: 1892 Abiturient eines hum. Gymnasiums; juristisches Universitätsstudium; 1895 Referendar; 1899 Assessor. — Kriegsauszeichnungen: 1915 bis 1916 ehrenamtl. Vorsitzender und prakt. Leiter des Kriegsausschusses der Groß-Berliner Laubenkolonien, der Tausenden von Berliner Familien durch Landbeschaffung die Kriegsernährung wesentlich erleichtert hat. E. K. II. am weiß-schwarzen Bande; Kriegshilfsverdienstkreuz. — Berufsgang u. a.: 1901 Amtsrichter in Königshütte; 1903 Aufsichtsrichter in Militsch; 1906 Amtsgericht Berlin- Schöneberg; 1907 Regierungsrat im Reichsversicherungsamt; 1920 Ministerialrat im Reichsarbeitsministerium; 1924 Direktor des Hauptversorgungsamts Schlesien; seit 1.Dezember 1933 Senatspräsident im Reichsversorgungsgericht; 1930/33 Dozent der rechtsund staatswissenschaftlichen Fakultät an der Friedrich -Wilhelm – Universität, Breslau, für das Gebiet des sozialen Versicherungsund Versorgungswesens. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Sozialversicherung; Verfasser zahlreicher Werke und Aufsätze aus diesem Gebiet; „Die deutsche Sozialversicherung (Kranken-, Unfall-, Invaliden-, Angestellten-, knappschaftliche und Arbeitslosen Versicherung)“, ein systematisches Lehrbuch, 3. Auflage, Berlin 1929.
Schulz, Walter, Hau plsdirif Heiter, Reichsoerband der Deutsdien Presse, Berlin- Grunemald, Warmbrunner Straffe 4.
Geboren: 10. Februar 1894 zu Neustrelitz; Vater Maschinenmeister; Vorfahren mecklenburgisches Bauerngeschlecht. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Frontkämpfer. E. K. II.; Mecklenburg-Strelitzer Verdienstkreuz für Tapferkeit im Felde. — Berufsgang u. a.: Ausgebildet als Zeitungsfachmann; Schriftleiter und Verlagsleiter an Tageszeitungen und Zeitschriften; seit 1929 Hauptschriftleiter des Reichsorgans „Kraftfahrzeug- Handwerk“; Mitglied der NSDAP (hat vorher keiner anderen politischen Partei anfehört); Pressereferent bei der Motor-SA; .eiter des Reidisaussdiusses der Zeitschriften- Schriftleiter im Reichsverband der deutsdien Presse; Mitglied des großen Führerbeirats des Reichsverbandes der deutschen Presse; stellvertretender Beisitzer des Pressegerichtshofes zu Berlin. — Veröffentlichungen: Herausgeber und Mitverfasser des deutschen Volksbuches „Strom und Welle“; Elektro-Radio- ABC „Zeitgeist“; Wirtschaftsspezialgebiet Kraftfahrzeugwirtschaft, Elektrizitätsverwertung. — Mitglied: Reichsverband der deutschen Presse.
Schulze, Hermann, Direktor der Wiesbadener Bank E. G. m. b. H., Wiesbaden, Friedrichstraße 20
Geboren: 16. März 1885 als Sohn des Kaufmanns Carl S. zu Wiesbaden; sämtliche Vorfahren sind arischer Abstammung. — Bildungsgang: 1891/1901 Vorschule und Oberrealschule zu Wiesbaden. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1. Oktober 1907 bis 30. September 1908 beim Inf.-Regt. von Gersdorff Kurhess. Nr. 80; vom 2. August 1914 bis 5. Januar 1920 am Weltkrieg teilgenommen, einschl. engl. Gefangenschaft, vom 20. Oktober 1918 bis 5. Januar 1920; während des größten Teils des Krieges Kompagnieführer der 6. Komp. d. Inf.-Regt. 116. E. K. I. u. II.; Hess. Tapferkeitsmedaille; Hess. Kriegsehrenzeichen in Eisen; silbernes Verwundeten-Abzeichen. — Berufsgang u. a.: Nach Absolvierung einer 2^jährigen Lehrzeit dreijährige Tätigkeit bei der Deutschen Bank Berlin und Wiesbaden; nach Rückkehr aus dem Kriege von 1920/23 Leiter der Effekten- und Börsenabteilung des Bankhauses Gebrüder Bethmann, Frankfurt a. M.; seit 15. Oktober 1923 Direktor der Wiesbadener Bank E. G. m. b.H., Wiesbaden, einer der größten Kreditgenossenschaften des Deutschen Reiches; Mitglied der NSDAP; seit April 1933 Führer der annähernd 1000 Mann starken Ortsgruppe Wiesbaden des Regimentsverbandes ehemaliger 80er; seit April 1933 Handelsgerichtsrat; seit 12. Juni 1933 Vorsitzender der Bezirksstelle Wiesbaden der Preußischen Industrie- und Handelskammer für das rhein.- mainische Wirtschaftsgebiet; Mitglied und Schatzmeister verschiedener wohltätiger und kultureller Vereinigungen Wiesbadens. — Spezialarbeitsgebiet: Genossenschaftswesen.
Schulze, Paul, Dr. phil., o.Professor, Rektor der Universität, Rostock, Am Reifergraben 1.
Geboren: 20. November 1887 in Berlin; Vater Nadlermeister; Großväter und Urgroßväter Arbeiter, Hammerführer, Werkmeister auf dem Staatl. Eisenwerk Eisenspalterei bei Eberswalde. — Bildungsgang: Volksschule, Kaiser-Wilhelm-Realgymnasium Berlin; Universität (Oktober 1906) Studium der Naturwissenschaften.— Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Wegen Herzfehlers nicht gedient; Anfang 1915 bis Anfang 1916 Armierungssoldat (Ostpreußen, Galizien, Litauen); dann Zoologie (Beamtenstellvertreter) zum Studium von Krankheitsüberträgern, 1916 Berlin, 1917 Mazedonien, bis November 1918 Rumänien. E. K. II. — Berufsgang u. a.: 1910 Assistent am Zoolog. Institut Berlin; 1911 Dr. phil.; 1917 Privatdozent Berlin; 1922 n. b. a. o. Professor; 1923 o. Professor Rostock; 1931/32 Dekan; l.März 1933 Rektor, am 21. Juni verzichten Senat und Konzil auf ihre Rechte zugunsten des Rektors. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Anatomie und Histologie der Wirbellosen, Skelettsubstanzen, Parasiten, Instinkte; zahlreiche Einzelabhandlungen; Herausgeber und Mitbearbeiter des Sammelwerkes „Biologie der Tiere Deutschlands“, der „Zoologischen Bausteine“ mit P. Büchner; Herausgeber der „Zeitschrift für Morphologie und Ökologie der Tiere“, Berlin; Herausgeber des „Archivs der Freunde der Naturgeschichte in Mecklenburg“. — Mitglied: Hochschulobmann im NS-Lehrerbund; Deutsche Zoologische Gesellschaft; Deutsche Gesellschaft für Vererbungswissenschaft; Gesellschaft naturf. Freunde Berlin; Deutsche Entom. Gesellschaft usw.
Schulze, Roland, Dipl.-Landtvirt und Pressechef des Reichsbauernführers, Berlin- Lichterfelde- West, Brahmstrafle 35.
Geboren: 16. November 1898 in Hastings (Neuseeland); Vater Adolf Sch., Sachverständiger für Obst- und Weinbau, stammt aus Hannover, Mutter Nelly, geb. Atreed (Engländerin). — Bildungsgang: 4 Jahre Volksschule in Spiez (Berner Oberland); 6 Jahre Oberrealschule in Freiburg i. Br. (Einjähr.- Freiw.); 3 Jahre landw. Studium auf der Universität Halle, mit dem Dipl.-Landwirts- Examen abgeschlossen. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Vom 20. Oktober 1917 bis 15. April 1919 an der Front beim Res.-Inf.- Regt. 99; zum Unteroffizier befördert. E.K. II. — Berufsgang u. a.: 1916 Gutseleve auf Rittergut Hornoldendorf b. Detmold; 1919/20 Volontärverwalter auf Rittergut Roßdorf (Vorderrhön); 1920/23 Universitätsstudium in Halle; 1923/24 Gutsinspektor Neu-Schollene b. Rathenow; 1924/26 Versuchsringleiter in Gehrden b. Hannover; 1926 bis 31. Dezember 1931 Gutsinspektor in Hohengöhren (Reg.- Bez. Magdeburg); ab 1. Januar 1932 Leiter der agrarpolitischen Pressestelle bei der Reichsleitung der NSDAP; ab 15. September 1932 verantwortlicher Schriftleiter der „NS-Landpost“; ab 4. Juli 1933 Reichskommissar für das landw. Pressewesen im Reichsernährungsministerium. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Journalistische Tätigkeit auf politischem und agrarpolitischem Gebiet; Organisation des Presseapparates des Reichsnährstandes.
Schulze- Wechsungen, Walther, Landespropagandaleiter, Leiter der Landesstelle für Volksaufklärung und Propaganda Berlin- Brandenburg- Kurmark, Berlin.
Geboren: 18. November 1902 in Nordhausen a. Harz; altes Bauerngeschlecht aus Wechsungen a. Harz. — Bildungsgang: Gymnasium Nordhausen und Berlin; Studium Jena und Göttingen. — Militärzeit: 1919 Grenzschutz; verwundet; Bewährungsabzeichen des V.A.K.; Teilnehmer am Kapp-Putsch; fällt schwer verwundet in die Gefangenschaft der „Roten Armee“ und wird zum Tode verurteilt, von den Regierungstruppen aber befreit. — Beruf sgang u. a.: 1929 Eintritt in die SA; 1930 Eintritt PO der NSDAP; U.-Straßenzellenleiter, Gau- und Reichsredner; Mitglied des Preuß. Landtags; Gaupropaganda- und Gauschulungsleiter; Dozent an der D. Hochschule für Politik; Landespropagandaleiter; Mitglied des Reichstages. — Spezialarbeitsgebiet: NS-Weltanschauung.
Schumacher, Friedrich, Dr.-Ing., Rektor der Bergakademie Freiberg, Professor der Geologie und Lagerstättenlehre, Freiberg i. Sa., Jägerstraße 13.
Geboren: 20. Mai 1884 in Spaichingen i. Württembg.; aus der Kaufmannsfamilie Sch. in Spaichingen, die sich bis in die Zeit vor dem 30jährigen Krieg zurückverfolgen läßt; arischer Abstammung. — Bildungsgang: Volks- und Lateinschule in Spaichingen; Gymnasium in Rottweil; Studium an der Technischen Hochschule in Stuttgart und Bergakademie Freiberg; 1908 Diplom als Bergingenieur; 1910 Promotion zum Dr.-Ing. an der Technischen Hochschule Stuttgart. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Im Kriege in Deutsch-Ostafrika; im Auftrag des Gouverneurs die Einrichtung und Leitung einer Münze in Tabora zur Ausprägung von Scheide- und Goldmünzen hauptsächlich für den Bedarf der Schutztruppe übernommen; hierfür durch das E. K. II. ausgezeichnet; 1916 bei der Besetzung Taboras belgischer Zivilgefangener, interniert in Deutsch- Ostafrika, Belgisch-Kongo, England, Frankreich. — Berufsgang u. a.: 1910/13 Bergingenieur und Montangeologe im siebenbürgischen Erzgebirge (heutiges Rumänien); 1913/17 Deutsch-Ostafrika, erst als stellvertretender Leiter der Goldmine Sekenkc, dann als Leiter der Münzprägung, später in belgischer Gefangenschaft; 1919 Oberingenieur beim staatlichen Braunkohlenwerk Hirschfelde b. Zittau; 1920 o. Professor der Geologie und Lagerstättenlehre an der Bergakademie Freiberg; seit 13. November 1933 Rektor der Bergakademie; zahlreiche wissenschaftliche Reisen in Europa, Kleinasien, Nord-, Mittel- und Südafrika, Nordamerika. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Montangeologie, Erforschung der nutzbaren Bodenschätze, besonders Erzvorkommen; zahlreiche Zeitschriftenaufsätze aus diesem Gebiet; größere Veröffentlichungen: „Die Golderzlagerstätten und der Goldbergbau der Rudaer 12 – Apostel – Gewerkschaft zu Brad in Siebenbürgen“, 1912; „Die Lagerstättensammlung der Bergakademie Freiberg“, 1922; „Übersicht über die nutzbaren Bodenschätze Spaniens“, 1926. —■ Mitglied: Deutsche Geologische Gesellschaft; Deutsche Mineralogische Gesellschaft; Gesellschaft Deutscher Metallhütten- und Bergleute; Freiberger Geologen – Gesellschaft; Society of Economic Geologists (U. S. A.); NS-Lehrerbund u. a.
Schumann, Walter, Dr. jur., Landrat des Kreises Wismar, Wismar i. Medclb., Kreishaus.
Geboren: 7. Juli 1898 zu Forsthaus Risk (Altmark) als Sohn des Kgl. Hegemeisters Sch. (Mitkämpfer von 1866 und 1870/71). — Bildungsgang: Elementarunterricht im elterlichen Hause; 1908 Gymnasium Salzwedel; nach Kriegsende 1. Februar 1919 Reifeprüfung; Studium Rostock und Freiburg; 1921 Referendar-, 1922 Doktor-, 1925 Assessorexamen Rostock. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 7. November 1915 Kriegsfreiwilliger beim II. Ers.-Batl. Jäger-Batl. 7 Rinteln a. W.; März 1916 ins Feld zum 3. Res.- Jäger-Batl. 20 (Ostgalizien); 1916 Brussilow- Offensive; 1916 durch Wurfmine schwer verwundet, u. a. Verlust des rechten Auges; 1919 Zeitfreiwilliger bei der Reichswehr, Rostock; 1920 Kämpfe während des Kapp-Putsches. E. K. II.; Schaumburg-Lippe-Kreuz; kgl. ungarischer Kriegsorden mit Helm und Schwertern; Verwundetenabzeichen in Schwarz. — Berufsgang u. a.: Der Wunsch, wie alle Vorfahren, Forstmann zu werden, durch den Verlust des rechten Auges im Kriege vereitelt; Ende des Krieges beurlaubt zwecks Vorbereitung auf die Reifeprüfung; während des Studiums Nebenverdienst als Schreibgehilfe und Landarbeiter; Oktober 1918 bereits Mitglied des Reichshammerbundes (Th. Fritsch), der ersten völkisch-antisemitischen Organisation (später deutschvölkischer Schutz- und Trutzbund); später auch aktives Mitglied derOrgesch und der Organisation R; 1. Oktober 1925 Bürgermeister von Neubukow i. Mecklb.; 1931 Eintritt in die NSDAP; 1932 nach den Kommunalwahlen von der NSDAP zum Amtshauptmann des Amtes Wismar gewählt; Juli 1932 auf der NS-Liste in den Landtag von Mecklenburg-Schwerin gewählt, desgl. 1933; Vizepräsident desselben und Vorsitzender des Rechtsausschusses; als Fraktionsreferent Verwaltungsreform für Mecklenburg bezügl. der Lokalverwaltung ausgearbeitet; 1933 Landrat des Kreises Wismar; 1934 Kreisamtsleiter für Kommunalpolitik Wismar. — Spezialarbeitsgebiet: Kommunalverwaltung, Verwaltungs- und Behördenorganisation. — Besondere Interessen: Geschichte, Wehrwesen, Wassersport, Jagd. —- Mitglied: NS-Juristenbund; Heimatbund.
Schumeier, Artur, Chef der Adjutantur des Leiters des Amtes für Beamte der Obersten Leitung der PO der NSDAP, Abteilungsleiter der Reichsleitung der NSDAP, Berlin-F riedenau, Gutsmuthssir. 21.
Geboren: 23. August 1905 zu Braunschweig; Vorfahren Niedersachsen. — Bildungsgang: Bürgerschule; bis 1922 Gauß-Schule (Städtische Oberrealschule zu Braunschweig). — lierufsgang u.a.: Nach Ablegung der Reifeprüfung vorübergehende Beschäftigung bei der Stadtverwaltung in Braunschweig; ab 22. Mai 1922 zunächst aushilfsweise Tätigkeit in der Zollverwaltung; 1. August 1922 Einberufung als Zollsupernumerar; 1925 nach Ablegung der Prüfung für den gehobenen mittleren Dienst Zollpraktikant; 1928 planmäßige Anstellung als Oberzollsekretär; 1929 Teilnahme an einem sechswöchigen Lehrgang zur Körperertüchtigung und Schießausbildung bei der Höheren Polizeischule in Eiche bei Potsdam; als Zollinspektor vorläufig aus der Reichszollverwaltung beurlaubt; am 1. Oktober 1930 in Köln a. Rhein Eintritt in die NSDAP; zunächst Zellenwart, dann Mitarbeiter in Beamtenangelegenheiten beim Gau Köln-Aachen; zuletzt Leiter der Gau-Beamtenabteilung; Anfang 1935 Beauftragter des Reichskommissars für Beamtenorganisationen im Rheinland: am 15. Mai 1933 Berufung nach Berlin zunächst als Leiter der Organisationsabteilung des Deutschen Beamtenbundes; zur Zeit Chef der Adjutantur des Amtes für Beamte der Obersten Leitung der PO der NSDAP. — Spezialarbeitsgebiet, I eröffentlichungen: Beamtenpolitik und Organisationsarbeit: Aufsätze. Abhandlungen über Beamtenpolitik und Beamtenorganisa- J>on; Rednertätigkeit in Beamtenversammlungen.
Schuster, Johann, Generalarzt a. D., Reichsarbeitsarzt, Berlin W 15, Pfalzburger Str. 12
Geboren: 15. Dezember 1881 in Collinghorst (Krs. Leer, Ostfriesland) als Sohn des Hauptlehrers Johann Sch. — Bildungsgang: Gymnasi‘!( P ’n Leer: Universität Göttingen; Kaiser- Wilhelms-Akademie; 1907/10 Hygienisches Institut Posen; 1912/19 Hygienisches Institut der Universität Berlin. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1. April bis 30. September 1900 Einj.-Freiw. im Inf.-Regt. 82; 1905 Unterarzt; 1907 Assistenzarzt; bis 50. April 1952 aktiver Militärarzt; zuletzt Divisionsarzt der 3. Kav.-Division; im Felde zuerst Stabsarzt, dann bis Dezember 1918 Hygieniker beim Korpsarzt. E. K. I. und II.; Oldenburg. Friedrich-August-Kreuz I. und II.; Braunschw. Kriegsverdienstkreuz II.; österr. Ehrenzeichen vom Roten Kreuz II. mit der Kriegsdekoration. — Spezialarbeitsgebiet: Hygiene und Bakteriologie. — Besondere Interessen: Lautenspiel. — Mitglied: Deutsche Militärärztliche Gesellschaft.
Scliwab, Otto, Dr.-Ing., Schriftsteller, Landwirt, Berlin W 35, Lützomstraße 89; Geiß-Nidda (Oberhessen).
Geboren: 7. September 1889 zu Geiß-Nidda (Oberhessen); sämtliche Vorfahren väterlicher- und mütterlicherseits, soweit in den letzten 200 Jahren bekannt, waren oberhessische Bauern. — Bildungsgang: Volksschule zu Geiß-Nidda, Bautechnische Gewerbeschule zu Nidda, Oberrealschule zu Mainz; ab Herbst 1908 Studium an der Technischen Hochschule in Darmstadt; 1914 Diplom-Hauptexainen im Maschinenbaufach; Herbst 1933 Dr.-Ing., Dissertation über wehrwissenschaftliche Gebiete an der Technischen Hochschule Dresden. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1911/12 Einj.-Freiw.-Dienst Fuß-Artl.-Regt. 3, Mainz; August 1914 bis Februar 1919 Kriegsdienst; Leutnant d. Res.; Dienst als Batterieoffizier, Beobachtungsoffizier, Adjutant des Kommandeurs der Artillerie, 51. Res.-Div., Führer des Artillerie- Meßtrupps 17, Lehrer an der Artillerie-Meßschule Wahn; Kämpfe in Lothringen, Flandern, Rumänien, Nordfrankreich; Organisator des deutschen Artillerie – Meß- und Erkundungsdienstes; zahlreiche Artillerie- Schießverfahren, Erkundungsverfahren (Licht und Schall), Waffen (besonders die 2-cm- Maschinenkanone mit Leuchtspurgeschoß) und Munition sind von S. vorgeschlagen und entwickelt und mit bestem Erfolg eingeführt worden. E. K. I. und II.; Hess. Tapferkeitsmedaille; Bayer. Militärverdienstkreuz IV. mit Schwertern; Ritterkreuz des Kgl. Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern. — Berufsgang u. a.: 1919/29 beruflich tätig; eigenes Ingenieurbüro; Weiterarbeit auf wehrwissenschaftlichem Gebiete; seit 15 Jahren wehrwissenschaftlich und politisch tätig zur Einführung einer planmäßigen zivilwissenschaftlichen Wehrausbildung der Studenten; Begründer der „Zivilen Wehrwissenschaften“ als „Wehrkomponente eines jeden akademischen Berufes“; seit 1928 Organisator des akademischen Wehrsportes; 1931 Gründer des „Akademischen Wissenschaftlichen Arbeitsamtes“ aller Verbände; Organisator des Reichs-SA-Hochschulaintes; die dafür vorgelegten Pläne hat der Führer am 9. September 1933 persönlich begutachtet und genehmigt; Referent im Wehrpolitischen Amt der NSDAP-Reichsleitung; Standartenführer im Stabe des Chefs des Ausbildungswesens der SA. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Wehrphysik, optische und akustische Artillerieerkundung; Artillerie-Meßschiefien; Flugzeugabwehr; „Verwendung und Tätigkeit der Artilleriemeßtrupps“, 1916 amtl. Vorschr.; „Bezirks-Scliießverfahren“, 1915; „Vorträge über Meßplanschießen gegen Erdziele und Fesselballone“, 1917; „Herstellung und Gefechtsverwendung des Höhenmeßplanes“, 1917; „Berücksichtigung der Tageseinflüsse“, 1918; „Neuzeitliche Schießverfahren“, 1926; „Ingenieur und Soldat“, 1928; „Die Burschenschaft Germania Darmstadt im Weltkrieg“, 1929; „Zivile Wehrwissenschaften“, ein Programm, 1929; „Die totale Wehrhaftmachung“, 1. Teil, 1932; „Nachrichtenlehrgang“, 1932; „Totale Wehrhaftmachung“, 2. Aufl., 1933; „Das Lichtund Schallmeßverfahren im Kriege“, Dissertation, 1933; „Zivile Wehrtechnik und Wehrwissenschaft“, 1934; zahlreiche Zeitschriftenaufsätze. — Mitglied: Bundesführer der Deutschen Burschenschaft; Mitglied der Wehrpolitischen Gesellschaft, e. V.
Schwamkrug, Ernst, Polizeipräsident von Chemnitz, Chemnitz,Kurfiirstenstrafle 10.
Geboren: 2. Februar 1870 zu Schneeberg i. S. — Bildungsgang: Bürgerschule Freiberg, Gymnasium Albertinum bis 1889; dann Rechtsstudium a. d. Universitäten Freiburg i. Br. und Leipzig; Juni 1894 Referendarexamen; April 1899 Assessorexamen. — Miliiärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1889 Einj.- Freiw. im Kgl. Sächs. Feld-Art.-Regt. 32; von August 1914 bis 1. Dez. 1915 als Hauptmann d. Res. im Felde; ab 1. Dez. 1915 bis August 1919 nach erfolgter Reklamation aus dem Heeresdienst Leiter des Kriegswirtschaftsamtes der Stadt Chemnitz. E. K. IL; A. R. I. mit Kr. und Schw.; A. R. I. mit Schw.; L. D. A. L; Sächs. Ehrenkreuz für freiw. Wohlfahrtspflege; Pr. Kriegsverdienstkreuz. — Berufsgang u. a.: 1. Januar 1899 als Polizeiassessor beim Rate der Stadt Chemnitz angestellt; seit 1. Februar 1901 Gewerberichter, Vorsitzender des Gewerbe- und Kaufmannsgerichts daselbst; seit 1. Mai 1907 besoldeter juristischer Stadtrat; seit 1. Mai 1919 Polizeidirektor daselbst; nach der Verstaatlichung der Chemnitzer städtischen Polizei seit 1. Oktober 1922 Polizeipräsident. — Mitglied: BNSDJ.; Landesfachgruppe der höheren Verwaltungsbeamten Sachsens.
Schwartz, Gustav, Dr. jur., Rechtsanwalt, Justitiar des Reichsstandes der Deutschen Industrie, Berlin W 35, Tirpitzufer 56.
Geboren: 20. März 1894 in Gießen; die Vorfahren stammen aus Holstein und Hannover (Pastoren, Beamte, Gelehrte). — Bildungsgang: Hum. Gymnasium; Studium der Rechte in Bonn, Freiburg i. Br., München. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1. Oktober 1913 Eintritt ins Feld-Artl.-Regt. Nr. 76; Oberleutnant a. D. E. K. I. und II. u. a. — Berufsgang u.a.: Wegen schwerer Kriegsverletzung bei Kriegsende Aufgabe des Offizierberufs und Studium der Rechte; 1923 bayer.Assessorexamen und Dr. jur. München. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Handelsrecht und Staatsrecht; „Das Recht der Staatsangehörigkeit seit 1914“. Berlin 1925: Tabelle zum internationalen Recht, Heft 2, „Staatsangehörigkeitsrecht“; „Kommentar zu den Allgem. deutschen Spediteurbedingungen“, Berlin 1930. — Mitglied: Fachschaft Rechtsanwälte im BNSDJ.
Schwarz, Franz Xaver, Reichsschatzmeister der NSDAP, München, Friedrich-Ilerschel- Straße 3.
Geboren: 27. November 1875 zu Günzburg a. d. D. — Bildungsgang: Volks- und Berufsfortbildungsschule. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Januar 1895 bis September 1899 beim Kgl. Bayer. Inf.-Leib-Regt., hiervon 4 Jahre Militärverwaltungsdienst; 1902 Landwehrübung beim Kgl. Bayer. 15. Inf.-Regt.: September 1914 bis Dezember 1918 Kriegsdienst, und zwar September 1914 bis Januar 1915 beim Bayer. Landsturm-Batl. Weilheim und vom Januar 1915 bis Kriegsende beim Bayer. Landw.-Inf.-Regt. 3. Bayer. Militärverdienstkreuz I. m. Schw. — Berufsgang ii. a.: Nach Abschluß der Schulpflicht mittlere Beamtenlaufbahn; Prüfung für den mittleren Staats- und Gemeindeverwaltungsdienst sowie drei Spezialprüfungen (Bau-, Feuer- und Lebensmittelpolizei); im Jahre 1925 als städtischer Oberamtmann in den Ruhestand getreten; seit 1922 Mitglied der NSDAP; 1924 Mitglied der Großdeutschen Volksgemeinschaft und gleichzeitig deren 1. Kassierer, seit 1925 Reichsschatzmeister der NSDAP; seit Dezember 1929 Stadtrat und seit März 1933 Mitglied des Reichstags. — Spezialarbeitsgebiet: Verwaltungs- u. Finanzorganisation. — Besondere Interessen: Historische Sammlungen; Zeitgeschichte.
Schwarz, Werner, Präsident der Reichspostdirektion, Dortmund, Hiltropmall 10.
Geboren: 29. Juni 1872 in Köslin. — Bildungsgang: Kgl. Landesschule Pforta. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1894/95 Einj.-Freiw. 2. Kurhess. Inf.-Regt. 82; 1914 bis 1917 Feldpostmeister beim Generalkommando XII. A.-K.; 1917/18 Armee-Postinspektor. E. K. II.; Ritterkreuz I. Kl. des säens. Albrechtsordens m. Kr. u. Schw.; Hamburger Hanseatenkreuz. — Berufsgang u. a.: 1891 Posteleve; 1894 Postpraktikant; 1898 höhere Verwaltungsprüfung; 1901 Oberpostpraktikant; 1905 Postinspektor; 1909 Oberpostinspektor; 1919 Postrat; 1922 Ober- Postrat; 1924 Ministerialrat; 1931 Präsident 1 rankfurt a. Oder; 1932 Präsident Dortmund. — Spezialarbeitsgebiet: 1920/24 Ermittlung neuer Grundsätze und Unterlagen zur Feststellung des Personalbedarfs bei den i’ostanstalten; 1925/30 Vorarbeiten und 1 hirchführung des Plans, das Landpostwesen auf Kraftwagen umzustellen.
Schwede, Franz, Oberpräsident, Gauleiter non Pommern, Stettin.
Geboren: 5. März 1888 in Drawöhnen, Krs. Memel. — Bildungsgang: Volksschule; Fortbildungsschule; Divisionsschule der 2. Werft- Div.; Deckoffizierschule Kiel-Wik; Spezialkursus für Elektrotechnik. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Einstellung am 1.Februar 1907 als vierjähr.-freiw. Maschinisten- anwärter bei der 1. Komp., 2. Werft-Div.; 1. April 1908 Beförderung zum Maschinistenmaaten; 1. Oktober 1912 Obermaschinistenmaat; während des Krieges bis 1917 auf den Schiffen „Wettin“, „Kaiser Wilhelm II.“, „Schlesien“, „Emden“ und „Prinzregent Luitpold“; 23. März 1918 Maschinisten-Deckoffizier, Diensttuer auf der „Dresden“; Teilnahme an allen größeren Unternehmungen der Hochseeflotte im Weltkrieg (Skagerrakschlacht); bei Versenkung der Flotte in Scapa Flow am 21. Juni 1919 auf Kreuzer „Dresden“; anschließend englische Kriegsgefangenschaft bis 1. Februar 1920; Abgang am 31. März 1921 als Maschinist (Feldwebel). E.K. I. u. II. — Berufsgang u. a.: 9. September 1903 bis 31. Januar 1907 Ausbildung und Berufstätigkeit als Maschinenschlosser; 1. Februar 1907 bis 31. März 1921 Militär- und Kriegsdienstzeit; Lehrer an der Militäranwärterschule in Wilhelmshaven; 1922 Betriebsinspektor des Städt. Elektrizitätswerks Coburg; seit 1925 Mitglied des Stadtrats Coburg; Mitglied der NSDAP bereits vor Auflösung der Partei im Jahre 1923; seit 30. März 1925 wieder Mitglied; ehrenamtl. Bürgermeister am 25. August 1930 und Oberbürgermeister am 12. Mai 1933; Präsident des Reicnstreubundes ehemaliger Berufssoldaten; Vorsitzender des Verbandes öffentl. Lebens-, Unfall- und Haftpflichtversicherungsanstalten in Deutschland; stellvertr. Vorsitzender des Bayer. Gemeindetages; Vorsitzender im Verwaltungsrat der „Bayern“, öffentl. Anstalt für Volks- und Lebensversicherung; Vorstandsmitglied des Bayer. Sparkassen- und Giroverbandes; Vorstandsmitglied des Deutschen Gemeindetages; Vorsitzender des Kreisverbandes für Ober- und Mittelfranken der Bayer. Sparkassen; Mitglied des Aufsichtsrats der Überlandwerke A.-G. Oberfranken, Sitz Bamberg; Mitglied des Führerrats des Werra- Kan al-Vereins; Reichstagsabgeordneter.
von Schwedler, Viktor, Oberst und Chef des Heerespersonalamts, Berlin W 30, Rosenheimer Strafte 24.
Geboren: 18. Januar 1885 in St. Goarshausen a. Rhein. — Bildungsgang: Vorschule St. Goarshausen; 1896/1900 Kadettenhaus Oranienstein; 1900/04 Hauptkadettenanstalt Groß-Lichterfelde. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1904 bei dem Inf.-Regt. 26 in Magdeburg eingetreten; 1910/13 Kriegsakademie; 1914 Generalstab; im Kriege verschiedene Generalstabsstellungen; 1916/18 Inf.- Division 113; nach Frontdienst in Generalstabsstellungen, im Reichswehrministerium; Chef des Stabes der 3. Division; Chef des Heerespersonalamts; 1914 Hauptmann; 1923 Major; 1929 Oberstleutnant; 1932 Oberst. E.K. I. und II.; Ritterkreuz Hohenzollern- Hausorden mit Schwertern; Hess. Tapferkeitsmedaille; Reuß. Ehrenkreuz III. Kl. mit Schwertern; österr. Militärverdienstkreuz mit Kriegsdekoration.
Freiherr von Schwerin, Claudius, Dr. jur., o.ö. Professor der Rechte, a. d. Unioersität Freiburg i. Br., Freiburg i. Br., Maria-Theresia-Straße 9.
Geboren: 2. September 1880 in Passau in Bayern als Sohn des Senatspräsidenten Hans Frh. v. Sch. und dessen Ehefrau Frieda, geb. von Oswald. — Bildungsgang: Gymnasium Straubing, Ansbach; Universität München. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Garnisondienst Garde-Grcn.-Regt. II und AF. X; Zivilverwaltung des Gouvernements Polen. Preuß. Verdienstkreuz für Kriegshilfe; Württemberg. Wilhelms-Kreuz. — Berufsgang u. a.: 1904 I)r. jur. (München); 1907 Privatdozent München; 1910 Dozent an der Handelshochschule München; 1914 a. o. Professor Berlin; 1917 o. Professor Straßburg; 1919 o. Professor Freiburg i. Br.; Mitglied der Akademie für Deutsches Recht. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Germanische (deutsche und nordische) Rechtsgeschichte; „Die altgermanische Hundertschaft“, 1907; „Einführung in das Studium der germanischen Rechtsgeschichte“, 1922; „Die Formen der Haussuchung in indogermanischen Rechten“, 1924; „Zur altschwedischen Eidhilfe“, 1919; „Grundzüge des deutschen Privatrechts“, 2. Auflage, 1928; „Rituale für Gottesurteile“, 1933; „Freiheit und Gebundenheit im germanischen Staat“, 1933; „Wechsel- und Scheckrecht“, 1934; „Grundzüge der deutschen Rechtsgeschichte“, 1934. — Mitglied: Straßburger wissenschaftliche Gesellschaft; Heidelberger Akademie der Wissenschaften; Kgl. Gesellschaft der Wissenschaften zu Upsala.
Sebastian, Ludwig, Dr., Bischof o. Speyer, Speyer, Domplatz 2.
Geboren: 6. Oktober 1862 zu Frankenstein (Pfalz). — Bildungsgang: Volksschule in Frankenstein – Weidenthal, Kaiserslautern; 1874/83 Humanistisches Gymnasium Kaiserslautern; 1883/87 Hochschule in Bamberg. — Beru/sgang u.a.: 1887/92 Kaplan in Bamberg, Forchheim (O.-Fr.), Ansbach (M.-F.); 1892 bis 1900 Pfarrer in Hohenmirsberg (B.-A. Pegnitz); 1900/14 Stadtpfarrer bei St. Ludwig in Ansbach; 1914/17 Domkapitular in Bamberg; seit 3. August 1917 Bischof von Speyer; 1923, 1925, 1929 und 1950 Reisen nach Italien; 1926 nach Amerika; 1924 zur Hohen Interall. Kommission nach Koblenz, bei der Bischof S. es allein durchsetzte, daß er vom Präsidenten empfangen wurde; dies war der Anfang der Abwehr der Separatisten. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Kurze Geschichte der Pfarrei St. Ludwig in Ansbach (1907); Dissertationsschrift zur Erlangung der theol. Doktorwürde bei der Universität Würzburg: „Fürst Alexander von Hohenlohe und seine Gebetsheiligungen.“ — Mitglied: Germanisches Museum, Nürnberg; Gesellschaft der Freunde der Universität München; Historischer Verein der Pfalz, Bamberg; Gesellschaft für christliche Kunst u. a.
Seeger, Ernst, Dr. jur., Ministerialrat und Abteilungsleiter im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda, Berlin W 9, Voßstraße 9.
Geboren: 20. Dezember 1884 in Mannheim als Sohn des Württembergischen Geheimen Hofrats Ernst Seeger. — Bildungsgang: Kgl. Wilhelms-Gymnasium, Berlin; 7 Semester Studium in Berlin. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 6. Februar 1915 bis 1916 Stellvertretender Generalstab der Armee; 1916 bis 30. April 1919 Bild- und Filmamt der Obersten Heeresleitung. E. K. II.; Verd.-Kr. f. Kr.- Hilfe; Rote Kreuz-Med. III.; Sächs. Kr.-Verd.- Kr.; Württ. Wilhelms-Kr. m. Schw.; Oldenburg. Friedr.-Aug.-Kr. II.; Sächs. Ernest.- Hausorden; Ritterkr. I. v. Sachs.-Coburg u. Gotha; dasselbe Ritterkr. I. m. J. Z. v. Sachs.- Altenburg, österr. Ehrenz. II. f. Ritterkr.; Türk. Eis. Halbmond. — Berufsgang: 1912 Große juristische Staatsprüfung; Zivilriditcr in Berlin-Lichtenberg und Berlin-Schöneberg; seit 1914 Präsidialassessor beim Landgeridit II Berlin; 1919 Leiter der Reichsfilmstelle; 1921 Regierungsrat im Reichsministerium des Innern, Leiter der Film-Oberprüfstclle; 1929 Ministerialrat; seit 1. April 1933 Abteilungsleiter im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: „Die Kriegsschauplätze in West, Ost und Süd“, 1915; Alphabetisches Ortschaftsverzeichnis zum westlichen Kriegsschauplatz, 1916; Kommentare zum Reichslichtspielgesetz, 1923/32; zu den Prüfvorschriften für Lichtspielvorführer, 1924; zu den Sicherheitsvorschriften für Lichtspielvorführungen, 1926; zum Gesetz zur Bewahrung der Jugend vor Schund- und Schmutzschriften, 1927; „Die Gesetze und Verordnungen für das deutsche Filmwesen“ v. 13. März bis 24. August 1933.
Seel, Hanns, Ministerialrat, Berlin- Wilmersdorf, Prinzregentenstraße 66.
Geboren: 19. Februar 1876 Sohn des Rentiers Johann seiner Ehefrau Paula, geb. tiungsgang: Volksschule St. Anna, Wilhelms – Gymnasium in München; Jahre Universität München, Studium der Rechtswissenschaften und Nationalökonomie; 1899 die erste, 1903 die zweite Prüfung für den höheren Justiz- und Verwaltungsdienst. Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1899 bis 1900 Einj.-Freiw. im Bayer. 1. Inf.-Regt. ■ König“; macht den Krieg 1914/18 mit als Oberleutnant d. Landw. I und Kompagniefiihrer, Hauptmann d. Landw. I; seit 2. Au- . gust 1914 im Westen (Kämpfe in den Vogesen); nach schwerer Erkrankung an der l’ront in das Bayer. Kriegsministerium (Pensions- und Versorgungsabteilung) kommandiert; März 1919 Abschied mit Pension und dem Recht zum Tragen der Uniform und 40 % kriegsdienstbeschädigt. E. K. II.; Bayer. Militärverdienstorden IV. mit Schwertern; Schwarzes Verwundetenabzeichen. — Berufsgang u. a.: 1904 rechtskundiger Hilfsarbeiter >m Finanzreferat der Stadt München und stellvertretender Vorsitzender des Gewerbegerichts München; Regierungsakzessist bei der Regierung von Oberbayern, Kammer des Innern; 1906 Bczirksamtsassessor beim Bezirksamt Wegscheid; 1909 beim Bezirksamt Kempten; 1911 bei der Polizeidirektion München; 1916 zum bayer. Regierungsassessor befördert; 1919 Bezirksamtmann (Landrat) in Dachau; dann bei der Regierung von Oberbayern und wasserpolizeiliche Behandlung des Ausbaus der mittleren Isar; auf Grund r k Bll,ches über „das Militärversorgungsver- •ahren“ im Juni 1920 in das Reichsarbeitsministerium einberufen, dort 1921 Oberregierungsrat und 1923 Ministerialrat: 1924 ‚orstand des Versorgungsamts VI, Berlin; 1028/29 für den Reichssparkommissar Nachprüfung der württembergischen Landesverwaltung; seit 1932 Vorstand des Versorgungsamts IV, Berlin; am 22. März 1933 zur Bearbeitung beamtenpolitischer Fragen in das Keichsministerium des Innern berufen; dort w,rja’lein Bearbeitung des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtengesetzes (•Viergesetzgebung): seit dem 20. Februar 1934 Leitung der Abteilung IV dieses Ministeriums (Beamtentum, Reichsangehörig- Keit, Auswanderungswesen); seit 1920 völvcnCr Flügel DNVP; seit Frühjahr 1932 NSDAP (Abteilungsleiter im Amt für Beamte des Gaues Groß-Berlin). — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Beamtenrecht, Staats- und Verwaltungsrecht, Verwaltungsreform, Versorgungswesen; „Das Militärversorgungsverfahren“, 1919; „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“, 1933; „Erneuerung des Berufsbeamtentums“, „Die Behördeangestellten im neuen Reich“, 1933; „Der Beamte im neuen Staat“; Mitarbeiter des „Neuen Reichsrechts“ von Pfundtner-Neubert; zahlreiche Veröffentlichungen in der Tages- und Fachpresse. — Besondere Interessen: Literatur; Presse; bildende Kunst. —- Mitglied: BNSDJ; NSKOV; Reichsbund der deutschen Beamten; Reichsdisziplinarhof; Beisitzer beim Reichsversorgungsgericht; Mitglied des Nationalen Klubs und der Gesellschaft zum Studium des Faschismus; Dozent und Mitglied des Beirats der Verwaltungsakademie, Berlin.
Seeliger, Arthur, Dr. jur., a. o. Gesandter und beoollm. Minister im Ausmärtigen Amt, Berlin, Traulenaustr. 13.
Geboren: 9. Juli 1870 in Reichenbach i. Schl. — Bildungsgang: Fridericianum in Dessau; studiert Rechtswissenschaften, Volkswirtschaft und Sprachen in Lausanne, London, München und Berlin; 1892 Referendar; türk. Examen am Orientalischen Seminar; 1898 Assessor; Eintritt in das Auswärtige Amt. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1892/93 Einjähriger beim Regiment Anhalt: vor dem Kriege Hauptmann d. Res. beim Regiment; im Kriege hauptsächlich in den Argonnen als Hauptmann im Landw.-Regt. 26; 9. September 1914 Kampf und Sturm auf Vienne le Chateau; 1915 ins Große Hauptquartier in Charleville-Mezieres berufen; 1917 nach Konstantinopel entsandt behufs Organisation der Ausfuhr von Kriegsrohstoffen; sodann nach Kopenhagen entsandt zur Lösung diplomatisch- militärischen Zwischenfalls. E. K. II.; preuß., anhalt., österr., türk. Kriegsauszeichnungen. — Berufsgang u. a.: Leitet vor dem Kriege im Auswärtigen Amt 1906/14 die Schiffahrtsabteilung; bei Beginn des Waffenstillstandes Führer der Schiffahrtskommission; Verhandlungen in Paris, Spa, Trier; stimmführ. Delegierter der deutschen Delegationen in den Internation. Kommissionen der deutschen Ströme; deutsches Mitglied der Verkehrskommission im Völkerbund; 1919/34 eine Reihe wichtiger Verträge abgeschlossen; in den letzten 15 Jahren etwa 430 Dienstreisen in ganz Europa. — Veröffentlichungen: Arbeiten über Stromkommissionen und internationales Stromrecht.
Seeliger, Karl, Dr. jur., Fabrikdirektor und Buchhändler, Leipzig N 22, Kirchmeg 2.
Geboren: 18. September 1890 in München; Vater Universitätsprofessor und Geheimrat Dr. S., zuletzt Historiker in Leipzig, Mutter Luise, geb. Stölzel; Vorfahren Juristen, Pastoren, Ärzte, Offiziere. — Bildungsgang: Hum. Gymnasium Leipzig; studiert 1909 bis 1913 Rechtswissenschaften, Volkswirtschaft und Geschichte in Freiburg, Berlin und Leipzig; Februar 1914 erstes Staatsexamen; Oktober 1919 Dr. jur. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1909/10 Einj.-Freiw. Feld-Artl.- Regt. 78; Juni 1914 Leutnant d. Res.; 2. August 1914 bis 3. Januar 1919 Frontoffizier; Oberleutnant d. Res. a. D. E. K. I. u. II.; Militär-St. Heinrichsorden; Albrechtsorden II. mit Schwertern. — Berufsgang u. a.: 1920/23 Syndikus der Oberlausitzer Bank, Abt. Adca, Zittau; seit März 1923 im Buchgewerbe in Leipzig; Vorstandsmitglied der Fritzsche-Hager A.-G., GroRbuchbinderei in Leipzig-Berlin, Geschäftsführer des Kommissionsgeschäftes Lühe & Co. in Leipzig, Aufsichtsratsvorsitzender der Julius Hager A.-G. in Leipzig; seit 1931 Mitglied der NSDAP, SA-Mann; Vorsitzender der Fachgruppe Druck, Papierverarbeitung und Verlag und Mitglied verschiedener Ausschüsse des Reichsstandes der Deutschen Industrie; II. Vorsteher des Deutschen Buchgewerbe- Vereins in Leipzig; stellvertretender Landesführer Sachsen und Gauführer Nordwestsachsen des VDA. — Mitglied: Gewandhausdirektion in Leipzig.
Seeliger, Max, Landeshauptabteilungsleiter 1H, Mönchmotschelnitz (Kr. Wohlau).
Geboren: 4. November 1891 in Nieder-Bögendorf (Kr. Schweidnitz i. Schl.). — Bildungsgang: Volksschule; Landwirtschaftsschule; Höhere Lehranstalt für praktische Landwirte. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Oktober 1914 bis Dezember 1918 im Felde; 1914 bis Anfang 1917 bei der Kavallerie; ab Frühjahr 1917 als Flugzeugführer im Osten. E. K. I. und II.; Pilotenabzeichen.
Seidel , Martin, Beauftragter der Parteileitung, Eisenach. Karlsplatz 6.
Geboren: 16. August 1898 in Neuhof (auf Usedom). — Bildungsgang: Volksschule; Handelsschule; Privatschulen. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Bei Kriegsausbruch als Kriegsfreiwilliger eingetreten; in einem bayer. Infanterie-Regiment an der Front; mehrfach verwundet; wird wegen Tapferkeit vor dem Feinde befördert und erhält verschiedene Kriegsauszeichnungen; nach dem Kriege Beteiligung an der Niederwerfung des Spartakistenaufstandes in München; 1921/22 Teilnahme am Selbstschutz Oberschlesien; als Kompaniefüjirer in mehreren Freikorps mit Auszeichnung tätig; 1923 als Führer der 5. Komp. Jungd.-Regt. in der Brigade Ehrhardt an der thür.-bayer. Grenze; nach der Auflösung im Jahre 1928 Austritt aus dem Bunde Wiking. — Berufsgang u. a.: Beruf Verkehrsdirektor; politisch von 1923 bis 1928 Gauleiter des Bundes Wiking (Brigade Ehrhardt); seit 1929 in der NSDAP Ortsgruppenleiter der Ortsgruppe Eisenach; Februar 1930 Bezirksleiter des Kreises Eisenach; Februar 1932 Kreisleiter Süd- Thüringen; Oktober 1932 stellvertretender Gauinspekteur. Gau Thüringen; Dezember 1932 Gauinspekteur I des Gaues Thüringen; seit 1. Oktober 1933 Gebietsinspekteur bei der Reichsleitung der NSDAP (Beauftragter der Parteileitung); Redner in zahlreichen Versammlungen; seit 1932 in der Kommunalpolitik als Stadtratsmitglied und Fraktionsführer der Wartburgstadt Eisenach tätig, in zahlreichen Ausschüssen vertreten gewesen; ehrenamtlicher Landesleiter der „Deutschen Bühne“.
Seidl, Erich, Dr.-lng., Ministerialrat a. D., Leiter der Reichsfachschaft 8 „Freie Wissenschaftler“ d. N S-Lehrerbundes, Berlin-Westend, Tapiauallee 6.
Geboren: 3. Oktober 1880 in Breslau; väterliehe Familie Oberbayern, mütterliche Familie Mecklenburg. — Bildungsgang: Gymnasium; Bergbaubeflissener; Bergreferendar; Bergassessor. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Feldzug als Leutnant d. Res., dann Oberleutnant d. Res. des Gen.-Regt. 2; zunächst auf den östlichen Kriegsschauplätzen, dann im Stab des Generalfeldmarschalls von der Goltz-Pascha; Operationen an der persischen Grenze; dann im Stab des deutschen Militärbevollmächtigten an der deutschen Botschaft in Konstantinopel. E. K. I. und II.; Verwundetenabzeichen. — Berufsgang u. a.: Nach dem Krieg Regierungsrat; dann Vortragender Rat und Abteilungsleiter im Reichsschatzministerium; als solcher Vorsitzender des Aufsichtsrats verschiedener Industriegesellschaften des Reichs; Erbohrung der Frdölquellen bei Mossul, die jetzt das retroleumgebiet des Irak bilden; 1924 von der Technischen Hochschule in Braunschweig zum Dr.-Ing. promoviert; zahlreiche Studienreisen führen ihn u. a. in die Wolframit- und Zinnerzgebiete in Birma, die Malaiischen Staaten und nach Portugal, in die Salzgebiete Nordspaniens sowie in die Erdöl- und Pechgebiete am Euphrat und Tigris, die Erz- und Salzlagerstätten der Alpen. Kanadas und Neufundlands, in die Südafrikanische Union und ihre Bergbau-und sonstigen industriellen Gebiete; beschäftigt sich jetzt als Privatgelehrter mit Grenzgebietsforschungen bzw. Gemeinschaftsarbeiten auf dem Gebiete der I echnischen Mechanik (nebst Metallographie), der Geophysik, tektonischen Geologie (nutzbare Lagerstätten) und des Bergbaus; faßt „“ Februar 1933 zunächst im „Kampfbund für deutsche Kultur“ die Hochschullehrer „nd Wissenschaftler für Preußen, sodann ‚April) für das Reich zusammen als Leiter ‚■er ..Reichsfachschaft Hochschullehrer und “ issenschafter im Nationalsozialistischen lelirerbund“; verfaßt den „Entwurf einer Hochschulreform“ nach den Grundsätzen 1 rziehung zum nationalsozialistischen Deut- S w“ wissenschaftlicher Berufsbildung. —Mitglied: Zahlreiche wissenschaftliche und politische Vereine.
Seidler, IPalther, Landesbauernführer, Mitglied des Iieichsbauernrates, Kassel, Weißenburgstr. 12.
Geboren: 24. Februar 1897 zu Kassel als Fh r des Landwirts Georg S. und seiner Ehefrau Marianne, geb. Heerdt. — Bildungsgang: Dorfschule in Crumbach (Landkreis Kassel), dann Realgymnasium zu Godesberg a. Rhein und Realgymnasium zu Betzdorf a. d. Sieg. — Militärzeit: Mit 18 Jahren als kriegsfreiwilliger Fahnenjunker eingetreten im Ulanen-Regt. Großherzog Friedrich von Baden (Rhein.) Nr. 7; 18. Juni 1917 zum Leutnant im Regiment befördert; April 1918 abkommandiert zum Sturmbataillon 4, später zum Inf.-Regt. Nr. 163; 18. Juni 1918 verwundet und verschüttet; bis zum 15. Juli 1919 in verschiedenen Lazaretten; dann wieder beim Ulanen-Regt. 7, das inzwischen aufgegangen war im kombinierten Kavallerie- Regt. 25 A (später Reiter-Regt. 3); nimmt am 30. September 1920 den Abschied. — Berufsgang u. a.: Seitdem Landwirt; auf verschiedenen Gütern in Kurhessen als Beamter tätig bis zur Wahl in den Reichstag am 14. September 1930; seit 1922 politisch tätig; von 1923 bis 1924 Ortsgruppenführer im völkisch-sozialen Block bzw. in der nationalsozialistischen Freiheitsbewegung; von 1923 bis 1924 Ortsgruppenführer im Bund Oberland, nach dem Verbot desselben im Schützenund Wanderbund (Bezeichnung von Oberland nach dem Verbot); nach der Neugründung der NSDAP (24. Februar 1925) Gründer der Ortsgruppe Schenklengsfeld der NSDAP (Gau Kurhessen) und Leiter derselben bis August 1930; seit 1927 Mitglied der SA; bis August 1930 Sturmführer; ab August 1930 — seit Bestehen des agrarpolitischen Apparates — landwirtschaftlicher Gaufachberater im Gau Kurhessen; als solcher Mitglied und später 2. bzw. 1. Vorsitzender verschiedener bäuerlicher Organisationen Kurhessens; seit 14. September 1930 Mitglied des Reichstags; rednerische Tätigkeit; seit Bestehen der Landesbauernschaft Kurhessen Landesbauernführer; Mitglied des Reichsbauernrates.
von Seidlitz, Wilfried, Prof., Dr. phil., Präsident der Preuß. Geologischen Landesanstalt, Berlin N 4, Inoalidenstraße 44.
Geboren: 31. August 1880 in Berlin als Sohn des Geh. Rats v. S., Generaldirektors der Sächs. Kunstsammlungen. — Bildungsgang: Vitzthumsches Gymnasium Dresden bis 1900; Universitäten Freiburg i. Br., München; 1905 Dr. phil. Freiburg. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1917 Kriegsgeologe der Verm. Abt. 24; 1918 Armeegeologe IV. Armee in Flandern. E. K. I. und II. — Berufsgang u. a.: 1907 Privatdozent Straßburg; 1913 Inhaber der Haeckel-Professur in Jena; 1923 a. o. Prof. Jena; 1930 o. Prof, und Direktor des geolog. Instituts Jena; 1953 Präsident der Preuß. Geolog. Landesanstalt; Mitglied der NSDAP seit 1933. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Geologie der Alpen und deutschen Mittelgebirge; Bücher: Entstehen und Vergehen der Alpen (1926), Gebirge am Mittelmeer (1931), Bau der Erde (1932), Geologie von Deutschland (1933). — Besondere Interessen: Fayencesammlung. — Mitglied: Ehrenmitglied des Deutschen Skiverbandes; 1. Vorsitzender des Thür. Geolog. Vereins.
Seitz, Ludwig, Dr. med., a. o. Unioersitätsprofessor, Direktor der Unin.-Frauenklinik, Geh. Ilofrat, Frankfurt a. M., Paul-Ehrlich- Straße 46.
Geboren: 24. Mai 1872 zu Pfaffenhofen a. Roth (Schwaben), aus einem alten Bauerngeschlecht. — Bildungsgang: Humanistisches Gymnasium St. Stephan in Augsburg; Studium der Medizin in München, Heidelberg und Berlin; 1898 als Arzt approbiert in München. — Militärzeit: Leitet im Krieg als Stabsarzt das in der Univ.-Frauenklinik Erlangen errichtete Lazarett. — Berufsgang u. a.: Assistent und Oberarzt an der Univ.- Frauenklinik München; 1903 Privatdozent für Geburtshilfe und Gynäkologie; 1910 a. o. Professor für Frauenheilkunde an der Universität Erlangen; 1918 Ruf nach Tübingen, Freiburg i. Br. und Wien abgelehnt; seit 1921 Professor an der Universität Frankfurt a. M. und Direktor der dortigen Frauenklinik. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Frauenheilkunde; hauptsächliche Arbeiten auf dem Gebiete der inneren Sekretion, über Schwangerschaftsvergiftungen und über Strahlenbehandlung von Frauenleiden; „Innere Sekretion und Schwangerschaft“ (1913); „Unsere Methode der Röntgentiefentherapie“ (zusammen mit Wintz 1920); ..Handbuch der Biologie und Pathologie des Weibes“ (zusammen mit Halban in 12 Bänden herausgegeben); Schriftleiter der Monatsschrift für Geburtshilfe und Gynäkologie; Mitarbeit an verschiedenen Fachzeitschriften. — Mitglied: Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie, 1931 ihr I. Vorsitzender; Ehrenmitglied der italienischen, argentinischen und rumänischen gynäkologischen Gesellschaft; Ehrenmitglied der deutschen und mexikanischen Röntgengesellschaft, der Gesellschaft der Wiener Ärzte, des ärztlichen Vereins München, der Americ. med. postgrad. Assoc, usw.
Freiherr von Selchow, Bogislao, Fregattenkapitän a. D., Dr. phil., Geschichtsphilosoph, Berlin-Dahlem, Königin- Luise-Straße 28.
Geboren: 4. Juli 1877 in Köslin (Pommern); die Familie Selchow ist niedersächsischer Uradel; sie hat sich im 13. Jahrhundert an der Ostkolonisation beteiligt und dann in der Mark angesiedelt; stammt mütterlicherseits aus altem Bauernblut. — Bildungsgang: Bis 1897 Hum. Gymnasium Köslin und Charlottenburg; dann Kriegsmarine bis zum Umsturz; 1919 Universität Berlin (Geschichte und alte Sprachen); 1919/23 Universität Marburg (Geschichte, Geographie, Philosophie. Kirchengeschichte, Rechtsgeschichte); 24. Januar 1923 Dr. phil. summa cum laude in allen Fächern. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1897/1919 Seeoffizier in der Marine: 1897 Gefecht gegen Haiti; 1914/15 im Schützengraben in Flandern; 1916 Skagerrak. E. K. I. und II.; Silbernes Verwundetenabzeichen; Oldenburgisdies Friedrich-August- Kreuz I. und II.; Hessische Tapferkeitsmedaille; österreichisches Militärverdienstkreuz III.; Türkischer Halbmond. — Berufsgang u. a.: Hört am 10. September 1898 in Lissabon auf der Straße, wie sich Arbeiter über den Mord an der Kaiserin Elisabeth freuten; dies wird entscheidend für sein Leben; er beschließt, des öfteren den Urlaub als Seeoffizier zu benutzen, um als Arbeiter das Volk kennenzulernen, und tut das 1900 in Pommern, 1902 in Österreich; 1905 als Handwerksbursche in Thüringen; der Beruf als Seeoffizier führt ihn in alle Länder der Erde außer Australien und 1898 auf den Kriegsschauplatz des spanisch-amerikanischen Krieges, 1904 auf den des russisch – japanischen Krieges; wird 1919 Student und wirft März 1920 als Führer des Marburger Studentenkorps den Kommunistenaufstand in Thüringen nieder; 2 Jahre Prozeß wegen Mord usw. gegen 15 Leute seines Freikorps, den er zusammen mit Rechtsanwalt Dr. Luetgebrune durchführt; nach Rückkehr aus dem Thüringer Feldzug Orgesch-Führer von Westdeutschland; beschließt, 10 Jahre bis Ablauf des Jahres 1933 in völliger Einsamkeit in einem großen geschichtsphilosophischen Werk dem neuen Deutschland die geistigen Grundlagen zu schaffen; Mitglied der Akademie für Deutsches Recht. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Dichtungen, Geschichte, Geschichtsphilosophie; 1918 Weltkrieg und Flotte (165. Tausend); 1921 Von Trotz und Treue, Gedichte (46. Tausend): 1922 Der Ruf des Tages, Gedichte (21. Tausend); 1923 Der Kampf um das Posener Erzbistum (1. Tausend); 1927 Unsere geistigen Ahnen (6. Tausend); 1930 Wächter der Schwelle, Gedichte (6. Tausend); 1931 An der Schwelle des 4. Zeitalters (2. Tausend); 1932 Die Not unseres Rechts (1. Tausend); 1933 Der Glaube in der deutschen Ichzeit (1. Tausend); 1935 Der deutsche Mensch (4. Tausend).
Sellier, Arthur L., Verlagsbuchhändler, München NW 2, Ottostraße la.
Geboren: 15. Juli 1889 in Arnstadt i. Thür, als Sohn des Verlegers Arthur S. und seiner Ehefrau Antonie, geb. v. Külmer. — Bildungsgang: Volksschule und Realgymnasium in München; Höhere Handelsschule Neuchätel (Schweiz). — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1910/11 Einj.-Freiw. Kgl. Bayer. 2. Schw. Reiter-Regt.; Feldzug 1914/18 beim Kgl. Bayer. 7. Chevaulegers-Regt. in Frankreich, Rußland, Rumänien; Oberleutnant d. Res. a. D. E. K. I. und II.; Bayer. Militärverdienstorden mit Schwertern. — Berufsgang u. a.: 1908/13 Lehr- und Wanderjahre in Bern (Schweiz) und Leipzig; seit 17. Januar 1919 Mitinhaber der Firmen J. Schweitzer Sortiment, J. Schweitzer Verlag, II. W.Müller- Verlag, sämtliche in München und Berlin, ferner der Buchdruckerei Dr. F. P. Datterer & Cie., Freising; seit Gründung ordentliches Mitglied der Axademie für Deutsches Recht, \ orstandsmitglied des Deutschen Verlegervereins; 1. Vorsitzender der Vereinigung rechts- und staatswissenschaftlicher Verleger und der Vereinigung Münchener Verleger; Mitglied der Sachverständigenkammer für Literatur; IHK (Verteilungsausschuß) usw. — Spezialarbeitsgebiet: Verleger wissenschaftlicher, insbesondere rechts- und staatswissenschaftlicher Werke und Zeitschriften.
Sellschopp, Hans, Kaufmann, Lübeck, Lessingstraße 8a.
Geboren: 16. April 1891 in Schwerin (Medel.). ~ Bildungsgang: Reformgymnasium in Lüii i m.us*kalische Ausbildung privat und Akademie der Tonkunst in München; drei Semester Rechtswissenschaft. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Als Kriegsfreiwilliger August 1914 Fahnenjunker im Inf.-Regt. 162; -2. März 1915 zum Leutnant befördert; 1920 als Oberleutnant a. D. entlassen. E. K. II.; Meckl. Verdienstkreuz II.; Lüb. Hanaeatenkreuz; Verwundetenabzeichen. — Berufsgang u. a.: Inhaber der Firma Engelhard & Söhne in Lübeck; Führer des Reicnsverbandes für Konzertwesen in der Reichsmusikkammer; Mitglied des Kleinen Rats der Nordischen Gesellschaft; Direktor der Gesellschaft zur Förderung gemeinnütziger Tätigkeit in Lübeck; langjähr. Vorstandsmitglied des Vereins der Musikfreunde in Lübeck; Leiter des Kampfbundes für deutsdie Kultur in Lübeck.
Selzner, Claus, Schlosser, Organisationsleiter der NSDAP, stelloertr. Leiter der NSBO, Organisationsleiter Deutsche Arbeitsfront, Berlin, Leipziger Platz 14
Geboren: 20. Februar 1899 zu Großmörern als Sohn der Bergmannseheleute Johann S. und Margarethe, geb. Müller. — Bildungsgang: Volksschule und Seminarübungsschule am Kaiserl. Lehrerseminar zu Metz; seit 1910 in der großdeutschen Jugendbewegung; Pfadfinderkorps zu Metz. — Militärzeit: 1914 Grenzschutz-Hilfsdienst; 18 Monate Kriegsdienst als Musketier, später Schütze bei der M.-G.-K. — Berufsgang u. a.: Schlosserei erlernt; Monteur, Betriebsassistent, Gießereileiter; Schriftleiter; SA-Führer, Ortsgruppenleiter, Bezirksleiter (Kreisleiter), Gauarntsleiter; Stadtrat; Mitglied des Provinzialtags von Rheinhessen; Mitglied des Reichstags in 4 Reichstagsperioden.
Sempell, Oskar, Dr. jur., Ilüttendirektor, Mitglied des Vorstandes der Vereinigte Stahlwerke A.-G., Düsseldorf, Berlin W 9, Belleouestr. 12112a
Geboren: 2. März 1876 in M.-Gladbach als Sohn des Fabrikbesitzers Albert S. und seiner Ehefrau Charlotte, geb. Holthoff. — Bildungsgang: Studium der Rechte an den Universitäten Göttingen, München und Bonn; Referendar- und Assessorprüfung; Dr. jur. — Berufsgang u. a.: Preuß. höherer Justizdienst in Osnabrück, Göttingen und Dortmund als hauptamtliches Magistratsmitglied; ab 1916 Vorstandsmitglied der Deutsch- Luxemburgischen Bergwerks- und Hütten- A.-G., Dortmund; ab 1926 Mitglied des Vorstandes der Vereinigten Stahlwerke A.-G., Düsseldorf; Mitglied des Unterausschusses für Geld- und Währungsfragen, des Unterausschusses für Ausmaß und Art der öffentlichen Arbeitsbeschaffung und des Unterausschusses für Belebung der Privatinitiative im Reichsstand der Deutschen Industrie. — Mitglied: Deutsche Arbeitsfront.
Sering, Max, Unio.-Prof., Geh. Reg.-Rat, Dr. Dr. h. c., Berlin-Dahlem, Luciusstraße 9
Geboren: 18. Januar 1857 in Barbv a. E. als Sohn des Kaiserl. Professors und Kgl. Musikdirektors Fr. W. S. — Bildungsgang: Kloster Unser Lieben Fraue, Magdeburg; Kaiserl. Lyzeum in Straßburg i. Els.; studiert 1879/85 an den Universitäten Straßburg und Leipzig Rechts- und Staatswissenschaf ten; Referendar im Elsaß. — Berufsgang u. a.: 1883 von der Preuß. Regierung zum Studium der nordamerikanischen Konkurrenz nach den Vereinigten Staaten und Kanada gesandt, ebenso 1893; Herbst 1883 Habilitation Universität Bonn; 1885 dort a. o. Professor; 1889 o. Professor Landwirtschaftliche Hochschule Berlin; 1893 zugleich a. o.; seit 1897 o. Professor an der Universität Berlin; im Kriege Vorsitzender der Wissenschaftlichen Kommission des Preuß. Kriegsministeriums; 1902/27 Leiter der Studienlehrgänge der Vereinigung für staatswissenschaftliche Fortbildung; seit 1922 Direktor des Forschungsinstituts für Agrar- und Siedlungswesen; 1930 letzte große Studienreise in die nordamerikanischen Trockengebiete. Zahlreiche Veröffentlichungen. — Mitglied: Preuß. Akademie der Wissenschaften; Vizepräsident der Internationalen Konferenz für Agrarwissenschaft.
Sidow, Hans, Dr., Hauptabteilungsleiter II der Landesbauernsdiaft Thüringen, thür. Domänenpächter, Dreitzsch b. Neustadt a. d. Orla.
Geboren: 6. Februar 1896 in Calbe a. d. S.; Familie stammt aus der Mark Brandenburg; Vorfahren waren größtenteils Bauern und Schiffer. — Bildungsgang: Gymnasium; nach dem Kriege landwirtschaftl. Praxis und Studium in Halle und Leipzig; landwirtschaftl. Diplomexamen und Doktorpromotion. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Als Fahnenjunker in das 4. Westf. Inf.-Regt. Nr. 17 in Mörchingen eingetreten, dann zum 10. Sädis. Inf.-Regt. in Plauen versetzt; im Kriege Stoßtruppführer und Kompanieführer; als Oberleutnant abgegangen; dreimal verwundet. E. K. I. und II.; Militär-St.-Heinrich-Orden; Albrechts-Orden; Hohenzollern- und Verwundetenabzeichen; außerdem ein allerhöchstes Anerkennungsschreiben des Königs von Sachsen. — Berufsgang u. a.: Nach einer Studienreise durch Frankreich 1914 in die Armee eingetreten; nach dem Kriege Kämpfe gegen Spartakus in Mitteldeutschland; 1927 Übernahme der Domäne Dreitzsch; seit 1930 Mitglied der NSDAP.
Sieber, Karl Heinrich, Gruppenreiterführer Sachsen, Landwirt, Hauptabteilungsleiter 1 der Landesbauernschaft Sachsen, Rittergut Wiederoda (über Oschatz).
Geboren: 10. September 1888 in Ronneburg. — Bildungsgang: Realgymnasium; 2 Semester Studium an der Universität Leipzig. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Von 1908 bis Kriegsbeginn 2. Husaren-Regt. 19; 1. August 1914 bis 23. Dezember 1918 2. Husaren- Regt. 19; 1914 Zugführer; 1915/16 Ordonnanzoffizier; 1916/18 Regiments-Adjutant und stellvertretender Ordonnanzoffizier bei der Division; 1918 Eskadronführer; letzter Dienstgrad Rittmeister. E. K. I. und II.; Albrechtsorden; Verdienstorden. — Berufsgang: Landwirt; Hauptabteilungsleiter I der Landesbauernschaft Sachsen
Sieberg, August Heinrich, Dr. phil. Oberregierungsrat, Unioersitätsprofessor, Leiter der Reichsanstalt für Erdbebenforschung in Jena (Fröbelstieg 3), Jena, Landgrafenstieg 2.
Geboren: 23. Dezember 1875 in Aachen; Vorfahren väterlicherseits rheinische Bauern, mütterlicherseits Handwerker. — Bildungsgang: Realgymnasium Aachen; Technische Hochschule Aachen; Universitäten Straßburg im Elsaß, Freiburg i. Br., Jena. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1898/99 Ein j.-Freiw. I üsilierregiment 40 zu Aachen; 1914/18 Frontdienst im Westen, auch als Ballonbeobachter »nd als Leiter von Heereswetterwarten; Leutnant d. Landw. I der Infanterie. E. K. II. — Berufsgang u. a.: 1895/1904 erster Assistent am Meteorologischen Observatorium in Aachen; seitdem an der Kaiserl. Hauptstation ■ür Erdbebenforschung und Zentralbüro der Internationalen Seismologischen Assoziation m Straßburg i. E. bzw. nach deren Verlust an der zum Ersatz gegründeten Reichsanstalt für Erdbebenforscnung in Jena; wissenschaftliche Reisen in Erdbeben- und Vulkangebieten der Polarländer, Europas, des Mittelmeeres, des vordem Orients und Nordafrikas: ■919 von französischem Militär verhaftet und abgeschoben; seit 1922 nebenberuflich Universitätslehrer in Jena; früher unpolitisch; seit April 1933 NSDAP. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Geophysik, besonders Erdbeben, Gebirgsbildung und Vulkanismus; Lehrbücher, andere Buchwerke lind zahlreiche Abhandlungen vorgenannter ’’ jssensgebiete und der Meteorologie. — Mitglied: Ausschußmitglied des Deutschen Museums in München; Inhaber des Goldenen Ehrenringes des Deutschen Museums (verliehen von der Bayer. Staatsregierung 1925); Mitglied der Straßburger Wissenschaftlichen Gesellschaft in Heidelberg und der Kaiserl. Leopold.-Carolin. Deutschen Akademie der Naturforscher in Halle.
Siebert, Ludwig, bay er. Ministerpräsident, Staatsminister der Finanzen, Chef d. Staatskanzlei, München, Königinstraße 1
Geboren: 17. Oktober 1874 in Ludwigshafen a. Rhein. — Bildungsgang: Juristische Ausbildung. — Berufsgang: I’rüher Amtsanwalt, Staatsanwalt, Rechtsrat, Bürgermeister von Rothenburg o. d. T.; Oberbürgermeister von Lindau (B.); Landtagsabgeordneter.
Sieblist, Konrad, Dr. jur., Bürgermeister, Oschatz i. Sa., Rathaus.
Geboren: 23. April 1880 in Konstantinopel als Sohn des Vizepräsidenten a. D. der Oberpostdirektion Dresden Otto S. — Bildungsgang: Gymnasien Arnsberg, Berlin, Karlsruhe, Köln, Bramberg; Universitäten Marburg und Leipzig; Referendar in Leipzig und Annaberg. — Kriegsauszeichnungen: Sächs. Kriegsverdienstkreuz; Preuß. Kriegsverdienstkreuz; Türk. Roter Halbmond. — Beruf sgang u. a.: 1908 Ratsassessor in Krimmitschau; 1909/14 Stadtrat und stellvertretender Bürgermeister in Mittweida; ab 1. August 1914 Bürgermeister von Oschatz; Mitglied und Amtswalter der NSDAP. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Finanzwesen, Kommentar der Sächs. Städteordnungen und Landgemeindeordnungen; Schriften über Wohlfahrtspflege, Fürsorgeerziehung, Tuberkulosefürsorge usw. — Besondere Interessen: Stadtverschönerung; Museumswesen. — Mitglied: Vorstandsmitglied und stellvertretender Vorsitzender des Sächs. Landespensionverbandes und des Ferngasverbandes Leisnig; Vorsitzender eines Kassenrevisionsverbandes.
von Siemens, Carl Friedrich, Ingenieur, Berlin- Siemensstadt.
Geboren: 5. September 1872. — Bildungsgang: Falk-Gymnasium Berlin; Technische Hochschulen München und Berlin, Universität Straßburg i. Els. — Berufsgang u. a.: 1900 bis 1909 Siemens Brothers & Co., London, Leiter der Starkstromabteilung; 1909/19 Vorsitzender des Direktoriums der Siemens- Schuckert-Werke; seit 1919 Vorsitzender des Aufsichtsrats der Siemens-Schuckert-Werke und der Siemens & Halske A.-G.; seit 1924 Präsident des Verwaltungsrats der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft; Mitglied des Generalrats der Wirtschaft; Mitglied des Reichsstandes der Deutschen Industrie, der Akademie für deutsches Recht, München, der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft u. a. m.
Siepmann, Hugo, Fabrikant, Präsident der Industrieund Handelskammer für das südöstliche Westfalen, Warstein, Bez. Dortmund.
Geboren: 24. Mai 1868 in llagen (Westf.); edit deutscher Abstammung. — Bildungsgang: Volksschule und Realgymnasium. — Berufsgang u. a.: Kaufmännische Ausbildung in der Edelstahlindustrie; dann Angestellter in einer Gabel- und Sdiaufelfabrik, verbunden mit Gesenkschmiede; Begründung der eigenen Firma 1892; seit Anfang 1900 Mitinhaber der Firma Peters & Co.; Führer der Industrie- und Handelskammer für das südöstliche Westfalen; Führer von zwei Fadisdiaften der Gesenkschmiede-Industrie. — Mitglied: Vorstandsmitglied eines Industrieverbandes; Mitglied des Hauptausschusses des Langnam- Vereins in Düsseldorf.
Sievers, Wilhelm, Dr. jur., Oberbürgermeister, Flensburg, Marienhölzungsmeg 52
Geboren: 2. Dezember 1896 zu Kiel als Sohn der Eheleute Rangiermeister Detlef Asmus S. und Margarete, geb. Schell. — Bildungsgang: Ostern 1903 bis Herbst 1909 Mittelschule; dann bis August 1914 Oberrealschule; mit 17 Jahren zum Ers.-Batl. Inf.-Regt. 163 Neumünster; Mitte Dezember 1914 ins Feld; ab Herbst 1919 Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Kiel, Marburg und Königsberg; 28. Juli 1922 Referendarexamen in Kiel. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Im Felde von Mitte Dezember 1914 beim Inf.- Regt. 163; zweimal verwundet; infolge hoher Verluste innerhalb der Familie im Oktober 1917 für die Etappe reklamiert; nach Vollendung des 21. Lebensjahres freiwillige Zurückmeldung zur Front zum Res.-Inf.-Regt. 75; Teilnahme an allen Gefechtshandlungen als Kompagnieführer bzw. Batl.-Adjutant bis zum Kriegsschluß; Entlassung 13. Jan. 1919; danach Beteiligung an dem Kampf gegen die Spartakus-Unruhen in Kiel als Mitglied des Freikorps Löwenfeld bis zum Herbst 1919. E. K. I. (vom Kaiser persönlich) und II.; Bremer Hanseatenkreuz. — Berufsgang u.a.: Scheidet am 1. August 1923 aus dem Vorbereitungsdienst bei der J ustizbehörde wegen Mangels an Mitteln aus und übernimmt eine Syndikusstelle im Kreislandbund Bremervörde (Osthannover); Mitglied des deutschvölkischen Schutz- und Trutzbundes seit 1919 bis zur Auflösung 1922; Oktober 1923 Eintritt in die NSDAP; am 25. Juli 1925 mit der Mitgl.-Nr. 12 007 Wiedereintritt nach der Rückkehr Hitlers; bis zum 31. Dezember 1927 Orts- und Kreisleiter; scheidet aus der bisherigen Stellung wegen der politischen Betätigung und dadurch bedingter dauernder Reibungen mit dem deutsch-hannoveranisch und deutsch-national eingestellten Vorstand des Kreislandbundes aus; 26. Januar 1928 Wahl zum Bürgermeister von Visselhövede (Lüneburger Heide); 1. Februar 1931 Wahl zum Bürgermeister von Eckernförde; 12. Mai 1933 Ernennung zum Landrat des Kreises Flensburg und 24. September 1933 zum Oberbürgermeister der Stadt Flensburg; seit Juli 1932 Gaufachberater für Kommunalpolitik; Mitarbeiter bei der Schleswig-Holsteinischen Tageszeitung (Parteizeitung) und dem Mitteilungsblatt der Nationalsozialisten in den Parlamenten (Herausgeber Dr. Buttmann) unter dem Pseudonym Eike v. Rebkow; Führer des Schleswig – Holsteiner – Bundes, Landesabteilung im VDA und des Gemeindetages Schleswig-Holstein im Deutschen Gemeindetag; Mitglied der Kirchenregierung Schleswig-Holstein. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Grenzpolitik (als Führer des Schleswig-Holsteiner-Bundes und des Landesverbandes des VDA); kommunalpolitische und kommunalrechtliche Fragen; zahlreiche Veröffentlichungen seit Erscheinen der Mitteilungsblätter der Nationalsozialisten in den Parlamenten und gemeindlichen Vertretungskörpern, dem Niedersachsenstürmer und der Schleswig-Holsteinischen Tageszeitung. — Besondere Interessen: Familienforschung. — Mitglied: BNSDJ (Mitgl.-Nr. 142).
Silex, Karl, Chefredakteur der „Deutschen Allgemeinen Zeitung“, Führerrat des Reichsoerbandes der Deutschen Presse, Berlin W 10, Rauchstraße 2.
Geboren: b. Juli 1896 in Stettin als Sohn des Pfarrers Heinrich Theodor S. und dessen Ehefrau Anna Elisabeth, geb. Hennig. — Bildungsgang: Hum. Gymnasium; Universitäten Kiel und Berlin, Studium der Nationalökonomie; prom. Berlin zum Dr. phil. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1. April 1914 Kaiserl. Marine; nimmt November 1919 als Oberleutnant z. S. Abschied; im Kriege Kommandant des Minensuchbootes M 65; nach dem Kriege Beteiligung an den Spartakuskämpfen in Berlin; dann im Baltikum. E. K. I. und II.; Hamburger Hanseatenkreuz; Baltenkreuz. — Berufsgang u. a.: Seit 1922 Redakteur der DAZ; von 1925 bis 1953 Londoner Berichterstatter; seit Juni 1933 Chefredakteur. — Veröffentlichungen: „John Bull zu Hause“; „Patriot MacDonald“. — Mitglied: Reichsverband der deutschen Presse.
Simon, Gustav, Gauleiter, Koblenz, Schloßstraße 45
Geboren: 2. August 1900 in Saarbrücken. — Bildungsgang: Volksschule; Lehrerbildungsanstalt; Werkstudent; Reifeprüfung; Diplom- Handelslehrerprüfung. — Berufsgang u. a.: 1925 Zweiter Vorsitzender der Völkischen Studentengruppe Frankfurt a. Main; 1924 Mitglied der Nationalsozialistischen Freiheitspartei in Frankfurt a. M.; 1925 Mitglied der NSDAP und Gründung des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes in Irankfurt a. Main; 1928 Bezirksleiter der NSDAP für Trier-Birkenfeld; 1929 Bezirksleiter der NSDAP für Koblenz; 1929 Mitglied des Stadtrates Koblenz und des Rhein. Provinzial- Landtages; 1930 Mitglied des Reichstags; 1931 Gauleiter Koblenz-Trier-Birkenfeld; 1933 Bundesführer der Saarvereine Deutschlands; Mitglied des Preuß. Staatsrates.
Simon, Hans-Alfons, Dr. jur., Chef-Syndikus, Berlin IV 8, Mauerstraße 59.
Geboren: 17. August 1888 in Frankfurt a. M. aus einer Beamten- und Gelehrtenfamilie, die seit dem 15. Jahrhundert in Fulda ansässig ist. — Bildungsgang: Klassisches Gymnasium in Fulda; 1907/10 Studium der Rechts- und Staatswissenschaft in Heidelberg, Berlin, München und Marburg. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: August 1914 Kriegsfreiwilliger Res.-Feld-Artl.-Reg. 51; von Oktober 1914 bis Ende Oktober 1918 im Felde; zweimal verwundet; August 1915 Offizier; ab 1917 Ordonnanzoffizier. E. K. I. und II.; Verwundetenabzeichen. — Berufsgang u. a.: 1910 Referendar; 1912 Dr. jur.; 1914 Gerichtsassessor; Anfang 1918 angenommen als Anwärter für den auswärtigen Dienst; Dezember 1918 bis März 1919 Assessor am Amtsgericht Düsseldorf; dann einige Monate als Volontär bei dem Barmer Bankverein Düsseldorf und bei A. Borsig, Tegel; ab November 1919 als Justitiar bei der Disconto-Gesellschaft Berlin; 1928 Syndikus; wiederholte Auslandsreisen, u. a. im Zusammenhang mit dem beschlagnahmten deutschen Eigentum (USA. 1924 und 1927); Teilnahme an den Stillhaltekonferenzen als Rechtsberater der Deutschen Delegation; 1929 Chef-Syndikus der Deutschen Bank und Disconto-Gesellschaft; Oktober 1933 Berufung in die Akademie für Deutsches Recht. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Internationales Recht, Versailler Vertrag, Amerika- Freigabe, Aktienrecht, Stillhaltung; Veröffentlichungen über die obigen Arbeitsgebiete im „Bankarchiv“. — Besondere Interessen: Musik; Leibesübung (Reiten, Tennis, Skilauf). — Mitglied: Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen; Vereinigung der Freunde für antike Kunst, Villa Romana e. V.
Simon, Karl, Gauarbeitsführer (Arbeitsgau 14, Merseburg), Merseburg, Seffnerstraße 2.
Geboren: 25. März 1885 in Zweibrücken; deutscher Abstammung. — Bildungsgang: Volksschule; Realschule. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1. Oktober 1905 bis 22. Februar 1920 Dienstzeit; Kriegsteilnehmer; letzter Dienstgrad Leutnant a. D. mit Berechtigung zum Tragen der Uniform des 1. Bayer. Ulanen-Regts. E. K. II.; Bayer. Militärverdienstkreuz mit Krone und Schwertern; Prinzregent-Luitpold-Medaille; Dienstauszeichnung I. Kl. — Berufsgang u. a.: Bankwesen, Geld- und Kreditwirtschaft (Staatsdienst); Schüler von Gottfried Feder; Betriebswirtschaft und Betriebsanalyse; Badische Anilin- und Sodafabriken (L G. Farben) Ludwigshafen und Leuna (Rechnungswesen); seit 1919/20 politisch Mitglied der NSDAP (Mitgl.-Nr. 5917); beauftragt mit Organisationsarbeiten der NSDAP in der Pfalz; 1920/23 Gründer der Ortsgruppe Ludwigshafen; am 2. März 1923 von den Franzosen verhaftet und im Mai 1923 ausgewiesen; am 1. Juni 1923 Bezirksführer der NSDAP für das Gebiet Mitteldeutschland; stellvertretender Gauleiter des Gaues Halle- Merseburg der NSDAP; Gründer der Ortsgruppe Leuna; Kreisleiter der NSDAP Merseburg und Mitglied der Gauleitung; Reichsredner; Leiter der wirtschaftspolitischen Abteilung des Gaues Halle-Merseburg (Gauwirtschaftsreferent); seit 1932 Mitglied des Landtags; seit 1935 Mitglied des Reichstags; Gaufachbearbeiter und Organisator des Arbeitsgaues 14, Gauarbeitsführer. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Organisationsfragen; Dozent der Gauführerschule Seeburg; seit 1929 unter dem Pseudonym „Spektator“ Veröffentlichungen über Nationalsozialistische Weltanschauung (aus der Antike entwickelt); erste Rundfunkrede in Mitteldeutschland: „Nationalsozialistisches Arbeitsbeschaffungs-Programm“. — Besondere Interessen; Musik; Malerei; Vorgeschichte; Landwirtschaft, Blut und Boden.
Simons, Karl, Dr. jur., Regierungspräsident, Sigmaringen.
Geboren: 30. Januar 1877 auf Haus Vogelsang bei Neuß als Sohn des Rittergutsbesitzers Eduard S. — Bildungsgang: Humanistisches Gymnasium; Ostern 1898 Abitur in Weilburg a. d. Lahn; Studium der Rechts- und Staatswissenschaft auf den Universitäten Freiburg i.B., Berlin und Bonn; 1901 auf der Universität Leipzig zum Dr. jur. promoviert. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1901/02 beim Kurmärk. Dragoner-Regt. Nr. 14 in Kolmar (Elsaß); Rittmeister d. Res.; 1914/17 Kriegsteilnehmer. E. K. I. u. II. — Berufsgang u. a.: 1901 Gerichtsreferendar; 1904 Regierungsreferendar; 1906 Regierungsassessor; 1915 Regierungsrat; 1917 Landrat des Kreises Wittlidi; 1923 von der französischen Besatzungsbehörde ausgewiesen; 1924 Regierungsrat; 1926 Oberregierungsrat beim Oberpräsidium in Kassel; 1933 Regierungspräsident in Sigmaringen. — Spezialarbeitsgebiet,Veröffentlichungen landwirtschaftliche Fragen; „Die Entwicklung der rheinischen Pferdezucht“ 1912; „Die Altersversorgung des Landwirts durch Lebensversicherung und durch Selbstversicherung“ 1914. — Besondere Interessen: Bildende Kunst.
Singer, • Josef, Justizinspektor, München, Ismaninger Straße 75
Geboren: 22. Januar 1891 in Kulmbach als Sohn des Polizeiwachtmeisters Josef S. und seiner Ehefrau, geb. Heinemann. — Bildungsgang: 5 Klassen Volksschule; 5 Klassen Realschule. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: August 1914 Kriegsfreiwilliger im 1. Bayer. Fuß-Artl.-Regt.; im Felde bei 7./Res.-Fufi- Artl.-Regt. 1; Flandern; Durchbruchschlacht bei Gorlice; bis September 1915 Verfolgung; Herbstschlacht bei La-Basse; Januar bis September 1916 Verdun, darunter 3 Monate in vorgeschobener Stellung; Siebenbürgen, Rumänien; Dünaburg, Verfolgung der roten Garden; Flandern, Chemin des Dames, Aisne, Somme, Rückzugsgefechte; Unteroffizier d. Res.; viermal verwundet. E. K. I. und II.; Bayer. Verdienstkreuz m. Krone u. Schw. u. a. — Berufsgang u. a.: 1907 Inzipient am Amtsgericht München; nach Rückkehr aus dem Felde Prüfung zum mittleren Staatsdienst; 1920 Freikorps Oberland; Februar 1923 NSDAP; 1924 Großdeutsche Volksgemeinschaft; 1925 NSDAP (Mitgl. Nr. 426); Inhaber des goldenen Ehrenzeichens, des B.-Z. des Freikorps Oberland; Uschla-Vorsitzender; Kassenwart; stellv. Ortsgruppenleiter; Redner; 1933 Fachgruppenleiter des BNSDJ; Abteilungsleiter der Reichsleitung; Mitglied der Akademie für Deutsches Recht. — Spezialarbeitsgebiet: Strafprozeß. — Besondere Interessen: Musik.
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