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Das Deutsche Führerlexikon 1934-1935 – Die Reichsregierung 232 – 262

Das Deutsche Führerlexikon – Die Reichsregierung


1934-1935


Seite 232 – 262








Klaiber, Alfred, Oberbürgermeister, Dr. jur, Eßlingen am Neckar., Rathaus.


Geboren: 9. Dezember 1895 in Schwäb. Hall als Sohn des Rechnungsrats Ernst K. — Bildungsgang: Studium der Rechtswissenschaften in Tübingen und Heidelberg; 1922 Doktorprüfung; 1921 und 1924 Staatsprüfungen in Stuttgart. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Vom Frühjahr 1915 bis November 1918 Felddienst an der Westfront Hohenzollernsches Feld-Artl.-Regt. 13 bzw. Feld.-Artl.-Regt. 24 (Garnison Straßburg); Vizefeldwebel d. R. und Offiziersaspirant; später Mitglied der Tübinger Studentenbataillone zur Bekämpfung der Spartakisten in Stuttgart. E. K. 11.; Verwundetenabzeichen. — Berufsgang u. a.: Nach Abschluß der Staatsexamina kurze Zeit Rechtsanwalt in Ulm; sodann Übertritt in den höheren württ. Verwaltungsdienst; Regierungsrat und Amtsverweser auf verschiedenen Oberämtern; darauf bei der Min.-Abteilung für Bezirksund Körperschaftswesen; 10. Mai 1953 Ernennung zum Staatskommissar der Stadtgemeinde Eßlingen; am 29. Juli 1933 Oberbürgermeister der Stadtgemeinde Eßlingen (viertgrößte Stadt Württembergs); seit April 1933 Mitglied der NSDAP (Juristischer Mitarbeiter z. b. V. der Kreisleitung Eßlingen der NSDAP). — Spezialgebiete, Veröffentlichungen: Verschiedene Gebiete der öffentlichen Verwaltung, z. B. Verkehrsrecht, Feuerpolizeirecht, Beamtenrecht (insbesondere Dienststrafrecht); gelegentliche Aufsätze in der Tagespresse und in Fachzeitschriften. — Besondere Interessen: Kunst u. Kunstgeschichte; Theaterwesen. — Mitglied: BNSDJ; Vorsitzender d. Vorstands d. Württ. Landesbühne; Beirat der Württ. Landeswasserversorgung; Führerbeirat im Bezirksverband der Enz-Neckar-Werke; Wirtschaftsrat des Deutschen Auslandsinstituts u. a. m.


Klaiber, Rudolf, Polizeipräsident in Stuttgart und Präsident des Württ. Landeskriminalpolizeiamtes, Stuttgart-N, Adolf-Hitler-Str. 2.


Geboren: 50. Mai 1873 in Künzelsau (Württ.) als Sohn des damaligen Landrats und späteren Stadtdirektors und Regierungsdirektors in Stuttgart Gustav v. K. und seiner Ehefrau Berta, geb. Glock; die Vorfahren waren bis ins 17. Jahrhundert zurück ausnahmslos württ. höhere Beamte und Pfarrer. — Bildungsgang: Eberhard – Ludwigs – Gymnasium Stuttgart; Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Tübingen und Berlin. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1897/1912 und 1917/18, zuletzt als Hauptmann d. Res. Gren.-Regt. Königin Olga (1. Württ.) Nr. 119; Kriegsverwendung beim stellvertr. Generalstab der Armee als Leiter der Militär-Zentralpolizeistelle Württemberg. E. K. II. a. w. B. (vor Einziehung zum Heeresdienst); Württ. Wilhelmskreuz mit Schwertern; Bayer. Ludwigskreuz; Bulgarisches Offizierskreuz des Alexander-Ordens mit Kr. u. Schw.; österr. Militärverdienstkr. III. KI. m. Kriegsdekor. —• Berufsgang u. a.: Regierungsreferendar; Regierungsassessor; Amtmann und Oberamtmann (frühere württ. Bezeichnung für Regierungsrat und Landrat); Oberregierungsrat; seit Anfang 1914 Organisator und Leiter des Württ. Landespolizeiamts; seit 1923 Polizeipräsident in Stuttgart und Vorstand des Württ. Landeskriminalpolizeiamtes; Preisüberwachungskommissar für Württemberg; 1910/23 auch Dozent für öffentliches Recht an der Technischen Hochschule Stuttgart. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Kriminalistik; Aufsätze in Fachzeitschriften. — Mitglied: NS-Juristenbund; ord. Mitglied der Internationalen kriminalpolizeilichen Kommission; Mitglied der Internationalen kriminalistischen Vereinigung; Ehrensenator der Technischen Hochschule Stuttgart.


Klapper, Erich, Stabsleiter der NSBO, Berlin-Britz, Paster-Behrens-Straße 46.


Geboren: 15. Dezember 1897 zu Berlin. — Bildungsgang: Volksschule und höhere Fachschule für Textil- und Bekleidungsindustrie. — Militärzeit: Mit 18 Jahren Frontsoldat; 1916 verwundet; 1917 50 % kriegsbeschädigt entlassen. — Berufsgang u. a.: Führer des Frontbann Nord 15, Neukölln; 9. April 1926 Eintritt in die Partei (Mitglieds-Nr. 33 722); Februar 1926 SAF Neukölln; wegen der „Schlacht Alt-Landsberg“ 1926 fünf Monate Gefängnis; 1930 Ausbilder der SAR Neukölln; 1931 Adju. IV/3 Berlin; 1932 Stubaf IV/3; August 1932 Stabsleiter der Reichs-Betriebszellen- Abteilung; nach der Gleichschaltung (Mai 1933) Mitglied des Kleinen Konvents der DAF und Leiter des Personalamts des Gesamtverbandes der Deutschen Arbeiter.


Klauer, Georg, Präsident des Reichspatentamts, Berlin W15, Olioaer Platz 11.


Geboren: 9. Juni 1876 in Berlin als Sohn des Kaiserl. Marine-Oberingenieurs Gustav K. und seiner Ehefrau Martha, geb. Plüddemann. — Bildungsgang: Friedrich-Wilhelms- Gymnasium in Berlin bis 1894; Studium der Rechte in Tübingen, Freiburg i. Br., Leipzig und Berlin bis 1897. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: War wegen starker Kurzsichtigkeit nicht Soldat; hat den Krieg als Mitglied des Kaiserl. Motorbootkorps 1914/18 mitgemacht. E. K. II. — Berufsgang u. a.: 1898 Referendarexamen; seit 1903 Gerichtsassessor; seit 1909 Amtsrichter beim Amtsgericht Berlin-Schöneberg; seit 1911 Regierungsrat beim Reichspatentamt; seit 1924 Ministerialrat im Reichsjustizministerium; seit 50. Januar 1954 Präsident des Reichspatentamtes; Oktober 1925 Deutscher Delegierter auf der Internationalen Konferenz über gewerblichen Rechtsschutz im Haag; Mai 1928 Deutscher Delegierter auf der Internationalen Konferenz über Urheberrecht in Rom; Mai 1955 Deutscher Delegierter auf der Internationalen Konferenz über gewerblichen Rechtsschutz in London. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Rechtsgebiete des gewerblichen Rechtsschutzes, des Wettbewerbsrechts und des Urheberrechts (Entwurf der neuen Gesetze auf dem Gebiete des Patentrechtes und des Urheberrechts); Kommentare zur Zugabeverordnung, zum Patentanwaltsgesetz. — Mitglied: BNSDJ.


Klauke, Paul, Ministerialdirektor, Berlin- Nikolassee, v. Luck-Straße 54.


Geboren: 28. Dezember 1868 in Bremen als Sohn des Kaufmanns Hermann K.; arischer Abstammung. — Bildungsgang: Gymnasium in Bremen; Studium an den Universitäten Berlin und Freiburg i. Br. — Kriegsauszeichnungen: E. K. II.; China-Gedenkmünze; Verdienstkreuz für Kriegshilfe. — Berufsgang u. a.: 1895 höhere Verwaltungsprüfung für Post und Telegraphie; 1906 Postrat in den Bezirken Konstanz, Danzig und Gumbinnen; 1920 Oberpostrat im Reichspostministerium; 1925 Ministerialrat, dann Präsident der Oberpostdirektion Bremen; 1924 Ministerialdirektor im Reichspostministerium, Leiter des Postbauwesens, Haushalt- und Kassenwesens der Deutschen Reichspost. — Veröffentlichungen: Kommentar zum Betriebsrätegesetz.








Klausing, Friedrich, Dr. jur., o. Professor der Rechte an der J ohann- W olfgang- Goethe-Unioersität zu Frankfurt a.M., Frankfurt a. M.- Eschersheim, Willibrachtstr. 15.


Geboren: 19. August 1887 in M.-Gladbach (Rheinl.); Vorfahren väterlicher- und mütterlicherseits westfälische Hofbauern; arischer Abstammung. — Bildungsgang: Oberrealschule M.-Gladbach; Studium der Rechtsund Staatswissenschaften in Marburg, München, Berlin; 1909 Referendar. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1910 1. Kurh. Feld- Artl.-Regt. Nr. 11 Kassel; 1914/18 Teilnahme am Weltkrieg; Westfront (Roye, Verdun, Somme, Siegfried-Stellung, große Schlacht in Frankreich, Somme und Avregebiet); Leutnant d. Res., Kompanieführer. E. K. I. u. II.; Hess. Tapferkeitsmedaille. — Berufsgang u. a.: 1915 Dr. jur. und Privatdozent für deutsche Rechtsgeschichte, bürgerliches und Handelsrecht in Marburg; 1914 hauptamtl. Dozent an der Handelshochschule München; 1920 daselbst Professor und Direktor der Handelshochschule; 1921 o. Professor Universität Marburg; 1955 o. Professor Frankfurt a.M.; politisch als A.H. des Vereins Deutscher Studenten Betätigung in völkischer und sozialer Bewegung, Auslandsdeutschtum; Mitglied des Stahlhelms, bis Ende 1933 Führer des Ringes der Hochschullehrer im Stahlhelm; seitdem Führer in SA-Res. I; März 1934 mit dieser übergeführt zur SAReserve; seit 1930 Mitglied des Kampfbundes für Deutsche Kultur; ord. Mitglied der Akademie für Deutsches Recht (Ausschuß für Reform des Aktienrechts und Bank- und Börsenrechts). — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Handels-, Wirtschafts- und Arbeitsrecht, Genossenschaftsrecht; „Über Handelsgebräuche im Zahlungsverkehr mit Wechseln und Schecks“, 1915; „Die Zahlung durch Wechsel und Scheck“, 1919; „Goldmarkbilanz“, 1924; „Uneinheitliche Ausübung mehrerer Stimmen durch Einzelpersonen und Personenverbände“ (Beitrag zum allgemeinen Verbandsrecht), 1928; „Wechsel- und Scheckgesetzgebung“, 1929; „G.m.b.H.-Gesetz“, 1929; „Genossenschaft und Recht“, 1929; „Grundriß des Wechsel- und Scheckrechts“, 1930; „Wirtschaftsrecht“, 1931; „Reform des Aktienrechts“, 1933; zahlreiche Aufsätze über Gesellschaftsrecht, Bankrecht, Genossenschaftsrecht und Fragen des bürgerlichen Rechts in „Jurist. Wochenschrift“, „Archiv für bürgerliches Recht“, „Zentralblatt für Handelsrecht“, „Bank-Archiv“, „Deutsche JuristenZeitung“ usw. —■ Mitglied: Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen; Wissenschaftliche Vereinigung der Elsaß-Lothringer im Reich.


Klee, Eugen, Dr. jur., Dr. phil., Botschaftsrat der Deutschen Botschaft beim Heiligen Stuhl, Rom (125), Via Piave 23.


Geboren: 24. Dezember 1887 in Cochem a. d. Mosel; moselländische katholische Familie.— Bildungsgang: Hauslehrer, Kaiserin-Augusta- Gymnasium Koblenz a. Rh.; Studium der Rechts- und Staatswissenschaften an den Universitäten Lausanne, München, Berlin und Halle a. d. S.; längerer Studienaufenthalt im Ausland, insbesondere in Frankreich, Spanien und Italien; Referendarexamen am Oberlandesgericht Naumburg a. d. S.; Dr. jur. an der Universität Greifswald; Studium der Volkswirtschaft und der Philosophie; Dr. phil. an der Universität Königsberg i. Pr. — Militärzeit: Kriegsfreiwilliger 2. August 1914; infolge Operation dienstuntauglich. — Berufsgang u. a.: Referendar am Amtsgericht Cochem a. d. Mosel und am Landgericht I Berlin; Attache im Auswärtigen Amt; 1920 Legationssekretär an der Deutschen Botschaft beim Heiligen Stuhl; 1924 dort Gesandtschaftsrat; 1926 Konsul am Generalkonsulat New York; 1928 Stellvertr. Chef des Protokolls im Ausw. Amt; 1929 Legationsrat I. Kl.; 1931 Botschaftsrat an der Deutschen Botschaft beim Heiligen Stuhl.


Klein, Caspar, Erzbischof von Paderborn, Paderborn, Kampstraße 38.


Geboren: 28. August 1865 zu Elben, Krs. Olpe i. Westf. — Bildungsgang: Abiturientenexamen Ostern 1886 an dem Staatl. Gymnasium zu Paderborn; 4jähriges Studium der Philosophie und Theologie an der Universität Münster, an der Erzbischöfl. philos.-theolog. Akademie und im Priesterseminar zu Paderborn; Ostern 1890 Empfang der Priesterweihe. — Kriegsauszeichnungen: Verdienstkreuz für Kriegshilfe; Rote-Kreuz-Medaille III. KL; Verdienstkreuz I. Kl. des Preuß. Roten Kreuzes. — Berufsgang u. a.: Nach Empfang der Priesterweihe Ostern 1890 in der Seelsorge tätig bis Ostern 1911, und zwar in den Industriegroßstädten Bochum und Wanne-Röchlinghausen; zugleich von 1907 bis 1914 Diözesenpräses der katholischen Arbeitervereine der Erzdiözese Paderborn; April 1911 Ernennung zum Geistl. Rat am Bischöfl. Generalvikariat in Paderborn; 1912 Ernennung zum Domkapitular an der Kathedralkirche in Paderborn; in demselben Jahre Ernennung zum Generalvikar der Diözese Paderborn; 1920 Bestellung zum Kapitularvikar der durch den Weggang des Bischofs Dr. Carl Joseph Schulte als Erzbischof von Köln vakanten Diözese Paderborn; 30. April 1920 Wahl zum Bischof von Paderborn; am 19. Juni 1920 Präkonisation durch den Papst Benedikt XV.; am 1. August 1920 Empfang der Bischofsweihe; am 13. August 1930 Ernennung zum Erzbischof der neuerrichteten Erzdiözese Paderborn. — Spezialarbeitsgebiet: In zahlreichen längeren Hirtenbriefen Fragen pastoreller, religiös-sittlicher, charitativer Art behandelt. — Mitglied: Zahlreiche Vereinigungen, z. B. Görres-Gesellschaft, Deutsche Gesellschaft für christliche Kunst.


Klein, Friedrich, Pfarrer, Berlin-Charlottenburg 2, Jebensstraße 3, Sekretariat des Reichsbischofs.


Geboren: 3.November 1894 zu Heidenheim am Hahnenkamm (Bayern); stammt väterlicherseits aus alter fränk. Bauernfamilie, mütterlicherseits aus der bekannten Theologenfamilie Andreä. — Bildungsgang: Hum. Gymnasien zu Ansbach und Erlangen; theolog. Studium zu Erlangen. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1914/18 Soldat; Leutnant d. Res. im 19. Bayer. Inf.-Regt. E. K. I. u. II.; Bayer. Militärverdienstorden IV.; Verwundetenabzeichen. — Berufsgang u. a: Seit Mai 1922 Pfarrer in Grafengehaig im Frankenwald (Bayern); gründet Mai 1922 dort einen Wehrverband, den er im nationalsozialistischen Sinne erzieht und 1923 zur NSDAP überführt; seit 1927 für die NSDAP rednerisch tätig; bis Oktober 1933 Führer der Deutschen Christen in Bayern; seit Mai 1933 an den Vorbereitungen des Aufbaus der Deutschen Evangelischen Kirche beteiligt; seit Oktober 1933 in der Reichskirchenregierung tätig; Inhaber des goldenen Ehrenzeichens der NSDAP; Führer der Arbeitsgemeinschaft nationalsozialistischer evangelischer Geistlicher; Führer des Frauenwerks und des Männerwerks der Deutschen Evangelischen Kirche. — Veröffentlichungen: Aufsätze politischen, kirchenpolitischen und theologischen Inhalts, in Zeitungen, Zeitschriften. — Besondere Interessen: Kunst und Botanik.


Klein, Josef, Dr. phil., Düsseldorf-Oberkassel, Kaiser- Friedrich-Ring 3.


Geboren: 22. November 1890 in Köln; katholische Eltern; väterlicherseits seit vielen Generationen Bauern im Westerwald (Parscheid b. Asbach), mütterlicherseits Bauern aus Bensberg b. Köln. — Bildungsgang: Studium der Philosophie, Volkswirtschaft, Geschichte und Recht auf den Universitäten Freiburg und Marburg; Marburg 1918 zum Dr. phil. promoviert. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 2. August 1914 ins Feld; Schwerkriegsbeschädigter; später beim Generalkommando des VIII. A.-K. Koblenz. E. K. II.; Verwundetenabzeichen. — Berufsgang u. a.: Nach dem Kriege im aktiven Abwehrkampf gegen fremde Besatzung und Separatisten; Juli 1921 von der französischen Besatzungsbehörde mit Gefängnis und hohen Geldstrafen belegt; aktive Teilnahme gegen die Separatisten in Krefeld-Ürdingen; Januar 1921 Sozialsekretär der I. G. Farbenindustrie, WerkÜrdingen und Dormagen; 24. April 1932 preuß. Landtagsabgeordneter; Mitglied des Reichstags seit der 6. Wahlperiode 1932; am 15. Juni 1933 vom Führer zum Treuhänder der Arbeit für das Wirtschaftsgebiet Westfalen und Regierungsbezirk Düsseldorf ernannt (bis April 1934); Gaubeauftragter des Reichssportführers. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Gesellschaftsphilosophie und Arbeitsrecht; Verfasser von „Schlichtungsausschuß und Schlichtungsstelle“; Herausgeber von „Braune Wirtschaftspost“, Nationalsozialistischer Wirtschaftsdienst, Völkischer Verlag, Düsseldorf; viele Veröffentlichungen in Tageszeitungen und Zeitschriften. — Besondere Interessen: Seit Kriegsende führend in der sportlichen Jugenderziehung Deutschlands; seit November 1926 Inhaber der preuß. Adlerplakette für Verdienste in der Jugendwohlfahrt. — Mitglied: Führer des Westdeutschen Spielverbandes; Vorsteher des Instituts für Ständewesen; Mitglied einer Reihe von Sportorganisationen.


Klein, Wilhelm, Dr. med., Stadtmedizinalrat, Leiter des Berliner Gesundheitswesens, Berlin C 2, Fischerstraße 39—42.


Geboren: 31. Januar 1887 in Benrath a. Rh. aus einer alten Siegländer Industriellenfamilie. — Bildungsgang: Gymnasium in Rinteln; Medizinstudium in Tübingen, München, Berlin und Kiel; 1913 Promotion und Staatsexamen in Kiel; 1. Juli 1914 Approbation. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Seit 17. August 1914 Kriegsfreiwilliger im 1. Marine-Int.-Regt. Kiel; 1914/15 Frontdienst an der Westfront im Res.-Feld-Artl.-Regt. 51; von September 1916 ab Kommando zur Deutschen Militärmission in der Türkei; seit September 1918 bis März 1919 interniert in der Türkei, Palästina, Syrien, Anatolien; E. K. I. und II.; Eiserner Halbmond und Ehrenkreuz des österreichischen Roten Kreuzes mit der Kriegsdekoration. — Berufsgang u. a.: Zwei Jahre Assistent am Hygienischen Institut in Frankfurt a. M.; April 1921 staatsärztliche Prüfung, dann Abteilungsleiter im Hygien. Institut Rostock; von November 1921 ab Stadtmedizinalrat in Herne i. Westfalen; von 1926 ab Kreisarzt in St. Goarshausen, späterhin in Rüdesheim und Wiesbaden; 13. März 1933 Berufung zum Staatskommissar des gesamten Gesundheitswesens der Stadt Berlin; 1919 und 1920 Leiter der Ortsgruppe Neu- Isenburg der DNVP; 1920 Austritt aus der DNVP; Verhaftung im Ruhrkampf wegen Geheimbündelei, Verurteilung zu 4 Wochen Gefängnis und 1000 RM. Geldstrafe; 1932/33 Leiter der Ortsgruppe Wiesbaden des NSÄrztebundes; zur Zeit SS-Sturmbannführer beim Stab des Oberabschnitts Ost. — Spezialarbeitsgebiet und Veröffentlichungen: Rassenkunde, Erbbiologie: insgesamt 20 Veröffentlichungen : bakteriologisch-hygienisch, Blutgruppen (experimentell), auf dem Gebiet der Medizinverwaltung, bevölkerungspolitisch. — Mitglied: Führerrat des Deutschen Medizinalbeamtenvereins; Berliner Staatsmedizinische Akademie; Landesgesundheitsrat u. a. m.


Klein, Wilhelm, Gauarbeitsführer 1?, Bremen, Schüsselkorb J.


Geboren: 28. September 1884 in Veerssen b. Ülzen. — Bildungsgang: Lehrerseminar; Kunstschule. — Militärzeit: März 1915 als Ers.-Res. eingezogen zum Feld-Artl.-Regt. 10; von September 1915 bis Kriegsende im Felde; Leutnant d. Res. — Berufsgang u. a.: Sofort nach Kriegsende Führer in der Stadtwehr; Januar 1921 Eintritt in den Stahlhelm (Bund der Frontsoldaten); bis 1933 Gauführer und Landesführer von Oldenburg – Ostfriesland; Seminaroberlehrer; Oberzeiehenlehrer; von 1931 im Arbeitsdienst tätig; von 1. April 1933 bis 15. Oktober 1933 Bezirksführer des Arbeitsdienstes in Hannover; vom 15. Oktober 1933 ab Gauarbeitsführer im Arbeitsgau 17 (Niedersachsen-Mitte). — Besondere Interessen: Malerei, Graphik, Werkarbeit.








Kleinmann, Wilhelm, Ständiger Stellvertreter des Generaldirektors der Deutschen Ileidisbahn-Gesellschaft, Direktor, Berlin-Dahlem, Im Schwarzen Grund 6.


Geboren: 29. Mai 1876 in Barmen. — Bildungsgang: 1890/1900 Studium des Bauingenieurswesens an den Technischen Hochschiden Berlin und Hannover. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Rhein. Pionier-Bataillon 8. E. K. I. und II. und viele andere deutsche Kriegsorden sowie Orden der Verbündeten des Weltkrieges. — Berufsgang u. a.: Nach Bestehen der Regierungsbaumeisterprüfung von 1904 bis Kriegsausbruch bei der Eisenbahndirektion Elberfeld, bei der Generaldirektion der Elsaß-Lothringischen Reichseisenbahnen in Straßburg und bei der Eisenbahndirektion Saarbrücken; mit Beginn des Krieges auf dem westlichen und später auf dem östlichen Kriegsschauplatz im Feldeisenbahndienst; 1916 Betriebschef bei der Militäreisenbahndirektion 9 in Bukarest bis zum Rückmarsch der deutschen Truppen; 1918 mit besonderem Auftrage in Moskau und St. Petersburg; Mitte 1919 nach Wilna als Betriebschef der dortigen Militäreisenbahndirektion versetzt; wird gleichzeitig als Beauftragter des Feldeisenbahnchefs und des Ministers der öffentlichen Arbeiten der Deutschen Gesandtschaft in Kowno zugeteilt, um das in Litauen und Lettland zurückgebliebene Material zu sichern; 1920 nach Kattowitz als Dezernent berufen und am 1. April 1920 zum Oberregierungsbaurat und Betriebsleiter der Eisenbahndirektion Kattowitz ernannt; beteiligt sich an der Abwehr der polnischen Aufstände aktiv durch seine Maßnahmen als Betriebsleiter und als Angehöriger des deutschen Ausschusses; wird nach dem Genfer Diktat über die Teilung Oberschlesiens zu den Verhandlungen über die künftige Gestaltung der Oberschlesischen Eisenbahnen hinzugezogen; tritt Mitte 1922 nach Abtretung des entrissenen Gebiets als Betriebsleiter zur Reichsbahndirektion Oppeln; 1923 betriebstechnischer Leiter der Oberbetriebsleitung West in Essen; mit dem Ruhreinbruch erfolgt die Übersiedlung der Oberbetriebsleitung West nach Elberfeld; organisiert von dort aus den passiven Widerstand der deutschen Eisenbahnen und führt die Umleitungen um das besetzte Gebiet durch; wird 1924 zum Direktor bei der Reichsbahn befördert; am 1. Juni 1933 Präsident der Reichsbahndirektion Köln; gehört politisch seit Jahren der NSDAP an; als im Mai 1933 zur Klärung von Reichsbahnfragen ein Führerstab bei der Reichsbahn aus Vertrauensleuten der NSDAP gebildet wurde, wird ihm die Leitung dieses Stabes übertragen; wird am 25. Juli 1933 zum ständigen Stellvertreter des Generaldirektors der Deutschen Reichsbahn ernannt; Mitglied der Akademie für Deutsches Recht. — Spezialarbeitsgebiet: Betriebs- und Wirtschaftsfragen. — Besondere Interessen: Politische Fragen. — Mitglied: Reichsbund Deutscher Beamten; Senat der Reichsgemeinschaft der Technischen Wissenschaftlichen Arbeit; Werberat der Deutschen Wirtschaft.


Kleist, Walter, Präsident der Hamburgischen Gemerbekammer, Schlossermeister, Hamburg 23, Hasseibrookstraße 128


Geboren: 3. Juli 1895 in Hamburg; arischer Abstammung. — Bildungsgang: Realschule; Polytechnikum Strelitz; Kunstgewerbeschule Hamburg. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Kriegsfreiwilliger im Pionier-Batl. Nr. 9 zu Harburg; vom Sommer 1916 bis Kriegsende Frontdienst bei Pionier-Komp. 284; Leutnant d. Res. E. K. I. und II.; Hanseaten- Kreuz. — Berufsgang u. a.: Nach dem Kriege im Gau-Kampf bund des gewerblichen Mittelstandes, Hauptberufsgruppenleiter für Handwerk. Handel und Gewerbe; alsdann in der NS-Hago Gau-Betriebsgruppenführer für das Handwerk. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Handwerkliche Organisation, Handwerksfragen. — Besondere Interessen: Sammler alter Porzellane.


Klemm, Hanns, Fabrikdirektor, Regierungsbaumeister, Flugzeugbau, Böblingen i. Württemberg, Waldburgstr. 29.


Geboren: 4. April 1885 in Stuttgart; arischer Abstammung. —- Bildungsgang: Friedr.-Eug.- Kealschule in Stuttgart; Techn. Hochschule, Stuttgart. — Militärzeit: 1914/15 Dragoner- Kegt. 26 „König“; Kriegsfreiw.; als Unterotnzier wegen Krankheit entlassen. — Berufsa- i,1907 Reg.-Bauführer (Dipl.-Ing.); 1911 Reg.-Baumeister; 1907/09 Praxis bei der Generaldirektion der Württbg. Staatsbahn S,.d‘ Jalbrücken Schorndorf—Welzheim); 1909/10 Assistent des Lehrstuhls für Brücken, iunnel und Grundbau an der Technischen Hochschule in Stuttgart; 1910/11 Ingenieur für Eisenbeton- und Tiefbauten bei der *<ir™a Ret°n- u. Monier-Bau A.-G., Stuttgart; 1911/13 Ober-Ingenieur für Eisenbeton-Bau C. Baresel, Untertürkheim; Ober.-Ing. der Tiefbau A.-G. Gerber & Söhne, Stuttgart; 1915/17 Baudirigent bei der Kaiserlichen Werft, Danzig; 1917 Eintritt in den Flugzeugbau bei Abteilung DO des Zeppelin-Baus, Friedrichshafen; 1917/1918 Ober.-Ing. bei den Hansa-Brandenburgischen Flugzeugwerken; ab April 1918 Chefkonstrukteur der Flugzeugwerke Sindelfingen der Daimler-Benz A.-G.; 1919 Bau des ersten Leichtflugzeuges (Baumuster Klemm-Daimler L15); 1920/1927 Techn. Direktor des Karosseriewerkes Sindelfingen der Daimler-Motoren- Ges.; 1927 Gründung der Leichtflugzeugbau Klemm G. m. b. H.; seither Leiter und Chefkonstrukteur derselben. — Spezialarbeitsgebiet: Eisenbeton- und Flugzeugbau. — Besondere Interessen: Kunst; Philosophie; Geschichte; Nationalökonomie. — Mitglied: Verein Deutscher Ingenieure (VDI); Aero- Club von Deutschland (DLV).


Klemm, Kurt, Polizeipräsident, Recklinghausen, Polizeipräsidium.


Geboren: 19. Januar 1894 zu Mühlhausen i. Thür. (Regierungsbezirk Erfurt). — Bildungsgang: Vorschule, Gymnasium; sechssemestriges Studium der Rechts- und Staatswissenschaft in Göttingen, München, Freibürg und Marburg. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1915/18 Teilnahme am Weltkrieg als Kriegsfreiwilliger; später Leutnant d. Res. beim Jäger-Regt. z. Pf. Nr. 2 und Garde – Grenadier – Regt. Nr. 2; Juli 1918 schwer verwundet. E. K. I. und II.; Verwundetenabzeichen. — Berufsgang u. a.: 1915 Gerichtsreferendar; 1919 Regierungsreferendar; 1921 Regierungsassessor; 1928 Regierungsrat; 28. Februar 1933 Ernennung zum Polizeipräsidenten (zunächst vertretungsweise, später endgültig); bis 1920 parteilos; 1920/31 Mitglied der Deutschen Volkspartei; seit 1931 Mitglied der NSDAP.








Klipp, Carl Oskar, Dr. med., Arzt, Ministerialrat im Thür. Innenministerium, Weimar, Frauenplan 6.


Geboren: 28. Mai 1898 zu Marburg a. d. Lahn; Abstammung väterlicherseits (Schwalm) Beamte, Soldaten, Bauern, mütterlicherseits (Rheinland) Förster. — Bildungsgang: Oberrealschule; Approbation als Arzt (Marburg, Göttingen, Jena); prakt. Arzt in Gräfentonna in Thür. — Militärzeit: 1917/19 (30 % kdb.). — Berufsgang u. a.: Ärztliche Landpraxis; seit August 1930 Mitglied der NSDAP; Ortsgruppen- und Bezirksleiter; SSF, zuletzt Führer der 47. SS-Standarte; Mitglied des Reichstags der Nationalsozialistischen Revolution; Gau-Obmann des NS-Ärztebundes; Thür. Staatskommissar für das Gesundheitswesen; Beauftragter des Reichsärzteführers und des Reichssportführers; Amtsleiter der Landesstelle der Kassenärztl. Vereinigung Deutschlands in Thüringen; Leiter der Abtlg. Wohlfahrt und Gesundheit im Thür. Innen-Min.; Gebietsarzt der HJ Thüringen; Leiter des Sachverständigenbeirats für Volksgesundheit beim Gau Thüringen. — Mitglied: Ärzteschaft; Dozentenschaft d. Jenaer Universität.





Kliizsch, Ludwig, Genera Idirektor, Steglitz, Beymestraße ?.


Geboren: 16. September 1881 in Halle a. d. S. — Berufsgang u. a.: 12 Jahre bei J. I. Weber, Leipziger Illustrierte Zeitung, Leipzig, tätig, zuletzt als Direktor und Herausgeber von Exportzeitschriften; dann kaufmänn. Direktor der Deutschen Übersee-Dienst G. m. b. H. und in deren Auftrag gleichzeitig leitender Direktor der Deutschen Lichtbild-Gesellschaft E. V. sowie des Ausland-Verlages („Echo“ — „Export-Revue“); seit 1920 Generaldirektor des Scherl-Verlages, seit April 1927 zugleich Generaldirektor der Universum-Film-Aktiengesellschaft; in den Aufsichtsräten: Aktiengesellschaft für Filmfabrikation, Berlin (Vorsitzender), Auslandsverlag G. m. b. H., Ala-Anzeigen G. m. b. H., Österreichische Anzeigen-Gesellschaft A.-G., Vera Verlagsanstalt G. m. b. H. (Delegierter), Ostdeutsche Privatbank Aktiengesellschaft, Filmkreditbank G. m. b. H. (Mai 1933 stellvertr. Vorsitzender), Deutsches Nachrichtenbüro G. m. b. H. (2. Dezember 1933); Mitglied des Beirats der Berliner Industrie- und Handelskammer und des Werberats der deutschen Wirtschaft; Mitglied der Akademie für Deutsches Recht.





Klose, Waldemar, Stelloertretender Direktor der Atlantik- Gemeinschaft Hapag-Lloyd, Bremen, Verdener Str. 64.


Geboren: 27. August 1882 in Hemelingen b. Bremen; arischer Abstammung aus Bauernfamilie. — Bildungsgang: Bürgerschule Hamburg; Commercial College, Dundee i. Schottland. — Kriegsauszeichnungen: Eisernes Kreuz am weiß-schwarzen Bande; Verdienstkreuz für Kriegshilfe. — Berufsgang u. a.: Nach beendigter Schulzeit kaufmännischer Lehrling in der Norddeutschen Jutespinnerei und Weberei, Hamburg; sodann erste Auslandstätigkeit in der schottischen Jutemetropole Dundee; 1900 Rückkehr nach Deutschland, kaufmännische Tätigkeit in Bautzen und Nürnberg; 1901 bis Ende 1904 in den Vereinigten Staaten von Amerika in verschiedenen Städten des mittleren Westens; tritt Anfang 1905 in die Dienste des Norddeutschen Lloyd, Bremen, Abteilung Personenverkehr; Auslandsreisen nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika, Mexiko, dem nahen und fernen Osten, Indien, China und Japan; während des Krieges in Reichsdiensten als Prokurist der Reichsgetreidestelle, Berlin; dann Rückkehr zum Norddeutschen Lloyd; 1927 Handlungsvollmacht; 1930 Prokura für den Norddeutschen Lloyd; Übernahme der Leitung der Abteilung Kajüte innerhalb der Abteilung Personenverkehr des NDL; Berufung als Stellvertretender Direktor der Nordatlantik-Gemeinschaft Hapag-Lloyd. — Spezialarbeitsgebiet: Reederei, Personenverkehr. — Mitglied: NSBO.


Kloß, Richard, Dr. jur., Geheimer Rat, Präsident des Reichsfinanzhofes, München 27, Ismaninger Straße 109.


Geboren: 10. April 1867 in Waldenburg i. Sa. als Sohn des Kaufmanns Karl Theodor Kl. und seiner Ehefrau Helene, geb. Amthor; arischer Abstammung. — Bildungsgang: 1874 bis 1878 Bürgerschule Chemnitz; 1878/87 Gymnasium in Chemnitz; 1889/90 Universitäten Leipzig und Heidelberg. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1. Oktober 1890 bis 30. September 1891; Hauptmann d. L. a. D. E. K. am weißen Bande; Sächs. Kriegsverdienstkreuz. — Berufsgang u. a.: 1891/96 Referendar; 1896/99 Assessor und Hilfsrichter in Plauen i. Vogtl.; 1899/1905 Amtsrichter; 1905/06 Landrichter; 1906/08 Oberfinanzrat, dann Geh. Finanzrat und Vortr. Rat im Sächs. Finanzministerium; Sächs. Geh. Rat (30. September 1918); 1918 Reichsfinanzrat, Mitglied des Reichsfinanzhofs; 1921 Senatspräsident beim Reichsfinanzhof; 1934 Präsident des Reichsfinanzhofs. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Verfasser des „Sächs. Landesprivatrechts“, 1904 (3. Auflage 1906); Systematische Darstellung des Inhalts der Reichsabgabenordnung, 1920 (6. Auflage 1924); Umsatzsteuergesetz; Handkommentar (mit Popitz u. Grabower) (3. Auflage 1928); Ausführliche Reichsabgabenordnung und Umsatzsteuerrecht in verschiedenen Fachzeitschriften. -— Besondere Interessen: Geschichte; Sammlung von Briefmarken. — Mitglied: BNSDJ; Deutscher Sprachverein.


Kluge, Hans, o. Prof., Rektor der Techn. Hochschule in Karlsruhe, Karlsruhe, Mathystraße 40.


Geboren: 9. August 1881 in Muschwitz (Meckl.) als Sohn des Rittergutspächters W. K.; Vorfahren väterlicher- und mütterlicherseits Landwirte und Bauern in Mecklenburg und Holstein. — Bildungsgang: Realgymnasium Rostock; Technische Hochschule München; 1905 Dipl.-Ing.-Prüfung. — Militärzeit: Während des Krieges für Kriegsschiffbau reklamiert. — Berufsgang u. a.: 1905/07 Konstrukteur bei der Maschinenfabrik Cyclop, Berlin N; 1907/24 Konstrukteur, Betriebsingenieur, Oberingenieur bei den Vulcanwerken A.-G. in Stettin und Hamburg; Berufung auf den Lehrstuhl für Maschinenelemente und Kraftwagen an der Techn. Hochschule Karlsruhe; 1927/28 Rektor der Techn. Hochschule Karlsruhe; 1933 zum Rektor zur Gleichschaltung der Techn. Hochschule Karlsruhe gewählt; 1. Oktober 1933 vom Ministerium des Kultus und Unterrichts auf Grund der neuen bad. Hochschulverfassung zum -„t°r ernannt. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Schiffsmaschinenbau, Maschinenelemente, Kraftwagen; allgem. Hochschul- und Studienangelegenheiten. —■ Besondere Interessen: Weidgerechte Jagd; Hege des Wildes. —- Mitglied: Verein D. Ing.; Schiffbautechnische Gesellschaft; NS-Lehrerbund; Stahlhelm; Vorstand d. Bezirksvereins Karlsruhe des Allg. Deutschen Jagdschutzvereins.


Knapp, GustaD, Präsident, Vorstand der mürtt. Ministerialabteilung für Bezirks- und Körperschaftsoerroaltung, Stuttgart-W., Rotenroaldstraße 63.


Geboren: 15. August 1871 in Stuttgart. — Bildungsgang: Gymnasium Stuttgart; ev. Seminare in Maulbronn und Blaubeuren; Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Tübingen und Berlin. — Berufsgang u. a.: 1909 bis 1913 Oberamtmann (Landrat) in Balingen; dann als Regierungsrat und Ministerialrat im Innenministerium; seit 1932 jetzige Stellung. — Mitglied: BNSDJ.


Knaut, Karl, Ministerialdirektor im Reichsoerkehrsministerium, Berlin W 50, Luitpoldstraße 6.


Geboren: 10. März 1871 in Hannover. — Bildungsgang: Ratsgymnasium in Hannover bis 1890; 1890/94 Studium auf der Techn. Hochschule Hannover, Bauingenieurwesen. —• Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1895/96 Einj.-Freiw. im Füs.-Regt. Nr. 73 in Hannover; 1914 im Weltkrieg an der Front; 1915 verwundet und von da ab bis Kriegsende im Dienst des Feldeisenbahnchefs. E. K. II.; Kgl. Bayer-Verdienstorden IV. Kl. m. Schw. — Berufsgang u. a.: 1894 Regierungsbauführer, tätig bei der Eisenbahndirektion Hannover; 1899 Regierungsbaumeister bei den Eisenbahndirektionen Hannover und Berlin; 1904 bis 1906 Hilfsarbeiter im Preuß. Ministerium der öffentlichen Arbeiten; 1906/10 Regierungsund Baurat im Preuß. Finanzministerium; 1910 Geh. Finanzrat und Vortr. Rat im Finanzministerium; 1913 Geh. Oberfinanzrat; 1920 in das Reichsfinanzministerium übernommen; 1924 Referent im Reichsverkehrsministerium; 1926 Ministerialdirektor.





Kneip, Gustav Wilhelm, Dr. jur., Präsident des Bundesamts für das Heimatnoesen, Berlin-Zehlendorf, Schrockstraße 16.


Geboren: 4.Oktober 1881 in Saaralben i.Lothr.; preuß. Abstammung (Rheinprovinz); evang. — Bildungsgang: Hum. Gymnasium zu Metz; Universität Straßburg i. Els. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1903/04 Einj.-Freiw. beim Fuß-Artl.-Regt. Nr. 10; 1908 Leutnant d. Res.; im Weltkrieg vom 31. Juli 1914 bis 12. November 1918 als Leutnant und Adjutant, als Oberleutnant und Hauptmann in der Stellung eines Batterieführers. Mehrere Kriegsauszeichnungen. — Berufsgang u. a.: 1903 Referendar; 1905 Dr. jur.; 1908 Gerichtsassessor; 1914 Amtsrichter; 3. Juni 1914 Regierungsrat und planmäßiger Referent im Ministerium für Elsaß-Lothringen; 31. Dezember 1918 durch die französische Militärbehörde seiner elsaß-lothring. Dienststelluhg enthoben; 16. Januar 1919 aus Elsaß-Lothringen ausgewiesen; 1919/20 Leiter der Reichsübernahmestelle für elsaß-lothring. Flüchtlinge in Offenburg i. Bad.; 1920 Ministerialrat im Reichsministerium des Innern; als solcher von 1921/23 Leiter der Zweigstelle Lahr des Reichsministeriums des Innern; 1930 Präsident des Bundesamts für das Heimatwesen. — Veröffentlichungen: Auf dem Gebiet des ehelichen Güterrechts in Verbindung mit Lebensversicherungsrecht; Staatsangehörigkeitsfragen; Fürsorgerecht. — Besondere Interessen: Musik und philosophische Literatur. — Mitglied: BNSDJ; SA-Reserve II.


Knipfer, Kurt, Dr.-Ing. e. h., Ministerialrat, Leiter der Abteilung des zivilen Luftschutzes im Reichsluftfahrtministerium, Berlin-Schlachtensee, Niklasstraße 66.


Geboren: 7. Juni 1892 in Altenburg i. Thür, als Sohn des verstorbenen Friedrich K. — Bildungsgang: Herzog-Ernst-Realgymnasium in Altenburg i. Thür, bis 1911; Eintritt als Fahnenjunker in das 2. Thür. Inf.-Regt. Nr. 32; 18. November 1911 Fähnrich; 18. August 1912 Leutnant mit Patent vom 23. August 1910; 1. Oktober 1913 kommandiert zur Fliegertruppe zwecks Ausbildung als Flugzeugführer. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 27. Januar 1916 Oberleutnant; Dienst in der Fliegertruppe bei verschiedenen Fliegerabteilungen im Westen und Osten, bei der Inspektion der Fliegertruppe Berlin und als Adjutant des Kommandeurs der Flieger, A.-O.-K. A; 31. Januar 1919 Abschied aus dem Heer als Hauptmann a. D. E. K. I. und II.; Ritterkreuz II. Kl. m. Schw. des Herzogi. Sächs.-Ernestin. Hausordens; Ilerzogl. Sächs.- Mein. Kriegsverdienstkreuz; Flugzeugführerabzeichen; Flieger-Erinnerungsabzeichen. — Berufsgang u. a.: 1. November 1919 Verwendung im Preuß. Ministerium des Innern als Referent für die technischen Angelegenheiten der Polizei, zunächst als Polizeihauptmann; 27. Juni 1923 Regierungsrat im Preuß. Ministerium des Innern; 1. Mai 1925 Regierungsrat im Preuß. Ministerium für Handel und Gewerbe, Luftfahrt-Referat; 15. September 1926 Oberregierungsrat daselbst; 1. November 1927 Ministerialrat daselbst; 1. April 1933 Leiter der Abteilung des zivilen Luftschutzes im Reichsluftfahrtministerium. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Aufbau des zivilen Luftschutzes im Reich; Herausgeber des Sammelwerkes „Der Zivile Luftschutz“, 1934.


Knofe, Oskar Paul, Polizeipräsident, Polizei-Oberstleutnant, Leipzig N 22, Cöthener Str. 60.


Geboren: 14. Mai 1888 in Pirna a. d. Elbe; die Familie stammt väterlicherseits aus Priebus i. Schles. — Bildungsgang: Volksschule Pirna; Gymnasien in Dresden und Freiberg i. Sa.; Reifezeugnis; Fahnenjunker im Inf.-Regt. Nr. 178 in Kamenz i. Sa. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Leutnant 15. August 1908; ab 22. März 1911 zur Ausbildung als Flieger zur Kgl. Pr. Lehr- und Versuchsanstalt des Militärverkehrswesens dauernd kommandiert: 1. Oktober 1912 — bei Gründung — zur Fliegertruppe versetzt; 1. Februar 1914 3. Kompanie Fliegerbataillon I, Großenhain; Weltkrieg im Westen und Osten sowie vom 6. Juli 1917 bis 8. April 1918 bei der Heeresgruppe Jilderim in Syrien; Oberleutnant 16. Mai 1915; Hauptmann 30. November 1917; nimmt Abschied am 25. Mai 1920. E. K. I. und II.; Sächs. Mil.-St. Heinrichs- Orden u. a. — Berufsgang u. a.: 1. Februar 1924 Eintritt in die Hilfspolizei; Führer der Hilfspolizei-Inspektionen Plauen i. Vogtl.; 30. November 1924 Übernahme in die Landespolizei; 1. Juni 1933 Polizeimajor; 9. November 1933 Polizeioberstleutnant; 14. März 1933 mit Führung der Geschäfte des Polizeipräsidiums Leipzig beauftragt; 1. Juni 1933 Amtsbezeichnung Polizeipräsident. — Mitglied: Führer der Flieger-Ortsgruppe des Deutschen Luftsport-Verbandes.


Knust, Bernhard, Dr. jur., Präsidialmitglied und Geschäftsführer der Reichsrundfunkkammer, Berlin-Frohnau, Sigismundkorso 19.


Geboren: 16. Oktober 1893 zu Harburg a. d. Elbe; arischer Abstammung.— Bildungsgang: Realgymnasium, Abitur; Rechtsstudium in Marburg a. d. Lahn und Würzburg; in Marburg zum Dr. jur. promoviert. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1914/18 Weltkrieg. E. K. II. — Berufsgang u. a.: 1921/23 Gerichtsreferendar in Bad Wildungen und Hannover; 1923/27 als Geschäftsführer und Syndikus im Großhandel tätig; 1928/33 Leiter der Personal- und Rechtsabteilung eines großen Industriebetriebes; sodann Syndikus der Nationalsozialistischen Rundfunkkammer, des Reichsverbandes Deutscher Rundfunkteilnehmer e. V. und des Deutschen Funktechnischen Verbandes sowie des Deutschen Amateur- Sende-Dienstes und anderer Funkverbände; seit dem 15. November 1933 Präsidialmitglied und alleiniger Geschäftsführer der Reichsrundfunkkammer.








Knuth, Hans, General a. D., Präsident des deutschen Kartells für Jagd- und Sportschießen, Berlin- Lichterfelde, Marthastraße 4a.


Geboren: 11. Dezember 1875 zu Rutenberg (Krs. Templin); aus alter arischer Beamtenfamilie. — Bildungsgang: Abiturient eines hum. Gymnasiums (Pädagogium derFranckeschen Stiftungen) zu Halle a. d. S. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Aktiver Offizier bis 1929. E. K. I. und II.; Ritterkreuz des Hohenzollernschen Hausordens m. Schw. und andere Orden. — Berufsgang u. a.: Gehört als Offizier keiner Partei an, auch nicht nach Verabschiedung; April 1933 in die NSDAP eingetreten; Präsident der deutschen Versuchsanstalt für Handfeuerwaffen e. V., Berlin-Wannsee; Präsident des deutschen Kartells für Jagd- und Sportschießen; 1. Vorsitzender der Abteilung C Kleinkaliberschießen des deutschen Kartells für Jagdund Sportschießen; 1. Vorsitzender des Landesvereins Groß-Berlin des Allgemeinen Deutschen Jagdschutz-Vereins.








Koch, Erich, Oberpräsident, Staatsrat und Gauleiter, Königsberg i. Pr., Oberpräsidium, Mitteltragheim.


Geboren: 19. Juni 1896 in Elberfeld. — Bildungsgang: Volks-, Mittel-, Handelsschule in Elberfeld; dreijährige kaufmännische Lehrzeit; dann Anwärter für den mittleren nichttechnischen Eisenbahndienst. — Militärzeit: Frontsoldat von 1915/18; Mitkämpfer von Albert Leo Schlageter; Oberschlesienkämpfer. — Berufsgang u. a.: Wird wegen der Teilnahme am Ruhrkampf von den Franzosen verhaftet; von 1922/28 Mitglied der Gauleitung Ruhr der NSDAP; wird 1926 wegen seiner politischen Tätigkeit aus dem Eisenbahndienst entlassen; seit 1928 Gauleiter des Gaues Ostpreußen; Mitglied des Reichstags seit der 5. Wahlperiode 1930; Führer des nationalsozialistischen Bauern- und Siedlerbundes; Preuß. Staatsrat; Präses der Provinzialsynode; Urheber und Verfechter des Ostpreußenplanes; Gründer der „Preuß. Zeitung“ in Königsberg (parteiamtl. Organ, größte Auflage aller ostpreußischen Tageszeitungen). — Veröffentlichungen: Verfasser des Buches: Die NSDAP





Koch, Walter Franz, Dr. jur., Dr. med. oet. h. c., a. o. Gesandter und beoollm. Minister des Deutschen Reiches in der Tschechoslowakei, Prag.


Geboren: 18. Mai 1870 in Chemnitz; Vollarier. — Bildungsgang: Gymnasium Chemnitz; Universitäten Berlin, Leipzig; Akademie Lausanne. — Kriegsauszeichnungen: E. K. am weißen Bande; verschiedene Kriegsverdienstorden. — Berufsgang u. a.: Vorbereitungsdienst bei Gerichten; Anwalt; Polizeidirektion Leipzig; Stadtrat Dresden; 1900 Gründer und Direktor der Grundrenten- und Hypothekenanstalt der Stadt Dresden; 1906 Stadtrat in Dresden; 1910 Vortr. Rat im Ministerium des Innern; 1917 Ministerialdirektor; 1918 Kgl. Minister des Innern; 1919 Gesandter des Freistaates Sachsen in Berlin; 1921 Reichsgesandter in Prag.


Köcher, Otto, Dr. jur., Generalkonsul, Barcelona, Apartado 33.


Geboren: 15. Januar 1884 in St. Ludwig (Ober-Elsaß); Vater Preuße, Mutter Baslerin. — Bildungsgang: Primarschule und Humanistisches Gymnasium (Pädagogium) in Basel; von 1902 bis zum Referendarexamen 1906 Rechtsstudium in Bonn, Freiburg, Berlin und Marburg; seit 16. Januar 1911 preuß. Gerichtsassessor; bis April 1912 Sprachstudien in London und Paris. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Im Juli 1918 als Rittmeister d. Res. aus dem Heeresdienst entlassen. E. K. IL; H. H.; Bremer Hanseatenkreuz; Österreich. Mil.-Verd. 3.; O. F. 2.; T. H. — Berufsgang u. a.: April 1912 als Assessor in das Auswärtige Amt eingetreten; September 1913 bis Kriegsausbruch Vizekonsul in Neapel; 1914/18 Kriegsteilnehmer; 1919/30 Legationsrat bei den Gesandtschaften in Bern und Mexiko; 1931 Vortragender Legationsrat im Auswärtigen Amt; 1933 Generalkonsul I. Klasse in Barcelona.








Köhler, Bernhard, Leiter der Kommission für Wirtschaftspolitik der NSDAP, München, Reichsleitung der NSDAP.


Geboren: 30. Dezember 1882 in Greiz i. Vogtland; stammt väterlicherseits von Salzburger Vertriebenen (1752), Soldaten, Geistliche, Beamte; mütterlicherseits oberfränkisch (Gewerbetreibende u. Industrielle). — Bildungsgang: Hum. Gymnasium; Studium der Naturwissenschaften, Psychologie; nach d. Kriege Volkswirtschaft; prakt. Betätigung in wirtsch. Unternehmungen. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Kriegsfreiwilliger; M.-G.- Schütze, Gewehrführer, Zugführer, Komp.- Führer; M.-G.-Offizier beim Regimentsstab; 1914/18 ununterbrochen Westfront. E. K. I. und II.; Bayer. Militärverdienstorden m. Kr. — Berufsgang u. a.: Beginnt 1919 öffentliche Tätigkeit in Fühlung mit Dietrich Eckardt, Gottfried Feder u. a.; 1920 Schriftleiter des „Völkischen Beobachters“; gemeinsame Versammlungen mit Adolf Hitler; 1930 nach Unterbrechung Wiederaufnahme aktiver politischer Betätigung; 1931 Grundlegung der Propaganda der NSDAP für die Beseitigung der Arbeitslosigkeit; Eintritt in die Reichsleitung der NSBO für Bearbeitung von Arbeitslosenfragen; 1932 Eintritt in die Wirtschaftspolitische Abteilung der Reichsleitung; Ende 1932 Stabsleiter der Wirtschaftspolitischen Abteilung unter Leitung von Walther Funk und Gottfried Feder; 15. Dezember 1932 stellvertretender Leiter der Kommission für Wirtschaftspolitik unter Walther Funk; 15. Juli 1955 Leiter der Kommission für Wirtschaftspolitik. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Grundlegung der politischen und wirtschaftlichen Methoden der Beseitigung der Arbeitslosigkeit; Propaganda der Forderung „Recht auf Arbeit“ als unbedingte Forderung des Nationalsozialismus; wichtige Aufsätze: „Arbeitslosigkeit“, NS-Monatshefte, Heft 19/31; „Sofortprogramm der Arbeitsbeschaffung“, NS-Monatshefte, Heft 23/32; „Recht auf Arbeit“, NS-Monatshefte, Heft Nr. 28/32.


Köhler, Erich, Präsident der Industrie- und Handelskammer für Oberfranken, Bayreuth, Dürschnitz 7.


Geboren: 13. Oktober 1888 in Homburg (bayr- Rheinpf.); Abstammung aus einem rein arischen, urkundlich bis zum Jahre 1540 als Beamtenfamilie nachweisbaren hessischen Stamm. — Bildungsgang: 3% Volksschule; 9 Jahre humanist. Gymnasium; bis 1909 Kriegsschule München. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1907/19; von 1909/19 aktiver Offizier; 1908 Fähnrich; 1909 Leutnant; 1915 Oberleutnant; 1914 schwer verwundet durch Granatkopfschuß; Verwendung in höheren Adjutantenstellen der Militärverwaltung im Osten und im Stabe des Gen.- Gouvernements Warschau; Maschinengewehr- Komp.-Führer an der Westfront; Brigade- Adjutant der 10. bayer. Res.-Inf.-Brigade; 1918 nach Kriegsende als kgl. bayer. Hauptmann freiwillig aus dem Heere ausgeschieden. E. K. I und II; Bayer. Militärverdienstorden 4. Kl. mit Schwertern; Ritterkreuz des Sächs. Albrechtsordens 2. Kl. mit Schwertern; Verwundetenabzeichen in Schwarz. — Berufsgang u. a.: 1919 Lehrling bei der Bayer. Handelsbankfiliale Bayreuth; 1920 Spinnereiarbeiter; 1921/25 kaufmännische Tätigkeit in der Neuen Baumwollen-Spinnerei Bayreuth; 1926 Direktor; seit 1932 alleiniger Vorstand der Neuen Baumwollen-Spinnerei Bayreuth. — Mitglied: Präsident der Industrie- und Handelskammer für Oberfranken; Verwaltungsrat der Deutschen Reichsbahngesellschaft; Verwaltungsrat der Bayer. Landesgewerbe- Anstalt; Handelsrichter beim Landgericht Bayreuth; Mitglied des Vorstandes des Bayerischen Industriellen – Verbandes, München, und Vorsitzender der Ortsgruppe Bayreuth; Mitglied des Vorstandes des Verbandes Südd. Textilarbeitgeber; Mitglied des Steuerausschusses des Reichsstandes der Deutschen Industrie, Berlin.


Köhler, Friedrich, Gauarbeitsführer 16, Oberstleutnant a. D., Chemnitz, Arbeitsgauleitung 16.


Geboren: 23. Februar 1877 in Metz (Elsaß- Lothringen); Eltern gebürtige Sachsen. — Bildungsgang: Fürsten- und Landesschule St. Afra zu Meißen. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1. April 1896 eingetreten beim ehern. Kgl. Sächs. Inf.-Regt. Nr. 102 in Zittau als Fahnenjunker; 1911 Hauptmann und Kompagniechef im ehern. Kgl. Sächs. Inf.- Regt. Nr. 179 in Wurzen; 6. August 1914 als Führer der aktiven Kompanie ins Feld; Bataillonskommandeur; nach dem Kriege Grenzschutz Südlitauen; von Herbst 1919 ab vorläufige Reichswehr; vom 1. Januar 1921 bis 31. März 1927 Bataillonskommandeur im 11. (Sächs.) Inf.-Regt. in Leipzig. E. K. I. und II.; Ritterkreuz des Sächs. Militär-St- Ileinrichs-Ordens; Sächs. Albrechts-Orden m. Krone u. Schw.; Ritterkreuz des Preuß. Hausordens v. Hohenzollern. — Berufsgang u.a.: Seit 1930 Mitglied der NSDAP.


Köhler, Raimund, Dr. phil. et jur., Präsident des Leipziger Messeamts, Leipzig C 1, Markt 4.


Geboren: 13. Dezember 1878 in Meißen; Vater Prof. Dr. Theodor K., St. Afra, Meißen, Mutter Vincart-Girandi, Großvater Joh. Aug. K., Schulrat und Begründer der Seminaranstalt in Grimma. — Bildungsgang: Reifeprüfung auf der Fürsten- und Landesschule St. Afra in Meißen; höhere Postlaufbahn; rechts- und staatswissenschaftliche Studien in Berlin, Genf, Heidelberg und Leipzig; 1907 in Heidelberg zum Dr. phil., 1911 in Leipzig zum Dr. jur. promoviert. — Kriegsauszeichnungen: E. K. II am weiß-schwarzen Band; Preuß. Kriegshilfekreuz; Bayerisches Ludwigskreuz. — Berufsgang u. a.: 1909/12 Dozent an der Handelshochschule Leipzig; 1913 Syndikus beim Centralverband Deutscher Industrieller; bekleidet dieses Amt ab 1914 zugleich beim Kriegsausschuß der Deutschen Industrie; 1916 Geschäftsführer der Zentralstelle für Interessenten der Leipziger Messe; bei Gründung des Messeamts 1917 dessen Vorstand; 1924/32 Stadtverordneter in Leipzig; 1930 Vorsitzender der Vereinigten Bürgerfraktion. —- Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Begründer und langjähriger Herausgeber der Post- und telegr.-rechtlichen Entsch., Beilage d. Blätter für Post und Telegraphie; Abhandlungen öffentl.-rechtl. und volksw. Inhalts in Zeitungen und Tagesblättern; seit 1917 zahlreiche Abhandlungen über die Leipziger Messe. — Besondere Interessen: Familiengeschichte. — Mitglied: Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen; Reichsverband Deutscher Schriftsteller e. V. sowie zahlreiche wissenschaftliche u. künstlerische Vereinigungen.


Köhler, Walter, Ministerpräsident in Baden, Weinheim (Baden).


Geboren: 30. September 1897 in Weinheim als Sohn des Kaufmanns Julius K. — Bildungsgang: RealgymnasiumWeinheim; Einj.- Zeugnis. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: August 1914 Kriegsfreiwilliger im Res.- Regt. 109; 1. Juli 1916 verwundet in englische Gefangenschaft. E. K. II. — Berufsgang u. a.: 1912/14 Banklehre; ab 1918 im elterlichen Geschäft (Groß- und Kleinhandel in Kolonialwaren); 1918/23 DNVP und Schutzund Trutzbund; 1923/24 Völkischer Block (NSDAP); 1924 NSDAP; Gründer der Ortsgruppe Weinheim der NSDAP; Kreisleiter; Stadtverordneter; 1928 Landtagsabgeordneter in Baden; Fraktionsführer im Landtag; 1929 stellvertretender Gauleiter; 1933 Finanz- und Wirtschaftsminister und Badischer Ministerpräsident.








Köhn, Carl Martin, Dramaturg, Berlin- eu-Tempelhof, Berliner Str. 19.


Geboren: 30. Oktober 1895 in Anklam; arischer Abstammung; Vorfahren Ackerbürger, Schmiedemeister. — Bildungsgang: Realgymnasium. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Bis März 1918 Soldat; 2 Verwundungen. Eis. Verwundeten-Abzeichen. — Berufsgang u. a.: 1926/29 Theaterkritiker in der Nachtausgabe; Kulturpolitischer Kampf gegen die Verjudung des Theaters, speziell gegen Jeßner, Kortner und Piscator; 1929 bis 1932 polit. Feuilletonist im „Tag“; FemeAbwehrkampf; Polemiken gegen die Politisierung der Justiz; vom Jahre 1927 ab gleichzeitig Mitarbeit beim „Angriff“ (Pseudonym Bar Kochbar und Antäos); Januar 1931 Hauptschriftleiter der „Zeitlupe“, satirisches Organ; seit September 1931 Berliner Schriftleiter der „Brennessel“ (Pseudonym Lanzelot); Mitbegründer des Reichsverbandes deutscher Rundfunkteilnehmer. — Mitglied: Reichsverband der deutschen Presse, Leiter des Fachausschusses der Kritiker; Erster Vorsitzender des Vereins Berliner Presse.





Koellreutter, Otto, Dr. jur., o. Professor des öffentlichen Rechts an der Universität München, P ull ach b. München, Margaretenstr. 6


Geboren: 26. November 1883 als Sohn des Stadtpfarrers in Freiburg i. Br.; Vorfahren 1733/1806 Joseph Gottlieb K., berühmter Naturforscher in Karlsruhe; Mutter geb. von Clermont, Hugenottenfamilie. ■—■ Bildungsgang: Hum. Gymnasium; Rechtsstudium an den Universitäten Rom, Grenoble, Berlin, Freiburg; Referendar und Regierungsassessor in Baden; mehrere Studienreisen nach England; 1908 Dr. jur. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1902/03 Militärzeit beim Feld-Artl.-Regt. 76 in Freiburg; 1906 Leutnant d. Res.; 1914/18 im Feld-Artl.- Regt. 80 an der Westfront; Teilnahme an allen Schlachten des Regiments; zuletzt Hauptmann d. Res. und Abteilungskommandeur. E. K. I. und II.; Ritterkreuz des Zähringer Löwen; Ritterkreuz des militärischen Karl – Friedrich – Verdienstordens. — Berufsgang u. a.: 1912 Privatdozent Universität Freiburg; 1918 a. o. Professor daselbst; 1920 o. Professor Universität Halle; 1921 o. Professor an der Universität und Oberverwaltungsgerichtsrat am Thüringischen Oberverwaltungsgericht Jena; 1930 Mitvertreter Thüringens im sog. Polizeikostenstreit gegen das Reich vor dem Staatsgerichtshof; 1935 Mitglied des Staatsgerichtshofs des Deutschen Reichs; 1933 o. Professor an der Universität München; Herausgeber des Jahrbuchs des öffentlichen Rechts, Mitherausgeber des Archivs des öffentlichen Rechts, des Reichsverwaltungsblatts und des Verwaltungsarchivs sowie der Zeitschrift für Politik; Mitglied der Sektion für Staats- und Wirtschaftskunde in der Deutschen Akademie; ordentliches Mitglied der Akademie für Deutsches Recht. — Veröffentlichungen (Auswahl): „Die Staatslehre Oswald Spenglers“, 1924; „Staat, Kirche und Schule im heutigen Deutschland“, 1926; „Der deutsche Staat als Bundesstaat und als Parteienstaat“, 1927; „Die Krisis der deutschen Staatslehre“ in Südd. Monatsheften, 1929; „Integrationslehre und Reichsreform“, 1929; „Der englische Staat der Gegenwart und das britische Weltreich“, 1930; „Reichstagswahlen und Staatslehre“, 1930; „Zur Krise des liberalistischen Staatsdenkens“ in Zeitschrift für Politik, 1931; „Parteien und Verfassung im heutigen Deutschland“, 1932; „Der nationale Rechtsstaat, zum Wandel der deutschen Staatsidee“, 1932; „Volk und Staat in der Verfassungskrise“, 1933; „Vom Sinn und Wesen der nationalen Revolution“, 1933; „Die nationale Revolution und die Reichsreform“, 1933; „Grundriß der Allgemeinen Staatslehre“, 1933; „Der deutsche Führerstaat“, 1934; „Die Gestaltung der deutschen politischen Einheit“, 1954. — Mitglied: Institut international de droit public.


Kölsch, Karl, Präsident der Reichspostdirektion Frankfurt a. Oder, Frankfurt a. Oder, Wilhelmplatz 3—5.


Geboren: 9. November 1878 in Mannheim; aus einer fränkischen Bürgerfamilie. — Bildungsgang: Karl – Friedrich – Gymnasium in Mannheim. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1899/1900 Einj.-Freiw. beim 2. Bad. Grenadier-Regt. Kaiser Wilhelm I. Nr. 110; im Krieg bei der Nachrichtentruppe, zum Leutnant d. Landw. I befördert; 1914/17 auf deutschen und Balkan – Kriegsschauplätzen, dann beim Chef des Nachrichtenwesens im Großen Hauptquartier. E. K. II.; Ritterkreuz II. Kl. des Bad. Ordens vom Zähringer Löwen mit Eichenlaub und Schwertern; Österr. Militärverdienstkreuz III. Kl. mit Kriegsdekoration; Türk. Eiserner Halbmond. — Berufsgang u. a.: 1896 Eintritt in den höheren Reichspostdienst; 1904 höhere Verwaltungsprüfung für Post und Telegraphie; 1920/24 Ie.iter eines Telegraphenbauamts; 1924 als Referent ins Reichspostministerium berufen; 1928 Ministerialrat; 1. Mai 1933 zum Präsidenten der Oberpostdirektion Frankfurt a. O. ernannt; politisch nicht hervorgetreten; April 1933 bei der NSDAP eingetreten. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Fernsprechverkehr (Organisation, Betrieb, Technik); Mitarbeit auf diesem Gebiet in der Fachliteratur, u. a. Schriften „Die Verständlichkeit im Fernsprechverkehr“ (in gemeinverständlicher Darstellung). — Besondere Interessen: Antikes Kunstgewerbe (Möbel, Porzellan, Zinn). — Mitglied: Reichsbund der Deutschen Beamten; Nationalsozialistischer Deutscher Juristenbund; Bund deutscher Osten.


König, Fritz, Gell. Medizinalrat, o. Professor der Chirurgie, W ürzburg, Rottendorfer Straße 20.


Geboren: 50. Mai 1866 in Hanau a. M.; arischer Abstammung. — Bildungsgang: Gymnasium Göttingen; Studium der Medizin in Marburg, Leipzig, Göttingen. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Einj.-Freiw. 2. Hess. Inf.-Regt. 82; einj.-freiw. Arzt 1. Garde-Feld- Artl.-Regt.; Kriegsteilnehmer Belgien, Frankreich, Polen, 1 rankreich; Generaloberarzt a. D. E. K. I. und II.; Sachsen-Ernest. Orden vom weißen Falken; Preuß. Orden, Wald. Orden (alle mit Schwertern); Rote-Kreuz- Medaille III. Kl. — Berufsgang u. a.: Assitent Pathol. Institut Göttingen; 1892 Chirurg. I niversitätsklinik Berlin; 1898 Privatdozent für Chirurgie Berliner Universität; 1900/10 Direktor Chirurg. Abt. Städt. Krankenhaus .. ona; 1910/11 Direktor Chirurg. Universitätsklinik Greifswald; 1911/18 Marburg; 1918 Würzburg; 1921 Direktor des Staatl. Luitpold- Krankenhauses; vor dem Kriege Reisen nach Holland, Belgien, Schweden, Norwegen, 1 rankreich und Italien. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Chirurgie; Tuberkulose; Krebs; Extremitäten; Knochenbrüche; operative Chirurgie der Knochenbrüche. —- Mitglied: u. a. Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (1928 Präsident); Ehrenmitglied d. Bayerischen Chirurgenvereinigung; Ehrenmitglied der Nordwestdeutschen Chirurgenvereinigung; Ehrenmitglied der Mittelrheinischen Chirurgenvereinigung; Verein für Lupusfürsorge Hamburg (Ehrenmitglied); Vorstandsmitglied des Reichsausschusses für Krebsbekämpfung.


König, Max, Deutscher Gesandter, Auswärtiges Amt, Berlin W 8, Wilhelmstraße 75.


Geboren: 15. März 1886 in Hannover als Sohn des Ministerialdirektors Dr. K. und seiner Ehefrau Therese, geb. Schmahl. — Bildungsgang: Reifeprüfung am Prinz-Heinrich- Gymnasium in Berlin-Schöneberg 1904; 1904/07 Studium der Rechts- und Staatswissenschaften an den Universitäten Heidelberg und Berlin. — Berufsgang u. a.: 1908 Referendar; 1912 Gerichtsassessor, als solcher von 1914/17 im Ausw. Amt; 1917 Vizekonsul in Stockholm; 1918 in Leningrad; 1919 Leiter des Deutschen Konsulats in Prag; 1920 Legationssekretär bei der Deutschen Gesandtschaft daselbst; 1921 Konsul in Brünn; 1922/32 im Ausw. Amt als Konsul, Legationsrat und seit 1928 als Vortr. Legationsrat; 1932 Deutscher Gesandter in La Paz (Bolivien).








Koenigs, Gustav, Staatssekretär des Reichsverkehrsministeriums, Berlin- Charlottenburg 9, Fürstenplatz 2.


Geboren: 21. Dezember 1882 in Düsseldorf als Sohn des Vortr. Rats im Preuß. Handelsministerium K.; die Mutter stammt aus einer Kölner Juristenfamilie. — Bildungsgang: Ostern 1901 Reifeprüfung am Prinz-Heinrich- Gymnasium in Berlin-Schöneberg; Studium der Rechte und Staatswissenschaften in Freiburg i. B., Bonn und Berlin. — Berufsgang u. a.: Juni 1904 juristische Prüfung; Juli 1909 Prüfung für den höheren Verwaltungsdienst; Regierungsassessor in Blumenthal (Hann.), Berlin und Düsseldorf; 1920 Vortr. Rat im Preuß. Ministerium der öffentl. Arbeiten; 1921 Ministerialdirigent; 1932 Staatssekretär im Reichsverkehrsministerium.








Köpke, Gerhard, Dr. jur., Ministerialdirektor im Ausw. Amt, Wilhelmstraße 76.


Geboren: 1. August 1873 als ältester Sohn des Abteilungsdirigenten im Kultusministerium Wirkl. Geh. Rat Exzellenz Reinhold K. und seiner Ehefrau Else, geb. Mayet. — Bildungsgang: Vorschule Landsberg a. d. W.; dann Domschule Schleswig; Joachimsthal-Gymnasium Berlin; 1893/96 Studium der Jurisprudenz in Marburg und Berlin. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1896/97 im F.-A.- Regt. Nr. 3 Generalfeldzeugmeister, Brandenburg a. d. H., gedient; 1900 Leutnant d. Res. im selben Regiment; 1908 Versetzung zur F.-A.-Schießschule Jüterbog; Oktober 1914 als Ersatz zum Garde-R.-F.-A. Nr. 3 in den Osten entsandt; Januar 1915 zum Stab der 1. Garde-R.-Div. kommandiert; von Juni 1915 ab Adjutant der 1. Garde.-R.-Div.; August 1916 auf Befehl der O. H.-L. zur Propagandastelle des Generals von Haeften im Ausw. Amt kommandiert; zugleich Vertreter des Ausw. Amts beim Kriegspresseamt; 1918 Rücktritt in das Ausw. Amt. E. K. II.; Verdienstkreuz für Kriegshilfe. — Berufsgang u. a.: 1899 Referendar im Bezirk des Kammergerichts; 1899 Dr. jur. in Greifswald; 1902 Assessor; im gleichen Jahre in den Konsulatsdienst des Ausw. Amts einberufen; 1904 Vizekonsul in London; 1909 Legationsrat und ständiger Hilfsarbeiter im Ausw. Amt; 1917 Wirkl. Legationsrat und Vortr. Rat; 1921 Ministerialdirektor im Ausw. Amt, und zwar zunächst Direktor der Rechtsabteilung, vom 2. Mai 1923 ab Leiter der westeuropäischen politischen Abteilung. — Besondere Interessen: Studium von Geschichts- und historischen Memoirenwerken. — Mitglied: Deutsche Gesellschaft für Völkerrecht.


Körbel, Gustav Adolf, komm. Oberbürgermeister, Worms a. Rh., Röderstr. 21.


Geboren: 6. Oktober 1902 in Höchst (an der Nidder, Oberhessen) als Sohn des Pfarrers Philipp K. — Bildungsgang: Bis 1921 Gymnasium Worms; juristisches Studium; 1925 Gerichtsreferendar; 1928 Gerichtsassessor. — Berufsgang u. a.: In richterlicher Verwendung an den Amtsgerichten Zwingenberg und Mainz; von 1929 bis Sommer 1930 Prokurist bei der Hess. Wohnungsfürsorgegesellschaft in Darmstadt; von 1931 bis Sommer 1933 Justitiar bei der Nassauischen Heimstätte und der Nassauischen Siedlungsgesellsch. in Frankfurt a. M.; vom 3. August 1933 bis 31. März 1934 Beigeordneter der Stadt Worms; ab 1. April 1934 komm. Oberbürgermeister. — Mitglied: NS-Juristenbund.


Körber, Willi, Obergebietsführer, Leiter der Abteilung S (Schulung und Kulturarbeit) in der Reichsjugendführung, Berlin N 40, Kronprinzenufer 10.


Geboren: 12. Mai 1911 in Springe (Hannover); Vater Beamter, Sohn einer niedersächsischen Bauernfamilie; Vorfahren Bauern aus Hannoverland am Rande der Heide. — Bildungsgang: Reform-Realgymnasium Hameln a. Weser; volkswirtschaftliches und staatswissenschaftliches Studium an der Universität München. — Berufsgang u. a.: Bereits in der Schulzeit politische Betätigung; Mitglied der NSDAP trotz des Verbotes der Mitgliedschaft von Schülern durch Noske (s. Zt. Oberpräsident Hannover); Betätigung in der Partei in Hameln und Springe; 1930 bis 1931 während des Studiums Mitglied der Reichsleitung des NS – Stüdentenbundes, Pressereferent des NSDStB, Schriftleiter der nationalsozialistisch-akademischen Wochenzeitung „Die Bewegung“; als Baldur von Schirach vom Führer zum Reichsjugendführer ernannt wurde, von ihm in die RJF berufen als Leiter der Presse- und Propaganda- Abteilung; Oktober 1932 Presse- und Propagandaleiter für den 1. Reichsjugendtag in Potsdam; widmet sich nachher der Schulungsarbeit; jetzt Leiter der Abteilung S (Schulung und Kulturarbeit) der RJF. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Früher im wesentlichen journalistische, organisatorische und propagandistische Tätigkeit; dann Schulung, politische Schulung, Führerschulung, weltanschauliche und geistige Schulung; Kulturarbeit der HJ. — Besondere Interessen: Alle Gebiete der Kulturarbeit. — Mitglied: Reichsverband der deutschen Presse; Reichsverband deutscher Schriftsteller; Bundesausschuß des Reichsbundes für Freilicht- und Volksschauspiele.


Körner, Georg, Reichsbetriebsgruppenleiter, Berlin-Ruhleben, Brombeermeg 17.


Geboren: 3. Juli 1907 zu Berlin-Charlottenburg als Sohn des Polizeihauptwachtmeisters Adolf K. und dessen Ehefrau Elisabeth, geb. Zeidler. — Bildungsgang: Volksschule Berlin- Halensee; erlernt vom 14. bis 19. Lebensjahr das Maschinenbauhandwerk in der AEG; Werkschule; Vorbereitung zum Einjährigenexamen auf einer Abendschule; Herbst 1924 Obersekundareife; bereitet sich während der Militärzeit abends als Nichtschüler auf das Abiturientenexamen vor und besteht das Examen auf der Deutschen Oberschule in Berlin-Zehlendorf im März 1929. — Militärzeit: Tritt am 1. November 1925 in die Reichswehr zu den Gardeschützen in Berlin-Lichterfelde ein und dient vier Jahre bis zum 31. März 1929; legt mehrere sportliche und militärische Prüfungen ab und erwirbt das Sportabzeichen sowie den Grundschein der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft; tritt im April 1929 freiwillig aus dem Heeresdienst aus. — Berufsgang u. a.: Arbeitet vom April 1929 bis April 1930 bei den General-Motors- Betrieben als Detailkonstrukteur und technischer Zeichner und scheidet dann wegen Einstellung der Produktion aus; 1. Oktober 1929 Eintritt in die NSDAP; wird von der Dtsch. Wagenbau-Vereinigung, der Hauptlieferantin der Reichsbahn, als technischer Angestellter des Kalkulationsbüros eingestellt; zieht dort eine Betriebszelle auf, erhält bei der nächsten Betriebseinschränkung seine Entlassung und ist sodann rund zwei Jahre arbeitslos; Gauredner, Gaubetriebszellenredner Gau Berlin, Gaubetriebszellenredner Gau Brandenburg, Reichsredner, Reichsbetriebszellenredner, Reichsredner für Wirtschaftspolitik, Kreisbetriebszellenleiter Gau Berlin; Mitarbeiter des „V. B.“ und „Angriff“, Presse- und Propagandamitarbeiter der Gaubetriebszellen-Abt. Berlin; alleiniger Schulungsreferent für die Gaubetriebszellenschulung (Kreisleiter und Inspekteure) Gau Berlin; sodann kommunal – politische Abt. Gau Berlin und Fraktionssekretär vom 1. Juli bis 30. September 1931; seit 12. März 1933 ‘^^dtverordneter und Fraktionsführer in Weißensee; seit 2. März 1933 Leiter des Deutschen Arbeiterverbandes der öffentlichen Betriebe; Mitglied des Großen Arbeitskonvents; Mitglied des Großen Führerrats; seit 15. September 1933 Mitglied des Verwaltungsrats der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft, Mitglied des Aufsichtsrats der Berliner Stadtbank; Reichsbetriebsgruppenleiter für Verkehr und öffentliche Betriebe in der Deutschen Arbeitsfront, damit Abteilungsleiter der Reichsleitung der PO.


Körner, Hellmut, Landwirt, Landesbauernführer Sachsen (Freistaat), Piskowitz b. Zehren, Post Meißen-Land.


Geboren: 16. Februar 1904 in Dresden. — Bildungsgang: Bürgerschule; Realgymnasium zu Dresden-Blasewitz bis zum Einj.-Freiw.- Zeugnis. — Berufsgang u. a.: Landwirtschaftliche Lehre und Praxis; vier Semester landwirtschaftliches Studium an der Universität Leipzig; Abschluß mit der Prüfung als akademisch gebildeter Landwirt; von da an wieder in der landwirtschaftlichen Praxis; übernimmt 1928 das 58 ha große Pachtgut in Piskowitz b. Zehren; Mitglied des Reichstags.


Körner, Paul, Staatssekretär des Preuß. Staatsministeriums, Preuß. Staatsrat, Berlin W 9, Leipziger Platz 11a.


Geboren: 2. Oktober 1893 in Pirna i. Sa. — Bildungsgang: Volksschule und Real-Gymnasium Zittau; ab 1920 Studium der Rechtswissenschaften. — Militärzeit: 1914 Einjahrig- Freiwilliger im Kgl. Sächs. Feld-Arth- Regt. Nr. 28; 1914/18 Frontdienst im aktiven Regiment und im Generalstab. — Berufsgang u. a.: Leitende Stellungen in der Industrie; seit November 1926 Mitglied der NSDAP; seit 1928 aktiv in der NSDAP tätig; Februar 1933 als persönlicher Referent des Reichsministers Göring in das Preuß. Innenministerium berufen; 20. April 1933 zum Staatssekretär des Preuß. Staatsministeriums ernannt; 11. Juli 1953 Preuß. Staatsrat; 19. Juli 1933 SS-Brigadeführer; M. d. R.; stellvertr. Bevollmächtigter zum Reichsrat.


Köttgen, Carl, Dr.-Ing. E. h., Generaldirektor der Siemens- Schuckert-W erke A.-G., Neubabelsberg, Stubenrauchstr. 15.


Geboren: 29. August 1871 in Barmen als Sohn des Ingenieurs Friedrich Wilhelm K. und seiner Ehefrau, geb. Schroers. — Bildungsgang: Realgymnasium in Barmen; Technische Hochschule Berlin-Charlottenburg. — Berufsgang u. a.: 1894 bei der Siemens & Halske A.-G. eingetreten; Leiter des Büros für Kraftübertragung; 1907 Leiter der englischen Starkstromwerke des Hauses Siemens, der Siemens Brothers Dynamoworks in London und Stafford; während des Krieges interniert; 1919 Leiter der Zentral-Werksverwaltung der Siemens-Schuckert-Werke A.-G.; bald darauf Gesamtleitung der Firma als Vorsitzender des Vorstandes; seit 1921 stellvertretender, dann Vorsitzender des Reichskuratoriums für Wirtschaftlichkeit; seit 1924 Vorsitzender des Deutschen Nationalen Komitees der Weltkraftkonferenz; 1930 Vorsitzender des Internationalen Organisationsausschusses der Zweiten Weltkraftkonferenz, Berlin; 1950/32 Vorsitzender des Vereins Deutscher Ingenieure; 1932/34 Vorsitzender des Vorstandsrates des Deutschen Museums, München; 1932 Vorsitzender der Vereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände; 1933 Mitglied des Kleinen Arbeitskonvents der Deutschen Arbeitsfront. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Einführung des elektromotorischen Antriebes in Industrie und Gewerbe: 1901 erste elektrisch betriebene Schachtfördermaschine; 1903 erstes elektrisch betriebenes Reversierwalzwerk; elektrische Schleppschiffahrt Teltowkanal; Veröffentlichungen über die Fortschritte auf diesen Gebieten in Fachzeitschriften; später allgemeine Fragen der deutschen Wirtschaftspolitik, der Wirtschaftlichkeit (Buch: „Das wirtschaftliche Amerika“), der Lohn- und Arbeitspolitik und des deutschen Ingenieurberufes.


Kohler, Martin, Bauer, Hauptabteilungsleiter II der Landesbauernschaft Württemberg, Talheim, Krs. Tuttlingen.


Geboren: 20. August 1894 in Talheim. — Bildungsgang: Volksschule in Talheim; erlernt Landwirtschaft zunächst im elterlichen Betrieb; mit 17 Jahren Landwirtschaftsschule in Rottweil; hernach auf verschiedenen größeren württembergischen Gütern in Praxis; nach dem Kriege Landwirtschaftliche Hochschule in Hohenheim. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Im Dezember 1914 eingezogen und kommt März 1915 zum Res.-Inf.-Regt. 119 ins Feld. E. K. II. und Württemb. Silberne Verdienstmedaille. — Berufsgang u. a.: Infolge Verlustes des einzigen Bruders im Weltkrieg nach dem Krieg Übernahme des elterlichen Betriebes; mit 25 Jahren zum Bürgermeister der Heimatgemeinde gewählt; wenige Jahre später ergriff er die politische Laufbahn, und zwar als Mitglied des Württemb. Bauern- und Weingärtnerbundes; 1951 Mitglied der NSDAP; 1932 als einziges nationalsozialistisches Mitglied in die Württembergische Landwirtschaftskammer gewählt.





Kohlrausch, Eduard, Dr. jur., ord. Professor der Rechte, Berlin NW 8?, Klopstockstr. 50.


Geboren: 4. Februar 1874 in Darmstadt; Urgroßvater Friedrich K.. Generalschuldirektor des Kgr. Hannover; Großvater Rudolf K., Vater Friedrich K., beide Professoren für Physik an verschiedenen Universitäten. — Bildungsgang: Gymnasium Würzburg, Straßburg; Universitäten Straßburg, Leipzig, Berlin. — Militärzeit: 1893/94 Ein.-Freiw. Inf.- Regt. 132; im Kriege als Hauptmann d. L. bei der Linienkommandantur Straßburg; seit Mai 1917 Nachrichtenoffizier z. b. V. im Stabe des Chefs des Generalstabes des Feldheeres. — Berufsgang u. a.: 1897 Referendar; 1902 Privatdozent Heidelberg; 1903 a. o. Professor Königsberg; 1906 ord. Professor Königsberg; 1913 desgl. Straßburg; 1919 Berlin; 1933 Mitglied der Strafrechtskommission des Reichs- Justiz-Minist.; Mitglied der Akademie für Deutsches Recht. — Veröffentlichungen: Herausgeber der Zeitschrift für die ges. Strafrechtswissenschaft und der Enzyklopädie der Rechtswissenschaft; Kurzkommentare zum St.G.B. (30. Aufl. 1932) und zur St.P.O. (23. Aufl. 1933); verschiedene Aufsätze, selbständig und in Zeitschriften, zuletzt über Industriespionage, Sterilisation, Schuld und Irrtum. — Mitglied: BNSDJ; Vorsitzender der deutsch. Landesgruppe der Intern. Krim.- Vereinigg.; Mitglied des Bureau international pour l’unification du droit penal.


Kolilschlitter, Ernst, Wirkl. Admiralitätsrat, Professor, Dr. Dr.-Ing. e. h., Potsdam, Geodätisches Institut, Verl.Luckenmalder Straße.


Geboren: 11. Juli 1870 zu Halle a. S.; arischer Abstammung. — Bildungsgang: Bis 1889 Hum. Gymnasium in Halle a. S.; von Herbst 1890 bis Ostern 1896 Studium der Mathematik und Astronomie in Halle, Straßburg i. Els. und Kiel; 29. Februar 1896 in Kiel summa cum laude zum Dr. phil. promoviert. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Herbst 1889 bis Herbst 1890 Einj.-Freiw.; 1896 Leutnant d. Res. im Eisenbahn-Regt. Nr. 2; 1910 Abschied als Leutnant d. Landw.; während des Krieges Heimatdienst im Reichsmarineamt. E. K. II. am weiß-schwarzen Bande. — Berufsgang u. a.: 1896/97 Assistent an der Sternwarte Paris; 1. August 1897 bis 31. Oktober 1897 Assistent des Mitgliedes der Kgl. Preuß. Akademie der Wissenschaften v. Auwers in Berlin; 28. März 1898 bis 16. Juni 1900 Expedition nach Deutsch-Ostafrika zur Grenzregulierung zwischen Njassa und Tanganjika und zu Schweremessungen; 15. Oktober 1900 Hilfsarbeiter im Reichsmarineamt; 1902 Astronom des Reichsmarineamts; 1908 Admiralitätsrat; 1909 Privatdozent an der Friedrich – Wilhelm – Universität zu Berlin: 1914 o. Honorarprofessor der Universität Berlin; 1919 Wirkl. Admiralrat und Vortr. Rat im Reichswehrministerium; 1922 o. Professor der Geodäsie und Geophysik der Friedrich-Wilhelm-Universität Berlin und Direktor des Preuß. Geodätischen Instituts Potsdam; 1922 Mitglied und Vorsitzender des Reichsbeirats für das Vermessungswesen; 1926 Stimmführendes deutsches Mitglied der Baltischen Geodätischen Kommission; Ehrenmitglied der Geographischen Gesellschaft zu Madrid und der Russischen Geographischen Gesellschaft; Mitglied der Leopold Karolinischen Akademie Halle; korrespondierendes Mitglied der Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Nautische Astronomie, Schweremessungen; Lehrbuch der Navigation, herausgegeben vom Reichsmarineamt, 2. Aufl., II. Bd. Astronomie; Navigation und Lehre von den Gezeiten 1906; Ergebnisse der Ostafrikanischen Pendel-Expedition der Kgl. Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen in den Jahren 1899 und 1900, 1. Bd.: Verlauf und Ausrüstung der Expedition, Höhenmessungen, Abhandlung der Kgl. Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen, Bd. V, Nr. 1, Berlin 1907; desgl. II. Band: Die astronomisch – geodätischen Beobachtungen, Bd. VIII, Nr. 5, Berlin 1912; Lehrbuch für den Unterricht in der Navigation an‘ der Kaiserl. Marineschule, herausgegeben auf Veranlassung des Reichsmarineamts, Teil 2: Astronomische Navigation; Teil 4: Winkel, Meßzeuge, Berlin 1917; zahlreiche Aufsätze in Fachzeitschriften. — Besondere Interessen: Kampf gegen die Verfemung der deutschen Wissenschaft und für gleichberechtigte Eingliederung in die internationalen Organisationen der Geo-Wissenschaften; Wirken für die Einführung der Welthilfssprache Esperanto. — Mitglied: NS-Beamtenfachschaft Observatorien; NSLB; Deutsche Geophysikalische Gesellschaft; Astronomische Gesellschaft; Gesellschaft für Erdkunde usw.


Kokotkiewicz, Gerhard, Dr. phil., Präsident des Verbandes Deutscher öffentlich-rechtlicher Kreditanstalten, Vorstandsmitglied der Deutschen Rentenbank und Deutschen Ilentenbank- Kreditanstalt, Berlin-Zehlendorf, Georgenstraße 1.


Geboren: 19. April 1904 in Berlin-Scliöneberg; A orfahren aus Königsberg und Westpreußen. — Bildungsgang: Einjähriges, dann Autodidakt; Abitur neben Berufstätigkeit abgelegt; Studium der Volkswirtschaft; bereits mit 21 Jahren unter Auszeichnung promoviert. — Berufsgang u. a.: Banklehrzeit; Bankbeamter (4jj> Jahre); Auslandsreisen nach I rankreich, Belgien, Spanien, dort auch als Rankbeamter; danach 8 Jahre im Institut fiir Konjunkturforschung; Leiter der Dezernate Geld und Kredit, Landwirtschaft, Bauwirtschaft, Versicherungswesen; in dieser Eigenschaft engste Fühlung mit den Führern der NSDAP; wichtiges wirtschaftspolitisches Material für die Reichsleitung laufend gegeben; seit 1933 Vorstandsmitglied der Deutschen Rentenbank; 20. Oktober 1933 Präsident der öffentlich-rechtlichen Kreditinstitute; Mitglied des Stabsamtes des Reichsbauernführers. — Veröffentlichungen: „Die Agrarkredite“ (1927); „Kreditpolitisdie Vorschläge“ (1928); „Der Immobiliarkredit — Seine Lage und Aussichten“ (1932); „Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Agrarkredits“ (1933). — Mitglied: Zahlreiche Aufsichtsräte.


Kolb, Max, Regierungsrat im Unterrichtsministerium, Reichsleitung NS-Lehrerbund, Bayreuth, Ludroigstraße 20.


Geboren: 28. Februar 1889 in Bayreuth als Sohn der Polierseheleute Christian und Marie K. — Bildungsgang: Seminarschule in Bayreuth; fünf Jahre seminaristische Ausbildung als Volksschullehrer in Bayreuth von 1902—1907. — Militärzeit: Während des Krieges eingezogen zum 7. Res.-Inf.-Regt. in Bayreuth; später als unabkömmlich für den Gemeindedienst beurlaubt. — Berufsgang u.a.: Bis 1935 Hauptlehrer; Studien an den Universitäten Jena und Erlangen; fünf Jahre ehrenamtlicher Berufsberater; Aufbau der Berufsberatung in Bayern (Sozial-Ministerium); wegen Zugehörigkeit zur NSDAP vom Reichsarbeitsamt abgelehnt; hierauf 1928 Gründung des NSLB: seit dieser Zeit Geschäftsführer der Reichsleitung d. NS-Lehrerbundes; seit 17. März 1953 im Kultusministerium als Adjutant des Staatsministers Schemm, Regierungsrat I. Kl.








Kolbe, Hans, Konteradmiral, Kiel, Feldstraße 12?.


Geboren: 11. Mai 1882 zu Erfurt als Sohn des Hauptmanns a. D. und Rittersgutsbesitzers Johannes K. zu Pritzlow b. Stettin. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 7. April 1900 in die Kais. Marine eingetreten; Seekadett auf S. M. S. „Gneisenau“ (Untergang 16. De-zcmber 1900 Malaga); nach der üblichen Ausbildung drei Jahre als Leutnant z. See auf dem Flotten-Flaggschiff „Kaiser Wilhelm II.“; dann Verwendung nur auf Torpedobooten; während des Weltkrieges Chef ■der 2. und 3. Torpedoboots-Halbflottille in Ost- und Nordsee; 1918/20 Batls.-Komman- •deur im Freikorps v. Loewenfeld; 1921 Chef III. Minensuchflottille; 1926/29 Kommandant Kreuzer „Berlin“; 1929/31 Chef des Stabes Station Kiel; bis 1932 Inspekteur der Torpedo- und Mineninspektion; seit 1932 Befehlshaber der Aufklärungsstreitkräfte. E. K. I. und II.; Hohenzollern-IIausorden in. Schw.; Meckl.-Schwer. Militärverdienstkreuz; Lüb. Hanseatenkreuz.








Kolbenlieyer, Errvin Guido, Dr. phil., Dr.med.h.c., freier Schriftsteller, Solln bei München, Hirschenstraße 21.


Geboren: 50. Dezember 1878 in Budapest als Sohn des Ministerialarchitekten K.; entstammt väterlicherseits einer karpathendeutschen Familie, bis 1500 rückführbar, mütterlicherseits einer sudetendeutschen in Karlsbad altansässigen Familie. — Bildungsgang: Gymnasium in Eger (Böhmen); studiert in Wien Psychologie, Philosophie und Zoologie; 1904 Doktorpromotion. — Militärzeit: Freiwilligenjahr (Lothringer-Dragoner); während der Kriegszeit frontdienstuntauglich; 1915/18 Standesoffizier eines Kriegsgefangenenlagers; teilweise an die Südfront abkommandiert. — Berufsgang u. a.: Ursprünglich Flabilitationsabsichten; literarische Erfolge bestimmen jedoch zur freien Schriftstellerei; zunächst in Wien verblieben, dann nach dem Kriege nach Tübingen übergesiedelt; dort bis Frühjahr 1932, seitdem in Solln bei München; dichterische und philosophische Werke; Romane und Novellen: Paracelsus-Trilogie; Amor Dei; Meister Joachim Pausewang; Montsalvasch; Das Lächeln der Penaten; Reps, die Persönlichkeit; Ahalibama; Weihnachtsgesdiieliten; Die Begegnung auf dem Riesengebirge; Klein Rega; Kämpfender Quell; Gedichte: Lyrisches Brevier; Deutsches Bekenntnis; Unser Leben; Dramen:IIeroischeLeidenschaften; Die Brücke; Jagt ihn — ein Mensch!; Das Gesetz in Dir; Philosophie und Essays: Die Bauhütte; Stimme usw.; Deutsche Akademie der Dichtkunst in Berlin; Deutsche Akademie in München; Akademie in Frankfurt; korr. Mitglied der Prager Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissenschaft und Literatur.


Kolbow, Karl Friedrich, Landeshauptmann der ProDinz Westfalen, Münster i. Westf., Fürstenbergstr. 16


Geboren: 20. November 1899 in Schwerin (Meckl.) als Sohn des Justizrats Friedrich K. und dessen Ehefrau Margarethe, geb. Freiin v. Puttkamer-Niemitzke; Vorfahren väterlicherseits aus Mecklenburg, mütterlicherseits aus Pommern. — Bildungsgang: Bis 1917 hum. Gymnasium Fridericianum in Schwerin; Universitäten 1919/20 Jena und 1920/21 München; 1921/25 Sächsische Bergakademie Freiberg; dort Diplomexamen als Bergingenieur. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Vom 16. Juni 1917 bis 6. April 1919 beim Ersatz- Jäger-Batl. Nr. 9 in Ratzeburg ausgebildet; im Felde bei der 2. Komp. Res.-Jäger-Batl. 9 bis zum Schluß des Krieges; anschließend beim Freiw.-Batl. „Schneider“ als Grenzschutz in Litauen; vom 19. Mai bis 5. Juli 1921 Freiwilliger bei der 5. Komp, der Sturmfahne Österreicher des Freikorps Oberland in Oberschlesien. E. K. II. — Beruf sgang u. a.: Nach gut bestandenem Examen ein Jahr als Betriebsassistent und stellvertretender Betriebsleiter auf der Blei-Silbererzgrube in Erbendorf i. Oberpfalz; dann % Jahr als Abteilungsleiter in einer Akkumulatorenfabrik (Firma C. H. Weisbach) in Chemnitz; 1927 bis Ostern 1933 als Betriebsingenieur auf der Eisensteingrube „Pfannenberger Einigkeit“; seit 25. April 1933 als Staatskommissar und seit 13. Oktober 1933 als Landeshauptmann der Provinz Westfalen tätig; wird am 18. Februar 1921 Mitglied (Nr. 2900) der alten NSDAP in München; beteiligt an der Gründung der Ortsgruppen Zwickau und Jena, Gründer und Leiter der Ortsgruppe Freiberg i. Sa.; in den Jahren 1921/24 als Redner der NSDAP mit 3 Monaten Gefängnis bestraft; der erste Nationalsozialist in Sachsen; seit 1925 als Mitglied (Nr. 8135) in der neuen NSDAP; mit dem wechselnden Sitz der beruflichen Tätigkeit in den Ortsgruppen Freiberg, Erbendorf, Eisern, Struthütten, Neunkirchen, Salchendorf und Münster-Mauritz; seit 1. Januar 1929 Kreisleiter des Kreises „Freier Grund“; seit 18. September 1932 bis 5. Februar 1933 Kreisleiter des Landkreises Siegen; hat als Gauredner in vielen hundert Wahlversammlungen in den Jahren 1929/33 geredet; Gaufachberater für Erzbergbau; Bearbeiter der Eisenerzversorgung der Deutschen Wirtschaft; Obersturmbannführer bei 1/130 der SA. Inhaber des Ehrenzeichens der sächsischen Alten Garde von 1925. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Lagerstätten der Deutschen Eisenerze, Eisenerzversorgung der Deutschen Wirtschaft, Struktur des Siegerländer Mangan-Eisenerzgebietes; umfangreiche Untersuchungen über den Röstprozefi des Siegerländer Eisensteins; Neukonstruktion moderner Eisenstein-Röstöfen; Forschungen zur Rohstoffversorgung der Deutschen Wirtschaft unter besonderer Beachtung der einheimischen Eisen- und Metallerzlagerstätten. — Besondere Interessen: Geschichte, Volkswirtschaft, Geologie und Geographie, Rassenkunde und Vorgeschichte, Heimatkunde, Philosophie u. a. m.


Kolle, Wilhelm, Geh. Med.-Rat, Prof. Dr. med., Direktor d. Staatl. Instituts für experimentelle Therapie u. des Chemothera peuti sehen Forschungsinstitutes „Georg- Speyer-Haus“, Frankfurt a. M., Schumannstr. 15.


Geboren: 2. November 1868 zu Lerbach (Krs. Zellerfeld, Prov. Hannover) als Sohn des Kgl. Preuß. Bergrats Albert K. und dessen Ehefrau Agathe, geb. von Frankenfeld- Goedicke. — Bildungsgang: Bis 1887 Gymnasium Clausthal i. Harz und Blankenburg a. Harz; 1887/1893 Universitäten Göttingen, Halle, Würzburg; 1892 Doktorexamen; 9. Februar 1893 ärztliche Approbation Würzburg. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1. Oktober 1889 bis 31. März 1890 Inf.-Regt. Nr. 36 in Halle; 1. Januar 1895 bis 30. Juni 1895 Einj. – Freiw.-Arzt 2. Garde – Ulanen – Regt. Berlin; 1896 Assistenzarzt d. Res.; 1905 Stabsarzt d. Res.; 1914 Abteilungsarzt Feld-Artl. 14. Korps und 26. Res.-Korps; 1. April 1915 bis 31. Januar 1916 Beratender Hygieniker der Armee Mackensen; von da ab Beratender Hygieniker Armee Eichhorn bis 31. Januar 1917. E. K. I. und II.; Langemarck-Kreuz; Zähringer Löwe mit Schwertern; Südwestafrika- Medaille. — Berufsgang u. a.: 1893 Eintritt als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter in das Kgl. Institut für Infektionskrankheiten in Berlin; dort 1897 Assistent und 1901 Abteilungsvorsteher; 1897/99 im Auftrag der Kap-Regierung in Südafrika als Leiter einer wissenschaftlichen Expedition zur Erforschung der Lepra und später der Rinderpest; 1900 im Auftrage der Ägyptischen Regierung im Sudan, wo er eine Rinderpest-Serumstation errichtet; 1906 Berufung nach Bern (Schweiz) als o. Professor für Hygiene und Bakteriologie und Leiter des Berner Instituts für Infektionskrankheiten und des Schweizer Seruminstitutes; seit 1. April 1917 Direktor des Staatlichen Instituts für experimentelle Therapie und des Chemotherapeutischen r orschungsinstitutes „Georg-Speyer-Haus“ zu Frankfurt a. M.; seit 1918 o. Honorarprofessor an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt a. M.; Mitglied des Reichsgesundheitsrates; Mitglied des Preuß. Landesgesundheitsrates. — Spezialarbeitsgebiet: Experimentelle Bakteriologie, Immunitätslehre, Chemotherapie und Zellforschung; Entdeckung des Phänomens der Bakterienagglutination (mit R. Pfeiffer, unabhängig von Gruber und Durha), 1896; Verfahren der Schutzimpfung gegen Cholera und Typhus (mit R. Pfeiffer), 1896; Verfahren der Schutzimpfung gegen Rinderpest (mit G. Turner), 1898; Einführung neuer Arsenobenzolverbindungen in den Arzneischatz, 1918/27; Verfahren zur Bestimmung des Heilwertes der Salvarsanpräparate, 1926; Entdeckung der sogenannten „symptomlosen Syphilisinfektion“, 1926. — Veröffentlichungen: „Die experimentelle Bakteriologie und die Infektionskrankheiten“ (mit H. Hetsch), 2 Bde., 7. Aufl., 1929; „Handbuch der pathogenen Mikroorganismen“ (mit R. Kraus und P. Uhlenhuth), 10 Bde., 5. Aufl., 1927/31; „Handbuch der Salvarsantherapie“ (mit K. Zieler), 2 Bde., 1924/25; zahlreiche Veröffentlichungen in Zeitschriften über Immunität, Chemotherapie und experimentelle Therapie. — Mitglied: Ehrenmitglied des Instituts für Infektionskrankheiten „Robert Koch“, Berlin; Ehrenmitglied zahlreicher wissenschaftlicher Gesellschaften.


Kondeyne, Karl-Walter, Dr. med., Reichsarzt der Hitlerjugend, Abteilungsleiter V der Reichsjugendführung, Berlin-Neukölln, Kaiser-Friedrich- Straße 180.


Geboren: 14. Juli 1903 zu Pobethen (Samland); altes Bauern- bzw. Freisassengeschlecht, Gedune Kandeyne wird 1254 zum ersten Male erwähnt. — Bildungsgang: Vorschule und Realgymnasium bis 1922; Beginn mit Medizinstudium; Frühjahr 1929 Staatsexamen.— Militärzeit: 1919 Freikorps Yorck; beim Kapp-Putsch im Elektrizitätswerk Lichtenberg; 1924 Schwarze Reichswehr. — Berufsgang u. a.: 1919 Pressereferent des „Neuen Deutschen Jugendbundes“ im DNJ; 1927 Berliner Medizinerschaft und Med. Fachschaft an der Universität Berlin; erst Geschäftsführer, dann erster Vorsitzender; eine Zeitlang keine Fachbetätigung als Arzt; 1929 zur SA; zuerst als SA-Mann, später ärztliche Tätigkeit; Dienst im Osten Berlins, Neukölln, Treptow, Adlershof, Baumschulenweg, Johannistal; seit 1932 im Bezirksamt Kreuzberg; im SA-Dienst dreimal erheblich verwundet; seit der Machtübernahme als Hilfspolizeiführer, SA-Schulungsleiter usw. tätig gewesen; zuletzt ärztlicher Führer des Sanitätssturms der Gruppe B. B. im Range eines Standartenführers; nebenher zahlreiche Fachämter im Parteidienst; im Sommer 1933 in die Reichsjugendführung als Leiter der Abt. V (Arzt- und Feldscherwesen) berufen; Aufbau des Sanitätswesens der LIJ (6 Millionen Jugendliche); Sicherung großer Aufmärsche (60 000 bis 100 000); Schaffung eines neuen Jugendarzt- und Feldschertyps. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Wissenschaftliche Arbeiten über Schädelverletzungen und neue Formen der Wundbehandlung; Ausbildungs- und Dienstvorschriften über Aufmarschsicherung, Truppenhygiene, Katastrophenschutz; Konstruktion und Mitarbeit bei Spezialgeräten (einige Rettungsgeräte haben D. R. G. M. oder D. R. P.).


Korb, Willy Otto, Gaumart der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“, Dresden-A., Permoserstraße 8.


Geboren: 21. Oktober 1890 in Schwarzenberg (Erzgeb.). — Bildungsgang: Realgymnasium Annaberg; 1910/14 und 1919/20 Studium der Geschichte und Germanistik an der Universität Leipzig. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1. August 1914 Kriegsfreiwilliger im Feld-Artl.-Regt. 77; Leutnant d. R. im Feld- Artl.-Regt. 279; E. K. II., s. F. – A. – M. — Berufsgang u. a.: Nach dem Kriege in der Erwachsenen-Pädagogik tätig; Leiter von Erwerbslosen-Freizeiten; Lehrer an Heeresfachschulen; im Kreise Leipzig der NSDAP und NSBO Kreisredner; Gauredner des Gaues Sachsen; Schulungsarbeit in der PO, NSBO des Kreises Leipzig. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Erwachsenen- Pädagogik, Politische Schulung; Artikel geschichtlichen und pädagogischen Inhalts in Zeitungen und Zeitschriften. — Besondere Interessen: Kulturpolitik der Bewegung.








Korndörfer, Ilans, Korvettenkapitän a. D., Präsident der Industrie- und Handelskammer Altona, AltonalElbe, Flottbeker Chaussee 43.


Geboren: 5. Dezember 1881 in Hirzenhain (Oberhessen) als Sohn des Hüttendirektors Georg K. und seiner Ehefrau Luise, geb. Lips. — Bildungsgang: Gymnasium zu Worms a. Rh. und Büdingen (Oberhessen); nach Reifeprüfung 1900 Eintritt in die- Kaiserliche Marine als Seekadett. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Bis Ende 1918 aktiver Seeoffizier; Reisen und Kommandos im In- und Ausland bei hauptsächlich artilleristischer Verwendung; verabschiedet als Korvettenkapitän a. D. E. K. I. und II.; Oldenburgisches Verdienstkreuz I. und II.; Hessische Tapferkeitsmedaille. — Berufsgang u. a.: 1918 nach Verabschiedung Eintritt in die Mühlenwerke H. W. Lange & Co., A.-G., Altona/Elbe; 1919 Vorstandsmitglied; daselbst tätig bis heute: Überführung des Werkes aus der Kriegswirtschaft, Modernisierung und Umbau in großem Stil, Einführung modernster Fabrikationsmethoden durch Bau einer neuen Weizenmühle von 2500 Doppelzentner täglicher Leistung; Präsident der Industrieund Handelskammer Altona; 1. Vorsitzender des Vereins Deutscher Handelsmüller, Berlin- Charlottenburg; Präsident des Konsortiums Deutscher Weizenmühlen 1933. — Mitglied: Vorstandsmitglied des Allgemeinen Industrie- Vereins, Hamburg, und zahlreicher anderer Verbände und Vereine; langjähriges Mitglied des Provinziallandtages der Provinz Schleswig-Holstein.


Kost, Albert, Landesobmann für die bäuerliche Selbst- Dermaltung, Bauer, Wasserkurl, Kr. Unna (Erbhof) und Münster, Landesbauernschaft, Ludgeoiplatz 1.


Geboren: 19. März 1897 in Niederaden, Kr. Unna, als Sohn des Bauern Albert K.; altes westfälisches Bauerngeschlecht, nachweisbar bis 1483. — Bildungsgang: Realgymnasium; landwirtschaftliches Studium an den Universitäten Münster und Jena; Diplomlandwirtsexamen; landwirtschaftliche Praxis auf dem elterlichen und auf fremden Höfen. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1914 als Kriegsfreiwilliger mit eigenem Pferd vom elterlichen Hofe mit dem FIusaren-Regt. 14 ins Feld; später Res.-Kav.-Abtlg. 75 und Res. – Inf – Regt. 250, Masch. – Gew. – Komp.; 1918 zum Offizier befördert; zweimal verwundet; von Oktober 1918 bis 1. Januar 1920 in Gefangenschaft. E. K. I. und II. — Berufsgang: Nach dem Kriege landwirtschaftliche Praxis; 1923/25 landwirtschaftliches Studium; 1925/28 landwirtschaftliche Praxis, anschließend Leiter einer landwirtschaftlichen Abteilung; Organisator des agrarpolitischen Apparates der Gauleitung Westfalen-Nord; Organisator des Landesbauernstandes Westfalen. — Spezialarbeitsgebiet: Ackerbau und Agrikulturchemie; Bodenforschungen; Betriebswirtschaft. — Besondere Interessen: Geologische Sammlungen; Aztekensaminlung (Mexiko).


Kotzde-Kottenrodt, Wilhelm, Schriftsteller, Ebnet bei Freiburg i. Br.


Geboren: 1. März 1878 in Gohlitz (Havelland); Vorfahren väterlicherseits aus der Grafschaft Belzig, seit 1500 als märkisches Bauern-, Fischer- und Handwerkergeschlecht nachweisbar; die Mutter stammt aus märkischem Lehrergeschlecht. — Bildungsgang: Realgymnasium Nauen; Lehrerseminar Berlin; Hospitant der Universität Berlin. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1915 Landsturmmann; Kopfverletzung. Verdienstkreuz für Kriegshilfe. — Berufsgang u. a.: 1899 Lehrer in Berlin; seit 1907 freier Schriftsteller; seit Ausgang des Krieges im Schwarzwald ansässig; viele Studienreisen im deutschen Kulturgebiet von Holland und Flandern bis Mähren und Steiermark; Mitbegründer des Havelländischen Heimatvereins; 1920 von Kommunisten in Eisenach im Kampf um die Fahne schwer verwundet; 1920 Gründer der Adler und Falken Deutsche Jugendwanderer; dann Schirmherr der Deutschen Falkenschaft; 1925 Gründer des Werkes Artam Landdienst deutscher Jugend; 1952 zum Mitglied der Braunschweiger Geschichtskonferenz berufen; von Ministerpräsident Klagges mit dem einführenden Band zum Unterrichtswerk für die Geschichte betraut; 1935 vom Reichsbund Volkstum und Heimat zum Landschaftsführer der Alemannen und Schwaben berufen. — Spezialarbeitsgebiet, l eröffentlichungen: Heimat- und historischer Roman, Novelle; Hauptwerke: Frau Harke; Die Wittenbergisch Nachtigall; Die Pilgerin; Wolfram; Lupoid auf dem Staufen; Die liebe Frau von der Geduld; Das Schicksal der Adelheidis; Die Burg im Osten; Der Reiher Gottes; Wilhelmus von Nassauen; Aglei; Die drei Gesellen der Mathilde Rehfot; Mittsommernacht; „Deutsche Helden und Meister“ im Geschiehtswerk „Volk und Führer“; Herausgeber der „Künder und Deuter, Bücher nordischer Führung“. — Besondere Interessen: Bildende Kunst. — Mitglied: Reichsverband Deutscher Schriftsteller; Ehrenmitglied im NS-Lehrerbund; Vorstandsmitglied der Deutschen Kunstgesellschaft


Kraemer, Adolf, Dr. phil., Diplomlandmirt, Reichsgeschäftsführer des Reichsbundes Deutscher Diplomlandmirte e.V., Berlin SW 11, Hafenplatz 5.


Geboren: 25. März 1898 in Büdingen (Oberhessen). — Bildungsgang: Hum. Gymnasium in Büdingen; Landw. Studium in Gießen; Diplomlandwirt-Examen; Zusatzexamen für Tierzuchtinspektoren. — Militärzeit: 1915/18 Kriegsfreiwillig im Westen bei dem Fuß- Artl.-Regt. Nr. 5, Mainz; Reserveoffizier. — Berufsgang u. a.: 1922/32 Landestierzuchtinspektor an der Landwirtschaftskammer für das Land Lippe in Detmold; Geschäftsführer des Senner Gestütes Lopshorn und verschiedener Zuchtorganisationen; seit Mai 1952 Reichsgeschäftsführer des Reichsbundes Deutscher Diplomlandwirte e. V.; politisch seit 1919 aktiv tätig in der völkischen Bewegung; Organisation Konsul; Völkischer Schutz- und Trutzbund; seit 1931 Mitglied der NSDAP; Mitarbeiter für den Reichsnährstand beim „Archiv für Bevölkerungswissenschaft (Volkskunde) und Bevölkerungspolitik“. — Veröffentlichungen: Hauptschriftleiter der Zeitschrift „Der Diplomlandwirt“; Veröffentlichungen berufsständischen und kulturpolitischen Charakters.





Krämer, Josef, Dr. jur., Rechtsanwalt, Gauführer des BNSDJ, Köln-Mülheim, Buchheirner Str. 6>.


Geboren: 50. Januar 1904 als Sohn des Briefträgers Johann K. und seiner Ehefrau Rosa, geb. Siefer, in Heiderjahnsfeld bei Bechen. — Bildungsgang u. a.: Volksschule in Köln-Holweide; Realgymnasium in Köln-Mülheim: Universität Köln; Referendar-, Doktor- und Assessorexamen. — Berufsgang u. a.r Kathol. Korporationsstudent; Vorsitzender der Kölner Studentenschaft; Kreisleiter der deutschen Studentenschaft; hochschulpolitischer Referent der Zentrumsstudenten im Windthorstbund für ganz Deutschland; nach dem Assessorexamen beim politischen Pressedezernat der Staatsanwaltschaft; Studium der nationalsozialistischen und KPD-Presse; Austritt aus dem Staatsdienst; Eintritt in die NSDAP; 1931 Anwaltspraxis; Kreisleiter der NSDAP, Kreis Köln-Stadt rrh.; Gauführer des Bundes Nationalsoz. Deutscher Juristen, Gau Oberlandesgerichtsbezirk Köln; als solcher Unterabteilungsleiter der Reichsleitung der NSDAP, Rechtsabteilung; Mitglied der Akademie für Deutsches Recht.





Kräutle, Karl, Präsident des Deutschen Landmirtschaftsrates u. Staatskommissar f. d. Preuß. Ilauptlandmirtschaftskammer (Hauptabteilungsleiter II im Ileidisnährstand), Berlin SW 11, Hafenplatz 4.


Geboren: 5. März 1897 in Nasgenstadt bei Ehingen a. d. Donau; Bauernsohn; Bauerngutsbesitzer; Württemberger; der Bauernhof befindet sich seit drei Jahrhunderten im Besitz der Familie. — Bildungsgang: Hum. Gymnasium zu Ehingen a. d. Donau; Studium an den Universitäten und Hochschulen München, Tübingen, Hohenheim. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1914 Kriegsfreiw. beim Württ. Pionier-Batl. 13; 4U Jahre Frontdienst bei der Pioniertruppe im Westen; Leutnant d. Res. und. Pionier-Kompagnieführer. E. K. I. und II.; Württ. goldene Militär-Verdienstmedaille. — Berufsgang u. a.: Nach dem Kriege praktisches und theoretisches Studium der Landwirtschaft, besonders auf tierzüchterischem Gebiet; erwirbt auf der Landw. Hochschule in Hohenheim den Grad eines Diplom-Landwirts; in München rechtsund staatswissenschaftliche Studien; erwirbt in Tübingen Doktorgrad der Staatswissenschaften; 4 Jahre landw. Sachverständiger einer führenden deutschen Industrie; von dort zur besonderen Verwendung des Landwirtschaftskammer- Direktors der Provinz Sachsen nach Halle a. d. S.; 1931 Tätigkeit im Deutschen Landwirtschaftsrat auf dem Gebiet des landw. Absatz- und Organisationswesens; am 12. Mai 1933 vom Reichsbauernführer Walther Darre zu seinem Stellvertreter in der Führung des Deutschen Landwirtschaftsrates eingesetzt; am 3. Juli 1933 zum Staatskommissar für die Preuß. Hauptlandwirtschaftskammer ernannt.


Krahnstöver, Heinrich, Ministerialrat a. D., Vorstandsmitglied er Oldenburgischen Landesbank, Oldenburg i. O., Taubenstr. 2.


Geboren: 18. Februar 1883 in Oldenburg i. O. als Sohn des Justizrats K. und dessen Ehefrau Louise, geb. Roth. — Bildungsgang: Bis 1902 Hum. Gymnasium Oldenburg i. O.; juristisches Studium in Freiburg i. Br., München, Berlin und Göttingen; September 1907 Referendarexamen. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1. Oktober 1902 Einj.-Freiw. beim 5. Bad. Inf.-Regt. 113, Freiburg i. Br.; 1908 Leutnant der Res.; 17. Februar 1918 Hauptmann d. Res.; vom 4. August 1914 bis zum Kriegsende Teilnahme am Weltkrieg. E. K. I. und II.; Oldenburgisches Friedrich- August-Kreuz I. und II.; Lippisches Kriegsverdienstkreuz. — Berufsgang u. a.: Oktober 1911 Assessorexamen; 1914 Oldenburgischer Regierungsassessor; Regierungsrat; Ministerialrat; 1. April 1923 bis heute Vorstandsmitglied der Oldenburgischen Landesbank; Mitglied des Ausschusses des Zentralverbandes des Deutschen Bank- und Bankiergewerbes.


Kraus, August, Professor, Bildhauer, Berlin-Gruneroald, Menzelstraße ?.


Geboren: 9. Juli 1868; arischer Abstammung. — Bildungsgang: Bis August 1882 Gymnasium Baden-Baden; dann Bildhauer-Lehre; ab 1883 Straßburg i. Els., Lehre und Kunsthandwerkerschule bis 1887; dann Hochschule Berlin, Musterschule Begas. — Berufsgang u. a.: Akad. Hochschule für die bildenden Künste 1887/90, Meisteratelier bei Begas und Mitarbeiter desselben bis 1900; 1900 großer Staatspreis (Rompreis); Rom 1900/05; 1905 röm. Müllerpreis (12 000 M.); 1907 Ehrenpreis der Stadt Köln, Goldene Staatsmedaille für Kunst; 1914/19 Direktor des Rauch-Museums; ab 1917 oder 1918 Mitglied der Preuß. Akademie; ab etwa 1926 Senator, ab Juli stellvertretender Präsident; Werke in der Nationalgalerie, Bayer. Staatsgalerie (München), Städelsches Institut (Frankfurt a. M.), Museum Leipzig, Essen, Duisburg, Hannover, Bremen usw.; Denkmäler und Brunnen in Berlin und anderen Städten. — Mitglied: Künstlervereinigung Berliner Bildhauer; Vizepräsident der Reichskammer für die bildenden Künste.





Krause, Albert, Gauarbeitsführer, Major a. D., Königsberg i. Pr„ Hufen-Allee 52/59


Geboren: 23. September 1876 zu Holzminden a. d. Weser (Braunschweig) als Sohn des Regierungsbaumeisters Robert K. und seiner Ehefrau Hermine, geb. v. Giilich, aus niedersächsischem Blut stammend. — Bildungsgang: Gymnasium zu Helmstedt (Braunschweig). — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 28. März 1895 als Fahnenjunker in das Inf.-Regt. Nr. 98 in Metz eingetreten; 18. Oktober 1896 Leutnant; später zur Kriegsakademie kommandiert; Regimentsadjutant; in den Weltkrieg als Hauptmann und Kompagnieführer ausgerückt; bei Longwy schwer verwundet; im weiteren Verlaufe des Krieges in Stellungen im Stabe des Chefs des Feldeisenbahnwesens bei verschiedenen Armee – Oberkommandos, nochmals Kompagnie- und Bataillonsführer, Major in der Eisenbahnabteilung des Großen Generalstabs, zuletzt Bataillonsführer im Grenzschutz-Ost; am 20. Mai 1920 aus dem Heere ausgeschieden. E. K. I. und II. und andere Kriegsauszeichnungen. — Berufsgang u. a.: 1920 in der Organisation der Volksabstimmung in Ostund Westpreußen an führender Stelle tätig; 1921/22 Studium der Handelswissenschaft an der Handelshochschule Königsberg i. Pr.; später in der Verwaltung des Königsberger Hafens; seit 1950 in der Vorbereitung der Arbeitsdienstpflicht bei der Pol. Gauleitung Ostpreußen der NSDAP tätig; am 14. Oktober 1933 mit Wahrnehmung der Dienststelle des Gauarbeitsführers in Ostpreußen beauftragt; Mitglied der NSDAP; seit 1920 in der grenz- und auslanddeutschen Bewegung führend tätig. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Freiwilliger Arbeitsdienst; Arbeitsdienstpflicht; Entschädigung der vertriebenen Grenz- und Auslanddeutschen. — Besondere Interessen: Auswärtige Politik; Geschichte; Kampf gegen den Marxismus. — Mitglied: Deutscher Schutzbund für die Grenz- und Auslanddeutschen.


Krauskopf, Edmund, Bauer, Hauptabteilungsleiter III der Landesbauernschaft Braunschweig, Rühen, über Vorsfelde.


Geboren: 7. Februar 1888 zu Rühen i. Braunschweig. — Bildungsgang: Volksschule in Kühen bis 10. Lebensjahr; Mittelschule in Braunschweig; Landwirtschaftliche Handelsschule in Braunschweig. — Militärzeit: 1909 bis 1912 aktiv beim Leib-Garde-Hus.-Regt. in Potsdam; ins Feld mit dem 17. Hus.-Regt.; dann bei der Nahkampfbatterie 206, Feldart.- ~ Berufsgang u.a.: Erlernt den Beruf des Bauern in der väterlichen Wirtschaft und in der Wirtschaft des Onkels; übernimmt im Jahre 1904 die erstere nach dem Tode des Vaters; tritt im Herbst 1929 in die NSDAP ein; die besondere Arbeit gilt der Genossenschaft; im Genossenschaftswesen seit dem 16. Lebensjahre tätig; leitet jetzt beim Landesbauernstand Braunschweig die‘ Hauptabteilung III.











Krauß, Otto, Generalintendant d. Wurftbg, Staatstheater,. Stuttgart, Alexanderstraße 1


Geboren: 5. April 1890 in Heilbronn a. N. als Sohn des Theaterintendanten Konrad K. — Bildungsgang: Ausbildung als Sänger, Dirigent und Komponist; Musikhochschule Weimar, Frankfurt, München. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Oberleutnant d. Res. a. D. im 4. Württemb. Füsilier-Regt. Kaiser Franz Josef von Österreich Nr. 122; an der Westfront schwer verwundet. E. K.; Ritterkreuz des Friedr.-Ordens II. mit Schwertern- — Berufsgang u. a.: Oberregisseur und stellvertretender Intendant an den Theatern in Heilbronn, Rostock, Nürnberg, Staatstheater Karlsruhe, Stadt. Oper Berlin; in Deutschland: erste Inszenierung der Verdi-Oper „Boccanegra“ in Berlin; Uraufführungen von Siegfried Wagners „Schmied von Marienburg“ und „Friedensengel“; „Verfemte Lachen“ von Cortolegis; „Ty 11 Eulenspiegel“ von Mark Lothar; „Alkeste“ von Wellesz; „Michael Kohlhaas“ von Klenau; Schauspiel „Bernhard von Weimar“ von R. Lauckner. — Veröffentlichungen: Singspiele: „Tante Marquise“, „Die liebe Liebe“.





Krebs, Fritz, Dr. jur., Oberbürgermeister, Staatsrat, Frankfurt a. Main


Geboren: 9. Mai 1894 zu Germersheim a. Rh. — Bildungsgang: Oberrealschule in Straßburg i. Elsaß; studiert an der Kaiser- Wilhelm-Universität in Straßburg Rechtsund Staatswissenschaften. — Militärzeit: Tritt am 3. August 1914 als Kriegsfreiwilliger in das Niedersächsische Fuß-Artl.-Regt. Nr. 10 ein und macht den Feldzug bis zum Ende mit. — Berufsgang u. a.: Nach Kriegsende aus Straßburg ausgewiesen; nimmt das Studium in Frankfurt a. Main wieder auf; legt 1919 das Referendar- Examen und 1923 das Assessor-Examen ab; tätig am Oberlandesgericht in Frankfurt a. Main; von 1926 bis 1928 Referent an der Deutschen Staatsvertretung für den deutschenglischen Schiedsgerichtshof in Berlin; geht in den Justizdienst zurück; wird im März 1933 zum Oberbürgermeister von Frankfurt a. Main auftragsweise ernannt und bereits im Juni 1933 endgültig bestätigt; politisch ein alter Kämpfer der nationalsozialistischen Bewegung; bereits 1922 für die Partei tätig; 1924 Ortsgruppenleiter in Frankfurt a. Main; bekleidet zwischendurch zahlreiche Ämter in der Partei, so das Amt des Gau-Rechtsstellenleiters, des Gau-Obmanns der BNSDJ; Leiter des Kampfbundes für deutsche Kultur; 1932 in den Preußischen Landtag entsandt; 1933 Bevollmächtigter zum Reichsrat von Hessen- Nassau und Mitglied des Preußischen Staatsrats; Kreisleiter der NSDAP Groß-Frankfurt und Landesleiter des Kampfbundes für deutsche Kultur Hessen und Hessen-Nassau.


Kretschmann, Ernst, Präsident des Landesarbeitsamts Pommern, Stettin, Birkenallee 9.


Geboren: 4. September 189t in Siersleben (Mansfelder Gebirgskreis). — Bildungsgang: Gymnasium; Studium der Rechtswissenschaften. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: August 1914 Kriegsfreiwilliger im Feld- Artl.-Regt. 75; 11. September 1914 bis 18. Dezember 1918 bei Frontformationen (Feld- Artl.-Regt. 75 und Feld-Artl.-Regt. 602); als Leutnant d. Res. ausgeschieden. E. K. II. — Berufsgang u. a.: Gerichtsassessor; 1921 Eintritt als Hilfsarbeiter in das Reichsministerium für Wiederaufbau; 1923 Regierungsrat; 1924 Übertritt zum Reichsfinanzminis+erium; 1926 Oberregierungsrat; 1927 Präsident des Landesarbeitsamts Pommern. — Spezialarbeitsgebiet: Friedensvertragsrecht; Haushaltsrecht; Sozialversicherung; Arbeitsrecht. — Mitglied: BNSDJ.








Krefzschmann, Hermann, Arbeitsführer, Sachberater für den Unterricht in der Reichsleitung des Arbeitsdienstes, Grätzmalde, Wredestraße 75/77, Post Fichtenau, Krs. Niederbarnim.


Geboren: 15. Oktober 1886 in Landsberg an der Warthe als Sohn des Kaufmanns Hermann K. — Bildungsgang: Volksschule, Mittelschule, Berufsschule; Eigenstudium und Volkshochschule. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Januar 1915 bis Oktober 1917 als Hundeführer an der Westfront, Karpathen, Galizien, Rumänien, Italien; ab Oktober 1917 bis Dezember 1918 Fliegertruppe (M. A. K. 5). E. K. II.; Oldenburg. Friedrich- August II.; Karpathen-Abzeichen. — Berufsgang u. a.: Jungarbeiter in der Textilindustrie; gelernter Eisenhändler; Mitarbeiter verschiedener Zeitungen; Delegierter der U. E. A. in Genf; Lehrer in der Berliner Jungarbeiterschaft; ab 1919 Mitglied der Deutsch – sozialistischen Partei (Streicher- Gruppe); Vorstandsmitglied derselben bis zum 16. November 1922 als Übertrittstag zur NSDAP (Mitglied Nr. 5848); Vorstandsmitglied der Verbotsgründung der NSDAP für Norddeutschland (Großdeutsche Arbeiterpartei); Mitglied des NS-Kameradschafts- Dundes als Vorläufer der SA bis zur Gründung der SA; Ortsgruppenleiter der NSDAPGruppen Karlshorst, Köpenick, Friedrichshagen, Klein-Schönebeck bis zur Trennung der Gaue Berlin-Brandenburg; dann Ortsgruppenleiter und Kreisobmann in Niederbarnim; Gauredner in Brandenburg; Gemeindevertreter der NSDAP in Klein-Schönebeck und Kreistagsabgeordneter in Niederbarnim; seit 1929 Leiter der kommunalpolitischen Schulung der NSDAP im Gau Brandenburg. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Staatspolitische Schulung im Arbeitsdienst; „Unterricht und Erziehung im Deutschen Arbeitsdienst“, Leipzig; „Bausteine zum Dritten Reich“, Lehr- und Lesebuch für den Deutschen Arbeitsdienst (bearbeitet für die Reichsleitung); „Freizeitgestaltung im Arbeitsdienst“ (gemeinsam bearbeitet mit Erich F. Berendt); „Der Weg zum Arbeitsdienst (gemeinsam bearbeitet mit Fritz Edel). — Besondere Interessen: Innenund Außenpolitik; Erziehungsfragen im Nationalsozialismus.


Kreutz, Benedikt, Dr. rer. pol., Päpstlicher Hausprälat, Präsident des Deutschen Caritasverbandes E. V., Freiburg i. Br., Möslesstr. 19.


Geboren: 15. Januar 1879 in St. Peter (Baden); arischer Abstammung. — Bildungsgang: Paritätisch – humanist. Gymnasium; 8 Semester Theologie an der Universität hreiburg; hört als Vikar in Freiburg national- ökonomische und sozial-wirtschaftliche Vorlesungen; promoviert später zum Dr. rer. P.°V ~ Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Errichtet und leitet während des Krieges ein Privatlazarett; geht ab 1. Januar 1915 als r eld-Divisionspfarrer ins Feld bis zum Ende des Krieges; dann noch einige Wochen beim Selbstschutz in Schlesien. E. K. I. und II.; Zähringer Löwenorden mit Schwertern; Hanseatenkreuz Hamburg; Schlesischer Adlerorden I. und II.; zwei Finnische Orden; Hessisches Verdienstkreuz usw. — Berufsgang u. a.: Ordiniert am 2. Juli 1902; Vikar in Durlach; fast 7 Jahre Kaplan beim Volksschriftsteller und Volkstumspfleger Pfarrer Heinrich Hansjakob in Freiburg i. Br.; Pfarrer; dann Feld-Divisionsgeistlicher; 1918 Eintritt hauptamtlich in die Caritasarbeit als Gründer und Leiter der Haupt Vertretung des Deutschen Caritas verbandes in Berlin; 9. November 1921 vom Episkopat zum Präsidenten des Deutschen Caritasverbandes berufen; Weihnachten 1922 ernannt zum Päpstlichen Geheimkämmerer; Frühjahr 1925 ernannt zum Hausprälaten Seiner Heiligkeit; bis 1918 ausschließlich in der Seelsorge tätig; nachher ausschließlich und hauptamtlich in der sozial-caritativen Arbeit an Familie und Volk; zwei Reisen nach Nord-Amerika zum Studium der Lage des Auslandsdeutschtums; eine Reise nach Ostasien usw., um speziell auch die deutschen Gemeinden zu besuchen und die Caritaswerke der ostasiatischen Kultur kennenzulernen. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Sozial-caritative Arbeit; schriftstellerische Mitarbeit an den entsprechenden periodischen Zeitschriften, sowohl den kirchlichen wie auch den außerkirchlichen; Broschüren Veröffentlichung „Die Caritasheilige von Aachen Franziska Chervier“ und „Die große Theresia von Spanien“. — Mitglied: Wissenschaftliche und künstlerische Vereinigungen.


Kreutz, Erich, Dr. jur., Oberbürgermeister der Chur- und Hauptstadt Brandenburg (Haoel), Brandenburg, Rathaus.


Geboren: 2. September 1884 zu Magdeburg; rein arischer Abstammung, die Eltern mütterlicherseits aus der Altmark, väterlicherseits aus Erfurt. — Bildungsgang: Vorbereitungsschule und König-Dom-Gymnasium Magdeburg; Studium der Rechte und Nationalökonomie in Jena und Halle a. S. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1908/09 Einj.- Freiw. beim Garde-Fuß-Artl.-Regt.; 1911 zum Leutnant d. Res. Garde-Fuß-Artl.-Regts. ernannt; am 4. August 1914 mit dem aktiven Regiment im Garde-Korps im Verbände der II. Armee ins Feld gerückt; zum Oberleutnant befördert, Batterieführer; als Hauptmann d. Res. mit der Berechtigung zum Tragen der Uniform des Garde-Fuß-Artl.- Regts. bei Kriegsende entlassen. E. K. I. u. II.; Hamburger Hanseatenkreuz. — Berufsgang u. a.t Referendar, Gerichtsassessor im Landgerichtsbezirk Magdeburg; 1919 Ratsbeigeordneter in Apolda i. Th.; 1920/27 Stadtrat in Gelsenkirchen-Bner; auf Grund der Wahl der bürgerlichen Rechten in Kottbus von Februar 1927 bis Juni 1933 Oberbürgermeister in Kottbus; ab Juni 1933 Oberbürgermeister der Chur- und Hauptstadt Brandenburg (Havel). — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Kommunalwissenschaft, Kommunalpolitik, öffentliches Recht; Veröffentlichungen in den Fachzeitschriften. — Besondere Interessen: Geschichte, Kunstsammlungen, Gartenarchitektur, Forstwirtschaft. — Mitglied: BNSDJ; Reichsklub.


Krichbaum, Karl, Gauarbeitsführer, K ulturbaumeister, Dortmund, Prinz-F riedrich- Karl-Strafle 14


Geboren: 23. November 1899 zu Betzdorf (Krs. Altenkirchen) als Sohn des Kaufmanns Georg K. und seiner Ehefrau Elise, geb. Richter. — Bildungsgang: Volksschule Betzdorf; Kulturbauschule (höhere Fachschule) Siegen i. Westf. — Militärzeit: 1916 Kriegsfreiwilliger Leib – Dragoner – Regt. 24, Inf.- Regt. 165, Sturmabteilung 17; 1918 verwundet; 1921 Oberschles. Freikorps Roßbach. — Berufsgang u. a.: 1920/23 Jungdeutscher Orden; 1921 Oberschles. Freikorps Roßbach; 1923/25 SA Hagen; Völkischer Block; 1923/33 Preuß. Kulturbauamt Hagen; 1927 staatlich geprüfter Kulturbaumeister; 1928 NSDAP Hagen. — Mitglied: Kulturtechniker-Verband.








Krieck, Ernst, Universitätsprofessor, Dr. phil. h. c., Rektor der Universität Frankfurt a. M., Frankfurt a. M., Zeppelin – Allee 21.


Geboren: 6. Juli 1882 zu Nogisheim (Baden); stammt von alemannischen Kleinbauern und Kleinhandwerkern ab. — Bildungsgang: 1898 bis 1900 Lehrerseminar I, Karlsruhe; im übrigen Selbststudium. — Militärzeit: Zuerst militäruntauglich; Januar bis Juni 1916 beim T. B. 4, Karlsruhe, dann entlassen. — Berufsgang u. a.: 1900 bis 1924 Volksschullehrer in Baden; 1923 Dr. phil. h. c. der Universität Heidelberg; 1924 bis 1928 freier Schriftsteller; 1928 bis 1933 Professor an der Pädagogischen Akademie Frankfurt a. M.; dazwischen politisch strafversetzt, dann disziplinarisch aus dem Dienst entfernt; April 1933 Professor der Philosophie und Pädagogik; ab April 1933 zum Rektor der Johann – Wolfgang – Goethe – Universität zu Frankfurt a. M. gewählt. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Etwa 30 Bücher aus den Gebieten der Philosophie, Staatslehre, Erziehungswissenschaft und Kulturpolitik, darunter: Philosophie der Erziehung; Die deutsche Staatsidee; Die Revolution der Wissenschaft; Menschenformung; Bildungssysteme der Kulturvölker; Der Staat des deutschen Menschen; Nationalpolitische Erziehung; Dichtung und Erziehung; Musische Erziehung; Das Naturrecht der Körperschaften auf Erziehung und Bildung; Erziehungsphilosophie; Geschichte der Bildung


Kriegler, Ilans, Intendant des Reichssenders Breslau, Breslau 18, F unkhaus.


Geboren: 3. Mai 1905 zu Breslau; die Urgroßväter väterlicherseits drei Jahrhunderte lang Schafmeister in Prauß, Krs. Nimptsch (Schlesien); sicher eingewandert aus Salzburg (Österreich). — Bildungsgang: 3 Jahre Volksschule; 1914/21 Oberrealschule in Glogau bis zur Obersekundareife; 3 Jahre Baueleve; 5 Semester Höhere Techn. Staatslehranstalt für Hoch- und Tiefbau in Breslau; 1 Semester in Stettin. — Berufsgang u. a.: September 1928 bis Oktober 1929 Architekt bei der „Huta“ Hoch- und Tiefbau A.-G., Breslau; seit Frühjahr 1930 selbständiger Architekt; seit 1920 Mitglied im Bund „Die Geusen“, Jungvolk. Bund e. V.; Bundesgeschäftsführere; Dezember 1926 Mitglied der NSDAP; April 1929 Mitglied Kampfbund für deutsche Kultur; seit 1931 Gaufunkwart Schlesien der NSDAP; Gauredner mit 350 Versammlungen; Truppführer der SA; Mitglied der Gauleitung Schlesien der NSDAP; jüngster Rundfunkintendant Deutschlands. — Veröffentlichungen: In Rundfunk-Fachzeitschriften; „Rundfunk im Aufbruch“, nat.-soz. Presse usw. — Besondere Interessen: Architektur, Laienspiel, Volkslied, Rundfunk. — Mitglied: Landeskuratorium der „Deutschen Bühne“ und „Schlesische Gesellschaft für deutsche Kultur“; Vorstandsmitglied des „Breslauer Künstlerklubs e. V.“


Krimmel, Carl, Fabrikant, Präsident der Handelskammer Reutlingen i. Württ., Reutlingen, Wilhelmstraße 61


Geboren: 12. November 1877 in Reutlingen als 8. Generation der seit 1685 ununterbrochen als selbständige Kaufleute in Reutlingen tätigen Familie. — Bildungsgang: Elementarschule, dann Oberrealschule in Reutlingen; kaufmännische Fortbildungsschule in Reutlingen und Stuttgart. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1896/97 Einj.-Freiw. in Gera, Regt. 96; Leutnant d. Res. des Württ. Inf.- Regt. 124; geht Anfang August 1914 als Oberleutnant d. L. ins Feld; bald Hauptmann im Landw.-Inf.-Regt. 125, später bis Kriegsende Batl. Führer im Landw.-Inf.-Regt. 120; Major d. L. a. D. E. K. I. und II.; Ritterkreuz des Hausordens von Hohenzollern m.Sdiw.; Württ. Militärverdienstorden; Ritterkreuz I. Kl. des Friedrichsordens m. Schw. (2mal verliehen); Verwundetenabzeichen; Landwehr-Dienstauszeichnung I. Kl. — Berufsgang u. a.: Kaufmännische Lehre in Stuttgart; Stellungen in großen kaufmännischen Handels- und Industriebetrieben; übernimmt im Jahre 1903 das elterliche Geschäft; Übergang von der Herstellung handgearbeiteter, sogenannter Reutlinger Artikel (Babyartikel, Klöppel- und Iläkelspitzen usw.) zur maschinellen Herstellung der Reutlinger Strickwaren; Gründung und mehrfache Erweiterung einer mechanischen Strickwarenfabrik für gestrickte Babyartikel, Wollwaren usw.; Präsident der Handelskammer Reutlingen; stellvertr. Präsident Württ. Industrie- und Handelstages. — Mitglied: Vorstandsmitglied des Strickerei- Landesvereins Württemberg; Vorsitzender des Handeisvereins Reutlingen; Ehrenvorsitzender der Ortsgruppe Reutlingen des württ. Offiziersbundes.


Krohn, Johannes, Dr. jur., Staatssekretär des Reichsarbeitsministeriums, Berlin – Zehlendorf, Buchsroeiler Str. 22.


Geboren 4 Juli 1884 in Stettin als Sohn Rechnungsrats Enst Kr. und seiner Gattin ■M, geb. Knaack. — Bildungsgang: Reifezeugnis des König-Wilhelm – Gymnasiums in Magdeburg (humanistisches Gymnasium); Studium der Rechte an den Universitäten Freiburg i. Br., Leipzig, Kiel, Halle a. Saale. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Hauptmann d. Res. a. D.; aktive Dienstzeit 1906/07; Kriegsdienstzeit 1914/18. E. K. I. und II.; 3 weitere Kriegsorden; Verwundetenabzeichen. — Berufsgang u. a.: 1906 Gerichtsreferendar; Januar 1911 Gerichtsassessor mit Dienstalter; 1914 Stadtrat in Staßfurt; 1920 Regierungsrat und Mitglied des Reichsversicherungsamts; seit 1920 im Reichsarbeitsministerium; 1921 Oberregierungsrat; 1925 Ministerialrat; 1928 Abteilungsdirigent; 1952 Ministerialdirektor und Leiter der Abteilung Sozialversicherung und soziale Fürsorge; 1955 Staatssekretär. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Sozialpolitik, namentlich Sozialversicherung; Handkommentar zur Reichsversicherungsordnung; Kommentare über die Versicherung der Berufskrankheiten.





Kroll, Georg, Dr. jur., Regierungspräsident, Breslau 16, Vogelmeide 186.


Geboren: 19. Mai 1888 in Groß-Grauden (Krs. Cosel i. Oberschlesien) als Sohn des früheren Rittergutsbesitzers und Königl. (staatl.) Domänenpächters Kr.; die weiteren Vorfahren waren schlesische Bauern. — Bildungsgang: 1899/1907 Königl. hum. Gymnasium in Leobschütz (Oberschlesien); Studium der Rechtsund Staatswissenschaft an den Universitäten in Breslau, Berlin, Kiel und wiederum Breslau; 1911 Gerichtsreferendarexamen; 1912 Doktorexamen an der Universität Breslau; nach Unterbrechung durch Einj.-Freiw.- Dienst, militärische Übung, Krieg und Beurlaubung zur informatorischen Betätigung im kaufmännischen Betriebe 1922 große juristische Staatsprüfung in Berlin. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1912 Einj.-Freiw, im Ulanen-Regt. v. Katzler (Schles. Nr. 2) in Gleiwitz; ab 2. Mobilmachungstag 1914 bis 29. November 1918 unter den Waffen; 2. November 1914 zum Leutnant d. Res. ernannt; Oberleutnant d. Res. a. D. mit der Erlaubnis zum Tragen der Uniform der Reserveoffiziere des Husaren-Regts. v. Schill (1. Schles.) Nr. 4. E. K. I. und II.; Schlesischer Adler I. und II. — Berufsgang u. a.: Arbeitet nach Ablegung des Assessorexamens (1922) und schon vorher (1920/21), um sich eine möglichst vielseitige Vorbildung zu verschaffen, in einem kaufmännischen Betriebe als Syndikus in einem Versicherungsunternehmen und als Vertreter eines Rechtsanwalts und Notars in Berlin; tritt am 5. April 1925 zur Reichsfinanzverwaltung (Finanzamt Berlin-Schöneberg) über und wird anschließend 1923 beim Landesfinanzamt Groß-Berlin und von 1924 ab beim Landesfinanzamt Breslau kommissarisch beschäftigt; Ernennung zum Regierungsrat erfolgt am 19. Juni 1924; später Verwendung beim Finanzamt Breslau-Süd und ab 1927 Vorsteher des Finanzamts in Leobschütz i. Oberschi.; Ernennung zum Regierungspräsidenten Breslau mit Wirkung vom 1. Juni 1933. — Mitglied: NSDAP; BNSDJ; RDB.


Krüger, Herman Anders, Dr. phil., preuß. Professor, thiiring. Bibliotheksdirektor, Altenburg, Thür. Landesbibliothek, und Neudietendorf, Bergstraße 9.


Geboren: 11. August 1871 zu Dorpat als Sohn des Pfarrers und Kirchenhist. Herrn. K. und seiner Ehefrau Emma, geb. Buck; Vorfahren Färberei-, Brauereibesitzer, Hofbesitzer. — Bildungsgang: 1878/82 Herrnhuter Lateinschule Gnadenfrei i. Schles.; 1882/90 Pädagogium der evangel. Brüder-Unität Niesky; 1891 bis 1893 stud, theol. Seminar Gnadenfeld; 1894, 1895, 1897 und 1898 stud. phil. et hist. Leipzig; 2. November 1898 promoviert. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1894/95 Einj.-Freiw. beim 10. sächs. Inf.-Regt. Nr. 134 in Leipzig; später Leutnant d. Res.; Abschied wegen Erkrankung; Kriegsfreiwilliger beim preuß. Res.-Inf.-Regt. Nr. 72; zuletzt bis Ende November 1918 Hauptmann und Bataillons- Kommandeur vor Verdun. E. K. I. und II. als Oberleutnant und Kompanieführer Ende Oktober 1914 für Erstürmung von Dorf und Höhe von Broodseinde vor Ypern; Oldenburger I. und II.; Ritterkreuz des sächs. Hausordens. — Berufsgang u. a.: 1893/94 Lehrer an der Realschule zu Königsfeld in Baden; 1895/96 Lehrer an der deutschen Schule zu Genua; 1899/1902 Unterbibliothekar an der Sekundogeniturbibliothek zu Dresden; 1902/03 Assistent am Kgl. Historischen Museum Dresden; 1905/14 Privatdozent an der Kgl. Technischen Hochschule Hannover für deutsche Sprache und Literatur (Professor 1909); 1908 Vortragsgast germanistic. society of U. S. A. (lecturer in Columbia – University); 1920/21 Mitglied des Goth, und Thür. Landtags und der ersten Thür. Regierung; 1921/25 Direktor der Gothaischen Landesbibliothek; zur Zeit Leiter der Thür. Landesbibliothek zu Altenburg. — Veröffentlichungen: Literaturgeschichte: Der junge Eichendorff, Leipzig 1900; Pseudoromantik, Leipzig 1904; Der junge Raabe, Leipzig 1911; Deutsches Literatur- Lexikon, München 1914; Altenburger Bibliothekswesen, 1930; Linck- und Lutherdrucke Altenburg, 1933; Dichtung: Vermächtnis des Tacitus, Satire, Leipzig 1896; Simple Lieder, Leipzig 1897, 2. Aufl., 1900; Ritter Hans, Drama, Leipzig 1897; Sirenenliebe, Roman, Leipzig, 2. Aufl., 1900; Weg im Tal, Roman, Leipzig, 1905; Gottfried Kämpfer, Erziehungsroman, Hamburg 1904, 82. Aufl., 1931; Kaspar Krumbholz, Erziehungsroman, Hamburg 1909, 15. Aufl., 1921; Der Kronprinz, Drama, Hamburg 1907; Graf v. Gleichen, Tr., Hamburg 1908; Sohn und Vater, Jugendrechenschaft, 1921; 15. Aufl., 1923; Verjagtes Volk, Erz.Brschg. 1924; Barmherzigkeit, Novellenkr., Weimar 1925; Die sieben Rändel, Roman, Leipzig 1927; Die Maulschelle, hist. Novelle, Leipzig 1931. — Besondere Interessen: Antike Münzen, bes. Sizilien; moderne Graphik. — Mitglied: Erfurter Akademie; Ehrenmitglied der Alauda, Hannover.


Krüger, Wilhelm, Dr. med. vet., o. Professor und Direktor d. anatomischen Institutes der Tierärztlichen Hochschule, gegenwärtig Rektor der Tierärztlichen Hochschule, Berlin NW ?, Luisenstraße 56.


Geboren: 26. November 1898 in Grevesmühlen i. Mecklenb.; Abstammung väterlicherseits von Handwerkerfamilie (Kürschner), die 1860 aus Nordhannover nach Grevesmühlen kam, mütterlicherseits von alter Bauernfamilie, die seit vor 1700 bei Wismar i. Mecklenb. ansässig ist. — Bildungsgang: Volksschule Grevesmühlen, dann Realgymnasium in Schönberg i. M. und Lübeck (Katharineum); Mai 1917 Notreifeprüfung; darauf Heeresdienst; ab April 1918 Studium an der Militärveterinärakademie Berlin, später an den Tierärztlichen Hoch‘ schulen Berlin, Dresden, Hannover; April 1922 Fachexamen in Hannover; Mai 1922 Promotion in Berlin. —• Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Mai bis Juni 1917 Ausbildung in Garnison Güstrow bei Feld-Artl.- Regt. 24; ab Juni 1917 Feld-Artl.-Abtlg. 1002 in Rocroi (Rekrutendepot); April 1918 Berufung an die Militärveterinärakademie zum Studium. — Berufsgang u. a.: Nach Fachexamen und Promotion kurze Zeit Vertretungen in der Praxis; dann Juli 1922 Niederlassung als praktischer Tierarzt in Grevesmühlen i. Mecklenb.; Aufbau der Praxis durch Inflation stark erschwert, deshalb Dezember 1925 Auswanderung mit Familie nach Amerika; dort zuerst Beschäftigung als Farmarbeiter auf Hühnerfarm, dann als Arbeiter in einer Kistenfabrik, schließlich als Kürschner in großem Pelzgeschäft in San Francisco; März 1925 Rückkehr mit der Absicht, erneut eine Praxis zu übernehmen; Gelegenheit, an der Tierärztlichen Hochschule Hannover als Assistent einzutreten; am anatomischen Institut dieser Hochschule bis 1930 zuerst Assistent, dann Oberassistent und schließlich Privatdozent; Berufung als o. Professor an die Tierärztliche Hochschule zu Berlin; seit Juni 1952 Beschäftigung mit nationalsozialistischem Schrifttum; Oktober 1952 Eintritt in die NSDAP; seit Dezember i19?2 Mitarbeit in der Gruppe „Hochschullehrer“ im Kampfbund für deutsche Kultur, die später dem NS-Lehrerbund angegliedert wurde; in dieser Gruppe Reichsfachobmann. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Anatomie in ihren Beziehungen zur Funktion; Erklärung anatomischer Formen aus lunktioneller Beanspruchung und aus Entwicklungsgeschichte; einige Arbeiten: Funktion und Form (Untersuchungen am Skelett e,neoS i lndhundes mit anormaler Gliedmal. enbeanspruchung, Arch. f. Entw.-mech., Bd. 109, S. 291—525); Zum Problem des Stehens bei den Vierfüßlern (Untersuchungen über die beim Stehen arbeitenden Muskeln mittels Elektromyographie, Pflügers Arch. f. Physiologie, Bd. 218, S. 677—689); Über die funktionelle Struktur des Wandteiles der Huflederhaut beim Pferde (Anatom. Anzeiger, Bd. 64, S. 553—557); Die vergleichende Entwicklungsgeschichte im Dienste der Lösung des Homologisierungsproblems an den Darm- und Gekrösabschnitten des Menschen und einiger Haussäugetiere (Ztschr. f. Anat. u. Entw.-gesch., Bd. 90); außerdem Arbeiten zur anat. Pädagogik (Anleitung zum Präparieren, Zusammenstellung einer Lernsammlung). — Besondere Interessen: In Mußestunden schöne Literatur, politische Schriften und Forschungsergebnisse aus deutscher Vorzeit. — Mitglied: Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Jagdkunde; Mitglied der Deutschen anatomischen Gesellschaft und der Fachschaft Hochschullehrer im NSLehrerbund.


Krupp von Bohlen und Halbach, Gustav, Dr. jur., Dr. – lng. e. h., Dr. phil. h. c., Dr. rer. pol. h. c., a. o. Gesandter und bevollm. Minister, Essen-Hügel, Auf dem Hügel


Geboren: 7. August 1870 im Haag (Holland), Sohn des Badischen Legationsrates und Ministerresidenten, späteren Oberschloßhauptmanns von Bohlen und Halbach und seiner Ehefrau Sophie, geb. Bohlen. — Bildungsgang: Gymnasium Karlsruhe, Universitäten Lausanne, Straßburg, Heidelberg (Rechte und Staatswissenschaften). — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen u. a.: Rittmeister d. R. des Leib-Garde-Husaren-Regiments. Kgl. Preuß. Roter Adlerorden II. Kl. mit Eichenlaub und der Kgl. Krone; Hausorden von Hohenzollern, Komturkreuz; E. K. I. und II. und zahlreiche andere. — Berufsgang u. a.: 1897 Großherzogi. Bad. Referendar (Assessor), 1899 nach Bestehen der diplomatischen Prüfung Legationsekretär. 1899 bis 1900 als solcher in Washington. 1900/03 in Peking (während der Boxerunruhen). 1904/06 in Rom bei der Preuß. Gesandtschaft am Vatikan. 1904 zum Legationsrat ernannt. 1906 verheiratet mit Bertha Krupp, gleichzeitig durch Preuß. Namensvermehrungsbrief ermächtigt zur Führung des Namens „Krupp von Bohlen und Halbach“; nach Ausscheiden aus dem Staatsdienst November 1906 Übernahme der Leitung der Kruppschen Werke. 1909 Preuß. Herrenhausmitglied. 1912 anläßlich der Hundertjahrfeier der Kruppschen Werke Verleihung von Titel und Rang eines außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Ministers durch den Kaiser. — Mitglied: Seit 1931 Präsident des Reichsverbandes der Deutschen Industrie; seit 1933 Präsident des Reichsstandes der Deutschen Industrie; seit 1933 Generalrat der Wirtschaft; seit 1910 1. Vizepräsident der Kaiser- Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften.


Kuebartli, Heinrich, Bankdirektor und Präsident der Industriell. Handelskammer für Ost- und Westpreußen, Königsberg i. Pr.~ Juditten, Friedrichsmalder Allee 9.


Geboren: 4. Januar 1892 zu Absteinen, Krs. Stallupönen (Ostpr.); Eltern und Vorfahren waren ohne Unterbrechung Landwirte, Vater Gutsbesitzer in Callweitschen, Krs. Stallupönen (Ostpr.). — Bildungsgang: Obersekundareife; volkswirtschaftliche Privatstudien. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Bei Kriegsausbruch Eintritt als Kriegsfreiwilliger; 27. Januar 1916 zum Leutnant d Res. befördert; ab Juli 1916 ohne Unterbrechung an den verschiedenen Fronten. E. K. I. und II. — Berufsgang u. a.: 1909/12 Lehrzeit bei der Ostbank, Memel; 1912/14 Weiterbildung bei dem Vorschuß-Verein Tilsit; nach dem Kriege Rückkehr zur Ostbank; zum Bevollmächtigten, Prokuristen und Direktor befördert; 1. Januar 1925 Direktor der Ostbank in Landsberg a. d. W.; 1. Januar 1929 Direktor und stellvertretendes Vorstandsmitglied der Ostbank. Königsberg i. Pr., bis zur Fusion mit der Dresdner Bank; dann von dieser als Direktor übernommen; 13. April 1933 Präsident der Industrie- und Handelskammer für Ost- und Westpreußen, Königsberg i. Pr.; Juni 1933 Vizepräsident des Deutschen Industrie- und Handelstages, Berlin; Handelsgerichtsrat. — Mitglied: Vorstand des Königsberger Universitätsbundes.


Kühlewein, Julius, Dr., Landesbischof in Baden, Karlsruhe, Blumenstr. 1.


Geboren: 18. Januar 1873 in Neunstetten (Baden) als Pfarrersohn. — Bildungsgang: Gymnasium in Wertheim a. Main; 1890/94 Theologiestudium in Erlangen, Halle, Heidelberg. — Berufsgang u. a.: 1894/95 Vikar an der Deutschen evangelischen Gemeinde in Genua; dann in Lahr (Baden) und Freiburg i. Br.; Pfarrer in Mauer b. Heidelberg; 1901/09 Leiter des Diakonissenhauses in Mannheim; 1909/21 Pfarrer in Karlsruhe; von 1914 ab Mitglied der Generalsynode; 1921/24 in Freiburg; 1924 Prälat der evangelischen Landeskirche Baden; 1933 Landesbischof.











Kühne, Peter, Dr. Ing., Reichbahndirektor, Geheimer Baurat, Berlin-Grunemald, Cordesstr. 3.


Geboren: 1. Dezember 1875 in Halberstadt. — Bildungsgang: Studium des Maschinenbaufaches. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1900/01 Eisenbahn-Regt. 1; Hauptmann d. Res. a. D.; Eisenbahn-Baukompanie 4; Kriegsdienst; E. K. II, Österreich. Kronenorden III. mit Kriegsdekoration. — Berufsgang u. a.: 1902 Regierungsbauführerprüfung; 1906 Regierungsbaumeisterprüfung; Juli 1906 Eintritt bei der Eisenbahndirektion Erfurt; 1906/19 bei der Eisenbahndirektion Erfurt, dem Zentralamt und der Eisenbahndirektion Berlin; 1919 Hilfsarbeiter im Ministerium d. öffentlichen Arbeiten, Regierungsund Baurat, Geheimer Baurat und vortragender Rat und Reichsbahndirektor; Mitglied des Technischen Oberprüfungsamts Berlin; 26. Januar 1926 Verleihung des Dr.-Ing. e. h. durch die Technische Hochschule Danzig. — Spezialarbeitsgebiet; Veröffentlichungen: Werkstättendienst, Fabrik u. Arbeitsorganisation; neben einer Reihe von Aufsätzen Herausgeber des Buches „Erhaltungswirtschaft“. — Besondere Interessen: Automobilwesen. — Mitglied: Reichsbund deutscher Beamten; SAR 1/7; Akademie für Bauwesen; Maschinentechnische Gesellschaft; Verein für Eisenbahnkunde; VDI.





Kühnel, Ernst, Dr. phil., Direktor bei den Staatlichen Museen, Berlin-Grunemald, Winklerstraße 26.


Geboren: 26. Oktober 1882 in Neubrandenburg i. Mecklenbg. als Sohn des Oberlehrers Paul K. und dessen Ehefrau Hedwig, geb. Braun. — Bildungsgang: Bis 1901 Gymnasium Josephinum in Hildesheim; Studium (Jura, Philosophie, Archäologie, Kunstgeschichte) in Paris, Wien, München, Heidelberg; 1906 Promotion zum Dr. phil. in Heidelberg; Studienreisen in Italien, Spanien, Orient; seit 1909 im Dienste der Staatlichen Museen in Berlin. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1914 als Kriegsfreiwilliger gemeldet; Januar 1915 bis 1918 mit besonderem Auftrage des Großen Generalstabs, Abt. Ill B, in Marokko, zuletzt als Führer aufständischer Kontingente im Kampf gegen Frankreich. E. K. I. und II. — Berufsgang u. a.: 1909 als Volontär bei den Staatlichen Museen in Berlin eingetreten; 1911 wissenschaftlicher Hilfsarbeiter; 1921 Kustos; 1927 Kustos und Professor; 1931 Direktor der Islamischen Kunstabteilung; 1926 zu Vorlesungen an der Universität und am Museum nach Buenos Aires berufen; 1928/29 Mitglied der Deutschen Ktesiphon-Expedition; 1931/32 Leiter der zweiten Ktesiphon- Expedition; politisch nicht hervorgetreten. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Kunst der islamischen Völker; „Miniaturmalerei im islamischen Orient“, Berlin 1922; „Maurische Kunst“, Berlin 1924; „Islamische Kleinkunst“, Berlin 1925; „Islamische Stoffe aus ägyptischen Gräbern“, Berlin 1927; „Die islamische Kunst“, Springers Handbuch der Kunstgeschichte, Band VI, Leipzig 1929. — Besondere Interessen: Museumskunde, Ausgrabungen. — Mitglied: Reichsbund der deutschen Beamten; Kommissionsmitglied des Archäologischen Instituts des Deutschen Reichs; Mitglied verschiedener gelehrter und beruflicher Vereinigungen.