Das Deutsche Führerlexikon 1934-1935 – Die Reichsregierung 39 – 69

Das Deutsche Führerlexikon – Die Reichsregierung
1934-1935
Seite 39 -69
Bachmann, Friedrich, Regierungspräsident, Erfurt, Regierungsstr. 73.
Geboren: 29. Juni 1884 zu Niederurff (Krs. Fritzlar i. Hessen-Nassau); die Familie ist dort seit jeher beheimatet. — Bildungsgang: Dorfschule, Friedrichs-Gymnasium in Kassel; 6 Semester juristisches Studium in Marburg und Halle; Gerichtsreferendar, Militärintendanturreferendar. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1906/07 Einj.-Freiw.; Hauptmann d. Res. des I. Oberelsäss. Inf.- Regts. 167; als aktiver höherer Intendanturbeamter Feldintendant 35. Inf.-Div., 57. Inf.- Div., 223. Inf.-Div., 54. Inf.-Div.; Großes Hauptquartier (Generalintendant des Feldheeres); Leiter der Zentralstelle für Neuorganisation der Heeresverwaltung. E. K. 1. und II.; Rote Kreuz-Medaille III. Kl.; Sächs. Albrechts-Orden I. Kl. mit Schwertern. — Berufsgang u. a.: Militärintendanturrat; Regierungsrat im Reichsfinanzministerium; Ministerialrat im Preuß. Innenministerium; Regierungspräsident in Erfurt. — Mitglied: Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt; BNSDJ.
Backe, Herbert, Staatssekretär im Reichsernährungsministerium, Berlin- Lichterfelde-West, Pfleiderer strafte 2.
Geboren: 1. Mai 1896 in Batum (Kaukasus). — Bildungsgang: Von 1905/14 Russ.-Tifliser Gymnasium; 3 Jahre Studium in Göttingen; 1923/24 Assistent an der Techn. Hochschule zu Hannover. — Militärzeit: 1914/18 in russischer Gefangenschaft. — Berufsgang u. a.: Seit 1931 Vorsitzender des Kreislandbundes Alfeld; 1927 als Verwalter in die landw. Praxis eingetreten; 1928 als Domänenpächter im Kreise Alfeld in Hannover niedergelassen; Generalrat der Wirtschaft. — Spezialarbeitsgebiet: Agrarpolitik.
Bader, Jakob, Dr. jur., Ministerialdirektor im Bad. Ministerium des Innern, Karlsruhe, Beethovenstr. 9.
Geboren: 20. Juli 1883 in Lahr (Baden); Abstammung väterlicher- und mütterlicherseits aus badischen Industriekreisen. — Bildungsgang: Volksschule, hum. Gymnasium; Herbst 1902 Abitur; rechtswissenschaftliches Studium in Freiburg, München, Kiel, Berlin und Heidelberg; 1907 erstes juristisches Staatsexamen; 1911 zweites juristisches Staatsexamen; 1911 Doktorexamen Heidelberg. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1902/03 Einj.-Freiw. beim 4. Bad. Feld-Artl.-Regt. 66; 1907 Leutnant d. Res. des Regiments; 1. August 1914 Haubitzabteilung des Regiments; bis Ende 1915 Batterieoffizier der 4/66; Ende 1915 bis Kriegsende Führer der 4. Batterie Feld-Artl.-Regt. 66; 1915 Oberleutnant d. Res.; 1916 Hauptmann d. Res.; während des ganzen Krieges auf den Hauptkampfplätzen der Westfront in Mühlhausen, Saarburg, Ypern, Verdun. Somme, Aisne-Champagne; Flandernschlacht, Große Schlacht in Frankreich,Rückzugskämpfe an der Aisne, Airette und Maas; zweimal verwundet. E. K. I. und II.; Zähringer Löwenorden; Ritterkreuz mit Schwertern; Ritterkreuz des militärischen Karl – Friedrich – Verdienstordens; Verwundetenabzeichen in Schwarz. —• Berufsgang u. a.: April 1911 bis Juli 1912 informatorische Beschäftigung bei der Handelskammer für den Kreis Offenburg in Lahr i. B.; dann Regierungsassessor in Karlsruhe (Polizeidirektion); August 1912 bis Januar 1914 im Sekretariat des Ministeriums des Innern; August 1914 Regierungsassessor in Mühlheim und staatlicher (großherzogl.) Kurkommissar in Badenweiler (letzter staatlicher Kurkommissar); nach Rückkehr aus dem Felde Amtmann in Mühlheim und Rostock; Ende 1919 bis Juni 1921 Regierungsrat im Ministerium des Innern (Ernährungsabteilung); Juni 1921 bis März 1933 Polizeidirektor und Polizeipräsident in Mannheim; März 1933 vom Reichskommissar (jetzt Statthalter) Robert Wagner ins Ministerium des Innern berufen. — Spezialarbeitsgebiet: Polizeirecht und Polizeitechnik. — Besondere Interessen: Musik und Kunst. — Mitglied: Reichsbund der Beamten; NS-Juristenbund; zahlreiche künstlerische und charitative Vereine; Regimentsund Offiziersverein Feld-Artl.-Regt. 6; Ehrenmitglied des Artilleriebundes St. Barbara, Karlsruhe; langjähriger Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft badischer Polizeijuristen (aufgelöst mit dem Verein der badischen höheren Verwaltungsbeamten).
Badicke, Friedrich Peter August, Landwirt, Major d. Res. a. D., Führer des Verbandes der Schießnereine Deutscher Jäger, Schönfeldt (über Küstrin).
Geboren: 1. Dezember 1859 in Colnow (Krs. Birnbaum, Prov. Posen); Abstammung Bd. 3 des „genealogischen Handbuches bürgerlicher Familien“, Ahnentafel im „Neumärkischen Gesell lechterbuch“. — Bildungsgang: Gymnasium Guben, Realschule Görlitz, dann Privat-Schulbildung wegen Krankheit. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1. Oktober 1881 bis 30. September 1882 Einjähriger 1 lanen-Regt. 3; 1883 Sek.-Leutnant d. Res.; 1892 Preuß. Leutnant d. Res.: 1898 Rittmeister d. Res.; 1912 Abschied mit Uniform Ulanen- Regt. 3; 1914 Führer der 2. LandsturmEskadron Fürstenwalde (III. Armeekorps); 1915 Charakter als Major verliehen; 1918 aus dem Heeresdienst entlassen. E. K. II. — Berufsgang u. a.: Von 1885/93 Domänenpächter in Kiemberg, dann Bewirtschaftung yes väterlichen Gutes Schönfeldt (seit 1818 im Besitze der Familie Badicke), das er nach dem Tode des Vaters 1905 als ältester Sohn übernahm; 1913 für heimatlichen Kreis in den Preuß. Landtag gewählt; Konservative Partei; seit 1896 Kreisvorsitzender des Bundes der Landwirte, später 2. Prov.-Vorsitzender des Bundes der Landwirte; seit 1923 stellvertretender Kreisführer, später alleiniger Führer der Organisation des Kreises für den Grenzschutz; 1928 während des Prozesses v. Tresckow wird ihm der Reichswehrausweis auf Drängen der Sozial- und anderen Demokraten abgenommen; er legte die ihm aufgenötigte Führung des Stahlhelms im Kreise 1931 nieder, da er nicht 100 % Stahlhelmer sein konnte, sondern mit den SAKameraden auch im Grenzschutz zusammen arbeiten wollte. — Besondere Interessen: Familienforschungen. — Mitglied: RDO, früher NDO; DLG; SA.
Baetzner, Philipp, Schreinermeister, Vorsitzender der Handwerkskammer Reutlingen, Nagold (Württ.).
Geboren : 15. Mai 1897 zu Walddorf b. Nagold. — Bildungsgang: 7 Jahre Volksschule; Gewerbeschule; Gesellenprüfung; Meisterprüfung. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: März 1916 zur Feldartillerie eingezogen; Juni 1916 bis Kriegsende an der Front im Westen; Februar 1919 entlassen als Gefreiter. E. K. II.; Silberne Verdienst-Medaille. — Berufsgang u. a.: Seit Juni 1920 eigenes Geschäft; tritt der NSDAP im Oktober 1923 bei; seither in verschiedenen Ämtern tätig (Ortsgruppenleiter, Kreisleiter usw.); April 1932 Mitglied des Württ. Landtags; November 1933 Mitglied des Reichstags: NS-Hago-Gauamtsleiter; Vorsitzender der Handwerkskammer Reutlingen usw.
Baeumler, Alfred, Dr. phil., o. Professor an der Universität Berlin, Direktor des Instituts f. politische Pädagogik, Berlin-Südende, Berliner Str. 15.
Geboren: 19. November 1887 in Neustadt an der Tafelfichte; die Vorfahren waren Handwerker aus der Oberpfalz; der Urgroßvater ging Napoleons wegen über die Grenze nach Österreich. — Bildungsgang: Realgymnasium Nürnberg; Universitäten München, Berlin, Bonn; Promotion 1914 München. —■ Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: August 1915 bis November 1918 Dienst im k. u. k. Inf.-Regt. Nr. 73 (Egerländer). Verdienstkreuz III. KL, Signum laudis, Karl-Truppenkreuz. — Berufsgang u.a.: 1924 Habilitation an der Technischen Hochschule Dresden; 1929 o. Professor für Philosophie und Pädagogik daselbst; 1933 o. Professor für politische Pädagogik an der Universität Berlin. — Veröffentlichungen: Kants Kritik der Urteilskraft, 1. Band Halle 1923; Bachofen, der Mythologe der Romantik, München 1926; Tiegels Philosophie des Geistes und Rechtsphilosophie, herausgegeben und eingeleitet (Die Herdflamme, 11. Band 1927); Bachofen und Nietzsche, Zürich 1929; Nietzsche, der Philosoph und Politiker, Leipzig 1931; Ästhetik (Handbuch der Philosophie 1933). —■ Mitglied: Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Wehrpolitik und Wehrwissenschaften.
Ballarin, Hans-Georg, Dr. jur., Abteilungsleiter im Amt für Volksrvohlfahrt bei der Obersten Leitung der PO der NSDAP, Büro: Reichstag, Portal 2, Privat: Berlin-Tempelhof, Sachsenring 5.
Geboren: 15. August 1906 in Berlin aus einem schlesischen Bauerngeschlecht. — Bildungsgang: Realgymnasium; Studium der Rechtsund Staats Wissenschaften in Erlangen und Göttingen; Referendarexamen in Celle; 1931 Promotion in Erlangen; Juni 1933 Gerichtsassessorexamen in Berlin. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Wohlfahrtspflege; Sozialpolitik; Aufsätze im NS-Volksdienst, Organ der NS-Volkswohlfahrt. — Besondere Interessen: Musik. — Mitglied: BNSDJ.
Balzer, Albrecht, Dr. rer. pol., Dipl.-Volksrvirt, Berlin NW 8?, Brückenallee 22.
Geboren: 23. Juli 1899 in Regensburg. — Bildungsgang: Oberrealschule Regensburg; nach Kriegsende 1919/21 Universität München; seit 1921 in der Praxis (zuerst Bank, dann Versicherung); in den Jahren 1926/31 Studium nebenberuflich beendet (1928 Diplomexamen für Volkswirte, 1931 Dr. rer. pol.). — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1917 3. Bayer. Feld-Artl.-Regt. Arnsberg (Ausbildung); 1918 1. Bayer. Res.-Feld-Artl.-Regt. (Westfront); verabschiedet als Unteroffizier und Offiziersaspirant; 1919 Freikorps Epp (Befreiung Münchens von der Räteherrschaft); 1920 Zeitfreiwilligen- Korps, Bayer. Schützen-Brigade (Kämpfe im Ruhrgebiet gegen rote Armee). E. K. II.; Bayer. Kriegserinnerungskreuz. — Berufsgang u. a.: 1921/24 Tätigkeit bei Banken; 1924/33 Tätigkeit bei Versicherungsgesellschaften im Außen- und Innendienst als Inspektor, Abteilungsleiter, Bezirksdirektor, Abteilungsleiter in Zentralverwaltungen von Versicherungsunternehmungen; ab 1933 Syndikus des Verbandes der Versicherungsanstalten für Handwerk, Handel und Gewerbe, Berlin, Mitgliedskörperschaft der Reichsstände des Deutschen Handwerks und des Deutschen Handels; ab 1934 außerdem Vorstandsmitglied der „Treubau“ Aktiengesellschaft für Baufinanzierungen im Deutschen Reich; Referent für Versicherungswesen im Reichsstand des Deutschen Handwerks; Mitglied der Partei und Angehöriger der SS. — Veröffentlichungen: Broschüren über Versicherungsfragen. — Mitglied: Reichsverband der Deutschen Volkswirte; BNSDJ.
Bandel, Eugen, Bankdirektor, Vorstandsmitglied der Commerz- und Privatbank Aktiengesellschaft, Berlin, Berlin-Schmargendorf, Landecker Straße 2.
Geboren: 1. Juni 1879 in Speyer aus alteingesessener Familie. — Bildungsgang: Realschule. — Berufsgang u. a.: Tätigkeit und Ausbildung bei verschiedenen Banken; 1913/20 Direktor des Barmer Bank-Verein Hinsberg, Fischer & Comp. Kommanditges. a. A., Düsseldorf; 1920/32 Geschäftsinhaber dieser Bank bis zur Fusion des Barmer Bank-Verein mit der Commerz- und Privatbank A.-G.: seitdem Vorstandsmitglied der letzteren; Vorsitzender und Mitglied des Aufsichtsrates einer Reihe Aktiengesellschaften des In- und Auslandes.
Bangert, Heinrich, Gaubetriebszellenobmann, Schmiedemeister, Düsseldorf, Stromstraße 8.
Geboren: 3. Februar 1904 zu Elberfeld; alle Vorfahren Landwirte in Waldeck. — Bildungsgang: Volksschule; Fachschulen; Reichsführerschule in Bernau (3. Lehrgang). — Berufsgang u. a.: Von 1917/19 Hilfsarbeiter in der Rüstungsindustrie; 3 Jahre Schmied gelernt; 1926 Wagenbau-Schule Hamburg; 1928 Meisterprüfung; Mitarbeiter von Wagen- und Karosseriebau-Zeitungen; 1926 Eintritt in die Partei (Mitgl.-Nr. 64269); Kreisobmann Wuppertal; dann seit Juni 1933 Gauobmann der NSBO und DAF des Gaues Düsseldorf; am 12. März 1933 Stadtverordneter in Wuppertal; Mitglied des Rhein. Provinzial-Landtags; früher im alten Preuß. Staatsrat; Mitglied des Bezirks-Verwaltungsgerichts Düsseldorf; Gauredner; Kommissar des Landesverbandes Rheinprovinz der Ortskrankenkassen. — Spezialgebiet, Veröffentlichungen: Nationalsozialismus und DAF-Gebiete und Gedanken.
Bannemann, Emil, Senator (Hauptabteilung VI des Senats, Sozialverroaltung), Lübeck, Plönniestraße 33.
Geboren: 15. April 1902 in Drevenack (Krs. Rees a. Niederrhein) als Sohn des Eisenbahnbeamten a. D. Karl B. und dessen Ehefrau Bernhardine, geb. Höpken. — Bildungsgang: Volksschule Wittmund (Ostfriesland) und Schermbeck (Niederrhein). — Militärzeit: Vom 1. November 1917 bis 1. Oktober 1918 als Freiwilliger des Hilfsdienstes Militärhilfsgerichtsschreiber beim Kommandanturgericht der Festung Wesel. — Berufsgang u. a.: Arbeitet nach der Schulentlassung Ostern 1916 in einer Ankerschmiede und Schlosserei als Lehrling; Oktober 1918 bei der Bürgermeisterei Schermbeck als Beamtenanwärter; ab Januar 1921 Kaufmannsgehilfe in Wesel a. Rh. und in Münster i. Westf.; 1925 nach Lübeck zur Firma Villeroy & Boch A.-G., dort bis zum 14. März 1933 Lohn Vorsteher; tritt 1922 der nationalsozialistischen Bewegung bei; beteiligt sich 1923/24 am Ruhrabwehrkampf; wird 1924 in Münster i. Westf. Mitglied des Völkisch-Sozialen Blocks; 1925 in Lübeck für die Ziele der NSDAP tätig; wird mit einer kurzen Unterbrechung von einem Jahr als Redner, Ortsgruppenleiter, Gauobmann der NSBO eingesetzt; von Dezember 1929 bis Dezember 1932 in der Bürgerschaft Lübeck Fraktionsführer und anschließend bis zum Juni 1933 Wortführer; am 12. März 1933 nach der nationalsozialistischen Revolution als Staatskommissar eingesetzt und am 30. Mai 1933 von dem Herrn Reichsstatthalter zum Senator der freien und Hansestadt Lübeck ernannt; ab 16. September 1933 Kreisamtsleiter der NSV für Lübeck Stadt und Land. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Veröffentlichungen über politische und insbesondere über sozialpolitische und Arbeiterfragen in den Parteizeitungen ..Niederdeutscher Beobachter“, „Lübecker Beobachter“ und „Lübecker Volksboten“; als Diskussionsredner besonders eingesetzt in gegnerischen Versammlungen der SPD und KPD. — Besondere Interessen: Theater, Literatur, Autosport. — Mitglied: DHV; NSBO; Deutsche Bühne; Gesellschaft zur Förderung gemeinnütziger Tätigkeit in Lübeck.
Bares, Nicolaus, Dr. theol., Bischof oon Berlin, Berlin, Hinter dem Dom.
Geboren: 24. Januar 1871 in Idenheim, Bez. Trier, als Sohn des Johann B. und seiner Ehefrau Anna Maria, geb. Nöhl. — Bildungsgang: 1891 Humanistisches Gymnasium in Trier; 1891/95 philos.-theol. Studium im Priesterseminar in Trier; 1903 Examen für das Lehreramt an höheren Schulen, abgelegt an der Universität Bonn; promoviert 1909 zum Dr. theol. an der Universität Breslau. — Berufsgang u. a.: 1895/99 Kaplan in Koblenz; 1899/1905 Religionslehrer in der priv. Unterrichts- und Erziehungsanstalt Kemperhof b. Koblenz; 1905/08 Oberlehrer am Kaiser-Wilhelm-Gymnasium Trier; 1908/09 studienhalber nach Berlin beurlaubt; 1909/18 Professor der Theologie am Priesterseminar Trier; 1918/29 Regenz ebendort; 1929 Bischof von Hildesheim; 1933 Bischof von Berlin. — Veröffentlichungen: Die moderne protestantische Abendmahlslehre, Trier 1909, Breslauer Dissertation; verschiedene Aufsätze in theol. Zeitschriften.
Bartels, Friedrich Georg Christian, Dr. med., Min.-Rat im Reichsministerium d. Innern, Berlin-Wannsee, Am Sandrverder 31.
Geboren: 21. Juli 1892 in Rohrsen b. Flameln a. d. W.; Vater Georg B. Gerichtsvollzieher in Echte b. Osterode (Harz), Mutter Johanna Meyer aus Rohrsen; Großvater väterlicherseits Joh. Heinr. B„ Radmacher, in Echte, verh. mit Henriette, geb. Nolte; Großvater mütterlicherseits Friedrich Meyer, Schmied, in Rohrsen, verh. mit Dorothee, geb. Neund; Urgroßvater väterlicherseits Andreas B„ verh. mit Joh., geb.Bollemann; Urgroßvatermütterlicherseits Friedrich Meyer, Schmied, verh. mit Louise Schindler in Rohrsen. — Bildungsgang: Kais.-Aug.-Wilh.-Gymnasium, Hannover- Linden; Studium der Medizin in Müneben und Jena; 1920 medzin. Staatsexamen in München; 1921 cum laude zum Dr. med. promoviert. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: August 1914 Kriegsfreiwilliger im 2. Hann. Ul.-Regt. 14; April 1915 Übertritt zum Pion.-Battl. 10; April 1916 Beförderung zum Leutnant d. Res.; Dezember 1918 Entlassung aus dem Heeresverband bei Flieger- Ersatz-Abtlg. 2. E. K. II. — Berufsgang u. a.: 1920 Prakt. Patliolog. Institut München; Juli 1920 bis Januar 1921 Prakt. Univ.-Klinik für innere Krankheiten München; Januar 1921 bis April 1921 ebendort als Vol.-Assist.; Juli 1921 bis März 1922 Arbeiten auf dem Gebiete der Geschlechtskrankheiten; März 1922 Vol.- Assist. Dermat. Abtlg. München-Schwabing; Juli 1922 bis Januar 1925 Vol.-Ässist. Gesundheitsamt Dortmund; 1923 Kreiskommunalarzt Lennep; Februar 1927 bis Mai 1935 Jugendarzt und Leiter des Stadt. Gesundheitsamtes Eisenach; Mai 1933 Berufung ins Reichsministerium des Innern; Juli 1933 Ernennung zum Oberregierungsrat, Oktober 1933 zum Ministerialrat; politisch Januar/Februar 1919 Gründung des Kriegsteilnehmerverbandes in München; 1919 Gründung des Hochschulringes Deutscher Studenten München; Teilnahme an den Operationen gegen die Räterepublik in München; 1919/20 Mitglied der „Eisernen Faust“, München; Mitgriinder der NSDAP im Sterneckerbräu im Februar 1920; Teilnahme am Ruhrkampf 1920; Mitglied der Partei Nr. 1212, Mai 1920 nach der Rückkehr aus dem Ruhrgebiet; 1920 Eintritt in die Führung des Freikorps „Oberland“, Vertreter des Freikorps „Oberland“ in der Einwohnerwehr, Mitglied des Großdeutschen Führerrates Österreich; 1921 Teilnahme an Kämpfen in Oberschlesien, Schles. Adler; 1921/22 als Leiter der Pol. Abtlg. des Freikorps „Oberland“ Kampf gegen bayerische und rheinländische Separatisten; Juli 1922 Vorbereitung des passiven Widerstandes für Freikorps „Oberland“ von Dortmund aus; 1922/24 Teilnahme am passiven Widerstand Rhein- Ruhr; Herbst 1922 Verhaftung und Inhaftierung im Zuchthaus Radelheim als Hauptbelastungszeuge gegen bayerische Separatisten unter der Anklage politischer und gemeiner Verbrechen; 1921 Inhaftierung durch Franzosen im Rheingebiet; 1920/23 wiederholt kurze Inhaftierungen im Reichsgebiet wegen staatsgefährdender Tätigkeit; nach Auflösung der Partei Anschluß an DNVP während der Ilindenburgwahl; im Kampf gegen Young-Plan für DNVP und NSDAP Disziplinarverfahren wegen nationalistischer Betätigung zwecks sofortiger Dienstentlassung; Anschluß an die Ortsgruppe Eisenach der NSDAP; 1. Juli 1931 offizieller Wiedereintritt; Herbst 1931 Ortsgruppenleiter und Kreisorganisationsleiter der NSDAP Eisenach, zugleich als Redner für sozialbiologische und erbbiologische Fragen usw. für das Reichsgebiet; 1920/21 Herausgeber und alleiniger Mitarbeiter des „Die deutschen Baumeister“, München, unter dem Decknamen Dr. Fr. Balle. — Spezialarbeitsgebiet: Sozialhygiene; Vererbungs-, Rassefragen; Leibesübungen; industrielle Gesundheitsführung. — Veröffentlichungen: Über vorstehende Gebiete in den verschiedensten Zeitschriften; Schriftleiter der „Gesundheitswacht“ der Deutschen Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialpolitik (SWS), Berlin, 1927/31.— Mitglied: NS-Ärztebund; Reichsbund der deutschen Beamten; Führerring d. Reichssportkommissars; Ärztebund zur Förderung der Leibesübungen; Deutsch-Österreichischer Alpenverein.
Graf von Bassewitz, Rudolf, Gesandter, Chef d. Protokolls, Berlin, Keithstraße 20.
Geboren: 21. Juli 1881 zu Wesselsdorf (Meckl.- Schwerin) als Sohn des Grafen Henning von B. auf Wesselsdorf und seiner Ehefrau Adelheid, geb. Gräfin Üxküll-Gyllenband. — Bildungsgang: Eberhard-Ludwig-Gymnasium in Stuttgart; Universitäten Berlin, Bonn, Königsberg; 1905 Referendar Königsberg; Amtsgericht in Boekenlieim; 1906 Eintritt in den diplomatischen Dienst. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1900 Einj.-Freiw. im Garde-Kür.-Regt.; 1905 Leutnant d. Res. dortselbst; 1917 Rittmeister d.Res. — Berufsgang u. a.: Attache an der Preuß. Gesandtschaft beim Heil. Stuhl; 1909 diplomat. Examen; 1910 dritter Sekretär an der Botschaft in St. Petersburg; 1911/13 ständiger Hilfsarbeiter in der Reichskanzlei; 1913/16 Gesandtschaft Athen; 1917 Legationsrat Botschaft Wien; 1918 Ges. in Moskau; 1919 Gesandtschaft Helsingfors; 1920/24 Gesandtschaftsrat an der Gesandtschaft Kopenhagen; 1924/28 Vortr. Legationsrat im Ausw. Amt; 1929/32 Generalkonsul in Kalkutta. — Besondere Interessen: Musik.
Bastian, Max, Konteradmiral, Wilhelmshaven, Ilindenburgstr. 50.
Geboren: 28. August 1883 in Spandau als Sohn des Privatbaumeisters und Fabrikbesitzers Franz B. — Bildungsgang: Königl. Gymnasium in Spandau; April 1902 als Seekadett in der Kaiser!. Marine eingetreten; zunächst Schulschiff S. M. S. „Moltke“; dann Marineschule, Spezialkurs; September 1905 Leutnant zur See. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Als Offizier zwei Jahre in Ostasien an Bord S. M. S. „Hansa“ und „Luchs“; nach Rückkehr in die Heimat in der Flochseeflotte; dann Gerichtsoffizier I. Werft- Division; danach II. Geschwader (S. M. S. „Preußen“); 1912/14 zwei Jahre Marineakademie; nach dem Kriege zunächst Verbindungsoffizier der Marine beim Oberkommando Grenzschutz Nord; dann II. Admiralsstabsoffizier beim Marinestationskommando der Ostsee; danach Reichswehrministerium, Marineleitung; Navigationsoffizier auf Linienschiff „Braunschweig“; I. Admiralstabsoffizier beim Flottenkommando; Kommandant des Linienschiffs „Schlesien“; Leiter der Haushaltsabteilung Gruppe Marine im Reichswehrministerium; seit 1. Oktober 1932 Befehlshaber der Linienschiffe, zunächst als Kapitän zur See und Kommodore, ab I. September 1933 als Konteradmiral. Kriegsauszeichnungen siehe Marineehrenrangliste. — Veröffentlichungen: Mitarbeiter an dem amtlichen seekriegsgeschichtlichen Werk des Marinearchivs (Ostseekrieg) in den Jahren 1922/23 und einiger anderer den Seekrieg und die Marine behandelnder Werke (Generalleutnant a. D. Schwarte, Vizeadmiral a. D. v. Montag).
von Bafocki, Adolf, Oberpräsident a. D., Landwirt, JVosegau b. Wickian über Königsberg i.Pr.5.
Geboren: 31. Juli 1868 in Bledau (Ostpr.); Vater Otto v. B., Majoratsbesitzer und Kgl. Preuß.Kammerherr (gest.1890), Mutter Fanny, Gräfin Keyserlingk. — Bildungsgang: Friedrichs- Kollegium Königsberg i. Pr.; Rechtsstudium Bonn, Straßburg, Königsberg. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Rittmeister d. Res. a. D. des Kiir.-Regts. Graf Wrangel (Ostpr. Nr. 3); Ord.-Offizier beim A. O. K. 14. E. K. I. und II. — Berufsgang u. a.: 1894 Regierungsassessor; 1900/07 Landrat des Landkreises Königsberg i. Pr.; 1907/15 Präsident der Ostpr. Landwirtschaftskammer; Oktober 1914 bis August 1916 und Februar 1918 bis Juni 1919 Oberpräsident der Provinz Ostpreußen; Mai 1916 bis August 1917 Präsident des Kriegsernährungsamts; Dr. jur. e. h. und o. Honorar-Prof, an der Universität Königsberg; Verwaltungsrat der Deutschen Reichsbahn. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Volkswirtschaftliche, insbes. agrarpolitische Schriften und Aufsätze.
Bauer, Arthur Emil, Dr. phil., Hauptabteilungsleiter IV der Landesbauernschaft Sachsen, Zwönitz i. Sa., Adolf-Hitler-Straße.
Geboren: 14. November 1895 in Niederzwönitz; väterlicher- und mütterlicherseits alten Bauernfamilien entstammend. — Bildungsgang: Volksschule, Realgymnasium Chemnitz; Studium an der Universität Leipzig Geschichte und neue Sprachen; dort im November 1920 zum Dr. phil. promoviert. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Im August 1914 als Kriegsfreiwilliger eingetreten; am 21. Oktober zum aktiven Inf.-Regt. 139 ins Feld; dort Juni 1916 schwer verwundet (Lungensteckschuß); Januar 1916 Leutnant d. Res.; vorübergehend Maschinengewehrkompanie, beim Landsturmbataillon, von dort Sturmbataillon; Herbst 1917 Ausbildung zum Fliegerbeobachter und als solcher bis Kriegsende an der Westfront tätig. E. K. I. und II.; Ritterkreuz Albrechts-Orden II. Kl. mit Schwertern; Militär-St. Heinrichsorden; Fliegerbeobachterabzeichen; Verwundetenabzeichen. — Berufsgang u. a.: 1920/21 Volontär in einem Landesproduktengeschäft Mecklenburgs; 1921 Übernahme des väterlichen Landgetreidegeschäftes in Zwönitz als offene Handelsgesellschaft zusammen mit dem Bruder; 12. März 1932 Eintritt in die NSDAP; ab Anfang Mai Presse- und Schulungswart. dann Fraktionsführer in der Gemeinde; Bezirkstagsvorsitzender; Handelskammer – Mitglied; Hauptabteilungsleiter IV der Landesbauernschaft Sachsen; Mitglied der Anstaltsversammlung der Deutschen Rentenbankkreditanstalt.
Bauer, Paul, Notar, Führer des Deutschen Bergsteigerund Wandemerbandes, Nabburg (Oberpfalz).
Geboren: 29. Juli 1896 in Kusel (Rheinpfalz); Mutter stammt aus Kusel, Vater aus Brücken b. Kusel, Großeltern und Urgroßeltern aus der Umgebung. — Bildungsgang: Gymnasium; studiert in Würzburg, Königsberg, München; jurist. Staatskonkurs. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: August 1914 als Kriegsfreiwilliger zur Infanterie; Anfang Oktober 1914 nach Flandern; Dezember 1915 Leutnant, bald darauf Kompanieführer; ab Frühjahr 1917 etatsmäßiger Kompanieführer 9./Kgl. Bayer. 18. Inf.-Regt.; Juni 1917 gefangen; dreimal verwundet. E. K. I. und II.; Bayer. Militärverdienstorden m. Schw.; Silb. Verwundetenabzeichen. — Berufsgang u. a.: Referendar und Assessor in München; nach dem Staatskonkurs 14 Jahr Syndikus bei den Bayer. Motorenwerken; dann Notariatsassessor; 1928 Leiter und Organisator einer bergsteigerischen Expedition in den Kaukasus; ab Oktober 1928 Notar in Nabburg; 1929 und 1931 neue bergsteigerische Expeditionen in den Himalaja; Goldene Medaille für Literatur auf der Olympiade in Los Angeles; August 1933 vom Reichssportführer zum Führer des Deutschen Bergsteiger- und Wanderverbandes berufen; März 1934 zum Reichstreuhänder für den Touristenverein „Die Naturfreunde“ vom Reichsinnenministerium bestellt. — Veröffentlichungen: Reisebeschreibungen über Reisen im Kaukasus und Himalaja und Vorträge darüber; „Im Kampf um den Himalaja“, 1930; „Um den Kantsch“, 1933. — Mitglied: Geographische Gesellschaft München; Alpenverein; Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen.
Bauer, Robert, Beauftragter der Parteileitung, Dresden-A 16, Blaservitzer Str. 39.
Geboren: 9. September 1898 in Bermsgrün (Erzgebirge). —• Bildungsgang: Oberrealschule. — Militärzeit: 1916/18 Kriegsfreiwilliger. — Berufsgang u. a.: 1919/26 kaufmännischer Angestellter; seit 1927 selbständiger Gewerbetreibender in erzgebirgischen Weihnachtsartikeln; von 1929/32 Stadtverordneter; ab 1933 Bezirksausschußmitglied; 1933 Mitglied des Reichstags
Baum, Gusta D, Hauptmann a. D., Volkswirt, Geschäftsführer der Fachgruppe holzverarbeitende Industrie im Reichsstand der Deutschen Industrie, Berlin-Wannsee, Grüner Weg 21.
Geboren: 2. Juni 1892 in Erndtebrück (Krs. Wittgenstein i. W.); arischer Abstammung. — Bildungsgang: Realgymnasium Duisburg- Ruhrort; Fähnrichsprüfung; Offiziersexamen; franz. Dolmetscherexamen; Qualifikation zum Generalstab. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Tritt März 1910 als Fahnenjunker in das Rhein. Fuß-Artl.-Regt. 8 ein; am 18. August 1911 im gleichen Regiment zum Leutnant befördert mit Patent vom 18. August 1909; während des Krieges Leutnant, Oberleutnant und Hauptmann in diesem Regiment; höhere Adjutantur als Adjutant des Generals der Fuß-Artl. 26 und Garde-Artl.-Kommandeurs 4; in den Jahren 1917 und 1918 in den verschiedensten Generalstabsstellen; Hauptmann z. b. V. im Generalstab Armee-Oberkommando 6; Hauptmann in Generalstabsstelle bei der 109. Inf.-Div.; August 1919 Berufung in den Großen Generalstab Berlin und anschließend Übernahme in das Reichswehrministerium, Heeresabteilung (T. 1); im Mai 1920 aus dieser Stellung freiwillig ausgeschieden zur Übernahme der Geschäftsführung der Fachgruppe holzverarbeitende Industrie im Reichsverband der deutschen Industrie. E. K. I. und II.; Bayer. Militärverdienstorden mit Krone und Schwertern. — Spezialarbeitsgebiet: Wirtschaftspolitik. — Mitglied: SA-Res. II; BNSDJ.
Baumann, Hans, Gauarbeitsführer, Gau 30, Major a. D., Fronloh, Post Gauting, Oberbay.
Geboren: 23. März 1875 in Amberg (Oberpfalz); Vater Franke, Mutter Bayerin. — Bildungsgang: Volksschule, Humanistisches Gymnasium; Kriegsschule München, Reitschule München. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1894 Fahnenjunker im bayer. 5. Clievaulegers-Regt.; 1896 Leutnant; 1909 Rittmeister; 1914/16 Eskadron-Chef; 1916/18 Bataillonsführer und -kommandeur in den bayer. Res.-Inf.-Regt. 6, 17 und 16; 1919/20 Bataillonskommandeur im Freikorps Epp; 1920 verabschiedet. E. K. I. und II. — Berufsgang u. a.: November 1919 Mitglied der DAP, die 1920 NSDAP wurde; seit Frühjahr 1920 Landwirt auf kleinem Bauernhof; 1932 Gaubearbeiter für den Freiw. Arbeitsdienst im Gau München-Oberbayern; April 1933 Bezirksführer des Freiwild Arbeitsdienstes Bayern-Ost; Herbst 1933 Gauarbeitsführer Arbeitsgau 30, Bayern-Hochland; seit November 1933 Mitglied des Reichstages. — Spezialarbeitsgebiet: Früher kavalleristische Fragen, jetzt Landwirtschaft.
Baumgarte, Friedrich, Verbandsdirektor, Berlin-Dahlem, Kaisersmerther Str. 16/18.
Geboren: 6. Mai 1880 in Bernburg (Anhalt). — Bildungsgang: Gymnasium; juristisches Studium. — Berufsgang u. a.: 1904 Gerichtsreferendar; 1909 Gerichtsassessor; 1910 Landesverwaltung (Landesbrandkasse Schleswig- Holstein); 1911 Verband öffentlicher Feuerversicherungsanstalten in Deutschland, zunächst Verbandssyndikus, dann Verbandsdirektor; 1924 Vorstand des Deutschen Gemeinnützigen Rückversicherungs-Verbandes Aktiengesellschaft; 1925 Vorstand des öffentlich- rechtlichen Hagelversicherungs-Verbandes; Mitglied der Akademie für Deutsches Recht (Ausschuß für Versicherungswesen) und des Führerrates des Reichsverbandes der öffentlich-rechtlichen Versicherung. — Spezialarbeitsgebiet: Versicherungswirtschaft, Versicherungsrecht. — Mitglied: Fachschaft des Nationalsozialistischen Juristenbundes; Ausschuß des Vereins für Versicherungswissenschaft und andere wissenschaftl. und wirtschaftl. Vereine und Unternehmungen.
Beck, Alfred, Dr. med. vet., o. Professor, derzeitiger Rektor der Landwirtschaftlichen Hochschule Hohenheim.
Geboren: 21. Juni 1889 in Richen in Baden; altes unterbadisches Bauerngeschlecht. — Bildungsgang: Realgymnasium Karlsruhe; Tierärztliche Hochschulen Stuttgart, München, Hannover; Landwirtschaftliches Institut der Universität Leipzig. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 6. August 1914 Kriegsfreiwilliger im Feld-Artl.-Regt. 76 in Freiburg; ab 4. September 1914 bis 30. November 1918 im Felde (Westfront); zuletzt als Oberveterinär d. Res. E. K. II.; Ritterkreuz II. mit Schwertern des Ordens vom Zähringer Löwen. — Berufsgang u. a.: 24. Juli 1912 Approbation als Tierarzt; 8. Oktober 1912 Promotion zum Dr. med. vet.; vom 1. Oktober 1912 bis Kriegsbeginn Assistent am Tierhygienischen Institut Freiburg i. Breisgau; nach Kriegsende Jahre praktischer Tierarzt; ab 1. Juli 1921 bis 30. Juni 1927 Assistent am Tierseucheninstitut der Universität Leipzig; 1922 landwirtschaftliche Diplomprüfung; 1925 Habilitation für Tierseuchenlehre und Veterinärpolizei in der veterinär-medizinischen Fakultät der Universität Leipzig; ab 1. Juli 1927 Abteilungsleiter im Tierhygienischen Institut der Universität Freiburg; seit 1. Oktober 1931 Professor für Anatomie und Physiologie der Haustiere an der Landwirtschaftlichen Hochschule Hohenheim; von April bis November 1935 Sonderbeauftragter des Württembergischen Kultusministers für die Hochschule Hohenheim. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Tierseuchenlehre; Gesundheitspflege. — Besondere Interessen: Rasseund Siedlungsfragen; Oberschulungsleiter und stellvertretender Hauptschulungsleiter des Rasse- und Siedlungsamtes im SS-Abschnitt X. — Mitglied: NSLB.
Becker, Enno Franz August, Senatspräsident a. Reichsfinanzhof in München, Dr. jur. h. c., München O 27, Montgelasstr. 20.
Geboren: 17. Mai 1869 in Oldenburg i. O.; arischer Abstammung. — Bildungsgang: Bis Ostern 1888 Gymnasium in Oldenburg; 1888 bis 1891 Universitäten Freiburg und Berlin. — Berufsgang u. a.: 1891 Referendar in Oldenburg; 1895 Staatsexamen; 1895/96 Vorbereitungsdienst bei der Eisenbahndirektion in Oldenburg; 1896/99 Hilfsarbeiter beim Staatsministerium für Justiz und Kultus in Oldenburg; 1900 Amtsrichter in Brake, Vorsitzender des Seeamts; 1902 Landrichter in Oldenburg; 1904 Hilfsrichter beim Oberlandesgericht in Oldenburg, Mitglied der Bibliothekskommission; 1904 Staatsanwalt; 1906 Landgerichtsrat und Mitglied des Oberverwaltungsgerichts in Oldenburg; 1908 Oberlandesgericlitsrat; 1918/20 im Reichsfinanzministerium in Berlin; 1920 Reichsfinanzrat am Reichsfinanzhof; 1922 Senatspräsident des VI. Senats; Mitglied der Akademie für Deutsches Recht. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Verfasser der Reichsabgabenordnung vom 13. Dez. 1919, Handausgabe der AO., zuletzt 7. Aufl., 1930, mit Ergänzung 1931; Kommentar zum EinkStG., bisher Bd. 1 bis 3; Mitherausgeber der Zeitschrift „Steuer und Wirtschaft“ mit laufenden Beiträgen. — Besondere Interessen: Bildende Kunst; Homer.
Becker, Ludwig, Dr. jur., Generalstaatsanwalt, Naumburg (Saale), Breithauptstraße 25.
Geboren: 21. Mai 1871 in Lorsch a. Bergstraße (Freistaat Hessen). — Bildungsgang: Gymnasium in Bensheim a. Bergstraße, Gymnasium in Frankfurt a. Main; studiert auf den Hochschulen Heidelberg, Berlin und Marburg. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1895 Einj.-Freiw. im Thüring. Ulanen- Regt. 6; 1898 Leutnant d. Res.; 1909 Oberleutnant d. Res.; 1914 Rittmeister d. Res.; 1914/18 als Kommandeur des Stabsquartiers der 21. Inf.-Div. ins Feld; 1920 mit Erlaubnis zum Tragen der Uniform des Ulanen- Regts. 6 mit Charakter als Major verabschiedet; 1914/17 Feldzug Belgien, Frankreich (Neufchäteau, Marne, Roye, Verdun, Somme, Aisne, Champagne), 1917 Rußland (Njemen-Narotschsee), 1918 Frankreich. E. K. I. und II. — Berufsgang u. a.: Dezember 1894 Referendarexamen; am 25. Juli 1895 Doktorexamen in Heidelberg; vom 2. Juli 1899 Gerichtsassessor; Herbst 1900 als Assessor bei der Staatsanwaltschaft Frankfurt a. Main eingetreten; 1905 Staatsanwaltschaftsrat dortselbst; Leiter der Amtsanwaltschaft; 1914 Abteilungsvorsteher bei der Staatsanwaltschaft Frankfurt a. Main; 1917 Oberstaatsanwalt in Halberstadt; 1. Dezember 1922 Oberstaatsanwalt Frankfurt a. Main; 27. Juni 1927 Generalstaatsanwalt in Naumburg a. S. — Veröffentlichungen: Abhandlungen über Jugendgericht, Gerichtshilfe und Gefangenen- und Entlassenenfürsorge. — Mitglied: BNSDJ und DBB.
Beermann, Johannes, eDangel. Bischof von Danzig, Danzig, Heilige-Geist- Straße 95.
Geboren : 17 April 1878 in Oberpahlen (Estland) ; Deutschbalte; Vater Gustav B., Lehrer und Kirchenbaumeister, Mutter Caroline Juliane, geb. Jürgens; stammt großväterlicherseits von nach Estland ausgewanderten schwedischen Bauern ab. — Bildungsgang: Klassisches Gymnasium zu Dorpat; studiert Theologie an den Universitäten Dorpat und Berlin; findet während seiner Studienzeit mit seinem Bruder Propst Gustav Beermann im Kaukasus eine griechische Evangelienhandschrift, wohl aus dem 6. Jahrhundert stammend, die als Kodex „0“ (Koridethievangelien) in der neueren Textforschung des N. T. eine besondere Bedeutung gewonnen hat; legt nach Abschluß des Theologiestudiums an der St. Petriburger Universität die Prüfung eines Studienrats für das deutsche Lehrfach ab. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1917 von der russischen Militärbehörde zur Ableistung der Wehrpflicht als Pionier in St. Petersburg einberufen; wird Jedoch nach 5 Monaten, ohne an die Front gekommen zu sein, vor der Bolschewistenrevolution aus dem Militärdienst entlassen; geht 1918 (Frühjahr) über die Grenze zu den deutschen Okkupationstruppen in Estland hinüber, meldet sich bei den letzteren zur Verfügung und wird von den deutschen Militärbehörden zum Kreisschulinspektor des Kreises Jerwen (Weißenstein) in Estland ernannt. — Berufsgang u. a.: Nach Abschluß der Hochschulbildung Studienrat an verschiedenen höheren Schulen in St. Petersburg; 1918 Kreisschulinspektor in Estland (Kreis Jerwen) im Dienste der deutschen Militärbehörden; nach Abzug der deutschen Truppen 1919 von der deutschen Minorität in Estland zum amtlichen Vertreter der deutschen Belange bei der estnischen Regierung gewählt und von letzterer als „deutscher Volkssekretär“ Estlands bestätigt; in diesem Amt bis zum 1. Januar 1926 tätig, bis die deutsche Kulturselbstverwaltung (k. Autonomie) an die Stelle des „Deutschen Volkssekretariats“ tritt; vom 1. Januar 1926 bis zum 1. April 1950 Generalsekretär der deutschen Kulturselbstverwaltung; gründet während dieser Zeit den Verband aller deutschen privatrechtlichen Organisationen des estländischen Deutschtums zwecks gegenseitiger Stützung und führt in demselben 9 Jahre lang den Vorsitz; kämpft gleidizeitig in der reichsdeutschen und skandinavischen Presse für estlanddeutsche Fragen; geht 1. April 1930 in das geistliche Amt in Danzig über; zuerst in der Pfarre Kunzendorf (Krs. Groß Werder), dann in der Pfarre Osterwick (Krs. Danzig-Niederung); ruft die Glaubensbewegung der „Deutschen Christen“ in Danzig ins Leben und wird von der Reichsleitung derselben zum Landesleiter der „Deutschen Christen“ eingesetzt; im September 1933 Konsistorialrat in Danzig; Ende September zum Bischof von Danzig gewählt; am 21. März 1934 in dieses Amt durch den Reichsbischof eingeführt; seit dem 1. Februar 1932 Mitglied der NSDAP. — Spezialarbeitsgebiet: Neuaufbau der Danziger evangelischen Kirche im Dritten Reich. — Mitglied: Danziger Beamtenbund (Fachgruppe Kirchl. Beamte); Verein für das Deutschtum im Ausland (1929 die große bronzene Ehrenplakette für Deutschtumsarbeit); Kulturrat des deutschen Auslandsinstituts in Stuttgart.
Beintker, Paul, Oberstfeldmeisler, Referent im Aufklärungs- und Presseamt bei der Reichsleitung des Arbeitsdienstes, Birkenwerder, Floraallee 12.
Geboren: 27. Juli 1889 in Anklam i. Pomm.; Vater (Professor am Gymnasium) stammt aus westfälischer Bauernfamilie, soweit bisher festgestellt, erste Nennung 1667; Mutter aus vorpommerscher Gelehrtenfamilie. — Bildungsgang: Gymnasium; Militärlaufbahn; Studium Volkswirtschaft, Geschichte, Staatspolitik. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1908/12 aktiver Offizier; 1912 wegen Unfalls entlassen; 1914/15 Kriegsteilnehmer im Inf.- Regt. 45; im Osten (Tannenberg, Masurische Seen u. a.); durch Verwundung d. u. E. K. II. u. a. — Berufsgang u. a.: 1912 Übertritt zur Politik; nationalliberaler Parteisekretär und Redner; Studiumbeginn; Ausbildung bei den „Eibinger N. N.“ zum Schriftleiter; während des Krieges nach der Entlassung bei den „Leipziger N. N.“ (Berliner Büro), dann „Belgischer Kurier“; Berliner Büro verschiedener Provinzzeitungen; ab 1919 Geschäftsleiter; seit 1921 in völkischen Organisationen tätig; 1929 Übergang zur NSDAP; seit 1930 Gauredner im Gau Brandenburg; seit 1932 Reichsfachredner; 1932 Eintritt in den Arbeitsdienst; 1933 beim Aufklärungs- und Presseamt. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Arbeitsdienst, Wirtschaft; Zeitungspublizistik, Politik, Büchereien; Verantwortlicher Schriftleiter der Arbeitsdienstführer und „Der Arbeitsdienst“ beim Deutschen Wollen. — Besondere Interessen: Vorgeschichte und Geschichte; Jagd und Sport; Bücherwesen. — Mitglied: Reichsverband der deutschen Presse; R. d. deutschen Schriftsteller; NS-Volkswohlfahrt usw.
Beinzger, Walter, Verwaltungsdirektor, Landesobmann für die bäuerliche Selbstoerwaltung, Weimar, Coudraystraße 6.
Geboren: 10. Juli 1889 in Buttelstedt als Sohn alteingesessener Bauern. — Bildungsgang: Volksschule; nach praktischer Ausbildung höhere landwirtschaftliche Schule; intensives landwirtschaftliches und volkswirtschaftliches Selbststudium; Teilnahme an zahlreichen Lehrgängen über Volkswirtschaft, Versicherungswissenschaft und Landwirtschaft. — Militärzeit: 1914/16 Kriegsdienst beim Res.-Inf.-Regt. 32, dann Brig.-Ers.- Batl. 83, dem späteren Res.-Inf.-Regt. 371; Teilnahme an den Schlachten bei Montsec, Priesterwald usw. — Berufsgang u. a.: Nach Abschluß praktischer und theoretischer Ausbildung als Landwirt zunächst kurze Zeit landwirtschaftlicher Beamter, dann bis zum Ausbruch des Krieges Beamter einer größeren landwirtschaftlichen Genossenschaft; nach der Entlassung aus dem Kriegsdienst Ende 1916 Abteilungsleiter beim Thüringischen Ernährungsamt; von 1919 ab Leiter der Staatlichen Thüringischen Landesanstalt für Viehversicherung (Verwaltungsdirektor); seit 1926 Mitglied der NSDAP; von Anfang an in führenden Stellungen örtlicher Art; 1930 stellvertretender landwirtschaftlicher Gaufachberater für Thüringen; 4% Jahre Mitglied des Stadtrates der Universitätsstadt Jena; Fraktionsvorsitzender; Referent für landwirtschaftliches Genossenschaftswesen, dann für landwirtschaftliches Versicherungswesen bei der Reichsleitung der NSDAP; nach der Errichtung des Reichsnährstandes Landesobmann für die bäuerliche Selbstverwaltung in Thüringen; Hilfsreferent für bäuerliches Bildungswesen beim Thüringischen Volksbildungsministerium; Vorsitzender der Bauernhochschule Neudietendorf; Mitglied des Führerbeirats der Deutschen Heimatschule e. V., Thüringen; Mitglied des Aufsichtsrats der Tierversicherungsanstalt des Reichsnährstandes; Mitglied des Ausschusses für Versicherungsrecht und Wirtschaft beim Deutschen Verein für Versicherungswissenschaft, Berlin. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Mitarbeiter des Versicherungslexikons; Verfasser oder Mitverfasser der Bücher: Die Entwicklung der Schlachtviehversicherung in Thüringen; Anzeigepflicht bei Tierseuchen; Entschädigung für Viehverluste; Das Thüringsche Schlachtviehversicherungsgesetz; Herausgeber einer Buchführung für kleinere Viehvcrsicherungsvereine und der „Zeitschrift für genossenschaftliche Tierversicherung“; Mitarbeiter der verschiedensten wissenschaftlichen Zeitschriften. — Besondere Interessen: Bäuerliches Brauchtum und Sitte.
Beiding, Robert, Reichsbetriebsgruppenleiter Textil der Deutschen Arbeitsfront, Berlin W, Neue Winterfeldstr. 14.
Geboren: 31. Dezember 1902 in Fahrland (Kreis Osthavelland) als Sohn des Kolonnenlührers Hermann B. und dessen Ehefrau Anna, geb. Rohrlack. — Bildungsgang: 9. Gemeindeschule; 1 Semester Elektroschule, 2 Semester Gewerbeschule, 2 Semester Handelsschule, 5 Semester Höhere Fachschule für Textil- und Bekleidungsindustrie; Examen als Chemotechniker. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1919/21 5. Garde-Rgt. z. F. (Detachement Maltzahn) Spandau und Marine-Regt. 6. Baltenkreuz und Schles. Adlerorden I. und II. — Berufsgang u. a.: 2 Jahre in der Landwirtschaft tätig; kaufmännischer Angestellter; Lohnbuchhalter; Laborant; Chemotechniker; Abteilungsleiter in der Großindustrie; 1921/23 Deutsch- Sozialer Bund Hans von Mosch, anschließend Völkische Freiheitspartei; gehört dem Frontbann von Anfang bis Auflösung an; seit 1925 Mitglied der NSDAP.
Belitz, Franz, V or Standsmitglied der Reichs-Kredit- Gesellschaft A.-G., Berlin-Dahlem, Finkenstraße 21.
Geboren: Berlin. — Bildungsgang: Kaiser- Wilhelm – Realgymnasium in Berlin; juristisches Studium. — Berufsgang u. a.: Tätigkeit bei der Mitteldeutschen Creditbank; Preußische Zentralgenossenschaftskasse; ab 1. Januar 1912 Vorstand der Schwarzburgischen Landesbank, Sondershausen; ab 1. April 1916 Leitung der Thüringischen Niederlassungen der Dresdner Bank; sodann Hauptniederlassung der Dresdner Bank in Berlin; dort 1920 stellvertretender Direktor; 1925 stellvertretendes Vorstandsmitglied; ab 1. April 1931 ordentliches Vorstandsmitglied der Reichs-Kredit- Gesellschaft Aktiengesellschaft, Berlin; Mitglied des Präsidialrates der Reichsfilmkammer; Mitglied des Börsenvorstandes; Mitglied des Beirates der Industrie- und Handelskammer zu Berlin.
Benecke, Otto, Dr., Abteilungsleiter im Deutschen Gemeindetag, Berlin NW 40, Alsenstraße 7.
Geboren: 11. Dezember 1896 in Braunschweig; die Vorfahren waren väterlicherseits Bauern in der Altmark, mütterlicherseits Pfarrer und Beamte in Braunschweig. — Bildungsgang: Gymnasium Braunschweig; Studium der Rechts- und Staats Wissenschaften; Doktor der Rechtswissenschaften.— Militärzeit: 1914 bis 1918 Kriegsdienst. — Berufsgang u. a.: 1921/28 wissenschaftlicher Hilfsarbeiter; Regierungsrat und Oberregierungsrat im Preuß. Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung; Ende 1928 Beigeordneter des Deutschen Städtetages; Mai 1935 Abteilungsleiter im Deutschen Gemeindetag.
Benn, Gottfried, Dr. med., Schriftsteller und Arzt, Berlin SW 61, Belle-Alliance- Straße 12.
Geboren: 2. Mai 1886 in Mansfeld (West- Prignitz); Vater und Großvater evangelische Pfarrer, Mutter französische Schweizerin. — Bildungsgang: Gymnasium Frankfurt a. O.; 2 Jahre philologisches und theologisches Studium; dann Medizin auf der Kaiser- Wilhelm-Akademie für das militärärztliche Bildungswesen in Berlin. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Aktiver Sanitätsoffizier im Inf.-Regt. 64 und 3. Pionier-Batl.; Frontkämpfer. E. K. II. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Lyrik und Essay; Werke; Morgue, 1912; Das moderne Ich, 1922; Gesammelte Gedichte, 1924; Gesammelte Prosa, 1926; Fazit der Perspektiven, 1930; Nach dem Nihilismus, 1932; Der neue Staat und die Intellektuellen, 1933; „Das Unaufhörliche“, Oratorium, 1931. — Mitglied: Deutsche Akademie der Dichtung (Preußische Akademie der Künste).
Bennewitz, Georg, Landeshauptabteilungsleiter II, Kreisbauernführer, Landwirt, Dresden-Nickern.
Geboren: 14. Januar 1877 in Zeithain aus einer alten sächsischen Bauernfamilie, Stammbaum bis 16. Jahrhundert nachweisbar. — Bildungsgang: Volksschule, Bürgerschule, höhere landwirtschaftliche Schule Döbeln; 1895 Abgang mit Einj.-Freiw.-Zeugnis. — Militärzeit: 1896/97 Train-Batl. 12 Dresden; während des Krieges Getreide- und Viehbewirtschaftung für den Bezirk Döbeln. — Berufsgang u. a.: Bis 1902 landwirtschaftlicher Beamter auf drei verschiedenen sächsischen Rittergütern; 1903 Pachtung des Rittergutes Oberwatzrehwitz b. Döbeln; nach Verkauf desselben im Jahre 1929 Pachtung des Rittergutes Nickern; seit 1. März 1931 Mitglied der NSDAP; seit 1931 Mitglied des agrarpolitischen Apparates; in die damalige Landwirtschaftskammer gewählt; Leiter der heutigen Hauptabteilung II der Landesbauernschaft Sachsen; Kreisbauernführer für den Kreis Dresden und Kreisfachberater für Landwirtschaft.
Benninglioff, Wilhelm, Direktor, techn. Vorstandsmitglied der BVG, Ing. VDI, Baumeister, Charlottenburg 9, Bolioiarallee 7.
Geboren: 19. September 1891 in Dinslaken am Niederrhein; arische Abstammung. — Bildungsgang: Schulbesuch; praktische Ausbildung und Studium bis März 1913, davon zwei Jahre Eisenbahndienst. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1. Oktober 1913 bis 30. November 1918; Leutnant d. Res. im Eisenbahn- Regt. 1 Berlin; zuletzt im H.-Qu. West beim Chef des Feldeisenbahnwesens und vorher % Jahre Referent bei der Militäreisenbahndirektion. E. K. I. und II. — Berufsgang u. a.: 1. April 1913 bis 30. September 1913 Gute Hoffnungs-Hütte Oberhausen, Oberbauabteilung; 1. Dezember 1918 bis 31. März 1920 Fachreferent Reichsschatzmin.; 1. April 1920 bis 28. Februar 1923 Leitung der Eisenbahnabteilung der Reichstreuhandgesellschaft; 1. März 1923 bis 14. September 1933 Vorstandsmitglied der Eisenb. A.-G. Kattowitz; 15. September 1933 bis jetzt technisches Vorstandsmitglied der Berliner Verkehrs-Aktiengesellschaft (BVG); seit 1931 eingeschriebenes Mitglied der NSDAP, förderndes Mitglied der SS und Angehöriger der SAR II. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Verkehrstechnik und Verkehrswirtschaft; Heft 3 Verkehrstechnik v. 8. Dezember 1933 „Die erste Berliner Drahtbuslinie Spandau—Staaken“, VDI Zeitschrift vom 27. Dezember 1933, Heft 4 „Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen der BVG“, Deutscher Baumeister, Heft 4 vom 1. April 1934 „Verkehrspolitische und verkehrswirtschaftliche Probleme der Stadt Berlin“. — Besondere Interessen: Alte Ingenieurbauten. — Mitglied: Verein Deutscher Ingenieure; Kampfbund der Architekten und Ingenieure; Verein eliemaligerEisenbahnoffiziere (Vodeis); Reichsbund Deutscher Techniker.
Benze, Rudolf, Dr. phil., Ministerialrat im Preußischen Kultusministerium, Unter den Linden 4
Geboren: 23. Oktober 1888 in Ildehausen am Harz; Vater Lehrer, Mutter Lehrerstochter; auf beiden Seiten Bauern und Handwerker als Vorfahren. — Bildungsgang: Gymnasium Bad Gandersheim und Braunschweig bis 1907; Studium der Geschichte und Alten Sprachen in Göttingen, Halle und München bis 1912; nach dem Kriege dazu Erdkunde und Geologie; 1928 Promotion in Halle a. d. S. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1912/13 Einj.-Freiw. im Inf.-Regt. 92 in Braunschweig; August 1914 bis Mai 1915 im Felde; Leutnant der Reserve; 1917 infolge schwerer Erkrankung entlassen. E. K.; Braunschweig. Verdienstkreuz; Verwundetenabzeichen. — Berufsgang u. a.: 1913/14 Kandidat des höheren Lehramts am Gymnasium Göttingen; seit 1917 in Braunschweig; 1919 Oberlehrer (später Studienrat) am Ref.-Realgymnasium in Braunschweig; 1927/29 komm. Leiter der Oberrealschule Schöningen in Braunschweig; von der roten Regierung als Direktor abgelehnt und zurückversetzt; bis 1932 Oberstudienrat am Wilhelm-Gymnasium Braunschweig; Ostern bis Michaelis 1932 Oberstudiendirektor am Ref.-Realgymnasium Bad Gandersheim unter nationalsozialistischer Regierung; Oktober 1932 bis Juli 1933 besoldeter Stadtrat (Schulangelegenheiten) in Braunschweig; Juli 1933 ins Preußische Kultusministerium berufen als Referent, dann Oberregierungsrat; am 1. Januar 1934 Ministerialrat; von jeher völkisch gerichtet (Nordischer Ring, Werkbund für deutsche Volkstumsund Rassenforschung); 1931 Mitglied der NSDAP; Gauobmann für höhere Schulen im NSLB Südhannover-Braunschweig. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Früher Heimatforschung, dann Erziehungsfragen, beide in völkischer Schau; „Wegweiser ins Dritte Reich“ (Eine Einführung in das völkische Schrifttum), 1933; „Rasse und Schule“ (Grundzüge einer lebensgesetzlichen Schulreform), 1934; „Geschichte im Rassenkampf“, 1934; zahlreiche Aufsätze ähnlichen Inhalts in Zeitschriften und Zeitungen. — Besondere Interessen: Völkische Erziehungsfragen nach der grundsätzlichen und praktischen Seite hin. — Mitglied: Reichsfachschaftsleiter der Fachschaft III (Lehrer und Lehrerinnen an höheren Schulen) im NSLB.
Berger, Hugo Fritz, Dr., Ministerialdirigent im Reichsfinanzministerium, Abt. IA (Repar. und Banken), Berlin W 8, Wilhelmplatz 1.
Geboren: 11.Dezember 1887 in Berlin-Steglitz; arischer Abstammung; evangelisch. — Bildungsgang: Gymnasium Steglitz, Stettin, Schwerin (Mecklb.); Handelshochschule Leipzig; Studium der Rechtswissenschaft auf den Universitäten Leipzig, München, Greifswald. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1907/08 Einjahrig-Freiwilliger bei der Feld-Art.; 1914 bis 1919 zuerst Frontkämpfer im Westen, zuletzt tätig im Preußisdien Kriegsministerium. E. K. II., Meckl.-Schwer. Militär-Verd.-Kr. II., Verdienstkreuz für Kriegshilfe. — Berufsgang u. a.: 1919/22 Gerichtsassessor, Liegenschaftsreferent im Reichsschatzministerium; Reparationsreferent im Reichsfinanzministerium für Wiederaufbau und — seit April 1924 — im Reichsfinanzministerium; seit Frühjahr 1932 dortselbst Abteilungsleiter; Aufgabenkreis: finanzielle Beziehungen zum Ausland, Bank und Rechtsfragen; Teilnahme an den Konferenzen über die Reparationsfrage sowie über internationale Finanz- und Wirtschaftsfragen. — Spezialarbeitsgebiet: Reparationsfragen; finanzielle Beziehungen zum Ausland; internationale Finanz- und Währungsfragen. — Mitglied: Reichsverband höherer Verwaltungsbeamter und der hiermit im Zusammenhang stehenden Organisationen.
Bergmann, Alexander, Dr. jur., Oberlandesgerichtspräsident, Köln, Riehler Straße 56.
Geboren: 15. Dezember 1878 in Barmen als Sohn eines Fabrikanten. — Bildungsgang: Gymnasium in Barmen; juristisches Studium. ■— Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Kriegsteilnehmer 1914/18, zuerst in Mun.-Kolonne, dann Batterie-, zuletzt Abteilungsführer einer Abteilung der F.-Artl. 221 im Westen. E. K. I. und II.; Hohenz. Hausorden m. Schw.; österr. Tapferkeitsmedaille. — Berufsgang u. a.: Als Assessor längere Zeit in Ostpreußen; erste Anstellung als Richter in Guttentag (Oberschlesien); nach dem Kriege längere Zeit am Kammergericht und im Preuß. Justizministerium; dann Landgerichtspräsident in Wiesbaden; seit 1. Dezember 1953 Oberlandesgerichtspräsident in Köln; vom politischen Parteiwesen stets ferngehalten; Mitglied der NSDAP. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Internationales Familienrecht; Herausgeber des dreibändigen Werkes „Internationales Ehe- und Kindschaftsrecht“, das viel Material über ausländisches Recht enthält; dazu laufend Nachträge; neu erschienen: „Der Ausländer im Personenrecht.“ — Besondere Interessen: Malerei
Bergmann, Friedrich, Dr. jur., Kreisdirektor, Blankenburg a. II, Roß 11.
Geboren: 18. April 1891 in Braunschweig als Sohn des Oberstudiendirektors Professor Ernst B. — Bildungsgang: Bürgerschule und Gymnasium in Braunschweig; Studium der Staats- und Rechtswissenschaft an den Universitäten Göttingen, München, Berlin; zum Dr. jur. promoviert an der Universität Erlangen. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1. Oktober 1913 aktive Dienstzeit Inf.-Regt. 92 in Braunschweig; mit diesem ins Feld gerückt; 14. September 1914 verwundet; später Militärpolizeikommissar im Preuß. Generalstab. E. K. II.; Verwundetenabzeichen in Schwarz; Braunschw.Kriegsverdienstkreuz II. — Berufsgang u. a.: 1922 Regierungsrat und Vorstandsmitglied der Landesversicherungsanstalt Braunschweig; 1924 Hilfsarbeiter im Braunschweigischen Staatsministerium; 1925 Leiter des Braunschweigischen Landesfürsorgeamtes und Landes Jugendamtes; 1931 Kreisdirektor in Holzminden; 1934 Kreisdirektor in Blankenburg a. H.; 1924/33 Mitglied der Braunschweig, niedersächsischen Partei; März ,1955 in die NSDAP eingetreten. — Veröffentlichungen: Arbeiten über Sozialversicherung, Fürsorgerecht und Kommunalpolitik in verschiedenen Fachzeitschriften. — Mitglied: BNSDJ.
Bergmann,
Werner, Reichsbahndirektionspräsident, Essen, Bismarckplatz 1.
Geboren: 21. Juli 1877 in Elberfeld. — Bildungsgang: Gymnasium in Wesel; Realgymnasium in Düsseldorf bis 1897; Studium des Maschinenbaufaches an den Technischen Flochschulen in München und Hannover. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1898/99 Feld-Artl.-Regt. Prinzregent Luitpold; 1914 bis Ende 1918 Oberleutnant bzw. Hauptmann d. Res. und Batterieführer. E. K. I. und II.; Bayer. Verdienstorden IV. Kl. m. Schw. — Berufsgang u.a.: 15 Monate prakt. Ausbildung als Hochschulpraktikant, davon 5 Monate als Lokomotivführer; 1904/06 Regierungsbauführer; 1906/14 Regierungsbaumeister im Eisenbahndirektionsbezirk Elberfeld, Halle und Frankfurt a. M.; 1919/25 Werkdirektor des Lokomotivwerks Nied b. Frankfurt a. M.; 1924/29 Begründung und Leitung der Werkstättenabteilung der Reichsbahndirektion Dresden; dazwischen Tätigkeit als Sachverständiger bei den griechischen Staatsbahnen; 1929/52 Leiter des Reichsbahnzentralamts für Maschinenbau in Berlin; ab 1932 Präsident der Reichsbahndirektion Essen. — Spezialarbeitsgebiet: Organisatorische, technische und wirtschaftliche Fragen des Eisenbahnwesens. — Mitglied: Fachschaft Reichsbahn; Vorstandsmitglied bei der Deutschen Masch.- Technischen Gesellschaft in Berlin; Verein Deutscher Ingenieure; Deutsches Museum; Verein für Eisenbahnkunde in Berlin.
Berndt, Alfred-Ingemar, Hauptsdirif Heiter des Deutschen Nachrichtenbüros, Berlin- Charlottenburg 9, Reichsstraße 98a.
Geboren: 22. April 1905; entstammt mütterlicherseits einer Jahrhunderte alten ostdeutschen Kolonisten- und Bauernfamilie, väterlicherseits einer pommerschen und schwedischen Landwirts- und Beamtenfamilie. — Bildungsgang: Gymnasium; studiert Germanistik, insbes. Volkskunde, Volkslied und Brauchtum an der Universität Berlin. — Militärzeit: 1919 Grenzschutz-Ost als jüngster Grenzschutzangehöriger (Grenzschutz – Bataillon III Bromberg). — Berufsgang u. a.: 1924/26 Schriftleiter am deutschvölkischen „Deutschen Tageblatt“ mit Dr. Lippert (heute Staatskommissar von Berlin); seit 1922 in der nationalsozialistischen Bewegung; 1923 Mitglied der NSDAP; ab 1924 im Frontbann, dann SA; zweimal wegen nationalsozialistischer Betätigung und Schreibweise entlassen, dreimal desgl. verurteilt, achtmal angeklagt; 1932 Mitglied des Gaupresseamts Berlin der NSDAP und des Kampfbundes für deutsche Kultur, Gruppe Presse; SA-Sturmbannführer; Adjutant des Reichspressechefs der NSDAP, SS-Gruppenführer Dr. Dietrich, und Abteilungsleiter der Reichspressestelle der NSDAP; viele Auslandsreisen (Balkan, Lappland, Baltikum, Polen usw.); seit Februar 1933 politischer Beauftragter der Reichspresseabteilung für das WTB; seit Juni 1933 Hauptschriftleiter des WTB; seit 1. Januar 1934 des Deutschen Nachrichtenbüros (DNB); schaltet das WTB gleich und organisiert es um; schaltet im April 1933 den Reichsverband der deutschen Presse gleich; stellvertretender Führer des Landesverbandes Berlin; Mitglied des Kleinen Führerrates des Reichsverbandes der deutschen Presse und Mitglied des Pressegerichtshofs. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Seit Jahren Ostpolitiker; zahlreiche Artikel, Vorträge und Rundfunkvorträge auf diesem Gebiet; Mitbegründer des Bundes Deutscher Osten. — Besondere Interessen: Musik und Volkskunst (Volksmusik, Volkslied, Volkstanz); lange Jahre Führer von völkischen Bünden der Jugendbewegung.
Bernhard, Otto II., Konsul von Siam, Senator der Freien Hansestadt Bremen, Bremen, Contrescarpe 11.
Geboren: 22. Juni 1880 in Heiligenstadt (Eichsfeld) als Sohn des Fabrikanten Otto B. und seiner Gattin Luise, geb. von Wehren. — Bildungsgang: Kgl. Gymnasium Heiligenstadt; Oberrealschule in Weißenfels a. Saale; 1901/04 Technische Hochschule Darmstadt. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1900 Einj. – Freiw. Telegraphen – Bataillon Nr. 2 (Frankfurt a. Oder); 14. Juni 1904 Leutnant d. Res.; 19. Juli 1913 Oberleutnant d. Res. Landwehr-Dienstauszeichnungen; Rote KreuzMedaille. — Berufsgang u. a.: 1904 Betriebsleiter der Henderson Tobacco-Extract-Works, Henderson Ky, U.S.A.; 1905 Zivil-Patentarbeiten, Paris, darauf Mix & Genest, Telephon- und Telegraphen-Werke, Berlin; Chef der Armee- und Marine-Abteilung; 1907/11 Direktor der Societe des Telephones et Telegraphes de Lyon, Lyon (Frankreich); 1911 Direktor der Paul Hardegen & Co., Tochtergesellschaft der Deutschen Telephon werke, Berlin; 1913/21 Generalmanager der American Nicotine Co., Inc. Henderson Ky, U.S.A.; 1914 Kriegsgefangener in Gibraltar; 1918 Leiter der Nationalen Werkstätten im Gefangenenlager Hattern (Holland), später Lagerkommandant dortselbst; 1920 zurück nach Amerika, baut dort die niedergebrannte und vollkommen zerstörte Fabrik wieder auf; nach Inbetriebnahme 1921 zurück nach Deutschland, Übernahme der Geschäftsführung der Bremer Firma Ankersmit & Co., Tabakextraktfabrik, G. m.b.H.; 1924 Teilhaber der Firma Ant. Ankersmit & Co., Tabak-Import und -Export; 1925 Mitbegründer der Focke-Wulf Flugzeugbau A.-G., Bremen; 1930 Mitglied der Bremer Bürgerschaft Fraktion der NSDAP; 1930 erster nationalsozialistischer Bürgerschaftspräsident; 1932 Ortsgruppenleiter, später Kreisleiter der NSDAP, Bremen; 1935 Senator für die Wirtschaft der Freien Hansestadt Bremen. — Mitglied: Gesellschaft zum Studium des Faschismus; Geographie Society, Washington,
Bernhardt, Rudolf, Dr. jur., Bürgermeister, Großenhain i. Sa., Johannes-Allee 22.
Geboren: 11. Juli 1904 in Annaberg i. Erzgeb. — Bildungsgang: Bis 1924 Oberrealschule Chemnitz; studiert Rechts-, Staats- und Wirtschaftswissenschaften an den Universitäten Tübingen, München und Leipzig; legt dort 1928 die erste juristische Staatsprüfung ab; vom 15. März 1928 bis 31. August 1951 Vorbereitungsdienst als Referendar bei drei kleinen und einem großen Amtsgericht, Arbeitsgericht, zwei Landgerichten; 5 Monate Amtsanwalt; 7 Monate juristischer Hilfsarbeiter in einem größeren Anwaltsbüro. — Berufsgang u. a.: 1931 nach Ablegung der zweiten juristischen Staatsprüfung Assessor bei der Amtshauptmannschaft Großenhain als Reichsangestellter (Sachbearbeiter und Kreditreferent der landwirtschaftlichen Entschuldung im Osthilfeverfahren) und Dezernent in Staatsverwaltungssachen; nach Abwicklung der Osthilfeangelegenheiten Bezirksassessor beim Bezirksverband der Amtshauptmannschaft Großenhain; am 25. Mai 1933 Übernahme in den Dienst der höheren sächsischen Staatsverwaltung als Regierungsassessor, zugewiesen den Amtshauptmannschaften Pirna und Annaberg; am 27. Oktober 1933 zum Bürgermeister der Stadt Großenhain gewählt; Mitglied der NSDAP, Angehöriger der SA (Scharführer beim Stab 1/18). — Veröffentlichungen: Spezialaufsätze über Gebiete des öffentlichen Rechts in Fachzeitschriften; Erbbiologie. — Mitglied: Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen.
Berning, W ilhelm,Dr.theol., Bischof von Osnabrück, Preußischer Staatsrat, Osnabrück, Große Domsfreiheit 8.
Geboren: 26. März 1877 zu Lingen (Ems) als Sohn des Tischlermeisters Bernard Berning. — Bildungsgang: Volksschule, Gymnasium Georgianum in Lingen, Studium der katholischen Theologie und Geschichte an den Universitäten Münster und Breslau. Am 10. März 1900 zum Priester geweiht, März 1901 Dr. theol., Dezember 1901 Oberlehrerexamen. — Kriegsauszeichnungen: Eisernes Kreuz am weißen Band. — Berufsgang u. a.: Von Ostern 1900—01 Präzeptor am Gymnasialkonvikt in Osnabrück und Religionslehrer am Realgymnasium, von Ostern 1901 bis Herbst 1914 Religions- und Oberlehrer am Gymnasium in Meppen, seit 29. September 1914 Bischof von Osnabrück. Im Interesse des Auslanddeutschtums Reisen nach Nordamerika, Australien, Ostasien, Schweden, Jugoslavien und Rumänien. 1951 Päpstlicher Thronassistent, 1933 Preußischer Staatsrat. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Neutestamentliche Exegese. „Die Einsetzung der Eucharistie“, Münster 1901. — Mitglied: Seit 1921 Präsident des St. Raphaels-Vereins zum Schutze der Auswanderer, seit 1930 Protektor der Seelsorge der deutschen Katholiken in Osteuropa und Übersee.
Bertling, Karl Oskar, Dr. phil., Leiter des Amerika- Instituts, Berlin NW ?, Universitätsstr. 8.
Geboren: 21. April 1875 in Bonn als Sohn des Gymnasialprof, und Pfarrers Dr. Oskar B. und dessen Ehefrau Karoline, geb. Weber- Kirchner; sämtliche Vorfahren sind, stammbaumlich nachweisbar, aus Niedersachsen und Thüringen gebürtig. — Bildungsgang: Mackensen-Gymnasium Torgau und Herzog!. Braunschw. Gymnasium Blankenburg a. H. bis 1896; Studium Neuere Sprachen, Philosophie, Geographie und Theologie an den Universitäten Göttingen, Halle und Bonn; 1900 vor dem Konsistorium der Rheinprovinz Prüfung Pro Licentia conc.; Magister Artium an der Harvard-Universität in Cambridge (USA); 1911 promoviert an der Universität Breslau (Dr. phil.). — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1893/94 Dienstzeit im 4. Thür. Inf.-Regt. Nr. 72 in Torgau; bis zum Weltkrieg auf Auslandsurlaub (USA); im Weltkrieg dienstlich ebenfalls im Ausland und daselbst bis Juni 1919 als „feindlicher Ausländer“ interniert. — Berufsgang u. a.: Nach dem Studium langjähriger Aufenthalt in den Vereinigten Staaten von Nordamerika und umfangreiche Studienreisen in Europa (Italien, Griechenland, Türkei, skandinavische Länder, England, Frankreich); bei der Gründung des Amerika-Instituts (1911) vom Preuß. Kultusministerium als Assistent in das Institut berufen; August 1914 im Dienste der Aufrechterhaltung der kulturellen Beziehungen, insbesondere der amtlichen und wissenschaftlichen Tauschbeziehungen in den U.S.A.; interniert und mit Ende der Internierung (Juni 1919) nach Deutschland zurückgekehrt; 1919/20 gleichzeitiger Dienst im Amerika-Institut und bei der Presseabteilung des Auswärtigen Amtes (U.S. A.-Referat); ab 1920 Leiter des Amerika- Instituts; im Entschädigungsverfahren der im Kriege geschädigten Auslanddeutschen (Freigabe feindlichen Eigentums) Vorstand der Kommission des Bundes der Auslanddeutschen (Abteilung Amerika). — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Das amerikanische Bildungswesen; von 1906/08 Leiter der Deutschen Abteilung an der St. George’s School in Newport im Staate Rhode Island, Mitglied des amerikanischen Neu-Philologen- Verbandes (Modern Language Association), in langjähriger Arbeitsgemeinschaft mit der Carnegie Foundation und anderen amtlichen und privaten Schlüsselstationen des amerikanischen Bildungswesens; zahlreiche Beiträge in der Tagespresse in den U. S. A. und in Deutschland — hier besonders in der ehemaligen „Täglichen Rundschau“ — z. B. über den erzieherischen Wert des deutschen Armeedienstes und die Verbundenheit des letzteren mit dem Gesamtleben der Nation, wiederholt nachgedruckt in der amerikanischen Tages- und Fachpresse (Army-Navy- Journal 1914); Pressebeiträge zur 150. Wiederkehr der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung, zu den Gedenktagen von General Steuben und Carl Schurz; Geschichte der Pferdezucht in Deutschland; Traditionspflege der Beziehungen der Georgia- Augusta-Universität in Göttingen und der amerikanischen Wissenschaft. — Mitglied: Dozentenschaft; Vereinigung Nationaler Schriftsteller (ehern. Deutsche Gruppe P. E. N.-Club); Rotary-Club Berlin; Präsident des Harvard-Clubs von Deutschland.
Bertram, Kurt, Braunschweigischer Staatsrat (stellvertretender Finanz- und Justizminister), Vizepräsident der Braunschweigischen Staatsbank, Braunschweig, Augustplatz 10.
Geboren: 2. Dezember 1897 in Braunschweig. — Bildungsgang: Volksschule, Gausoberrealschule Braunschweig. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Mai 1916 Inf.-Regt. 92 Braunschweig; Oktober 1916 bis August 1918 mit Inf.-Regt. 412 im Feld; Ost- und Westfront; 18. August 1918 bis Februar 1920 als Unteroffizier in französische Gefangenschaft. E. K. II. — Berufsgang u. a.: 1915/24 Deutsche Bank, Filiale Braunschweig; dann Industrie und Handel; März 1920 bis November 1925 Stahlhelm; seit November 1925 NSDAP (Mitgliedsnummer 34 891); Kreisleiter; Stadtverordneter und Kreistagsabgeordneter in Wolfenbüttel; 1930/33 Mitglied des Braunschweigischen Landtages; 1931 Fraktionsführer; seit 1933 Landtagspräsident und Braunschweigischer Staatsrat; Mai 1933 Staatsbankdirektor; 1. Januar 1934 Oberfinanzrat und Staatsbankvizepräsident; Mitglied des Aufsichts- und Verwaltungsrates der Braunschweigischen Staatsbank; Aufsichtsratsmitglied der Firmen Bremer & Brückmann A.-G., Braunschweig und Ludwigsburg, der Braunschweig-Hannoverschen Hypothekenbank; Präsident des Braunschweigischen Landeskirchentages; Mitglied der Kirchenregierung.
Bertram, Otto, Oberlandesgerichtspräsident, Nürnberg, Justizgebäude, Fürther Str. 110.
Geboren: 18. Mai 1871 in Krummennaab als Sohn des Bezirksarztes Medizinalrat Dr. Julius B. und dessen Ehefrau Anna Notthafft Freiin von Weißenstein. — Bildungsgang: Gymnasium in Regensburg; Universitäten München und Erlangen; 1896 juristischer Staatskonkurs. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1889/90 Einjähriger; zuletzt Hauptmann d. Landw. I. E.K.IL; Bayer. Militärverdienstorden mit Krone und Schwertern IV. — Berufsgang u. a.: 15. Februar 1900 Amtsrichter in Regensburg; Amtsrichter in Stadtamhof, Regensburg, Straubing; 1912 Landgerichtsrat in Passau; 1921 in München; 1921 Titel und Rang eines Oberlandesgerichtsrats; 1927 stellvertr. Landgerichtsdirektor in Nürnberg; 1929 Landgerichtsdirektor in München; 1. November 1933 Oberlandesgerichtspräsident in Nürnberg; März 1934 Mitglied der Akademie für deutsches Recht. — Besondere Interessen: Zoologie; Kunst.
Besch, Otto, Schriftleiter, Komponist, Königsberg i. Pr., Körteallee 1?.
Geboren: 14. Februar 1885 in Neuhausen (Ostpr.) als Sohn eines evang. Pfarrers. — Bildungsgang: Gymnasium; Studium der Theologie; dann Musikstudium an der ehemals Kgl. Akademie der Künste zu Berlin als Schüler Engelbert Humperdincks. — Kriegsauszeichnungen: Rote-Kreuz-Medaille. — Berufsgang u. a.: Nach dem Kriege Schriftleiter der „Königsberger Allgemeinen Zeitung“; Lehrer für Komposition; Mitglied des Großen Rats im Berufsstand deutscher Komponisten. — Veröffentlichungen: Wichtige Kompositionen, u. a.: E. T. A. Hoffmann- Ouvertüre; Advents-Kantate; Auferstehungs- Kantate; Orgelkonzert; Kammermusik und Lieder. — Mitglied: Berufsstand deutscher Komponisten; Reichsverband der deutschen Presse.
Besold, Andreas Wilhelm Otto, Präsident der Reichspostdirektion Nürnberg, Nürnberg O, Läufer Torgraben 12
Geboren: 22. März 1875 zu Kastl b. Amberg (Oberpfalz) als Sohn des Kgl. Justizrats und Notars Paul B. und dessen Ehefrau Therese, geb. Kolb. — Bildungsgang: Humanistisches Gymnasium Amberg (Oberpfalz); 1894/98 Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten München, Kiel, Erlangen; Referendarprüfung; 1898/1901 dreijähriger Vorbereitungsdienst bei Amtsgericht, Landgericht, Bezirksamt und Rechtsanwalt in Amberg; Assessorprüfung. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1893/94 Einj.-Freiw. im Kgl. Bayer. 6. Inf.-Regt. „Kaiser Wilhelm, König von Preußen“ in Amberg; zuletzt Hauptmann d. Landw.; während des Kriegs nurgv.; beim Ersatzbataillon des Kgl. Bayer. 9. Inf.- Regts. „Fürst Wrede“ in Würzburg verwendet; zuletzt Vorsteher des Militär-Paket- und Güteramtes in Würzburg. E.K.II. am weißschwarzen Band; König – Ludwig – Kreuz; Preuß. Verdienstkreuz für Kriegshilfe. — Berufsgang u. a.: 1902 Eintritt in den Dienst der Kgl. Bayer. Postverwaltung; 1904 etatsmäßige Anstellung als Postassessor (Speyer); 1906 Oberpostassessor; 1913 Postrat (Würzburg) ; 1919 Oberpostrat (Oberregierungsrat); 1920 mit dem Übergang der Bayer. Post an das Reich in den Reichsdienst übernommen; 1924 Ministerialrat bei der Abteilung München des Reichspostministeriums; Personalreferent; 1927 Präsident der Oberpostdirektion, zunächst in Speyer, seit 1. Juni 1931 in Nürnberg. — Mitglied: Reichsbund der deutschen Beamten; Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen.
Bessau, Georg, o. Prof, an der Universität Berlin, Direktor der Unioersitäts- Kinderklinik und -Poliklinik, Berlin-Gruneroald, Caspar-Theyss- Straße 23.
Geboren: 25. Januar 1884 in Elbing; die Familiengeschichte ist bis 1310 zurückgeführt; rein arisch. — Bildungsgang: Hum. Gymnasium Elbing; Universitäten Breslau, Würzburg, Bern, Breslau; Fachausbildung im Hygienischen Institut und in der Kinderklinik Breslau. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Militärausbildung am Anfang des Krieges; Oberarzt d. Landw. E. K. II.; Ehrenkreuz des bulgarischen Roten Kreuzes. — Berufsgang u. a.: Professuren in Marburg a. L„ Leipzig, Berlin; Mitglied verschiedener med. Gesellschaften; Ehrenmitglied der naturforschenden Gesellschaft Marburg und der Kaiserl. Leopoldinischen Akademie der Naturwissenschaften Halle. — Spezialarbeitsgebiet: Immunitätsforschung, Säuglingsernährung, Kindertuberkulose.
Best, Werner, Dr. jur., Hessischer Landes- Polizeipräsident, Darmstadt, Wilhelmstraße 14.
Geboren: 10. Juli 1903 in Darmstadt. Vater: Konrad B., höherer Postbeamter, zuletzt bei der OPD Dortmund, im Herbst 1914 als Oblt. und Komp.-Führer im Inf.-Regt. 168 in Frankreich gefallen; Mutter: Karoline, geb. Nohl, aus Bessungen. — Bildungsgang: Humanistisches Gymnasium in Dortmund und Mainz; juristisches Studium in Frankfurt am Main, Freiburg i. Br. und Gießen; Referendardienst bei Gerichten, Verwaltung und bei Anwalt in Mainz; 1927 Universität Heidelberg zum Dr. jur. promoviert; 1928 juristisches Staatsexamen (Gerichtsassessor). — Berufsgang u. a.: 9. Juli 1919 erster Zusammenstoß mit den Franzosen in Mainz: Ablehnung der von einem mit Aufgaben der „Penetration pacifique“ betrauten Colonel in der Schule angebotenen Prämie; Sommer 1919 Gründung des ersten nationalen Jugendbundes im besetzten Gebiet (Mainz); Mitwirkung bei der Gründung des „Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbundes“ in Mainz; seit 1921 im „Deutschen Hochschulring“ aktiv tätig; 1923/24 Beteiligung am Abwehrkampf am Rhein; zweimal von französischen Militärgerichten verurteilt, am 9. Juli 1924 vom Kriegsgericht in Mainz zu drei Jahren Gefängnis und 1000 RM Geldstrafe; 1925 Versuch einer Sammlung nationaler Verbände im „Nationalblock in Hessen“; September 1929 bis 1. Dezember 1931 als Richter an hessischen Amtsgerichten beschäftigt; am 1. Dezember 1931 entlassen, weil das Reichsgericht ein Hochverratsverfahren wegen des „Boxheimer Dokumentes“ eingeleitet hatte; im Herbst 1932 trotz der Einstellung des Verfahrens vom alten System nicht wieder in den Staatsdienst berufen; am 6. März 1933 vom Reichskommissar Dr. Müller zum „Sonderkommissar für das Polizeiwesen“ in Hessen bestellt; am 13. März 1933 von der Hessischen Staatsregierung als Staatskommissar für das Polizeiwesen in Hessen eingesetzt; am 10. Juli 1935 vom Reichsstatthalter in Hessen zum Landes- Polizeipräsidenten ernannt; zugleich von der Staatsregierung mit der Leitung der Abteilung la (Polizei) des Staatsministeriums beauftragt; seit 1930 aktiv in der NSDAP tätig; Kreisleiter; Gau-Abteilungsleiter; seit Herbst 1931 Landtagsabgeordneter; SS-Sturmführer. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Dissertation: Zur Frage der gewollten Tarifunfähigkeit, 1928; Abhandlungen: Der Krieg und das Recht in Ernst Jünger „Krieg und Krieger“, 1930; Broschüre: Die Wahrheit über das „Boxheimer Dokument“, 1932; zahlreiche Aufsätze in nationalen Zeitungen und Zeitschriften.
Betz, Heinrich, Dr. jur., Generalkonsul, Berlin, Ausmärtiges Amt.
Geboren: 4. Juli 1873 in Mainz a. Rh. — Bildungsgang: Gymnasium Mainz; Studium der Rechte und Orientalische Sprachen an den Universitäten Berlin, München; Promotion in Gießen; Chin. Diplomexamen am Orientalischen Seminar Berlin; Referendar in Preußen und Liessen. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Einj.-Freiw. Hessisches Leib-Regt. 117; Reserveoffizier; Hauptmann a. D. E. K. II.; Rot. Adlerorden IV. m. Schw.; Hessischer Philippsorden m. Schw. — Berufsgang u. a.: 1898 als Dragoman nach China; beschäftigt bei der Gesandtschaft in Peking und den Konsulatsbeliörden in Schanghai, Hankau, Tschifu u. a. m.; 1909/17 Konsul; 1919/20 in Eger; 1920/21 im Auswärtigen Amt Berlin; seit 1922 Generalkonsul in Tientsin. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Chinesisches Recht; Aufsätze in deutschen Fachzeitschriften; Bearbeitung des Abschnittes „China“ in Schlegelbergers „Fremdwörterbuch für das Zivil- und Staatsrecht des In- und Auslandes“. — Mitglied: Kurator des China-Instituts Frankfurt a. M.
Beumelburg, Werner, Schriftsteller, Berlin NW 87, Brücken-Allee 3
Geboren: 19. Februar 1899 in Traben-Trarbach a. d. Mosel; Vater Superintendent, Mutter Tochter des Bürgermeisters Waldeyer in Neuwied. — Bildungsgang: Gymnasium in Traben-Trarbach; Frühjahr 1916 Notabitur; nach Rückkehr aus dem Felde im November 1918 Studium der Staatswissenschaften in Köln. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1916 Fahnenjunker beim Pion.- Batl. 50 in Koblenz-Ehrenbreitstein; geht nach kurzer Ausbildung an die Westfront; 1917 Leutnant. E. K. I. und II. — Berufsgang u. a.: 1921 in Berlin Redakteur der „Deutschen Soldatenzeitung“ im Reichswehrministerium; dann politischer Redakteur bei der „Deutschen Allgemeinen Zeitung“; 1924 bei den „Düsseldorfer Nachrichten“; 1926 Aufgabe aller beruflichen Bindungen, freier Schriftsteller; Generalsekretär der Deutschen Akademie der Dichtung. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: In der Reihe „Bücher der Zeitwende“ sind erschienen: „Sperrfeuer um Deutschland“ (157. bis 166. Tausend), „Bismarck gründet das Reich“, „Deutschland in Ketten“, „Die Gruppe Bosemüller“, „Douaumont“, „Flandern“; außerhalb dieser Schriftenfolge sind erschienen: „Das eherne Gesetz“, „Sperrfeuer um Deutschland“; in der Bücherei „Schriften an die Nation“ sind erschienen: .„Wilhelm II. und Bülow“, „Bismarck greift zum Steuer“, „Arbeit ist Zukunft“, „Der Soldat von 1917“, „Das jugendliche Reich“; in der Schriftenfolge „Schlachten des Weltkrieges“ sind erschienen; „Ypern 1914“, „Loretto“, „Flandern 1917“; außerdem sind erschienen: „Der Kuckuck und die zwölf Apostel“, „Der Strom“, „Wen die Götter lieben“.
Beyer, Alfred, Dr. jur., Reichsbahndirektor u. Abteilungsleiter in d. Hauptverwaltung der Deutschen Reichsbahn- Gesellschaf t, Geh. Regierungsrat u. Vortragend. Rat, Berlin W 30, Maaßenstraße 21.
Geboren: 14. Juni 1875 in Bad Sulza. — Bildungsgang: Studium der Rechte an den Universitäten Jena und Leipzig. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Gedient bei Inf.- Regt. 96: Major d. Landw. a. D. E. K. I. u. II. u. andere Kriegsauszeichnungen. — Berufsgang u. a.: Juli 1905 bei der Eisenbahndirektion Berlin; 1906 Hilfsarbeiter im Personaldezernat und Direktionsmitglied, auftragsweise im Wohlfahrts- und Personaldezernat der Eisenbahndirektion St. Johann-Saarbrücken; 1907 Vorstand der Verkehrsinspektion Saarbrücken; 1908 Direktionsmitglied, auftragsweise im Streckendezernat; 1910 Direktionsmitglied der Eisenbahndirektion Halle; Regierungsrat; 1912 Personaldezernent der Eisenbahndirektion Frankfurt (Main); 1918 Personalreferent im Preußischen Ministerium der öffentlichen Arbeiten; 1919 Geheimer Regierungsrat und Vortragender Rat; 1924 Abteilungsleiter in der Hauptverwaltung der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft. — Besondere Interessen: Musik. — Mitglied: Vorsitzender des Hauptausschusses der Stiftung Reichsbahn-Waisenhort; stellv. Vorsitzender des Verwaltungsrats des Versicherungsvereins Deutscher Eisenbahnbediensteten A.-G. in Berlin; Schriftführer der Abt. XIV (Mittelstandsheime) des Volksheilstättenvereins vom Roten Kreuz.
Beythien, Heinrich, Senator a. D., Direktor des Reichsverbandes der Handelsschutz- und Rabattsparvereine Deutschlands, Berlin-Halensee, Johann-Georg-Straße 3,
Geboren: 15.Februar 1875 in Quakenbrück als Sohn des Buchbinder-Ehrenmeister Adolf B. und seiner Ehefrau Luise, geb. Wellinghoff. — Bildungsgang: Realgymnasium; kaufmännischer Lehrling. — Berufsgang u. a.: Übernimmt nach der militärischen Dienstzeit die Geschäftsführung des Hannoverschen Hausund Grundbesitzervereins bis 1925; seit 1898 im detail-kaufmännischen Rabattsparvereinswesen tätig; Mitbegründer und Leiter des Reichsverbandes der Handelsschutz- und Rabattsparvereine Deutschlands (H.-R.-Verband); war Vorstandsmitglied der Deutschen Mittelstandsvereinigung und des Internationalen Verbandes zum Studium der Verhältnisse des Mittelstandes; Referent auf internationalen mittelständischen Tagungen in Wien, Paris und München; 1919 Bürger vorSteher (Stadtverordneter) in dem Bürgervorsteher- Kollegium der Stadt Hannover, bald darauf zum Senator der Stadt gewählt; scheidet 1923 aus; Inhaber des goldenen Ehrenzeichens der Gewerbekammern Sachsens (wegen seiner Verdienste um Handwerk, Einzelhandel und Gewerbe).
Bialias, Hans, Hauptschriftleiter, Leiter des Fachpresseamts der Deutschen Arbeitsfront, Berlin-Britz, Onkel-Herse-Straße 15.
Geboren: 22. März 1903 als Sohn des Geh. Kanzleisekretärs Gustav B. in Berlin. — Bildungsgang: Realgymnasium in Magdeburg bis zur Obersekunda-Reife. — Militärzeit: Zeitfreiwilliger beim Kapp-Putsch. — Berufsgang: Besucht die Kunstgewerbeschule in Magdeburg; als Lithograph ausgebildet und tätig; Druckerei- und Reklamezeichner in Magdeburg, Halle, Bielefeld, Chemnitz und Berlin; in der NS-Bewegung seit 1922; Mitglied der NSDAP (Nr. 25 825); Abteilungsleiter der Reichsleitung der NSDAP seit 1931. — Veröffentlichungen: Walter Schuhmann, ein deutscher Arbeiterführer. — Besondere Interessen: Bildende Kunst. ■— Mitglied: Reichsverband der deutschen Presse.
Bieber, Rudolf, Fliegerkapitän, Adjutant des Präsident Loerzer, Berlin- Charlottenburg, Bleibtreustr. 32.
Geboren: 12. März 1900 in Düsseldorf a. Rh. als Sohn des Kaufmanns Paul B. — Bildungsgang: Realgymnasium; 7 Semester Maschinenbau Technische Hochschule, je ein Semester Rechts- und Staatswissenschaft in Köln, Bonn und Greifswald. — Militärzeit: 1918 Freiwilliger z. II. Werft-Div. Wilhelmshaven; nach der Revolution Februar 1919 bis April 1919 Freikorps Lichtschlag und Freikorps Düsseldorf; April 1919 bis Oktober 1919 Reservekorps Düsseldorf. — Berufsgang u. a.: 1925/27 nach Ende des Studiums in väterlicher Firma die Maschinenbranche; 1928/29 Oberingenieur bei den Steyr-Automobilwerken, Wien, und Rhein.-Westf. Zentrale, Düsseldorf; anschließend wieder im väterlichen Geschäft bis zu dessen Zusammenbruch 1931; bis Frühjahr 1926 Angehöriger des Wiking (Ehrhardt); 1923 als Angehöriger dieser Formation im Ruhrkampf; 1923 beim Separatisten-Putsch von den Franzosen gefangen und vom Kriegsgericht zu ^jährlicher Gefängnisstrafe abgeurteilt; April 1926 bis Frühjahr 1929 im Stahlhelm führend (Landkreisführer); dann zur NSDAP (Mitglieds- Nr. 159 468); 1929 Tätigkeit als stellvertretender Gauleiter; 1930 zur SA; bis 1931 Führer der Standarte III/16 Düsseldorf (späterer Sturmbann 1/39); Ende 1931 abkommandiert als Fliegerreferent zum Stabe der SA-Gruppe Nord-West, da vorher schon Sportflieger; am 1. Januar 1932 vom Stabschef als Standartenführer bestätigt; am 6. und 12. Lehrgang der Reichsführerschule der Osaf-München teilgenommen; am 9. September 1932 erneut als Standartenführer bestätigt; seit Oktober 1932 Führer der SS-Fliegerstaffel West; seit der Märzwahl 1933 Mitglied des Preuß. Landtages bis zu dessen Auflösung; seit Mai 1933 nach der Auflösung der SA- und SS-Fliegerstürme Adjutant des Präsidenten Loerzer des Deutschen Luftsport- Verbandes.
Binding, Rudolf G., Dr. phil. h. c., Dichter und Schriftsteller, Buchschlag b. Frankfurt a. M.
Geboren: 13. August 1867 in Basel als Sohn des Wirkl. Geh. Rats Prof. Dr. Karl B., Strafund Staatsrechtslehrers, und seiner Ehefrau Louise, geb. von Wirsing. — Bildungsgang: Hum. Gymnasium; studiert erst Jura, danach Naturwissenschaft und Medizin. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Rittmeister d. Res.; im Kriege Führer der Res.-Kav.-Abt. 52 (Jungdeutschland- Div.); danach Ord.-Offizier in der 199. Inf.-Div. E. K. I. und II. — Berufsgang u. a.: Erst im 40. Lebensjahr in Italien Durchbruch der selbständigen Gestaltungskraft und Befreiung von der sehr großen Persönlichkeitswirkung des Vaters. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Zeit- und Lebensgeschichte; „Erlebtes Leben“, Aus dem Kriege; Novellen: „Opfergang“; „Unsterblichkeit; „Moselfahrt aus Liebeskummer“ u. a.; „Reitvorschrift für eine Geliebte“; „Die Spiegelgespräche“; Gedichte: „Stolz und Trauer“; „Tage“; „Neue und ausgewählte Gedichte“; Essays. — Besondere Interessen: Zucht des Vollblutpferdes. — Mitglied: Preußische Akademie der Künste; Deutsche Akademie der Dichtung.
Birnbaclier, Fritz Gustav Curd, Bolivianischer Oberstleutnant, Fliegerkommandant und Flieger- Landesgruppenführer. Zoppot, Brombergstr. 19.
Geboren: 19. September 1894 in Stallupönen i. Ostpr. aus alter Salzburger Familie; Vater Medizinalrat und Stabsarzt d. Landw. — Bildungsgang: Bis 1912 Hum. Gymnasium in Danzig; dann Eintritt ins Heer als aktiver Offizier; studiert während der Kriegszeit 3 Semester Jura. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Im Frieden aktiver Leutnant im Danziger Feld-Artl.-Regt. 36 (Patent vom 19. September 1911); bei Kriegsausbruch zunächst mit dem aktiven Regiment im Feld als Batterie-Offizier, Adjutant und Batterieführer; 1915 zur Fliegerei gegangen; zuerst Beobachter, später als Flugzeugführer, Abteilungsführer und Leiter an der FrontFliegerschule; drei Verwundungen, darunter eine im Luftkampf. E. K. 1. und II.; Württembergische Goldene Verdienstmedaille; Silbernes Verwundetenabzeichen; Flugzeugführerabzeichen (zuerst Beobachterabzeichen); Grenzschutzabzeichen Westpreußen. — Berufsgang u. a.: Nach Kriegsende zuerst Grenzschutzflieger-Abteilung 411, später Leiter der Polizei-Fliegerstaffel Danzig; nach deren Auflösung Übertritt ins zivile Leben; von 1927 bis 1931 Instruktionsoffizier in der Bolivianischen Armee, zuerst Major, dann Oberstleutnant; spezielle Tätigkeit Abteilungsleiter im Generalstab; heute noch aktiv in dieser Armee, auf unbeschränkte Zeit beurlaubt, in gleicher Form wie Stabschef Röhm: nach der Rückkehr Eintritt in die SS als Führer der SS-Fliegerstaffel Ostland; seit Gründung des DLV Flieger-Landesgruppenfiihrer XVI (Freie Stadt Danzig). — Veröffentlichungen: In südamerikanischen Militär- Zeitschriften.
Bischoff, Willi, Verleger, Führer des Reichsverbandes Deutsch. Zeitschriftenverleger, Berlin-Grunemald, Hagenstraße 1.
Geboren: 9. Juli 1886 in Eisenach, aus alter Bauernfamilie. — Bildungsgang: Höhere Lehranstalten; erlernt den Buchhandel in Sonneberg (Thür.). — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1914 als Kriegsfreiwilliger ausgerückt; 27. Juli 1915 vor Kowno schwer verwundet. E. K. II.; Verwundetenabzeichen; andere Kriegsorden. — Berufsgang u. a.: In den Fachgebieten des Verlages (Buch — Zeitschriften — Reisebuchhandlung) bei verschiedenen großen Verlagshäusern fortgebildet; nach Entlassung aus dem Heer 1917 Geschäftsführer der „Tägl. Rundschau“; gründet den Dom-Verlag; gründet nach Verkauf der „Tägl. Rundschau“ an Stinnes eigene Firma unter dem Namen Widder-Verlag und baut ihn mit dem 1923 erworbenen Brunnen-Verlag zum nationalen Kampfverlag aus; wird 1924 wegen Verächtlichmachung der Republik und Beleidigung des Reichspräsidenten Ebert angeklagt, kurz vor der Verurteilung durch den Staatsgerichtshof aber von dem neuen Präsidenten Hindenburg amnestiert; in der Folge werden dem Verlag vom Zwischenreich zahlreiche Schriften und Bücher verboten und beschlagnahmt, darunter „Volk, Rebellen und Ehre“ und „Aufstand“; seit 1929 Mitglied der NSDAP; Mitglied des Präsidialrats der Reichspressekammer und des Werberates der Deutschen Wirtschaft; Führer des Reichsverbandes Deutscher ZeitschriftenVerleger.
Le Blanc, Max, Geh. Hofrat, Dr. phil., Dr.-Ing. e. h., emerit. ord. Unioer sitätsprofessor, Vorsitzender Sekretär der Sächsischen Akademie d. Wissenschaften, Leipzig N 22, Schillermeg 15.
Geboren: 25. Mai 1865 zu Barten i. Ostpr. als Sohn des späteren Geh. Baurats Le B. und dessen Ehefrau Marie, geb. Keikton; evang.-ref. — Bildungsgang: 1883 Gymnasium zu Rastenburg absolviert; Chemie studiert zu Tübingen, München und Berlin. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Infolge Taubheit auf einem Ohr vom Militärdienst befreit; das Preuß. und Sächs. Kriegsverdienstkreuz erhalten für Ausarbeitung eines Gummiregenerationsverfahrens (mit Dr. Lüttke), das für das Reichsmarineamt in größerem Maßstabe industriell verwertet wurde. — Berufsgang u. a.: 1886 Privatassistent von A. W. von Hofmann; 1888 Dr. phil. Berlin; 1890 Assistent von Willi. Ostwald in Leipzig; 1891 Privatdozent daselbst und 1895 a. o. Professor; 1896 Leiter der elektrochemischen Abteilung der Höchster Farbenwerke; Zuerkennung des Ehrenpreises der Deutschen Elektrochemischen Gesellschaft; 1901 o. Professor und Direktor des Instituts für physikalische Chemie der Technischen Hochschule Karlsruhe, das unter seiner Leitung errichtet wurde; 1906 o. Professor, als Nachfolger von Ostwald an die Universität Leipzig berufen; 1911/14 Erster Vorsitzender der Deutschen Bunsen Gesellschaft für angewandte physikalische Chemie; 1925/26 Rektor Magnificus; Ehrendoktor- Ingenieur der Technischen Hochschule Karlsruhe. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Physikalisches Chemie-Lehrbuch der Elektrochemie, 12 Aufl., 1925; 1. und 4. Aufl. ins Englische übersetzt, 2. Aufl. ins Italienische, 3. Aufl. ins Französische, 4. und 12. Aufl. ins Russische übersetzt; Darstellung des Chroms und seiner Verbindungen mit Hilfe des elektrischen Stromes, 1902 ins Englische übersetzt; Amerikanische Reiseeindrücke, 1905; Die elektromotorisch. Kräfte der Polarisation und ihre Messung mit Hilfe des Oszillographen; 3.Abhandlung der Deutschen Bunsen-Gesellschaft, 1910; in „Kultus der Gegenwart“ den Abschn. „Elektrochemie“, 1913; 1918 „Deutsche Chemie“, Vortrag, abgedruckt in „Deutsche Revue“, September- Heft; 1925/26 Rektorrede „Vergleich der Anteile der verschiedenen Völker an der Entwicklung der Chemie“; 1931 „Grundlagen und Grenzen der plastischen Eigenschaften des Kautschuks“ (mit Prof. Kröger), Abhandlung im I. Bande der Ergebnisse der angewandten physikalischen Chemie, deren Herausgeber er ist; viele Abhandlungen in FachZeitschriften, zusammengestellt in Paggendorffs biographisch-literarischem Handwörterbuch. — Mitglied: Sächsische Akademie der Wissenschaften (seit 1920 Sekretär); Kaiserl. Leopoldinisch – Karolinische Akademie der Naturforscher usw.; Ehrenmitglied verschiedener gelehrter Gesellschaften.
Blank, Max, Gauarbeitsführer im Deutschen Arbeitsdienst, Arbeitsdienstgau XXI, (Niederrhein), Düsseldorf, Karl- Rudolf-Straße 184 (Amt), Quirinstraße 26 (privat).
Geboren: 8. September 1887 als Sohn des Fabrikdirektors Heinrich B. in Weg. Gorka (ehern. Österreich-Ungarn); mit 17 Jahren in Österreich eingebürgert. — Bildungsgang: Staatsoberrealschule; Militärlaufbahn. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1906/20 aktiv; 1914/18 als Batterie-, Abteilungs- und Artilleriegruppenführer, hauptsächlich gegen Rußland und Italien; zuletzt (Mai 1920) aktiver Hauptmann im ehern. K. K. Feld-ÄrtLRegt. Wien. E. K. II.; Militär – Verdienstmedaille I. und II.; Militär-Verdienstkreuz; Fronttruppenkreuz u. % a. m. — Berufsgang u. a.: Nach Abschied’ 1920 Rückkehr nach Deutschland (Düsseldorf); 1922 Wiedereinbürgerung in Preußen; Geschäftsführer einer Ölimportfirma; Effektenhändler an den Bergwerksbörsen Düsseldorf—Essen; Geschäftsführer im Niederrheinischen Landbund; seit 1925 als Assistent, Personalchef usw. im Fittingsverband und im Stahlräderverband (Düsseldorf); seit 1929 Mitglied der NSDAP und seit 1932 Gausachbearbeiter für den Freiwilligen Arbeitsdienst im Gau Düsseldorf; in der Kampfzeit der letzten Jahre Gauredner; Mitglied des Gauwirtschaftsrates Düsseldorf. — Spezialarbeitsgebiet: Militärpolitik, Wehrsport; Arbeitsdienstfragen (Zeitungspublizistik).
von Blon, Franz, Komponist und Dirigent, Berlin- Wilmersdorf, Trautenaustr. 14.
Geboren: 16. Juli 1861 in Berlin; arischer Abstammung. — Bildungsgang: Realgymnasium, dabei Privatunterricht in Violine und Klavier; dann Sternsches Konservatorium; von dort nach dreijährigem Studium 6 Semester auf der damaligen Kgl. Hochschule. — Militärzeit: 1880 beim 12. Regiment in Frankfurt a. Oder. — Berufsgang u. a.: Geht von der Kgl. Hochschule als Konzertmeister an das Hamburger Stadttheater; siedelt nach achtjähriger Tätigkeit wieder nach Berlin über, um sich ganz der Komposition zu widmen; dirigiert in dieser Zeit mit R. Strauß die großen modernen Konzerte des 1901 gegründeten Tonkünstler-Orchesters; dann drei Jahre Philharmonie in Warschau; mit dem Berliner Philharmonischen Blas- Orchester viele Jahre auf Reisen durch Deutschland, England, 1904 in St. Louis (Amerika); leitet auch in Rußland große Orchester. — Spezialarbeifsgebiet, Veröffentlichungen: Viele populäre Kompositionen; mehrere Operetten, eine einaktige Oper und eine Tanz-Suite. — Mitglied: Stagma.
von Blücher, Wipert, ao. Gesandter und beoollm. Minister, Teheran (Persien), Deutsche Gesandtschaft.
Geboren: 14. Juli 1885 in Schwerin i. Meckl. als Sohn des Mecklenburgischen Finanzministers von B. und seiner Ehefrau, geb. von Blücher. — Bildungsgang: 1902 Abiturientenexamen; Universitäten Heidelberg, Berlin, München, Rostock; 1906 Referendar; 1910 Assessor. ■— Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Oberleutnant d. Res. im Dragoner- Regt. 18; 1914/15 Westfront; 1916/18 Orient. E. K.; Meckl. Verdienstkreuz; Eiserner Halbmond. — Berufsgang u. a.: 1911 Eintritt in den auswärtigen Dienst; 1911/13 Auswärtiges Amt; 1913/14 Marokko; 1918/22 Auswärtiges Amt; 1922/26 Schweden; 1926/29 Argentinien; 1929/31 Auswärtiges Amt; seit 1931 Persien
Blume, Hermann, Komponist, Sonderbeauftragter des Reichsarbeitsministers für Musikmesen, Berlin-Zehlendorf, Hochsitzmeg 85.
Geboren: 4. Juni 1891 zu Biegen (Krs. Lebus i. d. Mark); arischer Abstammung. — Bildungsgang: Akademisches Musik-Studium; Staatliche Hochschule für Musik Berlin, Hamburg, München. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Kriegsteilnehmer; 1915 durch Granatsplitter rechte Hand zertrümmert. E. K. I. und II. — Berufsgang u. a.: Vor dem Kriege als Konzertmeister in bedeutenden Orchestern des In- und Auslandes; infolge Kriegsverletzung Berufswechsel; nochmaliges Studium (Komposition) an der Berliner Hochschule für Musik; 1917/20 Vorsitzender des Studentenauschusses; seit Ausbruch der Novemberrevolution 1918 erbitterter Verfechter der nationalen Sache (Protokolle der damaligen politischen Kämpfe im Kultusministerium); Bekämpfung fremdartiger und fremdrassiger Elemente in der Musik durch Wort und Schrift; vom klassischen Fach aus volkserzieherischen, kulturpolitischen Gründen mehr und mehr zur Volksmusik überwechselnd, als wichtigste Waffe im Kampf gegen Zersetzung und Verseuchung des deutschen Musiklebens; 1923 Anschluß an den Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten, begeistert von einer programmatischen Rede des Bundesführers Franz Seldte; in der Musikerschaft schon seit Kriegsende ständig organisatorisch tätig, übernimmt er bald im Stahlhelm das gesamte Musikwesen; im April 1933 vom Reichsarbeitsminister beauftragt, Berufs- und Sozialreformen für den notleidenden Musikerstand vorzubereiten; Berufung in den Verwaltungsbeirat der Reichsmusikkammer und den Großen Rat des Berufsstandes der Komponisten. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen usm.: Kultur- und sozialpolitische Artikel und Denkschriften; Volksliedpflege; Berufsnot der Musikerschaft; Arbeitsbeschaffungsprobleme; kompositorisch: Kammermusik, Chorwerke; Märchenoper „Marienkind“; eine Reihe vaterländischer Freiheitslieder, darunter „Jugend voran“ und „Kamerad Horst Wessel“, das beim Volksliedwettbewerb den 1. Preis erhielt; 1933 wurden zwei Märsche „Tannenberg- Marsch“ und „Smorgon-Marsch“ zu Armeemärschen vom Reichswehrministerium ernannt; im September 1933 Adolf-Hitler- Fanfare als Ehrengabe des Stahlhelms an den Führer anläßlich der Treuekundgebung in Hannover. — Mitglied: Reichsmusikkammer.
Blunck, Hans Friedrich, Regierungsrat i. R., Schriftsteller, Hofbauer, Hamburg, Parkallee 35; März/Oktober Mölenhoff b. Plön, Torf Grebin, Holstein.
Geboren: 3. September 1888 in Altona a. Elbe; Eltern Norder- und Süderdithmarschen. — Bildungsgang: Gymnasium, Realgymnasium in Altona; juristisches Studium in Kiel und Heidelberg; 1910 Dr. jur.; 1918 Assessor in Hamburg. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1907/08 Einj.-Freiw. Seebataillon, Kiel; 1914/18 Offizier. E. K.; Verwundetenabzeichen. — Berufsgang u. a.: 1920/25 Regierungsrat, Hamburg, Verwaltung; dann Reichsfinanzdienst; 1925/28 Syndikus der Hamburger Universität; seit 1928 freier Schriftsteller; zur Zeit 2. Vorsitzender der preuß. Akademie der Dichtung und Mitglied des Senats.
Blunck, Johann Christian (Hans), a. o. Professor der Unioersität Kiel, Oberregierungsrat, Leiter der Zweigstelle Kiel der Biologischen Reichsanstalt für Landu. Forstwirtschaft u. Hochschullehrer (Phytopathologie), Kitzeberg bei Kiel, Post Heikendorf.
Geboren: 13. September 1885 in Wankendorf in Holstein; Vorfahren Landwirte und Handwerker; arischer Abstammung. — Bildungsgang: 1895/1904 Realgymnasium des Johanneums zu Hamburg; 1904/10 Studium der Naturwissenschaften in Marburg, München und Kiel. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1. August 1914 Eintritt in das Heer als Kriegsfreiwilliger; entlassen März 1919 als Leutnant der Landwehr-Kavallerie. E. K. II.; Verwundetenabzeichen. — Berufsgang u. a.: 1907 staatlicher Turnlehrer zu Kiel; 1911 Examen rigorosum zu Marburg (Doktorprüfung); 1913 Prüfung für das Lehramt der höheren Schulen zu Marburg; 1910/14 Assistent am Zoologischen Institut der Universität Marburg; 1914/24 wissenschaftlicher Assistent an der Biologischen Reichsanstalt für Land- und Forstwissenschaft; 1924 Regierungsrat; 1925 Leiter der Zweigstelle für Getreide- und Futterpflanzen der Biologischen Reichsanstalt in Kiel; 1925 Privatdozent für Phytopathologie (Pflanzenschutz) an der Christian-Albrechts-Universität in Kiel; 1927 Mitglied der Biologischen Reichsanstalt; 1927 a. o. Professor Universität Kiel; 1932 Oberregierungsrat. — Spezialarbeitsgebiet: Angewandte Zoologie und Pflanzenschutz. — Veröffentlichungen: Syllabus d. Insektenbiologie; Das Geschlechtsleben d. Dytiscus marginalis L.; Die Entwicklung d- Dytiscus marginalis L. vom Ei bis zur Imago; Die Lebensgesch. d. im Gelbrand schmarotzenden Saitenwürmer; Lebensgesch. und Bekämpfung d. Rübenaaskäfer; Kopftausch und Heilungsvermögen bei Insekten; Der Stand der Rübenfliegenfrage; Zur Kenntnis der Lebensgewohnheiten und der Metamorphose getreidebewohnender Halticinen; Über Möglichkeiten zur Eindämmung der Kartoffelnemadodenplage; Die Umstellung im Getreidebau und die Pflanzenkrankheiten. —■ Besondere Interessen: Turnen und Sport. — Mitglied: Seit 1923 Stahlhelm; Deutsche Gesellschaft für angewandte Entomologie; Gesellschaft für angewandte Botanik und andere wissenschaftliche Vereine; Akademischer Turnbund.
Blunk, Paul, Dr. jur., Landeshauptmann der Provinz Ostpreußen, Königsberg i. Pr., Landeshaus.
Geboren: 24. Februar 1880 in Garbnicken (Krs. Bartenstein) als Sohn des Rittergutspächters Carl B. und dessen Ehefrau Wilhelmine, geb. Hagemeister. — Bildungsgang: Hum. Gymnasium; 1900/03 Studium der Rechts- und Staatswissenschaf ten; 1904 Referendar; 1908 Assessor; 1909 zum Dr. jur. promoviert. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1914/18 Hauptmann d. Res. und Batteriechef bzw. Abteilungskommandeur im 5. Garde-Feld-Artl.-Regt. E. K. I. und II.; Ritterkreuz des Kgl. Hausordens von Hohenzollern; Meckl. – Schwerinsches Militärverdienstkreuz I. und II.; österr. Kriegsverdienstkreuz III. Kl. mit der Kriegsdekoration; Ehrenzeichen I. Kl. des Deutschen Roten Kreuzes; Verwundetenabzeichen. — Berufsgang u. a.: 1909/12 Assessor und Hilfsarbeiter bei verschiedenen Behörden; 1912 Landesrat in der Provinzialverwaltung Ostpreußen; 1919 Erster Landesrat daselbst; 1928 Landeshauptmann der Provinz Ostpreußen. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten der Provinz Ostpreußen; „Ostpreußen und der Korridor“, Berlin 1933; „Deutsche Staatenbildung und deutsche Kultur im Preußenlande“, Königsberg 1931; „Die Russen in Ostpreußen 1914/15“, Königsberg 1931. — Mitglied: Vorsitzender des Aufsichtsrates der Ostpreußenwerke A.-G. und der Ostpreußischen Landgesellschaft; Vorsitzender des Ostpreußischen Roten Kreuzes; Vorsitzender der Landesversicherungsanstalt Ostpreußen; Vorsitzender des Landesverkehrsverbandes Ost- und Westpreußen; Vorsitzender des volkswirtschaftlichen Prüfungsamts an der Universität Königsberg; Vorsitzender des Königsberger Kunstvereins.
Boas, August, Dr. rer. pol., Präsident der Reichspostdirektion, Kassel, Karthäusersir. 12.
Geboren: 4. Mai 1872 in Hannover-Stadt; aus niedersächsischem Bauerngeschlecht. — Bildungsgang: Leibniz-Realgymnasium in Hannover bis 1890; Studium der Volks- und Staatswissenschaften; promoviert 1912 zum Dr. rer. pol. an der Universität Freiburg i. Br. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Vom 1. Oktober 1893 bis 30. September 1894 Einj.- Freiw. beim Inf.-Regt. Nr. 74 in Hannover; Teilnahme am Weltkrieg vom 2. August 1914 bis Ende März 1918; zunächst bei der Tele graphendirektion II. Armee im Westen bis November 1915, dann als Referent und Reisebegleiter des Chefs der Feldtelegraphie im Gr. Hauptquartier bis 1916; von da ab bis zum Rücktritt in die Reichspostverwaltung Kriegs-Telegraphen-Oberingenieur im Stabe des Nachrichtenchefs im Gr. Hauptquartier. E. K. I. und II.; Bayer. Militärverdienstorden IV. Kl. m. Schw. u. a. — Berufsgang u. a.: Tritt als Posteleve 1890 in den höheren Postund Telegraphendienst ein; legt im Juni 1893 die erste Verwaltungsprüfung ab und wird 1896 planmäßig angestellt; besteht 1897 die höhere Verwaltungsprüfung für Post und Telegraphie; nach mehrjähriger Beschäftigung in Durchgangsstellungen in den OPDBezirken Hannover, Magdeburg, Frankfurt a. d. O.; Hamburg, Berlin, Aachen; 1906 zum Bezirksaufsichtsbeamten der OPD Hannover befördert; 1908 in das damalige Reichspostamt (jetzt Reichspostministerium) berufen; 1918 zum Postrat, 1920 zum Oberpostrat in Bremen, 1926 zum Abteilungsdirektor der OPD Dortmund, 1929 zum Abteilungsdirektor der OPD Berlin, 1931 zum Präsidenten der OPD Kassel ernannt; im November 1933 von der Universität Göttingen durch Verleihung der Gauß-Weber-Gedenkmünze ausgezeichnet; Mitglied der NSDAP. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Fernmeldewesen; Dissertation über das Thema: Staatsbetrieb oder Privatbetrieb im F ernsprechwesen.
von Bock, Fedor, Generalleutnant und Befehlshaber im Wehrkreis II, Stettin, Richard-Wagner- Straße 17
Geboren: 3. Dezember 1880 zu Küstrin (Krs. Königsberg, Neumark) als Sohn des verstorbenen Generalmajors a. D. Moritz v. B. — Bildungsgang: Gymnasium Wiesbaden und Charlottenburg; Kadettenanstalt Potsdam; Hauptkadettenanstalt Groß-Lichterfelde. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1898 als Sekondeleutnant im 5. Garde-Regt. z. F. eingetreten; 1904 Bataillons-Adjutant; 1906 Regiments-Adjutant; 1908 Oberleutnant; 1910 zum Großen Generalstab kommandiert; 1912 als Hauptmann in den Generalstab versetzt; 1913 in den Generalstab des Garde-Korps versetzt; 1916 als Bataillonsführer zum 4. Garde-Regt. z. F. kommandiert; in den Generalstab der 200. Inf.-Div. versetzt; Major; 1917 in den Generalstab des Garde-Korps versetzt; in den Generalstab des Oberkommandos versetzt (Heeresgruppe Deutscher Kronprinz); 1919 zu den Offizieren von der Armee versetzt (Heeres-Friedenskommission), Generalkommando III. Armee-Korps zur Verfügung gestellt; 1920 als Chef des Stabes in den Generalstab des Wehrkreiskommando III versetzt; Oberstleutnant; 1924 Kommandeur des II. Batls./Inf.-Regt. 4; 1925 Oberst; 1926 Regimentskommandeur Inf.-Regt. 4; 1929 Generalmajor, Kommandeur 1. Kav.-Div.; 1931 Generalleutnant, Kommandeur der 2. Div. und Befehlshaber im Wehrkreis II. Orden Pour le merite; E. K. I. und II.; Fürstl. Hohenz. Ehrenkreuz III. mit Schwertern; Österr. Militärverdienstkreuz III. mit Kriegsdekoration; Kgl. Preuß. Hausorden von Hohenzollern mit Schwertern; Österr. Eiserne Krone III. mit Kriegsdekoration; Meckl. – Schwer. Militärverdienstkreuz II.; Hamburger Hanseatenkreuz; Orden vom Zähringer Löwen III. mit Schwertern; Wiirtt. Kronenorden; Ehrenkreuz mit Schwertern; Bremer Hanseatenkreuz; Kgl. Bulg. Militärverdienstorden; Komturkreuz.
Boden, Friedrich, Dr. ing. e. h., a. o. Gesandter und beoollm. Minister, Wirkt. Geheimer Rat, Berlin W 62, Lützoivplatz 11.
Geboren: 23. August 1870 zu Braunschweig als Sohn des Direktors der Zuckerraffinerie Braunschweig August B.; arischer Abstammung, evangel.-luth. — Bildungsgang: Wilhelm- Gymnasium Braunschweig; Universitäten Freiburg i. Br. und Berlin. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1893/94 Einj.- Freiw. im Inf.-Regt. 92; Reserveoffizier beim Braunschw. Inf.-Regt. 92; zu Beginn des Weltkrieges 1914 zur Verfügung gestellt, aber für unabkömmlich erklärt. E. K. II. am weiß-schwarzen Bande; Braunschweigisches Kriegsverdienstkreuz; Anhaitisches Friedrich- Kreuz; Lippisches Kriegsverdienstkreuz; Oldenburgisches Friedrich-August-Kreuz am Friedensband und Rote Kreuz-Medaille II. Klasse. — Berufsgang u. a.: 1892 Referendarprüfung; 1896 Assessorprüfung (mit „Sehr gut“); 1900 Anstellung als etatsmäßiger Regierungsassessor; 1905 Ernennung zum Regierungsrat; 1. März 1906 Ernennung zum stimmführenden braunschweigischen Bevollmächtigten zum Bundesrat mit dem Sitz in Berlin unter Verleihung des Titels Geheimer Regierungsrat; 1908 Ernennung zum Geheimen Legationsrat; 1911 Ernennung zum Wirklichen Geheimen Legationsrat; 1. Mai 1914 Ernennung zum a. o. Gesandten und bevollm. Minister am derzeit Königlich Preußischen Hof; im gleichen Jahre Ernennung zum stimmführenden Bevollmächtigten Bundesrat für Anhalt; 1915 Verleihung des Charakters als Wirklicher Geheimer Rat mit dem Prädikat Exzellenz; nach der Staatsumwälzung 1919 zum stimmführenden Bevollmächtigten Braunschweigs und Anhalts zunächst zum Staatenausschuß, alsdann zum Reichsrat bestellt, bald danach auch für beide Länder als Gesandter bei Preußen beglaubigt; seit 1923 auch stimmführender Bevollmächtigter zum Reichsrat für Mecklenburg-Strelitz; Juni 1929 Verleihung der Würde eines Dr.-Ing. e. h. durch die Technische Hochschule Carolo-Wilhelmina in Braunschweig; Mitglied des Verwaltungsrats der Deutschen Reichspost, des Reichsdisziplinarhofs, der Kaliberufungsstelle sowie verschiedener Aufsichtsräte, darunter der Deutschen Continental- Gas-Gesellschaft und der Halberstadt- Blankenburger Eisenbahn-Gesellschaft; seit 1906 ununterbrochen stimmführender Ländervertreter und Gesandter beim Reiche und bei Preußen; war Ende Februar 1932 anläßlich der Überweisung des jetzigen Reichskanzlers Adolf Hitler als Regierungsrat an die Braunschweigische Gesandtschaft mit dessen Vereidigung und Einführung im braunschweigischen Staatsdienst betraut. ■— Besondere Interessen: Musik. — Mitglied: Vereinigung der Freunde antiker Kunst; Hochschulbunde der beiden Hochschulen Braunschweig und Rostock; Deutsche Kolonialgesellschaft.
Bodmann, Franz, Präsident der Industrie- und Handelskammer für Südhannover Der in Göttingen, Bauunternehmer, Göttingen, Prinz- Albrecht-Straße 12.
Geboren: 3. Juli 1893 in Wollbrandshausen (Krs. Duderstadt) als Sohn des Landwirts Franz B. und dessen Ehefrau Anna, geb. Sommer. — Bildungsgang: Volks- und Privatschulen; technisches Studium auf höheren Lehranstalten mit zeitweiser Unterbrechung für die praktische Tätigkeit. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Von Oktober 1913 bis Kriegsende 1918. E. K. II. — Berufsgang u. a.: Nach Zurücklegung des Studiums zunächst Bauleiter in verschiedenen Städten Deutschlands; übernimmt 1920 ein größeres Baugeschäft in Göttingen und baut es zu einem der größten in Südhannover aus; wird 1928 förderndes, 1932 eingeschriebenes Mitglied der NSDAP; Vorsitzender des Baugewerken- Amtes in Göttingen; Vorstandsmitglied des Reichsbundes für das Baugewerbe, Bezirksverband Nordwestdeutschland in Hannover; Vorstandsmitglied des Reichsverbandes Deutscher Bau-Innungen für die Provinz Hannover; Ortsgruppenleiter der Ortsgruppe 9 der NS-Hago in Göttingen; Präsident der Industrie- und Handelskammer für Südhannover in Göttingen; Mitglied des Arbeitsbeschaffungs – Ausschusses des Deutschen Industrie- und Handelstages; Mitglied des Hauptausschusses des Deutschen Industrieund Handelstages in Berlin. — Spezialarbeitsgebiet: Herstellung schlüsselfertiger Wohnund Industrie-Bauten jeder Art und jeden Umfanges. — Besondere Interessen: Architektur. — Mitglied: Reichsverband für das Deutsche Baugewerbe; Reichsverband Deutscher Bau-Innungen; Reichsverband Deutscher Baumeister.
von Boeckmann, Kurt, Dr. jur.,-Intendant des Deutschen Kurzmellensenders, Berlin-Charlottenburg, Lindenallee 3.
Geboren: 22. Juli 1885 in Neapel; Vater Mitinhaber eines großen Exportunternehmens für Weinsteinveredlung. — Bildungsgang: Besucht bis zum 14. Lebensjahr die Deutsche Schule in Neapel, dann das Goethe-Reformgymnasium in Frankfurt a. Main; 1904 Reifeprüfung; juristische, historische und philosophische Studien auf den Universitäten Bonn, Heidelberg und Freiburg i. Br.; 1908 erste juristische Staatsprüfung in Karlsruhe.— Militärzeit: Nimmt als Oberleutnant d. Res. am Kriege teil. — Berufsgang u. a.: Ein Jahr im bad. Staatsdienst als Rechtspraktikant, danach Privatstudien und schriftstellerische Tätigkeit sowie Reisen ins Ausland; 1911 Doktorpromotion in Freiburg i. Br. mit einer Arbeit über die deutschen Kolonien; nach Kriegsende hauptsächlich kulturhistorische Forschungen und Reisen; 1920 Ernennung zum Direktor am Forschungsinstitut für Kulturmorphologie in München; Mai 1925 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an den bayerischen Rundfunk berufen; Herbst 1925 bis April 1935 alleiniger Leiter und Intendant des Unternehmens; danach Berufung nach Berlin als Intendant des Deutschen Kurzwellensenders. — Veröffentlichungen: Zahlreiche Aufsätze und Abhandlungen kulturhistorischen Inhalts sowie drei größere kulturhistorische Werke.
Boenicke, Albert, Dr. jur., Präsident des Landesfinanzamts Berlin, Berlin NW 40, Alt-Moabit 144.
Geboren: 4. August 1882 in Luckenwalde als Sohn des Tuchfabrikanten B. und seiner Ehefrau Emmy, geb. Schreber; beide aus alten märkischen Familien. — Bildungsgang: Realprogymnasium Luckenwalde, Gymnasium Berlin-Lichterfelde; Studium der Rechts- und Staatswissenschaf ten in Freibürg i. Br. und Berlin; Dr. iuris utriusque der Universität Leipzig. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1906/07 gedient; 1914/18 Kriegszeit; Rittmeister d. Res. a. D. E. K. I. und II. — Berufsgang u. a.: 9. Juni 1911 Gerichtsassessor; Ausbildung bei der Bank für Handel und Industrie sowie beim Magistrat Luckenwalde; 1913 Übertritt in die preuß. Verwaltung der direkten Steuern, Finanzamt Steglitz; 1918 Regierungsrat, Vorsteher der Finanzämter Guben und Niederbarnim-Ost in Berlin; 1920 Oberregierungsrat; nach kurzer Tätigkeit beim Landesfinanzamt Brandenburg April 1921 ins Reichsfinanzministerium berufen; Organisationsreferent; 1. März 1922 Ministerialrat; am 15. März 1930 zum Leiter der Unterabteilung für Personal-, Haushalts-, Kassen- und Bausachen bestellt; am 1. Juni 1932 Ministerialdirigent; seit 1. Januar 1934 Präsident des Landesfinanzamtes Berlin. — Veröffentlichungen: Aufsätze betr. die Organisation der Verwaltung, insbesondere der Reichsfinanzverwaltung. — Mitglied: Gesellschaft für Erdkunde; Verein der Bibliophilen.
Bönold, Otto, Reichsfachschaftsleiter des N S-Lehrerbundes, Berlin W 5?, An der Apostelkirche 12.
Geboren: 29. Januar 1883 in Weißenfels an der Saale; Eltern und alle Vorfahren Handwerksmeister in Thüringen. — Bildungsgang: Bürgerschule; Handelsschule. — Militärzeit: Unteroffizier im Inf.-Regt. 72. —■ Berufsgang u. a.: Lehrer an den Privathandelsschulen in Leipzig und Hamborn; darauf Schulleiter in Bottrop i. Westf.; am 1. Juli 1931 mit dem Aufbau des Gaues Westfalen-Nord für den NS-Lehrerbund begonnen; organisiert und leitet als Gauobmann den Gau; am 20. Juli 1933 Ernennung durch den Reichsleiter, Staatsminister Schemm, zum Reichsfachschaftsleiter.
Börger, Wilhelm Heinrich, Treuhänder der Arbeit ( Rheinland), Preuß. Staatsrat, Köln-Braunsfeld, Herzogenrather Straße 16.
Geboren: 14. Februar 1896 als Sohn des Fahrsteigers Heinrich B. und seiner Ehefrau Auguste, geb. Ameler in Kray, Krs. Essen (Westfalen); evangelisch. — Bildungsgang: Volksschule; Fortbildungsschule; Privatstudium; Studium des Lebens. — Militärzeit: Kriegsteilnehmer 1915/18; Marine-Artillerie- Mechaniker; Obergast-S. M. S. „Friedrich der Große“; Teilnehmer an der Skagerrak- Schlacht. — Berufsgang u. a.: Drei Jahre Lehrling in einer Schlosserei in Rotthausen bei Essen; Schlosser auf Zeche Dahlbusch; 1915 Eintritt in die Marine; I. W. D. K. 5. A. 3 als Mechaniker; November 1918 aus der Marine entlassen; danach auf Zeche Dahlbusch, ferner bei der Eisenbahn, in einer Papierfabrik, chemischen Fabrik, in einer landwirtschaftlichen Maschinenfabrik als Schlosser; von 1925/30 als Techniker bei der Stadt Neuß a. Rh.; 1920 Beginn des politischen Kampfes in der Öffentlichkeit (Völkische Freiheitsbewegung); 1924 Frühjahr und Herbst Kandidat der völkischen Freiheitsbewegung für den Preuß. Landtag; 1928 Mitglied der NSDAP; September 1930 zum M. d. R. gewählt; 1932 zum Landesobmann- West der NSBO ernannt; vom 2. Mai 1935 bis 1. Juni 1933 Leiter des Deutschen Textilarbeiter- Verbandes; ab 1. Juni bis 1. Juli Leiter des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes; am 13. Juni 1933 zum Treuhänder der Arbeit für das Rheinland ernannt; am 11. Oktober 1933 vom Ministerpräsidenten Göring zum Preuß. Staatsrat ernannt; Mitglied des Reichstags; Mitglied des Verwaltungsrates der Reichspost; Mitglied des Zentralausschusses der Reichsbank. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Herausgeber der Schriftchen: „Angewandte Rassenkunde für jedermann“; „Besinnung, Befreiung, Ehre“; Lehrauftrag an der Universität Köln „Deutscher Sozialismus“ und Leiter des Instituts für Deutschen Sozialismus bei der Universität Köln.
Börner, Carl Julius Bernhard, Dr. phil., Oberregierungsrat, Mitglied d. Biolog. Reichsanstalt für Land- und Forstwirtschaft, Leiter derenZweigstelle Naumburg a. d. S., Naumburg a. d. S.
Geboren: 28. Mai 1880 als Sohn des Klavierlehrers Carl B. und dessen Ehefrau Anna, geb. Röhrs. — Bildungsgang: 1889/99 Hum. Gymnasium in Bremen; 1899/1902 Universitätsstudium (philos. Fakultät) in Marburg; 1903 Dr. phil. — Militärzeit: September 1914 Freiwilliger beim Sanitätskorps in Metz; 1917 ebenda nach Einberufung als M.-K.-W. und 1918 nach Beförderung zum Beamten-Stellvertreter. Verdienstkreuz für Kriegshilfe 1916. — Berufsgang: 1902 Assistent am Geolog. Museum in Berlin; 1905 Assistent bei der biologischen Abteilung des Kaiserl. Gesundheitsamts, später der Kaiserl. Biologischen Anstalt für Land- und Forstwirtschaft; 1908 Beförderung zum ständ. Mitarbeiter; 1910 Kaiserl. Regierungsrat und Mitglied; 1921 Oberregierungsrat; 1907/18 in Metz (Versuchsanlagen bei Ulmenweiler); seit 1919 in Naumburg a. d. S. (Gründung und Leitung der Zweigstelle Naumburg. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Entomologie, Floristik, Pflanzenschutz, Pflanzenzüchtung allgem. Genetik; Volksflora von Deutschland (1912); Natürliche Schöpfungsgeschichte als Tokontologie (1923); seit 1910 zahlreiche Sonderabhandlungen, insbes. über allgem. Morphologie und Phylogomie der Arthropoden; über Systematik der Apterygoten, Azetiden, Lepidotoren; über Biologie und Bekämpfung schädlicher Insekten; über Pflanzengallen, Immunität bei Nutzpflanzen u. a. — Besondere Interessen: Musik. — Mitglied: Mehrere wissenschaftl. Gesellschaften: Ehrenmitglied des Naturwissenschafti. Vereins in Bremen.
Bofinger, Alfred, Dr. phil., Schriftsteller, Intendant des Reichssenders Stuttgart, Stuttgart, Gutenbergstraße 2
Geboren: 25. Juli 1891 zu Stuttgart; arischer Abstammung. — Bildungsgang: Studium der Philosophie, Literatur und Kunstwissenschaften an den Universitäten München, Berlin und Leipzig; Promotion in der philosophischen Fakultät der Universität Leipzig; Dissertation über „Psychologie der theatralischen Darstellungsmittel“. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 614 Jahre Soldat; Oberleutnant d. Res. a. D. im Grenadier- Regt. „Königin Olga“; vom 2. August 1914 bis 1. Mai 1919 im Kriege. E. K. I. und II.; Friedrichsorden mit Schwertern. — Berufsgang u. a.: Bis zum Jahre 1924 Dramaturg und freier Schriftsteller; Berichterstatter über Theater, Musik- und Kunstleben; seit der Gründung des Süddeutschen Rundfunks zu Stuttgart Vorstand dieser Gesellschaft (heute „Reichssender Stuttgart“). — Veröffentlichungen: Bühne, Film, Funk; Beiträge in zahlreichen Zeitungen und Zeitschriften über Probleme der theatralischen Organisation, Dramaturgie, Ästhetik und Teleologie der Kunst. — Besondere Interessen: Sammlung dramatischer und philosophischer Erstausgaben; psychologische und erkenntnistheoretische Spezialbibliothek. — Mitglied: Deutsches Auslandsinstitut (Mitglied des Kulturausschusses); Volksbund für das Deutschtum im Ausland; Goethe-Bund; Kampfbund für deutsche Kultur.
Bohle, Ernst Wilhelm, Gauleiter, Leiter der Auslands- Organisation der NSDAP im Stabe des Stellvertreters des Führers, Hamburg 13, HarDestehuder Weg 22.
Geboren: 28. Juli 1905 in Bradford (England); Vater Universitätsprofessor Dr.-Ing. e. h. Hermann B., Universität Kapstadt (Südafrika), Mutter Antonie, geb. Knode. — Bildungsgang: Englisches Gymnasium in Kapstadt bis zum Abitur; anschließend 6-semestriges Studium der Staats- und Handelswissenschaften an den Universitäten Köln und Berlin sowie an der Handelshochschule Berlin; 1925 Examen als Diplom- Kaufmann an der Handelshochschule Berlin. — Berufsgang u. a.: 1924/50 Abteilungsleiter und Prokurist im Ex- und Importhandel im Rheinland und in Hamburg; 1950 Gründung eigner Großhandelsfirma für Automobilzubehör; seit November 1951 ehrenamtlicher Mitarbeiter der Ausländsabteilung der NSDAP; 1952 Gauinspekteur des Gaues Ausland der NSDAP; Mai 1955 zum Leiter der jetzigen Auslandsorganisation der NSDAP ernannt; seit Oktober 1955 im Stabe des Stellvertreters des Führers; seit dem 12. November 1955 Mitglied des Reichstags; Mitglied des Auswärtigen Ausschusses des Reichstags.
Bollmann, Hans, Dr. phil., Hauptschriftleiter im DNB, Tempelhof, Hohenzollern-korso 39a.
Geboren: 6. Januar 1894 in Baalberge (Krs. Bernburg a. d. Saale). — Bildungsgang: Realgymnasium Potsdam; studiert in Berlin neuere Sprachen und Geschichte. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: August 1914 Kriegsfreiwilliger im 1. Garde-Regt. z. F.; 1914 Arras, Ypern, leicht verwundet; 1915 Feldzug in Galizien und Rußland, dann Westfront; 1916 in der Sommeschlacht schwer verwundet als Vizefeldwebel d. Res., Verlust des linken Unterarms und schwere Kopfverletzung durch Granate. E. K. 11. und Verwundetenabzeichen. — Berufsgang u. a.: Nach langwieriger Lazarettbehandlung Fortsetzung des Studiums unter schwierigsten Verhältnissen in Berlin und Rostock; seit 1919 journalistisch tätig; zunächst feuilletonistisch, dann speziell sportjonrnalistisch; 1926 vom damaligen WTB beauftragt, einen Sportnachrichtendienst aufzuziehen, der in wenigen Jahren zur größten deutschen Sportkorrespondenz ausgebaut wurde; zu den Olympischen Spielen 1928 in Amsterdam und 1952 in Los Angeles; Mitglied der NSDAP; nach dem Umsturz mit der Reorganisation und Führung der deutschen Sportpresse beauftragt; Sportpressereferent bei der Pressestelle der SA-Gruppe Berlin-Brandenburg. — Veröffentlichungen: Zahlreiche Artikel und Beiträge über Sport und Leibeserziehung in Zeitungen, Zeitschriften und Sammelwerken; in den ersten Nachkriegsjahren auch über Hochschulfragen, Politisierung der Studentenschaft u. a. m. — Mitglied: Leiter des Reichsausschusses der Sportschriftsteller im Reichsverband der deutschen Presse; Beisitzer des Bezirksgerichts der Presse in Berlin.
Bollmeyer, Karl, Kaufmann, Präsident der Industrie- und Handelskammer in Bremen, Bremen, Altenmall 24.
Geboren: 25. Juni 1887 zu Nienburg a. d. Weser; die Vorfahren aller Zweige stammen aus Niedersachsen; die Familie ist bereits seit einigen Jahrhunderten in Niendorf ansässig. — Bildungsgang: Progymnasium in Nienburg; Realgymnasium in Ülzen. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1911/12 Einjahrig-Freiwilliger im Schützenregiment in Dresden; bei Kriegsausbruch 1914 in New York; nach Überwindung gefahrvoller Hindernisse gelingt es ihm Ende 1914, auf Umwegen nach Deutschland zu kommen, wo er sich seiner Truppe zur Verfügung stellt; von Anfang 1915 bis Ende 1918 als Führer einer Maschinengewehrkompanie an der Westfront. E. K.; Königl. Sachs. Albrechtsorden m. Schwertern und Verdienstorden m. Schwertern. — Berufsgang: 1906/09 Lehrzeit in Magdeburg im Drogenund Chemikaliengroßhandel; 1909/11 in Wiener Firma gleicher Branche mit Export nach den gesamten Orientländern; 1912/14 in Import- und Exportfirmen in New York; 1919 Prokurist in der Ex- und Importfirma A. Held in Bremen; 1925 bei gleicher Firma als Teilhaber aufgenommen; während dieser Jahre mehrfach im Ausland, speziell in Columbien t*ätig gewesen.
Boltz, Wilhelm, Polizeipräsident von Hamburg, Hamburg, Hansastraße 14.
Geboren: 26. September 1886; arischer Abstammung. — Bildungsgang: Kadettenkorps. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1904/20 als Seeoffizier. E. K. I. u. II.; Eis. Halbmond; Liakat-Med.; Imtias-Med.; Osmanie-Orden II. u. III. — Berufsgang u. a.: Aktiver Seeoffizier bis 1920; dann Kaufmann; Direktor der Hafendampfschiffahrt A.-G., Hamburg; Polizeipräsident.
Bongard, Oscar, Dr., Militärintendant, Referent im Reichsministerium des Innern, Führerrat vom Reichsbund der Deutschen Beamten, Strausberg 2, Kaiserstraße 25.
Geboren: 7. Juli 1872 in Straßburg i. Els.; Vorfahren westfälische Bauern. — Bildungsgang: Gymnasialbildung; erst Studium der Medizin, dann der Rechts- und Staatswissenschaften; promoviert zum Doktor der Staatswissenschaften 1905 in Straßburg i. Els. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Einj.- Freiw. beim Inf.-Regt. Nr. 105; während des Krieges Feldintendanturassessor im Westen; Intendantur-Abteilungsvorstand in Warschau und beim Gardekorps; Dezember 1918 zum Militärintendanten ernannt; schwer kriegsbeschädigt. E. K. I. u. IL; Pr. R.-M.; P. K. 4, a 1; Türk. E. Hm. — Berufsgang u. a.: Beamter der Landesverwaltung in Elsaß-Lothringen; 1901 Übertritt in den Kolonialdienst; Vorstand des Zentralbüros des Gouvernements Deutsch-Ostafrika; 1905/06 während des Hereroaufstandes Distriktschef in Deutsch – Südwestafrika; 1907/08 Studienreisen nach Deutsch-Ost- und Südafrika; 1911/12 nach Indien; 1912 Nordamerika; bis zum Ausbruch des Weltkrieges Kolonialschriftsteller; anschließend Kriegsberichterstatter; seit 1915 im höheren Intendanturdienst; 1918 zum Militärintendanten ernannt; als Militärintendant der Kommandantur Berlin mit außerordentlichen Vollmachten ausgestattet und an Bekämpfung der Spartakusunruhen beteiligt; Mitarbeiter im Amt für Beamte der Reichsleitung der NSDAP; 1922 Mitglied im Reichspensionsamt; seit 5. September 1923 Referent im Reichsministerium des Innern. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Früher Wirtschaftspolitik, seit 1925 Beamtenrecht und Beamtenpolitik; Veröffentlichung zahlreicher Reiseberichte und wirtschaftspolitischer Aufsätze in der Tagespresse; Bücher: „Die Siedlungsversuche der Portugiesen“; „Wie wandert man nach deutschen Kolonien aus?“; „Staatssekretär D. in Britisch- und Deutsch – Südafrika“; „Die Studienreise nach Deutsch-Ostafrika“; „Die Reise des deutschen Kronprinzen nach Indien“; „Die Rechtsverhältnisse der Warteund Ruhestandsbeamten des Reichs“. — Besondere Interessen: Sammlung deutschkolonialen Kunstgewerbes.
zur Bonsen, Rudolf, Dr. jur., Regierungspräsident, Stettin, Hakenterrasse 4.
Geboren: 28. Oktober 1886 in Fredeburg i. W. — Bildungsgang: Volksschulen in Arnsberg und Münster i. W.; Gymnasium in Münster; Universitäten in Innsbruck, Göttingen und Münster; 1908 Referendarexamen; 1914 juristisches Staatsexamen; 1919 Reg.-Assessor. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1908/09 Einj.-Freiw. im Feld-Artl.-Regt. Nr. 22; 1910 Reserveoffizier; Kriegsteilnehmer. E. K. II.; Kriegsverdienstkreuz. — Berufsgang u. a.: 1922 Regierungsrat bei der Regierung Köln; 1933 Regierungsvizepräsident; 1933 Regierungspräsident in Köln; 1934 Regierungspräsident in Stettin.
Borchers, Heinrich Franz Johannes (Hans), Dr. jur., amtierender Generalkonsul in New York, 1? Battery, New York.
Geboren: 8. Februar 1888 in Berlin als Sohn des Gründers und Mitinhabers der Eisenfirma Borchers & Jürges in Berlin; die Familie ist niedersächsischer Abstammung. —• Bildungsgang: Joachimsthalsches Gymnasium, Berlin; studiert 1905/08 Rechts- und Staatswissenschaften in Heidelberg und Berlin; 1908 Referendar- und Doktorexamen. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1908/09 beim Thür. Ulanen-Regt. 6; dort seit Herbst 1911 Leutnant d. Res.; Feldzug 1914 in Frankreich als Leutnant beim Res.-Drag.-Regt. 4; schwer verwundet bei Beaumont. E. K.; Großh. Hess. Tapferkeits-Med.; Kriegsverdienstkreuz; Verwundetenabzeichen. — Berufsgang: Besonderes Interesse an den Problemen der deutschen Kolonialbewegung; wird Anfang 1911 an das Kais. Gericht in Tsingtau (China) berufen; diese Kommandierung gibt Anlaß zu ausgedehnten Studienreisen in Nordamerika und Asien; so in den Jahren 1911/13 Vereinigte Staaten, Kanada, Japan, Korea, Mandschurei, Britisch- und Französisch-Hinterindien, Holländisch-Indien, Birma und Vorderindien; 1913 Rückkehr nach Deutschland; 1914 (nach inzwischen bestandenem Assessorexamen) Einberufung in das Ausw. Amt; Dezember 1918 Legationssekretär bei der Gesandtschaft in Bern; 1920 kommissarischer Konsul in St. Gallen (Schweiz); 1921 Legationssekretär bei der Gesandtschaft in Kopenhagen; 1923 Gesandtschaftsrat; 1924/25 Gesandtschaftsrat in Wien; 1926/33 Konsul in Cleveland, Ohio (USA.); seit Oktober 1933 Leiter des Generalkonsulats in New York.
Born, August Leopold Kurt, Präsident der Reichsbahndirektion Breslau, Dr. jur., Dr. rer. pol. h. c., Breslau 2, Hauptbahnhof, Westflügel
Geboren: 5. August 1872 zu Berlin als Sohn des Korpsstabsveterinärs Prof. Dr. Louis B. — Bildungsgang: Französisches und Luisen- Gymnasium zu Berlin; 1890/93 Studium der Rechtswissenschaft in Berlin und Lausanne; vorher kurze Zeit in Paris. -— Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Während des Krieges sechs Monate bei dem Feldeisenbahnchef in Konstantinopel als Eisenbahnsachverständiger. E. K. IL; Rote-Kreuz-Medaille III. Kl.; Medschidie-Orden u. a. m. — Berufsgang u. a.: 1894 Referendarexamen; 1898 Assessorexamen; 1900 zur Ausbildung bei der Eisenbahndirektion Berlin; 1900 Regierungsassessor; Hilfsarbeiter bei den Direktionen Frankfurt a. M. und Essen; 1900/03 Vorstand des Verkehrsamts Braunschweig; 1906 Regierungsrat und Mitglied der Direktion Bromberg; 1919 Vortr. Rat im Ministerium der öffentl. Arbeiten und Geh. Regierungsrat; 1920 Ministerialrat im Reichsverkehrsministerium; 1924 Präsident der Reichsbahndirektion Breslau; 1929 Senator e. h. der Technischen Hochschule zu Breslau; 1932 Dr. rer. pol. h. c. der staatswissenschaftlichen Fakultät zu Breslau; seit 1933 Mitglied der NSDAP. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Allgemeine Verwaltung der Eisenbahnen, insbesondere Eisenbahntarife; Aufsätze und Abhandlungen über Tariffragen in Zeitungen und Zeitschriften; 1911 Geschichte der Ostbahn im Archiv für Eisenbahnwesen; 1910/14 Rezensionen über Musik und Theater in der Zeitschrift „Aus dem Posener Lande“. — Besondere Interessen: Musik; Literatur; Münzen und Medaillen; Lichtbildkunst.
Bornewasser, Franz Rudolf, Dr. theol., Bischof von Trier, Thronassistent und römischer Graf, Bischofshof in Trier.
Geboren: 12. März 1866 in Radevormwald als Sohn des Eduard B. und seiner Ehefrau Elisabeth, geb. Wielich. — Bildungsgang: Volksschule in Radevormwald; Gymnasium in Wipperfürth und Neuß; Universitäten Marburg und Bonn; Priesterseminar in Köln. — Berufsgang u. a.: Kaplan in Köln; Domvikar in Köln; Rektor in Wülfrath; Direktor der Kirchenmusikschule in Aachen; Pfarrer in Elberfeld; Pfarrer und Dechant in Hasseisweiler; Professor und Subregens am Priesterseminar in Köln; Stiftpropst und Weihbischof in Aachen; Bischof von Trier.
Bornkamm, Heinrich, D. theol. ord., Professor für Kirchengeschichte, Rektor der Hessischen Landesuniversität, Gießen, Wartmeg 28.
Geboren: 26. Juni 1901 in Wuitz, Kr. Zeitz; Vorfahren väterlicherseits Pfarrer, Lehrer, Bauern aus dem Unstruttal; mütterlicherseits (Rooseboom): Kaufleute, Lehrer, Bauern von der hannov.-holländischen Grenze (Grafschaft Bentheim). — Bildungsgang: Gymnasium Görlitz; 1919/24 Studium in Jena, Tübingen, Berlin. — Berufsgang u. a.: 1924 Lie. theol. Berlin; 1925 Privatdozent Tübingen; 1927 o. Professor Gießen; 1929 D. theol. h. c. Berlin; Ruf an die Universität Halle abgelehnt; 1933 Rektor der Universität Gießen. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Reformationsgeschichte; Geschichte der Mystik; „Luther und Böhme“, 1925; „Mystik, Spiritualismus und die Anfänge des Pietismus im Luthertum“, 1926; „Augsburger Konfession und Apologie“, 1930; „Der protestantische Mensch nach dem Augsburger Bekenntnis“, 1930; „Die Bedeutung der Reformation für das deutsche Beamtentum“, 1932; „Imago Dei“ (Beiträge zur Anthropologie), 1932; „Volk und Rasse bei Luther“, 1933; „Das Wort Gottes bei Luther“, 1933. — Mitglied: 2. Vorsitzender des Vereins für Reformationsgeschichte; Obmann in der Hochschullehrer-Fachschaft des NSLB.
Bose, Richard Ewald, Dr. jur., Min.-Dirigent, Berlin-Zehlendorf, Thanner Pfad 5
Geboren: 10. Juli 1880 in Waldheim i. Sa. als Sohn des Bauernhofbesitzers Heinrich BoseMassanei; arischer Abstammung. — Bildungsgang: Realgymnasium in Doebeln i. Sa. bis zur Reifeprüfung; studiert nach Ablegung der humanistischen Prüfung in Berlin und Leipzig Rechtswissenschaften, Volkswirtschaft und Geschichte. — Berufsgang u. a.: Nach bestandener Referendarprüfung und Promotion zum Doktor jur. üblicher juristischer Vorbereitungsdienst; 1910 als Gerichtsassessor aus dem sächsischen Staatsdienst ausgeschieden, um im Kommunaldienst tätig zu sein; zuletzt Erster Bürgermeister in Radeberg i. Sa.; 1919 Berufung ins Reichsernährungsministerium; seit 1. April 1920 Ministerialrat im Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft; Juni 1930 Ernennung zum Ministerialdirigenten; Arbeitsgebiet: Wirtschaftspolitische Aufgaben, speziell Vieh- und Milchwirtschaft, Fettversorgung-, Margarine- und Ölmühlenindustrie; Milch- u. Lebensmittelgesetzgebung; Fischerei; landwirtschaftliches Marktwesen und ständische Marktorganisation; allgemeine Fragen der Standardisierung landwirtschaftlicher Erzeugnisse. — Veröffentlichungen.Aufsätze über Reichsmilchgesetz; Mitwirkung an dem Kommentar zum Milchgesetz von Nathusius-Nelson. — Mitglied: Reichsgesun dheitsrat.
Bouhler, Philipp, Reichsleiter, Reichsgeschäftsführer, München, Galeriestraße 23.
Geboren: 11. September 1899 zu München als Sohn des Obersten a. D. Emil B.; Großvater und Urgroßvater waren auch Offiziere, der letztere hat im napoleonischen Heere den Feldzug 1812 mitgemacht. — Bildungsgang: 3 Jahre am Maximilian-Gymnasium in München; 4 Jahre im Kgl. Bayer. Kadettenkorps; Not-Abitur 1919/20; 4 Semester Germanistik an der Münchener Universität. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 6. Juli 1916 als Fahnenjunker- Unteroffizier beim 1. Bayer. Fuß- Artl.-Regt. eingerückt; Juli 1917 zum Leutnant befördert; August 1917 durch Verschüttung schwer verwundet. E. K. II., Bayer. MilitärVerdienstorden IV. Kl. m. Schw.; Verwundeten- Abzeichen. — Berufsgang u. a.: 1920 Volontärzeit in verschiedenen Verlagen, u. a. in I. F. Lehmanns Verlag, München; Dezember 1921 im Verlag des „Völkischen Beobachters“; Herbst 1922 Stellvertreter des damaligen Hauptgeschäftsführers der NSDAP Amann; 1924 Geschäftsführer der Großdeutschen Volksgemeinschaft; seit Februar 1925 Reichsgeschäftsführer der NSDAP; im März 1933 zum SS-Gruppenführer ernannt; Juni 1953 durch Verfügung des Führers zum Reichsleiter ernannt; bei den Wahlen im März 1933 und im November 1933 zum Mitglied des Reichstags gewählt. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Längere Zeit literarischer Mitarbeiter am „Illustrierten Beobachter“; Oktober 1932 „Adolf Hitler, das Werden einer Volksbewegung“. ■— Besondere Interessen: Automobilsport.
Bracher, Theodor, Präsident, Leiter der Württ. Min.-Abt. für die höheren Schulen, Stuttgart N, Königstraße 44, Privatwohnung: Maliweg 1.
Geboren: 6. Dezember 1876 in Allmersbach (Oberamt Marbach); Vater Lehrer, Mutter Lehrerstochter; rückwärts beide rein bäuerlicher, fränkischer bzw. schwäbischer Abstammung. ■— Bildungsgang: 1883/90 Volksund Seminarübungsschule, dann Präparandenanstalt und Lehrerseminar in Ehlingen; 1895 erste Volksschuldienstprüfung; nach Ablegung der Reifeprüfung am Gymnasium in Schwäbisch Hall von 1899/1903 in Tübingen Studium der klass. Philologie (mit Sanskrit), der Germanistik und der Geschichte; 1903 und 1904 hum. Dienstprüfungen für das höhere Lehramt. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1896 aktiv 10 Wochen in Lehrerkompanie; Anfang August 1914 als Landwehrmann eingerückt, aber von der Behörde zurückgeholt und dann, da nur garnisondienstfähig, für die Aufgaben des Amtes und die Organisation und Leitung der Jugendkriegshilfe zusammen mit dem Kriegswirtschaftsamt und der Stadt Stuttgart dauernd zurückgestellt. Wilhelmskreuz. — Berufsgang u. a.: 1895/98 nach Berufsvorbildung zunächst verwendet an Volksund höheren Mädchenschulen; 1903/08 an höheren Schulen; 1908/12 dann ständig als Oberpräzeptor am Karls-Gymnasium in Stuttgart und als Professor am evangelischen Lehrerseminar in Künzelsau; 1912/19 Sachbearbeiter, vor allem Berichterstatter für das ganze Lehrerbildungs- und Prüfungswesen, beim evangelischen Oberschulrat; Schulrat, dann Regierungsrat; 1919/24 Ministerialrat, Sachbearbeiter für alle Fragen der Volksschulen, der höheren Schulen und der Jugendpflege beim Württembergischen Kultusministerium; seit 1. April 1924 Präsident der Ministerialabteilung für die höheren Schulen Württembergs. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Früher schwäbische Volkskunde und Mundartforschung; 1903/06 Mitarbeiter an Hermann Fischers großem Schwäbischen Wörterbuch; später Bildungsfragen; „Das württembergische Bildungswesen“ im „Pädagogischen Lexikon“. — Mitglied: VDA; Verein zur Förderung der Volksbildung; Konservatorium für Musik in Stuttgart; zahlreiche wissenschaftliche und gemeinnützige Vereine.
Freiherr von Brackel, Max-Ferdinand, Rechtsanwalt und Abteilungsleiter beim Reichsstand der Deutschen Industrie, Berlin NW 8?, Agricola-Str. 15
Geboren: 6. Juni 1892 in Spandau, aus jülichschem Uradelsgeschlecht. — Bildungsgang: Gymnasium zu Weißenburg i. Elsaß; Rechtsstudien an den Universitäten Straßburg und Berlin. — Berufsgang u. a.: 1915/18 Hilfsarbeiter der Kreisdirektion zu Weißenburg i. Elsaß; 1916 elsaß-lothringischer Referendar; 1919 im badischen Justizdienst in Karlsruhe; 1921 preuß. Gerichtsassessor; 1921/22 Staatsanwaltschaft Berlin; 1922/24 Reichsversicherungsamt; seit 1924 Mitglied der Geschäftsführung des Reichsverbandes der Deutschen Industrie; seit 1933 Abteilungsleiter beim Reichsstand der Deutschen Industrie; Mitglied der NSDAP. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Allgemeine Wirtschaftspolitik; zahlreiche literarische und wirtschaftspolitische Aufsätze in Zeitschriften und Zeitungen.
Brackmann, Albert, D. Dr., . Universitätsprofessor, Generaldirektor der Preuß. Staatsarchive, Berlin-Dahlem, Archivstraße 11.
Geboren: 24. Juni 1871 in Hannover aus niedersächsischer Gelehrten-, Geistlichenund Bauernfamilie; Urenkel des Generalsuperintendenten D. Brackmann – Alfeld, mütterlicherseits des Großindustriellen Johann Egestorff-Linden b. Hannover. — Bildungsgang: Lyzeum II (Goethe-Gymnasium) in Hannover und Kgl. Gymnasium in Göttingen; Universitäten Tübingen, Leipzig, Göttingen, erst Theologe, dann Historiker. •— Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Da dienstuntauglich, im Lazarettdienst tätig. E. K. II. am weiß-schwarzen Bande; Rote-Kreuz- Medaille III. KL; Verdienstkreuz. — Berufsgang u. a.: 9. Mai 1896 Staatsexamen (phil.); 1898 Promotion zum Dr. phil.; von 1898 bis 1901 Mitarbeiter der Mon. Germ, hist.; Ostern 1901 bis Ostern 1905 im höheren Schuldienst in Berlin und Hannover; 1905 a. o. Professor für Geschichte und historische Hilfswissenschaften in Marburg; 1913 o. Professor in Königsberg i. Pr.; 1920 o. Professor in Marburg; 1922 als Nachfolger Dietrich Schäfers o. Professor an der Universität Berlin; 1929 Generaldirektor der Preuß. Staatsarchive und 1. Direktor des Geh. Staatsarchivs in Berlin- Dahlem; 1925 ord. Mitglied der Preuß. Akademie der Wissenschaften; 1929 korr. Mitglied bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften; ord. Mitglied der Zentraldirektion der Mon. Germ, hist.; der Hist. Reichskommission; der Hist. Reichskommission für das Reichsarchiv; der Hist. Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Mittelalterliche Geschichte und historische Hilfswissenschaften, Geschichte des Ostens; Bücher: Germania Pontificia I und II, 1910/27; Studien und Vorarbeiten zur Germania Pontificia, 1912; Ostpreußische Kriegshefte I—V; Papsttum und Kaisertum im Mittelalter, 1926; Die Ostpolitik Ottos des Großen, 1926; Der Streit um die deutsche Kaiserpolitik des Mittelalters, 1929; Kaiser Friedrich II. in mythischer Schau, 1929; Otto der Große, 1931; Frühmittelalter, Hochmittelalter, Spätmittelalter, 1932; Deutschland und Polen, 1933; von 1918 bis 1926 politische Leitartikel in der „Königsberger Allg. Zeitung“. — Mitglied: 1925 korr. Mitglied der Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen; 1934 erster stellvertretender Vorsitzender der historischen Reichskommission.
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