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Das Deutsche Führerlexikon 1934-1935 – Die Reichsregierung 263 – 300



Das Deutsche Führerlexikon – Die Reichsregierung
1934-1935
Seite 263 – 300


Kümmel, Otto, stellvertr. Generaldirektor der Staatlichen Museen Berlin, Berlin-Zehlendorf, IVilhelmstraße 25.
Geboren: 22. August 1874 iin„ Blankenese (Holstein); väterlicherseits Oberhesse, nachweisbar bis Ende 14. Jahrhundert; mütterlicherseits fiedersachse, nachweisbar bis Anfang 8. Jahrhundert, und Norweger, nachweisbar ms Anfang 16. Jahrhundert. — Bildungsgang: gymnasium; Universitäten Freiburg i. Br„ <?nn> Paris; Studium Archäologie, Kunstwissenschaft, Völkerkunde; Dr. phil. Freiburg i, Br. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1898/99 Einj.-Freiw. Inf.-Regt. 169; Leutnant und Oberleutnant d. Res. Inf.- legt. 113; im Felde als Oberleutnant, später Hauptmann; Komp.-Führer, dann Batls.- Kommandeur, zuletzt Res.-Inf.-Regt. 208. E. K. I. und II.; Braunschw. Kriegsverdienstkreuz I. — Berufsgang u. a.: 1901 Volontär am Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg; 1903 Hilfsarbeiter am Zeughaus in Berlin; 1905 Konservator der Städt. Sammlungen in Freiburg i. Br.; 1906 Direktorialassistent bei den Kgl. Museen Berlin; 1910/12 stellvertr. Direktor des Zeughauses; 1912 Direktor bei den Kgl. Museen; 1933 stellvertr. Generaldirektor; viele Reisen ins Ausland, darunter 1906/09 und 1926/27 nach den Vereinigten Staaten, Japan, China, Rußland; Mitglied der NSDAP. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Ostasiatische Kultur und Kunst; zahlreiche Veröffentlichungen. — Mitglied: U. a. Vorsitzender der Kunstgeschichtlichen Gesellschaft, Berlin; Vorstandsmitglied im Deutschen Verein für Kunstwissenschaft; in der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft usw.; Ehrenmitglied verschiedener ausländischer Gesellschaften und Institute.
Künzler, Richard, stellvertretender Reichsfachschaftsführer, Berlin IV10, Herkulesufer 13.
Geboren: 22. September 1904 in München als Sohn des Baumeisters Albert K. — Bildungsgang: Volksschule, Realschule; 8-semestriges Chemiestudium; Weiterbildung in der Praxis als Werbefachmann durch Besuch von Vorlesungen und Kursen. — Militärzeit: Mit 16 Jahren Zeitfreiwilliger beim Zeitfreiwilligen- Korps b. Schützen-Brigade 21, Freikorps Oberland; Ruhrkampf. — Berufsgang u. a.: Nach Vollendung des Studiums Assistent in einem chemischen Untersuchungs- Laboratorium; dann Eintritt in ein Propaganda- Institut für pharmazeutische Propaganda; schon in jungen Jahren selbständig als Werbeberater und zwar im Jahre 1926; Tätigkeit für verschiedene Fabriken der pharmazeutischen Industrie; 1928 Tätigkeit als Werbelehrer an der Volkshochschule in München, Aufbau von Werbekursen, so daß im Jahre 1930 die erste Werbefachprüfung abgehalten werden kann; 1930 Mitgründung und Übernahme der Schriftleitung der Fachzeitschrift „Werbung in der Medizin“; die politische Lebenslaufbahn beginnt mit 16 Jahren im Ruhrkampf; dann Tätigkeit als SA-Mann bei der Partei bis zum Jahre 1923; 9. November 1923 Teilnahme an der Erhebung in München; 30. Februar 1933 Berufung an die Abteilung Volksgesundheit der NSDAP als Leiter der Propagandastelle, Fachberater für das Heilmittelwesen; Versetzung zum Reichskommissar für die Berufs- und Verbandsfragen im Heil- und Heilmittelwesen an das Reichsministerium des Innern, Berlin, als Mitarbeiter des Reichskommissars und Bevollmächtigter zur Regelung der Werbefragen im Heil- und Heilmittelwesen und Sachbearbeiter für die Fragen der Heilmittelindustrie; am 13. Juli 1933 Berufung als stellvertr. Reichsfachschaftsführer der NS-Reichsfachschaft deutscher Werbefachleute mit dem Auftrage, die Fachschaft zu organisieren und aufzubauen; September 1933 Berufung zum Mitglied des Werberates der deutschen Wirtschaft; zur Zeit stellvertr. Reichsfachschaftsführer der Reichsfachschaft Deutscher Werbefachleute in der Reichskulturkammer. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Spezialist für die Propaganda im Heil- und Heilmittelwesen; Schriftleiter der „Werbung in der Medizin“ sowie Dozent an der Höheren graphischen Fachschule für Werbe-Betriebswirtschaft; Veröffentlichungen vielgestaltiger Art auf dem Spezialgebiet der Werbung im Heilmittelwesen in der Zeitschrift „Werbung in der Medizin“, Aufsätze in der „Reklame“, früher Rundfunkvorträge beim bayer. Rundfunk über Werbefragen und öffentliche Vorträge. — Mitglied: Reichsfachschaft Deutscher Werbefachleute.
Kürschner, Karl, Ministerialrat im Reichsernährungsministerium, Friedenau, Sponholzstraße 51/52
Geboren: 29. August 1877 in Schweinfurt i. Bayern. — Bildungsgang: Studiert Tiermedizin und Tierzucht an der Tierärztlichen Hochschule München. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Einj.-Freiw. im 1. Bayer. Ulanen-Regt. „Kaiser Wilhelm II.“, Bamberg; im Kriege Regiments-Veterinär 1. Bayer. Res.- Feld -Artl.- Regt.; Divisions – Veterinär 5. Bayer. Res.-Division; November 1918 Abgang nach schwerer Verwundung. E. K. I. und II.; Ritterkreuz vom Sächs. Albrechts- Orden II. Kl. und Bayer. Militärverdienstorden IV. Kl. mit Schwertern. — Berufsgang u. a.: Kgl. Alpen- und Tierzuchtinspektor in Miesbach, Oberbayern; Kgl. Bezirkstierarzt in Bad Aibling, Oberbayern; Kgl. Veterinärrat bei der Kgl. Versicherungskammer in München; Oberregierungsrat bei der Bayer. Versicherungskammer; seit 13. Februar 1925 Ministerialrat und Referent für Tierzucht, Verkehr mit Vieh und Fleisch, Tierschutz und Veterinärfragen im Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft; Vorsitzender des Geschäftsführenden Ausschusses im Reichskuratorium für Reit- und Fahrschulen. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Tierzucht und Absatz ihrer Erzeugnisse; Veröffentlichungen über Organisationsfragen und Maßnahmen auf dem Gebiete von Tierzucht und Tierhaltung, des Absatzes von Erzeugnissen der Tierzucht im In- und Auslande, der Tierversicherung und der Tierkrankheiten, insbesondere der Bekämpfung der Dasselplage.
Kürz, Hermann, Oberbürgermeister, Pforzheim, Enzstraße 1.
Geboren: 28. Juni 1892 zu Karlsruhe; arischer Abstammung. — Bildungsgang: Volksschule, Oberrealschule; Technische Hochschule zu Karlsruhe; Diplomingenieur der Elektrotechnik; einjähr. Werkstattpraxis in Schlosserei, Feinmechanik, Modelltischlerei und Schmiede sowie Elektro-Maschinenbau. — Militärzeit: Eintritt am 2. August 1914 als Kriegsfreiwilliger, Feldart.-Regt. 14 (Großherzog); Kriegsformation Res.-Feld-Artl.-Regt. 55; 1916 Leutnant der Reserve beim Regiment; Führer eines Schallmeßtrupps; Lehrer für das Artillerie- Meßwesen an der Fliegerschule in Alt Autz; Adjutant beim Inspekteur des Artillerie- Meßwesens Nr. 2; Ordonnanzoffizier im Stabe des Oberbefehlshabers Ost bis Dezember 1918. — Berufsgang u.a.: Herbst 1920 Diplomprüfung; 1920 bis März 1921 Lehrer an der Gewerbeschule in Karlsruhe; von März 1921 ab wissenschaftlicher Hilfsarbeiter in der Abteilung Wasserkraft und Elektrizität bei der Badischen Wasser- und Straßenbaudirektion Karlsruhe; von 1925 ab selbständiger Sachbearbeiter daselbst; von Januar 1928 ab Stadtbaudirektor und Dienstvorstand des Elektrizitätswerkes der Straßen- und Kleinbahn der Stadt Pforzheim; seit 19. Juni 1933 Oberbürgermeister der Stadt Pforzheim.
von Kuhlmann, Wilhelm, Deutscher Gesandter, Guatemala ( M ittelamerika ), Deutsche Gesandtschaft.
Geboren: 20. Januar 1879 in Königsberg i. Pr. als Sohn des Generals der Artillerie v. K. und seiner Ehefrau Johanna, geb. Gude will; hannoversche Offiziersfamilie, die im 18. Jahrhundert aus einem Bauernhof in Langenhagen hervorgegangen ist. — Bildungsgang: Wilhelms-Gymnasium in Posen; Marienstifts-Gymnasium in Stettin und Joachimsthalsches Gymnasium in Berlin; Rechtsstudium an den Universitäten in Freiburg i. Br., Straßburg i. Els., Berlin und Göttingen. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Einjahrig-Freiwilliger beim Feld- Artl.-Regt. Nr. 15 in Straßburg i. Els.; Reserve- Offizier beim Feld-Artl.-Regt. von Scharnhorst (1. Hannov.) Nr. 10 in Hannover; im Kriege bis 1915 Hauptmann und Batterieführer im Kurmärkischen Feld-Artl.- Regt. Nr. 39. E. K. II. — Berufsgang u. a.: 1901 Referendar im Oberlandesgerichtsbezirk Celle; 1905 Gerichtsassessor; 1906 ins Auswärtige Amt eingetreten; 1908 Vizekonsul in Paris; 1910 Legationsrat; 1917 Wirklicher Legationsrat und Vortragender Rat im Auswärtigen Amt; 1921 Dirigent der Personalabteilung des Auswärtigen Amtes; 1924 Gesandter für Mittelamerika in Guatemala.

Kummer, Kurt, Dr., Diplom-Landmirt, Abteilungsleiter im Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Berlin- Marienfelde, Adolf strafte 8.
Geboren: 6. September 1894 in Brehna (Krs. Bitterfeld); der Abstammungsnachweis liegt bis 1745 im Sinne des Reichserbhof gesetzes vor; die Vorfahren waren Bauernhofbesitzer und Kaufleute, weiter zurückreichend rein bäuerlichen Herkommens. — Bildungsgang: Hum. Gymnasium; 3jährige praktische Ausbildung als Landwirt; 3 Jahre Landwirtschaftsstudium in Halle, München, Berlin; Diplomexamen; Promotionsarbeit über Bauernsiedlung in der Grenzmark. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 3. August 1914 bis 30. November 1918; macht ab 10. Oktober 1914 als Kriegsfreiwilliger Frontdienst bis Anfang November 1918 im 2. Garde-Feld- Artl.-Regt. Potsdam; 16. April 1916 Beförderung zum Leutnant d. Res.; zuletzt Batterieführer; 1920 Teilnahme an den Kämpfen der Einwohnerwehr in Mitteldeutschland gegen die Kommunisten. E. K. I. und II. — Berufsgang u. a.r 1923/25 stellvertretender Siedlungsleiter in der provinziellen Siedlungsgesellschaft Landbank. Berlin; 1926/33 Kartoffelbaugesellschaft, Berlin; 1931 Eintritt in die SA; März 1932 Eintritt in die NSDAP; 1932 Mitarbeiter im agrarpolitischen Apparat der Reichsleitung der NSDAP; 1932 Abteilungsleiter beim Gau Groß-Berlin in Bauernsiedlungsfragen; 1933 geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Gesellschaft zur Förderung der inneren Kolonisation, Berlin; Ende August 1933 Berufung in das Reichsernährungsministerium; Leiter der Abteilung Siedlung und Osthilfe; Führer des Reichsbundes deutscher Diplom-Landwirte; Amtsleiter beim Gau Groß-Berlin; seit Herbst Sturmführer beim Stabe des Reichsführers der SS. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Bauernsiedlungsfragen; „Die Entwicklung der landwirtschaftlichen Siedlung in der Provinz Grenzmark Posen Westpreußen“, 1929. — Besondere Interessen: Bauernsiedlung in Beziehung zu rassischen und nationalpolitischen Aufgaben im deutschen Ostraum; Wehrpolitik.
Kumpfmüller, Joseph, Dr. tlieol. und phil., Bischof von Augsburg.
Geboren: 2. Mai 1869 in Schwarzenberg; entstammt einer katholischen Lehrersfamilie Niederbayerns. — Bildungsgang: Volksschule; humanistisches Gymnasium im Kloster Metten; philosophische und theologische Studien im deutschen Kolleg und an der Gregorianischen Universität Rom. — Berufsgang: 14 Jahre Prediger, davon 10 Jahre Domprediger zu Regensburg; 4 Jahre Direktor des bischöflichen Knabenseminars; 13 Jahre Domkapitular und Dompfarrer zu Regensburg; seit 3 Jahren Bischof von Augsburg. — Veröffentlichungen: Vier kleinere Predigtwerke.



Kunz, Ernst Erich, Staatskommissar z. b. V., Vorsitzender des Sächs. Gemeindetages, Leiter derAbt. Gemeindepolitik beim Gau Sachsen, Hellerau b. Dresden, Arn Sand 12
Geboren: 16. Dezember 1897 in Vielau bei Zwickau als Sohn des Werkmeisters Moritz K. und seiner Ehefrau Martha, geb. Sarfert. — Bildungsgang: Volksschule; Selbststudium. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 21. Oktober 1914 als Kriegsfreiwilliger mit dem 9. Kgl. Sächs. Inf.-Regt. Nr. 133 ins Feld; verwundet; April 1919 entlassen. E. K. II., F. A. M. — Berufsgang u. a.: Seit 1922 Mitglied der NSDAP, sodann SA-Führer, später als Ortsgruppenleiter des Völkisch-sozialen Blocks, schließlich Führer des Frontkriegerbundes in Zwickau (während der Verbotszeit der Partei); Führer der Hitler-Jugend; 1929 Kreisleiter des Kreises Zwickau; Stadt verordneter in Zwickau; Stadtverordnetenvorsteher; seit 1930 Abteilungsleiter bei der Gauleitung Sachsen; vom 9. März bis 3. Mai 1933 Leiter des Arbeits- und Wohlfahrtsministeriums in Sachsen; seitdem Staatskommissar z. b. V. beim Ministerium des Innern. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Kommunalpolitik; Herausgeber des Nationalsozialistischen Gemeindeblattes bei der Gauleitung Sachsen; laufende Veröffentlichungen über Kommunalpolitik in dieser Zeitung und in nationalsoz. Zeitungen. — Mitglied: Aufsichtsratsvorsitzender der Landessiedlungsund Wohnungsfürsorgegesellschaft „Sächsisches Heim“; Mitglied des Aufsichtsrates der A.-G. Sächsische Werke; der Landesgasversorgungs A.-G. Oetzsch-Markleeberg; der Bayer. Elektrizitätslieferungsgesellschaft Bayreuth; der kommunalen Elektrizitätslieferungsgesellschaft Sagan
Kupferberg, Christian Adalbert, Mainz, KupferbergTerrasse 19.
Geboren: 14. Dezember 1888 als Sohn des Kommerzienrats Florian Heinrich K. und seiner Ehefrau Helene, geb. Wallau. — Bildungsgang: Kreuzschule Dresden; Oster- Gymnasium Mainz. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Vom 11. September 1914 bis 30. November 1918 im Felde; Leutnant d. Res. im Magd. Dragoner-Regt. Nr. 6. E. K. I. und II.; Hessische Tapferkeits-Medaille. — Berufsgang u. a.: Nach Ablegung der Reifeprüfung zum Einjährigen Eintritt in das väterliche Geschäft; dort ein Jahr technische Lehrzeit, dann lha Jahre England, 1H Jahre Nordamerika, anschließend Reise um die Welt: Nordamerika, Zentralamerika, Hawai, Japan, China, Holländisch-Indien, Britischindien, Arabien, Ostafrika, Südafrika, Deutsch – Südwest, Kamerun, Togo; seit 1. April 1922 persönlich haftender Gesellschafter der Firma; Vorsitzender des Verbandes Deutscher Sektkellereien E. V., Wiesbaden; stellvertr. Vorsitzender des ReklameSchutzverbandes E. V. (Schutzverbandes der Groß – Inserenten und Interessenten für Außenreklame), Berlin; Mitglied der Industrie- und Handelskammer, Mainz; Mitglied des Werberates der Deutschen Wirtschaft. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Das gesamte Gebiet des Werbewesens; seit 1911 regelmäßiger Mitarbeiter der Fachzeitschrift „Die Reklame“, Berlin. — Besondere Interessen: Musik.
Kutschmann, Max, Prof., Maler, Komm. Direktor der Vereinigten Staatsschulen für freie und angervandte Kunst, Berlin- Lichterfelde, Holbeinstraße 6.
Geboren: 25. Mai 1871 in Neumünster (Holstein); väterlicherseits in drei Generationen Zeugmachermeister in Halberstadt, Vater Maler und Schriftsteller; mütterlicherseits Bauern und Brauer in Teufelsbrück b. Altona, seit 1711 dort seßhaft bis zum Tode des Großvaters, mit dem der Mannesstamm erlosch. — Bildungsgang: Gymnasium; 3% Jahre praktische Lehre als Holzbildhauer; Kunstakademie; dann Maler-Unterrichtsanstalt am Kgl. Kunstgewerbemuseum; Sdüiler von Prof. Martin; Kirchenmalerei und Denkmalspflegearbeiten. — Kriegsauszeichnungen: Für das Kriegsministerium mit Kriegsgräber- und Kriegsehrenmal-Angelegenheiten und in der Kriegsgräberfürsorge tätig. Verdienstkreuz. — Berufsgang u. a.: Hauptgebiet Wandmalerei und Denkmalspflege; viele kirchlidie Arbeiten, u. a.: Schloßkirche Stettin; Rathaus Posen, innen und außen (Schraffito); Rathaus Mühlhausen (Thür.); Wiederherstellung des Zuschauerraumes im Staatl. Opernhaus; Wandmalereien im Landwehrkasino zu Berlin; Paulskirche in Halberstadt; Kirche in Nikolassee; nach dem Kriege vorwiegend Kriegsehrungen; schriftstellerische Arbeiten; seit Bismarcks Entlassung politisch interessiert; stets auf seifen der nationalen Opposition; im Kriege Mitglied der Vaterlandspartei; seit 1920 bei Ehrhardt (Wiking); hört Winter 1922/23 Adolf Hitler im Nationalen Klub und tritt als höherer Beamter während der Verbotszeit 1927 in die NSDAP ein; Inhaber des Frontbannabzeichens; seit 1908 Lehrer an den Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst (früher Unterrichtsanstalt am Kgl. Kunstgewerbemuseum); seit 10. April 1933 komm. Direktor der Vereinigten Staatsschulen; Mitglied des Senats der Preuß. Akademie der Künste; seit 1909 Mitglied der Sachverständigenkommission am Museum für ostasiatische Kunst.
Kyser, Karl Fritz Georg, Amtsgerichtsrat, Reichsfachgruppenleiter der Gruppe Richter und Staatsanmälte im Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen, Berlin-Grunewald, Salzbrunner Str. 31.
Geboren: 16. Dezember 1879 in Graudenz (Westpr.) als Sohn des Kaufmanns und Stadtrats K. — Bildungsgang: Gymnasium in Graudenz; Universitäten in Jena, München, Berlin, Königsberg; 1904 Referendar. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: März 1904 Einj.-Freiw.; Dezember 1907 Leutnant d. Res. des Feld-Artl.-Regts. 73 Allenstein; bei Ausbruch des Krieges mit der 1. Batterie des Feld-Artl.-Regts. 79 Osterode (Ostpr.) an die Front; Teilnahme an der Schlacht bei Tannenberg und an den Masurischen Seen; dort verwundet; seit 1916 Batterieführer; Teilnahme an den Feldzügen in Russisch-Polen, Kurland, an der Somme und in Rumänien; nach dem rumänischen Waffenstillstand Beförderung zum Hauptmann d. Res. und Abkommandierung in die Verwaltungsabteilung des Oberkommandos Mackensen in Bukarest. E. K. II.; k. u. k. Militärverdienstkreuz III. m. d. Kriegsdekoration. — Berufsgang u. a.: Assessor bei den Staatsanwaltschaften Graudenz und Danzig; Staatsanwalt in Elbing; Staatsanwaltschaftsrat in Stolp (Pomm.) und Berlin; seit 1928 Amtsgerichtsrat; Vorsitzender eines Schöffengerichts in Berlin, Kriminalgericht; 1929 Anschluß an die nationalsozialistische Bewegung; Mitgründung des Nationalsozialistischen Klubs von 1929; Mai 1933 vom Reichsjustizkommissar Staatsminister Dr. Frank mit der Gleichschaltung der Richtervereine des Reiches beauftragt und in den Führerstab des Bundes Nationalsozialistischer Deutscher Juristen berufen; Dezember 1933 Reichsfachgruppenleiter der Gruppe Richter und Staatsanwälte; Februar 1934 Abteilungsleiter der Reichsleitung (Rechtsabteilung); Mitglied der Akademie des Deutschen Rechts. — Veröffentlichungen: Herausgeber der „Deutschen Richterzeitung“, der Zeitschrift der Reichsfachgruppe Richter und Staatsanwälte, die früher die Zeitschrift des Deutschen Richterbundes war. — Besondere Interessen: Musik; Literatur.
Lahmeyer, Gustaf, Oberbürgermeister, Kassel, Rasenallee 52.
Geboren: 7. Juli 1889 zu Roßleben; arischer Abstammung. — Bildungsgang: Gymnasium zu rulda; Studium der Rechtswissenschaften aut den Universitäten Freiburg i. Br., Berlin, Marburg. —- Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1911/12 Einj.-Freiw. beim Feld-Artl.- Regt. 11; Teilnehmer am Weltkrieg vom Antang bis zum Ende als Leutnant d. Res. beim *eld-Artl.-Regt. 11 und später im Stabe des Xrd–K°mm-Nr. 22. KK- L und n-; Wa|- cRer J erdtenstkr.; Verwundetenabzeichen. —- tlerufsgang u. a.: Gerichtsassessor bei der Staatsanwaltschaft; Regierungsassessor bei der Regierung Kassel; Hilfsarbeiter im Preuß. Ministerium für Wissenschaften; Regierungsrat bei der Regierung Kassel; Regierungsrat / reuß. Ministerium für Wissenschaften; ab 1. Januar 1926 besold. Stadtrat in Kassel; dortselbst ab 1. Oktober 1926 Bürgermeister (1. besold. Beigeordneter); als Oberbürgermeister der Stadt Kassel bestätigt durch Erlaß des Preuß. Staatsministeriums vom 16. Juni 1933; Mitglied und Vorsitzender des ehemaligen Landesausschusses; Mitglied der NSDAP. — Mitglied: Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen; Reichsbund der Kommunalbeamten sowie bei einer Reihe von Vereinen sozialer und kultureller Bedeutung.
Lahs, Rudolf, Konteradmiral a. D., Präsident des Reichsoerbandes der Deutschen Luftfahrt-Industrie, Berlin-Schlachtensee, Kirchblick 5—?.
Geboren: 3. Januar 1880 in Marburg i.Hessen. — Bildungsgang: Bis 1899 Hum. Gymnasium Weilburg. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1899 Seekadett Kaiserl. Marine; 1929 abgegangen aus der Reichsmarine als Konteradmiral; im Krieg Chef XII. Torpedobootshalbflottille und Chef VIII. Torpedobootsflottille. E. K. I. und II.; Hausorden von Hohenzollern mit Schwertern.
Lammers, H ans-Heinrich, Dr. jur., Staatssekretär in der Reichskanzlei, Berlin W 8, Wilhelmstr. 78.
Geboren: 27. Mai 1879 in Lublinitz (O.-Schl.) als Sohn des Kreistierarztes L. — Bildungsgang: Ev. Fürstenschule in Pleß (O.-Schl.); Universität Breslau; 1901 Referendar. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Kriegsteilnehmer, Hauptmann d. Res. im Inf.- Regt. Nr. 51. E. K. I. und II. und andere Orden. — Berufsgang u. a.: 1906 Gerichtsassessor in Breslau; 1912 Landrichter in Beuthen (O.-Schl.); 1921 Oberregierungsrat; 1922 Ministerialrat im Reichsministerium des Innern; 1935 Staatssekretär in der Reichskanzlei; Dozent an der Hochschule für Politik; Mitglied der Akademie für Deutsches Recht; Führer des Reichsverbandes Deutscher Verwaltungs-Akademien. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Auf dem Gebiete des Staatsrechts schriftstellerisch tätig; „Kommentar zum Gesetz über den Staatsgerichtshof“; „Reichsverfassung und Reichsverwaltung“; Lammers und Simons: „Entscheidungen des Staatsgerichtshofs für das Deutsche Reich“, 5 Bände; zahlreiche Aufsätze in Fachzeitschriften.

Lancelle, Otto, Inspekteur der Lehrabteilungen des DAD., Wildpark bei Potsdam
Geboren: 27. März 1885 in Xanten a. Rh.; Vater preußischer Offizier 1864, 1866, 1870/71, Hauptmann a. D. infolge Kriegsverletzung; die Familie stammt aus Nordfrankreich, normannischer Herkunft. — Bildungsgang: Rektoratschule Xanten, humanistisches Gymnasium Emmerich und Prüm i. d. Eifel. —■ Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1905/06 Seekadett in der Kaiserl. Marine; ab 1906 bis 1912 Feld-Artl.-Regt. 43 Wesel; vom 19. Juli 1905 Leutnant; 1912 bis 1. August 1914 Lehrregiment der Feld-Artl.-Schießschule; 1. Juli 1914 Oberleutnant; ins Feld mit 6. Garde- Feld-Artl.-Regt.; Batterieführer 2. Batterie 6. Garde – Feld – Artl. – Regt., bekannt durch Durchbruch bei Brzeziny; 1. April 1917 bis 1. Juni 1918 beim Stabe AOK. I. zur besonderen Verwendung; dann Kommandeur II. Abteilung 2. Garde-Feld-Artl.-Regt. Pour le merite; E. K. I. und II.; Ritterkreuz von Hohenzollern; Weißes Verwundetenabzeichen. — Berufsgang u.a.: Nach dem Kriege Führer einer Feld-Artl.-Abteilung im Verband der 2. Garde-Division in Oberschlesien; 1. Mai 1919 Mitwirkung bei der Befreiung Münchens; wegen Verweigerung der Ablegung des Fahneneides auf die Weimarer Regierung beurlaubt und mit 31. März 1920 verabschiedet; Personalchef in Eilenburger Zelluloidfabrik; 1920 Mitbegründer des Stahlhelms; 1923 blutige Straßenkämpfe in Eilenburg am Himmelfahrtssontag; 1923 Mitwirkung beim Hitler-Putsch als militärischer Führer des gesamten Wehrwolf; Entlassung aus der Zelluloidfabrik infolge Forderung der Arbeiterschaft wegen der Teilnahme am 9. November 1923; ab 1. Januar 1924 bis 1. November 1931 Personalreferent im Leunawerk; 1. Februar 1924 Austritt aus dem Stahlhelm und Eintritt in den Frontbann; Betätigung im Deutschvölkischen Offiziersbund und in der NSDAP; Vertrauensmann für die Partei; 1. November 1931 Eintritt in den Stab der Obersten SA-Führung; 1. April 1932 Eintritt in den Arbeitsdienst; 1. Juni 1932 beauftragt mit der Errichtung des Arbeitsdienstes in Anhalt; 1. Mai 1933 Leiter der Reichsschule. — Besondere Interessen: Alle Arten Sport (Goldenes Sportabzeichen); Rennreiter, zuletzt 1928 Baden-Baden.
Landfried, Friedrich Walter, Dr. jur., Staatssekretär im Preuß. Finanzministerium, Berlin- Charlottenburg 9, Marienburgallee 20.
Geboren: 26. September 1884 in Heidelberg als Sohn des Geh. Kommerzienrats Wilhelm L., Ehrenbürgers der Stadt Heidelberg; die Familie Landfried ist seit 1686 als Kaufmanns- und Fabrikantenfamilie in Heidelberg ansässig und als Bauernfamilie im Kreis Meisenheim bis in das 15. Jahrhundert nachweisbar. — Bildungsgang: Großherz. Gymnasium Heidelberg; Universitäten Straßburg, Berlin, Heidelberg; 1909 Dr. jur. in Heidelberg. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1903/04 Einj.-Freiw.; 1906 Leutnant d. Res. des 1. Feld-Artl.-Regts. Nr. 15; tritt nach bestandenem Assessorexamen in den aktiven Heeresdienst über; vom 1. Mobilmachungstage bis Februar 1919 als Batterieoffizier und Batterieführer an der West- und Ostfront; Juli 1920 als Hauptmann aus dem Heeresdienst entlassen nach Dienstleistung in dem Garde – Kavallerie – Schützenkorps (Division v. Lettow-Vorbeck) und in der Reichswehr. E. K. I. u. II.; verschiedene bundesstaatliche Kriegsorden. — Berufsgang u. a.: 1908 Referendar; 1912 Assessor; dann bis 1920 aktiver Offizier; Juli 1920 Eintritt in den preuß. Verwaltungsdienst, Regierung Koblenz; Sonderaufträge zur Separatistenbekämpfung im Rheinland; Hilfsarbeit im Preuß. Ministerium des Innern; seit Januar 1923 im Preuß. Finanzministerium; dort Dezember 1925 Ministerialrat; nach Einsetzung des Reichskommissars in Preußen Juli 1932 Ministerialdirektor beim Preuß.Staatsministerium; März 1933 Staatssekretär des Preuß. Staatsministeriums; Ende April 1933 in gleicher Eigenschaft in das Preuß. Finanzministerium versetzt.
Lange, Otto Wilhelm, Generalintendant a. D., z. Z. Präsident des Reichsoerbandes der Deutschen Artistik e. V., Berlin, Berlin-Friedrichshagen, Wormditterstr. 11
Geboren: 3. September 1884 zu Großstädteln b. Leipzig als Sohn des evang. Pfarrers Bernhard Otto L. und seiner Ehefrau Doris, geb. Günther. — Bildungsgang: Hum. Nikolai- Gymnasium und Fürstenschule zu Grimma; 1905 jurist. Studium an den Universitäten Tübingen, Berlin; daneben Besuch des Orientalischen Seminars Berlin; 1907 Dolmetscherexamen mit Persisch als Hauptfach, Arabisch, Englisch, Französisch als Ergänzungsfächer; 1909 Referendarexamen in Berlin; 2 Jahre Referendar, davon das 2. Jahr beurlaubt zum Studium der Bühne. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1904/05 Einj.-Freiw.im l.Kgl. Sädis. Leib-Grenadier-Regt. Nr. 100 zu Dresden; Oktober 1914 an der Front; Leutnant d. Landw.; ab Oktober 1915 beim Stab des Generalquartiermeisters, Gr. Hauptquartier, als selbständiger Abteilungsleiter bis Kriegsende; serbischer und rumänischer Vormarsch; nebenbei Leiter des Stadttheaters Charleville und des Schauspielhauses Nouzon; November 1918 Heimkehr nach Berlin; bis Frühjahr 1919 Offizier im Scharfschützen-Korps Frey der Garde-Kav.-Schützen-Div. gegen Spartakus. E. K. II.; Sächs. Albrechts-Orden II. m. Schw.; Bayer. Militärverdienstorden IV.; Oldenbg. Friedrich-August-Kreuz I. und II. — Beruf sgangu. a.: 1911 am Leipziger Schauspielhaus als Direktionsstellvertrcter, Dramaturg und Spielleiter; nach dem Kriege Gründer, künstlerischer und organisatorischer Leiter der Grollen Volksoper Berlin; 1H Jahre Direktor bei der Ufa; Schöpfer und Herausgeber der den damaligen Rundfunk bekämpfenden „Rundfunk-Rundschau“; Leiter des Deutschen Nationaltheaters Berlin; 1933 Leiter der Tonfilmabteilung des Bühnennachweises; tritt 1930 der NSDAP bei; zunächst kulturpolitisch tätig, vor allen Dingen im Kampfbund für Deutsche Kultur in verschiedenen Fachabteilungen; anschließend Eintritt in die SA; Aufstellung und Führung der Motor- SA im Osten, auch während der Verbotszeit; 1933 Gründer und Leiter der Kulturabteilung der SA-Gruppe Berlin-Brandenburg; ab April 1934 beim Stabe des Obersten SAFührers, Politisches Amt, Berlin; gleichzeitig SA-Verbindungsführer beim Reichskulturamt der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“ und SA-Verbindungsführer des Chefs des Politischen Amtes des Stabes des Obersten SA-Führers beim Stabsleiter der PO Dr. Ley. — Veröffentlichungen: Dramatischer Schriftsteller; „Wieland, der Schmied“; „Die Vandalen“ (noch nicht gedruckt). — Besondere Interessen: Germanistik und germanische Geschichte. — Mitglied: Kameradschaft der deutschen Künstler, Berlin.
Lange, Otto, Dr. jur., Präsident der Industrie- und Handelskammer Stettin, Stettin, Kattoroitzer Straße 90
Geboren: 28. Januar 1895 in Osterode in Ostpreußen; arisch. — Bildungsgang: Luisengymnasium in Memel; Studium in Königserg 1. Pr. und Halle a. d. S. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Kriegsfreiwilliger vom 7. August 1914 bis 4. Januar 1919; Ost- und Westfront; vom 2. April 1915 bis 2. April 1918 in russischer Gefangenschaft in Sibirien und Leningrad; vom 1. Februar 1919 bis l.Mai 1919 beim Ostpreußischen Freiwilligenkorps. — Berufsgang u. a.: Mitte 1921 Referendarund Doktorexamen (Halle a. d. S.); Gerichtsreferendar in Quedlinburg; Oktober 1921 Eintritt als Syndikus bei der Versicherungsgesellschaft „Union“ in Stettin; seit Dezember 1925 Vorstandsmitglied daselbst; 1. Juli 1930 Eintritt in die NSDAP; Beirat des Deutschen Industrie- und Handelstages; Präsident der Industrie- und Handelskammer zu Stettin; Stadtverordneter der Stadt Stettin.


Langer, Franz, Oberbannführer u. Referent in der Reichsjugendführung, Leiter des Jugendamtes der Deutschen Arbeitsfront, Berlin SW 19, Wallstraße 61.
Geboren: 9. Mai 1908 in Lehnin i. d. Mark. — Bildungsgang: Obersekundareife an der Friedrich-Werderschen-Oberrealschule; Schule für Politik; Kunstgewerbeschule. ■— Berufsgang u. a.: 1925 Beteiligung an den Ausmärschen und Übungen des Berliner Frontbannes; 1926 Eintritt in die NSDAP; gründet 1927 als Malerlehrling an der Staatlichen Porzellanmanufaktur eine der ersten Berliner Betriebszellen; nach Beendigung der Lehre arbeitslos wegen Arbeitsmangels; neben der politischen Tätigkeit Besuch der Kunstgewerbeschule; gründet auch hier nationalsozialistische Schülergemeinschaften; wird in andauernde politische Prozesse verwickelt und geht 1928 auf Wanderschaft; 1929 beim Parteitag der NSDAP; findet auf weiteren Wanderungen durch Bayern nach der Schweiz im fremden Land (in Genf) Stellung und gründet 1932 die Ortsgruppe Genf der NSDAP; kommt nach erneuten Wanderungen durch Frankreich, Spanien und Italien nach Deutschland zurück und übernimmt sofort eine führende Stellung in einer Berliner Ortsgruppe der NSDAP; danach in der Brandenburger HJ Gefolgschaftsführer und Schulungsleiter; Ende 1932 Organisationsleiter des Gaues Berlin und Kurmark der nationalsozialistischen Jugendbetriebszellen; 1933 Vertreter der Gesellen und Lehrlinge im Präsidium des Reichsstandes des deutschen Handwerks; Dezember 1933 als Oberbannführer und Referent in der RJF vom Reichsjugendführer Baldur von Schirach und dem Führer der Deutschen Arbeitsfront, Dr. Ley, zum Leiter des Jugendamtes der Deutschen Arbeitsfront ernannt.
Lasch, Karl, Dr. jur., Direktor der Akademie für Deutsches Recht, Berlin SW 11, Prinz-Albrecht- Straße 5
Geboren: 29. Dezember 1904. — Bildungsgang: Rechtsstudium in Bonn, Köln, München. — Berufsgang u. a.: Mehrjährige Praxis in Bank- und Großindustrie; seit 1930 Betätigung im Nationalsozialistischen J uristenbund und in der Rechtsabteilung der Reichsleitung der NSDAP; Gaufachgruppenleiter für den Gau München-Oberbayern; am 26. Juni 1935 kommissarischer Geschäftsführer der Akademie für Deutsches Recht; am 1. Februar 1934 vom Präsidenten der Akademie für Deutsches Recht, Reichsjustizkommissar Dr. Hans Frank, zum Direktor der Akademie für Deutsches Recht ernannt; Amtsleiter der Rechtsabteilung der NSDAP; Sturmbannführer der SA.


Laubinger, Otto, Ministerialrat im Reichsministerium f. Volksaufklärung und Propaganda, Berlin-Wilmersdorf, Bonner Str. 6
Geboren: 11. März 1892 in Eichenrod (Oberhessen). — Bildungsgang: Oberrealschule Worms; Studium der Philosophie auf den Universitäten München und Berlin. — Beruf sgang u. a.: Schauspielerschule München; Schauspieler und Spielleiter an den Stadttheatern Innsbruck und Ulm, am Hof theater Oldenburg und in Mainz; 1920/33 Staatstheater Berlin. Hauptrollen: Faust, Egmont, Karl Moor, Fiesco, Peer Gynt, Bolz usw.; ab März 1933 Präsident der Reichstheaterkammer und Genossenschaft Deutscher Bühnenangehöriger; April 1935 von Herrn Reichsminister Dr. Goebbels zum Leiter der Abteilung VI (Theater) im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda berufen.— Spezialarbeitsgebiet: Die sozialen Rechte der Bühnenangehörigen; Theaterwissenschaft und -geschichte, bildende Kunst, Musik, Literaturgeschichte.


Laue, Theodor, Louis, Heinrich, Senator für Inneres und Justiz (Polizeiherr), Bremen, Polizeihaus.
Geboren: 1. März 1893 in Bremen. — Bildungsgang: Oberrealschule. — Militärzeit, K riegsauszeichnungen: Kriegsfreiwilliger; Leutnant d. Res. im Inf.-Regt. 97. E. K. II.; Hanseatenkreuz. — Berufsgang u. a.: Kaufmann.




Lauffer, Otto, Dr. phil., o. ö. Unioersitätsprofessor, Direktor des Museums für Hamburgische Geschichte, Hamburg 3?, Brahmsallee 55.
Geboren: 20. Februar 1874 in Wende b. Göttingen. — Bildungsgang: Gymnasium Göttingen; Studium Germanistik, Kunstgeschichte, Geschichte in Göttingen, München und Berlin. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1896/97 Einj. Inf.-Regt. 82; Hauptmann d. Landw. E. K. II. und Hamburger Hanseatenkreuz. — Berufsgang u. a.: 1896 zum Dr. phil. promoviert; 1897/1902 Assistent am Germ. National-Museum in Nürnberg; 1902/07 Assistent am Städt. Hist. Museum Frankfurt a. M.; 1907/08 ebenda Direktor; seit April 1908 Direktor des Museums für Hamburgische Geschichte; 1919 o. ö. Universitätsprofessor für Deutsche Altertums- und Volkskunde. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Deutsche Altertums- und Volkskunde; „Das Landschaftsbild Deutschlands im Zeitalter der Karolinger“ 1896; „Jahresberichte des Museums für Hamb. Geschichte“ 1908 ff.; „Hamburg“ 1912; „Spätmittelalterliche Zinnfunde aus Hamburg“ 1913; „Niederdeutsche Volkskunde“ 1917, 2. Aufl. 1923; „Deutsche Altertümer im Rahmen deutscher Sitte“ 1918: „Das deutsche Haus in Dorf und Stadt“ 1919; „Deutsche Altertümer im Wandel der Jahrhunderte“ 1920; „Deutsche Sitte“ 1920; „Die Hansestädte in Farbenphotographie, Hamburg, Lübeck, Bremen“ 1927/29; „Land und Leute in Niederdeutschland“ 1934; „Dorf und Stadt in Niederdeutschland“ 1934; Zeitschriftenaufsätze und Besprechungen. — Besondere Interessen: Deutsche Altertums- und Volkskunde. — Mitglied: 2. Vors. d. Gesamtvereins der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine; 2. Vors. des Verbandes deutscher Vereine für Volkskunde; Mitglied der Deutschen Akademie in München und der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften in Erfurt.
Lauterbacher, Hartmann, Obergebietsführer, Stellvertreter des Reichsjugendführers, Führer des Stabes der HJ, Berlin NW 40, Kronprinzenufer 10.
Geboren: 24. Mai 1909 als Sohn des Tierarztes Paul L. und dessen Ehefrau Josefine in Reutte (Tirol). — Bildungsgang: Volksschule in Reutte und Kufstein, Reformrealgymnasium in Kufstein; 1925/28 Lehrzeit in einer Drogerie- und Photohandlung in Kufstein; April 1929/30 Drogisten-Akademie in Braunschweig.— Berufsgang u.a.: Seit 1930 hauptamtliche Betätigung für die Bewegung; Februar 1923 erstes Zusammentreffen mit Nationalsozialisten; rege Teilnahme der „Jungen Gemeinschaft“ des Kufsteiner Gymnasiums am Ruhrkampf; wird nach dem Opfertod Schlageters Nationalsozialist; . aus der „Jungen Gemeinschaft“ wird die „Deutsche Jugend“, eine nationalsozialistische Jugendorganisation mit über 30 Mitgliedern; Stellvertreter des Führers dieser kleinen Organisation; 1925 Führer der „Deutschen Jugend“; hört den Führer am Ostermontag 1925 in einer kleinen Versammlung in Rosenheim in Oberbayern (erste Versammlung außerhalb Münchens nach der Freilassung); trifft April 1927 mit dem Landesführer Österreich der Hitler-Jugend zusammen und überführt die „Deutsche Jugend“ in die Hitlerjugend (Mitgliedsnummer HJ 4709); tritt als 18jähriger 1927 in die NSDAP ein (Mitgliedsnummer 81 603); 1928 erste Begegnung mit dem damaligen Reichsführer der Bewegung Kurt <?rube’. Plauen: ab April 1929 in Braunschweig Hitler-Junge in der Ortsgruppe Braunschweig bis 13. November 1929; vom !?’, fs’ovcmber bis Februar 1930 Ortsgruppenführer der HJ; Februar bis 21. März 1930 Bezirksführer des Bezirkes Braunschweig der HJ; 21. März von Kurt Grube zum Gautuhrer ernannt und eingeführt; 1./2. September 1931 Gautag Süd-Hannover-Braunschweig in Harzburg mit 1000 Hitler-Jungen; Ostern 1932 Tagung sämtlicher reichsdeutscher HJ-Führer im nationalsozialistisch regierten Braunschweig; an Stelle von Kurt Grube spricht der vom Führer eingesetzte Reichsfuhrer von Renteln; wird am 13. April 1932 mit der Führung des Gebietes Westfalen- ^ederrhein, Sitz Köln, beauftragt; Verbotser Hitler-Jugend; erlebt den 30. Januar 1933. auf der kleinen Essener Dienststelle des Oebietes; am 27.128. Mai Aufmarsch des Gebietes Westfalen-Niederrhein in Düsseldorf m.“ 1^2 000 Hitler-Jungen und B.d.M-Mädeln; wird am 5. Juli 1933 zum Obergebietsführer ernannt für die Gebiete Westfalen, Ruhr- Aiederrhein, Mittelrhein, Westmark, Hessen- Nassau und Kurhessen; die Obergebietsführung wird nach Köln verlegt; Beauftragter des Jugendführers des deutschen Reiches für Westdeutschland; erhält nach einer vollkommenen Neuorganisierung Führerausweis Nr. 1; im Obergebiet West stehen augenblicklich 1% Millionen Jungen und Mädel; Mai 1934 zum Stellvertreter des Reichsjugendführers und zum Führer des Stabes der HJ berufen
Laverrenz, W ilhelm, Ministerialdirektor, Berlin-Friedenau. Sieglindestraße 5.
Geboren: 24. März 1879 in Berlin. —■ Bildungsgang: Friedrich-Werdersche-Oberrealschule in Berlin; Studium der Maschinenbaufächer an der Technischen Hochschule Charlottenburg. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1904/05 Einj.-Freiw. beim Eisenbahn- Regt. Nr. 1 in Berlin-Schöneberg; Teilnehmer an den Kampfhandlungen im Schutzgebiet Togo; Hauptmann d. Res. E. K. II. — Berufsgang u. a.: 1904 Regierungsbauführer; 1908 Regierungsbaumeister; 1910 Eintritt in den Reichskolonialdienst (Leiter des Eisenbahnamts und technischer Referent beim Kaiserl. Gouvernement von Togo bis 1914); 1917 Regierungs- und Baurat; nach dem Kriege Übertritt zur Reichsbahn; 1921 Oberregierungsbaurat; 1927 Direktor bei der Reichsbahn; 1933 Ministerialdirektor im Preuß. Ministerium für Wirtschaft und Arbeit; von 1919/33 Mitglied der Nationalversammlung in Weimar und deutschnationaler Reichstagsabgeordneter. — Veröffentlichungen: Zahlreiche Zeitungsartikel im Kampf für die nationale Erhebung.

Ritter von Leeb, Wilhelm, General der Artillerie, Oberbefehlshaber der Gruppe 2, Kassel, Schöne Aussicht 4
Geboren: 5. September 1876 in Landsberg a. Lech. — Bildungsgang: Hum. Gymnasium in Passau. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Seit 16. Juli 1895. E. K. I. und II.; Hausorden v. Hohenzollern; Bayer. Militär-Max- Josef-Orden; Bayer. Militär-Verdienst-Orden III. Kl. mit Schwertern; österr. Orden der Eisernen Krone mit Kriegsdekoration; Türk. Eiserner Halbmond; China-Denkmünze und andere. — Berufsgang u. a.: 3. März 1897 Leutnant im 4. bayer. Feld-Artl.-Regt. König; 1898/99 Artillerieschule München; 1900/01 Ostasiatisches Expeditions-Korps, 1. deutsche Gebirgs-Batterie; 1903/06 Bayer. Kriegsakademie München; 1907/09 Zentralstelle des bayer. Generalstabs; 1909/11 Kommando zum greuß. Generalstab; 1912/14 Hauptmann und atteriechef im bayer. 10. Feld-Artl.-Regt. Erlangen; im Kriege Generalkommando I. bayer. Armeekorps, 1. Generalstabs-Offizier 11. bayer. Inf.-Division, Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht; 1919/21 Reichswehrministerium; 1921/23 Chef des Stabes 2. Division Stettin; 1923/24 Chef des Stabes 7. Division München; 1924/26 Kommandeur der Hochgebirgsabteilung Landsberg a. Lech; 1926/28 Kommandeur des 7. bayer. Artl.- Regts.; 1928/29 Artillerieführer V Stuttgart; 1929/30 Artillerieführer VII München; 1930/35 Befehlshaber im Wehrkreis VII und Landeskommandant in Bayern; ab 1. April 1933 Oberbefehlshaber der Gruppe 2.
von Leers, Johann, Dr. jur., Bundesschulungsleiter des NS-Studentenbundes, Berlin-Dahlem, Goßlerstraße 17.
Geboren: 25. Januar 1902 in Vietlübbe i. M. — Bildungsgang: Hum. Gymnasien in Stralsund, Waren und Neustrelitz; jurist. Studium in Kiel, Berlin und Rostock; Dr. jur; bis 1928 Attache im Ausw. Amt. •— Berufsgang u. a.. 1929 vom Ausw. Amt in die NSDAP übergetreten; Gauredner des Gaues Groß-Berlin; SA-Führer z. B. im Gausturm Brandenburg; später Kreisschulungsleiter des Kreises X des Nationalsozialistischen Studentenbundes; dann Bundesschulungsleiter; Hauptschriftleiter der Zeitschrift „Wille und Weg“ der Reichspropagandaleitung; Leiter der Abteilung für Außenpolitik und Auslandskunde der Deutschen Hochschule für Politik. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Arbeitet besonders auf dem Gebiet außenpolitischer Fragen; veröffentlichte u. a.: „14 Jahre Judenrepublik“, „Deutschlands Stellung in der Welt“, „Kurzgefaßte Geschichte des Nationalsozialismus“. — Mitglied: RDS; Reichsverband der deutschen Presse; Pfälzische Gesellschaft der Wissenschaften; Gesellschaft für germanische Ur- und Vorgeschichte.

Leers, Otto, Minister a. D., Präsident und geschäftsführender Direktor des Deutschen Bühnen-Vereins, Berlin- Charlottenburg, Kaiserdamm 90
Geboren: 12. März 1875 in Heidelberg. — Bildungsgang: Hum. Gymnasium in Karlsruhe i. B.; juristisches Studium in München, Berlin und Heidelberg. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1894/95 Ein jähr.-Dienstzeit; im Felde als Hauptmann d. L. E. K. I. und II.; Ritterkr. des Bad. Zähr. Löwenorden m.Schw.; Verwundetenabzeichen. — Berufsgang u. a.: Erstes und zweites juristisches Examen in Baden; innere Staatsverwaltung in Baden; 1912 Regierungsrat im Ministerium d. Innern; 1917 Landrat; 1919 Ministerialrat, 1923 Ministerialdirektor im Bad. Ministerium d.Innern; 1926 Bad. Minister des Kultus und Unterrichts; 1929 Rücktritt und Ruhestand; 1931 geschäftsführender Direktor des Deutschen ühnen-Vereins; Mitglied des Präsidialrats der Reichstheaterkammer. — Mitglied: Arbeitsgemeinschaft für gewerblichen Rechtsschutz und Urheberrecht.


Legers, Paul, Gruppe „Bergisches Land“ des Reichsstandes der Deutschen Industrie, Remscheid, Lindenstraße 5?.
Geboren: 16. Mai 1880 in Aachen; arischer Abstammung. — Bildungsgang: Humanistisches Gymnasium; Studium von Geschichte, Philologie und Staatswissenschaft an den Universitäten Gießen, Berlin, München, Wien und Bonn; 1904 zum Dr. phil. promoviert; Dezember 1906 philologische Staatsprüfung. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1915 als Kriegsfreiwilliger eingetreten; bis Ende des Krieges Frontsoldat; Februar 1916 Leutnant. E. K. II. — Berufsgang u. a.: 1907/15 Oberlehrer (Studienrat); dann Geschäftsführer der industriellen Verbände des Bergischen Landes mit dem Sitz in Remscheid. — Spezialarbeitsgebiet: Wirtschaftsgeschichte, Wirtschaftsund Handelspolitik, Sozialrecht, Sozialpolitik. Veröffentlichungen: „Aus der Geschichte der Remscheider und Bergischen Werkzeug- und Eisenindustrie“, Remscheid 1928; „Die deutsche Werkzeugindustrie im Rahmen der Weltausfuhr von Werkzeugen“, Remscheid 1929; Aufsätze in führenden Fachzeitschriften und Tageszeitungen. — Mitglied: Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen.

Legge, Petrus, Theodorus, Antonius, Bischof von Meißen, Bautzen i. S., Domgasse 1.
Geboren: 16. Oktober 1882 in Brakei (Kr. Höxter). — Bildungsgang: Ostern 1903 Abiturientenexamen am Gymnasium Warburg i. Westf.; 22. März 1907 zum Priester geweiht durch Bischof Dr. W. Schneider, Paderborn. — Berufsgang: Seit April 1907 Pfarrvikar in Gerbstadt, Pfarrei Eisleben (Mansfelder Seekreis); 1911 Kaplan in Halle a. S., Sekretär der kathol. Kreisschulinspektion Halle HI für den Regierungsbezirk Merseburg; 1915 Studentenseelsorger für die kathol. Studenten der Universität Halle-Wittenberg; April 1924 Probst an St. Sebastian in Magdeburg; Mai 1924 Bischöflicher Kommissarius für den Regierungsbezirk Magdeburg und Freistaat Anhalt; nach Neuordnung durch das Konkordat Erzbischöflicher Kommissar für die Regierungsbezirke Magdeburg, Merseburg und den Freistaat Anhalt; 1926 zugleich Caritasdirektor für die Provinz Sachsen und Anhalt; 14. September 1932 zum Bischof von Meißen ernannt; 28. Oktober 1932 von Erzbischof Dr. Kaspar Klein, Paderborn, in St. Sebastian, Magdeburg, konsekriert; am 6. November 1932 im St. Petri-Dom zu Bautzen inthronisiert.

Lehmann, Ernst August, Dipl.-Ing., Luft schiff-Führer, F riedrichshafen, Luftschiffbau Zeppelin G. m.b.H.
Geboren: 12. März 1886 in Ludwigshafen a. Rhein als Sohn des Chemikers Dr. phil. Ludwig L. und dessen Ehefrau Luise, geb. ?c j ,r- — Bildungsgang: Hum. Gymnasium Ludwigshafen a. Rhein; 1905/06 Seekadettenschulschiff „Stosch“; 1906/12 Schiffbaustudium Technische Hochschule Charlotten- ?fur?’ Dipl.-Ing.; 1912/13 Kaiserl. Manne-Werft Kiel, Marinebanführer; 1913/14 (Passagierluftschiff „Sachsen“) bei derDelag (Deutsche Luftschiffahrts-A.-G„ Frankfurt a. Main). — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: August 1914 bis Oktober 1917 Führer der Armee-Luftschiffe „Sachsen“, „Z XII“, „LZ 90“, „LZ 98“, „LZ 120“. E. K. I. und II.; Hohenzollern-Hausorden und entsprechende Orden der Länder (Bayern, Württemberg, Mecklenburg, Oldenburg usw.). — Berufsgang u. a.: Zahlreiche Auslandsreisen mit längeren Aufenthalten in Schweden und U.S.A.; 1918 bis heute Prokurist des Luftschiffbau Zeppelin, Friedrichshafen; 1917/18 Leiter der Abteilung „Zeppelin-Bauleitung“, Entwicklungsarbeit an Kriegsluftschiffen in Verbindung mit Reichsmarineamt; 1923/27 Vizepräsident der „Goodyear-Zeppelin- Corporation“ Akron, Ohio (Amerikanische Tochter-Gesellschaft des Luftschiffbau Zeppelin); 1924 Überführungsfahrt des „ZR III“ nach U.S.A.; 1928 bis heute Teilnehmer an fast allen Fahrten des „Graf Zeppelin“, seit 1931 meist als verantwortlicher Führer. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Luftschiffahrt; zahlreiche Artikel in englischer Sprache, veröffentlicht in Fachzeitschriften in U. S. A.. ebenso fachwissenschaftliche Vorträge; „The Zeppelins“, 350 Seiten, Verlag J. H. Lears & Co., New York; Vorträge und Artikel in deutschen fachwissenschaftlichen Zeitschriften. — Besondere Interessen: Musik; Sport jeder Art.
Lehnich, Osroald, Dr., ao. Professor an der Universität T übingen, Württ. Wirtschaftsminister, Stuttgart-O., Ameisenbergstr. ?5.
Geboren: 20. Juni 1895 in Rosenberg/O.-S.; Familie stammt aus dem Kreise Rosenberg i. Oberschi. — Bildungsgang: Volks- und Knabenschule in Rosenberg, Hum. Gymnasium in Kreuzburg; Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Breslau und Berlin. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1914/18 Kriegsfreiwilliger; Leutnant d. Res. E. K. I. und II. — Berufsgang u. a.: 1920 Assistent an der Universität Berlin; 1921 wissenschaftlicher Hilfsarbeiter. 1922 Referent, 1926 Regierungsrat im Reichswirtschaftsministerium; 1927 Privatdozent an der Universität Tübingen; 1932 Lehrauftrag an der Techn. Hochschule Stuttgart; 1932 ao. Professor an der Universität Tübingen; 1933 Staatsrat im Württ. Wirtschaftsministerium; 1933 Württ. Wirtschaftsminister. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Volkswirtschaftslehre; Industrie- und Kartellpolitik; Werke: Das Problem der polnischen Währung (Diss.), 1920; Währung und Wirtschaft in Polen, Litauen, Lettland und Estland, 1923; Lehnisch-Fischer, Das deutsche Kartellgesetz, 1924; Kestner- Lehnich, Der Organisationszwang, 2. Aufl., 1927; Kartelle und Staat unter Berücksichtigung der Gesetzgebung des In- und Auslandes, 1928; Empfiehlt sich eine Änderung und Vereinheitlichung der deutschen und österreichischen Kartellgesetzgebung? (Gutachten in: Verhandlungen des 35. Deutschen Juristentages, 1. Band, 1. Lieferung), 1928; Internationale Kartelle und Truste. Ihre Struktur und Bedeutung (Denkschrift für die Interparlamentarische Union, Genf), 1929; zahlreiche Veröffentlichungen in Zeitschriften. — Mitglied: Akademie für Deutsches Recht; Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen; Vereinigung sozialwissenschaftlicher Hochschullehrer; Verein für Sozialpolitik; Mitglied des Deutschen Juristentages.
Leibbrand, Max, Direktor der Deutschen Reichsbahn- Gesellschaft, Berlin-Schmargendorf, Daooser Straße 6
Geboren: 15. Juni 1882 in Sigmaringen. — Bildungsgang: Gymnasium in Sigmaringen; Studium an den Technischen Hochschulen in Darmstadt und Berlin. — Militärzeit: Feld- Artl.-Regt. 49 in Ulm; Reserveoffizier. — Berufsgang u. a.: Regierungsbauführer bei den Eisenbahndirektionen Frankfurt a. Main und Münster und bei der Westdeutschen Eisenbahn-Gesellschaft; 1910/12 Regierungsbaumeister der Bauabteilung Bremen; anschließend Hilfsarbeiter in der Bauabteilung des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten; in der ersten Hälfte des Krieges beim Stabe des Feldeisenbahnchefs, dann bei der Militäreisenbahndirektion Brest-Litowsk, beim Stabe der Armeegruppe Falkenhayn während des Kampfes in Siebenbürgen und bei der Militäreisenbahndirektion Bukarest; übernimmt dann die eisenbahntechnische Beratung des Kommissars des Feldeisenbahnchefs in der neu gegründeten Kriegsbetriebsleitung beim Ministerium der öffentlichen Arbeiten; mit Kriegsende Referent in der Verkehrsabteilung des neuen Reichsverkehrsministeriums; 1921 Betriebsamtsvorstand in Elberfeld; 1923 als Referent für die oberste Betriebsleitung der Reichsbahn in die Betriebsabteilung des Reichsverkehrsministeriums versetzt; schafft das Güterkursbuch, das zum Muster für das internationale Kursbuch wurde; 1930 Präsident der Reichsbahndirektion Essen; übernimmt 1932 als Vorstandsmitglied der Deutschen Reichsbahn und Direktor der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft die Leitung der Betriebs- und Bauabteilung in der Hauptverwaltung der Deutschen Reichsbahn. — Veröffentlichungen: „Fortschritte und Probleme in der Rationalisierung des Reichsbahnbetriebes“.
Leitner, Rudolf, Botschaftsrat, Washington, D. C., Deutsche Botschaft.
Geboren: 12. Juli 1891 in Linz als Sohn des verst. K. u. K. Hauptmanns Rudolf L. und seiner Ehefrau Marie, geb. Damm. — Bildungsgang: Universität Prag. — Berufsgang u. a.: 1914/16 im österr. Verwaltungsdienst; 1916/22 im österr. auswärtigen Dienst; 1922 Attache im Ausw. Amt; 1923 Vizekonsul in Chikago; 1927 Gesandtschaftsrat in Washington; 1931 Botschaftsrat in Washington.




Lencer, Rudolf, Stadtrat, Organisationsleiter der NSBO, Reichsbetrieb sgruppenleiter, Berlin-F riedenau, Benningsenstr. 19.
Geboren: 10. August 1901 in Schönborn (N.-L.) als Sohn des Kaufmanns Albert L. und dessen Ehefrau Martha, geb. Haase. — Bildungsgang: Realschule in Ohrdruf; Oberrealschule der Franckeschen Stiftung in Halle bis Prima; Lehrzeit bei der Commerz- und Privatbank in Kirchhain (N.-L.). — Berufsgang u. a.: Nach der Lehrzeit in verschiedenen Bank- und Industriefirmen tätig; lange Betätigung in der völkischen Bewegung; seit 1930 in der NSDAP als Redner im Brennpunkt des politischen Kampfes in Berlin; Betriebszellenobmann, Betriebsratsvorsitzender und Mitglied des Aufsichtsrats als Angestelltenvertreter in der Deutsch-Südamerikanischen Bank A.-G.; in der Bankangestelltenbewegung viele Jahre hindurch tätig; am 12. März 1933 zum Stadt- und Bezirksverordneten in Berlin gewählt; Stadtrat im Bezirksamt Treptow; Mitglied des Sachverständigenbeirats der NSBO-Leitung; am 11. April 1933 bei der Gleichschaltung der früheren Gewerkschaften zum Vorsitzenden des Deutschen Bankbeamtenvereins und zum NSBO-Beauftragten für die HirschDunckersclien Gewerkschaften bestimmt; später Leiter der Organisationsabteilung des Gesamtverbandes der Deutschen Arbeiter und von Pg. Schuhmann in die Oberste Leitung der PO (NSBO) berufen; bei der Neuordnung der Deutschen Arbeitsfront zum Reichsbetriebszellenleiter Banken und Versicherungen ernannt. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Organisation; Sozialpolitik.
Lenk, Robert Georg, Sächs. Wirtschaftsminister, Wirtschaftsministerium, Dresden-N, Königsufer 2.
Geboren: 12. Dezember 1888 in Schreiersgrün i. Vogtl. — Bildungsgang: 1895/1903 Bürgerschule in Plauen; 1903/06 kaufmännische Lehre in der vogtländischen Spitzen- und Wäschefabrikation; Besuch der Handelslehranstalt zu Plauen; 1906/10 in England und in Argentinien auf verschiedenen Gebieten kaufmännisch tätig; 1910/11 Verkäufer und englischer Korrespondent bei einer Plauener Spitzenfabrik; 1. November 1911 Gründung einer eigenen Spitzen- und Wäschefabrik. — Militärzeit: 1916 zur Infanterie eingezogen und von 1917 bis Kriegsende bei der Kraftfahrtruppe im Heeresdienst. — Berufsgang: Nach Kriegsende Wiederinbetriebsetzung des eigenen Unternehmens im April 1919; seit 1924 Mitglied des Völkisch-Sozialen Blocks und anschließend der NSDAP; seit Anfang 1930 unbesoldeter Stadtrat in Plauen; seit der 5. Wahlperiode 1930 Mitglied des Reichstags.


Lenz, Heinz, Dr. jur., Rechtsanwalt, Gauführer des BNSDJ, Stettin,Lindenstr. 1.
Geboren: 20. Oktober 1903 zu Wiesbaden als n-i.i‘ (‚es Landesbankdirektors Wilhelm L. — Bildungsgang: Humanistisches Gymnasium zu Wiesbaden; Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Marburg a. d. L. und Frankfurt a. M.; Herbst 1927 Referendarexamen; Dezember 1929 zu Marburg Dr. jur.; Herbst 1932 Assessorexamen. — Berufsgang u. a.: Seit Januar 1933 zunächst im Büro eines Rechtsanwalts in Stettin, dann ab Mai 1933 als dessen Sozius tätig; seit Juli 1933 selbständig; 1923 Mitglied des Wiking- Bundes; Herbst 1931 Eintritt in die Partei; von Dezember 1931 bis Dezember 1932 Beisitzer im Kreis-Uschla zu Wiesbaden; seit März 1933 stellvertretender Gaurechtsstellenleiter der Rechtsstelle des Gaues Pommern der NSDAP; seit Juni 1933 Gaurechtsstellenleiter des Gaues Pommern und zugleich Gauführer des BNSDJ.


Leopold, Bernhard, Bergassessor, Bergwerksdirektor, Berlin-Zelilendorf, Knesebeckstraße 2.
Geboren: 28. September 1879 in Halle a. S.; arischer Abstammung; Vater L. Salinen- und Bergwerksdirektor zu Halle a. S., Großvater Gerhard L. Pastor in Ebendorf b. Magdeburg. — Bildungsgang: Frankeschen Stiftungen zu Halle a. S.; seit 1898 Studium des höheren Bergfachs in München und Berlin; Oktober 1902 Bergreferendarexamen; technische und geschäftliche Ausbildung; Oktober 1908 Bergassessorexamen. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1903/04 Einj.-Freiw. im 2. Thür. Feld-Artl.-Regt. Nr. 55 zu Naumburg; Offizier beim Regiment; 1914 bis Ende 1916 Kriegsteilnehmer; verwundet; reklamiert zur Durchführung des Hindenburg-Programms; entlassen als Hauptmann d. Res. E. K. II. — Berufsgang u. a.: 1909/12 technischer Hilfsarbeiter und Prokurist bei der Zeitzer Paraffin- und Solarölfabrik A.-G. in Halle a. S.; 1912/28 Vorstandsmitglied der A. Riebeckschen Montanwerke A.-G. zu Halle a. S.; seit 1928 auswärtiger Mitarbeiter derselben Gesellschaft; 1916/28 Vorsitzender des Halleschen Bergwerks Vereins; zur Zeit Vorsitzender des Aufsichtsrats der Siedlungsgesellschaft Mansfelder Land zu Eisleben; Mitglied des Aufsichtsrats der Deutschen Bau- und Bodenbank, Berlin, der Deutschen Wohnstätten- Hypothekenbank, Berlin, der Gesellschaft für Öffentliche Arbeiten, der Gottfried Lindner A.-G., Halle a. d. S.; 1920/30 Mitglied des Deutschen Reichstages (DNVP); 1926/29 Mitglied des Enquete-Ausschusses; 1929/33 Mitglied des vorl. Reichswirtschaftsrats; zur Zeit Mitglied des Werberats der Deutschen Wirtschaft; seit Januar 1920 Mitglied des Stahlhelm (Bund der Frontsoldaten). — Mitglied: BNSDJ; Vorstandsmitglied der Fichte- Gesellschaft.
Lesch, Max, Präsident der Industrie- und Handelskammer Plauen i. V., Plauen i. V., Mommsenstraße 17.
Geboren: 30. April 1877 in Chemnitz i. Sa.; arischer Abstammung. — Bildungsgang: Acht Jahre Bürgerschule, dann Selbstausbildung in Buchhaltung und ausländischen Spradien. — Berufsgang: Vier Jahre Kaufmannslehrling in einer medianischen Möbelstoffweberei; anschließend neun Jahre Tätigkeit in einer deutschen Tüllweberei und in dieser bis zum Bevollmächtigten emporgearbeitet; wurde aus dieser Stellung im Alter von 29 Jahren als alleiniger Direktor einer neugegründeten Tüllfabrik gewählt und leitet diese Fabrik, die mit 1,5 Mill. Mark errichtet und deren Kapital später auf 2,5 Mill. Mark erhöht wurde, noch heute; 1933 zum Führer der gesamten deutschen Tüllindustrie gewählt; außerdem durch das Vertrauen der drei Branchen: Deutsche Tüllgardinen, Gewebte Spitzen und Vereinigung Deutscher Tüllwebereien zu deren Oberführer gewählt; durch das Vertrauen des Herrn Reichsstatthalters sowie des Herrn Wirtschaftsministers von Sachsen zum Präsidenten der Industrieund Handelskammer Plauen i. V. ernannt.
von Lettow- V orbeck, Paul, Generalmajor a.D., Bremischer Staatsrat, Bremen, Colmarer Str. 59.
Geboren: 20. März 1870 in Saarlouis; rein deutscher Abstammung, pommerscher Uradel. — Bildungsgang: Gymnasium; Kadettenkorps. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1888 eingetreten in das 4. Garde- Regt. z. F.; 1900 ostasiatisches Expeditionskorps; 1901 Elisabeth-Regiment; 1904 Schutztruppe für Südwestafrika; 1907 Adjutant des Generalkommandos des XL Armeekorps in Kassel; 1909 Kommandeur des II. Seebataillons in Wilhelmshaven; 1914 Kommandeur der Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika; 1919 Divisionskommandeur, Korpsführer, Brigadekommandeur in der Reichswehr (Berlin, Hamburg, Schwerin); 1920 Abschied. Pour le merite mit Eichenlaub; E. K. l. und IL; Kr.-O. II. m. Schw.; Kr.-O. III. m. Schw.; R.-A.-O. IV. m. Schw. u. Kr. und eine Anzahl weiterer Orden. — Veröffentlichungen: Mehrere Bücher über Ostafrika. — Mitglied: Stahlhelm SA-R. 1.


Leupold, Ernst, Dr. med., Universitätsprofessor, Rektor der Universität Köln, Köln-Lindenthal, Benheimer Str. 95.
Geboren: 15. Juni 1884 in Plauen i. Vogtl. als Sohn des Alwin L. und seiner Ehefrau Hedwig, geb. Schiebka; arisch. — Bildungsgang: ■ Human. Gymnastium Plauen; Universitäten München, Freiburg und Köln. — Militärzeit: 1903 Fahnenjunker; 1904 Leutnant im Kgl. Sächs. Kav.-Regt. (2. schw. Reiter-Regt.); Beurlaubung zur Reserve; 1914 Oberleutnant d. Res. III. Artl.-Mun.-Kolonne 19. A.-K.; 1915 Rittmeister und Kommandeur der 2. Batt.- Kolonne Fuß-Artl. 58; 1917 Beurlaubung nadi Würzburg; 1919 Freikorps Epp. — Berufsgang u. a.: Medizinisches Staatsexamen in München; 1917 Privatdozent in Würzburg; 1921 ao. Professor für allg. Pathologie und patholog. Anatomie in Greifswald; seit 1930 in gleicher Eigenschaft an der Universität Köln; 1932 Dekan der med. Fakultät; April 1933 Rektor der Universität Köln. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Pathologischer Stoffwechsel; Drüsen mit innerer Sekretion; über diese Gebiete Veröffentlichungen in den Zeitschriften für Pathologie; monographisch: Beziehungen zwischen Nebennieren und männlichen Keimdrüsen; Die Bedeutung des Rohstoffwechsels für die Geschlechtsbestimmung. — Mitglied: Deutsche Pathologengesellschaft; Gesellschaft deutscher Naturforscher und Ärzte u. a. wissenschaftliche Gesellschaften.
von Levefzow, Magnus, Konteradmiral a. D., Polizeipräsident von Berlin, Berlin C 25, Polizeipräsidium.
Geboren: 8. Januar 1871 zu Flensburg als Sohn des Kay Diederich Wilhelm Franz von L. und seiner Ehefrau Marie, geb. Hedemann. — Bildungsgang: Bis 1880 Privatunterricht im elterlichen Hause zu Gravensten (Schleswig); bis 1885 auf dänischen Gymnasien in Roskilde und Kopenhagen; dann Gelehrtenschule des Johanneums in Hamburg. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Frühjahr 1889 als Kadett in die Kaiserliche Marine eingetreten; Herbst 1895 Seeoffiziersberufsprüfling; 1893/99 Borddienst in heimischen und außerheimischen (ostafrikanischen) Gewässern; 1899 bis 1900 Adjutant der Matrosendivision in Wilhelmshaven; 1900/02 Marineakademie; 1902/03 Admiralstabsoffizier (Stabschef) der Kreuzerdivision auf der ostamerikanischen Station; Blockade gegen Venezuela; 1903/06 Admiralstab der Marine in Berlin und Admiralstabsoffizier beim Stabe der Herbstübungsflotte bzw. beim Stabe der Kaisermanöverleitung; 1906/18 ohne Unterbrechung Hochseeflotte als Geschwader-Navigationsoffizier und 1. Offizier auf „Wittelsbach“, „Scharnhorst“ und „Braunschweig“; von 1909/12 als 1. Admiralstabsoffizier des Kdo. der Hochseeflotte; 1912/13 Kommandant des Schlachtkreuzers „Moltke“; Beförderung zum Kapitän zur See; 1916/18 Chef der Operationsleitung des Kommandos der Hochseestreitkräfte und 1917 Chef des Stabes des Flottensonderkommandos zur Eroberung der Baltischen Inseln; Verleihung des Ordens Pour le merite; 1918 Führer der 2. Kreuzeraufklärungsgruppe der Hochseeflotte unter Ernennung zum Kommodore; Juli bis November 1918 Chef des Stabes der Obersten Seekriegsleitung im Großen Hauptquartier; Januar bis März 1920 — unter Beförderung zum Konteradmiral in der Reichsmarine — Chef der Marinestation der Ostsee; Herbst 1920 Abschied aus der Reichsmarine erbeten; während des Krieges teilgenommen an allen Unternehmungen der Hochseeflotte, im besonderen als Kommandant des Schlachtkreuzers „Moltke“ an den Beschießungen von Yarmouth und Hartlepool 1914, an der Seeschlacht auf der Doggerbank und an der Unternehmung gegen den Rigaischen Meerbusen 1915; als Chef der Operationsabteilung des Flottenkommandos an der Skagerrakschlacht 1916; als Chef des Stabes des Flottensonderkommandos an der Eroberung der Baltischen Inseln 1917. — Berufsgang u. a.r Nach Abschied aus der Reichsmarine Betätigung an vaterländisch-politischen Bestrebungen; seit 15. Februar 1933 Polizeipräsident in Berlin; seit der 6. Wahlperiode 1932 Mitglied des Reichstages.
Lewaiulowski, Edmund, Verlagsleiter, Tteichsverband der deutschen Zeitungsverleger, Berlin-T empelhof, Hohenzollernkorso 12a.
Geboren: 16. Oktober 1893 in Königsberg i. Pr. — Bildungsgang: Gymnasium zu Tremessen. 1914/18 — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Kriegsteilnehmer. E. K. — Berufsgang u. a.: Zehnjährige Verlagstätigkeit im Hause Ullstein; Geschäftsführer der Auslandswarte Verlagsges. m. b. H.; Deutsche Buchgemeinschaft; seit Dezember 1932 im „Völkischen Beobachter“; Amtsleiter der Presse der NSDAP; Leiter des Landesverbandes Berlin 1 des R. d. Z. (Reichsverband der deutschen Zeitungsverleger); Mitglied des Beirates im R.d. Z.; Mitglied des Reichsehrenrates des R. d. Z.; Beisitzer des Bezirksgerichtes der Presse; Leiter der Fachschaft für Verlags- und Redaktions-Angestellte in der Reichspressekammer; Leiter des Anzeigen- Ausschusses des R. d. Z. und der Vereinigung der Großstädtischen Zeitungsverleger; Mitglied des Fachgruppenrates bei dem Reichsverband Deutscher Zeitschriftenverleger.


Lexer, Erich, Geheimer Medizinalrat, o. Professor der Chirurgie, Solln b. München.
Geboren: 22. Mai 1867 in Freiburg i. Br.; die Familie stammt aus Kärnten; Vater Matthias von L., o. Professor, Germanist in München. — Bildungsgang: Hum. Gymnasium in Würzburg; Studium; Approb. Arzt Würzburg; 1891/92 Assistent der Anatomie in Göttingen; sodann chirurgische Universitätsklinik von Bergmann in Berlin bis 1905. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1885 Einj.- Freiw. 2. Artl.-Regt. Würzburg; 1890 Einj.- Freiw.-Arzt; Unterarzt; Assistentsarzt d.Res.; 1914 Oberstabsarzt der Kaiserl. Marine d. Res. (freiwilliger Ein- und Übertritt 1914); dann Generaloberarzt; 1914/16 konsult. Chirurg der Kaiserl. Marine Hamburg, Brügge, Ostende; dann zurück nach Jena an Chirurg. Klinik mit Lazarettabteilung. E. K. II. usw. — Berufsgang u. a.r 1905 Ordinarius für Chirurgie, Königsberg; 1910 Ordinarius Jena; 1919 Ordinarius Freiburg i. Br.; 1928 Ordinarius München. — Veröffentlichungen: Bücher: „Lehrbuch der allgemeinen Chirurgie“, 20 Auflagen, 1908/34; „Die freien Transplantationen“; „Wiederherstellungs – Chirurgie“, 2. Auflage, 1931; außerdem 110 kleinere wissenschaftliche Arbeiten. — Besondere Interessen: Malerei. — Mitglied: Ehrenmitglied der deutschen Gesellschaft für Chirurgie; Ehrenmitglied der bayerischen Gesellschaft für Chirurgie; korresp. Mitglied der französischen Gesellschaft für Chirurgie, Paris; korresp. Mitglied der italienischen Gesellschaft für Chirurgie, Turin; korresp. Mitglied der italienischen Gesellschaft für Chirurgie, Mailand; korresp. Mitglied der amerikanischen Gesellschaft für plastische Chirurgie; Professor honoris causa Madrid (Instituto Probio).
Ley, Robert, Dr. phil., Chemiker, München, Braunes Haus.
Geboren: 15. Februar 1890 in Niederbreidenbach (Krs. Gummersbach, Rhld.); Bauernsohn. — Bildungsgang: 8 Jahre Volksschule; 6 Jahre Oberrealschule; 11 Semester Universität; staatlich geprüfter Nahrungsmittelchemiker und Dr. phil. — Militärzeit, Kriegsfreiwilliger Fußartillerist 10. Fuß-Artl.-Regt. Straßburg; größere Gefechte und Schlachten: St. Albert, Frühjahrsoffensive Champagne, Galizien, Herbstoffensive Champagne, Vogesen, Verdun, Noyon, Somme; tritt dann 1917 freiwillig zur Fliegerei; abgestürzt bei Arras, abgeschossen bei Ypern; erhält als erster Kriegsfreiwilliger der Division 1914 das E. K. II.; wird bei Verdun Leutnant. — Berufsgang u. a.: Tritt 1921 als Chemiker in die I. G. Farben ein; geht im März 1924 zur Nat.-Soz. Freiheitsbewegung (NSDAP war verboten); 1925 Gauleiter der NSDAP im Rheinland; 5mal verhaftet, insgesamt etwa 2 Monate Haft; 1. Januar 1928 wegen politischer Tätigkeit bei I. G. Farben entlassen; wird 1932 nach München in die Reichsleitung berufen; 6. November 1932 Übernahme des Reichsorganisationsamtes mit der Bezeichnung Stabsleiter der PO und Reichsleiter der NSDAP; 2. Mai 1933 Übernahme der Gewerkschaften; Organisationsleiter, Stabsleiter der Obersten Leitung der Politischen Organisation; als solcher Führer der Arbeitsfront; Mitglied des Reichstags, des Preuß. Staatsrats, der Akademie des Rechts, des Generalrats der Wirtschaft u. a.
Liebel, Ludwig, Hauptlehrer, Hauptgeschäftsführer des NSKOV, Berlin W 8, Wilhelmstraße 48.
Geboren: 23. März 1887 zu Pirmasens (Pfalz). — Bildungsgang: Volksschule; 1900/05 Lehrerbildungsanstalt Speyer; Anstellung als Hilfs-, Volksschul- und Hauptlehrer, zuletzt Contwig (Pfalz). — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Am ersten Mobilmachungstage zum 22. Bayer. Inf.-Regt. eingerückt; Leutnant d. Res.; verwundet. E. K. I. und II.; Bayer. Militär Verdienstorden; Verwundeten-Abz. — Berufsgang u. a.: Tritt 1920 in die NSDAP ein; Kreisleiter in Zweibrücken; Reichsredner; bis 1933 Mitglied des Bayer. Landtags; seit 12. Dezember 1933 M. d. R.; seit 15. Januar 1934 Hauptgeschäftsführer der Nationalsozialistischen Kriegsopferversorgung.
Liebel, Willy, Oberbürgermeister, Nürnberg, Neutorgraben 1.
Geboren: 31. August 1897 als Sohn des Buchdruckereibesitzers Stefan L. und seiner Ehefrau Anna, geb. Monninger. — Bildungsgang: Volksschule; Gymnasium bis zur Einjähr.-Berechtigung; Lehrling im väterlichen Geschäft (Buchdruckerei und ZeitungsVerlag). — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Kriegsdienst vom 1. Oktober 1914 bis November 1918; Leutnant d. Res. des Kgl. Bayer. Inf.-Leibregiments. E. K. II.; Bayer. Militär-Verdienstkreuz II. Kl.; Bayer. Militär-Verdienstorden m. Sdiw.; Verwundeten-Abzeichen; Tiroler Kriegsdienst-Medaille. — Berufsgang u. a.: Kaufmänn. Angestellter; Redakteur; Verlagsleiter; Prokurist; Teilhaber im väterlichen Geschäft; seit 1927 Alleininhaber der Buchund Kunstdruckerei Fr. Monninger in Nürnberg; von 1920 bis zur Machtübernahme des Führers Tätigkeit in Wehrverbänden (Reichsflagge) und NSDAP; seit 1925 Mitglied der NSDAP; seit 1929 Stadtrat; Fraktionsführer im Stadtrat Nürnberg; Organisationsleiter der Ortsgruppe Nürnberg; seit 1932 bei der SA, z. Z. Oberführer der SA beim Stab der Obersten SA-Führung; seit 15. März komm. 1. Bürgermeister; seit 27. April 1933 Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg; Präsident des Bayer. Gemeindetages; Aufsichtsratsvorsitzender und -mitglied zahlreicher Gesellschaften; stellvertr. Vorsitzender des Verwaltungsrats d. Germanisdien Nationalmuseums; Mitglied des Ehrenausschusses des Hauses der Deutschen Kunst usw. — Spezialarbeitsgebiet: Kommunalpolitik; Vertreter des „Völkischen Beobachters“ (Schriftleitung) für Franken.
Liebmann, Curt, Generalleutnant, Kommandeur der 5. Division und Befehlshaber im Wehrkreis V, Stuttgart-S., Olgastraße 11.
Geboren: 29. Januar 1881 in Coburg; der Vater war zuletzt Generalmajor und Kdr. Div. 66 Inf.-Brigade. — Bildungsgang: Kadettenhäuser Bensberg, Karlsruhe und Groß- Lichterfelde. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Am 20. März 1899 Leutnant im 2. Nass. Inf.-Regt. 88, später im Großherz. Meckl. Füs.-Regt. 90; 1906/09 Kriegsakademie; 1912 als Hauptmann in den Großen Generalstab versetzt; 1914/18 Teilnahme am Kriege als Generalstabsoffizier bei verschiedenen Divisionen, Generalkommandos und dann A.-O.-K. XII, ferner als Bataillonsführer; nach dem Kriege Generalkommando XVII, Danzig; Reichswehrministerium; Kommand. des II. Batls. 1. Preuß. Inf.-Regts., des 5. (Preuß.) Inf.-Regts.; Chef des Stabes des Gruppenkommandos II; seit 1. Dezember 1931 Kommandeur der 5. Division. E. K. I. und II.; Hausorden von Hohenzollern und eine Reihe anderer deutscher und ausländischer Kriegsauszeichnungen.


Lieff, Johannes, Polizeipräsident, Braunschweig, Bohlroeg 10.
Geboren: 9.Mai 1879 in Braunschweig; stammt aus einer alten braunschweigischen Beamtenfamilie arischen Ursprungs. — Bildungsgang: Humanistisches Gymnasium in Wolfenbüttel; Studium der Rechtswissenschaften auf den Universitäten Göttingen und Berlin. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Ein jähr.-Freiwilliger bei dem 5. Hann. Inf.-Regt. Nr. 165; Leutnant d. Res. des Inf.-Regt. Markgraf Ludwig Wilhelm (3. bad.) Nr. 111; später Hauptmann d. L. E. K. II; Braunschw. Kriegsverdienstkreuz; Oldenb. Friedrich-August-Kreuz II. Kl. — Berufsgang u. a.: 13. Juli 1901 Referendar; 11. Januar 1906 Regierungsassessor; 17. November 1916 Regierungsrat; 24. Dezember 1924 bis 14. Dezember 1927 Braunschw. Minister des Innern; 1. April 1931 Kreisdirektor; 1. November 1931 Polizeipräsident von Braunschweig; wurde während seiner Tätigkeit als Braunschw. Minister des Innern von den marxistischen Parteien stark angegriffen, weil er trotz des damaligen Redeverbots in Preußen und den meisten übrigen Staaten im November 1925 zugelassen hat, daß Adolf Hitler in der Stadt Braunschweig in öffentlichen Versammlungen sprach. — Mitglied: Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen.

Lilie, Rudolf, Bürgermeister der Stadt Geesthacht, Geesthacht, Bez. Hamburg.
Geboren: 2. Februar 1904 in Hamburg als Sohn des Glasermeisters Henry L.; väterlicher- und mütterlicherseits aus einer Handwerkerfamilie; die Vorfahren stammen väterlicherseits aus dem Hannoverschen, mütterlicherseits aus Dithmarschen und Nordschleswig. — Bildungsgang: Volksschule in Geesthacht, Realgymnasium Bergedorf; verläßt 1918 bei Ausbruch der Revolution die Schule und tritt als Lehrling in das väterliche Geschäft ein (Glaserei, Kunstgewerbe); nach Abschluß der Lehre Volontär in einem Hamburger Kunstgewerbehaus, später an einer Bank. — Berufsgang u. a.: Übernimmt 1929 das väterliche Geschäft und eröffnet eine Buchhandlung; politisch seit 1919 in völkischen Jugendbünden; führt während einer Reihe von Jahren eine Jungengruppe; gründet Anfang 1930 in Geesthacht eine Ortsgruppe der NSDAP; wird 1931 als Abgeordneter des Hamburger Landgebietes in die Hamburger Bürgerschaft gewählt und gehört ihr bis zu ihrer Auflösung im November 1933 an; 1932 im Geesthachter Stadtparlament Fraktionsführer der NSDAP; im Juli 1932 während des Wahlkampfes verwundet; Juli 1933 zum Bürgermeister der Stadt Geesthacht gewählt; leitet heute noch die Ortsgruppe Geesthacht; 15. April 1934 zum stellvertr. Kreisleiter des Kreises Bergedorf- Geesthacht ernannt; seit Anfang des Jahres 1934 Leitung der Ortsgruppe Geesthacht des NS-Beamtenbundes. — Spezialarbeitsgebiet: Neben der rednerischen Betätigung hauptsächlich Kommunalpolitik.
Lindemann, Karl, Kaufmann, Bremischer Staatsrat, Bremen, Wachmannstr. ?6
Geboren: 17. April 1881 in Goldberg i. Meckl.; arisch. — Bildungsgang: Hum. Gymnasium zu Doberan i. Meckl. — Militärzeit: 1900/01 Einj.-Freiw. im Holst. Feld-Artl.-Regt. Nr. 24; während des Krieges in China. — Berufsgang u. a.: 1896/1900 kaufm. Ausbildung in Hamburg; 1902 nach China; seit 1913 Teilhaber der Firma Melchers & Co. in China; seit 1920 Mitinhaber des 1806 gegründeten Stammhauses C. Melchers & Co., Bremen; 1908/14 Kgl. Norw. Konsul in Hankau, China; Vorsitzender des Aufsichtsrates des Norddeutschen Lloyd, Bremen; Mitglied des Aufsichtsrates der Hamburg-Amerika Linie; stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates der Norddeutschen Woll- und Kammgarnindustrie A.-G., Delmenhorst, und der Wollgarn- Fabrik Tittel & Krüger und Sternwollspinnerei A.-G., Leipzig, sowie verschiedener anderer Aufsichtsräte; September 1933 zum Bremischen Staatsrat ernannt. — Mitglied: Außenhandelsrat, Berlin; Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften, Berlin; Verwaltungsrat des Instituts für Weltwirtschaft und Seeverkehr an der Universität Kiel; Handelskammer Bremen; Vorstandsmitglied des Ostasiatischen Vereins, Hamburg- Bremen.

Linder, Karl. Bürgermeister, Frankfurt a. M., Ortenbergcr Str. 55.
Geboren: 5. April 1900 in Frankfurt a. M.; evangelisch. — Bildungsgang: Erst Mittel-, dann Oberrealschule. — Militärzeit: Während des Krieges Nachr.-Ers.-Abt. 18, später Inf.- Regt. 81. — Berufsgang u. a.: 1919 Universität Frankfurt a. M.; widmet sich dann zunächst der Beamtenlaufbahn; 1923 Finanzbeamter; zu dieser Zeit beginnt die politische Tätigkeit; September 1923 Mitglied der NSDAP; vielfach als Redner und Schriftsteller tätig, zuletzt Gauleiter der NSDAP; 1928/30 Stadtverordneter, Mitglied des Kommunal-Landtages Nassau, des Provinzial- Landtages Hessen-Nassau, zuletzt als Fraktionsführer; 1928/32 Mitglied des Landesausschusses Nassau; 1932 bis Anfang 1933 Mitglied des früheren Preuß. Staatsrates; seit 14. September 1930 Mitglied des Reichstages; seit Anfang 1933 Vorsitzender des Provinzialausschusses Hessen-Nassau sowie des Landesausschusses Nassau; seit 12. März 1933 Bürgermeister in Frankfurt a. M.; Leiter der kommunalpolitischen Abteilung des Gaues Hessen-Nassau der NSDAP. — Mitglied: Vorsitzender des Hessen-Nassauischen Gemeindetages; Vorsitzender des Rhein-Mainischen Verbandes kommunaler Arbeitgeber; Vorstandsmitglied des Deutschen Gemeindetages.

von Lingelslieim, Walter, Landrat, Schönberg i. M.
Geboren: 31. Dezember 1901 in Freiberg i. Sa. als Sohn des Handelsschuldirektors Wilhelm v. L. in Lübeck. — Bildungsgang: Volksschule; später durch Hauslehrer ausgebildet; erlernt sodann die Landwirtschaft. — Berufsgang u. a.: Gehört vom November 1921 bis Ende 1923 der NSDAP an, von Februar 1924 bis 1925 der Völkischen Freiheitsbewegung, Frontbann; von 1925 an wieder bei der NSDAP, zuerst als SA-Mann, später als SSMann; betätigt sich von 1928 an innerhalb der NSDAP als Redner; gehört seit März 1932 bis zur Auflösung als Fraktionsführer dem Meckl.-Strel. Landtag an; 1932 im Deutschen Reichstag; seit 1932 Gauinspekteur in Mecklenburg-Lübeck.


Lingens, Walther, Major a. D., Polizeioberst und Kommandeur a. D., Polizeipräsident in Köln, Köln, Polizeipräsidium.
Geboren: 14. März 1882 in Aachen; Vater und Großvater väterlicher- und mütterlicherseits Tuchfabrikanten in Aachen, arischer und deutscher Abstammung. — Bildungsgang: Gymnasium Aachen und Düsseldorf; Kriegsschule Hannover. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1902/20 aktiver Offizier; Bataillons-, Bezirks-, Regiments- und Brigadeadjutant; Bataillonskommandeur; Major a.D. mit der Uniform des Niederrhein. Füs.-Regt. General Ludendorff Nr. 39; 1919 Freikorpsführer, dann Reichswehr, Schützen-Regt. 6. E. K. I. u. II.; Ritterkreuz des Hohenzollernschen Hausordens; Hanseatenkreuz; Lipp. Kriegsverdienstkreuz; Türk. Eiserner Halbmond; Verwundetenabzeichen. — Berufsgang u. a.: Nach freiwilligem Abschied am 31. Mai 1920 aus der Reichswehr vom 1. Juli 1920 ab im Zolldienst; anschließend vom April 1921 ab im Staatsdienst; Polizeimajor beim Oberpräs. Hannover; Führer der Bereitschaftsabteilung Köln; Kommandeur der Schutzpolizei Aachen; mit der Familie ausgewiesen; Einberufung in das Preuß. Ministerium des Innern; Betreuung der Ausgewiesenen; Beschaffungs- und Organisationsreferent für die preuß. Schutzpolizei; Polizeioberstleutnant; Polizeioberst; Polizeikommandeur (Polizeigeneral); seit 28. Juli 1932 Polizeipräsident in Köln. — Spezialarbeitsgebiet: Zahlreiche Veröffentlichungen in Fachzeitschriften über polizeiliche Ausbildungsfragen u. Wirtschaftsangelegenheiten in den Polizeiverwaltungen. — Besondere Interessen: Kunstinteressen durch 16 Auslandsreisen. — Mitglied: Kunstverein für Rheinland und Westfalen.
Linnemann, Felix, Führer des Deutschen F ußballoerbandes, Berlin- Charlottenburg, Schloßstraße 1
Geboren: 20. November 1882 in Essen. — Bildungsgang: Gymnasium Essen; Universitäten Berlin, München, Münster (Jura und Medizin). — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1903/04 Einjähriger; 1914/17 Kriegsteilnehmer als Leutnant d. Landw. beim l.Garde- Feld-Artl.-Regt. E. K. II. — Berufsgang u. a.: 1912 Kriminalkommissar in Berlin; 1919/25 Hochstapler- und Bankdezernat; 1925/33 Organisationsdezernent der Berliner Kripo; 1926 Oberkommissar; 1927 Kriminalpolizeirat; 1933 Kriminaldirektor (Leiter des Polizeiinstituts, dem die Ausbildung der preuß. Kriminalpolizeibeamten obliegt); 1934 Regierungsrat. — Spezialarbeitsgebiet: Sportführer; 1898 Aufnahme des Sports; 1902 erste Verwaltungstätigkeit; 1908/19 Vorsitzender des B. F. C. Preußen; 1917/22 Vorsitzender des Verbandes Brandenburgischer Ballspielvereine; 1919/25 2. Vorsitzender des Deutschen Fußballbundes; 1925/33 1. Vorsitzender des Deutschen Fußballbundes; 1919/33 3. Vorsitzender des Deutschen Reichsausschusses für Leibesübungen; 1924/33 Mitglied des Kuratoriums und des Senats der Deutschen Hochschule für Leibesübungen; 1933 Führer der Fachsäule II im Reichsbund für Leibesübungen (Deutscher Fußballverband)

Lippert, Heinrich, Dr. jur., Geh. Regierungsrat, Geschäftsführendes Präsidialmitglied des Reichsoerbandes der PriDatoersidierung e.V., Berlin W 55, Viktoriastraße 25.
Geboren: 16. Juni 1882 in Magdeburg als Sohn des Kaufmanns Bernhard L. und dessen Ehefrau Hedwig, geb. Reichardt. — Bildungsgang: Gymnasium; Universitäten Freiburg 1. Br., Berlin, Halle a. d. S.; 1905 Referendar; 1909 Gerichtsassessor; 1910 Studienreise Indien, Ostasien, Nordamerika; 1911/12 Gerichtsassessor Magdeburg; 1913 Regierungsassessor Stettin. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1916/18. E. K. II.; Kriegsverdienstkreuz; Schles. Adler II. — Berufsgang u. a.: 1914 2. Staatskommissar bei der Berliner Börse; 1917/18 im Felde; 1919 Geh. Regierungsrat und Vortr. Rat im Reichsfinanzministerium; 1921 1. Staatskommissar beider Berliner Börse und Ministerialrat im Preuß. Ministerium für Handel und Gewerbe, stellvertr. Bevollmächtigter zum Reichsrat; seit 1928 Geschäftsführ. Präsidialmitglied des Reichsverbandes der Privatversicherung. — Besondere Interessen: Deutsche Malerei des 19. Jahrhunderts. — Mitglied: BNSDJ.

Lippert, Julius, Dr., Staatskommissar in der Hauptstadt Berlin, Berlin, Rathaus.
Geboren: 9. Juli 1895 in Basel (Schweiz) als Sohn des Hotelbesitzers Carl L. und seiner Ehefrau Bertha, geb. Sterchi aus Interlaken. — Bildungsgang: Deutsche Schule in Genua (Italien); Gymnasium Wiesbaden; Universität Berlin. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Kriegsteilnehmer 1914/18. Inhaber mehrerer Orden und Ehrenzeichen. —■ Berufsgang u. a.: 1923/27 Redakteur am „Deutschen Tageblatt“ (Berlin); 1927/32 Chefredakteur des „Angriff“; von 1929/33 Stadtverordneter in Berlin; bis 1933 Mitglied des Preuß. Landtags; Ehrenbürger der Stadt Schwalbach; SA-Standartenführer; Vorstandsmitglied des Deutschen Gemeindetags. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Zeitschriftenaufsätze über Rassenkunde und Wirtschaftspolitik; größere Arbeit über „Arbeitergewinnbeteiligung“, 1922. — Besondere Interessen: Bücher, Kupferstiche und Wassersport.


List, Wilhelm, Generalleutnant, Kommandeur der 4. Division, Befehlshaber im Wehrkreis IV, Dresden-A. 20, Gerhart- Hauptmann- Straße 5b.
Geboren: 14. Mai 1880 in Oberkirchberg (Oberamt Laupheim i. Württ.) als Sohn eines Arztes. — Bildungsgang: Bis 1898 Hum. Gymnasium München. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 15. Juli 1898 Eintritt als Avantageur im Kgl. bayer. Pionier-Detachement, München; 12. März 1900 Leutnant ebendort; 1902/04 Kgl. bayer. Artillerie- und Ingenieur- Schule, München; 1908/11 Kgl. bayer. Kriegsakademie, München; 1911/12 kommandiert zum Kgl. bayer. Inf.-Regt. Nr. 1 „König“, München; 1912 kommandiert zur Zentralstelle des Kgl. bayer. Generalstabes; März 1914 Hauptmann im Kgl. bayer. Generalstab; im Kriege in verschiedenen Generalstabsstellen im Westen und Osten; nach dem Kriege im Reichsheer in verschiedenen Stellen; u. a. 1919 Teilnahme an der Beseitigung der Räteherrschaft in München; 1920/22 Führerstabsoffizier beim Infanterie – Führer (Bayer.) VII. (Generalmajor Ritter v. Epp); 1922/24 Kommandeur III. (Bayer.) Gebirgs- Jäger-Batls. Inf.-Regt. 19, Kempten; 1926/50 Chef der Heeresausbildungsabteilung im Reichswehrministerium; Frühjahr 1950/55 Kommandeur der Infanterieschule, Dresden; seit Oktober 1955 Kommandeur der 4. Div. und Wehrkreisbefehlshaber IV. ‚ E. K. I. und II.; Bayer. Militärverdienstorden mit Schwertern und Krone; Hausorden von Hohenzollern; Verwundetenabzeichen in Schwarz.
Lisfl, Josef, Dr. jur., Oberbürgermeister, Ingolstadt, Gouoernementsplatz ?.
Geboren: 20. Juli 1895 zu Lohstadt (Niederbayern); aus altem Bauerngeschlecht, das seit dem 16. Jahrhundert in Niederbayern ansässig ist. — Bildungsgang: Bis 1912 Hum. Altes Gymnasium in Regensburg; 1912/14 und 1919/20 Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten München und Würzburg; 1922 Staatsprüfung für den höh. Justiz- und Verwaltungsdienst mit Note I. -— Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: August 1914 Kriegsfreiwilliger im ehern. Kgl. Bayer. Inf.-Leib-Regt.; seit September 1914 bei diesem Regiment im Felde und zum Leutnant d. Res. vorgerückt; 1915 verwundet und in italienische Kriegsgefangenschaft geraten; August 1919 Rückkehr aus der Gefangenschaft. E.K. II.; Bayer. Militärverdienstorden. — Berufsgang u. a.: 1922/24 Regierungsrat an der Regierung von Oberbayern; 1925/50 rechtskundiger berufsmäßiger Stadtrat (Rechtsrat) der Stadtgemeinde Passau; seit 1950 Oberbürgermeister der Stadt Ingolstadt, Vorstandsmitglied des Bayer. Sparkassenund Giroverbandes. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Alle Arbeitsgebiete der Gemeindeverwaltung. — Besondere Interessen: Heimatkunde. — Mitglied: BNSDJ.

Litzmann, Karl, General d. Inf. a. D., Neuglobsom, Kr. Ruppin.
Geboren: 22. Januar 1850 in Neuglobsow; ein lückenloser Stammbaum seit der Reformationszeit weist rein arische Abstammung nach. — Bildungsgang: Abiturient des Friedrich-Realgymnasiums zu Berlin; als Soldat auf der Kriegsschule Potsdam, der Vereinigten Artillerie- und Ingenieurschule und der Kriegsakademie zu Berlin. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1. April 1867 als Fahnenjunker in das Garde-Pionier-Batl. eingetreten; 1868 Offizier; 1870/71 Teilnahme am Deutsch-Französischen Krieg; E. K. II.; 1871 zur Infanterie versetzt; 1886 Gr. Generalstab; 1896 Regimentskommandeur; 1898 Generalmajor; 1901 Generalleutnant und Divisionskommandeur; 1902/05 Direktor der Kriegsakademie; nimmt 1. April 1905 den Abschied; im Weltkrieg 1914/18 Führer der 3. Garde- Inf. – Div., des 40. Reservekorps und von Armeegruppen in Ost und West. Pour le merite mit Eichenlaub; E. K. I.; Roter Adlerorden I. Klasse mit Eichenlaub und Schwertern; zahlreiche nichtpreußische Orden. — Berufsgang u. a.: Zwischen dem Verlassen des aktiven Militärdienstes 1905 und dem Weltkrieg literarisch tätig; Beiträge zur taktischen Ausbildung unserer Offiziere, vier Bände, sowie Aufsätze in der nationalen Tagespresse; Arbeit in der Jugendpflege; nach dem Weltkrieg Reisen in Südamerika; Arbeit in der nationalsozialistischen Bewegung; „Wichtigste biographische Einzelheit“, so schreibt L., „ist meine Bekanntschaft und Freundschaft mit dem Führer des Dritten Deutschen Reiches, Adolf Hitler.“
Lochte, Daoid, Reichsbahndirektionspräsident, Altona (Elbe), Am Hauptbahnhof 6.
Geboren: 26. Dezember 1871 in Magdeburg; aus einer niedersächsischen Familie; arisch. — Bildungsgang: Klosterschule in Magdeburg; Studium der Rechtswissenschaft an den Universitäten Lausanne, Leipzig und Berlin. — Berufsgang u. a.: Nach der großen jurist. Staatsprüfung am 17. Dezember 1898 vorübergehend als Gerichtsassessor im Justizdienst tätig; tritt am 1. April 1899 in den Dienst der Preuß. Staatseisenbahnverwaltung über; 1900 Regierungsassessor; 1906 Regierungsrat; 1919 Oberregierungsrat; 1924 Abteilungsdirektor; 1. November 1924 Reichsbahndirektionspräsident.
Löblich, Alfred, Dr. jur., Geh. Finanzrat, Präsident des Landesarbeitsamts Mitteldeutschland, Erfurt, Karthäuserstr. 29
Geboren: 6. April 1874 in Zeitz (Prov. Sachsen) als Sohn des Bankiers Albert L. und dessen Ehefrau Bertha, geb. Schneider; der Vater entstammt einer bis zum Jahre 1500 urkundlich nachgewiesenen Familie von Theologen, Physikern, ländlichen Handwerksmeistern und kleinen Landwirten, die Mutter einer städtischen Handwerksmeisterfamilie. — Bildungsgang: Hum. Stiftsgymnasium in Zeitz bis 1894; Studium der Rechtsund Staatswissenschaften in Tübingen, Berlin, Leipzig, Halle; 1898 Gerichtsreferendar. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Während der Jahre 1914/18 Mitglied der Zivilverwaltung in Belgien. E. K. II. und Kriegsverdienstkreuz. — Berufsgang u.a.: Gerichtsassessor; 1904 Hilfsrichter an den Landgerichten Köln und Düsseldorf; 1905 Übertritt zur Preuß. Verwaltung der direkten Steuern als stellvertr. Vorsitzender der Einkommensteuer -Veranlagungskommission des Stadtkreises Köln; 1907/14 Vorsitzender der Einkommensteuer – Veranlagungskommission Liegnitz und Aachen; 1914/18 Generalreferent für direkte Steuern und Kontributionen des Verwaltungschefs beim Generalgouverneur in Belgien; führt während des Krieges im besetzten Belgien eine vollständige Reform der direkten Steuern mit so gutem Erfolge durch, daß Belgien nach Kriegsende die neuen Steuergesetze im wesentlichen beibehielt; 1918 Hilfsarbeiter; 1919 Geh. Finanzrat und Vortr. Rat im Preuß. Finanzministerium; wirkt 1919 als Organisationsreferent im Reichsfinanzministerium beim Aufbau der Reichsfinanzverwaltung (Landesfinanzämter und Finanzämter) maßgeblich mit; 1920 Ministerialrat im Reichsfinanzministerium; 1921 Abteilungspräsident des Landesfinanzamtes Berlin; 1927 Präsident des Landesarbeitsamts Mitteldeutschland; baut 1928 nach Gründung der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung das Landesarbeitsamt Mitteldeutschland, umfassend die Provinz Sachsen sowie die Länder Thüringen und Anhalt, auf; 1931/33 nebenamtlicher Bezirkskommissar für den freiwilligen Arbeitsdienst für den Bezirk des Landesarbeitsamts Mitteldeutschland. — Mitglied: BNSDJ; NSV.
Löblich, Otto, Brem. Staatsrat, Kriminalkommissar, Bremen, Waller-Heerstr. 21.
Geboren: 17. Januar 1899 in Rinteln a. d. Weser als Sohn des Kgl. Ober-Eisenbahn- Assistenten Hermann L. — Bildungsgang: Volksschule. — Militärzeit: 1916/19 Kriegsfreiwilliger bei der Kaiserlichen Marine. — Berufsgang u. a.: 3% Jahr praktisch in den Dürkopp-Werken in Bielefeld gelernt; dann zur Kriegsmarine als Freiwilliger bei der II. W.-D.; 1919 wieder bei Dürkopp; wegen seiner nationalen Gesinnung entlassen; Teilnehmer am Kapp-Putsch; von Januar bis Mai 1932 ab in der aktiven Abwehr gegen die Franzosen im Industriegebiet Abschnitt Dortmund-Wesel tätig; 1923 Mitglied der NSDAP; macht sich in Bremen selbständig; Adjutant in der Reichskriegsflagge; 1929 Eintritt in die SA; dreimal verwundet; 1931 Führer des SS-Sturm 1, II. Sturmbann, 24. SS-Standarte Bremen; 1953 Sturmbannführer des II. Sturmbannes, 24. SS-Standarte Bremen; 1932 zu 2 Monaten Gefängnis wegen der Sprengung einer Otto Strasser-Versammlung verurteilt; 1933 in die Bürgerschaft gewählt; September 1933 zum Staatsrät ernannt; 1. November 1933 zur Kripo als Kommissar berufen.

Freiherr Loeffelliolz von Colberg, Curt, Gauarbeitsführer, Chef der Personalämter der Reichsleitung des Arbeitsdienstes, Berlin-Südende, Mittelstraße 11/12
Geboren: 27. September 1874 in Ansbach; entstammt einer alten sächsischen Familie, die um 1010 mit Kaiser Heinrich II. (dem Heiligen, 1002/24) nach Franken kam und sieh bei Bamberg niederließ, dort in den Rat ging und 1200 nach Nürnberg zog, wo sie sogleich in die ratsfähigen Geschlechter aufgenommen wurde. — Bildungsgang: Volksschule; Human. Gymnasien zu Ansbach, Schwäbisch-Hall und Luitpold-Gymnasium zu München; Kriegsschule zu München; 1906/09 Kriegsakademie Berlin; 1927/35 Studium der Medizin an der Universität München. —• Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1894 Offiziersaspirant im Inf.-Leib-Regt. München; 1895 Portopeefähnrich; 1896 Leutnant; 1897 in das 20. Inf.-Regt. versetzt; 1899 in das Inf.-Regt. 81 nach Frankfurt a. M. versetzt; 1906 Oberleutnant; 1906 zur Kriegsakademie Berlin kommandiert; 1901/06 Batls.- u. Regts.-Adjutant; 1910/13 Großer Generalstab; 1913 Hauptmann und Komp.-Chef im Füs.-Regt. Königin (Flensburg); im Kriege Komp.-Führer im ‚Regiment; Ord.-Offizier beim Kreischef Dinant; zum stellv. Großen Generalstab Berlin; Batls.-Kommandeur in d. Res.-Inf.-Brig. 84, 76, 31; im Oktober 1917 vor Arras schwer verwundet; Adjutant des Generalkommandos IX. Res.-Korps; 18. Dezember 1918 Abschied als Major. E. K. I. und IL; Meckl. I. und IL; Old. I. und II.; Hamb., Brem., Lüb. Hanseatenkreuz; Hohenzollern- Ehrenkreuz; Verwundetenabzeichen. — Berufsgang u. a.: Nach dem Kriege (1919) sogleich in die nationale Bewegung eingetreten; 1920/23 Chef des Stabes der Großen Organisation des Obersten Hoffmann in Passau; am 9. November 1923 verwendungsbereit in Niederbayern unter Adolf Hitler; 1924/27 im Ordensrat der Deutschen Ehrenlegion; ab 1924 für die NSDAP in Bayern, vor allem Niederbayern, organisatorisch tätig; Redner in vielen Versammlungen, vor allem bei den Wahlkämpfen im ganzen Reich; schriftstellerische Tätigkeit beim „Völkischen Beobachter“, dem „Heimatland“, dem „Arminius“; 1928/30 1. Vorsitzender des Reichsverbandes Akadem. Kriegsteilnehmer; im Vorstand der Deutschen Studentenschaft (Langemarck-Verband); seit 1. April 1935 Gauarbeitsführer im Arbeitsdienst; seit 1.November 1933 als Chef des Personalamts der Reichsleitung des Arbeitsdienstes im Reichsarbeitsministerium ; Gründungsmitglied des Deutschvölkischen Offizierbundes (Dezember 1923). — Veröffentlichungen: „Geschichte des Inf.-Regts. 80 Frankfurt a. M.“, 1932; „Aufklärungsschriften für das deutsche Vaterland für die Vereinigten Staaten“, 1921. — Besondere Interessen: Familiengeschichtliche Studien, Vervollständigung der Familiensammlungen und des Archivs der Frhr. von Loeffelholzschen Gasamtfamilie. — Mitglied: Verein zur Geschichte der Stadt Nürnberg; dasselbe der Stadt Rothenburg o.d. Tauber; Deutsche Chirurgische Gesellschaft.
Loehrs, Edgar Georg, Dr.jur., Ministerialdirektor im Preuß. Ministerium des Innern, Berlin-Schöneberg, Berchtesgadener Straße 20.
Geboren: 28. Januar 1870 in Hamburg als Sohn des Direktors einer Reederei, späteren Rentners Eduard Georg L. — Bildungsgang: Gymnasium Hamburg; juristisches und volkswirtschaftliches Studium in Heidelberg, Bonn und Berlin; Gerichtsreferendar im Oberlandesgericht-Bezirk Kiel, Regierungsreferendar in Wiesbaden. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Rittmeister d. Res. des Kurm. Dragoner-Regts. Nr. 14. E. K. II.; Hanseaten-Kreuz; Preuß. Kr.-V.-Kr.; Anhalt. Kr.-V.-Kr. — Berufsgang u. a.: Regierungsassessor beim Landrat Wiesbaden, Regierungs- und Oberpräsidium Schleswig, Ministerium d. Innern; Landrat in Lübben (Laus.); im Kriege zunächst Kreischef in der deutsehen Okkup.-Verwaltung Polens, dann Polizei- Präsident von Lodz; nach Auflösung der Okkup.-Verwaltung Vortragender Rat im Preuß. Ministerium des Innern; 1920 Ministerialdirektor für national- und grenzpolitische Angelegenheiten daselbst.


Löpelmann, Martin, Dr. phil., Ministerialrat, Berlin-Frohnau, Veltheim- Promenade 1?.
Geboren: 6. April 1891 in Berlin. — Bildungsgang: Berlinisches Gymnasium zum grauen Kloster, Reifeprüfung 1909; Doktorpromotion Berlin 1903; philologisches Staatsexamen Berlin 1914. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Kriegsdienst beim 4. Jäger-Regt. z. Pf.; 12. Lanclwehr-Grenadier-Regt.; 1. Inf.- Regt. (Landsturm). — Berufsgang u. a.: 1919 Studienrat in Berlin-Schöneberg; 1933 Ministerialrat im Preuß. Ministerium für Wissenschaft. Kunst und Volksbildung; 1929 bis 1932 Stadtverordneter in Berlin; 1950/32 Reichstagsabgeordneter; 1932/33 Preuß. Landtagsabgeordneter: 1933 Reichstagsabgeordneter; Gauinspekteur der NSDAP im Gau Kurmark. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Sprachwissenschaft und Biologie; zahlreiche Veröffentlichungen. — Mitglied: Vorstandsmitglied der Kant – Gesellschaft; Mitglied der Deutschen Ornithologischen Gesellschaft.


von Loeper, Hans, Landesgru ppenfiihrer im Reidisluftschutzbund und Major a. D., Berlin W 50, Nürnberger Str. 40.
Geboren: 17. September 1885 zu Wilhelmshaven als Sohn des Generalmajors a. D. v. L. und dessen Ehefrau, geb. Miihlenbeck. — Bildungsgang: Bis 1903 Schule in Rostock (Meckl.). — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1904 eingetreten im 2. Garde-Regt. z. F.; 1911 Oberleutnant; 1914 im Kriege Hauptmann und Batls.-Kommandeur; viermal verwundet. E. K. I. und II.; Silbernes Verwundetenabzeichen. — Berufsgang u. a.: 1920 Abschied als Major; 1% Jahre sportl. Tätigkeit beim Grunewald-Tennis-Club; 4J4 Jahre für die Hamburg-Amerika Linie in Amerika, Kanada, Afrika auf größeren Fahrten; September 1932 Truppführer der SA beim Gruppenstab SA-Gruppe Bin.-Brandenburg; November komm. Führung der SA-Gruppe Mecklenburg; von Dezember bis April 1933 SA-Verbindungsführer im Preuß. Innenministerium; im April 1933 beauftragt mit der Führung der Landesgruppe Groß-Berlin des Reichsluftschutzbundes. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Gebiet des zivilen Luftschutzes; Rundfunkgespräche; Artikel in Tageszeitungen, öffentl. Vorträge im Preuß. Landtag, Sportpalast u. ä. — Besondere Interessen: Musik; kleinere eigene Kompositionen.

Loeper, Wilhelm Friedridi, Reichsstatthalter in Braunsdirveig und Anhalt, Dessau (Anhalt).
Geboren: 13.Oktober 1883 in Schwerin (Meckl.) als Sohn des Apothekers Eduard L. — Bildungsgang: Abiturient des Gymnasiums zu Dessau. -— Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1903/24 aktiver Offizier. E. K. I. und II.; Meckl. Mil.-Verd.-Kreuz I. und II.; Anhalt. Friedrichskreuz; Verwundetenabzeichen in Schwarz.




Lörcher, Carl Christoph, Prof. Dipl.-Ing., Architekt BDA, Berlin W 50, Täuentzienstr. 9.
Geboren: 2. Juli 1884 in Stammheim (Oberamtsbezirk Ludwigsburg i. Württ.); Vater Bauer, Familie seit 1613 auf dem Hof in Stammheim. — Bildungsgang: Baugewerkschule in Stuttgart: Technische Hochschule in Stuttgart, Dresden; Diplomexamen in Dresden; praktische Tätigkeit als Angestellter in Architekten-Ateliers; seit 1914 eigenes Büro. — Militärzeit: Kriegsfreiwilliger im Husaren-Rgt. 5 Stolp i. Pomm.; 1917 Vizewachtmeister; 1918 entlassen. — Berufsgang u. a.: Bis zum 18. Lebensjahr Bauer auf dem väterlichen Hof; dann Zimmerlehrling und Zimmermann; danach Studium; DiplomPrüfung ohne Matur; seit 1930 Dienst in der NSDAP und SA; seit 1. Juli 1931 Mitglied der NSDAP und SA; 1924/26 in der Türkei und in Jugoslawien tätig als Städtebauer und Siedlungsfachmann; jetzt Leiter der Reichsstelle für Raumordnung beim REM; Prof, für Bau- und Siedlung an den Vereinigten Staatsschulen; Präsident des Bundes deutscher Architekten, Fachverband für Baukunst in der Kammer der bildenden Künste. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Städtebau in Deutschland; 1924 Aufbaupläne für Angora; 1925/26 Aufbaupläne für Konstantinopel, Belgrad und Agram, Jugoslawien; ländlich-bäuerliche Siedlung. ■— Besondere Interessen: Kunst; Volkswirtschaft; Politik.
Löw, Heinrich, Fachschaft der Verlagsangestellten in der Reichspressekammer, Berlin-Pankom, Prinz-Heinrich- Straße 16.
Geboren: 31. August 1899 in Haupersreuth (Oberpfalz) als Sohn der Landwirts-Eheleute Johann und Margarete L.; die Familie ist ein alteingesessenes, bodenständiges Bauerngesclilecht arischer Abstammung in der Oberpfalz. — Bildungsgang: Allgem. Volks- und Fortbildungsschule; Handelsschule; kaufmännische Lehre; praktische berufliche Ausbildung in Handels- u. Industrie- und Bankunternehmungen in allen kaufmännischen Berufsfragen. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1917/19 Kriegsdienst im 6. und 4. Bayer. Feld-Artl.-Regt. E. K. II.; Bayer. Militärverdienstkreuz m. Schw. — Berufsgang u. a.: Seit 1928 Geschäftsführer der Landesstelle eines Reichsverbandes; 1. Januar 1934 in die Geschäftsführung der Fachschaft der Verlagsangestellten in der Reichspressekammer berufen; Mitglied der NSDAP. — Spezialarbeitsgebiet: Organisation, Verwaltung, Verbandswesen. — Mitglied: Deutsche Arbeitsfront.


Loewel, Rudolf Otto Friedhold, Geheimer Oberbaurat, Präsident der Reichsbahndirektion Wuppertal, Wuppertal-Elberfeld, Döppersberg 35.
Geboren: 19. Oktober 1871 in Neuhammer b. Lobenstein i. Thür, als Sohn des Hammergutsbesitzers und Fürstl. Reuß. Kammergutspächters Harry L.; Vorfahren jahrhundertelang Eisenhütten- und Bergwerksbesitzer im Erzgebirge und in Oberfranken (hier ab 1684). — Bildungsgang: Gymnasium Koburg; Techn. Hochschule Berlin-Charlottenburg. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1893/94 Einj.-Freiw. im Königin – Elisabeth – Garde- Gren.-Regt. Nr. 3; ab Ende August 1914 Hauptmann d. Res. des gleichen Regiments und Führer der 12. Kompanie des Res.-Inf.- Regt. Nr. 203; Dezember 1914 Führer des III. Batl. Regt. 203; durchweg in Flandern; nach Wiederherstellung von der zweiten schweren Verwundung (Juli 1915) Chef der unter Zusammenfassung des Betriebs neueinzurichtenden Betriebsabteilung der Militärgeneraldirektion der Eisenbahnen in Belgien und Nordfrankreich in Brüssel; 1918 in gleicher Tätigkeit für die Eisenbahnen auf dem Balkan als Chef der Gen.-Dir. der Eisenbahnen in Bukarest. E. K. I. und II.; Kgl. Bayer. Mil.-Verd.-Orden III. Kl. m. Kr. u. Schw. am Band für Kriegsverdienst; Sächs. Ritterkreuz des Albrechtsordens I. Kl. m. Kr. u. Schw.; Oldenburg. Friedrich- August-Kreuz II. Kl.; Hamburger Hanseatenkreuz; Ritterkreuz II. Kl. des Herzogi. Ernest. Hausordens; Offizierskreuz des Franz- Joseph-Ordens mit der Kriegsdekoration. — Berufsgang u. a.: Ausbildung bei der Eisenbahndirektion Berlin sowie beim Bau der Köln—Bonner Kreisbahnen in Bonn; 1900 Regierungsbaumeister und Hilfsarbeiter bei der Betriebsinspektion Meiningen und Eisenbahndirektion Saarbrücken; Mitglied der Eisenbahndirektion Münster i. W. und als solcher nacheinander Dezernent für Personenzugfahrplan, Güterzugfahrplan und Betriebsleiter; 1912 Regierungs- und Baurat; 1914 Geheimer Baurat und Vortr. Rat im Reichseisenbahnamt als Referent für die Angelegenheiten der Landesverteidigung; nach der Rückkehr aus dem Kriege 1918 Geh. Oberbaurat; 1919 Ministerialrat, zunächst wieder im Reichseisenbahnamt und dann im Reichsverkehrsministerium; seit 1925 Präsident der Reichsbahndirektion Wuppertal. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Abhandlungen in Fachzeitschriften über Tunnelbau, Personenzugfahrplan und Organisation; Mitarbeiter an der „Wirtschaftskunde für Rheinland und Westfalen“. — Besondere Interessen: Genealogische Forschungen; Sammler familiengeschichtlicher Nachrichten und Urkunden. — Mitglied: Fachwissenschaftliche, militärische, landsmannschaftliche, Wohlfahrts- und genealogische Vereinigungen.
Lohse, Friedrich, Reichsbahndirektionspräsident, Stettin, Karlstraße 1.
Geboren: 21. Juni 1872 in Frankfurt a. M. als Sohn des späteren Geh. Rechnungsrats im Reichspostamt Louis Wilhelm L. — Bildungsgang: Bis 1892 Askan. und Humboldt- Gymnasium Berlin; 1892/96 Studium des Bauingenieurwesens an der Techn. Hochschule in Berlin-Charlottenburg. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1896/97 militärisches Dienstjahr beim Eisenbahn-Regt. 2 zu Berlin-Schöneberg; seit 1916 Hauptmann d. Res. dieses Regiments. Chinamedaille am gelben Bande; E. K. II. am weiß-schwarzen Bande; Fürstl. Lipp. Verdienstkreuz am weißen Bande; Schaumb.-Lipp. Offiziersehrenkreuz; Brem. Hanseatenkreuz; Herzogi. Braunschw. Kriegsverdienstkreuz am gelbblauen Bande; Schles. Adler. — Berufsgang u. a.: 1897/1900 Regierungsbauführer; 15. Dezember 1900 Regierungsbaumeister, Hilfsarbeiter bei der Eisenbahndirektion Berlin und im Preuß. Ministerium der öffentlichen Arbeiten; 1901/03 Bauinspektor bei der Ostasiatischen Besatzungsbrigade in China; 1908 bis 1912 Vorstand eines Betriebsamtes in Halle a. d. S.; 1912 Regierungsbaurat; 1912/14 Mitglied der Eisenbahndirektion Hannover für techn. Sicherungs- und Telegraphenwesen; 1914/19 Betriebschef der Linienkommandantur A; 1919 Oberbaurat, Mitglied der Eisenbahndirektion Köln und Leiter der Generalbetriebsleitung Ost; seit 1920 Präsident der Eisenbahndirektion Saarbrücken in Trier; seit 1924 Präsident der Eisenbahndirektion Stettin. — Veröffentlichungen: Schriftstellerisch tätig auf dem Gebiet des Eisenbahnwesens und des Wirtschaftswesens.
Loos, Theodor, Mitglied des Präsidialrats der Reichsfilmkammer, Schauspieler, Berlin- Wilmersdorf, Prinzregentenstraße 57.
Geboren: 18. Mai 1883 in Zwingenberg (Hessen) als Sohn des Uhrmachers Theodor Karl L.; evangelisch. — Bildungsgang: Gymnasium in Bensheim (Hessen). — Berufsgang a-i l Ja^re Tätigkeit als Kaufmann in der .Musikbranche und im Kunstgewerbe; übersiedelt mit den Eltern nach Leipzig und geht dort zum Theater; Auftreten in Danzig, rrankfurt a. M. und Berlin (Lessing-Theater, Staatstheater, Deutsches Theater usw.); seit 1912 beim Film; Mitglied des Präsidialrats der Reichsfilmkammer. — Besondere Interessen: Schmetterlingskunde. — Mitglied: Reichsfachschaft Film; Genossenschaft Deutscher Bühnenangehöriger.



Loose, Alfred, Obergebietsführer, Reichsjugendführung, Berlin NW 40, Kronprinzenufer 10.
Geboren: 15. August 1908 in Cöpenick bei Berlin. —- Bildungsgang: Realgymnasium; drei Jahre kaufmännische Lehrzeit; vier Jahre Revisionstätigkeit. — Berufsgang u. a.: Steht seit dem 11. Lebensjahr in der Jugendbewegung; mit 16 Jahren Führer einer Jugendgruppe; der Kampf mit dem Gestern führte ihn folgerichtig in die nationalsozialistische Bewegung; führt in der HJ den Gau Berlin; bringt trotz der Verbotszeit im Jahre 1932 tausende junger Berliner in die Front Adolf Hitlers; wird in den Stab der Reichsjugendführung berufen und bekommt den Auftrag, die Neuorganisation der Verwaltung der NS-Jugendorganisation unter besonderer Berücksichtigung der durch die Jugend bedingten Sonderheit vorzunehmen; Juni 1933 zum Obergebietsführer der Hitlerjugend ernannt.
Lorenz, Alfred, Dr. phil., Honorarprofessor der Universität München (für Musikwissenschaft), Generalmusikdirektor i.R., München 1?, Gentzstraße 5.
Geboren: 11. Juli 1868 in Wien als Sohn des bekannten Historikers Ottokar L. (Wien, dann Jena); Enkel des Philosophen Franz Lott. ■— Bildungsgang: Hum. Gymnasium; Universitäten Jena, Leipzig, Berlin, München. — Militärzeit: 1891/92 Einj.-Freiw. im 95. Inf.- Regt. in Coburg-Gotha; bei Kriegsausbruch freiwillige Meldung, erhält aber keine Genehmigung. — Berufsgang u. a.: 1893 Opernkapellmeister in Königsberg, Elberfeld usw.; ab 1898 am Hoftheater Coburg-Gotha zweiter, dann erster Hofkapellmeister, schließlich zum Kgl. Generalmusikdirektor ernannt (lebenslänglich angestellt); in Coburg und Gotha gleichzeitig auch Konzertdirigent der ersten Chorvereine; 1920 von der sozialdemokratischen neuen Leitung z. D. gestellt; 1922 Dr. phil.; 1926 zum Honorarprofessor für Musikwissenschaft an der Universität München ernannt; seit 1920 in München, als alter Pg. regelmäßiger Besucher der Hitler- Versammlungen; Berufsstand der deutschen Komponisten (Musikkammer); Ehrenmitglied des Wiener Akademischen Richard-WagnerVereins, des Gothaer Musikvereins und des Coburger Ernst-Albert-Oratoriums; 1933 von der Stadt Bayreuth als „Entdecker von Wagners musikalischer Formgebung“ die silberne Bürgermünze verliehen. — Veröffentlichungen: Großes Werk „Das Geheimnis der Form bei Richard Wagner“, Berlin 1924/33, I. Bd. „Ring“, II. Bd. „Tristan“, III. Bd. „Meistersinger“, IV. Bd. „Parsifal“; Alessandro Scalettis Jugendoper, 2 Bände, Augsburg 1927; Abendländische Musikgeschichte im Rhythmus der Generationen, Berlin 1928; zahlreiche Aufsätze über Mozart, Beethoven, Bach, Bruckner, Wagner, Allgemeines usw.; Oper „Helgas Erwachen“, Schwerin 1896; Orchesterwerke, Klavierquartett, Lieder u. a.
Lorenzen, Julius Theodor, Bremischer Staatsrat, Oberbürgermeister, Bremerhaven, Keilstraße 14
Geboren: 24. März 1897 in Flensburg als Sohn des Geistlichen L.; Vorfahren väterlicher- und mütterlicherseits selbständige schleswig-holsteinische Bauern. — Bildungsgang: Absolvent der Altstädter KnabenBürgerschule in Rendsburg und der höheren Technischen Staatslehranstalt für Tiefbau. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1915/18 Kriegsfreiwilliger iin Inf.-Regt. Nr. 76, Hamburg; verwundet. E. K. II.; Hamburger Hanseatenkreuz. —• Berufsgang u. a.: Gelernter Zimmermann: Studium; Tätigkeit als Bauführer und Bauleiter in fast allen Gauen Deutschlands; seit 1931 Ortsgruppen führer und später Kreisleiter der NSDAP, Stadtkreis Wesermünde; Januar 1932 ehrenamtlicher Stadtrat der Stadt Bremerhaven; als solcher Dezernent für das Bauwesen; 29. März 1933 kommissarischer Oberbürgermeister der Stadt Bremerhaven; 26. März 1933 endgültige Wahl zum Oberbürgermeister auf 12 Jahre; 25. September 1933 Ernennung zum Bremischen Staatsrat. — Besondere Interessen: Theater; Kunst; Musik; Technik. — Mitglied: Vorstandsmitglied der Deutschen Bühne, des Kunstvereins und des wissenschaftlichen Vorlesungswesens der Stadt.

Lorz, Maria Hermann, Reichsgeschäftsführer der NSRDW, Berlin-Schöneberg, Neue Ansbacher Straße 15.
Geboren: 24. August 1902 zu München; Beamtensohn aus altem Tiroler Bauerngeschlecht; bis in die frühesten Generationen bergverbundene Abstammung. — Bildungsgang: Volksschule, Handelsschule. —• Berufsgang u. a.: Tätig in Annoncen-Expedition, Werbeabteilung eines Versicherungskonzerns, Werbeabteilung, Internationale SchlafwagenGesellschaft Paris; dann in Großhandel- und Detailgeschäften sowie in der Fabrikation; bis 1933 jahrelange Selbständigkeit mit Reklameatelier; seit frühester Jugend Zugehörigkeit zu bayerischen Jungwehr-Verbänden, wie Wehrkraft-Verein, Bayer. Jungsturm- Regt. Epp, Freikorps Oberland; 1923 Teilnahme an der Erhebung; Mitgründer des Sturms 106 der Standarte I, Berlin; Teilnahme an allen größeren Saalschlachten in den Jahren 1929 bis 1933; Mitgründer der Ortsgruppe Mommsen der NSDAP usw.; Reichsberufsreferent der Fachgruppe Schaufenster- und Messegestalter in der Reichskammer der bildenden Künste. — Besondere Interessen: Künstlerische Schaufenster- und Messegestaltung, Ausstellungswesen; sportliche Interessen.

Lothar, Mark, Komponist, Berlin, Staatl. Schauspielhaus, Berlin-Grunemald, Orberstraße 2.
Geboren: 23. Mai 1902 in Berlin; aus einer alten thüring. Familie (Vater über 30 Jahre als Geh. Rechnungsrat im Ministerium des Innern tätig). — Bildungsgang: BismarckGymnasium (humanistisch); Studium an der Hochschule für Musik (Berlin); Privatlehrer sind Dr. Justus Hermann Wetzel, Berlin, und Prof. Mraczek, Dresden. — Berufsgang u. a.: Ab 1921 Konzertbegleiter; 1928 Uraufführung der Eulenspiegel-Oper „Ty 11“ in Weimar; 1930 Uraufführung der komischen Oper „Lord Spleen“ in der Staatsoper Dresden; 1932 Erstaufführung der Ilaydn-Oper-Bearbeitung „Die Welt auf dem Monde“ in Schwerin; Dezember 1933 Uraufführung der Oper „Münchhausen“ in der Staatsoper Dresden; Dezember 1933 Uraufführung des Eichendorff-Singspiels „Die Glücksritter“ im Preuß. Theater der Jugend in Berlin; sonstige Kompositionen: Bühnenmusiken zu ..Großes Welttheater“, „Wilhelm Teil“, „Nibelungen“, „Prinz von Homburg“, „Rembrandt vor Gericht“ usw.; Lieder (im Repertoire von Corry Nera, Sigrid Onegin, Marie Ivogün, Heinrich Schlusnus usw.); Chöre und Kammermusik; musikalischer Leiter des Preuß. Theaters der Jugend und des Deutschen Theaters in Berlin; 1934 musikalischer Leiter des Preuß. Staatstheaters in Berlin; Mitglied der Reichsmusikkammer (Berufsstand deutscher Komponisten); Mai 1954 musikalischer Leiter des Berliner Staatl. Schauspielhauses. —■ Mitglied: Kampfbund für deutsche Kultur; Bühnengenossenschaft usw.
Lofliholz, Carl, Dr. jur., Ministerialdirektor z. D., Präsident des Landesfinanzamts Kassel, Kassel, Kaiserplatz 41.
Geboren: 30. Oktober 1872 in Stargard i. Pomm. als Sohn des Gymnasialdirektors Professor Dr. L. und seiner Ehefrau Marie, geb. Schubert; arisch. — Bildungsgang: Gymnasium in Stargard und Latina in Halle; Abiturientenexamen; Universitätsstudium in Jena, Heidelberg und Halle; 1. juristische Prüfung am Oberlandesgericht Naumburg a. d. Saale; zum Dr. jur. promoviert in Halle. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Nicht gedient. E. K. II. am weißen Bande; Verdienstkreuz für Kriegshilfe. — Berufsgang u. a.: 51. Oktober 1899 Assessorexamen in Berlin; 1. Juni 1905 Amtsrichter in Fehrbellin; Sommer 1905 in Berlin; Juni 1906 Regierungsrat im Reichspatentamt; August 1914 kommissarisch zum Reichskommissar zur Erörterung von Gewalttätigkeiten gegen Deutsche in Feindesland; Frühjahr 1917 Kommissarisch im Reichsamt des Innern; Juli 1918 Geh. Regierungsrat und Vortr. Rat im Reichswirtschaftsamt; Mai 1920 Ministerialdirektor im Reichsministerium für Wiederaufbau; Mai 1924 in gleicher Eigenschaft in das Reichsfinanzministerium versetzt; dort vom 1. Januar 1925 bis 51. Dezember 1928 Leiter der Etatsabteilung; seit Januar 1929 Präsident des Landesfinanzamts Kassel.
zur Loye, Fritz, Landeskullurrat, Gauarbeilsführer Gau 19, Oldenburg i. O.
Geboren: 10. September 1888 als Sohn eines Bauern in Klein-Gornholt b. Zwischenahn. — Bildungsgang: Volksschule, Oberrealschule; Studium der Geodäsie und Kulturtcc’lni^ ’P B°nn mit Abschlußprüfungen. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 15. August 1914 bis 4. Januar 1919 im Felde (Feld-Artl.): seit November 1915 Leutnant der Res.; 1918 Führer einer Infanterie-Begleitbatterie beim Feld-Artl.-Regt. 275; ununterbrochener Frontdienst im Westen. E. K. I. und II.; Friedrich- August-Kreuz I. und II. — Berufsgang u. a.: 1919 Beschäftigung im Vermessungs- und Verkoppelungsdienst beim Oldenburg. Staatsministerium; Frühjahr 1920/26 Hilfsbeamter (Landeskulturrat) beim Siedlungsamt und staatlichen Domänenamt; 1926/52 im Vermessungs- und Verkoppelungsdienst; Sommer 1952 bis Frühjahr 1955 Leiter der Abteilung für Arbeitsdienst und Arbeitsbeschaffung im Oldenburg. Staatsministerium; seit Frühjahr 1952 Leiter des Nationalsozialistischen Deutschen Arbeitsdienstes im Gau Weser-Ems; 1920 Eintritt in den Stahlhelm; 1. November 1950 Eintritt in die NSDAP. — Spezialarbeitsgebiet: Kulturtechnik; Siedlungswesen.

Lucke, Fritz, Hauptschriftleiter, Reichsverband der Deutschen Presse, Berlin SW 68, Zimmerstr. 35—41
Geboren: 5. Juli 1902 in Berlin; stammt väterlicher- und mütterlicherseits aus der Mark Brandenburg. — Bildungsgang: Gemeindeschule, 12. Realschule, Königstädfische Oberrealschule in Berlin; Friedrich-Wilhelm-Universität in Berlin. —■ Militärzeit: Olympia; Schwarze Reichswehr. — Berufsgang u. a.: Am 1. März 1920 Eintritt als Volontär in die Schriftleitung der nationalen Tageszeitung „Die Post“; vom 5. März 1921 bis heute tätig im Verlag August Scherl G. m. b. H., zuerst als Chef vom Dienst des „Tag“, später Chef vom Dienst der „Berliner Nachtausgabe“; 11. November 1951 zum stellvertretenden Hauptschriftleiter der „Berliner Nachtausgabe“ und des „Montag“ ernannt; seit 1. Dezember 1955 Hauptscnriftleiter der beiden Blätter; Mitglied des Kleinen Führerrates des Reichsverbandes der Deutschen Presse: Beisitzer des Bezirksgerichts der Presse in Berlin.


Ludendorff, Hans, Prof., Dr., Direktor des Astrophysikalischen Observatoriums, Potsdam, Observatorium.
Geboren: 26. Mai 1875 in Thunow (Krs. Köslin) als Sohn des Rittergutspächters Wilhelm L. und seiner Ehefrau Clara, geb. v. Tempelhoff. — Bildungsgang: Bis Ostern 1887 Privatunterricht; von 1887/92 Besuch des Falk-Realgymnasiums Berlin; 1892/96 Studium der Astronomie an der Universität Berlin. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1916 als ungedienter Landsturmmann eingezogen, bis Ende des Krieges im Militär- Wetterdienst tätig; von Mai 1917 an in der Türkei. Eiserner Halbmond. — Berufsgang u. a.: 1897 Dr. phil. in Berlin; 1. Januar 1897 bis 31. Mai 1898 Assistent an der Sternwarte in Hamburg; vom 1. Juli 1898 bis jetzt am Astrophysikalischen Observatorium in Potsdam tätig; 1905 Observator; 1915 Hauptobservator; 1921 Direktor; 1909 zum Professor ernannt; ordentl. Mitglied der Preuß. Akademie der Wissenschaften. — Veröffentlichungen: Zahlreiche fachwissenschaftliche Arbeiten astronomischen Inhalts; Mitherausgeber des „Handbuchs der Astrophysik“, 1928/33. — Mitglied: Korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, der Kaiserl. Leopoldinischen Akademie der Naturforscher in Halle, der Kgl. Societät der Wissenschaften in Upsala, der Akademie der Wissenschaften in Mexiko, der Geographischen Gesellschaft in Würzburg, der Gesellschaft für Geographie und Geschichte in Guatemala; Associate der Royal Astronomical Society in London; zur Zeit Vorsitzender der Astronomischen Gesellschaft.
Ludwig, Hans, Landrat, Saalfeld a. d. S.
Geboren: 2. Mai 1894 in Großrudestadt. — Bildungsgang: Bürgerschule; Gymnasium; Lehrerseminar. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: August 1914 Kriegsfreiwilliger im 1. Kgl. Sächs. Hus.-Regt. 18; Kriegsschauplatz Karpathen, Galizien, Warschau, Baranowitschi; Fliegertrupp; Leutnant d. Res.; E. K. I. und II. usw. — Berufsgang u. a.: Nach der Entlassung vom Heeresdienst Mitte 1919 und nach Ablegung der Lehrerprüfung am Ende eines Kursus für Kriegsteilnehmer Lehrer in Teichwolframsdorf; gründet dort Ende 1923 eine Ortsgruppe der Völk. Freiheitsbewegung und führt sie nach Klärung in die NSDAP über; Ortsgruppenführer, Bezirksleiter, Untergauführer; Fraktionsführer der nat.-soz. Fraktion im Thür. Landtag; Leiter des Amtes für Beamte; Gauwart des Reichsbundes der Deutschen Beamten; Leiter des Amtes für Kommunalpolitik, Gau Thüringen; Vorsitzender des Thür. Gemeindetages; Mitglied des Vorstandes im Deutschen Gemeindetag; Landrat des Kreises Saalfeld.

Lüdtke, Kurt, Bauer, Naugard i. Pomm., Werderstraße 18.
Geboren: 18. September 1898 zu Naugard. — Bildungsgang: Oberschule zu Naugard, Bauernhochschule Hellerau. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1916/19 Feld-Artl.- Regt. 38, 505, 229 und 44. E. K. II. — Berufsgang u. a.: Seit 1928 Mitglied der NSDAP; Ortsgruppenleiter der Ortsgruppe„Naugard“; von 1931 ab Kreisleiter des Kreises Naugard; 1933 Landesobmann für die bäuerliche Selbstverwaltung in der Landesbauernschaft Pommern: Mitglied des Reichstags.



Lüer, Carl, Dr., Treuhänder der Arbeit für das Wirtschaftsgebiet Hessen, Präsident der Ind.- u. Handelskammer, Frankfurt a. M., Börsenplatz.
Geboren: 14. August 1897; arische Abstammung. ■— Bildungsgang: Volksschule, Mittelschule; kaufm. Lehre in der Industrie; nebenher durch Selbststudium Obersekundareife, dann Abiturientenexamen; Promotion in Frankfurt a. M. im Februar 1924. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Kriegsteilnehmer 1915/18; eingetreten beim 1. Garde-Regt. z. F. in Potsdam; mehrfach verwundet. E. K. II.; Verwundetenabzeichen. — Berufsgang u. a.: Kaufm. Tätigkeit in der Industrie und im Exportgeschäft; weitere praktische Tätigkeit in Bank und an der Börse; in den letzten Jahren in erster Linie mit wirtschaftspolitischen und finanzwirtschaftlichen Fragen theoretisch und praktisch beschäftigt, auf dem Gebiet des Ärbeitsrechts tätig; Eintritt in die Bewegung 1926/27; regelmäßige Bearbeitung von wirtschaftspolitischen Fragen; zwei Jahre Tätigkeit für den Wirtschaftsteil des „Frankfurter Volksblattes“ sowie Leiter des Nachrichtendienstes der Landesinspektion Südwest; Führer der Fachgruppe Industrie der NS-Arbeitsgemeinschaft für ständische Wirtschaftsgestaltung (Gau H.-N.-S.); Stellvertretender Stadtverordnetenvorsteher, Vorsitzender wirtschaftlicher Ausschüsse und Deputationen der Stadtverwaltung; Präsident der Preuß. Industrie- und Handelskammer für das rhein-mainische Wirtschaftsgebiet, Sitz I rankfurt a. M.; Präsident des Rhein-Mainischen Industrie- und Handelstages; Mitglied des Präsidialrats des Deutschen Industrieund Handelstages, Berlin; Mitglied des Generalrats der Wirtschaft; Treuhänder der Arbeit für das Wirtschaftsgebiet Hessen; Mitglied des Untersuchungsausschusses für das Bankwesen 1933; Mitglied des Reichstags.
Freiherr von Lüninck, Ferdinand, Oberpräsident der ProD. Westfalen, Preuß. Staatsrat, Land- und Forstwirt, Ostwig i. Westf., Münster i. Westf.
Geboren: 3. August 1888 in Ostwig i. W. als Sohn des Rittergutsbesitzers Karl Frhr. von L. und dessen Ehefrau Anna Maria, geb. von Mallinckrodt. — Bildungsgang: Ostern 1906 Abiturientenexamen auf dem Hum. Gymnasium in Brilon; 1909 Referendarexamen am Oberlandesgericht Celle; 1911 Regierungsreferendar Regierung Düsseldorf; 1916 Regierungsassessorexamen in Berlin (vom Felde aus). — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1909/10 Einj.-Freiw. im Garde-Schützen-Batl. Groß-Lichterfelde (Berlin); Januar 1913 Reserveoffizier dieses Batls.; 1914/18 Kriegsteilnehmer als Kompanieführer beim aktiven Garde-Schützen-Batl. E. K. I. und II.; Sächs. Albrecht-Orden m. Schw. II. Kl. — Berufsgang u. a.: Nach der Demobilmachung November 1918 Landrat des Landkreises Neuß (Rhld.); 1920/21 schwere Konflikte mit der belgischen Besatzung; 2 Monate Gefängnishaft in Aachen auf Grund kriegsgerichtlicher Verurteilung; 1922 Abschied aus dem Staatsdienst zur Übernahme des väterlichen Gutes Ostwig i. Westf.; Frühjahr 1923 Übernahme der Führung des Westfalenbundes (Orgesch-Verband); 1924 Überführung dieses Bundes in den Stahlhelm (B. D. F.); Führung des Stahlhelm- Landesverbandes Westfalen bis 1928; gleichzeitig Betätigung in Kommunalpolitik (Mitglied des Kreisausschusses des Heimatkreises Meschede von 1924/34) sowie starke Betätigung in der Bauernbewegung ohne Zugehörigkeit zu einer politischen Partei; 1925 Gründung und Vorsitz der Landeskulturgesellschaft „Sauerland“ (Landwirtschafti. Hauptverein für die zehn südwestfälischen Kreise); 1928 zweiter Vizepräsident des Westf. Bauernvereins; Dezember 1931 Präsident der Westf.Landwirtschaftskammer; Frühjahr 1933 Oberpräsident der Prov. Westfalen; Oktober 1933 Preuß. Staatsrat.
Freiherr von Lüninck, Hermann, Oberpräsident der Rheinprooinz, Koblenz, Wilhelmistraße 1, und Haus Alsbach, Post Engelskirchen.
Geboren: 3. Mai 1893 in Haus Ostwig (Krs. Meschede, Westfalen) als Sohn des Rittergutsbesitzers Karl Frhr. v. L. und dessen Ehefrau Anna von Mallinckrodt. —■ Bildungsgang: Hum. Gymnasium; Studium der Rechtswissenschaft in München, Freiburg, Münster, Göttingen; Juni 1914 Referendarexamen; Oktober 1920 Regierungsassessorenprüfung. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: August 1914 Fahnenjunker beim Kgl. Preuß. Garde-Schützen-Batl.; Teilnahme am Feldzug beim aktiven Garde-Schützen-Batl.; dortselbst schwer verwundet. E. K. I. und II.; Lebensrettungsmedaille am Bande. — Berufsgang u. a.: Einberufung in das Preuß. Ministerium des Innern; nach zweijähriger Tätigkeit daselbst als Hilfsarbeiter wegen politischer Haltung Versetzung an die Regierung in Arnsberg; tritt die Stelle nicht an; statt dessen Abschied aus dem preuß. Saatsdienst und Aufnahme der Arbeit in der bäuerlichen Standesorganisation des Rheinlandes; März 1925 Wahl zum Präsidenten der Rhein. Landwirtschaftskammer; 1929 Präsident der Vereinigung des Rhein. Bauernvereins und des Rhein. Landbundes; 1931 Präsident des Rhein, landwirtschaftlichen Genossenschafts Verbandes; März 1953 Ernennung zum Oberpräsidenten der Rheinprovinz. — Spezialarbeitsgebiet: Ständeordnung; landwirtschaftliches Organisationswesen. — Besondere Interessen: Familiengeschichtliche und rassenkundliche Arbeiten.
von Lüpke, Theodor, Regierungsrat, Direktor der Staatl. Bildstelle ( ehern. Meßbildanstalt), Berlin- Lichterfelde, Ilolbeinstraße 5
Geboren: 12. April 1872 zu Hermannsburg (Landkrs. Celle, Prov. Hannover) aus einem stadt – hannoverschem Patriziergeschlechte, dessen Ahnenreihe in lückenloser Folge bis 1285 urkundlich nachgewiesen ist und aus der von 1283 bis 1535 wenigstens acht Glieder im Rate der Stadt saßen. — Bildungsgang: Kaiser-Wilhelm-Gymnasium zu Hannover; Studium des Hochbauwesens an den Technischen Hochschulen zu Hannover und München. — Kriegsauszeichnungen: 1916 Eiserne Rote-Kreuz-Medaille IIf. Kl.; 1918 Verdienstkreuz für Kriegshilfe; Denkurkunde des preuß. Kriegsministers für ehrenamtliche Kriegshilfe 1915/18. — Berufsgang u. a.: 1898 Regierungsbauführer; 1902 Mitglied der Unternehmungen der Kgl. preuß. Meßbildanstalt in Konstantinopel und Baalbek (Syrien); desgl. 1902/04 der deutschen Ausgrabungen (der Generalverwaltung der Museen, Berlin) in Baalbek und 1906 in Aksum (Abessinien); 1904 Regierungsbaumeister; 1905 Hilfsarbeiter im Technischen Büro des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten; 1907/20 ständiger Hilfsarbeiter im preuß. Kultusministerium, und zwar bis 1910 beim Staatskonservator der Bau- und Kunstdenkmäler; 1910/21 als Vorsteher der Meßbildanstalt; 1911 Regierungsrat; seit 1921 Direktor der zur selbständigen Staatsanstalt unter dem Namen „Staatliche Bildstelle“ umgewandelten Meßbildanstalt; politisch zuerst Mitglied der National-sozialen Partei (Frd. Naumann), später bis 1933 des Altdeutschen Verbandes, daneben nach dem Kriege bis zum Dawes-Plan der Deutschnationalen Volkspartei; 1929 Mitglied der NSDAP und nach Zwangsunterbrechung (1931/32) weiter seit 1933. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Archäologie und Baugeschichte; kunstwissenschaftliche Photographie und Photogrammetrie; Veröffentlichungen außer einigen in Fachzeitschriften verstreuten kleinen Aufsätzen: „Baalbek, Ergebnisse der Ausgrabungen“ usw., Bd. II, Abschn. IV, 2 (d. Basilika); „Deutsche Aksum-Expedition“, Bd. III (Profan- und Kultbauten Nordabessiniens usw.); dazu in Bd. 1, Abschn. 2 („Zur Topographie Aksums“), und in Bd. II eine Reihe kleinerer Abschnitte. — Mitglied: Korrespondierendes Mitglied des Archäologischen Instituts des Deutschen Reiches; Vorstandsmitglied der Koldewey – Gesellschaft; Mitglied der Preuß. Photographen- Sachverständigenkammer; Internationale Gesellschaft für Photogrammetrie (Abteilung Deutschland); Kampfbund deutscher Kultur; Vorstandsmitglied der Ortsgruppe Berlin-Lichterfelde des Deutschen Flottenvereins u. a. m.
Lütke, Albert, Gerichtsassessor, G eschäftsführer des Vereins zur Wahrung der gemeinsamen wirtschaftlichen Interessen i. Saargebiet, Saarbrücken 3, Uhlandstraße 16
Geboren: 12. November 1887 in Koblenz als Sohn des Kaufmanns Albert L. in Koblenz und dessen Ehefrau Sophie, geb. Ermke; die bäuerlichen Vorfahren stammen aus dem Hochsauerland. — Bildungsgang: Hum. Gymnasium Koblenz; Rechtsstudium in Freiburg, München, Bonn. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1913/14 einjährige Dienstzeit Feld-Artl.-Regt. 51 in Straßburg; mit diesem Regiment in den Krieg; Weihnachten 1914 Offizier; zweimal verwundet; in Rumänien Herbst 1917 an schwerer Ruhr erkrankt und Mitte 1918 an neu auftretenden Folgen derselben felddienstunfähig. E. K. II.; Verwundetenabzeichen. — Berufsgang u. a.: 1910 Referendar; 1919 Gerichtsassessor mit Patent vom 12. Oktober 1914; vom Justizdienst beurlaubt und Tätigkeit im Saargebiet: Juli 1919 Eintritt in die jetzige Dienststelle als stellvertr. Geschäftsführer; seit 1. April 1925 leitender Geschäftsführer der Handelskammer zu Saarbrücken und des Vereins zur Wahrung der gemeinsamen wirtschaftlichen Interessen im Saargebiet; Tätigkeit in allen Fragen der saarländischen Wirtschaftspolitik, insbesondere Teilnahme an deutsch-französischen Saarzollverhandlungen 1924/27 und an deutsch-französischen Riickgliedcrungsverhandlungen 1929/30; Mitglied der Deutschen Front des Saargebiets. — Veröffentlichungen: Umfangreiche publizistische Tätigkeit in Fragen der allgemeinen Wirtschaftspolitik des Saargebiets.
Liittjohann, Carl, Schuhmachermeister, Hamburg, Bleichenbrücke 8.
Geboren: 8. Mai 1888 in Wankendorf (Kreis Plön); arischer Abstammung. — Bildungsgang: Volksschule in Wankendorf; Gewerbeschule Hamburg. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1908/10 Inf.-Regt. 51 (Graf Bose), Altona; als Unteroffizier-Aspirant entlassen; v. 5. Mobilmachungstag bis 20. November 1918 im Kriege bei verschiedenen Truppenteilen, Brigade 81, akt. Inf.-Regt. 87, ab 1917 Sänitätskomp. 251. E. K. II. — Berufsgang u. a.: Nach der Schulentlassung Schuhmacherlehre bei der Firma Heinrich Harders in Hamburg; arbeitet nach beendigter Lehrzeit in verschiedenen Städten Deutschlands (Berlin, Wiesbaden usw.) als Schuhmachergeselle bis zum Militärdienst; tritt im Jahre 1911 in die Firma Heinrich Harders als Teilhaber ein; ab 1926 Mitglied der Hamburger Gewerbekammer; ab 1929 Obermeister der Hamburger Schuhmacher-Innung; 1955 infolge der Gleichschaltung Vorsitzender v. Landesverband der Schuhmacher-Innungen in Schleswig-Holstein und den Hansastädten Hamburg und Lübeck; Vorstandsmitglied d. Reichsverbandes d. Deutschen Schuhmacherhandwerks und Vizepräsident der Gewerbekammer Hamburg.

Luther, Hans, Dr. med., prakt. Arzt, Gauamtsleiter des NS-Ärztebundes, Augsburg, Bismarckstrafle 6.
Geboren: 21. März 1895 in Augsburg als Sohn des Oberlehrers Ludwig L. und dessen Ehefrau Frieda. — Bildungsgang: Volksschule; hum. Gymnasium St. Anna; nach der Entlassung aus dem Militärdienstverhältnis am 7. Januar 1919 Hochschulstudium in Erlangen 1919/22. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 2. August 1914 bis 7. Januar 1919; im Felde Gebirgs-Artl.-Abt. Nr. 2; Kämpfe in Südtirol, Reims, Serbien, Verdun, Karpathen, Oberitalien, Finnland. E. K. I. u. II.; Bayer. Verdienstorden; Finn. Freiheitskreuz. — Berufsgang u. a.: 1925/24 Assistenzzeit; 24. Januar 1925 Niederlassung; seitdem ununterbrochen als praktischer Arzt tätig; 1919 Freikorps Epp (Befreiung Münchens); 1920 im Verbände der Studenten-Komp. Straßenkämpfe in Nürnberg; 1921 Vorsitzender des Hochschulringes Deutscher Art in Erlangen; bis 1929 deutschnational; seit November 1951 eingeschriebenes Mitglied der NSDAP; 1955 komm. Vorsitzender der ärztlichen Bezirksorganisation; August 1955 Amtsleiter der Kassenärztlichen Vereinigung Deutschlands, Bezirksstelle Augsburg; seit Februar 1954 Gauamtsleiter des NS-Ärztebundes; seit März 1954 Vorsitzender des Gau-Sachverständigenbeirats Gau Schwaben.
Luther, Ilans, Dr. jur., Deutscher Botschafter, Washington, D. C
Geboren: 10. März 1879 in Berlin als Sohn des Kaufmanns und Handelsrichters Otto L.; evangelisch. — Bildungsgang: Leibnitz- Gymnasium in Berlin; Universitäten Genf, Berlin und Kiel. — Kriegsauszeichnungen: E. K. am weißen Band. — Berufsgang u. a.: 1906 Gerichtsassessor; 1907/15 Stadtrat in Magdeburg; 1915/18 Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Deutschen und Preußischen Städtetages; Juli 1918 Oberbürgermeister von Essen; Dezember 1922 Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft; Oktober 1925 Reichsfinanzminister; Januar 1925 bis Mai 1926 Reichskanzler; Frühjahr 1950 bis 1955 Reichsbankpräsident; seit April 1955 Botschafter bei den Vereinigten Staaten. —• Veröffentlichungen: „Zuständigkeit des Bundesrats zur Entscheidung von Thronstreitigkeiten“, 1905; „Von Deutschlands eigener Kraft“, 1927. — Mitglied: 1927 bis Ende 1950 Vorsitzender des „Bundes zur Erneuerung des Reiches“


Lutze, Viktor, Staatsrat, Oberpräsident, Stabschef der SA, München.
Geboren: 28. Dezember 1890 in Bewergen (Bez. Münster) aus Bauern- und Handwerkerfamilie. — Bildungsgang: Volksschule Bewergen; Rektoratschule Ibbenbüren; Gymnasium Rheine. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1912 Eintritt bei dem Inf.- Regt. 55 Höxter; im Krieg Zug- und Kompagnieführer und Adjutant; viermal verwundet, Verlust des linken Auges. E. K. I. und II. und andere Orden. — Berufsgang u. a.: Nach Abgang vom Gymnasium praktische Ausbildung bei der Post bis Eintritt ins Heer; Mitte 1919 Kaufmann; sofort nach dem Krieg Mitglied des deutsch-völk. Schutzbundes; Gründer und Führer der „Kameradschaft Schill“, zu der 1923 auch Schlageter gehörte und die den toten Helden aus dem besetzten Gebiet holte und in seine Heimat Schönau brachte; SA-Mann, dann SAFührer, Ortsgruppenleiter, Gau-SA-Führer; der erste Gau-SA-Führer in Deutschland, also der erste, der die SA zu einem Gau- Verband formierte, sie zu Unterverbänden organisierte und die Führerabzeichen bereits in seiner Gau-SA-Ruhr einführte, wie sie heute von der SA im ganzen Reich noch getragen werden; stellvertr. Gauleiter; Oberführer Ruhr; Osaf Nord, Gruppenführer Nord: Obergruppenführer VI; Stabschef der SA; Mitglied des Reichstags.

Luz, Direktor und Stelloertr. Vorstandsmitglied der Deutschen Luft Hansa Aktiengesellschaft, Berlin SW 68, Lindenstr. 35.
Geboren: 27. November 1898 zu Nagold (Württbg.). — Bildungsgang: Obersekundareife; abgeschlossene Lehre bei der Gewerbebank Nagold (Wttbg.). — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 16. November 1916 bis 6. Februar 1919; entlassen mit dem Charakter als Leutnant d. Res. E. K. II.; Württ. Silberne Militärverdienstmedaille. — Berufsgang u. a.: Praktische kaufmännische Tätigkeit im Luftschiffbau- Konzern, Friedrichshafen, Aero- Union A.-G., Berlin, und Deutscher Aero Lloyd A.-G. bzw. Deutsche Luft Hansa Aktiengesellschaft, Berlin; 1921 Handlungsbevollmächtigter beim Luftschiffbau Zeppelin, Friedrichshafen; 1923 Prokurist Deutscher Aero Lloyd A.-G., Berlin; 1924 Geschäftsführer Hansa Luftbild G. m. b. H., Berlin; 1925 Betriebsdirektor Deutscher Aero Lloyd A.-G., Berlin; 1926 Prokurist Deutsche Luft Hansa A.-G., Berlin; 1929 Vorstandsmitglied der Deutschen Luftversicherungs A.-G., Berlin; 1930 Mitglied des Beirats bei der Badisch Pfälzischen Luft Hansa A.-G., Mannheim; 1933 Stellvertr. Vorstandsmitglied der Deutschen Luft Hansa Aktiengesellschaft, Berlin; 1933 Vorstandsmitglied Deutscher Aero Lloyd A.-G., Berlin; 1933 Mitglied des Aufsichtsrates bei der Mitteldeutschen Luftverkehrs- A.-G., Dresden. — Spezialarbeitsgebiet: Wirtschaftsführung der Luftfahrtbetriebe.
von Mackensen August, Generalfeldmarschall, Waldh. Falkenwalde, Stettin 1 Land.
Geboren: 6. Dezember 1849, Haus Leipnitz b. Schmiedeberg (Krs. Wittenberg); die Familie ist urkundlich nachweisbar als Landwirte seit 1144 in Mackensen am Ostfuß des Solling; seit 1183 in Einbeck als Ratsherrn und seit 1628 in ununterbrochener Stammreihe als Bauernhofsbesitzer in Lasfelde und Badenhausen am Westfuß des Harzes; Höfe heute noch im Besitz von Mackensens; Großvater Kgl. Hannov. Amtmann, geb. in Badenhausen; Vater geb. in Germissen b. Hildesheim, gest. 1890 als Rittergutsbesitzer in Geglenfelde, Krs. Schlochau. — Bildungsgang: Gymnasium Torgau; Realgymnasium und Universität Halle a. S. (Hauptfächer Geschichte, Nationalökonomie, Landwirtschaft). — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1. Oktober 1869 Einj.-Freiw. im 2. Leib- Husaren-Regt.; 1870/71 Krieg gegen Frankreich; E. K. II.; 3. Dezember 1870 Leutnant d. Res.; 13. Mai 1873 aktiver Offizier im 2. Leib-Husaren-Regt.; 1876 Adjutant der I. Kav.-Brig.; 1877 als solcher mit Patent vom 3. Dezember 1869 in das 1. Leib-Husaren- Regt, versetzt; 1878 Premier – Leutnant; 13. Mai 1880 zum Großen Generalstab kommandiert; 18. April 1882 in den Generalstab versetzt; 21. September 1882 Hauptmann im Generalstab; 1884 Generalstab des VII. Armeekorps; 1885 Generalstab der 14. Div.; 20. September 1887 bis 19. September 1888 Rittmeister und Eskadrons-Chef im Dragoner- Regt. Nr. 9; 1888 Generalstab der 4. Div. und Major; 21. Februar 1901 Erster Adjutant des Chefs des Generalstabs der Armee; 17. Juni 1893 Führer und 27. Januar 1894 Kommandeur des 1. Leib-Husaren-Regts. als Oberstleutnant; 12. September 1895 unter Belassung in der Stellung Flügel-Adjutant Sr. Maj.; 1897 Oberst; 27. Januar 1898 diensttuender Flügel-Adjutant; 27. Januar 1899 Adelstand; 18. April 1900 Generalmajor und diensttuender General ä la suite Sr. Maj.; 14. September 1901 Kommandeur der Leib- Husaren-Brig. und General ä la suite Sr. Maj.; II. September 1903 Generalleutnant; General- Adjutant Sr. Maj. und Kommandeur der 56. Div.; 27. Januar 1908 unter Belassung als General-Adjutant, General der Kavallerie und Kommandierender General des XVII. Armeekorps; 27. Mai 1908 ä la suite des 1. Leib-Husaren-Regts. gestellt; 1914/19 Weltkrieg; 1. November 1914 Oberbefehlshaber der 9. Armee (Lodz); 17. Dezember 1914 Generaloberst; 16. April 1915 Oberbefehlshaber der 11. Armee und der anschließenden Heeresgruppe (Galizien); 11. Juni 1915 Inhaber des k. u. k. österr.-ung. Husaren-Regts. Nr. 10; 12. Juni 1915 Generalfeldmarschall; 14. September 1915 Oberbefehlshaber der „Heeresgruppe Mackensen“ (Balkan); 17.November 1915 Chef des 3. Westpr. Inf.-Regts. Nr. 129; 25. Oktober 1916 erhält das Inf.-Regt. Nr. 129 seinen Namen; 20. April 1917 erhält der vom Stapel laufende Gr. Kreuzer den Namen Mackensen; 15. Juni 1918 Oberbefehlshaber des Besatzungsheeres in Rumänien; 24. Januar 1920 in den Ruhestand überführt. E. K. L; Orden Pour le merite mit Eichenlaub; Stern und Großkreuz des Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern; Schwarzer Adler-Orden L; E. K.-Großkreuz. — Veröffentlichungen: „Schwarze Husaren“, Geschichte der Leib-Husaren, 2 Bände, 1892 Berlin; kriegs- und armeegeschichtliche Aufin Militär- und anderen Zeitschriften. Besondere Interessen: Kriegs- und Armeegeschichte; Jugenderziehung. — Mitglied: • v C’ Universität Halle, Budapest, Technische Hochschule Danzig, Hochschule für Bodenkultur Wien; Ehrensenator der Universität Greifswald; Domherr des Domstiftes Merseburg; Preuß. Staatsrat.
von Mackensen, Hans-Georg V iktor, ao. Gesandter und beoollm. Minister des Deutschen Reiches i. Budapest, ,*Budapest Franz-Josef-Kai24
Geboren: 26. Januar 1883 in Berlin als ältester Sohn des (jetzigen) Generalfeldmarschalls August von M. und seiner Ehefrau Doris, geb. von Horn, Tochter des W. G. R. und Oberpräsidenten a. D. Carl von Horn. — Bildungsgang: 1901 Abiturient des Kgl. Joachimsthalsclien Gymnasiums in Berlin; Studium Sommersemester 1911 und 1904 Universität Lausanne Jura und Staatswissenschaften, Oktober 1906 bis Ende Sommersemester 1907 Bonn, anschließend 2 Semester Straßburg i. Els., anschließend 4 Semester Berlin; Dezember 1910 Referendarexamen, Kammergericht; Januar 1911 Doktor jur. Universität Greifswald; April 1918 Assessorexamen Berlin; Mai 1919 Eintritt in das Auswärtige Amt. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Oktober 1901 Eintritt als Fahnenjunker in das 1. Garde-Regt. z. F.; 13. Dezember 1902 Offiziersexamen in Engers a. Rh. mit Allerhöchster Belobigung; 27. Januar 1903 mit Patent vom 28. Januar 1902 Leutnant im 1. Garde-Regt. z. F.; Juli 1905 militärischer Begleiter S. K. II. des Prinzen August Wilhelm von Preußen; 22. Oktober 1908 dessen persönlicher Adjutant; Januar 1911 Oberleutnant; 16. Februar 1911 Übertritt zu den Reserveoffizieren des Regiments; bei Kriegsausbruch Adjutant des Ersatzbataillons 1. Garde-Regt. z. F.; Mitte September 1914 als Adjutant des Bataillons ins Feld; November 1918 Hauptmann; Januar 1915 bis Mai 1919 persönlicher Adjutant des Prinzen August Wilhelm. E. K. II.; Komm. Kreuz; Bulg. Mil.-Verd.-Orden. — Berufsgang u. a.: Januar 1920 als Legationssekretär nach Kopenhagen; Dezember 1922 als Gesandtschaftsrat II. Klasse in das Auswärtige Amt als persönlicher Adjutant des Reichsministers; August 1923 bis August 1926 Gesandtschaftsrat an der Quirinalbotschaft Rom; anschließend Gesandtschaftsrat an der Gesandtschaft Brüssel; Sommer 1929 Geschäftsträger in Tirana; dort Gesandtschaftsrat I. Klasse; Januar 1930 bis Mai 1931 kommissarisch im Auswärtigen Amt; anschließend Botschaftsrat in Madrid; Herbst 1933 ao. Gesandter in Budapest. — Veröffentlichungen: Doktordissertation über „Grundstückserwerb durch Ausländer“. — Besondere Interessen: Geschichte.
Mackensen von Astfeld, Ferdinand, Vizepräsident des Oberpräsidiums Stettin, Stettin, Schloß
Geboren: 13. März 1883 in Straßburg i. Els. — Bildungsgang: Hum. Gymnasien Wiesbaden und Charlottenburg; Studium der Rechte in Heidelberg und Berlin; Kammergerichtsreferendar in Müncheberg und Berlin; Regierungsreferendar an der Regierung in Frankfurt a. d. O.; Regierungsassessor. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Im Felde beim aktiven Braunschw. Hus.-Regt. Nr. 17 als Leutnant; nach Verwundung während der Garnisondienstfähigkeit (Heimat) als Adjutant der Et.-Mun.-Verw. der II. Armee; dann als Generalstabsoffizier der 38. Landw.-Div.; im ganzen von August 1914 bis November 1918, zuletzt als Rittmeister d. Res. E. K. I. und II.; Braunschweig. Kriegsverdienstkreuz 1. u.II.; Verwundeten-Abz. in Schwarz; Hamb. Hanseatenkreuz; Schles. Adler. — Berufsgang u.a.: November 1918 bis Juni 1919 Regierungsrat bei der Regierung Düsseldorf (Polizeidezernat); Julil919 bis Novemberl924Landrat des Kreises Ohlau i. Schl.; November 1924 bis 28. Februar 1933 Regierungsdirektor bei der Regierung Köslin (Abteilungsdirigent der Kirchen- und Schulabteilung); vom 1. März 1933 ab Vizepräsident des Oberpräsidiums Stettin; Gaufachleiter der Berufsgruppe Verwaltungsbeamte im BNSDJ; Landesführer von Pommern des VDA.
Maenss, Walther, Generalkonsul, Singapore, Straits Settlements, Deutsches Generalkonsulat
Geboren: 11. Mai 1874 zu Magdeburg; Vater Gymnasialprofessor Johannes Maenss, verst. Mutter Mathilde, geb. Buschmann. — Bildungsgang: Abitur am König-Wilhelm-Gymnasium in Magdeburg; 1892/96 Universitäten Halle und Berlin; 1895 Diplomprüfung im Arabischen am Seminar für orientalische Sprachen in Berlin; 1896 Referendarexamen in Naumburg a. d. S. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1896/97 Einj.-Freiw. beim Inf.-Regt. Fürst Leopold von Anhalt-Dessau (l.Magdeb.) Nr. 26; 1915 Hauptmann d.Res.; 1916 E. K. II.; Türk. Eiserner Halbmond. — Berufsgang u. a.: 1897 als Dragomanatseleve der Gesandtschaft in Tanger attachiert; 1902 bis 1903 Konsulatsverweser in Fez; 1906 Dragoman in Casablanca; 1907 Konsulatsverweser in Mazagan; 1908 Konsulatsverweser in Casablanca; 1910 Kaiserlicher Konsul in Casablanca; 1914/17 Heimats-Kriegsdienst als Oberleutnant und Hauptmann d. Res.; 1917 Konsul beim Generalkonsulat in Stockholm; 1917/18 Konsul in Haparanda; 1917/18 Konsul beim Generalkonsulat in Stockholm; 1920 bis 1923 Konsul in Gothenburg; 1924/27 Gesandtschaftsrat bei der Gesandtschaft in Stockholm; 1927 Konsul mit der Amtsbezeichnung Generalkonsul in Gothenburg; 1927/31 Generalkonsul in Memel; seit 1931 Generalkonsul in Singapore.
Maerz, Wilhelm, Oberbürgermeister, Mülheim a. d. Ruhr.
Geboren: 29. Oktober 1893 in Düsseldorf aus einer aus Köln stammenden Kaufmannsfamilie. — Bildungsgang: Oberrealschule Essen; Zivilsupernumerar bei der Reichsbahn. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Kriegsteilnehmer 1. August 1914 bis l.Dezemberl918; II.Seebatl.Wilhelmshaven; ab Herbst 1914 im Felde, 2. Marine-Inf.-Regt.; August 1915 Offizier; Komp.-Führer im 5. Matrosen- Regt.; sodann Infanterieflieger; ab Herbst 1917 Div.-Funkeroffizier in der Marine-Feldfunker- Abt. Flandern, zuletzt Führer dieser Abt.; die ganze Frontzeit von 1914 bis 1918 um Dixmuiden, Ypern, Somme, Flandernschlachten, Abwehrschlacht. E. K. I. und II. usw. — Berufsgang u. a.: Von 1920 führend auf dem Gebiet der Beamtenberufsverbände; 1921 Vorsitzender des Provinzialverbandes „Industriekartell“ des Deutschen Beamtenbundes; gleichzeitig Bezirksvorsitzender des Bundes Deutscher Reichsbahnbeamten; 1930 in der NSDAP Gauredner und Gau-Organisationsleiter; 1931 Reichsredner; Ortsgruppenführer in Essen, Gauinspekteur; bis Anfang 1933 Reichsbahninspektor bei der Reichsbahndirektion Essen
Maetzig, Hermann, Professor, Direktor, Architekt, Hamburg 24, Mundtburgerdamm 42
Geboren: 8. August 1888 zu Groß-Teuplitz (Krs. Sorau, Prov. Brandenburg); Vater und dessen Väter Dorfschmiede, Mutter Bauerntochter. — Bildungsgang: Dorf-, Mittel-, Gewerbl. Schule; 4jährige Lehrzeit im Bauhandwerk; 6 Semester Kunstschule; Studienreisen und Studium im Ausland; selbständiger Architekt. — Militärzeit: Von September 1914 bis Ende 1918 Kriegsteilnehmer. Kaiserliche Marine. —■ Berufsgang u. a.: Von 1919 Lehrer an der Staatlichen Kunstgewerbeschule Hamburg als Lehrer für Architektur und Raumkunst; Oberlehrer. Studienrat und 1925 Professor an dieser Anstalt (Landeskunstschule zu Hamburg); am 5. April 1934 von der nationalsozialistischen Regierung Hamburg zum kommissarischen Direktor der Anstalt berufen (Hansische Hochschule für bildende Kunst); Juni zum endgültigen Direktor; leitet weiter kommissarisch das Museum für Kunst und Gewerbe, die Kunsthalle; Referent für bildende Kunst der Hamburger Regierung; Leiter verschiedener Kunstvereinigungen und der Landesstelle der Reichskammer usw. — Mitglied: Reichskammer der bildenden Künste.
Magnus, Georg, Dr. med., o. ö. Professor der Chirurgie, Direktor der Chirurgischen U nioersitäts- Klinik, Berlin N 24, Ziegelstraße 5—9
Geboren: 28. Juli 1885 in Berlin aus einer l’astorenfamilie der Niederlausitz. — Bildungsgang: Sophien-Gymnasium Berlin; Universitäten Berlin, Kiel, München, Greifswald. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1. See- Bataillon, 1. Matrosen-Division; im Kriege Marinearzt, Festungslazarett Wilhelmshaven, Marine-Feldlazarett Flandern, Lazarett Marburg. E. K. II. — Berufsgang u. a.: Assistenzarzt an Augenklinik. Innerer Klinik, pathologischem Institut, Frauen-KIinik; seit 1911 Chirurg; Assistent in Marburg und Jena bei Friedrich, König und Guleke; 28. Juli 1915 habilitiert; 10. November 1918 a. o. Professor; 1925/35 leitender Arzt der chirurgischen Abteilung des Krankenhauses Bergmannsheil in Bochum; 1933 in Berlin; Mitglied und derzeitiger Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie; Mitglied des Großen Rates des Roten Kreuzes; Mitglied des Wissenschaftlichen Senats für Heeres-Sanitätswesen. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Verletzungs-Chirurgie; Knochenbrüche; Untersuchungen am Kapillarkreislauf; Darstellung der Lymphspalten.

Magunia, Waldemar, Präsident der Handwerkskammer Ostpreußen, Bäckermeister, Königsberg i. Pr., Steindamm 87.
Geboren: 8. Dezember 1902 zu Königsberg i. Pr.; deutscher Abstammung. — Bildungsgang: Mittelschule, Obersekundareife. — Militärzeit: 28. März 1918 bis 31. Dezember 1922 1. Fuß-Artl.-Regt. 1, dann 1. (Preuß.) Artl.-Regt. — Berufsgang u. a.: Nach Ausscheiden aus dem Heeresdienst das Bäckerhandwerk erlernt; 1927 Meisterprüfung; seit Juni 1921 ohne Unterbrechung in der NSDAP; während der Verbotszeit getarnte Organisation; Führer der ersten SA in Ostpreußen; 1932 und 1935 Mitglied des Preuß. Landtages; seit 12. November 1935 im Reichstag; April 1933 Präsident der Handwerkskammer für Ostpreußen; Landesleiter für Ständ. Aufbau; Gauwirtschaftsberater; Gauamtsleiter der NS-Hago.



F reiherr von Malsen- Ponickau, J ohann-Erasmus, Landwirt, SS-Brigadeführer, Nieder-Raunau bei Krumbach (Schwaben).
Geboren: 5. Juni 1895 in München als Sohn des Oberst a. D. Theobald Frhr. von M. und seiner Ehefrau Olga, geb. Freiin von Ponickau. — Bildungsgang: 4 Jahre Volksschule; 4 Jahre humanistisches Gymnasium; 5 Jahre kgl. preuß. Kadettenkorps in Karlsruhe und Lichterfelde; 1 Jahr land- und forstwirtschaftliche Praxis; 3 Semester Studium. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: August 1914 bis Juli 1918 1. bad. Leib-Drag.- Regt. Nr. 20; Juli 1918 bis Februar 1919 Ordonnanzoffizier und Adjutant der 215. Inf.- Div.; April bis Juni 1919 Freikorps Epp. E. K. I. und II.; Ritterkreuz v. Zähringer Löwen mit Schwertern. — Berufsgang u. a.: Übernimmt nach Beendigung des Studiums im Herbst 1922 das Gut seiner Mutter Nieder- Raunau bei Krumbach in Bewirtschaftung; 1. März 1930 Eintritt in die NSDAP; November 1930 Eintritt in die SS-Aufstellung der SS in Schwaben; 15. Oktober 1931 Standartenführer; 15. Juli 1932 Führer des SS-Abschnitts I in München als Oberführer; 20. April bis 15. August 1933 Führer des SSAbschnitts IX und Polizeipräsident in Nürnberg- Fürth; 15. August 1933 Beförderung zum Brigadeführer und Versetzung zum Stab Reichsführer SS. — Besondere Interessen: Musik. — Mitglied: Vorstand bzw. Mitglied von Turn- und Reitvereinen, Militär- und landwirtschaftlichen Vereinen.
Mann, Wilhelm Rudolf, Vorstandsmitglied der I. G. Farbenindustrie Aktiengesellschaft Leoerkusen- I. G.-Werk, Leverkusen- I. G.-Werk, Carl- Duisberg-Str. 339.
Geboren: 4. April 1894 zu Elberfeld als Sohn des Fabrikdirektors Dr. h. c. Rudolf M. und seiner Gattin Selma, geb. Herren brück; rein arischer Abstammung. — Bildungsgang: Realgymnasien in Elberfeld und Lennep. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1913 Einj.- Freiw. beim I. Westf. Feld-Artl.-Regt. Nr. 7 in Düsseldorf; rückt bei Kriegsausbruch mit der aktiven Truppe aus; während des ganzen Krieges im Westen (hauptsächlich Flandern) und Osten (Winterschlacht in den Masuren); zweimal verwundet, das erstemal bereits am 50. August 1914; 1917 einer Flieger- und Luftschiffer-Abteilung zugeteilt; anschließend Führer der Flug-Nachrichtenabteilung bei der 4. Armee, die für das Oberkommando den gesamten Flugdienst überwachte, insbesondere auch die Beobachtung der gegnerischen Flugtätigkeit. E. K. I. und II.; Hamburger Hanseaten-Kreuz; Türkischer Eiserner Halbmond und Verwundetenabzeichen. — Berufsgang u. a.: Lehrzeit in einer Eisengießerei und Maschinenfabrik; dann unmittelbar nach dem Kriege 3 Semester auf der Handelshochschule bzw. Universität in Köln (Volkswirtschaftslehre und Finanzwissenschaften); seit 1931 Mitglied der NSDAP; Mitglied des Werberats der Deutschen Wirtschaft. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Organisationsfragen; „Englische Flugtätigkeit“ (im Krieg erschienen); „Aufgaben und Organisation einer pharmazeutischen Abteilung“; gelegentliche Veröffentlichung über Fragen der Marktbeobachtung, der Marktanalyse und allgemeine volkswirtschaftliche Abhandlungen, insbesondere über Fragen des Exports. — Besondere Interessen: Philatelist; wertvolle Sammlung. •— Mitglied: Führer der Reichsfachschaft Pflanzenschutz u. Schädl.-Bek., Berlin; Mitgl. des Vorst, der Reichsfachschaft der Pharm. Industrie e. V., Berlin; Vors. des Kaufm. Ausschusses der Pharm. Industrie e. V., Berlin; Mitgl. des Arbeits-Ausschusses der I. G. Farbenindustrie A.-G.; Mitgl. des Fachausschusses für Auslandswerbung, Berlin; Vors. der Propaganda-Kommission der I. G. Farbenindustrie A.-G.; Mitgl. der Gesamtleitung des Instituts für Wirtschaftsbeobachtung an der Hochschule für Wirtschaftsu. Sozialwissenschaften, Nürnberg; Vorst.- Mitgl. der Behringwerke Aktiengesellschaft, Marburg a. d. Lahn; Geschäftsführer der Degesch, Deutsche Gesellschaft für Schädlingsbekämpfung m. b. H„ Frankfurt a. M.; Mitgl. des Verwaltungsrats der „1HA“ Industrie- u. Handels-Annoncen-Expedition m. b. H„ Berlin; der Vereinigung der Freunde des Hamb.Tropeninstituts, Hamburg; des Vereins der Freunde und Förderer der Universität Köln; der Deutschen Gesellschaft zum Studium Osteuropas, Köln; der Deutschen Philosophischen Gesellschaft, Köln.
Mansfeld, Werner, Dr. jur., Ministerialdirektor im Reichsarbeitsministerium, Prioatdozent der Rechte an der Universität Münster, Berlin-Dahlem, Hohe Ähren 1.
Geboren: 12. Dezember 1893 in Uchte (Prov. Hannover) als Sohn des Reichsgerichtsrats M. — Bildungsgang: Hum. Gymnasium in Celle; Universitäten Freiburg, Leipzig, Göttingen; Juni 1914 Referendar; Januar 1922 Gerichtsassessor. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 2. August 1914 bis 2. Februar 1919 Feld- Artl.-Regt.; 1916 Leutnant d. Res.; dreimal verwundet; bis 1.Oktober 1919 Freiw. Landesschützenkorps; Juli bis September 1920 Freiw. Landesschutz. E. K. I. und II. — Berufsgang u. a.: Januar 1922 Gerichtsassessor; April 1922 Gerichtsassessor Staatsanwaltschaft Köslin; bis 1. November 1924 Gerichtsassessor Staatsanwaltschaft Göttingen; ab 1.’November 1924 Justitiar des Vereins für die bergbaulichen Interessen in Essen; ab Februar 1926 gleichzeitig Rechtsanwalt in Essen; ab 1930 Privatdozent an der Universität Münster; 10. Mai 1933 Ministerialdirektor im Reichsarbeitsministerium. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Arbeitsrecht, Sozialversicherungsrecht, Wirtschaftsrecht, Bergrecht; zahlreiche Veröffentlichungen, u. a. „Kommentar zum Betriebsrätegesetz“ (3. Aufl.); Kommentar zum Reichsknappschaftsgesetz“; mehrere Schriften zum neuen Arbeitsrecht in großen Auflagen. — Mitglied: BNSDJ.
Marahrens, August, Landesbischof, Abt zu Loccum, Hannover, Osterstr. 64, Loccumer Hof.
Geboren: 11. Oktober 1875 in Hannover; stammt aus Calenbergischer Bauernfamilie. — Bildungsgang: Ratsgymnasium in Hannover; Universitäten Göttingen, Erlangen, Göttingen; nach Erledigung der beiden theologischen Prüfungen Predigerseminar Kloster Loccum. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Michaelis 1901/02 Einj.-Freiw.; im Kriege Lazarettpfarrer; November 1918 bis April 1919 in Gefangenschaft. E. K. II.; Rote-Kreuz-Medaille III. und II. Klasse. — Berufsgang u. a.: 1904/09 Hof- und Schloßprediger in Hannover; 1904,09 und 1919/20 Studiendirektor des Predigerseminars auf der Erichsburg; 1920/22 Superintendent in Einbeck; 1922/25 Generalsuperintendent in Stade; seit 1925 Landesbischof der luth. Landeskirche Hannover; seit 1929 Abt des Klosters Loccum. — Veröffentlichungen: In Zeitschriften der einzelnen theol. Disziplinen, z. B. Monatsschrift für Pastoraltheologie, Zeitschrift für Niedersächsische Kirchengeschichte. — Mitglied: Vorsitzender des die Lutheraner Europas umfassenden Luth. Einigungswerks; Deutsches Mitglied des Exekutivkomitees des Lutherischen Weltkonvents (2 Amerikaner, 1 Schwede, 1 Däne, 2 Deutsche).

Markert, Richard, Dr. rer. pol., Regierender Bürgermeister, Bremen, Contrescarpe 132,
Geboren: 7. November 1891 in Elsterwerda als Sohn des Bäckermeisters Otto M. und seiner Ehefrau Rose, geb. Graf; die Familie stammt aus mit kleinbäuerlichem Betrieb verbundenem Handwerk. — Bildungsgang: 1898 bis 1912 Volksschule Elsterwerda; Realschule . Großenhain i. Sa.; Oberrealschule Weißenfels a. Saale; Sommersemester 1912 Universität Berlin, Wintersemester 1912 bis Sommersemester 1914 Universität Leipzig, Wintersemester 1918 bis Wintersemester 1919/20 Universität Leipzig. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Kriegsteilnehmer August 1914 bis Dezember 1918; Artillerieoffizier. E. K. I. und II.; Sächsischer Albrechtsorden; Sächsischer Verdienstorden; Verwundetenabzeichen (schwarz). — Berufsgang u. a.: 1920 Promotion zum Dr. rer. pol.; 1920/29 Leiter des Sozialbüros der Wolfener Farbenfabrik der I. G. Farbenindustiie A.-G.: 1929 bis 1951 Direktor des Arbeitsamtes Sagan in Schlesien; 1951/33 stellvertr. Direktor des Arbeitsamtes Bremen; 6. bis 18. März 1933 Reichskommissar für Bremen; ab 18. März 1933 Bürgermeister. — Spezialarbeitsgebiei, Veröffentlichungen: Wirtschafts- und Sozialpolitik; wirtschaftliche Auslandsbeziehungen; Industrieroman „A.-G. Chemie“ 1932. — Besondere Interessen: Musik, Germanische Vorgeschichte, Astronomie, Philosophie.
Marschler, Willi, Thür. Ministerpräsident, Weimar.
Geboren: 12. August 1893 in Liegnitz Schlesien). — Bildungsgang: Volksschule in Liegnitz und Plauen i. V. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Von 1914/18 als Infanterist im Felde; 42 Monate Frontdienst; zweimal verwundet. E. K. II. — Beruf gang u. a.: Kaufmännische Tätigkeit in Sachsen, Thüringen und Schlesien; nach Kriegsende seit 1919 ehrenamtlich in der Angestelltenbewegung, im DHV. tätig; im Reich und in Thüringen seit langem in der nationalsozialistischen Bewegung durch Tausende von Versammlungen als Redner bekannt; wird im Januar 1924 von der NSDAP in den Landtag gewählt und gehört ihm seitdem ununterbrochen an; er ist der dienstälteste Parlamentarier der Bewegung; Gauschatzmeister, Sturmführer der SA u. a. m.; Staatsrat in der Regierung Frick; von 1931/32 Bürgermeister der Stadt Ohrdruf; er schafft in dieser Stadt die erste nationalsozialistische Mehrheit und setzt es durch, daß schon damals der Führer und Volkskanzler Adolf Hitler zum Ehrenbürger ernannt wird; seit August 1932 gehört er der thüringischen Regierung als Finanz- und Wirtschaftsminister an; besondere Verdienste um die Durchführung des Landesarbeitsbeschaffungsprogramms.

Martin, Karl, Dr. jur., Oberlandesgerichtspräsident, Kiel, Düsterbrooker Weg 79.
Geboren: In Bunzlau (N.-L.); stammt väterlicherseits aus alter Refugiefamilie, die 1685 nach der Aufhebung des Edikts von Nantes aus den französischen Hochalpen auswanderte und seitdem im ehern. Kurhessen ansässig ist; hauptsächlich Theologen u. Juristen; mütterlicherseits aus kurhess. Juristenfamilie. — Bildungsgang: Hum. Gymnasium in Eisleben; juristisches Studium in Marburg, Halle, Freiburg; Promotion in Marburg; Ausbildung als Referendar im Bezirk des Oberlandesgerichts Kassel. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Nicht Soldat gewesen; während des Krieges zeitweise in der Presseabteilung des Stellvertretenden Generalkommandos des XI. A.-K. in Kassel und im Roten Kreuz tätig. Verdienstkreuz für Kriegshilfe; Rote-Kreuz-Medaille. — Berufsgang u. a.: 1899 Referendarprüfung; 1904 große jurist. Staatsprüfung; Gerichtsassessor an verschiedenen Amtsgerichten des Oberlandesgerichtsbezirks Kassel; 1907Amtsrichter in Grabenstein; 1910/17 Hilfsrichter am Oberlandesgericht Kassel; Hilfsarbeiter im Preuß. Justizministerium, Kammergerichtsrat; 1919/24 hauptamtl. Mitglied des Jurist. Landesprüfungsamtes in Berlin; 1924 Senatspräsident beim Oberlandesgericht Kassel; 1928 Vizepräsident desselben; 16. Juli 1935 Oberlandesgerichtspräsident in Kiel. — Mitglied: BNSDj; Fachgr. Justiz im DBB.
Marfin, Oskar, Dr. rer. pol., Dipl.-Volkswirt, Geschäftsführer des Radio-Großhändler- Verbandes (Reichskulturkammer), Berlin SW 11, Großbeerenstr. 91.
Geboren: 7. Oktober 1905 in Heringen an der Werra; arischer Abstammung. — Bildungsgang: Realgymnasium II Kassel; Universitäten Lausanne und Göttingen. — Berufsgang u. a.: Banklehre; Universitätsassistent; Statistisches Reichsamt Berlin; stellvertretender Syndikus der Niedersächsischen Einzelhandelsverbände; Syndikus des Radio-Großhändler- Verbandes e. V., Berlin, und des Verbandes Deutscher Musikwaren-Großhändler e. V., Berlin; NSDAP; SA. — Spezialarbeitsgebiet: Rundfunkwirtschaft; Musikinstrumentengewerbe. — Veröffentlichungen: Schriftleitung der Zeitschriften „Rundfunk – Großhändler“ und „Deutscher Musikwaren-Phono- Radio-Großhandel“. — Besondere Interessen: Musik. — Mitglied: NS-Juristenbund.


Martius, Georg, Dr. jur., Deutscher Gesandter, Riga (Lettland), Deutsche Gesandtschaft.
Geboren: 7. Mai 1884 in Bonn als Sohn des verst, o. Professors der Philosophie in Kiel Götz M. und seiner Ehefrau Margarete, geb. Borsig; Näheres über die Familie Martius im Deutschen Geschlechterbuch, Band 50. — Bildungsgang: Städtisches Gymnasium Bonn, hum. Gymnasium Kiel; 1902/06 Studium an den Universitäten Oxford. Heidelberg, Berlin; 1906 Referendar und Dr. jur. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Von März 1915 bis Kriegsende im Verwaltungsdepartement des Reichsmarineamtes. E. K. II. am weißschwarzen Bande; Hamb. Hanseaten-Kreuz; Braunschw. Kriegsverdienst-Kreuz am gelbblauen Bande. — Berufsgang u. a.: Als Referendar bei verschiedenen Gerichten in Schleswig- Holstein und in Frankfurt a. M.; seit Anfang 1911 als Gerichtsassessor, vorwiegend im Preuß. Justizministerium, tätig; Frühjahr 1914 Amtsrichter in Krefeld; Januar 1919 ins Auswärtige Amt einberufen und im Juli als Legationsrat übernommen; 1922 Gesandtschaftsrat an der Botschaft Paris; Herbst 1925 nach Rückberufung ins Auswärtige Amt zum Vortr. Legationsrat ernannt; seit 1927 Stellvertreter des Leiters der Rechtsabteilung; Ende 1952 Gesandter in Riga; die Tätigkeit im Auswärtigen Amt war durch die Teilnahme an zahlreichen internationalen Verhandlungen unterbrochen, insbesondere mit den Oststaaten; 1929 Erster Delegierter auf der Völkerbundstagung über Fremdenrecht (traitement des etrangers); 1952 Mitglied der deutschen Völkerbundsdelegation. — Veröffentlichungen: Über den Vertrag mit Sowjet- Rußland 1925. — Mitglied: Deutsche Gesellschaft zum Studium Osteuropas; Deutsche Gesellschaft für Völkerrecht; Deutsche Gesellschaft von 1914; International Law Association; Deutsch-Österreichischer Alpen verein.
Martius, Heinrich, Unioersitäts-Prof., Dr. med., Direktor der Vnioersitäts- Frauenklinik in Göttingen, Göttingen, Kirchweg 1.
Geboren: 2. Januar 1885 in Berlin; Vater Geh. Medizinal-Rat Professor Dr. Friedr. M., Direktor der Medizinischen Klinik Rostock, Mutter Martha, geb. Leonhard; die Familie stammt aus Narni (Umbrien); Stammvater Galeottus Martius, gestorben 1489, Professor der Philosophie und Philologie an der Universität Padua und Bologna. — Bildungsgang: Hum. Gymnasium Rostock; Studium der Medizin in Freiburg, Leipzig, Rostock; 1909 Staatsexamen in Rostock. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Einj.- Freiw. im Inf.-Regt. 107 Leipzig und Füs.- Regt. 90 Rostock; 2. August 1914 als Oberarzt d. Res. ausgerückt; März 1918 zum Stabsarzt d. Res. befördert; bis Oktober 1918 ohne Unterbrechung im Felde, als Halbregimentsarzt beim Kiir.-Regt. 8, Adjutant beim Divisionsarzt 117. 1. D„ Chirurg bei verschiedenen mobilen Sanitätsformationen des VIII. A.-K. usw. E. K. 1. und II.; Medel- Verdienstkreuz. — Berufsgang u. a.: Ausbildung bei L. Fränkel und Lenharty in Eppendorf, Rinne, Berlin, und v. Franque, Bonn: ab 1. Januar 1915 Assistent und später Oberarzt an der Universitätsfrauenklinik Bonn; 1919 dort habilitiert; 1922 zum a. o. Prof, ernannt; Juni 1926 zum o. ö. Prof, und Direktor der Universitätsfrauenklinik Göttingen ernannt. — Veröffentlichungen: Zahlreiche Veröffentlichungen auf dem Gebiet der Geburtshilfe, Gynäkologie und Röntgenologie; „Gynäkologische Strahlen therapie“; „Die regelwidrige Geburt“; „Die regelwidrige Größe des Kindes und die kindlichen Mißbildungen in geburtshilflicher Beziehung“ (im Handbuch von Halban-Seitz „Biologie und Pathologie des Weibes“); „Die Strahlenbehandlung der Uterusmyome und Uterussarkome“ (in Veit-Stoeckel: „Handbuch der Gynäkologie“); 1934 „Die geburtshilflichen Operationen“. — Mitglied: Verschiedene Dachgesellschaften; Reichsaussdiuß f. Krebsbekämpfung.