Skip to main content

Das Deutsche Führerlexikon 1934-1935 – Die Reichsregierung 371 – 420

Das Deutsche Führerlexikon – Die Reichsregierung


1934-1935


Seite 371 – 420








Rechenbach, Horst, Dr., Diplom-Landroirt, SS-Oberstubaf, Stabshauptabteilungsleiter, Berlin-Wilmersdorf, Hohenzollerndamm 156.


Geboren: 11. Juli 1895 in Straßburg i. Els. als Sohn des Majors Otto R.; Vorfahren durchweg Nordthüringer Bauern. — Bildungsgang: Humanist. Reform gymnasium; im alten Heer bis zum Pionier-Oberleutnant; landwirtschaftliches Studium und Praxis. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: März 1914 Eintritt in das Pionier-Bataillon 1 in Königsberg; am 27. Januar 1915 Leutnant; am 18. Oktober 1918 Oberleutnant. E. K. I. und II- — Berufsgang u. a.: Nach Abschluß des Studiums Assistent am Tierzuchtinstitut Göttingen; dann Landwirtschaftslehrer in Thüringen; Truppenunterrichtsleiter und Fachstudienrat in Sondershausen, Weimar und Erfurt; seit 1952 stellvertretender Chef des Rasse- und Siedlungsamtes, SS und SS-Oberstubaf im Stabe RFSS; Stabshauptabteilungsleiter im Stabe des Reichsbauernführers; Leiter der Reichsstelle für Auswahl deutscher Bauernsiedler und Mitglied des Reichsbauern – rates. — Spezialarbeitsgebiet: Landwirtschaft- ,5..^ raSen- Siedlungsfragen, Bevölkerungspolitik und Rassefragen, Züchtungsfragen. — Mitglied: Nordische Gesellschaft; Reichsbund deutscher Diplomlandwirte usw.





Reeder, Eggert, Regierungspräsident, Aachen, Regierung.


^eb°ren: 22. Juli 1894 auf dem Holmhof, Krs. Eiderstedt (Schlesw.-Holst.) als Sohn des Hofbesitzers und Landrats i. R. Nicolai R. und seiner Ehefrau, geb. Eggers. — Bildungsgang: Landschule in Poppenbüll; Hermann- Tast-Gymnasium in Husum bis zur Reifeprüfung; nach dem Kriege Student in Halle und Kiel; 1921 erste Jurist. Staatsprüfung; 1924 zum Regierungsassessor ernannt; 1924/26 Regierungsassessor in Lennep; 1926/32 an der Regierung in Köln als Regierungsrat; 1932/33 komm. Landrat in Segeberg und Flensburg; seit Mai 1933 Regierungspräsident in Aachen. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Am Weltkrieg als Leutnant d. Res. bei der Infanterie teilgenommen: nach dem Kriege 1919/20 Führer einer Zeitfreiwilligen-Abteilung beim Landjägerkorps Märker in Halle. E. K. I. und II.; A.-F.-Kr.; Verwundeten-Abzeichen.








Retard t, Heinrich, stellv. Regierungspräsident in Auridi.


Geboren: 10. Februar 1892 in Bachstedt (Thüringen) als Sohn des Domänenpächters Amtsrat R. — Bildungsgang: Hum. Gymnasium Weimar; Studium der Rechte und Staatswissenschaften in Freiburg, München und Göttingen. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Kriegsteilnehmer von 1914/18 als Leutnant d. Res. des Jäger-Regts. zu Pferde in Erfurt. E. K. I. und II.; Großh. sächs. Hausorden vom weißen Falken. — Berufsgang u. a.: August 1914 Referendarexamen; Ernennung zum Regierungsreferendar und Ausbildung an der Regierung Hannover (Landesratsstation Sulingen); 1921 Regierungsassessorexamen; 1921/27 Dezernent an der Regierung Gumbinnen; 1927/28 Leiter der Verkehrsabteilung des Polizeipräsidiums Düsseldorf; anschließend Dezernent der Regierung Düsseldorf; November 1932 Ernennung zum kommissarischen Polizeipräsidenten in Hagen i. Westf.; 1. März 1933 Ernennung zum Polizeipräsidenten in Duisburg- Hamborn; 11. September 1933 mit der Vertretung des Regierungspräsidenten in Aurich beauftragt. — Spezialarbeitsgebiet: Land- und wasserwirtschaftliche Fragen. — Mitglied: BNSDJ.





Regling, Kurt, Prof. Dr., Direktor des Münzkabinetts der Staatlichen Museen, Berlin, Berlin-Charlottenburg, Suarezstraße 22.


Geboren: 8. November 1876 in Berlin. — Bildungsgang: Bis Michaelis 1895 Friedrich- Wilhelm-Gymnasium in Berlin; 1895/99 Universität in Berlin. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Am 18. Dezember 1915 freiwilliger Eintritt in das Heer; April/November 1916 Dienst an der französischen Front im Res.-Inf.-Regt. Nr. 68; dann Telegraphen- Abteilung des XI. Armeekorps; seit November 1916 an der Dolmetscherschule Berlin. — Berufsgang u. a.: Seit 1. August 1899 im Staatlichen Münzkabinett Berlin; seit April 1921 dessen Direktor; 1907 Privatdozent; 1922 Honorarprofessor an der Universität Berlin. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Antike Münzkunde und Medaillenkunde der Renaissance; Veröffentlichungen in Buchform: „Die griechischen Münzen der Sammlung Warren“, 1906; „Terina“, 1906; „Der Dortmunder Fund römischer Goldmünzen“, 1908/10; „Die antiken Münzen Nordgriechenlands“, 1910; „Die antiken Münzen“ (Handbücher der Staatlichen Museen), 1909, 1922, 1929; „Die antike Münze als Kunstwerk“, 1924. —■ Mitglied: Archäologische Gesellschaft Berlin usw.


Rehn, Eduard, o. ö. Prof, für Chirurgie an der Unioersität Freiburg i. Br., Freiburg i. Br., Josef strafte 15.


Geboren: 20. Januar 1880 in Frankfurt a. M. als Sohn des Geheimrats Ludw. R., o. ö. Prof, für Chirurgie an der Universität Frankfurt a. M. — Bildungsgang: Bis 1898 Lessing- Gymnasium zu Frankfurt a. M.; Studium an den Universitäten Marburg (1900 Physikum}, Würzburg, München; April 1904 Staatsexamen. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Wintersemester 1900/01 Militärpflicht mit der Waffe in Würzburg; Juni bis November 1904 einj.-freiw. Arzt in München; den Krieg mitgemacht vom 2. August 1914 bis zur Demobilmachung im Dezember 1918 als Stabsarzt d. Res.; zwei Jahre lang Feldlazarett 108 der 38. Inf.-Div. als Chefarzt geführt. E. K. I. u. II.; Hausorden von Sachsen- Weimar, Koburg und Reuß m. Schw. — Beruf sgang u. a.: 1905/06 Path. Institut Marburg und Freiburg (Geheimrat Aschoff); 1907 Med. Klinik Heidelberg (Geheimrat von Krehl); Chirurg. Universitätsklinik Königsberg, Assistent bei Geheimrat Lexer; von 1907/24 in Königsberg, Jena und Freiburg; 1910 Privatdozent für Chirurgie in Königsberg; 1914 a. o. Prof, für Chirurgie; 1924/27 Ordinarius für Chirurgie an der Med. Akademie in Düsseldorf; 1927/28 o. ö. Prof, für Chirurgie in Bonn; seit 1928 o. ö. Prof, für Chirurgie in Freiburg i. Br. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Extremitätenchirurgie, Thoraxchirurgie, freie Transplantation von Geweben; Vertiefung der biologischen Richtung in der Chirurgie; wissenschaftliche Arbeiten aus dem Gebiet der allgemeinen und speziellen Chirurgie. — Mitglied: Senator der Universität Freiburg; Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie; Mitglied der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte; NSÄB; Society for plastic Surgery New York.


Reible, Franz, Dr. rer. pol., Oberbürgermeister, Altenburg i. Thür., JVettiner Str. 24


Geboren: 28. Mai 1901 in Lindau i. B. als Sohn des Hotelbesitzers Rudolf R. — Bildungsgang: Volksschule, Realgymnasium in Würzburg; 1920/23 Studium der Rechts- und Staatswissenschaften an der Universität Würzburg; 1923 Promotion zum Dr. rer. pol.; später Studium der Rechtswissenschaft in Erlangen und Halle. — Militärzeit: 1919 beim Freikorps Würzburg beteiligt an der Niederringung der Spartakisten in Würzburg sowie an der Befreiung Münchens von Kurt Eisner unter General Epp; 1920 als Zeitfreiwilliger bei der Marschgruppe Würzburg und bei der Reichswehr; beteiligt an der Niederringung der spartakistischen Aufstände im Ruhrgebiet, besonders in Dortmund. — Berufsgang u. a.: 1920/22 Lehrzeit bei der Bayrischen Vereinsbank, Filiale Würzburg; praktische Tätigkeit als Volontär bei der Gewerkschaft Hüpstedt (Kali-Bergwerk in Hüpstedt); Syndikus bei der Blechspielwarenfabrik S. Günthermann in Nürnberg; 1. Syndikus bei der Vereinigung Bayerischer Spiel- und Metallwarenfabrikanten in Nürnberg und des dazu gehörigen Arbeitgeberverbandes; in der Zwischenzeit Hauptschriftleiter der Fachzeitschrift „Wegweiser für das Spielwarenfach“; Direktionsassistent und Abteilungsleiter bei der Wintershall A.-G., Zweigniederlassung „Glück auf“ in Sondershausen; 1932/33 Geschäftsführer und Hauptschriftleiter des Sondershäuser Kreisblattes (Kopfblatt der Nordhäuser Allgemeinen Zeitung) in Sondershausen; 1. Beigeordneter in Sondershausen; vom 29. Mai 1935 ab Staatsbeauftragter und später Oberbürgermeister in Altenburg; seit 12. September 1930 Mitglied der NSDAP; kommissarischer Ortsgruppenführer in einigen kleineren Ortschaften in der Nähe von Sondershausen; Kreisredner; Gauredner; Mitglied des Gauwirtschaf tsrates; Adjutant des Kreisleiters Staatsrat Dr. Meister in Sondershausen; seit August 1931 in der SA; im Jahre 1932 Kopfverletzung bei einer Saalschlacht in Schlotheim i. Thür.; Amtsleiter für Kommunalpolitik. — Mitglied: RDB.


Freiherr v. Reibnitz, Johannes, Landwirt, Landesbauernführer von Schlesien, Maltscharoe, Krs. Trebnitz i. Schles.


Geboren: 23. Oktober 1882 in Lohnau (Oberschles.). — Bildungsgang: Schule Schnepfenthal (Thür.) und Kadettenanstalt Dresden; 1901 Eintritt als Fähnrich in das Hus.-Regt. Graf Goetzen (2. Schles.) Nr. 6; 1902 Beförderung zum Offizier; nimmt 1910 den Abschied und bewirtschaftet von da an sein Gut Maltschawe, Krs. Trebnitz. — Militärzeit: Von August 1914 an als Eskadronsführer in der Armee-Abt. v. Woyrsch im Osten und später im Stabe des VI. A.-K. im Westen. — Berufsgang u. a.: Kommt bereits 1920 in einer Hitler-Versammlung in München mit dem völkischen Gedanken in Berührung; spricht 1923 erstmalig mit dem Führer persönlich; wird 1930 vom schles. Gauleiter, jetzigen Oberpäsidenten Helmut Brückner, zum landwirtschaftl. Gaufachberater vorgeschlagen und von R. Walther Darre ernannt; seit dieser Zeit in zahllosen Bauernversammlungen in Schlesien für ein neues Deutschland tätig; kurze Zeit später Landesfachberater für Ostpreußen, Danzig, Mittel-, Nieder- und Oberschlesien; Vorbereitung zur Neuorganisation des bäuerlichen Berufsstandes in Schlesien; Ernennung zum Vorsitzenden des Landbundes und zum Verbandspräsidenten der schles. Genossenschaften; Aufbau des agrarpolitischen Apparates in Schlesien; am 17. Brachmond 1933 feierlicher Gründungsakt des „Schlesischen Bauernstandes“; Ernennung zum Landesbauernführer Schlesiens.


Reichard, Ernst, Ministerialdirektor i. e. R., Präsident des Werberats der deutschen Wirtschaft, Berlin-Steglitz, Elisenstra/le 13.


Geboren: 1. Juni 1876 zu Feuchtwangen i. Franken als Sohn des Pfarrers R. aus ursprünglich mittelrheinischer Familie, die mehrere Generationen im Elsaß ansässig war. — Bildungsgang: Gymnasium; Studium der Rechte. — Berufsgang u. a.: Regierungsassessor, Regierungsrat, Geh. Regierungsrat in der Finanzverwaltung und im Ministerium für Elsaß-Lothringen; 1919 Vortr. Rat, dann Ministerialrat im Reichsfinanzministerium; 1931 Stellvertreter des Reichskommissars für die Osthilfe, als solcher Ministerialdirektor im Reichsernährungsministerium; 1933 Präsident des Werberats der deutschen Wirtschaft; Ehrenbürger des Senats der Technischen Hochschule Danzig. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Kassen-, Haushalts- und Rechnungswesen der Reichsbehörden; Wirtschaltswerbung; „Reichskassenordnung“, Kommentar; „Wirtschaftsbestimmungen für die Reichsbehörden“, Kommentar.








Reichardt, Wolfgang, Dr., Ministerialdirektor, Präsident des Statistischen Reichsamts, Berlin-Zehlendorf, Thanner Pfad 3.


Geboren: 16. August 1880 in Schmölln (Sachsen- Altenburg) als Sohn des damaligen Amtsrichters, späteren Senatspräsidenten beim Reichsgericht, Wirkt Geh. Rat Exzellenz Dr. h. c. Reichardt. — Bildungsgang: Hum. Gymnasium in Jena und Leipzig; Studium der Rechte in Lausanne, München, Berlin und Leipzig. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Hauptmann d. Res. a. D. des Kgl. Sächs. Feld- Artl.-Regt. 28. E. K. II.; Sächs. Albrechtsorden m. Schw.; Sächs.-Ernest. Hausorden m. Schw.; Preuß., Bayer., Braunschw. Kriegskreuz für Zivildienste u. a. m. — Berufsgang u. a.: Januar 1904 Referendar und Dr. jur.; August 1909 Assessor; 1916 Regierungsrat; 1919 Oberregierungsrat, dann Geh. Regierungsrat und Vortr. Rat im Reichswirtschaftsministerium; 1927 Ministerialdirektor; 1. August 1933 Präsident des Statistischen Reichsamts. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Allgemeine Wirtschaftspolitik, bes. Gela-, Bankund Kreditwesen; „Die schweizerischen Goldhypotheken in Deutschland“, 1923; „Die Gesetze über die Industriebelastung nach dem Dawes-Plan“, 1925; „Die Aufwertung der Industrieobligationen“, 1926; zahlreiche Aufsätze in der Tages- und Fachpresse.


Reichert, Jakob W., Dr. phil., Ilauptgeschäftsfülirer industrieller Verbände, Berlin W 9, Linkstraße 25.


Geboren: 13. März 1885 in Boxberg i. Baden; arischer Abstammung. — Bildungsgang: Volksschule, hum. Gymnasium; studiert an den Universitäten München, Rostock, Berlin und Heidelberg Rechtswissenschaften und Volkswirtschaft. — Berufsgang u. a.: 1908/12 wissenschaftlicher Hilfsarbeiter und Syndikus der Handelskammer Duisburg; seit 1912 Hauptgeschäftsführer des Vereins Deutscher Eisen- und Stahl-Industrieller in Berlin sowie anderer Verbände; von 1914 bis 1924 auch Vertrauensmann bzw. Reichsbevollmächtigter der Außenhandelsstelle für Eisen- und Stahlerzeugnisse zu Berlin; 1920/30 Mitglied der deutschnationalen Reichstagsfraktion; danach Mitglied des Reichswirtschaftsrats bis zu seiner Auflösung. — Veröffentlichungen: Verfasser wirtschafts-, tribut-, verkehrsund sozialpolitischer Aufsätze; Verfasser der Schriften: „Rathenaus Reparationspolitik“, „Aus Deutschlands Waffenschmiede“, „Kriegsorganisation der Eisenindustrie“, „Helfferichs Reichstagsreden 1922 bis 1924; „Young-Plan, Finanzen und Wirtschaft“. — Mitglied: NSJuristenbund; Verein für Sozialpolitik; Weltwirtschaftliche Gesellschaft, Berlin; Deutscher Klub; Nationaler Klub; Friedrich-List- Gesellschaft.


Rein, GustaD Adolf, Universitätsprofessor, Dr. phil., Kommissarischer Regierungsdirektor, Hamburg 15, Mittelweg ll?b.


Geboren: 16. August 1885 in Eisenach; väterlicherseits Thüringische Gelehrte, Geistliche, Bürgermeister; Familie in der Reformationszeit eingewandert aus Schwaben (Ulm); mütterlicherseits Juristenfamilie, Beamte. Bildungsgang: Hum. Gymnasium in Jena; Studium Geschichte, Neuere Sprachen, Kunstgeschichte in Jena, Florenz, Paris, Leipzig; 1909/10 Dr. phil. Leipzig. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Kriegsfreiwilliger, Feldartillerie; im Felde befördert zum Leutnant; 1915/18 Ostpreußen, Polen, Kurland, Ungarn, Rumänien, Frankreich. E. K.; Militär. Verdienstmedaille S.-W. – Eisenach; Weißer Falke mit Schwertern S.-W.-Eisenach. — Berufsgang u. a.: Auslandsstudien; 1906/09 Italien, 1907 Frankreich, 1910/11 England, 1912/13 U.S.A.; 1914 Privatdozent in Straßburg; 1919 Hamburg; 1924 Ernennung zum Professor; 1926/27 Studienreise U. S. A. (6 Monate) Universitätswesen; 1927 a. o. Professor; Mitglied der NSDAP. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Geschichte; „Teilnahme Sardiniens am Krimkrieg und die öffentliche Meinung in Italien“, 1910; „Sir John Robert Seeley“, 1912; „Die Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika“, 1920; „Die drei großen Amerikaner“, 1923; „Der Kampf Westeuropas um Nordamerika im 15. und 16. Jahrhundert“, 1925; „Das Problem der europäischen Expansion in der Geschichtsschreibung“, 1929; „Die europäische Ausbreitung über die Erde“, 1930; „Die Idee der politischen Universität“, 1932. — Besondere Interessen: Hochschulfragen. — Mitglied: NS-Lehrerbund; NS-Beamten; Historische Reichskommission; Ausschuß Deutscher Historikerverband; VDA Hochschulgruppenführer Hamburg; Deutsche Kolonialgesellschaft Hamburg; Führer der Akademie- Auslandsstelle Hamburg; Deutsch-Europäischer Kulturbund Hamburg u. a.


Reiners, Heinrich, Dr. rer. pol., Leiter im Deutschen Handmerksinstitut, Berlin NW?, Dorotheenstraße 55.


Geboren: 15. November 1881 zu Sengwarden (Oldenburg); arischer Abstammung. — Bildungsgang: Gymnasium Wilhelmshaven; Universitäten Würzburg, Berlin und Münster. — Kriegsauszeichnungen: Verdienstkreuz für Kriegshilfe. — Berufsgang u. a.: 1908 bis 1928 Kammersyndikus in Aurich; seit 1928 Leiter im Deutschen Handwerksinstitut. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen usm.: Handwerkswirtschaft und Handwerkskultur; Herausgabe: Beiträge zur Wirtschaftslehre des Handwerks (gemeinsam mit Professor Dr. Rößle), Handwerkshochschule, Mitarbeit am Enquete-Bericht „Das deutsche Handwerk 1930“; zahlreiche kleinere Veröffentlichungen. — Mitglied: BNSDJ.








Reinhard, Wilhelm, Oberst a. D., Bundesführer des Deutschen Reichskriegerbundes Kyffhäuser, Berlin, Berlin-Spandau, Stresomplatz 14/15


Geboren: 18. März 1869 in Oberförsterei Lutau (Krs. Flatow, Westpr.); Vater Kgl. Forstmeister a.D. Wilhelm R„ Mutter Minna, geb. v. Koenen. — Bildungsgang: Kadettenkorps Kulm und Lichterfelde. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 22. März 1888 als Portepeefähnrich aus dem Kadettenkorps dem Inf.-Regt. 78 überwiesen; 15. Oktober 1888 Fähnrich; 21. September 1889 Leutnant Inf.-Regt. 78; 1904 Komp.-Chef Inf.-Regt. 33; 1907 zum Inf.-Regt. 163 versetzt; 1911 als Major zum Stabe des 5. Garde-Regts, z. F. versetzt; 1913 Batls.-Kommand. II. 15. Garde- Regt. z. F.; 7. August 1914 mit 5. Garde-Regt. z. F. ins Feld; Januar bis Mai 1915 Regts.- Führer des Garde-Gren.-Regts. Nr. 5; 3. Juni 1915 Regts.-Kommand. 4. Garde-Regt. z. F.; 18. April 1916 Oberstleutnant; 21. September 1918 Oberst; nach Rückkehr aus dem Felde bekannte Tätigkeit gegen Spartakus in Berlin; 11. Dezember 1919 zur Disposition. Pour le merite m. E. und andere hohe und höchste preußische und außerpreußische Auszeichnungen. — Berufsgang u. a.: 1933 Führer der SA-Res. II; Oberstlandesführer; 1934 Bundesführer des Deutschen Reichskriegerbundes Kyffhäuser. — Veröffentlichungen: „Die Wehen der Republik, 1918/19“.





Reinhardt, Fritz, Staatssekretär im Reichsfinanzministerium, Berlin, Reichsfinanzministerium, Wilhelmplatz 1.


Geboren: 5. April 1895 in Ilmenau (Thür.). — Bildungsgang: Bürgerschule und Handelsschule in Ilmenau; kaufmännische Lehre; Studien privatwirtschaftlicher und volkswirtschaftlicher Art. — Militärzeit: 1914/18 Kriegsinternierung in Rußland. — Berufsgang u. a.: Kaufmännischer Angestellter im Inland und im Ausland; von Anfang 1919 bis Ende 1924 Direktor der Thür. Handelsschule und der Akademie für Wirtschaft und Steuer in Ilmenau; außerdem 1922 Gründung des Deutschen Steuersyndikats in Ilmenau; Steuerbevollmächtigter nach § 88 der Abgabeordnung beim Landesfinanzamt Thüringen; Berater in allen betriebswirtschaftlichen, handels- und steuerrechtlichen Fragen; 1924 Gründung der Deutschen Fern-Handelsschule (Lehrgänge zwecks Heranbildung zum rechtskundigen Kaufmann und zum Steuerberater); von Anfang 1928 bis Ende 1930 Gauleiter des Gaues Oberbayern der NSDAP; von 1928/33 Leiter der Rednerschule der NSDAP; Heranbildung von rund 6000 Parteigenossen zu Rednern der NSDAP; im November 1933 Ernennung zum SA-Gruppenführer und Zuteilung zum Stab des Obersten SA-Führers; seit 1930 Amtsleiter der Reichsleitung der NSDAP; von Ende 1929 bis 1933 2. Bürgermeister in Herrsching; von 1930 bis heute Mitglied des Reichstags; von 1930/53 Führer der Fraktion der NSDAP im Haushaltsausschuß und im Reichsschuldenausschuß; seit 1. April 1933 Staatssekretär im Reichsfinanzministerium; Mitglied der Akademie für Deutsches Recht; Vorsitzender des Ausschusses für Finanz- und Steuerrecht. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Literarische berufliche Tätigkeit; sechsbändiges Werk „Kaufmännische Lehre durch Selbstunterricht und Fernunterricht“, 1917/22; „Fabrikbuchführung“, 1922; „Einführung in das Handelsrecht und in das Gesellschaftswesen“, 1922; „Steuerpraxis“, 1923; „G. m. b. H.-Lehr- und Nachschlagewerk“, l.Aufl. 1921, 2. Aufl. 1923, 3. Aufl. 1927; „Der Steuerberater“, 45 Lehrbriefe, 1925/29; „Der rechtskundige Kaufmann“, 20 Lehrbriefe, 1925/29; literarische politische Tätigkeit; „Das Sachverständigen- Gutachten“, 1924; „Die Herrschaft der Börse“, 1927, 1929; „Young-Plan — Menschenexport“, 1929; „Hände weg vom Young-Plan. Warum?“, 1929; „Deutschland, erwache!“, 1930 und andere; seit 1929 Herausgeber des Rednermaterials der NSDAP; fachwissenschaftliche und politische literarische Tätigkeit; seit 1923 Herausgeber der Wochenschrift „Rundschau für Wirtschaft und Steuer“, seit Oktober 1929 „Wirtschaftlicher Beobachter“ mit Beilage „Steuerpraxis“; arbeitsmarktpolitische literarische Tätigkeit; „Die Arbeitsschlacht der Reichsregierung“; zahlreiche richtunggebende Aufsätze im Kampf um die Verminderung der Arbeitslosigkeit; Schöpfer der Gesetze zur Verminderung der Arbeitslosigkeit, insbes. des großen Reinhardt-Programms vom l.Juni 1933, des Gesetzes zur Förderung der Eheschließungen (Ehestandsdarlehen) vom l.Juni 1933, des Gebäudeinstandsetzungs-Gesetzes vom 21. September 1933 usw.; maßgebender Steuerreformer. — Besondere Interessen: Neugestaltung der deutschen Wirtschaft.


Reinhardt, Karl Wilhelm, Landmirt, Landeshauptabteilungsleiter I der Landesbauernschaft Thüringen. Kittelsthal, Krs. Eisenach.


Geboren: 4. Dezember 1905 in Kittelsthal; väterlicher- und mütterlicherseits aus altem Bauerngeschlecht. — Bildungsgang: Volksschule; Realgymnasium; Landw. Winterschule. — Berufsgang u. a.: Auf mehreren Gütern als Verwalter tätig; seit 1929 selbständiger Landwirt in Kittelsthal; seit 1929 in der NSDAP; SS-Sturmführer; M. d. R.; Vorsitzender des Kreisrates in Eisenach; Vorsitzender der Thür. Landes-Siedlungsgesellschaft; Landeshauptabteilungsleiter 1 bei der Landesbauernschaft Thüringen; Landesjungbauernführer. — Besondere Interessen: Altgermanische Funde.











Reinhold, Hermann, Dipl.-Ing., Verbandsgeschäftsführer, llauptgruppe 111 der Gesamtorganisation der Deutschen Wirtschaft, W uppertal-Elberfeld, Hofaue 95.


Geboren: 19. Mai 1886 in Beuthen (Oberschi.). — Bildungsgang: Volksschule, Realgymnasium, Oberrealschule; praktische Tätigkeit; Technische Hochschule Aachen; 1912 Diplom- Hauptprüfung. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Einj.-Freiw.-Dienstzeit Inf.-Regt. 25 Aachen; 3. August 1914 bis 23. November 1918 Frontoffizier Inf.-Regt. 130; Referent im Kgl. Preuß. Ing.-Komitee (General-Insp.-Ing.- und Pi-Korps). E. K. II.; Lippisches Kriegsverdienstkreuz. — Berufsgang u. a.: 1912/27 Betriebsingenieur und Betriebsleiter in Werken der eisenschaffenden und eisenverarbeitenden Industrie; 1927 Abteilungsleiter und 1953 Geschäftsführendes Vorstandsmitglied im Eisen- und Stahlwaren-Industriebund Wuppertal-Elberfeld; 1934 Organisationsleiter und Geschäftsführer der Hauptgruppe III der Gesamtorganisation der deutschen Wirtschaft; 1931 Technischer Gaufachbearbeiter bei der Gauleitung der NSDAP in Düsseldorf und Leiter der Ingenieur-Technischen Abteilung (ITA) Gau Düsseldorf der NSDAP; dann Gaufachbearbeiter U III B der Parteizentralkommission der NSDAP; Mitglied des Gauwirtschaftsrats der NSDAP, Düsseldorf; SS-Scharführer.— Spezialarbeitsgebiet: Wirtschaft und Technik, im besonderen Eisenund Metallwaren-Industrie. — Mitglied: Einschlägige Berufsverbände und NS-Organisationen.


Reinke, Helmut, Schmied, Lanclesbauernführer, Hamburg, Kieloriallee 6.


Geboren: 23. März 1897 in Pyrehne, Kr. Landsberg a. d. Warthe, als Sohn des Eigentümers Alfred R. — Bildungsgang: Volksschule; erlernt das Schmiedehandwerk in Genshagen. — Militärzeit: Wird im September 1916 zum Heeresdienst eingezogen; 1916/17 Arm.-Batl. 79 in Rußland; März 1919 Freikorps Lettow-Vorbeck; geht nach Wiederherstellung der Ruhe in Berlin nach Hamburg, macht dort die Kämpfe gegen den Umsturz mit und tritt nach Auflösung des Freikorps in die Ordnungspolizei Hamburg ein bis zum Kapp-Putsch. — Berufsgang u. a.: Zunächst als Schmied , tätig; wird im September 1923 Mitglied der NSDAP; nach der Neugründung der Partei am 28. Februar 1925 ist er am 9. März 1925 Mitbegründer der Ortsgruppe Hamburg; gründet als Inhaber der Mitgliedsnummer 1242 als Propagandaobmann, Ortsgruppenleiter und Gauredner eine Reihe von Ortsgruppen im Gau Hamburg; erhält 1929 vom Gauleiter den Auftrag, das Hamburger Landgebiet zu organisieren; wird mit der Schaffung der agrarpolit. Abteilung zum landwirtschaftl. Gaufachberater ernannt; wird 1928 als 1. Abgeordneter der NSDAP in das Hamburger Parlament gewählt und gehört diesem bis 1935 an; in den verschiedenen Ausschüssen vertritt er als Kreisleiter und landwirtschaftl. Gaufachberater besonders die Interessen des Landgebietes; wird nach der nationalsozialistischen Revolution als Senatsvertreter in die Landwirtschaftskammer Hamburg entsandt und führt deren Umgestaltung durch; Juli 1932 M. d. R.; Juni 1933 Hauptabteilungsleiter I beim Reichsnährstand; September 1935 Hamburgischer Staatsrat. — Mitglied: 1. Vorsitzender vom Landbund Hamburg; 1. Vorsitzender vom Reichsverband des Deutschen Gartenbaues, Landesverband Hamburg: 1. Vorsitzender vom Erwerbsgartenbauverband Hamburg; 1. Vorsitzender vom Zweckverband der am Hamburger Markt interessierten Verbände: mit seiner Ernennung zum Landesbauernführer werden diese Verbände in die Landesbauernschaft Hamburg eingegliedert und aufgelöst.


Reinmöller Johannes, Dr. med. et Dr. med. dent. h. c., o. Professor, Hektor der Universität Erlangen, Erlangen, Rankestraße 5.


Geboren: 25. Mai 1877 in Bebra (Reg.-Bez. Kassel); arischer Abstammung. — Bildungsgang: Bis zum 11. Lebensjahr Volksschule; 1888/97 hum. Gymnasium in Hersfeld; Studium der Medizin und Zahnheilkunde; 1905 ärztliche Approbation und Dr. med.; 1904 zahnärztliche Approbation; 1909 Habilitation. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1. April bis 1. Oktober 1897 Einj.-Freiw. im Bayer. Inf.-Regt. Nr. 9 in Würzburg; 1. April bis 1. Oktober 1904 einjähriger Arzt im 10. Bayer. Feld-Artl.-Regt.; 1914/17 Stabs- und Regimentsarzt im 10. Bayer. Feld-Artl.-Regt.; 1917 bis Kriegsende Führer der Bayer. San.-Komp. Nr. 27. E. K. I. und II.; Bayer. Militär-Sanitätsorden II. Kl. am Bande des Max.-Joseph- Ordens; Mecklenb. Militär-Verdienstkreuz I. und IL; Oldenb. I. und II.; Bayer. Militär- Verdienstkreuz IV. Kl. m. Schw.; Verwundetenabzeichen. — Berufsgang u. a.: 1911 ao. Professor, 1919 o. Professor in Rostock; 1920 wegen Auflehnung gegen den Novemberstaat aus der Professur in Rostock ausgeschieden; 1920/21 Abgeordneter der Deutschnationalen Volkspartei im Meckl. Landtag; Herausgeber der nationalen Kampfzeitung ..Mecklenburger Warte“; 1921 Berufung nach Erlangen als o. Professor in der medizinischen Fakultät und Vorstand der zahnärztlichen Universitätsklinik; 1935 zum Rektor der Universität Erlangen ernannt.


Reinölil, Friedrich, Präsident der Ministerialabteilung für Volksschulen, Stuttgart, Hesenbergstraße 56.


Geboren: 15. Dezember 1870 in Bissingen (Kr. Kirchheim) als Sohn des Bauern Joh. Michael R. und dessen Ehefrau Barbara geb. Goll. — Bildungsgang: Volksschule, Lehrerbildungsanstalt, Gymnasium; Studium der Naturwissenschaften in Stuttgart und Tübingen; I. und II. Dienstprüfung für das Lehramt an höheren Schulen. — Berufsgang u. a.: 1889/97 Lehrer im Volksschul- und Seminardienst; Abiturientenprüfung; 1900 Seminaroberlehrer in Künzelsau; 1906 schultechnisches Mitglied des Ev. Konsistoriums als Konsistorialrat; 1910 Regierungsrat im neugegründeten Ev. Oberschulrat; 1912 Seminardirektor in Heilbronn; 1919 Ministerialrat im Kultusministerium; 1920 Direktor des Ev. Oberschulrats; 1920 Präsident dieser Be- • ’ ^934 Präsident der neugegründeten Ministerialabteilung für die Volksschulen. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Forschungen, Vorträge, Aufsätze über Vererbungsfragen. — Mitglied: NSLB.


Reisclile, Hermann, Dr. rer. pol., Stabsamtsführer des Reichsbauernführers, Berlin, Wilhelmstraße 72.


Geboren: 22. September 1898 in Heilbronn a. N. als Sohn des Gärtners und Weingärtners Karl R. und seiner Ehefrau, geb. Schneider; die Familie ist seit dem 16. Jahrhundert ortsansässig.— Bildungsgang: Realgymnasium Heilbronn; Studium der Staatswissenschaften in Tübingen und Berlin; März 1932 Promotion mit einer kreditwissenschaftlichen Arbeit bei Professor Dr. Beckerath. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Kriegsfreiwilliger September 1916; Infanterie, nur Westfront; Leutnant d. Res. im Juli 1918; einmal verwundet, sonst Front bis Kriegsende. E. K. I. und II.; silberne u. goldene Württ. Verdienstmedaille. — Berufsgang u. a.: 1923/24 Bank- und industrielle Tätigkeit; 1924/51 Wirtschaftspolitiker beim Reichsverband d. d. Gartenbaus E. V., Berlin, und Deutsche Gartenbau-Kredit-A.-G.; November 1931 Berufung in die Reichsleitung der NSDAP, Abteilung Landwirtschaft, durch Walter Darre; Sommer 1932 Leiter der Abteilung für Agrarwirtschaftspolitik; Frühjahr 1933 Stabsleiter des Amts für Agrarpolitik in der Reichsleitung; Mitglied des Generalrats der Wirtschaft; Herbst 1933 Stabsamtsführer des Reichsbauernführers Darre; Reichskommissar im Reichsernährungsministerium. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Agrarpolitik und Agrarwirtschaftspolitik; Juli 1932 Hauptschriftleiter der Darreschen Monatsschrift „Deutsche Agrarpolitik“; Biographie „Reichsbauernführer Darre“; publizistische Tätigkeit in der führenden Parteipresse, insbes. „Völkischer Beobachter“ und „NS Landpost“.


Freiherr von Reiswifz und Kaderzin, Hans Kurd, Deutscher Gesandter in Santiago (Chile), Berlin, Ausro. Amt, Wilhelmstraße 75.


Geboren: 9. Januar 1878 in Köslin (Pommern) als Sohn des Kgl. Preuß. Regierungspräsidenten a. D. Freiherrn Kurd von R. und seiner Gemahlin Clara, geb. Freiin von Lorenz. — Bildungsgang: Humanistische Gymnasien Kassel, Danzig, Wiesbaden; Universitäten Edinburgh, Genf, München, Berlin, Kiel; Referendar und Assessor. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Gedient 1898/99 beim 1. Garde-Fekl-Artl.-Regt.; dortselbst Reserveoffizier; Weltkrieg beim 1. Garde-Res.-Feld- Artl.-Regt. von 1917 bis Anfang 1918. E. K. II. — Berufsgang u. a.: Seit 1907 im Ausw Amt; 1909 Vizekonsul Antwerpen, Chikago; Legationssekretär Oslo; Legationsrat; 1919 Gesandtschaftsrat im Haag; 1922 Botschaftsrat Buenos Aires; 1926 Titel Gesandter, Geschäftsträger Santiago (Chile) und Bogota (Kolumbien); 1929/32 Leiter Südamerika-Mittelamerika- Abteilung im Ausw. Amt; 1932 Gesandter I. Kl. in Santiago. — Spezialarbeitsoder Forschungsgebiet: Südamerika.





Reiter, Ilans, Prof., Dr. med., Präsident des Reichsgesundheitsamts, Berlin NW87, Klopstockstr. 18, Reichsgesundheitsamt


Geboren: 26. l’ebruar 1881; Vorfahren väterlicherseits Bauern in Südwürttemberg, mütterlicherseits Bauern und Architekten in Norddeutschland und Sachsen. — Bildungsgang: Thomas-Gymnasium in Leipzig; Studium an den Universitäten Leipzig, Tübingen, Breslau. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Einj.- Freiw.; im Felde Assistenzarzt und Oberarzt; August 1914 bis Juli 1915 im Westen, später Balkan; 1918 berat. Hygieniker der deutschen Truppen der I. bulg. Armee. E. K. II. — Beruf sgang u. a.: 1911 Habilitation Universität Königsberg; Mai bis August 1914 stellvertr. Abteilungsleiter Hyg.-Inst. Berlin; Mai 1918 Prof.-Titel; März 1919 Abteilungsleiter Hyg.- Inst. Rostock; 1919 a. o. Prof. Rostock; 1925/26 stellvertr. Abteilungsleiter am Kaiser-Wilhelm- Institut für experimentelle Therapie, Berlin-Dahlem; Oktober 1926 bis Juli 1933 Direktor des Landesgesundheitsamts Schwerin i. Mcckl.; 1928 Honorar-Prof, in Rostock: 1952 Meckl. Landtagsabgeordneter; Juli 1935 Präsident des Reichsgesundheitsamts; im Vorstand der Kriminalbiologischen Gesellschaft; im Vorstand der Reichszentrale für Gesundheitsführung im Reichsinnenministerium und Mitglied sämtlicher Arbeitsgemeinschaften; Vorsitzender des ärztlichen Ausschusses der Deutschen Gesellschaft für Gewerbehygiene; Vorsitzender des deutschen Vereins für öffentliche Gesundheitspflege; Vorsitzender der deutschen sozialhygienischen Gesellschaft; Präsident des Reichsgesundheitsrats. •— Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Immunitätsprobleme; Vaccinationstherapie; Arbeiten über Sozialhygiene bei dem unehelichen Kind; Syphilisforschung; Entdeckung des Erregers der Weilschen Krankheit; Infektionsprobleme; raumhygienische und kriminalbiologische Studien.


Remmertz, IFi/Z/y, Direktor des „ B ühnennachmeis“ (Paritätischer Stellennachweis der deutschen Bühnen G.m.b.H.), Berlin-Steglitz, Leydenallee 92.


Geboren: 1. April 1878 in Köln a. Rh.; arischer Abstammung. — Bildungsgang: Apostel-Gymnasium; Musik-Hochschule zu Köln a. Rhein. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Einjährig-Freiwilliger. E. K. II. und Rote-Kreuz-Medaille. — Berufsgang u. a.: Nach Besuch der Musikhochschule Engagement als jugendlicher Heldentenor und Regisseur an verschiedenen größeren Bühnen bis zum Krieg; am 2. Mobilmachungstag eingezogen; Anfang 1918 als Schwerkriegsbeschädigter entlassen; Leiter, Direktor und Intendant verschiedener Stadttheater; Inhaber einer staatlich konzessionierten Theateragentur; ab März 1935 Leiter des „Bühnennachweis“; seit 1951 Mitglied der NSDAP; Leiter des gesamten Vermittlungswesens für Bühnenkünstler. — Besondere Interessen: Musik. — Mitglied: Verwaltungsbeirat der Reichstheaterkammer; Deutscher Bühnen – Verein; Referent für Theaterangelegenheiten im Kampfbund für deutsche Kultur; Vorstandsmitglied im Bund Nationalsozialistischer Bühnenkünstler.





Remshard, Hans, Geheimer Kommerzienrat, Dr. h. c., Bankdirektor, München, Widenmayerstr. 14


Geboren: 3. Januar 1870 in Fischbach bei Nürnberg als Sohn des späteren 1. Stadtpfarrers und Dekans von Würzburg Gustav R. — Bildungsgang: Humanist. Gymnasium- — Militärzeit: Sechs Jahre aktiver Militärdienst; 1890 zum Offizier befördert; 1894 Übertritt zur Reserve. — Berufsgang u. a.: 1894 Eintritt als Lehrling in das Bankhaus Hermann Menner, Landau i. d. Pfalz; 1895 Eintritt als Beamter in die Bayerische Notenbank, Filiale Ludwigshafen a. Rhein; 1898 Eintritt als Beamter in die Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank; 1907 Prokurist; 1909 Vorstandsmitglied mit dem Titel stellvertretender Direktor; 1912 ordentliches Vorstandsmitglied; seit 1915 leitender Direktor der Bankabteilung der Bayerischen Hypotheken- und Wechsel-Bank; im Jahresturnus mit dem Leiter der Hypotheken-Abteilung Vorsitzender der Gesamtdirektion der Bayer. Hypotheken- und Wechsel-Bank; Ausschufimitglied des Centralverbandes des Deutschen Bank- und Bankiergewerbes E. V. in Berlin; Vorsitzender der Bayerischen Bankenvereinigung; Vorsitzender der Zulassungsstelle für Wertpapiere an der Börse zu München; Mitglied der Vorstandschaft des Münchener Handelsvereins; Mitglied des Generalrates der Deutschen Reichsbank seit Einführung (Oktober 1924) bis Oktober 1955; seit 1922 Ehrenbürger der Universität München.


Remy, Karl, Dr.-Ing., Präsident der Reichsbahndirektion Köln, Köln, Kaiser-Friedrich-Ufer ?.


Geboren: 15. November 1885; entstammt einer in Deutschland eingewanderten Hugenottenfamilie. — Bildungsgang: 1902 Reifeprüfung Gymnasium Höchst a. M.; 1902/07 Studium der Bauingenieurwissenschaften auf den Technischen Hochschulen Darmstadt und Hannover. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Jm Krieg bei der aktiven Eisenbahnbaukompagnie 4; später als Verbindungsoffizier beim bulg. Feldeisenbahnchef; beim schlesischen Grenzschutz. E. K. I. und II.; Bayer. Militär-Verdienstorden IV. Kl. m. Schw.; Bulg. Militär-Verdienstorden V. Kl. m. Krone. — Berufsgang u. a.: 1907 Diplomprüfung in Hannover; war zu Anfang seiner Laufbahn bei i r Stadt Frankfurt a. M. beim Bau des Osthafens beschäftigt, dann bei den Direktionen Mainz und Frankfurt a. M„ bei den Vorarbeiten zu den strategischen Bahnen in Ostpreußen; 1910 zum Dr.-Ing. promoviert in Hannover; 1911 Ernennung zum Regierungsbaumeister; nach dem Kriege bis 1924 Beauftragter des Reichsverkehrsministers beim Gouverneur des Memelgebietes, dann Betriebsämter Alienstein und Königsberg geltet; 1926/55 Dezernat für großstädtische ‚ erkehrsangelegenheiten bei der Reichsbahndirektion Berlin; Referent für den Personenzugfahrplan in der Hauptverwaltung; ab *•. September 1955 Präsident der Reichsbahndirektion Köln. — Veröffentlichungen: Zahlreiche Veröffentlichungen über die Betriebswirtschaft der Reichsbahn und großstädtische Verkehrsfragen; Hauptwerk: Die Elektrisierung der Berliner Stadt-, Ring- und Vorortbahnen als Wirtschaftsproblem. — Besondere Interessen: Alte und neuzeitliche politische Geschichte.


Renke, Heinrich, Präsident der Industrie- und Handelskammer Verden, Senator der Stadt Verden, Verden a. d. Aller, Nagelschmiedestraffe 6.


Geboren: 21. Mai 1867 in Verden; arisch. — Bildungsgang: Absolvierung der Mittelschule. — Militärzeit: 1887/90 Kaiserliche Marine, Matrosendivision Wilhelmshaven; Reisen insAusland; LDII. — Berufsgang u. a.: 19. April 1881 Eintritt in die kaufm. Lehre im Gemischtwarengesdiäft C. G. Oelilkers-Sulingen; darauf Gehilfenzeit bis zum Eintritt in die Marine; danach mehrere Stellungen in Textilgeschäften bis zur Errichtung eines eigenen Geschäftes in Verden, das am 15. März 1895 eröffnet wurde; 1918 Vorsitzender des Kaufm. Vereins Verden; 1919 Mitglied der Industrieund Handelskammer Verden; Eintritt in das Bürgervorsteherkollegium der Stadt Verden; 1920 Vorsitzender des neugegründeten Verbandes der Kaufm. Vereine im Handelskammerbezirk Verden; 1921 Vorsitzender des neugegründeten Einzelhandelsbundes Niedersachsen; 1926 Senator der Stadt Verden; 1955 Vorsitzender der Industrie- und Handelskammer Verden; NS-Hago. — Veröffentlichungen: Wirtschaftliche und wirtschaftspolitische Abhandlungen in Wirtschaftsblättern. — Besondere Interessen: Wirtschaftliche, Finanz- und steuerpolitische Probleme.





Renninger, Karl, Fabrikant, Oberbürgermeister der Hauptstadt Mannheim, Mannheim, Rathaus.


Geboren: 18. August 1881 in Mainz; Vorfahren in Franken seßhafte Bauern, nachweisbar bis zum 50jährigen Krieg; Vater und Großvater Inhaber eines optischen Instituts in Mainz. — Bildungsgang: Realschule in Mainz; Einj.-Freiw.; Akademie für soziale Handelswissenschaften in Frankfurt a. M. — Militärzeit: Einj.-Freiw. im Thür. Ulanen- Regt. Nr. 6 in Hanau; infolge Sturzes mit dem Pferde ausgeschieden; 1915 als Freiwilliger im Fuß-Artl.-Regt. Nr. 14 in Straßburg eingerückt; im Felde in Galizien und Russisch-Polen; 1916 beim Kraftfahr-Batl.- EKD. 5. — Berufsgang u. a.: Kaufmännische Lehre bei der Allgemeinen elsässischen Bankgesellschaft, Filiale Mainz; 2 Jahre Aufenthalt in Frankreich, England und Italien zur Erlernung der Sprachen und zur kaufmännischen Ausbildung; gründet 1905 eine Eisenund Blechwarenfabrik, die sich nach dem Kriege auf die Herstellung von Blei- und Zinkfarben umstellt; seit 1930 Mitglied in der NSDAP. — Besondere Interessen: Kunst; Theater.





von Renteln, Theodor Adrian, Präsident des Deutschen Industrie und Handelstages, Amtsleiter der NS-Hago, Reichsbetriebsgruppenleiter der Deutschen Arbeitsfront, Berlin .MIA, Neue Willielmstraße 9—11.


Geboren: 15. September 1897 in Rußland; entstammt einem alten westfälischen Geschlecht, das im 13. Jahrhundert nach Lübeck und im 15. Jahrhundert im Verlauf der Ausdehnung der Hanse nach Reval auswanderte. — Bildungsgang: Deutsche Vorbereitungsschule, Stadtgymnasium in Riga und Dorpat; kommt nach Ablegung der Reifeprüfung mit deutschen Truppen nach Deutschland; studiert 1920/24 Nationalökonomie und Rechtswissenschaft in Berlin und Rostock; promoviert 1924 mit Auszeichnung zum Doktor der Staats- und Wirtschaftswissenschaften. — Berufsgang u. a.: Journalist für wirtschafts- und staatspolitische Fragen; bereist eine große Anzahl europäischer Länder; nimmt an den Völkerbundssitzungen in Genf und zahlreichen internationalen Konferenzen teil; veröffentlicht Beiträge in den namhaftesten Zeitungen Deutschlands, Schwedens, Finnlands und Ungarns; tritt, nachdem er infolge der häufigen Auslandsreisen an der nationalsozialistischen Bewegung bis dahin nur zeitweise teilnehmen konnte, 1928 aktiv in die NSDAP ein; SA-Mann in Berlin; nacheinander Hochschulgruppenführer des NS-Studentenbundes, Gauredner und Leiter der wirtschaftspolitischen Kommission in Berlin; wird Ende 1929 vom Führer Adolf Hitler zum Reichsführer des NS-Schülerbundes und Ende 1931 zum Reichsführer der Hitler-Jugend ernannt; schon im März 1931 gleichzeitig in die wirtschaftspolitische Abteilung der Reichsleitung der NSDAP nach München berufen; dort nacheinander Referent für Sozialpolitik, Abteilungsleiter für Geld-, Währungs- und Kreditfragen, Leiter der wirtschaftspolitischen Abteilung und stellvertretender Hauptabteilungsleiter IV (Wirtschaft); um sich ausschließlich der wirtschaftspolitischen Tätigkeit zu widmen, tritt er im Sommer 1932 von der Führung der nationalsozialistischen Jugend verbände zurück; wird Ende 1932 vom Führer Adolf Hitler zum Führer des Kampfbundes des gewerblichen Mittelstandes ernannt; nach der Machtübernahme wird der Kampfbund des gewerblichen Mittelstandes im Einvernehmen mit dem Führer in die NS-Hago (Nationalsozialistische Handwerks-, Handels- und Gewerbeorganisation) umgebildet; Auftrag zur Umbildung und Führung der NS-Hago; ist seit dem 3. Mai 1933 auf einstimmigen Beschluß aller Verbände des Handwerks Führer des Reichsstandes des deutschen Handwerks und seit dem 4. Mai 1933 auf ebenfalls einstimmigen Beschluß Führer des Reidisstandes des deutschen Handels; beide Reichsstände sind geschaffen aus der politischen Notwendigkeit, die mannigfaltigen, oft widerstrebenden Interessen zu vereinen und dem Handel und dem Handwerk eine Führung zu geben, die nicht in Gruppenegoismus befangen blieb, sondern ihre Arbeit nach den großen volkswirtschaftlichen Zielen ausrichtet; die Reichshandwerkswoche und der Tag des Deutschen Handels in Braunschweig legen Zeugnis von dem Aufbauwillen beider Stände ab; am 22. Juni 1933 wird Dr. von Renteln von der Vollversammlung des Deutschen Industrie- und Handelstages einstimmig zum Präsidenten des Deutschen Industrie- und Handelstages gewählt; die starke Inanspruchnahme veranlaßt ihn, den Wirtschaftsminister um Entlastung von seinen Ämtern im Handwerk und Handel zu bitten; der Führer der Deutschen Arbeitsfront und Stabsleiter der PO, Dr. Ley, vertraut ihm 1935 die Führung der Reichsbetriebsgemeinschaften Handwerk und Handel an; sowohl die NS-Hago als Parteiorganisation und die Reichsbetriebsgemeinschaften als Teile der Deutschen Arbeitsfront haben heute bereits die politische Führung des Handels und Handwerks inne.


Renz, Franz, Bundespräsident der deutschen Friseure, Präsidialmitglied des Reichsstandes des Handwerks, Berlin S 59, Fichtestraße 14.


Geboren: 17. Juni 1900 in Mainz als Sohn des Bäckers Friedrich Anton R. — Bildungsgang: 8 Jahre Volksschule; Friseurlehre. — Militärzeit: Letzter Kriegs Jahr gang; % Jahre Militärdienstzeit beim Inf.-Regt. 117; im Ersatz- Batl. im Felde. — Berufsgang u. a.: Geselle in Süd- und Nordwestdeutschland; selbständig in Alny i. Hessen; seit 1930 in der Bewegung; alle Wahlen teils als Propagandist, größtenteils als Redner mitbestritten; dreimal in den Hess. Landtag gewählt; bei der nat.-soz. Revolution Abteilungsleiter für den Mittelstand in der Gauleitung Hessen der NSDAP; zum Staatskommissar in der hess. Regierung ernannt; freiwillig durch Berufung in die Reichsführung des Handwerks ausgeschieden; Fachreferent bei der Reichsleitung der NSDAP (Abteilung NSHago in der Obersten PO). — Veröffentlichungen: Artikel über den Mittelstand, besonders über das Handwerk und den ständischen Aufbau im Handwerk, zum Teil im „V. B.“ erschienen. — Besondere Interessen: Kunst im Handwerk.





Resenberger, Karl, Dr. jur., Legationssekretär im Ausm. Amt, Berlin W 8, IVilhelmstr. <4—76.


Geboren: 12. Januar 1900 in München, demaltbayerischen Bauernadelgeschlecht Resenberger von Resenberg entstammend (Resenberg b. Iffeldorf, Bayer. Oberland). — Bildungsgang: Studium der Rechts- und Staatswissenschaften an der Universität München; Studien in Frankreich, England, Schweiz; Referendar im bayer. Justiz- und Verwaltungsdienst. — Militärzeit: Kriegsteilnehmer als Kriegsfreiwilliger beim 7. Bayer. Feld- Artl.-Regt. — Berufsgang u. a.: 1925 Eintritt in den ausw. Dienst, Attache im Ausw. Amt; Legationssekretär an der Deutschen Gesandtschaft Wien, bei der Deutschen Delegation zur Räumung der Kölner Zone, Koblenz; ‚ izekonsul bei den Generalkonsulaten Kattowitz und Genua; Legationssekretär bei der Deutschen Gesandtschaft Brüssel; Mitglied der NSDAP; Mitglied des Reichsführerstabes des BNSDJ als Beauftragter zur Bearbeitung sämtlicher organisatorischer und sachlicher fragen im Rahmen des BNSDJ, die mit dem auswärtigen Dienst Zusammenhängen. — Spe- Ualarbeitsgebiet: Ausw. Politik. — Mitglied: BNSDJ und Deutscher Beamtenbund (Arbeitsfront).





Rettelsky, Lothar, Landesbauernführer, Zugdamm, Kreis Danziger Niederung.


Geboren: 3. März 1895 in Zugdamm als Sohn des Gutsbesitzers Emil R und seiner Ehefrau Selma, geb. Schumacher; der Besitz ist väterlicherseits seit 1854, mütterlicherseits mehrere Generationen länger in der Familie. — Bildungsgang: Volksschule, dann Realgymnasium Danzig, Abitur 1913; Fahnenjunker; Juni 1914 im Feld-Artl.-Regt. Prinz August von Preußen (1. Litth.) Nr. 1; am 1. April 1919 als Oberleutnant Abschied genommen; 2 Jahre auf fremden Gütern Landwirtschaft erlernt; 1 Semester in Königsberg Landwirtschaft studiert; ab 1. April 1922 väterlichen Betrieb übernommen. ■— Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 19. Juni 1914 Leutnant, 17. September 1917 Oberleutnant; Krieg an der Front mitgemacht als Batterieoffizier; Juni 1915 bis Juni 1916 als Adjutant der Reitenden Abteilung, von Juni 1916 bis Kriegsende als Batterieführer der 1. reitenden Batterie, Feld-Artl.-Regt. Nr. 1. E. K. Lu. II.; Oldenb. Friedr.-August-Kreuz; Österr. Militärverdienstkreuz III. Kl. mit Kriegsdekoration. — Berufsgang u. a.: Politisch nicht betätigt; November 1930 in die NSDAP eingetreten; seit 27. November 1930 Ortsgruppenleiter der Ortsgruppe Zugdamm; seit Sommer 1931 landwirtschaftl. Kreisfachberater; seit 17. Juli 1933 durch die Danziger Regierung zum Landesbauernführer und seit 1. Juni 1933 zum Leiter der Danziger ländl. Genossenschaft ernannt; Führer der Danziger Bauernkammer. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Seit 1923 genossenschaftlich betätigt. — Mitglied: Ehrenmitglied des nationalsozialistischen Vereins Danziger Diplomlandwirte.


Rettig, Hermann, Ministerialdirektor im Reichsarbeitsministerium, Berlin-Zehlendorf, Breisacher Straffe ?.


Geboren: 13. September 1872 in Landau (Pfalz). — Bildungsgang: Humanistisches Gymnasium Landau; Universitäten Straßburg i. Els., Berlin, Heidelberg, München. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Hauptmann d. L. a. D. E. K. IL; W. K. m. Schw.; L. D. II. — Berufsgang u. a.: Bayer. Staatsverwaltungsdienst; seit 1907 Reichsdienst. — Veröffentlichungen: Facharbeiten. — Besondere Interessen: Kunst.


Reupke, Hans, Dr. jur., Rechtsanwalt, Berlin- Schmargendorf, Tölzer Straffe 20.


Geboren: 23. Juli 1892 in Saargmünd. — Bildungsgang: Gymnasien zu Straßburg und Altkirch (Elsaß); Studium der Rechtswissenschaft an den Universitäten Freiburg und Straßburg. — Militärzeit: 4. August 1914 Kriegsfreiwilliger; bei Ypern in französische Gefangenschaft geraten; Flucht nach Spanien. — Berufsgang u. a.: Nach dem Kriege Vollendung des Studiums in Freiburg; Referendar und Assessor in Berlin und Braunschweig; 1927 Eintritt in die Geschäftsführung des Reichsstandes der Deutschen Industrie; 1933 Abteilungsleiter; Mai 1930 Eintritt in die NSDAP; seit 1931 SA-Mann; zur Zeit Rechtsberater der SA-Brigade 25. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Rechtswissenschaft und Wirtschaftswissenschaft; 1929 „Rechtshandbuch für den deutschen Handelsverkehr mit England“ (mit Morgan); 1930 „Das Wirtschaftssystem des Faschismus“; 1931 „Der Nationalsozialismus und die Wirtschaft“. — Mitglied: BNSDJ.





Reuscli, Josef, Stabsleiter des Amtes für Beamte der Obersten Leitung der PO, Solln b. München.


Geboren: 11. Oktober 1884 in Neutershausen (Krs. Westerburg). — Bildungsgang: Kaiser- Wilhelm-Gymnasium Montabaur. ■— Militärzeit: Einj.-Freiw. III. See-Bataillon in Tsingtau (China); Offiziers-Anwärter; im Kriege II. Marine-Inf.-Regt. Flandern; Unteroffizier, Vizefeldwebel, Leutnant; schwere Verwundungen; Adjutant beim Stabe der XIV. S.-A. im Kriegsgebiet der Festung Wilhelmshaven; Berichtsoffizier, Kompagnieführer usw. — Berufsgang u. a.: Obere Postlaufbahn; Mitarbeiter d. Gauleiters Sprenger, Gau Hessen- Nassau; Ratsleitcr im Amt für Beamte der Obersten Leitung der PO; ständiger Vertreter des Amtsleiters und ständiger Vertreter des Führers des Reichsbundes der deutschen Beamten. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Beamtenpolitik u. Organisationsarbeit








Reuscli, Paul, Kgl. Pr. Kommerzienrat, Dr. ing. e. h., Dr. rer. nai. e. h., Generaldirektor der Gutehoffnungshütte, Oberhausen, Rhld.


Geboren: 9. Februar 1868 als Sohn des Kgl. Württ. Oberbergrats Hermann Reusch in Königsbronn (Württ.). — Bildungsgang: 1886 Abiturientenprüfung; 1886/89 Studium an der Technischen Hochschule in Stuttgart. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1. Oktober 1890 bis 30. September 1891 im I. Bayer. Feld-Artl.-Regt. E. K. II. am weißschwarzen Bande; Verdienst – Kreuz für Kriegshilfe; Württ. Wilhelmskreuz; Oldenb. Friedrich-August-Kreuz II. Kl. — Berufsgang u. a.: 1889/90 Ingenieur der Jenbacher Berg- und Hüttenwerke, Jenbach (Tirol); 1891/95 Ingenieur bei Ganz & Co., Budapest; 1895/1901 Oberingenieur der Witkowitzer Bergbau- und Eisenhüttenges. Witkowitz (Mähren); 1901/05 Direktor der Friedrich- Wilhelmshütte, Mülheim-Ruhr; 1905/08 Vorstandsmitglied der Gutehoffnungshütte, Oberhausen, Rheinland; 1908 Vorsitzender des Vorstandes der Gutehoffnungshütte, Oberhausen, Rheinland; Ehrensenator der Technischen Hochschulen Stuttgart und Breslau sowie der Universität Tübingen; Ehrenbürger der Technischen Hochschule Stuttgart; Ehrenbürger der früheren Stadt Sterkrade und der Gemeinde Königsbronn; Ehrenpräsident der Niederrh. Industrie- und Handelskammer Duisburg-Wesel; Ehrenvorsitzender der Nordwestl. Gruppe der Ver. der Eisen- und Stahlindustrieller und der Ver. zur Wahrung der Gemeinsamen Wirtschaftlichen Interessen in Rheinl. und Westf.; Ehrenmitglied der Ver. Deutscher Eisen- und Stahlindustrieller, Berlin.


Reuschle, W alter, Sendeleiter des Reichssenders Stuttgart, Stuttgart, Kanonenroeg 14


Geboren: 16. Dezember 1894 in Stuttgart als Sohn des Dr. C. R„ Professor der Mathematik an der Techn. Hochschule in Stuttgart, Enkel des Naturforschers Professor Dr. Gustav R. in Stuttgart. — Bildungsgang: Bis 1914 Humanistisches Gymnasium; 1919/20 drei Semester Medizinstudium in Tübingen; 1920/21 Ausbildung zum Schauspieler: 1926 Lehrdiplom Prof. E. Engels (Stimmbildung und Heilung von Stimmkrankheiten). — Militärzeil, Kriegsauszeichnungen: Im Kriege 5. August 1914 bis zum Ausbruch der Revolution 1918; 15. Januar 1915 Fahnenjunker; 19. Juli 1915 Leutnant; Rußland, Serbien, Flandern; vom 15. August 1916 bis zur Revolution Beobachter bei Fliegerabteilung (AI 250 in Flandern; 27. September 1917 und 5. Oktober 1918 als Beobachter im Luftkampf zwei feindliche Flugzeuge abgeschossen; nach Luftkämpfen siebenmal mit zerschossener Maschine Notlandungen mit schweren Brüchen; über 350 Feindflüge. E. K. I. und II.; Ritterkreuz des Kgl. Hausordens von Hohenzollern mit Schw.; Kgl. Württ. Militärverdienstorden; Ritterorden IT. des Friedrichs – Ordens mit Schw.; Kgl. Sächsischer Albrechts – Orden mit Schw.; Fliegerbeobachter-Abzeichen. — Berufsgang u. a.: Wird 1918 mit einer Kriegsbeschädigung von 30 % als charakt. Oberleutnant pensioniert; studiert in Tübingen zunächst Medizin; Freikorpskämpfer in Stuttgart und Augsburg; fliegt während der Spartakuskämpfe über München (Fliegerabteilung Freikorps Haas-Epp); wird dann Schauspieler und ist als solcher und als Spielleiter in Stuttgart, Leipzig, Königsberg, Hamburg und Dresden tätig (Faust, Tasso, Hamlet); 1927 Kaufmann infolge der immer trostloser werdenden Spielpläne der deutschen Theater; ab Februar 1952 aktiv in der NSDAP; Gaukultur- und Filmwart im Stabe der Gauleitung für Württemberg und Hohenzollern; seit der Machtergreifung am 7. März 1935 Programm- und Sendeleiter beim Süddeutdeutschen Rundfunk in Stuttgart. — Besondere Interessen: Lyrik; seit 1920 öffentliche Vortragsabende.


Reuter, Wolfgang, Generaldirektor, Dr.-Ing. e. h., Duisburg, Düsseldorfer Straße 181.


Geboren: 24. Juni 1866 in Helsingfors alsDeutscher. — Bildungsgang: Gymnasium Helsingfors; Diplom-Ingenieur des Polytechnikums Helsingfors (jetzigen Techn. Hochschule).— Kriegsauszeichnungen: E. K. am weißschwarzen Bande. — Berufsgang u. a.: 1888 Eintritt als Ingenieur bei der Firma Ludw. Stuckenholz, Wetter-Ruhr: 1896 Teilhaber der I‘ irma Ludw. Stuckenholz; 1899 alleiniger Inhaber; seit 1910 Generaldirektor der vormaligen Deutschen Maschinenfabrik A.-G., Duisburg (jetzigen Demag Aktiengesellschaft in Duisburg); Finnischer Vizekonsul; Dr.-Ing. e. h. der Technischen Hochschule Aachen; seit 1925 Vorsitzender des Vereins Deutscher Maschinenbau-Anstalten, Berlin; Mitglied der Akademie des Bauwesens, Berlin; Ehrenbürger der Technischen Hochschule Hannover und der Technischen Hochschule Stuttgart: Mitglied der Kaiser – Wilhelm – Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften und des Deutschen Museums in München; Inhaber des Goldenen Ehrenriuges des Freistaates Bayern; Präsidialmitglied des Reichsstandes der Deutschen Industrie, Berlin.





Reutlier, Fritz, Dr., Fabrikant, Präsident der Industrie- und Handelskammer Mannheim und der badischen Industrie- und Handelskammer Karlsruhe, Mannheim, Werderstraße 42.


Geboren: 1. August 1882 zu Mannheim. — Bildungsgang: Abitur; Lehre im Bankgewerbe; Auslandsreisen; Eintritt in die väterliche Firma. — Berufsgang u. a.: Nach dem Tode des Vaters (1908) und der im Februar 1919 durch Marxisten erfolgten Ermordung des älteren Bruders, Kommerzienrat Dr. Carl Reuther, Leitung der Firma Bopp & Reuther G. m. b. H., Mannheim-Waldhof, übernommen; seit 1951 offiziell Mitglied der NSDAP; nach der Machtübernahme zahlreiche Ämter, wie Präsident der Industrieund Handelskammer Mannheim, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Badischen Bank in Karlsruhe, stellv. Vorsitzender des Vereins Deutscher Ingenieure e. V., Vorsitzender des Aufsichtsrats der Badisch-Pfälzischen Luft- Hansa, Mitglied verschiedener Ausschüsse des Reichsstandes der Deutschen Industrie usw. — Spezialarbeitsgebiet: Wirtschaftsfragen. — Besondere Interessen: Musik; Besitzer des Paganini-Nachlasses und anderer wertvoller Manuskripte; Geigensammlung. — Mitglied: Theaterkuratorium; Musikalische Akademie.





Reutter, Hermann, Pianist, Komponist und Lehrer an der Hochschule für Musik Stuttgart, Stuttgart, Kriegsbergturm 41.


Geboren: 17. Juni 1900 in Stuttgart als Sohn des Fabrikanten Hermann R. — Bildungsgang: Hum. Gymnasium mit Reifeprüfung; Musikstudium bei Prof. Walter Conrovisier und Franz Tochmüller in München. — Beruf sgang u. a.: Ausgedehnte Konzertreisen im In- und Ausland; fünf Tourneen mit Sigrid Onegin in USA; Aufführungen seiner Werke auf allen großen Musikfesten der letzten acht Jahre; Mitglied des Großen Rats der Reichsmusikkammer. — Kompositionen: Orchesterund Kammermusikwerke, Lieder, Opern, Kantaten und Oratorium. — Mitglied: Allgemeiner Deutscher Musikverein; Stagma.











von Reznicek, Freiherr, Emil Nikolaus, Komponist und Dirigent, Berlin- Charlottenburg 2, Knesebeckstr. 32


Geboren: 4. Mai 1860 in Wien; naturalisiert in Preußen am 9. April 1905; Vater Josef Freiherr von R., k. k. Feldmarschalleutnant, Mutter Clarisse Fürstin Ghicka. — Bildungsgang: Juristische Studien Universität Graz in Steiermark; Konservatorium der Musik Leipzig. — Berufsgang u. a.: Hofkapellmeister in Weimar und Mannheim; artistischer Leiter des Kaiserl. Theaters und der Philharmonie in Warschau: 1909/12 I. Kapellmeister der Komischen Oper in Berlin; Hauptwerke: 12 Opern, darunter „Donna Diana“, „Till Eulenspiegel“, „Ritter Blaubart“, „Holofernes“, „Satuala“, „Spiel oder Ernst?“, „Der Gondoliere des Dogen , „Das Opfer“; 4 Symphonien, Tanz-Symphonie; 2 symphonische Dichtungen: „Schlemihl“ und „Der Sieger“; „In memoriam“, deutsches Requiem für Altund Baßsolo, gemischten Chor, Orgel und Orchester; Chamisso-Variationen für großes Orchester; „Raskolnikoff“, Ouvertür-Fantasie, 4 Ouvertüren, 4 Streichquartette, Lieder usw.; 1919/26 Professor und Lehrer an der Staatlichen Hochschule für Musik in Berlin; Mitglied und Senator der Preuß. Akademie der Künste; Berufsstand der Deutschen Komponisten, Führerrat. — Besondere Interessen: Entomologe (Schmetter lingssammlung). — Mitglied: Korrespondierendes Mitglied der Deutschen Gesellschaft zur Förderung von Wissenschaft, Kunst und Literatur in Prag.


Richter, Alfred, Gaubetriebszellenobmann und stellv. Bezirksleiter der Deutschen Arbeitsfront, Dessau, Muldstr. 1.


Geboren: 5. Juni 1895 in Dessau als Sohn des Kammermusikers Wilhelm R. — Bildungsgang: Knabenmittelschule; 2 Jahre Lehrerseminar. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1914/18 Kriegsfreiwilliger; 30. März 1919 bis 6. September 1919 beim Schützenregiment „Baltenland“ in Mitau. — Berufsgang u. a.: Tritt, ohne vorher einer Partei angehört zu haben, 1929 der NSDAP bei; wird, als Januar 1931 die NSBO gegründet wurde, Gaubetriebszellenobmann und damit dere.n Leiter; 1931 Stadtverordnetenvorsteher; 1932 Landtagsabgeordneter im Anhaltischen Landtag.











Richter, Hans, Schriftsteller und stellvertr. Reidisführer des Reichsverbandes Deutscher Schriftsteller E. V., Berlin- Zehlendorf – W est, Beerenstraße 45


Geboren: 12. Juli 1889 in Berlin als Sohn des Versicherungsdirektors Hermann R.; evangelisch. — Bildungsgang: Hum. Gymnasium in Magdeburg und Blankenburg (Harz) bis zur Primareife. — Militärzeit: 1908/12 Fähnrich und Leutnant im Inf.-Regt. Nr. 169 in Lahr i. Bad.; im Kriege bei den Regimentern Nr. 48, Nr. 20, Leib-lnf.-Regt. Nr. 8, Brandenburgische Train-Abt. Nr. 3, Kriegsbekleidungsamt Spandau; kurze Zeit im Felde in der Champagne und vor St. Quentin. •— Beruf sgang u. a.: Erlernt 1912 bei Oskar Eulitz in Lissa in Posen den Buchhandel; später Mitbesitzer der Liebelschen Buchhandlung (Militär-Verlag in Berlin); 1918/21 alleiniger Inhaber des Hans-Hermann-Richter-Verlages, Berlin; von da ab Romanschriftsteller. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Verfasser von Romanen, die sich mit industriellen und wirtschaftlichen Stoffen befassen: „Der Kanal“, „Hochofen I“, „Der Hüttenkönig“ u. a.; weiterhin von Romanen, die das Deutschtum im Ausland schildern: „Erzschlacht“ (Schweden), „Frl. Dr. Gudovius“ (Brasilien), „Die Frau zwischen Noch und Schon“ (Spanien, Algerien), „Ozeania 3000 PS“ (Argentinien); Sportromane: „4 Mädels aus einem Boot“, „Der Springer von Pontresina“ u. a. — Mitglied: Reichsverband Deutscher Schriftsteller E. V.; PEN-Club: NS Club von 1929; NSKK.


Richter, Otto, Administrator und Gemeindevorsteher, Vorsitzender des Brandenburgischen Gemeindetages, Dobberphul, Post Rufen, über Soldin-Land.


Geboren: 15. September 1900 in Marienfelde (Kr. Teltow) als Sohn des Pfarrers Ernst R und seiner Ehefrau Anna, geb. Lange. — Bildungsgang: 1906/09 Vorschule des Gymnasiums in Berlin-Steglitz; 1909/17 Kgl. Friedrich-Wilhelm-Gymnasium in Berlin bis zur Obersekunda. — Militärzeit: 1. Mai 1918 bis März 1919. — Berufsgang u. a.: Seit 1. April 1919 in der Landwirtschaft tätig; seit Januar 1925 in Dobberphul; seit 1. Januar 1930 selbständiger Administrator; 1. Oktober 1925 bis 30. September 1928 stellvertr. Gutsvorsteher; vom 1. Oktober 1928 ab Gemeindevorsteher in Dobberphul; seit 1930 Mitglied der NSDAP; Vorsitzender des Brandenburgischen Gemeindetages; Mitglied des Kreisausschusses des Kreises Königsberg (Neumark); seit 1. März 1931 Ortsgruppenleiter der NSDAP. — Besondere Interessen: Musik.











Freiherr von Richthofen, Herbert, Dr. jur., Deutscher Gesandter in Dänemark, Kopenhagen, Deutsche Gesandtschaft.


Geboren: 7. Juni 1879 in Strehlen (Schlesien) als Sohn des Kgl. Kammerherrn und Oberstleutnant a. D. Ulrich Graf Richthofen- Seichau. — Bildungsgang: Ritterakademie Brandenburg a. H.; studiert in Bonn a. Rh. und Königsberg Rechts- und Staatswissenschaften; 1903 Referendarexamen; 1904 Dr. jur. an der Universität Leipzig. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Einj.-Freiw. im Husaren-Regt. Kaiser Wilhelm I. Nr. 7; Leutnant d. Res. im 3. Garde-Ulanen-Regt.; im Felde zum Oberleutnant und Rittmeister befördert; nimmt in der 3. Garde-Infanterie- Division an den Kämpfen in Polen 1914, Karpathen und Galizien 1915 teil. E. K. I. und II.; österr. Militär-Verdienst-Kreuz. — Berufsgang: 1903 Kammergerichtsreferendar Berlin; 1904 Übertritt zum Ausw. Amt; Attache in Konstantinopel, New York, London; 1907 Legationssekretär; bis 1914 in Kalkutta, Tokio und Kairo; 27. Januar 1915 zum Legationsrat befördert; 1916 von der Front als 1. Legationsrat nach Sofia entsandt; nach dem Zusammenbruch auf Wunsch beurlaubt; nimmt nach Unterzeichnung des Friedens von Versailles den Abschied; beteiligt sich au. der Abwehr des polnischen Aufstandes in Oberschlesien; Herbst 1921 Wiedereintritt in das Ausw. Amt; 1923 Vortr. Legationsrat; später Ministerialdirigent der angelsächsischen und Orientabteilung; 1930 Gesandter in Kopenhagen. — Besondere Interessen: Geschichte und Kunst.


Rickert, Carl, Gaumart der NS- Gemeinschaft „Kraft durch Freude“, Schwerin i. Meckl., Molkereistraße 2.


Geboren: 21. März 1901 in Münster in Westfalen. — Bildungsgang: Volksschule; Oberrealschule; kaufmännische Lehre. — Berufsgang u. a.: Seit 1923 Mitglied der NSDAP; SA – Scharführer; Kreisbetriebszellenleiter; stellvertretender Gaubetriebszellenobmann. — Spezialarbeitsgebiet: Sozialpolitik














Rickert, Ludmig, Oberbürgermeister der Stadt Bonn, Bonn, Stadthaus.


Geboren: 20. Juli 1897; die Vorfahren waren Bauern in Westfalen. — Bildungsgang: Volksschule; Lehrerbildungsanstalt; Universität. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 21. Januar 1917 zum Kriegsdienst einberufen; 26. September 1917 verwundet in englische Gefangenschaft. E. K. II.; Verwundetenabzeichen. — Berufsgang u. a.: I. und II. Lehrerprüfung; Ergänzungsprüfung für das Universitäts – Studium; kaufmännische Praxis; 13 Semester Rechts- und Staatswissenschaft an der Universität Köln; 1925 1. Diplom-Prüfung; 1927 2. Diplom-Prüfung für Handelslehrer; seit 1925 Diplom-Handelslehrer an den städtischen Handelsschulen in Herne und Bonn; 1924 Studienreise nach Italien; 1926/27 in Frankreich; 1928 nach England (Studium an der Universität Cambridge); 1929 nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika; 15. März 1933 kommissarischer Oberbürgermeister; seit 1932 Kreisleiter der NSDAP für den Landkreis Bonn; Förderung des gewerblichen Mittelstandes; als erste Stadt hat Bonn ein besonderes Dezernat für Handel und Gewerbe eingerichtet. — Veröffentlichungen: Abhandlungen in Fachzeitschriften über kommunales Finanzwesen. — Mitglied: NS-Lehrerbund; NSJuristenbund; Vorstandsmitglied des Bundes Deutscher Verkehrsverbände.


Riebesell, Paul, Professor, Dr., Präsident des Reichsoerbandes der öffentlichrechtlichen Versicherung, Berlin-Zehlendorf, Seehofstraße 22.


Geboren: 9. Juni 1885 in Hamburg. — Bildungsgang: Oberrealschule vor dem Holstentor, Hamburg; studiert Mathematik und Naturwissenschaften in München und Kiel. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1907/08 Einj.-Freiw. im Kaiser-Franz-Garde-Grenadier- Regt. Nr. 2; im Kriege beim gleichen aktiven Regiment als Leutnant und Oberleutnant d. Res. E. K. I. und II.; Hamburgisches Hanseatenkreuz; Verwundetenabzeichen. — Berufsgang u. a.: 1909/16 Studienrat in Hamburg; 1916/22 Direktor des Jugendamts in Hamburg; 1923/35 Präsident der Hamburger Feuerkasse; ab 1. April 1934 Präsident des Reichsverbandes der öffentlichrechtlichen Versicherung; gleichzeitig Führer der Untergruppe öffentlich-rechtliche Versicherung in der Gruppe Versicherung (Gesetz zur Vorbereitung des organischen Aufbaues der deutschen Wirtschaft vom 27. Februar 1954); a. o. Professor der Versicherungsmathematik an der Universität Hamburg. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Versicherungsmathematik und mathematische Statistik; zahlreiche Aufsätze in Zeitschriften; ferner „Mathematik im Kriege“, „Biometrik und Variationsstatistik“, „Photogrammetrie in der Schule“, „Mathematische Statistik und Biometrik“, „Handbuch der Versicherung“. — Mitglied: Deutsche Mathematiker-Vereinigung; Vereinigung schweizerischer Versicherungsmathematiker; Vorsitzender des Ausschusses für Versicherungslehre im Deutschen Verein für Versicherungswissenschaft.


Riecke, Hans-Joachim, Staatsminister für Lippe in Detmold, Detmold.


Geboren: 20. Juni 1899 in Dresden; Vorfahren väterlicherseits Bauern. — Bildungsgang: Humanistisches Gymnasium in Berlin, Schneeberg und Leipzig; 1922/25 Universität Leipzig; 1925 Diplom-Landwirt. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1914 Kriegsfreiwilliger; 1917 Leutnant; 1920 ausgeschieden; viermal verwundet. E. K. I. und II.; Sächs. Militär-St. Heinrichs-Orden u. a. — Berufsgang u. a.: 1925/33 Landwirtschaftskammer in Münster i. W.; zuletzt Landwirtschaftsrat und Abteilungsvorsteher; 1. April bis 21. Mai 1933 Reichskommissar für SchaumburgLippe; ab 22. Mai 1933 Staatsminister für Lippe in Detmold. — Veröffentlichungen: Zahlreiche Arbeiten auf landwirtschaftlichem Gebiete.








Riehm, Eduard, Direktor der Biologischen Reichsanstalt für Land- und Forstroirtschaft, Berlin-Dahlem, Königin-Luise-Straße 19


Geboren: 28. Februar 1882 in Halle a. Saale als jüngster Sohn des Professors der Theologie Eduard R.; die Familie Riehm wird im Jahre 1592 als pfälzische Winzerfamilie in Winsingen zum ersten Male urkundlich erwähnt; ihr entstammt der kursächsische Kommissionsrat und beständige Sekretär der Leipziger ökonomischen Societät Johann Riehm (1739/1807), der als landwirtschaftlicher Schriftsteller und Begründer der Kurpfälzischen Physikalisch – ökonomischen Gesellschaft bekannt ist. —‘ Bildungsgang: Stadtgymnasium Halle a. Saale; Studium in Heidelberg und Halle (Botanik, Zoologie, Mathematik, Physik, Chemie). — Berufsgang u. a.: 1907 bei der Biologischen Reichsanstalt eingetreten; 1920 zum Regierungsrat und Mitglied bei dieser Behörde ernannt; 1927 Oberregierungsrat; 1933 Direktor; politisch: 1918 Vaterlandspartei; 1920/21 Deutschnationale Volkspartei; 1921/30 Deutschvölkische Freiheitspartei; von 1930 ab NSDAP. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Pflanzenschutz; „Krankheiten der landwirtschaftlichen Kulturpflanzen und ihre Bekämpfung“, 3. Auflage, 1927; „Das Pflanzenschutzpraktikum“, 1931; Mitarbeit am Handbuch für Pflanzenkrankheiten, „Pflanzenschutz“, herausgegeben von der DLG 1927, gemeinsam mit Oberregierungsrat Dr. Schwartz. — Mitglied: Deutscher Biologen- Verband; Vereinigung für angewandte Botanik; Verband Deutscher Pflanzenärzte.


Rienliardt, Rolf, Rechtsanwalt, Berlin- Grünewald, Königsallee 28.


Geboren: 2. Juli 1905 in Bucha i. Sa.; ev.- luth.; arischer Abstammung. — Bildungsgang: Realgymnasium bis zur Reifeprüfung; Studium der Rechtswissenschaft, Volkswirtschaft und Geschichte. — Berufsgang u. a.: Schon vor dem Abitur großes Interesse für Politik; nach der Revolte von 1918 Anschluß an die völkisch-politische Jugendbewegung (Deutschnationaler J ugendbund); Ortsgruppenleiter und in der Leitung des Landesverbandes Sachsen; hört als Student in Berlin Anfang 1923 von Hitler und verzieht im Mai 1923 von Berlin nach München; seitdem Nationalsozialist; in den Landtags- und Reichstagswahlkämpfen im April und Mai 1924 als Redner allein und zusammen mit Dr. Frick in Bayern für die NSDAP tätig; daneben Mitarbeit an nationalsozialistischen Zeitungen; seit 1928 rechtlicher Berater und Vertreter des Zentralverlags der NSDAP, Franz Eher Nachf. G. m. b. H. und vieler führender Parteigenossen; in den letzten Jahren des Kampfes um die Macht, in denen besonders der Zentralverlag mit allen seinen Verlagserscheinungen und seine Schriftleiter von dem Systemstaat und den Systemparteien aufs schwerste bekämpft wurden, Vertreter des Verlags und der Schriftleiter bei Verboten, sonstiger Verwaltungswillkür, Prozessen usw.; mehrfache Vertretung des Führers in politischen Prozessen; Mitwirkung bei der Abwehr des Verbots der SA, SS und der Hilfsorganisationen sowie der Beschlagnahme ihres Eigentums im April 1932 durch die Regierung Brüning; nach der nationalen Revolution Vertreter des Reichsleiters für die Presse, Verlagsdirektor Max Amann, im Vorsitz des Vereins Deutscher Zeitungsverleger, geschäftsführendes Vorstandsmitglied und Justitiar dieser alleinigen Standesorganisation der gesamten deutschen Zeitungsverleger; seit der Satzungsänderung im Februar 1954 ständiger Stellvertreter des Leiters des Reichsverbandes der deutschen Zeitungsverleger; Amtsleiter für die Presse; Mitglied des Präsidialrats der Reichspressekammer; Mitglied des Werberats der Deutschen Wirtschaft und Vorsitzender des I’achausschusses für Presserecht in der Akademie für Deutsches Redit. — Spezialarbeitsgebiet: Strafrecht, Verlagsrecht, Urheberrecht. — Besondere Interessen: Musik. — Mitglied: BNSDJ.


Riese, Ilansgeorg, Dr. phil., Geschäftsführer der Fachgruppe Lebensmittelindustrie im Reichsstand der Deutschen Industrie, Berlin W 30, Stübbenstraße 7.


Geboren: 16. Januar 1894 in Berlin-Schöneberg als Sohn des Major a. D. R. und dessen Ehefrau Else, geb. von Wedel. — Bildungsgang: Bis 1915 Paulsen-Realgymnasium Steglitz; Studium durch den Krieg unterbrochen, später neben dem Beruf fortgeführt; 1924 Dr. phil. (magna cum laude) an der Berliner Universität; Hauptfach Volkswirtschaftslehre. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Kriegsfreiwilliger, später Offizier. E. K. II. — Berufsgang u. a.: 1919 Helfer bei Pfarrer Wessel (Vater Horst Wessels) im Reichsbürgerrat; dann Reichswehroffizier und Schriftleiter der Zeitung der Reichswehrbrigade XV; 1920 Leiter der Presseabteilung des vorläufigen Reichswirtschaftsrats; ab 1925 Geschäftsführer der Fachgruppe Lebensmittelindustrie im Reichsstand der Deutschen Industrie; SA-Res. I. — Veröffentlichungen: „Die Neuordnung des Lehrlingswesens“ (Doktorarbeit 1924); zahlreiche wirtschaftspolitische Aufsätze in Zeitschriften und Zeitungen, insbesondere über Lage und Aussichten der Lebensmittelindustrie. — Besondere Interessen: Erziehungsfragen.





Riesen, Günter, Dr., Oberbürgermeister der Stadt Köln, Köln, Wörthstraße 24


Geboren: 25. September 1892 in Breslau als ältester Sohn des Ober- und Geheimen Regierungsrats a. D. Dr. jur. Karl R. und seiner Ehefrau Else, geb. Schroeder. — Bildungsgang: 1912 Abiturientenexamen; von 1919/23 nach Abgang aus dem aktiven Dienst der Marine neben beruflicher Tätigkeit volkswirtschaftliches und juristisches Studium; 1923 Doktor-Examen (Dr. rer. pol.). — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Tritt 1912 als Seekadett in die Kaiserliche Marine ein; 1914 vor‘ Kriegsausbruch Beförderung zum Seeoffizier; während des Krieges Torpedoboots- Kommandant und Flaggleutnant; 1919 Abgang aus dem aktiven Dienst der Marine. E. K. I. und II.; Bayer. Mil.-Verd.-Ord. m. Schw. — Berufsgang u. a.: 1. April 1919 Eintritt in die Kalker Trieur-Fabrik, Köln-Kalk; vom 1. Juli 1919 bis 1. Januar 1924 Leiter des Werkes Heumar dieser Firma; 1. Januar 1924 Eintritt in das Bankhaus A. Levy, Köln; seit Mai 1925 Prokura; Mitglied der NSDAP; in der Stadtverordneten-Versammlung vom 29. Juli 1933 einstimmig zum Oberbürgermeister der Stadt Köln gewählt. — Spezialarbeitsgebiet: Organisationsfragen der Fabrikbetriebe und Banken; Vorträge. — Besondere Interessen: Kupferstich- und Antiquitätensammlung; Jagd; Reitsport.





Rieth, Kurt, Dr. jur., Deutscher Gesandter, Deutsche Gesandtschaft Wien, Metternichgasse 5


Geboren: 28. März 1881 in Antwerpen als Sohn des Heinrich R. aus Bonn a. Rh. und seiner Ehefrau Emma, geb. Scherer, Tochter des Landgerichtspräsidenten in Aachen Jakob Scherer. — Bildungsgang: Studiert in Deutschland, England und Belgien. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Im Kriege bei der Politischen Abt. beim Generalgouverneur in Belgien, Brüssel, tätig. E. K. II.; Kriegsverdienstkreuz.














Rimarski, Walther, Dr. phil., Direktor der Chemisch- T echnischen Reichsanstalt, Berlin, Berlin-Ilalensee, Nestorstraße 11


Geboren: 17. Juli 1874 in Bialla, Kr. Johannisburg (Ostpr.); arischer Abstammung. — Bildungsgang: Gymnasium Lyck (Ostpr.); Studium des Maschineningenieurwesens an der Techn. Hochschule in Berlin; praktische Tätigkeit bei der Zeitzer Eisengießerei; Studium der Chemie und Physik an den Universitäten Königsberg i. Pr. und Berlin; 1903 Promotion zum Dr. phil. in Königsberg i. Pr. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Oberer Militärbeamter beim Königl. Militärversuchsamt; Referent für Treib- und Zündmittel und insbes. für Gasfragen auf dem Gebiet des Luftschiffbaues. E. K. II und Bayer. K.-L.-K. — Berufsgang: 1904/05 Assistent bei den Röchlingschen Eisen- und Stahlwerken (Völklingen); 1905/11 Hilfsarbeiter beim Königl. Militärversuchsamt: 1909 Zweite Hauptprüfung als Sprengstoffchemiker; 1912/21 Wissenschaftliches Mitglied des Königl Militärversudisamtes Berlin; 1921/25 Regierungsrat und Mitglied bei der Chem.-Techn. Reichsanstalt; 1925/32 Oberregierungsrat und Abteilungsvorstand der Abteilung für allgem. Chemie bei der Chem.-Techn. Reichsanstalt; seit 1.Februar 1932 Direktor der Chem.-Techn. Reichsanstalt, Berlin. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Vor dem Kriege: Treib- und Zündmittel, Gasgebiet; nach dem Kriege: Techn. Gase, insbes. Schweiß- und Schneidgase, Schädlingsbekämpfungsmittel, Sicherungen auf dem Gebiet des Azetylens und Forschungsarbeiten auf dem Gesamtgebiet des Azetylens und anderer technischer Gase; Herausgabe u. a. der „Autogenen Metallbearbeitung“, einschl. der Zeitschriften „Azetylen in Wissenschaft und Industrie“ und „Die Schmelzschweißung“; zahlreiche Veröffentlichungen. — Besondere Interessen: Malerei und Kunstgeschichte. — Mitglied: Beamtenfachschaft; Verein deutscher Chemiker; Deutsche Chemische Gesellschaft; Verein Deutscher Ingenieure (Mitglied des Hauptausschusses); Fachausschuß für Schweißtechnik; Deutscher Azetylenausschuß; Vorsitzender des Deutschen Azetylenvereins; Mitglied der Zentralaufsichtsstelle für Sprengstoff (Zauf) im Reichsarbeitsministerium; Mitglied der „Commission Permanente Internationale de l’Acetylene“ in Paris und Führer der Deutschen Delegation


Ritter, Hermann, Fabrikbesitzer, Senator a. D., Staatsrat, Bremen, Kurfürstenallee 25


Geboren: 18. Juli 1878; rein arische Abstammung; alte Juristenfamilie. — Bildungsgang: Gymnasium zu Bremen. — Militärzeit: 1897/98 Einjährig-Freiwilliger im 3. Kgl. Bayer. Feld-Artl.-Regt. „Königin Mutter“ zu München; beendet die Dienstzeit als Unteroffizier. — Berufsgang u. a.: Lehrzeit in mehreren großen Importhäusern; seit 8. Mai 1900 Alleininhaber der seit 1813 bestehenden Tabak- und Zigarrenfabrik Martin Brinkmann in Bremen; seit 1929 Vorsitzender und geschäftsführendes Mitglied des Aufsichtsrates der Martin Brinkmann A.-G. (reine Familien-Aktiengesellschaft); 1916/18 Mitglied der Bremischen Bürgerschaft; seit 1931 Präsident des Nordwestdeutschen Wirtschaftsbundes; März bis Ende September 1933 Mitglied der Bremischen nationalen Regierung als Senator für Handel und Schiffahrt; 1. Oktober 1933 Mitglied des Bremischen Staatsrats. — Spezialarbeitsgebiet: Tabakveredlung, insbesondere des deutschen Tabaks; Bau der ersten maschinellen Fermentationsanlage in Speyer, die Jetzt die größte und vorbildlichste Anlage ihrer Art in ganz Eurooa ist. — Besondere Interessen: Weltgeschichte. — Mitglied: 1915/22 Vorsitzender dtr Industrieabteilung der Bremischen Gewerbekammer, in jedem zweiten Jahr ihr Präses; 1909/18 Mitglied des Kaiserliehen Prüfungsamtes für Tabakbewertung zu Bremen; Vorstandsmitglied des Deutschen Tabakverein E. V. (Sitz Berlin); zahlreiche andere Ehrenämter innerhalb des deutschen Tabakgewerbes.


Rocli, Rudolf, G auarbeitsführer des Arbeitsgaues 10 (Niederschlesien), Görlitz, Eichendorffstr. ?.


Geboren: 14. August 1884 zu Hannover; Abstammung väterlicherseits aus Magdeburger Patrizierfamilie, mütterlicherseits aus der bekannten Familie Frhr. v. Stein. — Bildungsgang: Gymnasium, Kadettenkorps; 1904 Fähnrichexamen; tritt als Fähnrich in das Fuß-Artl.-Regt. v. Dieskau (Schles.) Nr. 6 ein; Herbst 1904 bis Sommer 1905 Kriegsschule Anklam; 18. August 1904 Leutnant. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1. Oktober 1908 bis 1. Oktober 1909 Militärtechnische Akademie bzw. Fuß-Artl.-Schießschule in Jüterbog; 1.Oktober 1910 Bataillons-Adjutant in Glogau; 1. Oktober 1913 Adjutant der 2. Artl.-Depot-Direktion in Stettin; 31. Juli 1914 Oberleutnant und Adjutant der 2. Preuß. Artl.-Brigade in Thorn; 27. Oktober 1914 Batterie-Führer im Fuß-Artl.-Regt. 7; 18. August 1915 Hauptmann; August 1916 Bataillons- Führer; Mai 1917 Bataillons-Kommandeur im Fuß-Artl.-Regt. 10; November 1919 char. Major; 31. März 1920 Abschied auf eigenen Wunsch. E. K. I. und II.; österr. Militärverdienstkreuz III. mit Kriegsdekoration. — Berufsgang u. a.: Ab 1. Oktober 1919 Landwirtschaft erlernt; vom 10. Januar 1919 bis etwa 1923 Führer der Einwohnerwehr des Kreises Oels; 1923 bis 1. Oktober 1926 Führer des Grenzschutz-Bataillons Oels; 1920 bis L Oktober 1926 Verwalter größerer Güter im Kreise Oels; 1. Oktober 1926 bis etwa 1928 rührer eines Grenzschutz – Bataillons des Grenzschutz – Infanterie – Regiments Görlitz; ab 1922 bis 1929 Mitglied des NDO (Nationalverband Deutscher Offiziere); ab 1928 in der nationalsozialistischen Bewegung tätig; sei* November 1931 Mitglied der NoDAP; seit 5. März 1932 als Kreisfachbearbeiter im Nationalsozialistischen Arbeitsdienst; seit 1. Oktober 1932 Gaufachbearbeiter ■m . Nationalsozialistischen Arbeitsdienst; Juni bis Dezember 1932 Stabsleiter des Nationalsozialistischen Arbeitsdienstes Niederschlesien; seit 18. Dezember 1932 Gau- ‘achberater und Gruppenführer des Niederschlesischen Nationalsozialistischen Arbeitsdienstes; April bis 15. Oktober 1933 Bezirksführer des Arbeitsdienstes Schlesien; ab Mitte Juni 1933 gleichzeitig Führer des Arbeitsgaues 10 (Niederschlesien). — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Arbeitsdienst, Militär; Veröffentlichungen nur über den Arbeitsdienst. — Besondere Interessen: Arbeitsdienst, Militär und Landwirtschaft; Altgermanische Funde.


Rodatz, Wilhelm Johannes, Gebietsführer, Mitglied der Reichsjugendführung, Berlin-Zehlendorf, Stubenrauchstr. 8.


Geboren: 4. Oktober 1905 in Hamburg aus einer Kaufmannsfamilie. — Bildungsgang: Oberrealschule; Kaufmann. — Berufsgang u a.: Tritt in München am 1. Januar 1928 iD die NSDAP ein (Nr. 75 022); Studentenbund; wird Ortsgruppenführer der Lüneburger NSDAP 1929 und Redner im Gau; beruflich in der väterlichen Fabrik tätig; 1930 ein Jahr beruflich in Italien, 1931/32 in Rumänien; 1932 SA-Mann in Altona; wird im Mai 1933 zur Übernahme des deutschen Jugendherbergswerkes vom Reichsjugendführer berufen. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Jugendwandern; Aufbau und Entschuldung des Jugendherbergswerkes. — Besondere Interessen: Heimatfragen.








Rode, Wilhelm, Bayer. Kammer-‚ sänger, Präsidialrat bei der Reichstheaterkammer,Intendant des Deutschen Opernhauses, Berlin- Charlottenburg, Bismardcstraße.


Geboren: 17. Februar 1887 zu Hannover; absolut arischer Abstammung. — Bildungsgang: Bürgerschule I, Lyzeum; Höhere Handelsschule; Musikstudium bei Koch-English, Hannover, später Gesangsstudium bei Kammersänger Rudolf Moest, Hannover. — Militärzeit: Militärdienst; Kriegsteilnehmer. — Berufsgang u. a.r Erster Vertreter des Heldenbariton-Faches: Sachs, Wotan, Holländer, Telramund usw.; im In- und Ausland, bei Festspielen in London, Paris, Madrid, Barcelona, Haag, Amsterdam, Rotterdam, Wien, Budapest, Prag, Berlin, Hamburg, Dresden, München usw.; erhält im August 1933 die silberne Hitler-Nadel; „Mit besonderem Stolz und besonderer Freude erfüllt es mich, daß mein Führer, unser Reichsund Volkskanzler, der wie nie ein Staatsmann zuvor unsere deutsche Kunst schützt und fördert, mich allein dreiundvierzigmal als Hans Sachs anhörte!“ — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Reformierung des deutschen Opernbetriebes; Veröffentlichungen in den Fachschriften. — Besondere Interessen: Alte Stiche, Radierungen, Holzschnitte, überhaupt Mal- u. Zeichenkunst. — Mitglied: Reichskulturkammer (Fachschaft Theater).


Rodenbücher, Alfred, SS-Oberführer, Bremischer Staatsrat, Bremen, Lothringer Str. 49.


Geboren: 29. September 1900 in Schopfheim, Kr. Lörrach i. Baden, als Sohn des Färbermeisters Josef R. — Bildungsgang: 1907/15 Volksschule in Schopfheim i. Bad.; Gewerbeschule in Schopfheim, zwecks Vorbereitung für einen technischen Beruf; da die Lehrverhältnisse sehr schlecht, mit 16 Jahren Eintritt in die Marine. — Militärzeit: 1915 als 15jähriger freiwillig zur Marine gemeldet; Oktober 1916 zur Schiffsjungendivision der Kaiserl. Marine einberufen und eingestellt; September 1918 zum Matrosen vereidigt, nachdem im April Beförderung zum Schiffsjungen- Unteroffizier erfolgt war; Torpedobootsfahrer auf der 17. Torpedoboots-Halbflottille, Torpedoboot „V. 80“; dann Scapa Flow; vorläufige Reichsmarine, dann Reichsmarine: Kreuzer „Berlin“, Linienschiff „Hannover“; Landtruppenteile, Schiffsstammdivision der Ostsee-M. A. A. Pillau, S. D. O. Stralsund; zuletzt Schiffsartillerieschule in Kiel; seit 1925 Oberfeldwebel (Oberbootsmann); 25. September 1930 aus der Wehrmacht ausgeschieden. — Berufsgang u. a.: Angestellter bei Einstellungsbehörde der S. D. O.; nach dem Ausscheiden aus der Marine Eintritt in die NSDAP; als Angestellter bei der Marine gleichzeitig SS-Führer in Schleswig-Holstein; 19. September 1931 mit der Führung einer SSStandarte beauftragt; 18. Oktober 1931 zum SS-Standartenführer befördert; Juli 1932 Abschnittsführer des SS-Abschnitts XIV.; 8. Oktober 1932 zum SS-Oberführer und Führer des SS-Abschnitts XIV befördert; seit dieser Zeit SS-Oberführer; 27. September 1933 Ernennung zum Bremischen Staatsrat.


Rübe, Ludwig, Reichsbahndirektor und Abteilungsleiter in der Hauptoerroaltung der Deutschen Reichsbahn- Gesellschaft, Berlin-Steglitz, Beymestrafle 9.


Geboren: 18. April 1880 in Bremen. — Bildungsgang: Studium des Bauingenieurwesens an den Technischen Hochschulen München und Hannover. — Berufsgang u. a.: 1905 Regierungsbauführer der Preuß. Staatseisenbahnverwaltung in Königsberg i. Pr.; nach Ablegung der Regierungsbaumeisterprüfung bei der Eisenbahndirektion Breslau im Neubaudezernat und als Hilfsarbeiter beim Betriebsamt 1 beschäftigt; nach Kriegsausbruch bis 1. Dezember 1917 Verwaltung des Betriebsamts 1 Breslau, dessen Vorstand im Feldeisenbahndienst Verwendung fand; Hilfsarbeiter im Ministerium der öffentlichen Arbeiten; zunächst in der Bauabteilung, dann in der Betriebsabteilung tätig; 1921 bis März 1926 Verwaltung des Eisenbahnbetriebsamts 1 in Nordhausen: 1924 Reichsbahnoberrat; 1926 Berufung als Finanzreferent in die Hauptverwaltung; zu dem Arbeitsgebiet gehört die Wirtschaftsführung für die Geräte, Betriebsstoffe, für die Unterhaltung und Erneuerung der baulichen Anlagen und die Vermögensrechnung; Februar 1927 Reichsbahndirektor; ab September 1933 Leiter der Bauabteilung der Hauptverwaltung. — Veröffentlichungen: Abhandlung über die Investierungspolitik der Reichsbahn und verschiedene Aufsätze über finanztechnische Themen. — Mitglied: Verein für Eisenbahnkunde, Berlin.


Röchling, Hermann, Hüttenbesitzer, Kommerzienrat, Dr. rer. pol. h. c., Dr. ing. e. h., Völklingen (Saar), Richardstraße 5.


Geboren: 12. November 1872 in Saarbrücken als Sohn des Geh. Kommerzienrats Carl R. und dessen Ehefrau Alwine, geb. Vopelius. — Bildungsgang: Erhält nach Besuch des Ludwig- Gymnasiums in Saarbrücken seine praktische Ausbildung bei den Firmen Ilseder Hütte, Peiner Walzwerk und der Friedrich- Wilhelm-Hütte in Mülheim a. Ruhr und studiert Hüttenwesen, Bergbau und Volkswirtschaft auf den Universitäten Heidelberg und Berlin, auf der Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg, der Bergakademie und der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin; Studienreisen nach Amerika, Skandinavien und Balkan. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Dient von 1895 bis 1896 beim Dragoner- Regt. Generalfeldmarschall Prinz Leopold von Bayern (Westf.) Nr. 7 in Saarbrücken; wird am 27. Januar 1914 Rittmeister d. Res.; macht den Krieg mit bis Sommer 1915; wird dann beurlaubt. E. K. I. und II.; Bayer. Offizierverdienstkreuz IV. Kl. mit Schwertern; Landwehrdienstauszeichnung; Türk. Eiserner Halbmond; Verdienstkreuz für Kriegshilfe; Bayer. Ehrenkreuz zum Michaelsorden III. Kl. — Berufsgang u. a.: Technischer Leiter der industriellen Unternehmungen des Röchling – Konzerns; bis zum Umsturz des Jahres 1918 politisch nicht hervorgetreten; als um diese Zeit die Annexionsbestrebungen Frankreichs auf das Saargebiet zu Tage traten, hat er im Verein mit anderen Männern des Saargebietes dort das Deutschtum verteidigt; er gehört dem Landesrat des Saargebietes seit dessen Bestehen an und war bis auf wenige Ausnahmen Mitglied aller Delegationen, die das Saargebiet in der zurückliegenden Zeit zum Völkerbund entsandte; Ehrenmitglied des Vereins deutscher Ingenieure; Mitglied des Ausschusses für allgemeine Wirtschaftspolitik beim Reichsstand der deutschen Industrie; Mitglied des Vorstandes des Vereins deutscher Eisenhüttenleute; Mitglied des Kuratoriums der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft für Züchtungsforschung, Müncheberg; Vorsitzender des Vorstandsrates des Deutschen Museums, München; Senator der Deutschen Akademie, München.


Röer, Otto, Landeshauptmann, Kiel, Niemannsweg ?8.


Geboren: 14. September 1881 in Gandersheim. — Bildungsgang: 1900 Abiturientenexamen; 1905 Referendarexamen; 1909 Assessorexamen. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1915/18 als Kompagnie- bzw. Bataillonsführer im Res.-Inf.-Regt. 68; Hauptmann d. Res. E. K. I. und II.; Rettungsmedaille am Bande. — Berufsgang u. a.: 1914 Landesrat; 1924 Erster Landesrat; 1932 Landeshauptmann. ■— Mitglied: Reichsbund der Deutschen Beamten; BNSDJ.


Römer, Wilhelm, Dr. jur., Rechtsanwalt und Notar, Hagen i. Westf., Bahnhofstraße 28.


Geboren: 12. Juli 1900 in Hagen i. Westf. — Bildungsgang: Volksschule, 2. städt. Gymnasium in Hagen; Universitäten Jena, Innsbruck, Münster, Erlangen. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Mai 1919 bis 51. Dezember 1919 Westf. Freiwilligen-Korps Lichtschlag; 1920 Teilnahme an den Kämpfen im Ruhrgebiet im Verbände der Akademischen Wehr Münster; 1921 Teilnahme an den Kämpfen in Oberschlesien; 1925 Teilnahme am passiven Widerstand im Ruhrgebiet unter Hauptmann a. D. von Pfeffer. Schlesischer Adler II. — Berufsgang u. a.: November 1924 Referendarexamen; März 1928 Dr. jur.; November 1928 Assessorexamen; Stadtverordneter in Hagen i. Westf.; Mitglied des Reichstags; Vorsitzender des Vorstandes der Anwaltskammer beim Oberlandesgericht in Hamm; Gauführer des Bundes Nationalsozialistischer Deutscher Juristen, Gau Oberlandesgericht Hamm; Gauführer des Bundes Nationalsozialistischer Deutscher Juristen, Gau Ausland; Gaurechtsstellenleiter der NSDAP, Gau Westfalen-Süd; 1933 Mitglied des Preuß. Landtags. — Veröffentlichungen: Mitarbeiter nationalsozialistischer Zeitungen.


Rößler, Richard Albin, Dipl.-Landmirt, Hauptabteilungsleiter III der Landesbauernschaft Sachsen, Verbandsdirektor, Dresden-Weißer Hirsch, Straußstraße 5b.


Geboren: 15. Februar 1889 zu Rennersdorf (Ah. Pirna). — Bildungsgang: Volksschule, Realgymnasium; Land- und Volkswirtschaftsstudium auf der Universität Halle. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1910 Einj.- Freiw.; 1914/18 Teilnehmer als Frontsoldat am Weltkrieg, 2 Jahre als Bataillons-, 2 Jahre als Regiments-Adjutant, Oberleutnant d. Res a. D. E. K. I. und II.; Hamburger Hanseatenkreuz. — Berufsgang u. a.: Nach dem Studium auf der Universität Halle von 1919 bis 1921 Ausbildung im landwirtschaftlichen Genossenschaftswesen beim Landwirtschaftlichen Genossenschaftsverband in Halle; bis 1926 Abteilungsvorsteher bei der SchleswigHolsteinischen landwirtschaftlichen Hauptgenossenschaft. Kiel; von da als Geschäftsführer bei größeren landwirtschaftlichen Genossenschaften im Freistaat Sachsen tätig; nimmt im März 1935 die Stelle des Generalsekretärs beim Verband der landwirtschaftlichen Genossenschaften im Freistaat Sachsen in Dresden vorübergehend an und wird dann zum geschäftsführenden Direktor dieses Verbandes sowie zum Hauptabteilungsleiter III der Landesbauernschaft Sachsen ernannt; seit 1923 im völkisch-sozialen Block politisch tätig; seit 1930 verschiedene Amtsposten in der NSDAP. — Spezialarbeitsgebiet: Landwirtschaftliches Genossenschaftswesen. — Mitglied: Reichsbund deutscher Diplomlandwirte.


Röver, Carl, Reichsstatthalter in Oldenburg und Bremen, Gauleiter der NSDAP Gau W eser-Ems, Oldenburg i. O., Adolf-Hitler-Haus.


Geboren: 12. Februar 1889 in Lemwerder (Old.); evangelisch. — Bildungsgang: Bürgeri. Mittelschule; dann kaufmännisch ausgebildet (Spedition und Schiffahrt). — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Im Felde als Ersatzreservist beim Regt. Nr. 233; an der Front zum etatsm.Unteroffizier befördert; von Mitte 1916 bis 9. Nov. 1918 in der Propaganda-Abt. der Obersten Heeresltg. — Berufsgang u. a.: Drei Jahre in einem Bremer Kaffee-Importund Exportunternehmen als Korrespondent tätig; 1911/13 in der ehemals deutschen Kolonie Kamerun im Faktoreibetrieb; seit 1914 selbständ. Kaufmann in Oldenburg; gleich nach der Revolution für die Erneuerung des deutschen Vaterlandes eingetreten; seit Anfang 1923 Nationalsozialist; 1. Oktober 1928 von Adolf Hitler als Gauleiter im Wahlkreis Weser-Ems eingesetzt; seit 1924 Mitglied des Stadtrats Oldenburg; Mai 1928 Abgeordneter des Old. Landtags; 16. Juni 1932 Ministerpräsident des Freistaats Oldenburg; seit der 5. Wahlperiode 1930 M. d. R.; am 5. Mai 1933 vom Führer zum Reichsstatthalter in Oldenburg und Bremen ernannt.





Rolide, Paul, Kaufmann, Präsident des Reichsoerbandes des Deutschen Groß- und Überseehandels e. V., Berlin W 9, Belleouestraße 6a.


Geboren: 2. Juli 1878 in Magdeburg; arischer Abstammung. — Bildungsgang: Realgymnasium. ■— Berufsgang u. a.: Inhaber der Firma Otto Mansfeld & Co. seit dem Jahre 1902. — Spezialarbeitsgebiet: Stahl und Masdiinen. — Mitglied: Werberat der Deutschen Wirtschaft, ferner Aufsichtsratsmitglied, teils Vorsitzender, bei 15 Firmen.


Rolide, Walter, Dr. jur., Polizeipräsident, Verroaltungsbeamter, Gera, Viktoriastraße 4


Geboren: 9. März 1893 in Kahla (Thür.) als Sohn des Kaufmanns August Friedrich Ludwig Wilhelm R. und dessen Ehefrau Hedwig, geb. Hempel; die Vorfahren väterlicher- und mütterlicherseits waren Flandwerker und betrieben nebenbei eine kleine Landwirtschaft. — Bildungsgang: Volksschule und Mittelschule in Kahla; Friedrich-Gymnasium in Altenburg; studiert 1912/14 Jura u. Nationalökonomie in Jena und Berlin, 1918 in Jena.— Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 24. August 1914 als Kriegsfreiwilliger beim Ers.-Batl. Inf.-Regt. 153 in Altenburg, Neuformation III/231; am 1. September 1914 zum Res.-Inf.- Regt. 12/231; Feldzug gegen Rußland; am 3. November 1914 schwer verwundet bei Skomenten und in russische Kriegsgefangenschaft geraten; im Lazarett in Wilna und Moskau, im Gefangenenlager in Barnaul und Omsk in Sibirien; Flucht aus Sibirien im Mai 1918; nach Quarantäne in Warschau zum 1. Ers.-Batl. Inf.-Regt. 79 in Hildesheim versetzt; am 31. Dezember 1918 als Gefreiter entlassen. — Berufsgang u. a.: 1918 1. jurist. Staatsprüfung am Oberlandesgericht Jena; 1919 Dr. jur. (magna cum laude) Universität Jena; 1921 2. jurist. Staatsprüfung am Oberlandesgericht Jena; Gerichtsassessor am Thür. Wirtscnaftsministerium in Weimar; 1922 Regierungsassessor, 1923 Regierungsrat; jurist. Referent für landwirtschaftliche Angelegenheiten, Referent für Jagd und Fischerei sowie für Grundstückszusammenlegungen (Abschluß des Staatsvertrages mit Preußen vom 5. Dezember 1925, Gesetzsammlung für Thüringen, Seite 290); Einrichtung der thür. Kulturbauverwaltung; Juni 1930 vom Thür. Innenminister Dr. Frick beauftragt mit der Einrichtung der staatl. Polizei in Gotha; 1. Juli 1930 bis 31. Juli 1931 Polizeidirektor in Gotha; 1. August 1931 bis 30. September 1932 Polizeidirektor in Weimar; seit 1. Oktober 1932 Polizeidirektor in Gera; seit 3. April 1935 Polizeipräsident in Gera; vom 11. März bis 7. April 1933 Staatsbeauftragter für die Stadt Gera; Mitglied der NSDAP und NSVolkswohlfahrt; Rechtsberater im Stabe der 47. SS-Standarte; Führer der Flieger-Ortsgruppe Gera des Deutschen Luftsportverbandes. — Veröffentlichungen: „Das Wirksamwerden der verkörperten Willenserklärung“ (ein Beitrag zur Dogmengeschichte des Zugangsbegriffs). — Besondere Interessen: Ferienstudienreisen nach Skandinavien und Dänemark .Österreich-Ungarn, Balkan, Ägypten, Italien, Schweiz. Frankreich. — Mitglied: BNSDJ.


Rombach, Wolfram, Dr. jur., Oberbürgermeister, Kreisleiter der NSDAP, Offenburg (Bad.), Adolf-Hitler- Straße 48.


Geboren: 13. Januar 1897 in Offenburg als Sohn des Rechts- und Fiskalanwalts Dr.Hermann R. und dessen Ehefrau Lina, geb. Bumiller. — Bildungsgang: Volksschule und Gymnasium Offenburg; Universitäten Straßburg, Freiburg, Berlin, Kiel, Heidelberg. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Kriegsfreiwilliger. E. K. IL; Bad. Verdienstmedaille; Verwundetenabzeichen. — Berufsgang u. a.: Nach Rückkehr aus dem Felde und nach Beendigung des Studiums von Januar 1924 bis 17. Januar 1934 Rechtsanwalt; 1925/28 Deutschvölkische Freiheitspartei; 21. Dezember 1928 Eintritt in die NSDAP; 1. Mitglied des Bundes Nationalsozialistischer Deutscher Juristen in Südwestdeutschland (Mitgliedsnummer 78); Gauredner der NSDAP; seit 1. Juli 1930 Kreisleiter der NSDAP; November 1930 bis März 1933 Stadtrat; seit Mai 1935 Vorsitzender des Kreises Offenburg (Verwaltungsbezirk); Bezirksobmann des BNSDJ; Mitglied des Beirats des Landeskommissärs; seit 17. Januar 1934 Oberbürgermeister von Offenburg; Bezirksvorsitzender des Bad. Gemeindetages. — Spezialarbeitsgebiet: Internationales Steuerrecht. — Mitglied: Aufsichtsrat der Mittelbadischen Eisenbahngesellschaft und des Elektrizitätswerks Mittelbaden (ehrenamtlich).





Rompf, Reinhold, Landwirt und Müller, Hauptabteilungsleiter IV der Landesbauernschaft Kurhessen, Dienstl.: Kassel, Weißenburgstr. 12.


Geboren: 14. Januar 1902 in Niedermöllrich (Kr. Melsungen, Kurhessen).— Bildungsgang: Einj.-Freiw.-Reife; Seminar für Landwirte.— Militärzeit: Zuerst Jäger; später Offizier in der Brigade Ehrhardt bzw. Bund Wicking; Zeitfreiwilliger bei der Reichswehr; Mitglied des österr. Heimatschutzes; Mitbegründer u. Hundertschaftsführer der österr. Bauernwehren; Mitglied der Landesleitung dortselbst. Ehrhardt-Verdienstmedaille. — Beruf s- Saßg u. a.: Praxis im In- und Ausland; nach Rückkehr nach Deutschland Eintritt in die Pajtei und SA; SA-Truppführer; seit l.März. 1932 landwirtschaftlicher Kreisfachberater; seit 1. Oktober 1933 Landeshauptabteilungsleiter IV der Landesbauernschaft Kurhessen. — Spezialarbeitsgebiet: Reichsnährstand (Getreide und Mühlen).








Roosen, Berend, Polizeipräsident, Halle a. d. S., Dreyhauptstr. 2.


Geboren: 17. Februar 1873 in Hamburg aus einer seit 1500 aus Holland eingewanderten Hamburger Patrizier- und Reederfamilie. — Bildungsgang: Wilhelm – Gymnasium Hamburg; Kadettenkorps Bensberg und Groß- Lichterfelde. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1891 P.-Fähnrich; 1892 Sek.-Leutnant im Königs-Inf.-Regt. 145; 1897/1901 Adjutant; 1902/05 Kriegsakademie; 1905/07 Feldzug Deutsch-Südwestafrika (Generalstab und Reiter-Regt.); 1908 Hauptmann (m. Patent 1906) im Königs-Inf.-Regt. 145; 1910 Hauptmann im Garde – Grenadier – Regt. 5; 1912/14 Lehrer an dem Militär-Reit-Institut Hannover; 1914/17 Major und Bataillons- Kommandeur im Garde-Grenadier-Regt. 5; 1917/18 Regiments-Kommandeur des Res.- Inf.-Regt. 93; bis 1. Oktober 1920 Reichswehr; ausgescnieden als Oberstleutnant a. D. Pour le merite; E. K. I. und II.; Kriegsorden mit Schwertern; Hohenzollern – Hausorden mit Schwertern; Hanseaten – Kreuz; österr. Kriegsverdienstkreuz. — Berufsgang u. a.: Von Januar 1919 ab Kämpfe in Berlin unter Oberst Reinhard; stellt am 1. Januar 1920 die Einwohnerwehren in der Provinz Brandenburg auf; bis zum 1. April 1921 Oberkreisrat beim Oberpräsidium der Provinz Brandenburg; 1. April 1921 Polizei-Oberstwachtmeister in Erfurt, Bekämpfung der Unruhen in Mitteldeutschland; 1. Juli 1925 Polizeioberst und Kommandeur der ausbewiesenen Schutzpolizei im Ruhrgebiet, Abt. Sauerland (Altena); vom November 1923 ab Polizeioberst und Kommandeur der Schutzpolizei Königsberg i. Pr.; wird aus politischen Gründen durch den damaligen Minister Grzesinski unter persönlicher Brüskierung vor der Schutzpolizei seiner Stellung enthoben und 1. April 1928 verabschiedet; am 17. Februar 1933 durch Ministerpräsident Göring als Polizeipräsident von Halle wieder angestellt.


Roselius, Ludwig, Dr. h. c., Kaufmann, Kgl. Bulgarischer Generalkonsul, Bremen, Bleidierstraße 25.


Geboren: 2. Juni 1874 in Bremen; rein arisch; Stammbaum väterlicherseits bis 1530, mütterlicherseits alteingesessene Familie Rastede i. O. vor 1500. — Bildungsgang: Realschule Bremen; Handelsschule Hannover. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1893/94 Militärdienst beim Inf.-Regt. 75; 1914/18 Kriegstätigkeit im Auslande (Sondermissionen zur Durchführung der Propaganda für die Mittelmächte, u. a. Errichtung der Agentia Romana Germana, Bukarest) und Frontdienst beim Inf.-Regt. 20. E. K. II.; Bremer Hanseatenkreuz; Friedrich – August – Kreuz II.; Kriegsverdienstkreuz von Lippe; Rote Kreuzmedaille III.; Kriegsverdienstkreuz von Bulgarien; Halbmond der Türkei. — Berufsgang u. a.: 1890/93 Lehrjahre Hannover; 1894 bis 1901 Prokurist Roselius & Co.; 1901 Inhaber von Roselius & Co.; gründliche Umorganisation der Firma und wesentliche Erweiterung durch Errichtung von Zweigniederlassungen in Hamburg, London, Amsterdam und Wien; Erfindungen für Kaffeeröst- und -reinigungsmaschinen; 1906 Kaffee Hag gegründet; 1919/33 Wiederaufbau der Kaffee Hag im In- und Auslande; Neugründungen: Maschinenfabrik Bremen, Wissenschaftliche Betriebsführung G.m.b.H., Omeisan G. m. b. H., Bremen-Amerika-Bank A.-G., Angelsachsen-Verlag G. m. b. H., Bremer Kunstschau, Bremer Werkschau G. m. b. H. und Handweberei Hohenhagen G. m. b. H.; Förderung der Exportinteressen durdi Ausbau der G. A. von Halem Export- und Verlagsbuchhandlung A.-G., Unterstützung der Luftfahrt durch Mitarbeit bei der Fokke- Wulf Flugzeugbau A.-G.; Vorsitz des Verwaltungsrates der Zweigstellen des Ausw. Amtes für Außenhandel und Mitglied des Prüfungsausschusses für die diplomatische Konsulats – Abschlußprüfung der Anwärter im auswärtigen Dienst. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Nahrungsmittelchemie, Propaganda und Organisation, Nordische Vorgeschichte, Kunstgeschichte, Auslandspolitik; erschienen sind Bücher gegen die Zwangswirtschaft. Reden und Schriften zur Böttcherstraße, Briefe und Schriften zu Deutschlands Erneuerung; ferner haben zahlreiche Artikel aus den einzelnen Spezialarbeitsgebieten Veröffentlichung gefunden; allgemein bekannt sind die Veröffentlichungen „Neue Wege zur Rettung“, die Geld und Wirtschaft zum Gegenstand haben und als Roselius-Plan gekennzeichnet worden sind; Mitglied der Handelskammer Bremen; Deutsche Handelskammer in der Schweiz; Deutsche Akademie, München; Akademie für Deutsches Recht; Werberat der Deutschen Wirtschaft; Außenhandelsrat; Deutsches Auslandsinstitut, Stuttgart; Nationalsozialistische Reichsfachschaft deutscher Werbefachleute. — Besondere Interessen: Förderung der Kunst, der Wissenschaft, des Sports und des Fremdenverkehrs durch Wiederaufbau der Böttcherstraße in Bremen und in Verbindung damit die Errichtung von kunstgewerblichen Handwerkerstuben; einer Werk- und Kunstschau in Bremen und Worpswede für Ausstellungszwecke; Aufstellung der Paula- Becker – Modersohn – Sammlung; Einrichtung des Roselius-Hauses für niederdeutsche Kunst- und Einrichtungsgegenstände von der Gotik bis zum Barock; Aufstellung der Friesenbücherei und der Kossinna-Bibliothek; Sammlung der vorgeschichtlichen Schau „Väterkunde“; Bau des Hauses Atlantis und Stiftung des Instituts für Gesundheit und Leistung; Gründung der „Deutschen Stunde für Unterhaltung und Belehrung in Berlin“, die die gesamten Vorarbeiten für die Einführung des Unterhaltungsrundfunk geleistet und die Sendegesellschaften ins Leben gerufen hat.


Rosenberg, Alfred, Reichsleiter der NSDAP, Beauftragter des Führers zur Überwachung der weltanschaulichen Erziehung der NS-Bewegung, Berlin IP 55, Margaretenstr. t?.


Geboren: 12. Januar 1893 zu Reval aus baltischer Kaufmanns- und Handwerkerfamilie. — Bildungsgang: Bis 1910 Oberrealschule zu Reval. — Berufsgang u. a.: Studiert ab 1910 Architektur an der Technischen Hochschule zu Riga; nach ihrer Überführung in Moskau; beendet im Januar 1918 das Studium mit dem Diplom 1. Grades; Rückkehr nach Reval; im November 1918 erster Vortrag über die Judenfrage; reist dann nach Deutschland, um aufklärend über den Bolschewismus zu wirken; 1919 Zusammenarbeit mit Dietrich Eckart; Bekanntschaft mit Adolf Hitler; ab 1921 Schriftleiter des „Völkischen Beobachters“ bis heute; Schriftleiter der NS-Monatshefte; 1930 Reichstagsabgeordneter und Vertreter der Außenpolitik der Bewegung; 1931 diplomatische Reisen nach London; 1932/33 nach Rom und London; ab April 1933 Leiter des Außenpolitischen Amtes der NSDAP; dann zum Reichsleiter ernannt; Januar 1934 überträgt ihm der Führer die Überwachung der weltanschaulichen Erziehung der NSDAP, der Deutschen Arbeitsfront und aller gleichgeschalteten Verbände; ist einer der ältesten Vorkämpfer der Bewegung (1919); Teilnehmer des Marsches nach Koburg und des Marsches zur Feldherrnhalle; Mitglied der Akademie für Deutsches Recht. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Außenpolitik, Weltanschauungsfragen; verfaßt als erste Schrift der Bewegung „Wesen, Grundsätze und Ziele der NSDAP“; von rund 16 Schriften sind weiter folgende hervorzuheben: „Freimaurerische Weltpolitik“, „H. St. Chamberlain“, „Wesensgefüge des Nationalsozialismus“, „Der Mythus des 20. Jahrhunderts“ (Aufl. 145 00Ö), „Blut und Ehre“.


von Rosenberg, Frederic Hans, Deutscher Botschafter in der Türkei, Ankara.


Geboren: 26. Dezember 1874 in Berlin als Sohn des Generalmajors Johann von R. und seiner Ehefrau Amy, geb. Brook. — Bildungsgang: Wilhelms-Gymnasium Königsberg i. Pr.; 1894 Abitur; Studium an den Universitäten Bonn, Genf, Berlin. — Militärzeit: 1897/98 beim Dragoner-Regt. Frhr. von Manteuffel (Rhein.) Nr. 5; Rittmeister d. Res. dieses Regiments. — Berufsgang u. a.: 1897 Referendar; 1903 Gerichtsassessor und Eintritt in das Auswärtige Amt; 1905/06 Vizekonsul beim Generalkonsulat Antwerpen; 1906/18 Hilfsarbeiter, später Vortragender Rat im Auswärtigen Amt; 1920/22 Gesandter in Wien; Januar/November 1922 Gesandter in Kopenhagen; November 1922 bis August 1923 Reichsminister des Auswärtigen; Mai 1924 bis Oktober 1933 Gesandter in Stockholm; jetzt Deutscher Botschafter in der Türkei. — Besondere Interessen: Landwirtschaft.








Roser, Max, Dr. jur., Geh. Regierungsrat, Präsident der Reichsbahndirektion Karlsruhe


Geboren: 16. September 1880 in Tüllingen (Baden) als Sohn des späteren Oberreallehrers Philipp R. — Bildungsgang: Gymnasien in Baden-Baden und Heidelberg; juristisches Studium an der Universität Heidelberg; im Frühjahr 1903 Referendar u. Promotion zum Dr. jur.; Frühjahr 1907 Gerichtsassessor. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Von 1914 bis 1918 im Feldeisenbahndienst; Ende 1918 bis Mai 1919 bei Waffenstillstandskommission in Spa. E. K. II. und Ritterkreuz I. m. Schw. des Ordens vom Zähr. Löwen. — Berufsgang u. a.: Als Gerichtsassessor im Jahre 1907 zur Generaldirektion der Bad. Staatseisenbahnen in Karlsruhe einberufen; im August 1914 daselbst zum Regierungsrat u. Kollegialmitglied ernannt; im November 1919 zum Geh. Regierungsrat und Vortr. Rat im Reichsverkehrsministerium in Berlin befördert; vom Oktober 1924 an Reichsbahndirektor und Mitglied der Hauptverwaltung der Deutschen Reichsbahn in Berlin; ab 1. August 1925 Präsident der Reichsbahndirektion Frankfurt a. M. und seit 15. Juli 1933 Präsident der Reichsbahndirektion Karlsruhe. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Kommentar über Reichsbahnbeamtenrecht.


Roth, Albert, Landmirt, Landeshauptabteilungsleiter 1 beim Reichsnährstand, Liedolsheim (Baden).


Geboren: 10. September 1893 in Liedolsheim (Baden). — Bildungsgang: Volksschule. — Militärzeit: Kriegsteilnehmer im Fuß-Artl.- Regt. 14 Straßburg; Sommeschlacht 1916 verschüttet, Gasvergiftung. — Berufsgang u. a.: Völkischer Schutz- und Trutzbund; 1923 Mitglied der NSDAP (Mitgliedsnummer 28199); Reichsredner der NSDAP, Ortsgruppenleiter, Kreisleiter; Reichstagsabgeordneter; Landeshauptabteilungsleiter I beim Reichsnährstand. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Propagandist für die nationalsozialistische Weltanschauung; Bauernschulung.











Rothenberger, Curt Ferdinand, Dr. jur., Senator d. Landesjustizoermaltung Hamburg, Hamburg 36, Welckerstrafle 9


Geboren: 30. Juni 1896 zu Cuxhaven als Sohn des Zollamtmanns i. R. Andreas R. — Bildungsgang: Vorschule, Wilhelm-Gymnasium zu Hamburg; Studium der Rechte an den Universitäten Berlin, Kiel und Hamburg. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Vom 21. Juni 1915 bis Kriegsende bei der Feldartillerie bzw. beim Schallmeßtrujy) 3; Leutnant d. Res. der Feldart. E. K. I. und II.; Hamburger Hanseatenkreuz. — Berufsgang u. a.: 1920 erste juristische Prüfung zu Hamburg; 1922 zweite juristische Prüfung zu Hamburg; Assessor; 1925 Richter beim Landgericht; 1927 Regierungsrat bei der Senatskommission für die Justizverwaltung; 1929 Oberregierungsrat bei der Gesundheitsbehörde; 1931 Oberregierungsrat bei der Landesjustizverwaltung; 1931 Landgerichtsdirektor; 8. März 1933 Senator, Mitglied der Landesregierung und Führer der Landesjustizverwaltung; Mitglied der Akademie für Deutsches Recht. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Bürgerliches Recht, Zivilprozeß, Handelsrecht, Staats- und Verwaltungsrecht und Beamtenrecht. — Mitglied: BNSDJ; Reichsbund der Deutschen Beamten.


Rothenliäuslcr, Anton, Stadtrat, Geschäftsführer d. Kriegsopferamts b. d. Obersten Leitung d. PO der NSDAP, München, Aiblingerstraße 8


Geboren: 18. Juni 1892 in Friedberg (Württ.). — Bildungsgang: Volksschule, Gymnasium. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Dezember 1914 bis Ende 1918 im Felde; dann bei württ. Regierungstruppen während der Unruhen in Württemberg; in Bayern Bekämpfung und Erledigung der Räteregierung; sodann Baltikum bis zum Zusammenbruch; Kapp-Putsch in Oberschlesien; zuletzt Ruhrputsch im Ruhrgebiet; dort im Kampf gegen Spartakisten verwundet. E. K. II.; Württ. Silb. Verd.-Medaille; Baltenkreuz; Malteserkreuz; Verwundetenabzeichen. — Berufsgang u. a.: Herbst 1920 bis Ende 1926 kaufmännische Tätigkeit; dann fünf Jahre an Kriegsleiden schwer krank; Sommer 1951 NSDAP; in der Ortsgruppe München 14 tätig als Amtswalter; August 1932 in den Gau München-Oberbayern als Gaufachberater für Kriegsbeschädigte berufen; Frühjahr 1933 Stadtrat und Gauobmann der damaligen Hauptabteilung IX (des heutigen Kriegsopferamts); Frühjahr, Sommer, Herbst 1933 Aufbau der Organisation der NSKOV in der südlichen Hälfte Bayerns. — Mitglied: Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Schadenverhütung e. V.





Ruberg, Bernhard, Leiter des „Verband Reichsdeutscher Vereine im Ausland“, Berlin W 9, Lenne str a [le 5.


Geboren: 12. August 1897 zu Wiesbaden. — Bildungsgang: Kgl. Realgymnasium Wiesbaden (Anfang 1915 Reifeprüfung von der Front aus). — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1914 als Kriegsfreiwilliger zum Pionier-Regt. 20; November 1914 bis November 1918 an der Westfront; Januar bis Dezember 1919 in Kurland; Leutnant d. Res.; viermal verwundet; als Führer der Pioniere beim Sturm auf Fort Vaux im amtlichen Heeresbericht vom 7. Juni 1916 genannt. E. K. I. und II.; Ritter des Kgl. Hausordens von Hohenzollern mit Krone und Schwertern und andere. — Berufsgang u. a.: 1920 Kapp- Putsch unter Hauptmann Berthold; Mitglied der Orgesch; von 1921 bis 1933 in Westafrika und Zentralamerika; 1932 zum Leiter der Landesgruppe Kamerun der NSDAP ernannt; 1933 im Außenpolitischen Amt der NSDAP in Berlin; Juni 1934 zum Stabsleiter der Auslands-Organisation der NSDAP ernannt.








Rudolphi, Karl, Reichsbahndirektor, Vorstandsmitglied der Gesellschaft „Reichsautobahnen“, Berlin-Lankmitz, .Nicolaistraße 27.


Geboren: 6. Juli 1881 in Mülheim (Ruhr). — Bildungsgang: Gymnasium in Mülheim (Ruhr); Studium des Bauingenieurwesens an der Technischen Hochschule Hannover. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Während der Studienzeit im Jahre 1901/02 Feld-Art.- Regt. Nr. 23 in Koblenz; 1912 zu den Reserveoffizieren der Feld-Art.-Schießschule in Jüterbog versetzt; bei Kriegsausbruch als Batterieoffizier des 3. Garde-Res.-Feld-Art.- Regiments ins Feld; Sommer 1915 nach einer Verwundung Führung einer Batterie in der 183. Feld.-Art.-Abteilung; von 1916 an bei verschiedenen Feldeisenbahnformationen; bei Kriegsende Vertreter der Militär-Eisenbahn- Generaldirektion Bukarest und Führer der deutschen Eisenbahnkommandos in der Moldau und in Bessarabien in Jassy bei der rumänischen Regierung. — Berufsgang u. a.: März 1907 Diplomhauptprüfung für das Eisenbahn- und Straßenbaufach; preußischer Staatspreis des Jahres 1907 für das mit Auszeichnung bestandene Examen; im Anschluß an das Studium Ausbildung als Regierungsbauführer bei der Eisenbahndirektion Essen; 1910 Regierungsbaumeisterprüfung; Eisenbahndirektionen Essen und Elberfeld; 1915 Hilfsarbeiter in den Eisenbahnabteilungen des Preußischen Ministeriums der öffentlichen Arbeiten; später Reichsverkehrsministerium; 1921 Amtsvorstand des Betriebsamts 3 in Essen; Ruhreinbruch der Franzosen; von den Franzosen fünf Wochen ins Zuchthaus nach Werden geschickt: 1924 Oberregierungsbaurat; nach dem Ruhreinbruch Übernahme des alten Betriebsamts; Ende 1926 im besonderen Auftrage des Generaldirektors der Deutschen Reichsbahn nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika zur Southern Pacific Railroad Co in San Franzisko entsandt; während der zwei Jahre Aufenthalt Gelegenheit, die amerikanischen Verkehrsverhältnisse auf der Schiene und auf der Straße gründlich kennenzulernen und die Verkehrsverhältnisse in Mexiko und Kanada zu studieren; nach der Rückkehr aus den Vereinigten Staaten Sonderaufträge als Dezernent der Reichsbahndirektion Essen; 1930 mit der neugeschaffenen Stelle eines Reichsbahnbeauftragten für das Kraftfahrwesen in Dortmund betraut; 1933 Direktor bei der Reichsbahn; Juni 1933 zur Bearbeitung von Kraftfahrangelegenheiten und der neuen, mit der Bildung des Zweigunternehmens Reichsautobahnen zusammenhängenden Aufgaben in die Hauptverwaltung der Deutschen Reichsbahn berufen.


Riidin, Ernst, o. ö. Univ.-Prof., Direktor d. Kaiser- Wilhelm-Instituts für Genealogie und Demographie der Deutschen Forschungsansialt für Psychiatrie in München, München, Kraepelinstra/ie 2.


Geboren: 19. April 1874 in St.Gallen (Schweiz); väterlicherseits und mütterlicherseits Familie seit Generationen im Kanton Thurgau in der Schweiz ansässig. — Bildungsgang: Gymnasium; 5 Semester Medizin in Genf, je ein Semester in Neapel, Heidelberg, Berlin, Dublin, Zürich; dortselbst 1898 med. Staatsexamen; hauptsächlichste Lehrer sind Forel, Bleuler, Kraepelin. — Militärzeit: 1914 vom Schweizer Konsulat für den deutschen Kriegsdienst freigegeben, von deutscher Seite aber als unabkömmlich erklärt für die Tätigkeit als Oberarzt der Psychiatrischen Klinik in München und behandelnder Arzt am Vereinslazarett dortselbst. — Berufsgang u. a.: 1899/1900 Assistenzarzt in der Irrenanstalt Burghölzli-Zürich; 1900/01 Irrenklinik Heidelberg, Poliklinik für Nervenkrankheiten des Prof. Oppenheim, Berlin; Volontärarzt an der Beobachtungsabteilung der Strafanstalt Moabit, Berlin; Assistenzarzt Irrenanstalt und Klinik Friedmatt, Basel; 1905/07 Mitherausgeber der Zeitschrift „Archiv für Rassen- und Gesellschaftsbiologie (Redakteur seit 1908); wissenschaftlicher Assistent der Psychiatrischen Klinik in München; seit 1. April 1909 Oberarzt dortselbst; 1909 Studienreise nach Algier zum Studium der Paralyse; 1909 Habilitation für Psychiatrie in München; 1919 selbständiger Leiter der genealogisch-demographischen Abteilung der Deutschen Forschungsanstalt für Psychiatrie; 1925/28 o. ö. Professor für Psychiatrie in Basel; seit 1. November 1928 Direktor des Kaiser- Wilhelm-Instituts für Genealogie und Demographie der Deutschen Forschungsanstalt für Psychiatrie, München; 1930 o. ö. Professor für Psychiatrie Universität München. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Psychiatrie, Erbbiologie, Rassenhygiene; „Seelenstörungen bei zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe Verurteilten“; „Fortpflanzung, Vererbung und Rassenhygiene“; „Vererbung und Neuentstehung der Dementia praecox“; „Empirische Erbprognose“ (zusammen mit Gruber); „Zur Verhütung erbkranken Nachwuchses. Gesetzeskommentar“ (zusammen mit Gütt und Ruttke); „Erblehre und Rassenhygiene im völkischen Staat“ (in Gemeinschaft mit zahlreichen Fachgelehrten). — Besondere Interessen: Moderne Fremdsprachen. — Mitglied: Deutsche Akademie für Naturforscher in Halle; Präsident der „Internationalen Vereinigung eugenischer Organisationen“; Vorsitzender des Deutschen Verbandes für psychiatrische Hygiene und Rassenhygiene; Beauftragter des Reichsinnenministeriums für die Deutsche Gesellschaft für Rassenhygiene; Obmann der Arbeitsgemeinschaft II für Rassenhygiene und Rassenpolitik des Sachverständigenbeirats für Bevölkerungs- und Rassenpolitik beim Reichsinnenministerium


Rühle, Gerd, Regierungsrat, Berlin- Lichterfelde-West, Stubenrauchstr. 16


Geboren: 23. März 1905 in Winnenden b. Stuttgart; schwäbischer Abstammung. — Bildungsgang: Volksschule Uchtspringe bei Stendal; Stadtgymnasium Halle, Reform- Realgymnasium Halle bis 1924; 1924/28 juristisches Studium in München, Halle, Frankfurt a. M.; 1928 Referendar in Frankfurt a. M.; bis 1930 im Justizdienst. — Berufsgang u. a.: Mitglied Nr. 694 der NSDAP; während der Verbotszeit 1923/24 Notbund Halle; 1924/25 Großdeutsche Volksgemeinschaft München; 1924/25 Bund Oberland; bis 1926 SA in Halle; 1925/26 stellvertr. Ortsgruppenleiter und Schriftführer der Ortsgruppe Halle; 1926/27 SS in Halle, München und Frankfurt a. M.; 1927 Ausscheiden wegen hochschulpolitischer Überlastung; 1926/27 Mitglied der Kammer der Frankfurter Studentenschaft, 3. Vorsitzender der Frankfurter Studentenschaft; seit Sommersemester 1926 Mitglied der ersten Hochschulgruppe der NSDSTB München; 1927/28 1. Vorsitzender der Frankfurter Studentenschaft; 1928/30 Leiter der Rechtsabteilung der Gauleitung Hessen-Nassau-Süd; Presseabteilung, Lehrabteilung; 1930 Ausscheiden aus dem Justizdienst im Verlauf eines wegen der politischen Tätigkeit eingeleiteten Verfahrens; 1930/31 kommissarischer Kreisleiter Groß-Frankfurt; Juni 1931 Niederlegung sämtlicher Ämter wegen Versetzung nach Berlin; 1931/32 Ältester der Deutschen Studentenschaft; 1932/33 Bundesführer des NSDSTB; 1932/33 Mitglied des Preuß. Landtages; seit 1933 Mitglied des Reichstages; Mitglied Nr. 23 des BNSDJ; seit Juni 1933 Reichsgruppenleiter der Referendare; Februar bis Mai 1933 Stabsleiter des Politischen Amtes der NSDAP bis zum Übergang der damit verbundenen Funktionen an den Verbindungsstab; seit 1. Juli 1933 Regierungsrat im Oberpräsidium der Provinz Brandenburg als persönlicher Referent des Oberpräsidenten und als Pressereferent; seit Februar 1934 Abteilungsleiter in der Reichsleitung (Rechtsabteilung); Amtsleiter in der Gauleitung Kurmark; Mitglied der Akademie für Deutsches Recht. — Veröffentlichungen: 1932 Fierausgeber der „Berliner Studentensignale“; 1935 Herausgeber der Zeitung „Der Deutsche Student“; 1934 Herausgeber der Zeitschrift „Jugend und Recht“.


Riimelin, Eugen, Gesandter I. Kl., ao. Gesandter und beoollm. Minister des Deutschen Reiches in Sofia


Geboren als Sohn des verstorbenen Oberbürgermeisters von Stuttgart Emil R. und seiner Ehefrau Natalie, geb. Oesterlen. — Bildungsgang: Eberhard – Ludwigs – Gymnasium in Stuttgart; Universitäten Heidelberg, Berlin und Tübingen. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Nach der Gymnasialzeit einjähriges Dienstjahr; Reserveoffizier im früheren Feld- Artl.-Regt. Prinzregent Luitpold von Bayern Nr. 29 in Ludwigsburg; 1914/16 an der Westfront; dann im Ausw. Amt; zuletzt Hauptmann d. Res. E. K., Württ. Ritterkreuz I. Kl. des Friedrichsordens u. a. m. — Berufsgang u. a.: Seit 1909 im auswärtigen Dienst; 1912 bis 1914 Vizekonsul in Konstantinopel; 1918 Legationsrat im Ausw. Amt, dann Wirkt. Legationsrat und Vortr. Rat; 1922 Dirigent; seit März 1923 Gesandter in Sofia. — Mitglied: Klub vom 30. Januar 1933.








Rumler, Georg, Dr. jur., Direktor des Hau ptoersorgungsamts Mitteldeutschland in Magdeburg, Magdeburg, Porsestraße 8


Geboren: 13. April 1872 zu Breslau als Sohn des Kaufmanns Oskar R. — Bildungsgang: Gymnasium zu St. Maria Magdalena in Breslau; Studium der Rechtswissenschaften in Würzburg, Halle und Breslau. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1891/92 Einj.-Freiw. im 2. bayer. Feld-Artl.-Regt. (Würzburg); Major d. Res. des 8. Regts. E. K. I. und II.; waldeckische und meiningische Kriegsauszeichnungen. — Berufsgang u. a.: 1895 Referendar; 1899 Gerichtsassessor; 1900 Dr. jur.; 1900 Kriegsgerichtsrat; im Kriege Militärjustizbeamter bei der 22. Inf.-Div., dem Gouvernement Brüssel, dem Generalkommando V. A.-K. und in der Justizabteilung des Preuß. Kriegsministeriums; nach Abschaffung der Militärjustiz im Reichsversorgungsgericht; seit 1. Dezember 1922 Senatsvorsitzender (Oberregierungsrat); seit Oktober 1928 Senatspräsident; seit 1. Juli 1932 Direktor des Hauptversorgungsamts Mitteldeutschland. — Spezialarbeits- oder Forschungsgebiet: Militärjustiz, Reichsversorgung.





von Rundsfedt, Gerd, General der Infanterie, Oberbefehlshaber der Gruppe 1, Charlottenburg, Hardenbergstr. 52.


Geboren: 12. Dezember 1875 in Aschersleben aus altmärkischem Uradel. — Bildungsgang: Gymnasium; Kadetten – Anstalten Oranienstein und Groß-Lichterfelde. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Am 22. März 1892 in das Inf.-Regt. 83 eingetreten; Kriegsakademie, Adjutantur, Generalstab; im Kriege in Generalstabsstellen, zuletzt Chef des Stabes XV. Armeekorps; in der Reichswehr Chef des Stabes 3. Kavallerie-Division, 2. Infanterie- Division und Gruppenkommando W; Kommandeur der 2. Kavallerie-Division und 3. Infanterie- Division; Oberbefehlshaber Gruppe 1. E. K. I. und II.; Ritterkreuz des Hausordens von Hohenzollern; mehrere nichtpreußische Kriegsorden.








Rust, Wilhelm, Fabrikant, Präsident der Industrie- und Handelskammer für Schaumburg- Lippe, Bückeburg, Lülingstraße ?.


Geboren: 2. Februar 1886 zu Hannover, arisch. — Bildungsgang: Höhere Lehranstalt bis zum Einjährigen; dann kaufmännische Lehre; Handelshochschule. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1908/09 als Einjährig- Freiwilliger; im Kriege 4% Jahre an der Westfront. E. K. und andere Auszeichnungen. — Berufsgang u. a.: Seit 1919 Mitinhaber eines industriellen Werkes; Präsident der Industrie- und Handelskammer für Schaumburg- Lippe; wirtschaftlicher Fachberater der NSDAP für Schaumburg-Lippe; vorl. Mitglied des Gauwirtschaftsrats der NSDAP des Gaues Westfalen-Nord; wirtschaftspolitischer- Redner der NSDAP im Kampf um die Macht 1932. — Spezialarbeitsgebiet: Kaufmännische und Betriebswirtschaft. — Besondere Interessen: Kunst. — Mitglied: Gruppe Elektrotechnik; Vorstandsmitglied des Verbandes deutscher Isolierrohrwerke.








Saaßen, Konrad, Dr. jur. et rer. pol., Regierungspräsident oonT rier, T rier, Domfreihof 1


Geboren: 8 März 1886 als Sohn des Gutsbesitzers S. und seiner Ehefrau Alwine, geb. von Danwitz. — Bildungsgang: Volksschule: humanistisches Gymnasium; 1904 Abiturientenexamen; Universitäten Freiburg i. B., Berlin, Bonn; promoviert 1911 zum Dr. jur. et rer. pol. in Würzburg. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1904/05 Einj.-Freiw. bei der Reit. Abtlg. des 1. Westf. Feld-Artl.- Kegt. Nr. 7 in Düsseldorf; 1905 Reserveoffizier; August 1914 bis November 1918 Kriegsteilnehmer; nach seiner Verwundung im stellvertr. Generalkommando VII. AK.,; später nn Feldeisenbahndienst; als Hauptmann • Res. entlassen. E. K. II.; Verwundetenabzeichen. — Berufsgang u. a.: 1908 Gericiitsreferendar; 1914 Gerichtsassessor; 1919 Assessor beim Landratsamt Kempen; 1920 Landrat von Krefeld; 1922 Regierungspräsident von Trier; Januar 1923 bis November 1924 von den Franzosen ausgewiesen; Mitglied der deutschen Seedelegation; Oktober 1931 bis Juli 1932 Reichskommissar für die vorstädtische Kleinsiedlung. — Mitglied: Vorsitzender der Trierer Gesellschaft für nützliche Forschungen.





Herzog von Sachsen- Coburg und Gotha,Carl Eduard, Reichskommissar der Freiwilligen Krankenpflege und Präsident des Deutschen Roten Kreuzes, Berlin W 62, Kalckreuthstr. 5.


Geboren: 19. Juli 1884 als Prinz von Sachsen- Coburg und Gotha, Kgl. Prinz von Großbritannien und Irland. — Bildungsgang: Bis 1900 Eton-College; dann Hauptkadettenanstalt Lichterfelde. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1904 Leutnant im 1. Garde- Regt. z. F.; während des Weltkrieges mit kurzen Unterbrechungen an der Ost- und Westfront; zuletzt als General der Infanterie. — Berufsgang u. a.: 1900 Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha (unter Vormundschaft); 1905 Übernahme der Regierung der Herzogtümer Sachsen – Coburg und Sachsen-Gotha; 1918 Thronentsage; 1919 Bayerische Einwohnerwehr; 1920 Ehrhardt- Brigade bzw. Wikingbund; 1926 Stahlhelm; 1928 Reichsstaffelführer des Stahlhelm; 1929 Gründer und Präsident des Nationalen Deutschen Automobilklub; 1930 Mitglied des Bundesvorstandes des Stahlhelm; 1932 Verweis von Seiten der Bundesleitung des Stahlhelm wegen Eintretens für Adolf Hitler; März 1933 vorübergehende Berufung als Reichsbeauftragter für das Kraftfahrwesen; August 1933 Ernennung durch den Führer zum Gruppenführer im Stabe des Obersten SA-Führers; Dezember 1933 Ernennung durch den Reichspräsidenten zum Präsidenten des Deutschen Roten Kreuzes; Januar 1934 Berufung durch den Reichspräsidenten zum Kommissar der Freiwilligen Krankenpflege; seit 1932 Präsident des Nationalen Klubs von 1919 in Berlin; seit Juli 1933 Ehrenführer des Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps und seit November 1933 Ehrenpräsident des Deutschen Automobil-Clubs; durch die Reichsregierung zum Senator der Kaiser-Wilhelm- Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften ernannt. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: 1928/33 Nationalisierung des Kraftfahrwesens und Förderung des Verbrauches deutscher Kraftfahrzeuge und deutscher Betriebsstoffe; auswärtige Angelegenheiten des Deutschen Roten Kreuzes durch Förderung der internationalen RotKreuz-Bestrebungen; 1930/33 Herausgeber der Monatsschrift „Motorschau“, Nationale Deutsche Motorfahrt-Zeitung. — Besondere Interessen: Kunstsammlung auf der Veste Coburg.


Saemiscli, Friedrich Ernst Moritz, Dr. h. c., Staatsminister a.D., Präsident des Rechnungshofs des Deutschen Reichs und Chef Präsident der Preußischen
Oberrechnungskammer, Potsdam, Waisenstraße 34



Geboren: 23. Dezember 1869 in Bonn als Sohn des Geh. Med.-Rats Professor Dr. Theodor S. (bek. Ophthalmologe) und seiner Gattin Sieglinde, geb‘. Ranke. — Bildungsgang: Humanistisches Gymnasium in Bonn bis 1887; dann Studium in der phil. und jur. Fakultät der Universitäten Bonn, München, Berlin und Marburg. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1893/94 Einj.-Freiw. beim Westfälischen Ulanen – Regt. 5; Leutnant d. Res. in diesem Regiment; während des Krieges tätig beim Deutschen Roten Kreuz als Automitfahrer sowie als Adjutant der stellvertr. Infanterie-Brigade Nr. 57. E. K. II. am weißen Bande. — Berufsgang u. a.: Nach der Tätigkeit bei den Gerichten allgem. preuß. Landes- und Kommunalverwaltung und private Studien; 1916 Hilfsreferent im Reichsschatzamt; 1917 Kaiserlicher Geheimer Regierungsrat und Vortr. Rat; als solcher nach der Staatsumwälzung im Reichsfinanzministerium; 1. Oktober 1919 Präsident des Landesfinanzamts Kassel; 1921 Finanzminister im preußischen Kabinett Stegerwald; 1. Oktober 1922 Präsident des Rechnungshofs des Deutschen Reichs und Chefpräsident der Preußischen Oberrechnungskammer; gleichzeitig seit Ende 1922 Reichssparkommissar; Vorsitzender des Reichsschuldenausschusses und des Preußischen Staatsschuldenausschusses; Vorsitzender des Aufsichtsrats der Deutschen Revisions- und Treuhand A.-G. in Berlin sowie der Treuhandgesellschaft für Kommunale Unternehmungen A.-G. in Berlin; seit 17. Mai 1930 Notenkommissar bei der Reichsbank; Inhaber der Goethe-Medaille. — Veröffentlichungen: Zahlreiche Veröffentlichungen in Zeitschriften und Sammelwerken; als letzte sind erschienen die Broschüren „Der Reichssparkommissar und seine Aufgaben“, Berlin 1930; „Die Kontrolle der staatlichen Finanzwirtschaft“, Berlin 1931; „Das Staatsschuldenwesen“ und „Das Kontrollwesen und die Entlastung“ (§§ 92, 93 des Handbuchs des Deutschen Staatsrechts von Auschütz-Thoma). — Besondere Interessen: Naturwissenschaften und Gartenkunst. — Mitglied: Senator der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften und als solcher Vorsitzender des Kuratoriums des Instituts für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht sowie der Kaiser-Wilhelm-Institute für Biochemie und für Zellphysiologie; Mitglied der Kuratorien einer Anzahl von Kaiser- Wilhelm-Instituten und des Tabakforschungsinstitut für das Deutsche Reich; Vorsitzender des Vorstandes der Deutschen Vereinigung für staatswissenschaftliche Fortbildung; stellvertretender Vorsitzender der Friedrich-List- Gesellschaft e. V.


Saenger, Konrad, Dr. phil., Präsident des Preuß. Statistischen Landesamts, Berlin SW, Lindenstraße 28.


Geboren: 19. Februar 1896 in Königswinter a. Rh. — Bildungsgang: Gymnasium Neuwied; Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Greifswald, Berlin, Bonn und Leipzig; 1891 in Leipzig zum Dr. phil. promoviert; 1. juristische Prüfung beim Kammergericht Berlin. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Einj.-Freiw. beim Feld-Artl.-Regt. Prinzregent Luitpold v. Bayern (Magdeb.) Nr. 4; 1914 bis Herbst 1916 im Kriege als Hauptmann d.Res. dies.Regts. Batterieführer; vom Oktober 1916 bis Januar 1917 Abteilungskommandeur im Feld-Artl.-Regt. Nr. 35. E. K. I. und II.; Bayer. Militärverdienstorden m. Schw. IV. KL — Berufsgang u. a.: 1891 Gerichtsreferendar; 1895 Regierungsreferendar in Marienwerder; 1898 Regierungsassessor beim Landratsamt Karthaus i. Westpr.; 1900 bei der Regierung in Hildesheim; 1904 Regierungsrat daselbst; später bei den Regierungen in Hannover und Danzig; 1911 Geh. Regierungsrat und Vortr. Rat im Ministerium des Innern; 1914 Präsident des Preuß. Statistischen Landesamts. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Statistik; Herausgeber der „Statistischen Korrespondenz“, der „Zeitschrift des Preuß. Statistischen Landesamts“ und der „Preußischen Statistik“. — Mitglied: Stellvertr. Vorsitzender der Deutschen Statistischen Gesellschaft; Internationales Statistisches Institut; Ungarische Statistische Gesellschaft zu Budapest; Deutsche Akademie zu München.


Sahm, Heinrich, Dr., Oberbürgermeister der Stadt Berlin, Berlin- Charlottenburg, Leibnizstraße 105


Geboren: 12. September 1877 in Anklam (Pommern) als Sohn des Kaufmanns Heinrich S. und seiner Ehefrau Minna, geb. Schußmann. — Bildungsgang: Humanistisches Gymnasium in Anklam bis zur Reifeprüfung 1896; von 1896 bis 1899 Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in München, Berlin und Greifswald; 1900 Referendarexamen; 1904 Assessorexamen. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1915/17 Kommunalreferent in der Kaiserlichen Deutschen Zivilverwaltung des Generalgouvernements Warschau. E. K. II.; Kriegsverdienstkreuz. — Berufsgang u. a.: 1905 Magistratsassessor Stettin; 1906/12 Stadtrat in Magdeburg; 1912/18 Bürgermeister in Bochum; 1918/19 Geschäftsführer des Deutschen und des Preuß. Städtetags; 1919 Oberbürgermeister in Danzig; 1920/31 Präsident des Senats der Freien Stadt Danzig; 20. April 1931 Oberbürgermeister von Berlin; Senator der Kaiser Wilhelm-Gesellschaft; Akademie für Deutsches Recht; Dr. ing. e. h. der Technischen Hochschule Danzig; Dr. jur. h. c. der Universität Königsberg; Ehrensenator der Universität Tübingen; Provinzialbevollmächtigter zum Reichsrat. — Mitglied: Vorstand des Preuß. Theaters der Jugend.





Das-Deutsche-Fuehrerlexikon-1934-1935-922.jpg

Salzmann, Heinrich, Leiter der Landesstelle Sachsen des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda, Dresden-N., Markgrafenstr. 1.


Geboren: 24. März 1891 in Altenburg i. Sa. als Sohn des Bahnhofsinspektors Walter S. — Bildungsgang: Bürgerschule; Realgymnasium; Kadettenkorps. — Militärzeit: Am 9. März 1909 als Fähnrich des Inf.-Regt. 133 in Zwickau eingetreten; am 24. August 1910 zum Leutnant befördert; 13. August 1914 an die Westfront mit Res.-Inf.-Regt. 133, zuerst Adjutant, dann Komp.-Führer; ab 1. Februar 1918 2. Generalstabsoffizier bei der 23. Res.- b)iv.; tritt nach der Revolution in das freiwillige Grenzjäger-Regt. ein; später Komp.- Chef des Reichswehr-Regt. 16. — Berufsgang u. a.: 1920 aus dem Heer ausgeschieden und für das Propagandafach ausgebildet; später in diesem Fach in großen Firmen tätig; selbständiger Propagandafachmann; 1922 bis 9. November 1923 Mitglied und Mitbegründer der 7 Mann starken Gruppe Werdorf/Wetzlar der NSDAP; ab 1927 Schriftführer der Ortsgruppe Dresden des Deutschen Reklameverbandes; 1930 erneuter Eintritt in die NSDAP; Presse- und Propagandawart in der Sektion Antonstadt; 1932 Leiter der Schulungskurse des Bezirks Dresden; 27. Juni 1932 Pressewart des Bezirks und der Ortsgruppe Dresden; 1933 in die Gauleitung Sachsen als Propagandaleiter berufen; Kommissar für die Durchführung des l.Mai in Sachsen; 6. Juli 1933 Leiter der Landesstelle Sachsen für Volksaufklärung und Propaganda. — Mitglied: Reichsfachschaft Deutscher Reklamefachleute.


Samel, Paul, Professor, Dr., Rektor der Landwirtschaftlichen Hochschule Bonn-Poppelsdorf,Bonn, Argelanderstr. 102.


Geboren: 23. April 1877 in Grablaugken (Ostpr.).— Bildungsgang: Gymnasium Tilsit; Geodäsiestudium in Bonn; 1910 Promotion Marburg; 1913 Flabilitation an der Landw. Hochschule in Bonn. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Kriegsteilnehmer November 1916 bis Ende; zuletzt technischer Leiter eines Luftbild-Meßtrupps. Verdienstkreuz; Schlesischer Adler. — Berufsgang u. a.: 1902 Landmesserprüfung; 1. Juli 1902 bis 1. April 1903 Landmesser bei Generalkommission Düsseldorf; 1. April 1903 bis 31. März 1905 Assistent für Geodäsie in Bonn; 1. April 1905 bis 31. April 1907 Landmesser an der Spezialkommission in Aachen; 1. Mai 1907 bis 1. Februar 1919 Assistent für Geodäsie in Bonn; 1910 Promotion in Marburg; 1913 Habilitation in Bonn; 1919 o. Professur für Geodäsie; 1922/24 Rektor; seit Juli 1933 wieder Rektor der Landw. Hochschule Bonn; als Vorsitzender des Altpreußenvereins in Bonn Leiter der Organisation zur Erfassung der Abstimmungsberechtigten 1920; als Anerkennung für Tätigkeit im Interesse Oberschlesiens Verleihung des Schlesischen Adlers. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Geodäsie bzw. Photogrammetrie; Aufsätze in Fachzeitschriften. — Mitglied: NS-Lehrerbund; Hochschulverband; Deutsche Gesellschaft für Photogrammetrie; Reichsstand für Vermessungswesen.


Sattelmacher, Paul, Dr. jur., Oberlandesgerichtspräsident, Naumburg a. d. S.


Geboren: 13. April 1879 als Sohn des Bergwerkdirektors Theodor S. in Barop und dessen Ehefrau Emma, geb. Rüttler. — Bildungsgang: Volksschule in Barop; Gymnasium in Dortmund; Universitäten Bonn, Berlin, Bonn. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1915/18 Kriegsteilnehmer. E. K. I. und II. — Berufsgang u. a.: 1901 Referendar; 1906 Gerichtsassessor; 1909 Landrichter in Halle a. d. S.; 1919 Geh. Justizrat und Vortr. Rat im Preuß. Justizministerium; 1927 Vizepräsident des Juristischen Landesprüfungsamts; Juni 1934 Oberlandesgerichtspräsident. — Veröffentlichungen: Daubenspeck-Sattelmacher „Bericht, Gutachten und Urteil“; Sattelmacher-Lentz „Das Gerichtsvollzieherwesen in Preußen“; Sattelmacher „Die große juristische Staatsprüfung in Preußen“. — Mitglied: BNSDJ.


de la Sauce, Wilhelm Karl August, Bergassessor, Dr.-Ing., Geschäftsführend. V or Standsmitglied des Deutschen Braunkohlenindustrie- Vereins E. V. Halle a. d. S., Kaiserplatz 14.


Geboren: 1. April 1882 zu Kedabek (Transkaukasien) als Sohn des Oberingenieurs Martin de la S. und seiner Ehefrau Emma, geb. Schröder; arischer Abstammung. — Bildungsgang: Bis 1900 Kgl. Friedrich-Wilhelm – und Kgl. Luisen-Gymnasium zu Berlin; 1900 bis 1902 praktische Lehrzeit im Bergbau; 1902/06 Studium an der Universität und Kgl. Bergakademie Berlin; 1906/10 Ausbildung als Kgl. Bergreferendar; 1910 Bergassessor; 1926 Dr.-Ing. an der Techn. Hochschule Berlin. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1. Oktober 1902 bis 30. September 1903 Einj.-Freiw. beim 4. Garde-Regt. z. F. Berlin; 31. Juli 1914 bis 15. Juni 1916 Teilnahme am Weltkrieg als Zugführer, Kompagniechef des 4. Garde-Regts. z. F. und beim Stabe der 1. Garde-Division; vom 16. Juni bis 51. Oktober 1916 Kais. Bergrevierbeamter des Bergreviers Warschau beim Chef der Zivilverwaltung des Generalgouvernements Warschau; 1. November 1916 bis Kriegsschluß Hilfsreferent im Kriegsministerium, Ersatz- und Arbeitsdepartement; 31. Januar 1919 Entlassung als Hauptmann d. Res. E. K. IL; H.-K. — Berufsgang u. a.: Nach der Prüfung zum Bergreferendar dreijährige Ausbildung im preuß. Staatsdienst; promoviert nach dem Kriege an der Techn. Hochschule zu Berlin mit der Dissertation „Beiträge zur Kenntnis der Manganerzlagerstätte von Tschiaturi“ zum Dr.-Ing.; im Anschluß an das zweite Staatsexamen als Montangeologe und bergtechn. Berater mit Urlaub aus dem Staatsdienst für den Kaukasischen Grubenverein Hamburg-Tschiaturi in Tschiaturi im Kaukasus sowie für andere deutsche Gesellschaften im Tschoroch-Gebiet unweit Batum, in Kachetien nördlich Tiflis, auf der Krim südlich Kertsch und bei Arkhava im Villayet Trapezunt in der asiatischen Türkei zur Untersuchung verschiedenster Vorkommen nutzbarer Mineralien; mit Wirkung vom 1. Januar 1919 Geschäftsführer und 1921 Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Deutschen Braunkohlen-Industrie- Vereins und der mit diesem Verein im Zusammenhang stehenden sonstigen Einrichtungen: 1931 Studienreise als Vorstandsmitglied der Deutschen Geologischen Gesellschaft durch die lappländischen und mittelschwedischen Erzreviere. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Förderung der wissenschaftlichen, technischen, wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse des deutschen Braunkohlenbergbaus; daneben Förderung der Naturwissenschaft; zahlreiche Veröffentlichungen. — Besondere Interessen: Naturwissenschaften. — Mitglied: Hallescher Verband für die Erforschung der mitteldeutschen Bodenschätze und ihrer Verwertung, Halle a. d. S.; Gesellschaft für Braunkohlen- und Mineralölforschung an der Technischen Hochschule Berlin; Deutsche Geologische Gesellschaft, Berlin; Verein Deutscher Ingenieure, Berlin; Gesellschaft Deutscher Metallhütten- und Bergleute, Berlin; Thür. Geologischer Verein, Halle; Deutsche Mineralogische Gesellschaft, Aachen; Kais. Leopold.-Carolin. Deutsche Akademie der Naturforscher, Halle a. d. S.; Ehrensenator der Sächs. Bergakademie Freiberg.


Sauckel, Fritz, Reichsstatthalter in Thüringen und Gauleiter, Weimar, Zöllnerstraße 16


Geboren: 27. Oktober 1894 in Haßfurt (Unterfranken). — Bildungsgang: Volksschule und Gymnasium in Schweinfurt; dann 5 Jahre zur Ausbildung als Seemann auf Segelschiffen auf großer Fahrt; nach dem Kriege VA Jahre Ausbildung als Maschinen- und Werkzeugschlosser; danach 2 Jahre Ingenieurschule Ilmenau. — Militärzeit: 1914/19 in Gefangenschaft in Frankreicht durch Kaperung der deutschen Dreimastbark „Frieda Mahn“ im englischen Kanal; Selbststudium in Sprachen, Wirtschaft, Mathematik. — Berufsgang u. a.: 1919/20 Gauleiter Unterfranken des Schutz- und Trutzbundes; 1921 Redner für die NSDAP in Unterfranken; 1922/24 Redner und Bezirksleiter der NSDAP (illegal) in Ilmenau i. Thür.; 1923 Gaugeschäftsführer; 1927 Gauleiter in Thüringen; von 1930 Fraktionsführer der NSDAP im Thür. Landtag; führt für die NSDAP 1930 die Unterhandlungen, die zur Bildung der ersten deutschen Regierung führten, an der ein nationalsozialistischer Minister, Dr. Frick, beteiligt war; 1932 Thür. Innenminister und Vorsitzender des Thür. Staatsministeriums; 1933 Reichsstatthalter in Thüringen





Sauer, Ilans, Kreisleiter, Präsident der Südthüringischen Industrie- und Handelskammer Sonneberg, Sonneberg i. Thür., Ernststraße 1.


Geboren: 21. Juli 1894 in Sonneberg. — Bildungsgang: Volksschule; Oberrealschule; Handelsschule. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1914 Kriegsfreiwilliger im Ulanen- Regt. 18; Dezember 1914 ins Feld; 1916 zur schweren Artillerie; bis 1918 Westfront; zuletzt als Leutnant. E. K. II.: Friedrich- August – Medaille; Albrechtsritterkreuz mit Schwertern. — Berufsgang u. a.: 1913/14 kaufmännische Lehrzeit; 1920/21 im väterlichen Fabrikbetrieb; 1922 selbständige Fabrikation von Kartonagen; bis 1923 Wickingbund (Brigade Ehrhardt); seit 1925 NSDAP; Kreisleiter und Ortsgruppenleiter in Sonneberg. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Mitbegründer und Herausgeber des „Beobachter für die Kreise Sonneberg und Hildburghausen“. — Mitglied: Kreisrat und Stadtrat; Reichsverband der deutschen Industrie, Bezirksgruppe Mitteldeutschland (Vizepräsident des Führerbeirates).








Sauer, Victor, Dr. jur., Generalstaatsanmalt und Präsident des Strafoollzugsamtes, Kiel, Moltkestraße 10


Geboren: 5. April 1877 in Suhl i. Thüringen als Sohn des Geh. Kommerzienrats Franz S., Inhaber der Gewehrfabrik J. P. Sauer & Sohn in Suhl. — Bildungsgang: Domgymnasium in Naumburg a. S.; studiert an den Universitäten Straßburg i. Els., München, Berlin, Kiel, Halle a. S. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1896 Einj.-Freiw. im Feld-Artl.-Regt. 15 in Straßburg i. Els.; dienstbeschädigt; im Kriege beschäftigt als Militärhilfsrichter und Berichterstatter am a. o. Kriegsgericht in Schweidnitz i. Schles. Kriegshilfskreuz. —- Berufsgang u. a.: Seit 10. August 1900 Gerichtsreferendar; seit 1. September 1904 Gerichtsassessor; seit 1. Dezember 1907 ständiger Hilfsarbeiter bei der Staatsanwaltschaft in Kassel; seit 1. Oktober 1909 Staatsanwalt in Schweidnitz i. Schles.; am 1. August 1918 versetzt nach Kassel; seit 1. März 1919 Staatsanwaltschaftsrat in Kassel; seit 23. August 1921 Erster Staatsanwalt in Kassel; am 1. Januar 1927 versetzt nach Kiel; seit 6. Juli 1933 Generalstaatsanwalt und Präsident des Strafvollzugsamtes in Kiel.





Sauerbier, Georg, Landwirt, Kreisbauernführer, Leiter der Hauptabteilung 11 des Hess.-Nass. Bauernstandes, Hof Georgenthal, Post Wehen über Wiesbaden 5.


Geboren: 10. Juli 1886 in Butzbach (Hessen) als Sohn des Wilhelm S. und seiner Ehefrau Katharine, geb. Bopp. — Bildungsgang: Oberrealschule in Butzbach; vier Semester Landwirtschaft in Gießen. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Aktive Dienstzeit als Einj.- Freiwilliger beim Feld-Artl.-Regt. Nr. 25 in Darmstadt; vom 28. November 1914 bis Ende des Krieges, mit 7monatiger Unterbrechung durch Verwundung, Reserveoffizier beim Feld-Artl.-Regt. Nr. 1 (Ostpreußen). E. K. II.; Hess. Tapferkeitsmedaille; Verwundeten-Abzeichen. — Berufsgang u. a.: Von 1906 bis 1. April 1914 auf verschiedenen größeren Gütern Norddeutschlands als Verwalter tätig; vom 15. April 1914 bis 2. August 1914 in den Vereinigten Staaten von Nordamerika in der Landwirtschaft tätig; nach dem Kriege Gutsbesitzer.


Sauerbrucli, Ferdinand, Dr. med., o. ö. Professor, Geh. Hof rat, Direktor der Chirurgischen U nioersitiitsklinik der Charite, Rektor d. Deutsch. Hochschule für Leibesübungen, Berlin-Wannsee, Koblanckstrafle 1


Geboren: 3. Juli 1875 in Barmen. — Bildungsgang: Realgymnasium Elberfeld; Studium der Naturwissenschaften und Medizin auf den Universitäten Marburg, Jena und Leipzig. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Während des Krieges beratender Chirurg des 15. deutschen Armeekorps. E. K. I. und II.; Türkischer Eiserner Halbmond; Hohenzollern-Hausorden und viele andere. — Berufsgang u. a.: 1905 Habilitation Breslau; 1908 Professor in Marburg; 1910 Ordinarius für Chirurgie in Zürich; 1918 Ordinarius für Chirurgie in München; seit 1927 Ordinarius für Chirurgie in Berlin. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Thorax-Chirurgie; Das Druckdifferenzverfahren — „Die Chirurgie der Brustorgane“, 3 Bände; Die willkürlich bewegbare Hand; Studien über Parabiose; Die Diätbehandlung der Tuberkulose; Die Umkipp-Plastik. Mitarbeiter zahlreicher Lehrbücher der Chirurgie. Herausgeber der deutschen Zeitschrift für Chirurgie. — Mitglied: Vorsitzender der Berl. Gesellschaft für Chirurgie; Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie; Ehrendoktor der Universität Upsala; Master of surgery der Universität Kairo.


Saure, Wilhelm, Dr. jur., Hauptabteilungsleiter im Stabsamt des Reiclisbauernführers, Mitglied des Reichserbhofgerichts, Berlin, Wilhelmstraße 72


Geboren: 25. September 1899 zu Rattler i. Waldeck als Sohn des Bürgermeisters und Landwirts Wilh. S. und dessen Ehefrau Friederike, geb. Emde. — Bildungsgang: Landesgymnasium Korbach; Studium der Rechtswissenschaft und Philosophie in Berlin, Paris, Genf und Göttingen; Referendar- und Gerichtsassessorexamen. — Militärzeit: Mit 16 Jahren als Kriegsfreiwilliger im Feld; Frontsoldat; 1921 Teilnahme an den Kämpfen in Obcrschlesien. — Berufsgang u. a.: Seit 1919 in der völkischen und später in der nationalsozialistischen Bewegung tätig; SSSturmhauptführer und SS-Führer z. b. V. im SS-Rasse- und Siedlungsamt; Mitglied des Reichsbauernrats; Ordentliches Mitglied der Akademie für deutsches Recht und Vorsitzender des Ausschusses für Erbhofrecht. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Agrarrecht, insbesondere Bauern- und Bodenrecht; „Das Reichserbhofgesetz“ (3. Auflage 160 000); zahlreiche kleinere Abhandlungen.





Schacht, Hjalmar, Dr. phil., Reichsbankpräsident, Berlin, Reichsbank.


Geboren: 22. Januar 1877 in Tingleff (Schleswig) als Sohn des Kaufmanns William Sch. und seiner Ehefrau Constance, geb. Freiin von Eggers. — Bildungsgang: 1886/95 Gelehrtenschule des Johanneums in Hamburg; Studium an den Universitäten München, Leipzig, Berlin und Kiel; 1899 Promotion zum Dr. phil. in Kiel. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1914/15 in der Bankabteilung des Generalgouvernements Brüssel (Errichtung der Notenbank, Finanzierung der belgischen Kontributionen usw.). E. K. II. am schwarz-weillen Bande. — Berufsgang u. a.: 1900 Assistent der Zentralstelle für Vorbereitung von Handelsverträgen; 1901/03 Geschäftsführer des Handelsvertragsvereins; 1905/08 Leiter des volkswirtschaftl. Büros der Dresdner Bank; 1908/15 stellvertr. Direktor der Dresdner Bank; 1916 Direktor der Nationalbank für Deutschland; 1922 Geschäftsinhaber der Vereinigten Darmstädter u. Nationalbank; November 1925 Reichswährungskommissar; 22. Dezember 1925 bis 2. April 1950 und seit 17. März 1953 Reichsbankpräsident; Akademie für deutsches Recht; Mitglied des Ehrenausschusses des Hauses der deutschen Kunst in München; Senator der Kaiser- Wilhelm-Gesellschaft. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Geld- und Währungswesen; „Theoretischer Inhalt des englischen Merkantilismus“, in der Hauptsache Geldund Preisfragen (Dissertation), 1899; „Die Stabilisierung der Mark“, 1924; Koch-Schacht. „Die Reichsgesetzgebung über Währung und Notenbankwesen“, 1926; „Das Ende der Reparationen“, 1931; „Grundsätze deutscher Wirtschaftspolitik“, 1932; „Nationale Kreditwirtschaft“, 1933; zahlreiche Aufsätze, Interviews und Reden im In- und Ausland über Währung, Kredit, Kolonien, Reparationen (Memorandum zum Young-Plan, 1929). — Mitglied: Vorstandsmitglied der Deutschen Kolonialgesellschaft; Verein Berliner Presse


Schacht, Walter, Komm. Leiter der Landesstelle Niedersachsen der Reichskammer der bildenden Künste, Hannover, In der Steinriede 4.


Geboren: 12. Juli 1893 in Hannover; Vater, Königl. Hofschauspieler und Schriftsteller, Eduard Sch. stammt aus alter holsteinischer Familie; Mutter, Königl. Hofschauspielerin, stammt aus Hamburg.— Bildungsgang: Realgymnasium Hannover; Technische Hochschule und Kunstgewerbeschule Hannover; Gewerbeschule München; Schule Reimann, Berlin. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 15. Januar 1915 Kriegsfreiwilliger; ab 1. Juli 1915 Westfront; 1917 östlicher Kriegsschauplatz; zum Leutnant der Res. der Garde-K.- Batl. befördert; Ende 1917 versetzt zum Fuß- Art.-Batl. 138 11. Batl. (Versuchs-Batl. T) westlicher Kriegsschauplatz bis Ende 1918; bis Mai 1919 Garde-Schützen-Kav.-Div. (Freikorps Lüttwitz) Kämpfe in Berlin; mehrfach verwundet und Gasvergiftungen. E. K. I. und II; Hamburgisches Hanseatenkreuz; Verwundetenabzeichen u. a. — Berufsgang u. a.: Volontärzeit in graphischem Großdruckereibetrieb; in München im Büro des Architekten Prof. Friedr. v. Thiersch angestellt; dann ein Jahr in einer führenden Firma des Möbelbaues und Innenausbaues tätig; nach Besuch der Reimannschule, Berlin, selbständig; Betätigung auf architektonischem Gebiet, Gebrauchsgraphik; Tätigkeit in Essen a. Ruhr; Ausstellungen von Bildern in München; Juni 1919 in Hannover Wiederaufnahme der Friedenstätigkeit; Vorstandsmitglied der Bundeskammer der Kunstgewerbe-Künstler; Gründungsmitglied des Bundes deutscher Gebrauchsgraphiker (Mitglied Nr 63), Vorstandsmitglied 1923; deutscher Werkbund; mehrfache Auszeichnungen auf Ausstellungen Hannover, Dortmund usw.; 1927 Vorsitzender der Landesgruppe Hannover des Bundes Deutscher Gebrauchsgraphiker; 1933 nationalsozialistische Kriegsopferversorgung (Mitglied Nr. 5359); 10. August 1933 Geschäftsführer des Kamp fbundes für deutsche Kultur, Ortsgruppe Hannover; 26. August 1933 Vorsitzender des Gaues Niedersachsen des Reichskartells der bildenden Künste; 5. Dezember 1933 mit der Leitung der Ortsgruppe Hannover des Kampfbundes für deutsche Kultur beauftragt; 15. Dezember zum komm. Leiter der Landesstelle Niedersachsen der Reichskammer der bildenden Künste ernannt; Januar 1934 Bundesbezirksvorsitzender des B-Bezirks Niedersachsen des Bundes Deutscher Gebrauchsgraphiker. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Innenarchitektur und Gebrauchsgraphik; Schrift und Runenforschung; germanische Kultsymbolik; Stilund Formenlehre; Veröffentlichungen über deutsche Schrift, Runensymbolik u. a. m. — Mitglied: Bund für deutsche Schrift; Bund deutscher Gebrauchsgraphiker; Werkbund; Kampfbund für deutsche Kultur.


Schade, Eberhard, Dipl.-Berging., Direktor der Schaumburger Gasgesellschaft, Bückeburg.


Geboren: 15. August 1902 in Bückeburg. — Bildungsgang: Volksschule; Real-Gymnasium „Adolfinum“; nach halbjähriger praktischer Tätigkeit im Bergbau Besuch der T. H. in Charlottenburg und der Bergakademie in Clausthal; 1925 Diplom-Examen. — Berufsgang u. a.: In Dortmund bei der A. E. G.; sodann in Hamburg bei den Städtischen Gaswerken tätig; wird 1929 zum Geschäftsführer und Direktor der Schaumburger Gasgesellschaft in Bückeburg berufen; tritt dort Juni 1930 in die NSDAP ein; wird am 4. Mai 1931 in den Schaumburg-Lippischen Landtag gewählt; Fraktionsführer der NS-Fraktion; im März 1933 bei der Neubesetzung des Landtages zum Präsidenten gewählt bis zur Auflösung des Landtages; wird am 31. Mai 1935 von dem Statthalter für Schaumburg-Lippe zum ehrenamtlichen Stellvertreter des Landespräsidenten ernannt; seit 1931 in der Partei Kreiskommunalfachberater und neuerdings Kreisorganisationsleiter des Kreises Schaumburg-Lippe. — Mitglied: Westfälischer Gemeindetag; Gauwirtschaftsrat Westfalen- Nord.





Schäfer, Ernst, Ministerialdirektor im Reichsjustizministerium, Berlin-Lichterfelde, Berner Straße 50a


Geboren: 13. Oktober 1882. — Bildungsgang: 1. Mai 1911 Amtsrichter in Kiel; 1919 Landgerichtsrat daselbst; 20. Mai 1921 Ministerialrat im Preuß. Justizministerium; 1. Oktober 1927 Ministerialdirigent ebendort: ab 1. April 1929 Ministerialdirektor im Reichsjustizministerium.


Schaefer, Hans, Mitglied des Direktoriums der Reichsoersicherungsanstalt für Angestellte, Berlin-Wilmersdorf, Pfalzburger Straße 59


Geboren: 11. November 1885 in Selters (im Kreis Unterwesterwald) als Sohn des Amtsgerichtsrats Hermann Sch. — Bildungsgang: Hum. Gymnasium in Neuwied a. Rh.; Studium der Rechte in Freiburg i. B., München und Bonn. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1912 Leutnant d. Res. im 2. Hann. Feld- Artl.-Regt. Nr. 26; im Weltkrieg Batt.-Führer; Oberleutnant d. Res. a. D. E. K. I. und II. — Berufsgang u. a.: 1913 Gerichtsassessor; 1914 in den Dienst der Reichsversicherungsanstalt für Angestellte eingetreten; August 1914 bis Januar 1919 Kriegsteilnehmer; von Juni 1921 bis Oktober 1922 Hilfsarbeiter im Reichsarbeitsministerium; 1919 zum Regierungsrat, 1921 zum Oberregierungsrat, 1929 zum Direktor, J uni 1930 zum Mitglied des Direktoriums ernannt.


Schäffer, Hugo, Präsident des Reichsoersicherungsamts und des Reidisoersorgungsgerichts, Berlin W 55, Königin-Augusta- Straße 26.


Geboren: 13. Juni 1875 in Edelfingen bei Mergentheim (Württ.) als Sohn des evangelischen Pfarrers Karl Schäffer und seiner Frau Karoline, geb. Öhm; entstammt einem altfränkischen Geschlecht, das früher in Rothenburg o. Tauber ansässig war. — Bildungsgang: Bis zum 14. Jahre in der Lateinschule in Göppingen; vom 14. bis 18. Lebensjahre in den der Sekunda- und Prima-Stufe eines Humanist. Gymnasiums gleichstehenden evangel, theolog. Seminaren Maulbronn und Blaubeuren; studiert von 1893/95 evangelische Theologie im höheren evangel, theolog. Seminar in Tübingen (sogen. „Stift“); dann von 1895/98 Rechts- und Staatswissenschaften in Tübingen und Berlin. — Berufsgang u. a.: 1902/03 zur Erfüllung einer vorübergehenden sozialen Aufgabe im Dienste der Firma Friedr. Krupp in Essen: 1902 Eintritt in den höheren Württ. Verwaltungsdienst; 1908/09 Landrat in Künzelsau; 1909/16 Ministerial-Sachbearbeiter für die gewerbl. und sozialen Angelegenheiten: hat in den Jahren 1911/14 das große Werk der Reichsversicherungsordnung in Württemberg durchzuführen; 1916 als Ministerialrat zum stellv. Württ. Bundesrats-Bevollmächtigten in Berlin ernannt: vertritt das Land Württemberg auf den Gebieten der Justiz- und der inneren Verwaltung sowie namentlich auch bei den kriegswirtschaftlichen Organisationen und Einrichtungen; seit 1919 als Ministerialdirektor und stellv. Reichsratsbevollmächtigter Vertreter der Württ. Regierung in Berlin; im Reichsrat Referent für die Sozialversicherung; 1922 und 1923 Mitglied des Direktoriums der Firma Friedr. Krupp in Essen, besonders Leitung der Finanzen; in dem Prozeß, den die französischen Besatzungsbehörden im Ruhrgebiet gegen das Kruppsche Direktorium wegen der Erschießung von Krupp-Arbeitern durch eine französische Truppe anstrengen, zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt; Flucht aus dem besetzten Gebiet; übernimmt im Jahre 1924 die Stelle des Präsidenten des Reichsversorgungsgerichts; in diese Stelle kehrt er zurück, nachdem er vom Juni bis Dezember 1932 als Reichsarbeitsminister der Reichsregierung unter dem Reichskanzler von Papen angehört hatte. — Mitglied: Nationalsozialistische Fachschaft des Reichsversicherungsamtes; BNSDJ.


Sclialfejew, Eduard, Dr., Minist.-Direktor im Ministerium für Wirtschaft und Arbeit, Berlin W 55, Am Karlsbad 25.


Geboren: 15. Oktober 1888 in Libau (Kurland); Vater Dr. Peter Sch., Professor an der Kriegsakademie und an der Universität in Berlin. — Bildungsgang: Bismarck-Gymnasium in Berlin-Wilmersdorf. — Berufsgang u. a.: 1912 Referendarexamen am Kammergericht; 1917 Gerichtsassessor; Einberufung als Hilfsarbeiter in das Preuß. Justizministerium; 1921 Ernennung zum Landgerichtsrat; 1921 Übernahme als Regierungsrat in das Reichsministerium für Wiederaufbau zwecks Ausarbeitung der Entschädigungsgesetze für Liquidations- und Kriegsschäden; 1922 Oberregierungsrat im Reichsministerium für Wiederaufbau; 1923 Übernahme in den Dienst des Preuß. Ministeriums für Handel und Gewerbe; 1925 Ministerialrat im Ministerium für Handel und Gewerbe; 1931 Ministerialdirektor daselbst; Leitung der wirtschaftspolitischen Abteilung. — Spezialarbeitsgebiet: Veröffentlichungen: Bank- und Börsenfragen, Sparkassen, öffentliche Versicherungen, Handelskammern, Elektrizitätswirtschaft usw.; Kommentare zum Liquidationsschädengesetz und zum Kriegsschädenschlufigesetz; juristische Aufsätze, z. B. über Eigentumsvorbehalt.— Mitglied: Reichsbund der deutschen Beamten.





Das-Deutsche-Fuehrerlexikon-1934-1935-935.jpg

Scharf, Friedrich, Staatsminister, Schwerin (Meckl.).


Geboren: 25. April 1897 in Penzin (Krs. Güstrow, Meckl.); aus einem alten mecklenburgischen Bauerngeschlecht, das seit Jahrhunderten auf der Scholle sitzt. — Bildungsgang: Realgymnasium in Bützow. — Militärzeit: Nimmt am Weltkriege im Marinekorps in Flandern teil. — Berufsgang u. a.: Studiert nach dem Kriege Rechts- und Staatswissenschaften in Kiel und Rostock; promo- ‚iert zum Dr. jur.; wird nach Ablegung der zweiten jurist. Prüfung zunächst Richter in Bützow und Warin (Meckl.), darauf Bürgermeister in Teterow; Landrat in Güstrow; am D. Juli 1932 Staatsminister.











Schattmann, Alfred, Komponist, Musikschriftsteller, Berlin NW 8?, Agricolastraße 51


Geboren: 11. Juni 1876 in Rytwiany (Polen); arischer Abstammung; Reichsdeutscher; väterlicherseits aus schlesischem Bauerngeschlecht, mütterlicherseits Anhalt. Hofbeamte; der Ur- Sroßvater war der bekannte Köthener Arzt [offmann. — Bildungsgang: Elisabeth-Gymnasium in Breslau; 4 Semester Jura; Klavier und Komposition bei Julius Schaeffer. — Militärzeit: 1916/18 Kriegsdienst in Rußland, Rumänien, Frankreich. — Berufsgang u. a.: Muß sich mit 21 Jahren Stellung und Brot suchen; 1J4 Jahre in der Direktion der „Viktoria“ tätig, hört gleichzeitig juristische Vorlesungen und komponiert; gibt die Stellung dann auf und widmet sich ganz der Kunst; erste Oper „Frithjof“; in den folgenden Jahren die Opern „Die Freier“ (1904, Stuttgart), „Des Teufels Pergament“ (1913,^ Weimar), „Die Geister von Kranichenstein“ (unaufgeführt), „Die Hochzeit des *Mönches (1926, Dresden); außerdem Lieder, Klavierstücke; das Melodram „Das Tanzlegendchen“ und verschiedene Parerga; jahrelang in der Genossenschaft deutscher Tonsetzer tätig; seit 1904 musikkritisch, bis 1921 am „Berliner Lokalanzeiger“, 1921/25 an der „Zeit“, seit 1925 an der „Berliner illustrierten Nachtausgabe“; außerdem tätig für Fachblätter („Allgemeine Musikzeitung“, „Die Musik“ usw.); gibt Musikführer heraus; Mitglied der NSDAP. — Besondere Interessen: Außer Kunstinteresse im besonderen noch Biologie, kosmische Welterkenntnis. — Mitglied: Berufsstand der deutschen Komponisten (Großer Rat); Allgemeiner deutscher Musikverein; Reichsverband der deutschen Presse; Reichsverband deutscher Schriftsteller (Fachgruppe Musikkritik).


Schaub, Georg, Direktor, Präsident der Industrie- und Handelskammer Nürnberg,Nürnberg, Bleichstraße 2.


Geboren: 16. September 1885 zu Mainz (Rheinhessen). — Bildungsgang: Oberrealschule; HöhereHandelsschulezuMainz. — Berufsgang u. a.: 1902/05 Lehrling in einer Eisen- und Metallgroßhandlung; 1905/06 bei einer Bank in Frankreich zur Erlernung des Bankgeschäftes und der französischen Sprache; September 1906 Eintritt in das väterliche Geschäft (G. L. Kayser, Spedition und Schiffahrt, gegründet 1787 zu Mainz); 1916 Teilhaber; während des Krieges tätig in der Rhein-Main- Schiffahrt; ab 1927 Tätigkeit als Direktor in den Tochtergesellschaften Regensburg, ab 1928 in Nürnberg; ab 1929 Beschäftigung mit politischen Fragen, Annäherung an die NSDAP; 1. Februar 1932 Eintritt in die NSDAP; seit 16. August 1932 Fachberater der Verkehrsabteilung bei der Reichsleitung der NSDAP in München; ab 30. September 1932 stellvertretender Gauwirtschaftsreferent, Gau Mittelfranken; am 10. Dezember 1932 Wahl als Mitglied in die Industrie- und Handelskammer; am 27. März 1933 kommissarisch mit der Führung der Industrieund Handelskammer Nürnberg betraut; am 7. April 1933 Ernennung zum Sonderkommissar bei der Industrie- und Handelskammer Nürnberg durch das Bayerische Staatsministerium, Abteilung für Wirtschaft; am 1. Juni 1933 Wahl zum Präsidenten der Industrie- und Handelskammer Nürnberg; 19. Januar 1934 Ernennung zum Gauwirtschaftsberater des Gaues Franken. — Mitglied: Verbandsführer des Gedekra-Reichsverbandes (Gemeinschaft Deutscher Kraftwagen- Spediteure) ; Mitglied verschiedener Verwaltungsräte


Schauke, Gerhard, Hauptmann a. D., Mitglied der Geschäftsführung des Reichsstandes der Deutschen Industrie, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Rußland-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft, Berlin W35, Tirpitz-Ufer 56.


Geboren: 28. Juni 1889 in Skottau (Krs. Neidenburg i. Ostpr.); rein arisch. — Bildungsgang: Hum. Gymnasium; juristisches Praktikum; aktiver Offizier; Front und Generalstab; seit Anfang 1920 im Reichsstand der Deutschen Industrie. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 8. November 1908 Eintritt beim Inf.-Regt. 147; 1913 kommandiert zur Militärtechnischen Akademie; im Kriege Adjutant, Kompagnie-, Batterieführer, höhere Adjutantur, Truppengeneralstab und bei Oberster Heeresleitung; zweimal schwer verwundet. E. K. I. und II.; Bayer. Militärverdienstorden IV.; Württ. Friedrichsorden II.; Schles. Adler I. und II.; Verwundetenabzeichen. — Veröffentlichungen: Hauptschriftleiter der Zeitschrift „Die Ostwirtschaft“, Organ des Rußland-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft. — Mitglied: Reichsverband der Deutschen Presse.


Schede, Martin, Dr. phil., Direktor der Abt. Istanbul des Archäologischen Instituts des Deutschen Reiches, Istanbul (Türkei), Taksim Sira Seloi 100.


Geboren: 20. Oktober 1885 in Magdeburg als Sohn des prakt. Arztes Paul Sch.; rein arisch; die Familie war im 16. und 17. Jahrhundert führend in Landsberg a. d. W., ging dann im preußischen Beamtentum auf, ist jetzt im Familienverband Schede (Halle a. d. S.) zusammengefaßt und besteht überwiegend aus Beamten, Ärzten, Gelehrten und Offizieren. — Bildungsgang: König-Wilhelm-Gymnasium in Magdeburg, Abiturium 1902; Studium der klassischen Archäologie, Geschichte und Kunstgeschichte in München, Heidelberg, Berlin und Leipzig; Promotion 1908. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Einj.-Freiw. gedient 1908/09 bei Feld-Artl.-Regt. 4 (Magdeburg); im Krieg zuerst an der französischen Front als Leutnant d. Res. bei Res.-Feld-Artl.- Regt. 18; dann mit politischem Auftrag 1915/17 an der kaukasischen Front; später in Aleppo und 1918 als türkischer Offizier bei Smyrna. E. K. I. und II.; Eiserner Halbmond. — Berufsgang u. a.: 1910/14 bei den Ausgrabungen der Berliner Museen (Th. Wiegand) in Kleinasien und auf Samos tätig; von 1913 ab als Direktorialbeamter, 1919/24 Kustos und Professor an den Staatlichen Museen zu Berlin (Antikenabteilung); ab 1924 Leiter der archäologischen Station der Berliner Museen in Konstantinopel (Istanbul) ; ab 1929 Direktor des Deutschen Archäologischen Instituts in Istanbul.


Scheef, Adolf, Oberbürgermeister, T übingen, Gartenstraße 79.


Geboren: 3. März 1874 in Nürtingen; arischer Abstammung. — Bildungsgang: Mittlerer Verwaltungsdienst; Dienstprüfung abgelegt. — Berufsgang u. a.: Gemeindebeamter; 1900 Grundbuchbeamter; 1901 Württbg. Bezirksnotar; seit 1906 Mitglied der Gemeindevertretung in Tübingen, zuerst Bürgerausschußmitglied und Obmann; seit 1911 Gemeinderat; 1927 Oberbürgermeister in Tübingen; Ehrensenator der Universität Tübingen. — Spezialarbeitsgebiet: Gemeindeverwaltung u. Gemeindefinanzen.











Das-Deutsche-Fuehrerlexikon-1934-1935-940.jpg

von Scliellwitz, Georg, Fliegerkommandant . Führer der Fliegerlandesgruppe Schlesien, Landrat, Breslau, Weidenstraße 15.


Geboren: 7. Mai 1897 in Lichtenburg bei Torgau; Offiziers- und Beamtenfamilie. — Bildungsgang: Gymnasium in Graudenz; Kadett in Potsdam und Lichterfelde. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1. August 1914 aus dem Kadettenkorps ins Inf.-Regt. 62; erhält bereits im September 1914 das E. K. II.; verliert am 1. Juli 1915 beim Sturm auf Souchez durch eine feindliche Handgranate den rechten Arm; ein halbes später wieder an der Front, diesmal im Osten als Kompagnieführer, Batls.-Adjutant und schließlich als Ordonnanzoffizier bei General Litzmann; nach Verwendung als Adjutant des Verbindungsoffiziers der Obersten Heeresleitung bei der K. und K. Armee Ende 1917 wieder als Kompagnieführer und später als Reg.- Adjutant beim Jäger-Regt. 6 an die Westfront; 1918 zum Jäger-Batl. 5, Hirschberg, versetzt; von hier aus als Batl.-Adjutant mit der Truppe zum Grenzschutz nach Oberschlesien; wird in das 100 000-Mann-Heer in seiner bisherigen Stelle übernommen; nimmt 1920 den Abschied. E. K. 1. und II.; Braunschweigisches M. N. R. mit K.-D.; österr. Militärverdienstkreuz u. a. m. — Berufsgang u. a.: Studiert nach dem Ausscheiden aus dem Heer Rechtswissenschaft in Halle und Königsberg; lernt als Gerichtsassessor in Landeshut bei der Segelflugschule in Grunau den Segelflug; geht, nachdem er festgestellt hat, daß Energie selbst den rechten Arm ersetzen kann, zur Fliegerschule nach Böblingen bei Stuttgart und erwirbt hier den Motorflugschein; seit 1929 SA; fliegt als Amtsgerichtsrat zu dem SA-Treffen nach Braunschweig; Disziplinarverfahren mit dem Ziel der Entfernung vom Richteramt; wird als Amtsgerichtsrat nach Glogau versetzt; am 30. April 1933 übernimmt der preußische Innenminister Göring ihn in die innere Verwaltung als Landrat von Breslau.


Schemm, Hans, Staatsminister für Unterricht und Kultus, München, Franz-Josef- Straße; Bayreuth, Maxstrafie 2.


Geboren: 6. Oktober 1891 zu Bayreuth. — Bildungsgang: Volksschule; Lehrerseminar zu Bayreuth. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Am 6. Mobilmachungstag zum Sanitätsdienst eingezogen; arbeitet in Seuchenlazaretten; wird mehrere Wochen vor Kriegsschluß wegen Tuberkuloseinfektion vom Dienst entlassen; beteiligt sich dann an der Befreiung Münchens (Freikorps Epp, Freikorps Bayreuth). — Berufsgang u. a.: Vier Jahre Schuldienst in Neufang b. Wirsberg i. Oberfranken; nach Kriegsschluß Schuldienst in Neufang, dann in Bayreuth; Dozent an der Bayreuther Volkshochschule in Naturwissenschaften; später ein Jahr lang Leitung eines bakteriologisch-chemischen Laboratoriums in Thale (Harz); sodann Rückkehr in den Schuldienst; Beginn der politischen Tätigkeit; 1928 in den Bayer. Landtag gewählt; Gründer und Leiter des Nationalsozialistischen Lehrerbundes; Gauleiter des Gaues Oberfranken der NSDAP; seit Dezember 1932 Gauleiter des Gaues Bayerische Ostmark der NSDAP (Oberfranken-Oberpfalz- Niederbayern); seit 1929 Fraktionsführer der Nationalsozialisten im Bayreuther Stadtrat; Kulturreferent im Reichstag; Bearbeiter der schulpolitischen und pädagogischen Fragen für die Partei; Reichstag und NS-Lehrerbund; Mitglied des Reichstages seit der 5. Wahlperiode 1930; nach dem Umsturz Bayer. Kultusminister (seit 16. März 1933); Ehrengruppenführer der SA; Mitglied des Führerrates beim Reichsbund Deutscher Beamten. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Naturwissenschaft, Mikroskopie, Bakteriologie, Serologie, Chemie; Herausgeber der „Nationalsozialistischen Lehrerzeitung“; Herausgeber und Verfasser der Schriften „Mutter oder Genossin“, „Der Rote Krieg“; Gründer der politischen Zeitung „Kampf“; Gründer der nationalsozialistischen Tageszeitungen „Fränkisches Volk“ und „Bayerische Ostwacht“. — Besondere Interessen: Kunst (vor allem Baukunst), Theater und sonstige kulturelle Gebiete.


von Schenck, Eberhard, Ministerialrat a. D., Abteilungsleiter des Deutschen Gemeindetages, Berlin-Zehlendorf, Sophie-Charlotte-Str. 50.


Geboren: 15. November 1887 in Berlin als Sohn des Generals d. Inf. Dedo v. Sch. und seiner Ehefrau Katharina, geb. von Wardenberg. — Bildungsgang: Friedrich-Wilhelm- Gymnasium zu Berlin; Studium der Rechtsund Staatswissenschaf ten in Genf, München, Leipzig und Berlin. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1910 Einj.-Freiw. im Kür.- Regt. Königin (Pommern) Nr. 2; 1913 Leutnant d. Res. dieses Regiments; 1914/18 an der Westfront; Oberleutnant d. Res. a. D. E. K. I. und II. — Berufsgang u. a.: 1910 Referendar; 1911 Regierungsreferendar in Potsdam; 1917 Regierungsassessor; 1918 Hilfsarbeiter im Preuß. Finanzministerium; 1920 Finanzrat; 1921 Ministerialrat; 1927 Abschied aus dem Staatsdienst, Leiter des Verbandes der preuß. Provinzen; 1930 Reise nach Nordamerika zum Studium des dortigen Straßen wesens; 1933 bei Auflösung des Verbandes Übertritt zum Deutschen Gemeindetag als Abteilungsleiter.


Scherer, Otto, Präsident der Reichspostdirektion Würzburg, Würzburg, Paradeplatz 4.


Geboren: 15. Januar 1879 in Augsburg; altbayer. arischer Abstammung. — Bildungsgang: Humanistisches Gymnasium; 8 Semester an der Maschineningenieurabteilung der Technischen Hochschule München; August 190t Diplom-Maschineningenieur. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Aktiv nicht gedient; Kriegsdienst 1914/17 bei der Feldtelegraphie der 6. Armee in Frankreich; dann Fernsprecher – Ersatzabteilung München; 1. Mai 1917 bis 50. September 1918 zum Fernsprechamt Warschau beurlaubt; 1. Oktober 1918 bis 50. November 1918 zur Inspektion der Nachrichten- und Eisenbahntruppen in München kommandiert. E. K. II.; Bayer. Militär-Verdienst-Orden IV. mit Schwertern am Band für Kriegshilfe. — Berufsgang u. a.: 1901 Ingenieurpraktikant; 1904 2. Staatsprüfung; 1906 planmäßiger Postassessor; 1910 Oberpostassessor; 1916 Oberpostinspektor; 1919 Postrat; 1920 Oberpostrat; 1925 Ministerialrat; 1951 Präsident einer Oberpostdirektion; verwendet bis Anfang März 1919 bei der Oberpostdirektion München, dann bis 28. Februar 1951 beim bayer. Verkehrsministerium und der Abteilung München des Reichspostministeriums; 1. März 1951 bis 51. August 1951 in Regensburg; seit 1. September 1951 in Würzburg.


Schering, Arnold, Dr. phil., Universitäts-Prof., (Musikwissenschaft), Berlin- Charlottenburg, Westendallee 102a.


Geboren: 2. April 1877 in Breslau; arischer Abstammung. — Bildungsgang: Wissenschaftliche und künstlerische Ausbildung in Dresden; 1902 Promotion zum Dr. phil. in Leipzig; 1907 Habilitation (für Musikwissenschaft) an der Universität Leipzig. — Militärzeit: 1900 EinJ.-Freiw.; 1914/16 als Landwehrmann im Garnisondienst. — Berufsgang u.a.: 1915 a. o. Prof.; 1920 Berufung als o. Prof, an die Universität Halle, 1928 an die Universität Berlin, gleichzeitig als Direktor des Musikhistorischen Seminars; Präsident der Deutschen Gesellschaf für Musikwissenschaft, Leiter der Preuß. Kommission zur Herausgabe der Denkmäler deutscher Tonkunst. — Veröffentlichungen: 1905 „Geschichte des Instrumentalkonzerts“ (2. Aufl. 1927); 1911 „Geschichte des Oratoriums“; 1914 „Studium zur Musikgeschichte der Frührenaissance“; 1914 „Tabellen zur Musikgeschichte“ (4. Aufl. 1954); 1927 „Musikgeschichte Leipzigs von 1650—1725“; 1951 „Aufführungspraxis alter Musik“; 1951 „Geschichte der Musik in Beispielen“; 1954 „Beethoven in neuer Deutung“; seit 1904 Herausgeber des Bach-Jahrbuches. — Mitglied: Großer Rat der Reichsmusikkammer.





Das-Deutsche-Fuehrerlexikon-1934-1935-943.jpg

Scheuermann, Fritz, Dr. jur., Präsident der Reichsfilmkammer, Berlin-Dahlem, Hüttenroeg 15.


Geboren: 8. Juni 1887 in Straßburg i. Els.; Vater Geh. Regierungsrat a. D., Landwirtsfamilie Schlesiens; Mutter aus Landwirtsfamilie der Provinz Sachsen. — Bildungsgang: Protest. Gymnasium Straßburg i. Els.; Referendar- und Assessor- sowie Doktorexamen in Straßburg nach Studien- und Ausbildungszeit in München, Kiel, Frankreich, Straßburg i. Els. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1907/08 Einj.-Freiw. Feld- Artl.-Regt. 51, Straßburg i. Els.; 1911 Leutnant d. Res. ebenda; ab 31. Juli 1914 bis November 1918 Krieg zunächst ebenda; ab Mai 1915 Divisionsintendant 12. Inf.-Div.; die meisten Schlachten im Westen, außerdem Gorlice, Dünaburg, Karfreit; Dezember 1918 als Oberleutnant d. Res. verabschiedet. E. K. I. und II.; Oldenb., Braunschw. Meining. usw. Kriegsverdienstkreuz. — Berufsgang u. a.: August 1919 bis Dezember 1920 Regierungsassessor Landratsamt Wetzlar (vorher Reichswirtschaftsministerium von Februar bis August 1919); Januar 1920 bis Mai 1922 Landrat zu Pyrmont; führt dessen Vereinigung mit Preußen durch; Mai 1922 bis März 1924 Regierungsrat im Reichsverkehrsministerium; April 1924 bis August 1925 selbständig, dann Syndikus; ab August 1925 Rechtsanwalt; ab 1931 Notar; Hauptarbeitsgebiet wirtschaftliche Beratungen; geschäftsführender Vorstand des Reichsverbandes deutscher Geschäfts- und Industriehausbesitzer; Mitarbeit bei der Industrie- und Handelskammer, im City-Ausschuß Berlin ’■sw.— Spezialarbeitsgebiet: Siedlungswesen; Bau- und Wohnwirtschaft; Grundstücksund Mietrecht. — Besondere Interessen: Malerei; Musik; Film. — Mitglied: Deutsche Akademie.


Scheufler, Hans Fritz, besoldeter juristischer Bürgermeister, Firna a. d. Elbe, Weststraße 40.


Geboren: 25. Januar 1883 in Waldheim i. Sa.; rem arischer Abstammung; väterlicherseits aus einer Bauern-, seit 1722 Juristenfamilie (Vorfahren durch Stammbaum bis 1577 nachweisbar), mütterlicherseits aus einer Kaufmannsfamilie Maißker (Vorfahren durch Stammbaum bis 1450 nachzuweisen). — Bildungsgang: Vorschule in Tharandt; bis 1903 Kgl. Gymnasium zu Dresden-A.; Ostern 1904 bis Januar 1908 Studium der Rechtswissenschaft und Volkswirtschaft in Freiburg i. Br., Berlin und Leipzig; dazwischen längeres Sprachstudium in Paris und Rom; Januar 1908 erste juristische Staatsprüfung (Referendarexamen). — Militärzeit: Ostern 1903 bis 31. März 1904 beim 19. Bayer. Inf.-Regt. in Erlangen gedient; am Kriege infolge Herzleidens nicht teilgenommen. — Berufsgang u. a.: Vom 1. April 1908 bis Ende 1912 als Referendar in Freiburg; 1913 zweite juristische Staatsprüfung (Assessorexamen); vom l.März 1913 bis 28. Februar 1914 Ratsassessor in Meißen; vom 1. März 1914 bis 30. September 1915 Ratsassessor in Oschatz; seit 1. Oktober 1915 in Pirna, und zwar vom 1. Oktober 1915 bis 30. Juni 1916 als Ratsassessor, vom 1. Juli 1916 bis 1. April 1919 als zweiter Stadtrat, vom 1. April 1919 bis 1. April 1924 als erster Stadtrat, seit 1. April 1924 als Bürgermeister. — Veröffentlichungen: Kleinere Aufsätze in Zeitungen und Zeitschriften. — Mitglied: Reichsbund der Deutschen Beamten, Fachschaft Gemeindebeamten; VDA; Deutscher Luftsport -Verband; Reichsluftschutzbund; Deutsche Kolonialgesellschaft; NSBO.


F reiherr von Scheuri- Defersdorf, Eberhard, Dr. jur., o. Professor an der Hindenburg- Hochschule für Wirtschafts- und Sozial-Wissenschaften in Nürnberg, Nürnberg-A., Burgstraße 10.


Geboren: 11. Juni 1873 in Ludwigsburg (Württemberg) als Sohn des bayer. Artillerie- Hauptmanns Carl Frhr. von Sch. und seiner Ehefrau Olga, geb. von Sonntag. — Bildungsgang: Hum. Gymnasium zu Nürnberg; Fürsten- und Landesschule Grimma i. Sa.; Universitäten Berlin und Erlangen; Abschlußprüfung und juristische Doktor-Promotion in Erlangen; Vorbereitungspraxis in Nürnberg, Miesbach und München; Prüfung für den höheren Justiz- und Verwaltungsdienst in München. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1891/92 einj.-freiw. Dienstjahr im 19. Inf.-Regt. in Erlangen; zuletzt Hauptmann d. Landw. E. K. am weiß-schwarzen Band; König-Ludwig-Kreuz; Preuß. Hilfsdienstkreuz. — Berufsgang u. a.: 1899 nach Ablegung der Assessorprüfung Dienstleistung bei der Regierung von Oberbayern, Kammer des Inneren in München und bei der Polizeidirektion München; Bezirksamtsassessor in Neustadt a. A. und in Nürnberg; Kollegialmitglied der Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren in Ansbach; Mitglied des Oberversicherungsamts Nürnberg, zuletzt als Oberregierungsrat; Ende 1917 Einrichtung und Leitung juristischer Frontkurse beim Armee – Oberkommando der Heeresgruppe Eichhorn in Wilna; 1921 an die Handels- (jetzt Hindenburg-) Hochschule Nürnberg berufen; 1928 Honorarprofessor für bayer. Verwaltungsrecht in der Juristischen Fakultät der Universität Erlangen; 1933 ordentliches Mitglied der Akademie für deutsches Recht. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Nationale Führung der akademischen Jugend, juristisches Studien- einschließlich des Referendarbildungswesens; Verwaltungsrecht, Verwaltungslehre und Verwaltungspolitik; Gutachten, Rezensionen und Abhandlungen, insbesondere in den Blättern für administrative Praxis, im Archiv des öffentlichen Rechts, im „Deutschen Recht“ aus den Gebieten des Bau-, Armen- und Heimat-, des Militärversorgungs-, des Zwangserziehungs-, des Schul-, des sozialen Versicherungsrechts, der Verwaltungslehre und Verwaltungspolitik; „Probleme der Juristenbildung“ (Archiv des öffentlichen Rechts, u. F., Bd. 5, S. 137 ff.); „Einführung in das verwaltungsrechtliche Denken unter besonderer Berücksichtigung der Rechtsprechung des bayer. Verwaltungsgerichtshofs“, Erlangen 1927; „Staatsverwaltungslehre“ in der „Beamtenschule“, 1930, Lieferung 55 und 57; im Druck befindlich im Archiv des öffentlichen Rechts: „Die Persönlichkeit in der deutschen Verwaltung“. — Besondere Interessen: Deutsches Schrifttum und Dichtung, Musik.


Schiebusch, Eugen, Präsident der Reichspostdirektion Köslin, Köslin, Reichspostdirektion.


Geboren: 10. Januar 1872 in Pudewitz, Prov. Posen (jetzt Polen); arischer Abstammung. — Bildungsgang: 1892 Abiturium am hum. Gymnasium in Ostrowo, Bez. Posen.— Kriegsauszeichnungen: E. K. am weißen Bande. — Berufsgang u. a.: 1892 als Posteleve bei der Deutschen Reichspost eingetreten; 1895 nach der ersten Prüfung zum Postpraktikanten befördert; 1899 nach Ablegung der Staatsprüfung zum Oberpostpraktikanten ernannt; 1919 Postrat; 1921 Oberpostrat; 1930 Präsident der Oberpostdirektion Köslin. — Mitglied: BNSDJ.


Schieck, Helmuth, Notar, Markt Grafing (bei München).


Geboren: 10. September 1894 in Frankenberg i. Sa.; alteingesessene Fabrikantenfamilie; arischer Abstammung. — Bildungsgang: Volksschule, Realschule, Gymnasium; 1 Jahr Mechanikerlehrling; Studium der Rechtswissenschaft; Referendar; Assessorexamen mit Note I. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Seit 20. April 1915 kriegsfreiwillig; im Felde bis Kriegsschluß; seit 1917 Leutnant d. Res.; stets in Flandern von La Bassee bis zur Küste; zeitweise Lehrer und Adjutant an der K. Flakschule Lille. E. K. II.; Sächs. Friedrich-August-Medaille in Silber; Sächs. Albrechtsorden II. mit Schwertern. — Berufsgang u. a.: Rechtsanwalt in München (3 Jahre), dann Übergang zum Notariat; seit 1. Januar 1928 Notar; November 1930 Eintritt in die NSDAP; vorher Werbung von Mund zu Mund, da öffentliches Auftreten durch Vorgesetzten verboten; gleichzeitig Eintritt in BNSDJ (Mitgl.-Nr. 510); Ende März komm. 1. Bürgermeister in Neunburg vorm Wald, bald darauf ordentlicher 1. Bürgermeister, schwierigste Verhältnisse; April 1933 beauftragt mit der Gleichschaltung des Bayer. Notariatswesens; Mai Führer des Bayer. Notarvereins, dann k. Gaufachgruppenleiter München; Reichsfachgruppenrat; Mitglied der Akademie für Deutsches Recht; 1. September 1933 wegen juristischer Tätigkeit Niederlegung des Bürgermeisterpostens und Übersiedlung nach Markt Grafing. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Freiwillige Gerichtsbarkeit, Grundbuch- und Notariatsrecht insbes. Bodenrecht, Allgemeines Bürgerliches Recht; Veröffentlichungen polit. Art und juristisch aufklärend in Neunburger Zeitung, Oberbayer. Grafinger Zeitung, wissenschaftlicher Art in Zeitschrift des Deutschen Notarvereins und Zeitschrift des Bayer. Notarvereins. — Besondere Interessen: Musik (Kammermusik), Philosophie, deutsche allgemeine und Kulturgeschichte. — Mitglied: Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen; Beamtenbund; Bayer, und Deutscher Notarverein; Verein Freunde bildender Kunst.


Schiffer, Paul, Ministerialdirektor im Reichspostministerium, Berlin-Steglitz, Lenbachstraße ?.


Geboren: 3. Februar 1876 in Altena i. Westf.; aus westfälischer Industriellenfamilie. — Bildungsgang: 1894 Abiturientenprüfung. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1898/99 Einj.-Freiw. beim Oldenb. Inf.-Regt. Nr. 91; Major d. Res. a. D.; 1914/18 Hauptmann d. Res. und Bataillonsführer beim Oldenb. Inf.-Regt. Nr. 91; dreimal verwundet. E. K. L und II.; Ritter des Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern; Ritter des Großh. Oldenb. Hausordens II. Kl. mit Schwertern; Oldenb. Friedrich-August-Kreuz I. u. II. Kl.; Bremer Hanseatenkreuz; Preuß. Hilfsverdienstkreuz; österr. Militärverdienstkreuz III. Kl. mit der Kriegsdekoration. — Berufsgang u. a.: 1894 Posteleve; 1924 Postrat; 1930 Oberpostrat; 1931 Ministerialrat; 1933 Ministerialdirektor.








Scliifferer, Anton, Dr. h. c., Dr., Preuß. Staatsrat, auf Charlottenhof b. Kiel.


Geboren: 12. September 1871 als Sohn des Brauereibesitzers Anton Sch. und dessen Ehefrau Juliane, geb. Arp, in Kiel. — Bildungsgang: Gymnasium Kiel; studiert Naturwissenschaften und Nationalökonomie an den Universitäten Kiel und München und der Technischen Hochschule München. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Rittmeister des Hus.-Regts. 16; 1914/18 im Felde; 1918 in den Großen Generalstab versetzt. E. K. I. und II.; Hohenz. Hausorden m. Schw. und andere Kriegsauszeichnungen. — Berufsgang u. a.: Besitzer des Hofes Charlottenhof bei Kiel; Vorsitzender bzw. Mitglied der Verwaltungen einer größeren Zahl deutscher Wirtschaftsunternehmen; Mitglied der Preuß. Staatsschuldenverwaltung; Preuß. Staatsrat; Mitglied der Deutschen Arbeitsfront; Ehrenbürger der Kieler Universität.








Das-Deutsche-Fuehrerlexikon-1934-1935-948.jpg

Schild, Heinrich, Dr. rer. pol., Generalsekretär des Reichsstandes des deutschen Handwerks und beim Deutschen Handwerks- und Gewerbekammertag, Berlin NW, Dorotheenstr. 35.


Geboren: 22. Oktober 1895 in Elberfeld als <ohn des Malermeisters S.; arischer Abstammung Bildungsgang: Gymnasium; 1914 Abitur; 1914 Studium der evangelischen Iheologie in Halle a. S. und Bonn; 1919/21 *atlonalökonomie in Berlin und Köln; IfTr • r 1921 Promotion in Köln. — lrzei^’ Kriegsauszeichnungen: 5. Januar 1915 bis 18. Dezember 1918; nur Westfront; pJJJHant d. Res. d. Fuß-Artl.-Res.-Regt. 24; t-K. I. und II. — Berufsgang u. a.: 1921/22 wissenschaftlicher Hilfsarbeiter und Referent; 1922/23 Abteilungsleiter beim Deutschen Handwerks- und Gewerbekammertag, Hannover; 1924/33 Syndikus von Fachverbänden des Handwerks; seit 1. April 1933 Generalsekretär des Reichsstandes des deutschen Handwerks. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Arbeitnehmer- und Arbeitgeberfragen des Handwerks; „Die Arbeiter^ frage im deutschen Handwerk“. — Mitglied: Reichs verband Deutscher Volks wirte; BNSD J.





Schilling, Victor, Dr. med., a. o. Professor für Innere Medizin, Direktor der IV. Med. Unio.-Klinik Moabit und der Inn. Abt. des Städt. Krankenhauses Moabit, Berlin NW 87, K lopstockstraße 55.


Geboren: 28. August 1883 in Torgau; rein arischer Abstammung; die Familien sind nordwestdeutscher Herkunft. — Bildungsgang: Gymnasium Hannover; Kaiser-Wilhelm- Akademie Berlin. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1908/20 aktiver Militärarzt; 1916/19 türkischer Sanitätsmajor; Stabsarzt a. D. E. K. I. und II.; K. K. österr. Franz- Josefs-Orden (Ritterkreuz m. Kr.-Dek.); Silberne Liakat-Med. m. Schw.; Eiserner Halbmond; Roter Halbmond in Silber mit Dekoration; Rote Kreuz-Med. III. — Berufsgang u. a.: Staatsexamen 14. Mai 1909; approb. 21. Mai 1909; 1910/13 zu dem Institut für Schiffs- und Tropenkrankheiten in Hamburg kommandiert; 1912 Studienreise nach Brasilien; 1921 habilitiert; 1922 a. o. Professor; Vortragsreisen auf Einladung nach Holland; 1926 Vortragsreise nach Rußland; 1927 Oberarzt der I. med. Univ.-Klinik, Berlin; 1929 stellvertr. Direktor; 1931 Vortragsreise nach Ungarn; 1932 Ehrenmitglied der Wissenschaftlichen Gesellschaft der kgl. ungarischen Elisabeth-Universität, Fünfkirchen; 1933 Direktor der IV. med. Univ.-Klinik, Moabit; wiederholt Wahlmitglied der Med. Fakultät und des Senats der Univ. Berlin. — Veröffentlichungen: 160 Arbeiten aus den Gebieten: Pathol. Anatomie; Tropenmedizin; Infektionskrankheiten; innere Klinik, besonders Hämatologie; Beiträge zum Handbuch der Tropenkrankheiten von Mense; Kraus-Brugsch: Spez. Pathologie in Therapie (Tropenkrankheiten); Handbuch der Physiologie von Bethe u. a. (Hämatozontische Organe); Kraus-Uhlentruth: Handbuch d. mikroskopischen Untersuchungsmethoden; eigene Bücher: Blutbild und klin. Verwertung (10. Aufl.); Blut und Trauma; Guttadiaphot; Praktische Blutlehre (7. Aufl.) u. a. — Mitglied: Führer d. D. Nichtordinarienverbandes; Mitgl. d. Führung d. Preuß. Dozentenschaft 2. Vors. der Dozentenvereinigung f. Ferienkurse; Vorstandsmitgl. der Ärztekammer Groß-Berlin; Mitgl. d. Ausschusses d. d. Med. Gesellschaft u. a. m.


Graf Scliimmelmann, Karl-Hubertus, Kaufmann, Berlin W 35, Potsdamer Privatstraße 121D.


Geboren: 3. September 1905. — Bildungsgang: Abschlußexamen einer Realschule. — Berufsgang u. a.: 1924/26 Ex-, Import und Buchhaltung bei einer japanischen Firma in Berlin; 1926 Beginn der Arbeit für die NSDAP (Propaganda und Presse); 1927 Eintritt in die NSDAP (Nr. 58 858) und SS (Nr. 988); 1927 Guts- und Privatsekretär in der Provinz Brandenburg; 1928/29 Ex-, Import und Buchhaltung bei einer englischen Firma in Berlin und Tanga; 1930/32 Privatsekretär und Leiter des Privatsekretariats des Gauleiters, Reichspropagandaleiters und Reichstagsabgeordneten Dr. Goebbels in Berlin; Referent bei der Gauleitung Groß-Berlin der NSDAP; 1933 Beauftragter und Adjutant des Chefs der SS-Gruppe Ost, SS-Gruppenführers, Preuß. Landtagsabgeordneten der NSDAP, Preuß. Staatsrats, Ministerialdirektors (Chefs der preuß. Polizei) Daluege in Berlin; z. Z. persönlicher Adjutant; SS-Sturmführer z. b. V.; 1933 Finanzierung der Ausrüstung für etwa 15 000 Mann SS; Presse und Propaganda für den Appell der Gruppe Ost der SS Mitte August in Berlin. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Artikel geschichtlichen und politischen Inhalts in der Presse; Gründung einer Pressekorrespondenz in englischer Sprache. — Besondere Interessen: Kunst (Formkunst, Architektur, Innenarchitektur usw.); Schaffung eines Fonds zur Förderung der Musik.


Das-Deutsche-Fuehrerlexikon-1934-1935-951.jpg

Schindler, Rudolf, Ministerialreferent, Vorsitzender des Badischen Gemeindetages, Karlsruhe, Frankenstraße 4.


Geboren: 9. August 1903 in Karlsruhe; entstammt einem alten mittelbadischen Bauerngeschlecht das seit Jahrhunderten im Renchtal ansässig ist. — Bildungsgang: Gymnasium Karlsruhe. — Berufsgang u. a.: Kaufmännische Lehrzeit in Karlsruhe; Aufenthalt in Südamerika zur kaufmännischen und sprachlichen Weiterbildung; Bankbeamter bei der Karlsruher Lebensversicherungsbank; Gaukassierer, stellvertretender Vorsitzender des Gau USchlA, dann Leiter des Kommunalpolitischen Amtes des Gaues Baden der NSDAP; seit 1930 Stadtrat in Karlsruhe (damals jüngster Stadtrat Badens); seit 1933 Ministerialreferent im Badischen Ministerium des Innern; Vorsitzender des Badischen Gemeindetages sowie des Badischen Gemeinde- Versicherungs – Verbandes; stellvertretender Vorsitzender des Kreisrates Karlsruhe; Mitglied des Beirates des Landeskommissärs in Karlsruhe, des Verwaltungsrates des Badischen Sparkassen- und Giroverbandes und der Badischen Kommunalen Landesbank, des Vorstandes des Landesverkehrsverbandes Baden, des Aufsichtsrates der Städt. Werke A.-G. in Baden-Baden. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Kommunalpolitik; Abhandlungen in der Presse und in Fachzeitschriften. — Mitglied:-FISBO; NS-Volkswohlfahrt.


Schippert, Carl, V orstandsmitglied der Daimler-Benz A.-G., Stuttgart, Hohenzollernstr. 9


Geboren: 25. September 1874 in Ellwangen als Sohn des Regierungsrats Friedrich v. Sch. in Ellwangen. — Bildungsgang: Hum. Gymnasium Ellwangen. — Berufsgang u. a.: Filiale der Bank für Handel und Industrie, Frankfurt a. M.; Württ. Vereinsbank, Stuttgart; Gutmann Freres, Paris; Deutsche Bank, London; 1902/03 Prokurist der Daimler-Motoren- Gesellschaft, Cannstatt; 1903/19 kaufmännischer Leiter der Daimler-Motoren- Gesellschaft, Berlin-Marienfelde; seit 1919 Vorstandsmitglied der Daimler-Motoren-Gesellschaft bzw. Daimler-Benz A.-G., Marienfelde/ Stuttgart-Untertürkheim; Vorstand des Reichsverbandes der Automobilindustrie; Vizepräsident des Bureau Permanent International des Constructeurs d’Automobiles; Handelskammer Stuttgart; Akademie für Deutsches Recht.








von Schirach, Baldur, Jugendführer des Deutschen Reiches, Berlin NW 40, Kronprinzenufer 10.


Geboren: 9. Mai 1907 als Sohn des damaligen Oberleutnants im Garde – Kürassierregiment Karl von Sch., des späteren Generalintendanten des Weimarer Hoftheaters. — Bildungsgang: Bezieht nach Ablegung der Reifeprüfung 1927 in Weimar die Münchener Universität und studiert vorwiegend Germanistik und Kunstgeschichte. — Berufsgang u. a.: Der Reichsjugendführer gehört zu den ältesten Mitgliedern der nationalsozialistischen Bewegung, in die er bereits im Jahre 1924 eintrat; seit 1925 steht er in dauernder Verbindung mit Adolf Hitler und gehört heute zum engsten Vertrauenskreis des Führers, der auch außerhalb des Dienstes in seiner Privatwohnung in der Reichskanzlei oder in der Wohnung des Reichsjugendführers viel mit ihm zusammen ist; bereits 1928, zwanzigjährig, wird er vom Führer in die Reichsleitung der NSDAP berufen, wo ihm die Führung der nationalsozialistischen Hochschulbewegung obliegt; in verhältnismäßig kurzer Zeit gelingt es ihm, die gesamte deutsche Studentenschaft unter nationalsozialistische Führung zu bringen und die deutschen Hochschulen an die Spitze der nationalsozialistischen Erhebung zu stellen; zwei Jahre später wird Baldur von Schirach vom Führer zum Reichsjugendführer der NSDAP ernannt, wobei ihm sämtliche nationalsozialistische Jugendorganisationen unterstellt werden; an der Spitze der Hitler-Jugend organisiert er den Riesenaufmarsch der deutschen Jugend in Potsdam 1932 und schafft noch vor der Machtergreifung durch den Nationalsozialismus aus der nationalsozialistischen Jugendbewegung die größte deutsche Jugendorganisation, die heute über eine Million eingeschriebener Mitglieder verfügt; Anfang 1935 überrumpelt der Reichsjugendführer mit 50 Berliner Hitler-Jungen den Reichsausschuß der deutschen Jugend verbände und übernimmt dessen Vorsitz; kurz darauf übernimmt er auch die Führung des deutschen Jugendherbergsverbandes; mit seiner Ernennung zum Jugendführer des Deuts. Jl Reiches erhält Baldur von Schirach ein Machtbereich von ungeheurer Weite und tast unbeschränkter Kompetenz; in enger Zusammenarbeit mit Reichskanzler und Reichsinnenminister beabsichtigt der Reichsjugendtuhrer seine Arbeitsmethoden, deren Anwendung in der Riesenorganisation der Hitler-Jugend, der größten Kampftruppe des Nationalsozialismus, zum sichtbaren Erfolg geführt hat, auf die gesamte deutsche J ugend zu übertragen, nach dem nationalsozialistischen Prinzip der unbedingten Autorität nach unten und der ebenso unbeschränkten Verantwortung nach oben. — Veröffentlichungen: Als Lyriker ist der Reichsjugendführer bekannt geworden vor allem durch seine Gedichtsammlung „Die Fahne der Verfolgten“; einige seiner Verse sind Millionen des deutschen Volkes bekannt, so u. a. sein Gedicht „An den Führer“; Baldur von Schirach ist auch als Journalist (Schriftleiter) und sonst als Schriftsteller hervorgetreten; sein gemeinsam mit Photo-Hoffmann herausgegebenes Buch „Hitler wie ihn keiner kennt“ und die Schrift „Triumph des Willens“ waren vielleicht die größten Bucherfolge des Jahres 1932.


Schirmacher, Horst, Direktor des Zentralausschusses für die Innere Mission der Deutschen Evangelischen Kirche, Referent des Reichsbischofs, Berlin-Dahlem, Altensteinstr. 51.


Geboren: 26. Mai 1892 in Palmnicken (Ostpreußen). — Bildungsgang: Friedrichskollegium in Königsberg i. Pr. (die Schule Kants); Universitäten Königsberg, Göttingen, Berlin; zuerst prakt. Landwirt, dann Theologe. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Kriegsfreiwilliger; dann Leutnant d. Res. d. Fuß-Artl.; ständig an der Front im Osten. E. K. II.; schwarzes Verwundetenabzeichen. — Berufsgang u. a.: Seit 1918 im Pfarramt und in den verschiedensten Zweigen der Inneren- Mission-Arbeitsgebiete, vor allem Jugendführung, Wohlfahrtspflege, Volksmission und Männerseelsorge; in Ostpreußen, Schleswig- Holstein, Westfalen; schließlich 1932 Pressepfarrer und Schriftleiter in Königsberg; 1932 Mitbegründer der Bewegung „Deutsche Christen“ in Ostpreußen; 1933 Adjutant des früheren Wehrkreispfarrers Müller, jetzigen Reichsbischofs, beim Dienst als Bevollmächtigter des Reichskanzlers für die Evang. Kirche; Staatskommissar für die Innere Mission; Landesleiter für Preußen des NSPfarrerbundes. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Zahlreiche Aufsätze in Fachblättern, namentlich über Luther, Altes Testament, Seelsorge und Kirchenführung; beim Evang. Presseverband für Deutschland erschien das Buch „Männer in der Kirche“.


Schlegel, Franz, Präsident der Reichspostdirektion, Karlsruhe (Baden), Kaiserstraße 217.


Geboren: 28. August 1874 in Eschbach, Amt Staufen (Baden). — Bildungsgang: Volksschule, Gymnasium zu Freiburg i. Br.; Selbststudium und 4 Semester Vorlesungen an der Universität in Heidelberg über Staats- und Verwaltungsrccht, Volkswirtschaft und Finanzwissenschaft. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1898/99 Einj.-Freiw.imlnf.-Regt. Markgraf Ludwig Wilhelm (3. Bad.) Nr. 111 in Rastatt; Leutnant d. Res. a. D. Bad. Kriegsverdienstkreuz. — Berufsgang u. a.: 1901 planmäßig angestellt; 1903 höhere Verwaliungsprüfung für Post und Telegraphie vor dem Prüfungsrat des Reichspostamtes in Berlin; Ernennung zum Oberpostpraktikanten; 1920 Postdirektor; 1924 Postrat; 1931 Oberpostrat in Berlin (Verwendung im Reichspostministerium); 1932 Ministerialrat im Reichspostministerium; 1933 Präsident. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Wirtschaftsund Pressefragen, Betriebswissenschaft und ihre Anwendung im Bereich der Deutschen Reichspost. — Mitglied: Fachschaft „Post“; Volksbund für das Deutschtum im Ausland; Saarverein; Kunstverein Karlsruhe (Baden).


Schlegel, August, Dr. med., Medizinalrat, Leiter des Staatl. Krankenhauses beim Untersuchungsgefängnis Berlin-Moabit, Dozent der Staatsmedizinischen Akademie, Berlin-Plötzensee.


Geboren: 2. März 1892 als Sohn des Buchdruckers Schl, zu Erlangen aus alter Erlanger Familie (bis 1630 festgestellt). — Bildungsgang: Realschule Erlangen; wegen der Befähigung für Mathematik und Naturwissenschaften noch 3 Jahre an die Nürnberger Oberrealschule; Studium der Medizin in Erlangen. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Einj.-Freiw. beim 19. Inf.-Regt.; von 1914/18 als Batls.-Arzt im Felde. E. K. II.; Bayer. Militärverdienstkreuz I. Kl. — Berufsgang u. a.: Kehrt infolge Verwundung 1919 nach Erlangen zurück und bewahrt die Erlanger Studentenschaft durch sein Dazwischentreten vor dem marxistischen Umsturz; macht im März 1919 das Staatsexamen und tritt gleich danach beim Freikorps Engelhard in Erlangen ein zum Kampf gegen die Spartakisten; kommt am l.Okt.1919 als Assistent und später als Oberarzt an das Krankenhaus Ludwigshafen a. Rh. und damit ins besetzte Gebiet; vertritt während der schweren Zeiten des passiven Widerstandes die deutsche Gesinnung und steht in hartem Kampf gegen die Separatisten; wird am 15. November 1930 in den Strafvollzug nach Berlin als preuß. Staatsbeamter der Justiz berufen; tritt im November 1932 in den Nationalsozialistischen Deutschen Ärztebund ein; z. Z. Standartenarzt der Standarte 1 (Charlottenburg) und Adjutant des Brigadearztes 30; ist in dienstlicher Stellung Sachverständiger beim Landgericht Berlin und hat die Entmannungen als Krankenhausarzt in Norddeutschland innerhalb der Justiz. — Wissenschaftliche Arbeiten: „Die Kastration“; „Die Haftfähigkeit“; „Der Arzt im Strafvollzug“; „Die Todesstrafe“.


Das-Deutsche-Fuehrerlexikon-1934-1935-956.jpg

Schlegelberger. Franz, Dr. Dr. h. c., Staatssekretär, Berlin-Nikolassee, Teutonenstr. 11a.


Geboren: 23. Oktober 1876 in Königsberg i. Pr. als Sohn des Kaufmanns Rudolph Sch. und seiner Gattin Louise, geb. Buscke. — Bildungsgang: Altstädtisches Gymnasium zu Königsberg; Universitäten Königsberg und Berlin. — Kriegsauszeichnungen: E. K. II. am weiß-schwarzen Bande; Preuß. Verdienstkreuz für Kriegshilfe; Schles. Adler I. und II. Kl. — Berufsgang u. a.: 1897 Referendar; 1899 Dr. jur.; 1901 Gerichtsassessor; 1904 Landrichter; 1909 Hilfsrichter beim Kammergericht; 1914 Kammergerichtsrat; 1918 zunächst kommiss. Hilfsarbeiter, sodann Geh. Regierungsrat und Vortr. Rat beim Reichsjustizamt; 1921 Abteilungsleiter im Reichsjustizministerium; 1922 nebenamtl. o. Honorarprofessor in der juristischen Fakultät der Universität Berlin; 1926 Dr. rer. pol. h. c. der Universität Königsberg i. Pr.; 1927 Ministerialdirektor im Reichsjustizministerium; auf Einladung ausländischer juristischer Gesellschaften Vortragsreise nach Argentinien, Chile und Brasilien; 10. Oktober 1931 Staatssekretär im Reichsjustizministerium; Mitglied der Akademie für Deutsches Recht. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Zahlreiche juristische Werke, Abhandlungen und Aufsätze; erwähnt sei die Kommentierung der Gesetze über freiwillige Gerichtsbarkeit, Aufwertung, wertbeständige Hypotheken, Goldbilanzen, Änderung des Aktienrechts, Gerichtsverfassung, ferner die Herausgabe einer Sammlung der durch den Krieg und die Übergangszeit erforderlich gewordenen Rechtsvorschriften sowie des „Rechtsvergleichenden Handwörterbuches für das Zivilund Handelsrecht des In- und Auslands“; an Abhandlungen der neueren Zeit: Die Rationalisierung der Gesetzgebung und über die ewige Jugend des Rechts.


Ritter von Schleich, Eduard, Major a.D., Obergebietsführer im Stabe des Reichsjugendführers, Fliegerkommandant im Präsidium des DLV, Berlin-Friedenau, Kaiserallee 134


Geboren: 9. August 1888 in München; Vater Eduard Schl., Kunstmaler, Mutter Maria, geb. Plendl.; arischer Abstammung; die Familie nachgewiesen seit 1640 (erster kirchenamtlicher Nachweis).— Bildungsgang: Volksschule; Hum. Gymnasium; 1908 Fahnenjunker, 1909 Kriegsschule. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Seit November 1910 Offizier, aktiv im Bayer. 11. Inf.-Regt. Regensburg: 1914 mit 11. Inf.-Regt. ausgerückt; 1914/15 fliegerische Ausbildung; ab 1915 Flugzeugführer Baver. Feldflieger-Abt. 2b; 1917 Führer der Schutzstaffel 28, der Jagdstaffel 21, Jagdstaffel 52; 1918 Führer der • Jagdgruppe 8, zuletzt Kommandeur des Jagdgeschwaders 4; August 1918 wegen Tapferkeit vor dem Feinde außer der Reihe zum Hauptmann befördert: zweimal verwundet. Pour le merite; E. K. I. und II.; Bayer. Militärverdienstorden IV. Kl. m. Sehw., IV. Kl. m. Kr. u. Schw.; Ritterkreuz des Hausordens von Hohenzollern; Sächs. Albrechtsorden m. Schw.; Bayer. Militär-Max-Josef- Ritterorden; Prinzregent-Luitpold-Medaille; Flugzeugführer-Abzeichen; Flieger-Erinnerungsabzeichen; Verwundetenabzeichen. — Berufsgang u. a.: Nach dem Kriege als Verbindungsoffizier bei der Heeresfriedenskominission; im Dezember 1921 aus dem Reichsheer ausgeschieden; sodann in verschiedenen Luftverkehrsunternehmen tätig; 1927/29 in der Deutschen Luft Hansa; seit 1929 Fluglehrer und Ausbildungsleiter der bayer. Sportflieger in München; seit 1. April 1951 in der SS der NSDAP tätig; seit Oktober 1951 Führer der SS-Fliegerstaffel Süd, der ersten Staffel, die mit nationalsozialistischen Abzeichen den Führer in Bayern bei seinen Wahlreden ständig begleitete; August 1952 erster Geschwaderflug der SS-Fliegerstaffel Süd über Deutschland; 1952 als Vertreter der deutschen Kampfflieger 2)4 Monate Gast der englischen Kriegsflieger; Aufklärung über Nationalsozialismus und den Führer; öffentliches Auftreten in SS-Uniform; zum Ehrenführer der British Legion ernannt; 1955 vom J ugendführer des Deutschen Reiches in seinen Stab berufen zur fliegerischen Vor- R!. iUn? der Hitler-Jugend; Ehrenführer der Jl’Uer-Jugend-Flieger; Fliegerkommandant im Präsidium des Deutschen Luftsportverbandes; seit der 9. Wahlperiode Mitglied des Reichstags. — Veröffentlichungen: Gelegentl’ehe Veröffentlichungen über fliegerische Ausbildung und Vorbildung.


Schiert, Heinrich Martin, Fabrikant, Führer der Flieger-Landesgruppe Vlll Baden, Mannheim, Parkring 31.


Geboren: 1. Mai 1890 in Mannheim; arischer Abstammung. — Bildungsgang: Reifezeugnis zum Einj.-f reiw.; Lehre auf den Gerreslieimer Glashüttenwerken, Düsseldorf; Auslandstätigkeit in verschiedenen Branchen in Frankreich, Spanien, Argentinien, England. —■ Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1908 Einj.-Freiw. im Feld-Artl.-Regt. Grollherzog, Karlsruhe; April 1909 Gefreiter; dann Entlassung wegen Sturz vom Pferde und dauernd d. u.; August 1914 freiwillig beim Regiment zur Instruktion; Unteroffizier; Ende August zu den Fliegern gemeldet; ausgebildet in Darmstadt und Gotha; bis November 1915 Militärfluglehrer; bis Juli 1916 Kampfgeschwader V; bis September 1916 Kagohl VII; bis März 1917 Kampfeinsitzerstanei 4: bis Juni 1917 Jasta 10; zuletzt Führer der Kampfeinsitzerstaffel 6. E. K. II.; Verwundetenabzeichen; Feldfliegerabzeichen; Zähr. Löwe m. Schw. — Berufsgang u. a.: Gründet sofort nach dem Kriege im Januar 1919 in Mannheim die Fliegergruppe und faßt dann die „Vereine“ zusammen; gründet die erste Luftverkehrsgesellschaft in Mannheim; hält trotz Besatzung die Leute zusammen; beginnt 1925 mit dem Segelflug; 1927 erste Vereinsfliegerschule in Deutschland; erhält als ehrenamtlicher Fluglehrer in der Ausbildung von Jungfliegern das vierte goldene Fliegerabzeichen, den Hindenburg- Pokal und den Richthofen-Pokal; wird in den Hauptvorstand des Luftfahrtverbandes gewählt; April 1955 bei der Gründung des Deutschen Luftsportverbandes vom Präsidenten Loerzer zum Landesgruppenführer für Baden ernannt; hat während des Krieges (auch als Lehrer) etwa 5000 Flüge gemacht (zweimal abgeschossen), nach dem Kriege weitere etwa 10 000 Flüge. — Spezialarbeitsgebiet: Vielseitiger Sportler; goldenes Sportabzeichen und Internationale Medaille für Eiskunstlauf. — Mitglied: Reichsverband der Deutschen Bürstenindustrie; Zentralverband des Groß- und Überseehandels; Wissenschaftliche Gesellschaft für Luftfahrt.


Schlösser, Rainer, Dr. phil., Reichsdramaturg, Oberregierungsrat, Berlin-Südende, Parkstraße 7.


Geboren: 28. Juli 1899 in Jena als Sohn des Universitätsprofessors Dr. Rudolf Schl., Archivdirektors zu Weimar (Goethe- und Schiller-Archiv). — Bildungsgang: Gymnasium Jena; Studium Germanistik, Geschichte, Philosophie, evangelische Theologie; Staatsexamen; promoviert zum Dr. phil. — Militärzeit: Juni 1917 als Fahnenjunker in das Feld-Artl.-Regt. Nr. 66 eingetreten; von August 1917 bis Kriegsende an der Westfront; Frühjahr 1919 als Leutnant ausgeschieden. — Berufsgang u. a.: Gibt die ursprüngliche Absicht, beim Militär zu bleiben, infolge der Revolution auf; Studium; infolge wirtschaftlicher Notlage dann jahrelang kaufmännisch tätig; Wiederaufnahme des Studiums und vorübergehend Schuldienst; seit 1924 kulturpolitischer Mitarbeiter in der völkischen Presse; Oktober 1931 im Einverständnis mit dem Herausgeber des „Völkischen Beobachter“, Adolf Hitler, von Alfred Rosenberg als kulturpolit. Schriftleiter des Zentralorgans der NSDAP nach München berufen; bis Oktober 1933 am „V. B.“; seit Oktober 1933 Reichsdramaturg im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda; Mitglied des Präsidialrats der Reichstheaterkammer. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Literaturgeschichte, Dramaturgie; „Johann Friedrich Struensee in der deutschen Literatur“, Altona 1931; „Das Lied vom Stahlhelm“ (Gedichte), Lahr 1924. — Mitglied: Verwaltungsrat der Genossenschaft der Deutschen Bühnenangehörigen; Vizepräsident der Union nationaler Schriftsteller.


Schlotterer, Gustav, Dr. rer. pol., Präsident der Behörde f. Wirtschaft, Hamburg, Uhlandstraße 68.


Geboren: 1. März 1906; stammt väterlicherund mütterlicherseits von Bauern. — Bildungsgang: Realschule; Banklehrling; Bankbeamter; Handelshochschule Mannheim; promoviert an der Universität Tübingen. — Berufsgang u. a.: August 1925 Eintritt in die NSDAP; nationalsozialistischer Studentenbund; vom 1. Januar 1931 bis April 1935 Wirtschaftsschriftleiter am Hamburger Tageblatt (nationalsozialistisches Organ); später Hauptschriftleiter bis 31. Dezember 1933; tritt am 10. März 1933 in den Dienst des Hamburgischen Staates; 19. Mai 1933 zum Regierungsdirektor ernannt; 1. Oktober 1935 mit Wahrnehmung der Geschäfte des Präsidenten der Behörde für Wirtschaft beauftragt; 29. Januar 1934 zum Präsidenten ernannt; Gauwirtschaftsberater; Landesleiter für Ständischen Aufbau. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Wirtschaftspolitik; Journalismus.








Schluck, Paul, Vorsitzender des Deutschen Keglerbundes, Wernigerode (Harz).


Geboren: 1. November 1875 in Witten a. d. Ruhr; arischer Abstammung; Vater Bäckermeister, Grollvater Landwirt, ebenfalls der Urgroßvater; Vater der Mutter Bauer, ebenfalls Groß- und Urgroßvater. — Bildungsgang: Von Ostern 1879 bis Ostern 1888 Bürgerschule und Selekta zu Witten a.d.Ruhr. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1893/95 beim 1. Bad. Leibgrenadier-Regt. 109 in Karlsruhe; bei Ausbruch des Weltkrieges freiwillig eingetreten, da Landsturm im 4. Korps erst später einberufen wurde; am 5. September 1914 Vizefeldwebel und am 15. Oktober 1915 Offizier-Stellvertreter; bis 2. August 1918 abwechselnd westlicher, östlicher und dann wieder westlicher Kriegsschauplatz; von August 1916 zur Res.-Div. 47, zunächst als stellvertretender ScheinwerferZugführer, dann als Straßenbau-Offizier der Division; im letzten Vierteljahr als Lehrer an der Flackschule Hannover-Buchholz. E. K. II. — Berufsgang u. a.: Ostern 1888 bis 1892 in der Lehre als Uhrmacher und Goldschmied in Elberfeld; dann in Konstanz und Zürich als Gehilfe: nach der Militärzeit in Wernigerode, Magdeburg und Braunschweig als Gehilfe; am 2. August in Wernigerode selbständig geworden; von 1910 bis 1928 Stadtverordneter der bürgerlichen Fraktion; vorübergehend Mitglied des Kreistages und des Kreisausschusses; seit 1904 Mitglied des Deutschen Keglerbundes, 20 Jahre Vorsitzender des Ortsverbandes Wernigerode, davon 12 Jahre Führer des mitteldeutschen Gaues; seit 1925 1. Vorsitzender des Deutschen Keglerbundes; im Juli 1935 zum Präsidenten des Internationalen Keglerbundes gewählt.


Sclilumpreclit, Karl, Dr., Oberbürgermeister, Bayreuth, Lisztstraße 14.


Geboren: 20. April 1901 der Hauptlehrerseheleute Sclilumpreclit, Karl, Dr., Oberbürgermeister, Bayreuth, Lisztstraße 14. in Fürth als Sohn Karl Schl. – Bildungsgang: Volksschule in Fürth, hum. Gymnasium in Fürth, Bayer. Kadettenkorps in München; Studium der Rechtswissenschaft und Volkswirtschaft an den Universitäten München, Berlin und Erlangen; 1922/23 Werkstudent in Amerika und Holland. — Militärzeit: 1919 Eintritt in das Bayer. Schützenkorps Epp in Ohrdruf; Frühjahr 1920 Teilnahme an der Befreiung Münchens sowie an der Niederwerfung der kommunistischen Aufstände im Reichsgebiet. — Berufsgang u. a.: 1925/28 Vorbereitungszeit als Referendar; Herbst 1928 juristischer Staatskonkurs; April 1929 erste Anstellung als Assessor der Staatsanwaltschaft Nürnberg; September 1929 Beförderung zum II. Staatsanwalt am Landgericht Deggendorf; ab April 1932 Amtsgerichtsrat am Amtsgericht Augsburg; Gauredner und Reichsredner; verschiedentlich kandidiert bei den Reichstagswahlen im Jahre 1932; am 5. März 1935 Wahl in den Bayer. Landtag; am 9. März 1933 Einberufung in das Bayer. Staatsministerium des Innern als Personalreferent und persönlicher Adjutant des Innen- • ministers Adolf Wagner; am 26. April 1933 Wahl zum Oberbürgermeister der Stadt Bayreuth; seit 12. November 1935 Mitglied des Deutschen Reichstags und Leiter des Kommunalpolitischen Amts der Gauleitung Bayer. Ostmark.


Schmauser, Ernst-Heinrich, SS-Gruppenführer, Hauptmann a. D., München, Möhlstraße 12a.


Geboren: 18. Januar 1890. — Bildungsgang: V olksschule und Realschule Hof a. d. S.; Abiturient der Oberrealschule Bayreuth. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Einj.-Freiw. 11. Bayer. Inf.-Regt., Regensburg; Übertritt als Fahnenjunker ins 9. Kgl. Sächs. Inf.- Regt. 133, Zwickau i. Sa; Besuch der Kriegsschule Hannover; akt. Offizier Inf.-Regt. 133; 4 Jahre Frontdienst im Westen als Komp.- I (ihrer bei Inf.-Regt. 133 und Inf.-Regt. 183. E- K. I. und II.; Militär-St.-Heinrich-Orden; A-R. II. m. Schw.; silbernes Verwundetenabzeichen. — Berufsgang u. a.: Frühjahr 1919 Genehmigung des Abschiedsgesuches unter Ernennung zum Hauptmann mit der Erlaubnis zum Tragen der Uniform Inf.- Regt. 133; Übertritt ins Bankfach; Bankkassierer bis Juli 1935; im Herbst 1930 Übertritt von der SA zur SS; Führer der 7. SSStandarte (Königreich Sachsen); 1932 Übernahme des SS-Abschn. XVI (Prov. Sachsen); auf Anforderung von RFSS Aufgabe des Berufs Ende Juli 1933 und Übernahme des SS-Oberabschnitts Süd, Sitz München; Mitglied des Reichstags.


Schmauser, Justus, Dr.-Ing., Geschäftsführer der Fachgruppe Gießereien im Reichsstand der Deutschen Industrie, Berlin W 8, Wilhelmstraße 46.


Geboren: 18. Dezember 1886 in Haidt b. Hof a. d. S. als Sohn eines Rittergutsbesitzers; arischer Abstammung. — Bildungsgang: Realschule Hof, Industrieschule Kaiserslautern (Abiturium); Bergakademie Freiberg i. Sa. Studium des Eisenhütten wesens; 1910 Dipl.-Ing.-Examen; 1920 an der Technischen Hochschule Berlin zum Dr.-Ing. promoviert. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Feldzugsteilnehmer im Res. – Inf. – Regt. 232 und Schallmeßtrupp 93. — Berufsgang u. a.: 1911 Giefiereiingenieur in Berlin (Ludw. Loewe A.-G.); 1919 Gießereileiter (Hartung, Berlin); 192 t technischer Redakteur, dann technischer Schriftsteller; seit Oktober 1933 Geschäftsführer der Fachgruppe Gießereien im RDI; seit 1. Oktober 1930 Mitglied der NSDAP; Amtswalter, SA; heute Mitarbeiter der U III B der Politischen Zentralkommission, Mitglied des Kampfbundes der Deutschen Architekten und Ingenieure. — Mitglied: Verein Deutscher Gießereifachleute; Technisch- Literarische Gesellschaft, Berlin





Schmeer, Rudolf, Elektromonteur, Stellvertreter des Führers der Deutschen Arbeitsfront und Leiter des Führeramtes, Berlin-Steglitz, VionDillestraße 15.


Geboren: 16. März 1905 in Saarbrücken. — Bildungsgang: Volksschule. — Berufsgang u. a.: 4 Jahre Lehrzeit; staatliche Werkmeisterprüfung; seit Ende 1922 in der nat.- soz. Bewegung tätig; am 29. Dezember 1923 vom Kriegsgericht der belgischen Besatzungsarmee wegen Sabotage zu 15 Jahren Zwangsarbeit verurteilt; seit August 1926 Führer der NSDAP für den Regierungsbezirk Aachen; Oktober 1929 wegen seiner politischen Tätigkeit aus der Stellung entlassen; Mitglied des Reichstags seit der 5. Wahlperiode 1930; Reichsinspekteur der NSDAP seit 1932; seit 1933 Stellvertreter des Führers der Deutschen Arbeitsfront und Leiter des Führeramtes.








Schmeidler, Herbert, Dr. jur., Gauarbeitsführer und Amtsleiter in der Reidisleitung d. Arbeitsdienstes, Hauptmann a. D., Berlin-Südende, Oehlertstraße 26.














in Breslau als Sohn des Geh. Sanitätsrats Dr. Victor Sch. — Bildungsgang: Hum. Gymnasium z. St. Maria Magdalena in Breslau; 1920/23 nach dem Ausscheiden aus der Armee juristisches und volkswirtschaftliches Studium an der Universität Berlin; 1923/24 an der Universität Breslau; dort im Februar 1924 Abschluß des Studiums durch Promotion zum Dr. jur. (cum laude) mit staatsrechtlicher Arbeit über das Thema „Die ministerielle Gegenzeichnung und Verantwortung im Preuß. Recht und Reichsrecht von 1806 bis zur Gegenwart“. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Tritt 1908 als Fahnenjunker ins Eisenbahn-Regt. 3, Berlin-Schöneberg, ein; 1909 Leutnant; 1911 versetzt in das neugegründete Kraftfahr-Bataillon, Batls.-Adjutant; 1914 ins Feld gerückt als Adjutant des Kommandeurs der Kraftfahrtruppen der 8. (später 9.) Armee; 1915 Oberleutnant; Mai 1915 Adjutant der 98. Res.-Inf.-Brigade; später 213. Inf.-Brigade; 1916 als Kompagnie- Führer zum Res.-Inf.-Regt. 52 kommandiert; 1917 Hauptmann; Januar bis April 1917 Adjutant des Chefs des Feldkraftfahrwesens im Großen Hauptquartier; Mai 1917 Generalstabs- Offizier der 38. Inf.-Div., später des Generalkommandos VII. Res.-Korps; Kommandos als Inf.-Kompagnie-. Bataillons- und Feld-Artl.-Batterie-Führer; Februar bis Juli 1919 Generalstabs-Offizier im Garde-Kav.- Schiitzenkorps (Freikorps – Kämpfe gegen Spartakus); Abschied eingereicht; 1920 Kapp- Putsch: Teilnahme an den Kämpfen gegen Spartakus in Thüringen. E. K. I. und II.; Ritterkreuz Hohenzollern – Hausorden mit Schwertern; Albrecht-Ritterkreuz II. mit Schwertern. — Berufsgang u. a.: 1919/23 nach dem Ausscheiden aus der Armee Direktions- Assistent und Handelsbevollmächtigter in den Deutschen Industrie-Werken Spandau; 1924/26 kaufmännischer Leiter in den Kammerich-Werken A.-G., Reorganisation der Auslandgeschäfte der Firma in Finnland, Nordamerika, Brasilien, Argentinien; dort 1925/26 Leiter der Filial-Gesellschaft in Buenos-Aires; während des Aufenthaltes dort Mitglied des im Kampf für das Deutschtum besonders hervortretenden deutschen Kriegervereins; 1927/31 Direktor der Abteilung Berlin der Linke-Hofmann-Busch- Werke A.-G.; seit 1930 in der Öffentlichkeit als Vorkämpfer für den Freiwilligen Arbeitsdienst mit dem Endziel der Arbeitsdienstpflicht hervorgetreten; als Angehöriger der damals gebildeten „Reidisarbeitsgemeinschaft für deutsche Arbeitsdienstpflicht“ und des „Kuratoriums für Arbeitsdienst“ Mitbegründer, später 2. Vorsitzender des Volksbundes für Arbeitsdienst; in ehrenamtlicher Tätigkeit und sehr bald in kameradschaftlicher Zusammenarbeit mit den sich bildenden nationalsozialistischen Arbeitsdienstträgern Kampf um die hartnäckige Einstellung der damaligen Regierungskreise gegen die Durchführung des Freiwilligen Arbeitsdienstes zu brechen; 1932 aus dem Volksbund für Arbeitsdienst ausgeschieden; Januar 1933 in das Reichskommissariat für den Freiwilligen Arbeitsdienst als Sachbearbeiter für wirtschaftliche Angelegenheiten berufen; nach Ernennung des Oberst Hierl zum Staatssekretär für den Arbeitsdienst mit der Leitung des Verwaltungs- und Wirtschaftsamts in der neugebildeten Reichsleitung des Arbeitsdienstes betraut; Mitglied der NSDAP und SA-Res. II. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Wirtschaftliche Aufgaben im Arbeitsdienst; zahlreiche Veröffentlichungen in der Presse und in Zeitschriften über wirtschaftliche Fragen, insbes. in Verbindung mit dem Arbeitsdienst; Verfasser der Schrift „Was müssen Arbeitsdienstwillige, Lagerleiter, Träger des Dienstes, Träger der Arbeit wissen über die Neuregelung des Freiwilligen Arbeitsdienstes“, Berlin 1932, sowie des Büchleins „Verwaltung und wirtschaftliche Aufgaben im Arbeitsdienst“, Leipzig 1934. — Mitglied: Fachschaft „Wissenschaftliche und Fachschriftsteller“ des Reichsverbands deutscher Schriftsteller e. V.; Deutsche Weltwirtschaftliche Gesellschaft; Generalstabsvereinigung Graf Schlieffen; Führer der Deutschen Kraftfahr-Offizier-Vereinigung e. V.; Mitglied des Reichsluftschutzbundes und der NS-Volkswohlfahrt.


Sclimid, Carl Christian, Staatssekretär, Regierungspräsident zu Düsseldorf, Düsseldorf, Cecilienallee 1.


Geboren: 9. Mai 1886 in Osnabrück; Deutscher; die Familie stammt aus Nordschleswig. — Bildungsgang: Gymnasium; Universitäten Göttingen, Berlin und Kiel; Referendarund Assessorprüfung. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Kriegsfreiwilliger in der Marine. E. K. II.; Braunschw. Verd.-Kr. II.; Rotes Kreuz I. und II. — Berufsgang u. a.: Regierungsassessor und Regierungsrat im Preuß. Ministerium des Innern; Oktober 1918 Landrat und Polizeidirektor in Hanau; Dezember 1919 Bürgermeister der Stadt Düsseldorf; 1923 von der franz. Besatzung verhaftet und ausgewiesen; später Reichskommissar für den Ruhrkampf; August 1923 bis September 1930 Generalkommissar bzw. Staatssekretär für die besetzten Gebiete; seit 1. Oktober 1930 verabschiedet; Anfang Februar 1933 Kommissar z. b. V. im Preuß. Ministerium des Innern; seit Mai 1933 Regierungspräsident zu Düsseldorf; 1924/32 Landtagsund Reichstagsabgeordneter der DVP. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Staatsund Verwaltungsrecht; veröffentlicht „Geschichte der Rheinlandbesetzung”. — Mitglied: Zahlreiche politische und fachliche Vereinigungen.