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Das Deutsche Führerlexikon 1934-1935 – Die Reichsregierung 461 – 500

Das Deutsche Führerlexikon – Die Reichsregierung


1934-1935


Seite 461 – 500





Slawik, Johannes, Bauer, Landrat, Landesbauernführer, Landratsamt Oppeln.


Geboren: 23. Januar 1892 zu Kranowitz (im Kreise Ratibor, O.-S.) als Sohn des Bauern Franz S. — Bildungsgang: Volksschule, Landwirtschaftsschule; praktische Ausbildung zum landwirtschaftlichen Beamten. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Als Freiwilliger bei Kriegsausbruch beim Feld-Artl.- Regt. 42, Schweidnitz, Frontsoldat bei der 2. Batterie desselben vom 7. Juli 1915 ununterbrochen bis 10. Juni 1918 mit kleineren Verwundungen; am 10. Juni 1918 bei Noyon schwer verwundet (Schläfenschuß); Beförderung zum Unteroffizier am 7. Mai 1917; Entlassung am 8. Dezember beantragt. E. K. 11. Berufsgang u. a.: Assistententätigkeit auf mehreren Großbetrieben in Oberschlesien, dann selbständige Leitung u. schließl. Oberleitung in landwirtschaftl. Großbetrieben Ober- u. Niederschlesiens; durch Erwerb des Restgutes Biaschewitz, Kr. Neustadt, O.-S., seit 15. Oktober 1932 selbständiger Bauer: seit 1929 Arbeit in der NSDAP; landw. Gaufachberater; am 7. April 1933 zum Staatskommissar für die Landwirtschaftskammer Oberschlesien bestimmt; am 4. Juli 1933 zum Landesbauernführer Oberschlesien ernannt; 7. Juli 1933 Sonderbeauftragter des preuß. Ministers für Landwirtschaft, Domänen und Forsten für die Provinz Oberschlesien; 1. Juli 1933 Bestellung als stellv. Landrat des Landkreises Oppeln; am 24. April 1932 zum preuß. Landtagsabgeordneten gewählt und als solcher am 5. März 1933 zur 5. Wahlperiode wiedergewählt; am 12. November 1933 Wahl zum Reichstagsabgeordneten. —


Smend, Hans, Dr. jur., ■ Botschaftsrat der Deutschen Botschäft beim Quirinal, Rom, Via Jacopo Peri 1.


Geboren: 13. Januar 1880; entstammt einer alten, schon um 1400 nachweisbaren Gelehrtenfamilie. — Bildungsgang: Humanistisches Gymnasium; Studium der Rechte und Volkswirtschaft in München, Grenoble, Berlin und Göttingen. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1905/06 4. Garde-Regt. z. F. Berlin; Reserve-Offizier dieses Regiments; 1914 bei Iwangorod verwundet; jetzt Hauptmann d. Res. a. D. E. K. I. und II. — Berufsgang u. a.: 1905 Referendar; 1910 Gerichtsassessor; Einberufung ins Auswärtige Amt; ab 1917 Gesandtschaft in Bern als Legationssekretär; 1923 Legationsrat; 1926 Vortragender Legationsrat im Auswärtigen Amt; 1927 Botschaftsrat in Rom. — Spezialarbeitsgebiet: Völkerrechtliche Arbeiten in Archiven und Handbüchern. — Besondere Interessen: Kriegswissenschaft.








Söchtig, Rudolf, Landwirt, Gut Wendhamen (Braunschweig).


Geboren: 20. September 1895. — Bildungsgang: Reifezeugnis; landwirtschaftl. Lehrling. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 2. Hann. Ulanen-Regt. 14; 1917 engl. Gefangenschaft. E. K. II. — Berufsgang u. a.: Verwalter; bis 1929 Inspektor; seit 1929 in der Bewegung tätig; im Reichsnährstand als HauptaDteilungsleiter I der Landesbauernschaft Braunschweig














Soeliring, Otto, Deutscher Generalkonsul für Chile, Valparaiso


Geboren: 18. Januar 1877 in Berlin; märkische Landwirtsfamilie. — Bildungsgang: 1895 Reifeprüfung Berlin; Studium an der Universität Berlin; 1900 Dr. phil. Berlin; 1901 philologische Staatsprüfung Berlin. — Militärzeit: 1901/02 Einj.-Freiw. beim Telegraphen- Batl. Nr. 2 in Frankfurt a. d. Oder; 1914/15 Kriegsdienst; infolge Unfalls nur garnisondienstfähig; als Hauptmann d. Res. ausgeschieden. — Berufsgang u. a.: 1901/07 im höheren Schuldienst in Berlin und Berlin- Schöneberg; 1907/14 Direktor der deutschen Schulanstalten in Konstantinopel; 1915 Referent für das deutsche Schulwesen im Auslande im Ausw. Amt; Legationsrat; seit 1922 Vortr. Legationsrat; Stellv. Abteilungsleiter der Abt. VI (Kultur-Abt.) des Ausw. Amts; seit 1927 Deutscher Generalkonsul für Chile mit dem Amtssitz in Valparaiso. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Philologische und philosophische Spezialarbeiten; Aufsätze und Vorträge aus den Gebieten des deutschen Schulwesens im Auslande, der internationalen wissenschaftlichen Beziehungen der Minderheitenpolitik und der allgemeinen Kulturpolitik. — Mitglied: Archäologisches Institut des Deutschen Reiches; Hauptausschuß des V. d. A.; Verwaltungsrat des deutschen Auslandsinstituts; Ehrenmitglied verschiedener deutscher Vereine u. a.


Sogemeier, Martin, Dr., Geschäftsführer d. Zrveckoerbandes Norchvest deut scher Wirtschaftsvertretungen E. V. Berlin W 10, Corneliusstraße 5.


Geboren: 5. April 1893 als Sohn des Pfarrers Hermann S. in Bergkirchen (Lippe-Detmold). — Bildungsgang: Gymnasium; juristisches und volkswirtschaftliches Studium; kaufmännische Ausbildung in einer Bremer Überseefirma. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Dienstjahr 1912; Kriegsteilnehmer. E. K. II.; Lippisches Kriegsverdienstkreuz; Verwundetenabzeichen. — Berufsgang u. a.: Referent für wirtschaftliche Demobilmachung beim 7. stellvertr. Generalkommando in Münster; stellvertr. Syndikus der Industrie- und Handelskammern Bochum und Essen; seit Anfang 1922 in der jetzigen Stellung; Mitglied in Ausschüssen des Reichsstandes der Deutschen Industrie und des Deutschen Industrie- und Handelstages sowie des Reichsnährstandes (RKTL und DLG); Werberat der Deutschen Wirtschaft; Arbeitsstellen für Grenz- und Auslandsdeutschtum. — Veröffentlichungen: Verschiedene finanz- und wirtschaftspolitische Veröffentlichungen. — Mitglied: BNSDJ.





Sombart, Werner, Geh. Regierungsrat und o. Universitätsprofessor, Berlin-Gruneroald, Huniboldtstr. 35a.


Geboren: 19. Januar 1863 in Ermsleben a. Harz; entstammt väterlicherseits französischen Hugenotten (Einwanderung 1575 aus der Umgegend von Lille), mütterlicherseits einer sächsischen Beamtenfamilie. — Bildungsgang: Volksschule Ermsleben und Hauslehrer; Berliner Wilhelms-Gymnasium: Reisen ins Ausland; Universitäten Pisa und Berlin. — Berufsgang u. a.: 1885 Referendar; 1888 Syndikus der Bremer Handelskammer; 1888 Dr. phil.; 1890 a. o. Professor an der Universität Breslau; 1906 Professor an der Handelshochschule Berlin; 1917 o. Professor an der Universität Berlin; 1931 emeritiert; Dr. jur. h. c. (Bonn); Dr. rer. pol. h. c. (Königsberg); Dr. oec. h. c. (Berlin); Mitglied der Preuß. Akademie der Wissenschaften; Mitglied der Bayer. Akademie der Wissenschaften; Ehrenmitglied der Rumän. Akademie der Wissenschaften und der Bostoner Academy of Arts and Sciences; Mitglied der Akademie für Deutsches Recht. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: „Römische Campagna“, 1888; „Handelspolitik Italiens seit Einigung des Königreiches“, 1892; „Friedrich Engels“, 1895; „Sozialismus und sozialistische Bewegung“, 1896; „Dennoch! Aus Theorie und Geschichte der gewerkschaftlichen Arbeiterbewegung“, 1900; „Technik und Wirtschaft“, 1901; „Der moderne Kapitalismus“, 1902; „Wirtschaft und Mode“, 1902; „Die deutsche Volkswirtschaft im 19. Jahrhundert“, 1903; „Gewerbewesen“, 1904; „Die gewerbliche Arbeiterfrage“, 1904; „Das Proletariat“, 1906; „Warum gibt es in den Vereinigten Staaten keinen Sozialismus?“, 1906; „Kunstgewerbe und Kultur“, 1906; „Das Lebens werk von Karl Marx“, 1909; „Die Juden und das Wirtschaftsleben“, 1911; „Die Zukunft der Juden“, 1912; „Studien zur Entwicklungsgeschichte des modernen Kapitalismus“. 1912; „Der Bourgois“, 1913; „Händler und Helden“, 1915; „Die Ordnung des Wirtschaftslebens“, 1925; „Beamtenschaft und Wirtschaft“, 1927; „Die drei Nationalökonomien“, 1930; „Nationalökonomie und Soziologie“, 1931; „Deutscher Sozialismus“, 1934 in Vorbereitung; herausgegeben „Grundlagen und Kritik des Sozialismus“, 1919; „Soziologie“, 1923; „Volk und Raum“, 1928. — Mitglied: Präsident des Vereins für Sozialpolitik; Ehrenmitglied der bulgarischen und rumänischen nationalökonomischen Gesellschaften, Honorary member of the American Economic Association usw.


Sommer, Otto, Dr. jur., Führer der Flieger- Landesgruppe IX, Stuttgart- Zuffenhausen, Olgastraffe 60


Geboren: 22. Oktober 189t in Heidelberg. — Bildungsgang: Abitur; Studium der Rechtswissenschaft und Volkswirtschaft; Dr. jur. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1910/11 Gren.-Regt. 110; bis März 1916 im Kriege l’üs.-Regt. 40; bis Januar 1917 General-Kominando XIV A.-K.; Ausbildung als Beobachter Flieger-Abt. A 231; Ende März 1918 Flieger- und Funker-Lehranstalt Neuruppin; zweimal schwer verwundet; Leutnant der Res. E. K. I. und II.; Hohenzollern-E.-K. III.; Hieger-Beobachter-Abzeichen. — Berufsgang u. a.: 1930 Eintritt in die NSDAP; Mai 1932 Mitglied des Württ. Landtags; März 1933 Mitglied des Reichstags; 14. März 1933 bis 20. Mai 1933 Staatskommissar für Heilbronn; 1. Oktober 1930 Eintritt in die SA; 1. April 1931 Sturmführer; 1. Mai 1931 beauftragt mit der Führung der Standarte 119; 18. Dezember 1931 Standartenführer; 25. Mai 1933 beauftragt mit der Führung der Gruppenstaffel Südwest; 1. August 1933 zum Oberführer ernannt; Reichsführerschule 7. und 12. Lehrgang; Führer der Flieger-Landesgruppe IX Württemberg.





Sommer, Robert, Dr. jur., Regierungspräsident, Merseburg a. S., Regierungspräsidium.


Geboren: 26. April 1883 in Volkmaritz (Mansfelder Seekreis); altansässige Bauernfamilie im Mansfelder Lande. — Bildungsgang: Gymnasium in Dessau; Studium Jura und Volkswirtschaft auf den Universitäten Freiburg *• Br., Berlin und Halle; längerer Auslandsaufenthalt in London. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Einj.-Freiw. und Reserveoffizier im Torg. Feld-Art.-Regt. 74; 1914/18 r rontoffizier an derWestfront beim Res.-Feld- Art.-Regt. 7. E.K. I. u. II.; Anh. Friedrichskreuz; Kriegsverdienstkreuz. — Berufsgang “• a.: 1904 Referendar; 1909 Assessor; 1917 Regierungsrat; 1920 Ministerialrat; 1932 Regierungspräsident in Merseburg a. S.; Tätigkeitsbereich: Justizverwaltung, Staats-Eisenbahnverwaltung, Preuß.Ministerium d.öffentl. Arbeiten, Reichsverkehrsministerium, Preuß. Ministerium für Handel u. Gewerbe, Preuß. allgem. Staatsverwaltung; Mitglied internat. Schiffahrtskommissionen; Verwaltungsrat der Reichspost; dienstliche und Studienreisen nach England, Frankreich, Spanien, Rußland, Österreich, Ver. Staaten v. Amerika. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Allgemeine Wirtschafts- und Zollpolitik; internationale Handelsverträge; Verwaltungs- und Wirtschaftsverhältnisse des Auslands; Verwaltungsrecht; Verkehrspolitik; Schiffahrt; Einzelveröffentlichungen aus diesen Gebieten. — Besondere Interessen: Fremde Sprachen; Sportbewegung; Inhaber des goldenen Sportabzeichens. — Mitglied: Fadisdiaft d. allgem. Verwaltung; Bund nat.-soz. deutsdi. Juristen.


Sommer, Rudolf, Deutscher Generalkonsul, Leningrad, Deutsches Generalkonsulat.


Geboren: 1. Dezember 1877 in Naumburg а. d. S. — Berufsgang u. a.: 1922 Konsulatsprüfung; 1. Februar 1923 Legationssekretär in Teheran; 1. Januar 1924 Vizekonsul beim Generalkonsulat Charkow; 11. April 1925 Konsul in Wladiwostock; 29. Februar 1928 Konsul in Kiew; Sommer 1929 Konsul I. Kl.; б. April 1933 Generalkonsul in Leningrad.


Sommerfeldt, H. Martin, Oberregierungsrat, Berlin W 8, Wilhelmstraße 63.


Geboren: 5. Februar 1899 in Glücksburg als Sohn des Hofpredigers S. in Glücksburg; schleswig-holsteinische Familie. — Bildungsgang: Gymnasium Flensburg und Lübeck bis Oberprima; dann freiwilliger Eintritt in die Armee 1916. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1916/20 Kgl. Preuß. Leutnant im Füs.-Regt. „Königin“ Nr. 86; bis 1918 im Westen; 1917 verwundet in der Flandernschlacht; 1919 im Baltikum; 1920 während des Kapp-Putsches beim Stabe des IX. A.-K. E.K. I. und II.; Baltenkreuz usw. — Berufsgang u. a.: Nach vergeblicher Teilnahme an den verschiedenen Putschen Journalist, zunächst Parlamentsberichterstatter beim „Reichsboten“; dann Chefredakteur der „Tägl. Rundsdiau“; öffentlicher Kampf gegen Hugenberg; Sturmbannführer z. b. V., Stab Berlin-Brandenburg; 1933 Leiter der Pressestelle des Preuß. Staatsministeriums; 1934 zu besonderen Aufgaben beurlaubt. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Journalistik; 1932 Herausgabe der Biographie „Hermann Göring“, bis Anfang 1934 Auflage 350 000; Anfang 1934 erste amtl. Verlautbarung über den Kommunismus „Kommune“ herausgegeben; in Bearbeitung Werk über das neue Preußen. — Besondere Interessen: Literatur, Geschichte.


Sosna, Georg, Kaufmann, Präsident der Industrie- und Handelskammer, Sagan, Keplerstraße 56


Geboren: 17. April 1887 zu Rybnik (Oberschlesien) als Sonn des Kaufmanns Julius S. und seiner Ehefrau Josefa, geb. Mateyka. — Bildungsgang: Elementarschule; dann humanistisches Gymnasium in Ratibor; Ausbildung in der Drogen- und pharmazeutischen Branche; Fachschule; 1913 Übernahme des Drogen-en gros- und -detail- Geschiifts in Sagan. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1907 beim Jäger-Batl. 6 in Oels i. Schles.; Feldzug mit Res.-Inf.-Regt. 19 im Westen als Feldwebel. E. K. II.; Schlesischer Adler. — Berufsgang u. a.: Seit 1930 I. Vorsitzender des Kaufm. Vereins Sagan; im gleichen Jahr Mitglied der NSDAP; April 1933 Präsident der Industrie- und Handelskammer für das nördliche Niederschlesien, Sitz in Sagan; Mai 1933 Stadtrat und Kreisamtsleiter der NS-Hago und GHG; gehört seit Juni 1933 dem Deutschen Industrie- und Handelstag als Mitglied an und zwar dem Einzelhanaelsausschuß und dem Ausschuß für Arbeitsbeschaffung; besonders bemüht um Arbeitsbeschaffung im Grenzund Notstandsgebiet der Kammer Nordniederschlesien (Sagan-Sprottau-F reystadt- Neustadt a. O.-Grünberg und Glogau). — Mitglied: Deutscher Drogisten-Verband.





Spangemacher, Heinz, Staatsminister a. D., Landesobmann Niedersachsen der NSKOV, Hannover- Kleefeld, Kaulbachstr. 27


Geboren: 20. Januar 1885 in Walstedde i. Westf.; stammt väterlicherseits aus einer Lehrerfamilie aus dem westfälischen Münsterland, mütterlicherseits aus dem Sauerland. — Bildungsgang: Reifeprüfung 1906 in Borbeck (Rheinl.); studiert 4 Jahre klassische Philologie, Deutsch und Geschichte an der Universität München. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1909/10 Einj.-Freiw. beim Inf.-Regt. 13 Münster i. W.; Kriegsteilnehmer im Westen; Oberleutnant d. Res. im Inf.-Regt. 91; schwer verwundet. Kriegsauszeichnungen. — Berufsgang u. a.: 1912/28 Leiter einer höheren Privatscnule in Oldenburg; später Schriftleiter einer nationalsozialistischen Zeitung; Gründer des „Nordwestdeutschen Freiheitskämpfers“, der heutigen „Oldenburgischen Staatszeitung“; Oldenburgischer Stadtverordneter; Reichstagsabgeordneter bis 1932; Oldenburgischer Staatsminister für Kultus und Justiz 1932/33; von Juni 1933 an Landesobmann der NSKOV für Niedersachsen und Mitglied der Reichsleitung der NSKOV, im Vorstand der NS-Kriegsopfersiedlung und Vermögensverwaltung, Sitz Berlin. — Veröffentlichungen: Abhandlungen über Nationalsozialismus in deutschen Zeitungen und Zeitschriften. — Besondere Interessen: Frühgeschichtliche Forschungen.— Mitglied: Ausschuß für Bearbeitung des Kriegsopferrechts im Reichsarbeitsministerium.


Spangenberg, Alfred, Gaubetriebszellenobmann, Gau Groß-Berlin, Bankbeamter, Berlin- Buckoro-Ost, Baumläuferroeg 46.


Geboren: 21. Juli 1897 zu Breslau; Vorfahren Bauern in Niederschlesien; Vater 1914 als Hauptmann d. Res. gefallen. — Bildungsgang: Gymnasium zu Züllichau. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: August 1914 Kriegsfreiwilliger beim Brandenburg. Jägerbataillon Nr. 3; März 1916 Leutnant d. Res.; zuletzt Kompagnieführer i. Inf.-Regt. Nr. 471; dreimal verwundet; April 1918 in englische Gefangenschaft geraten. E. K. II. — Berufsgang u. a.: 1920/22 nach Rückkehr aus der Gefangenschaft Banklehrling; vom 1. Sep; tember 1922 bis 31. März 1935 Angestellter bei der Commerz- und Privat-Bank Akt.-Ges., Berlin (Korrespondenz); ab 1924 bis zum Ausscheiden Betriebsratsmitglied der Bank; gewerkschaftlich tätig; 1927/1930 Arbeitsrichter; 1931/33 Landesarbeitsrichter, seit August 1933 Reichsarbeitsrichter; Pg. seit 1928; zuerst Kassenwart, später 2. Sektionsführer Britz; seit 1930 Gauredner; seit Gründung Mitglied der NSBO und des Ausschusses für Sozialpolitik bei der Obersten Leitung der PO NSBO; seit 1. April 1935 stellv. Gaubetriebszellenobmann; seit Juni 1933 Bezirksleiter der DAF; seit 12. März 1933 Stadtverordneter; seit 12. November 1955 Mitglied des Reichstages. — Spezialarbeitsgebiet: Sozialpolitik und Arbeitsrecht.


Spanuth, Robert, Dr. med., Gauobmann des NSD-Arztebundes, Stettin, Karkutschstraße 1.


Geboren: 10. Oktober 1892 in Kiel. — Bildungsgang: Bis 1911 Gymnasium Hadersleben (Nord-Schleswig); studiert an den Universitäten Freiburg, Leipzig, Greifswald. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Frontkämpfer; Feldhilfsarzt; 1915 einige Monate Krankentransportabteilung; bis etwa Juni 1918 Feldlazarett 172; Juli/August 1918 San.- Komp. 202; von August bis Dezember 1918 Res.-Inf.-Regt. 204. E. K.. II. — Berufsgang u. a.: 1920 Staatsexamen in Greifswald; praktischer Arzt in Torgelow i.Vorpommern: 1929 Eintritt in die NSDAP; Ortsgruppenleiter und Gauobmann des NSD-Ärztebundes für Pommern; 1950 erster pommerscher SA-Standortarzt und erster Brigadearzt; jetzt Geschäftsführer der Verwaltungsstelle Pommern der Kassenärztlichen Vereinigung Deutschlands; Gauobmann des NSD-Ärztebundes; Amtsleiter des Gaues Pommern; Vorsitzender der Ärztekammer und des ärztlichen Ehrengerichts Pommern.








Speer, Albert, Dipl.-lng., Amtsleiter bei der NS- Gemeinschaft „Kraft durch Freude“, Unterabteilungsleiter bei der Reichspropagandaleitung, Berlin JF 8, Behrenstraße 65.


Geboren: 19. März 1905 in Mannheim. — Bildungsgang: Oberrealschule; Techn. Hochschulen in Karlsruhe, München, Berlin. — Berufsgang u. a.: Drei Jahre Assistent an der lechnischen Hochschule Berlin; 1952 Umbau und Einrichtung des Adolf-Hitler-Hauses in Berlin als Gau-Geschäftsstelle des Gaues Berlin der NSDAP; 1955 Umbau und Einrichtung des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propoganda; künstlerische Ausgestaltung der Bauten zum Tag der nationalen Arbeit am 1. Mai 1955 auf dem Tempelhofer Feld gemeinsam mit der Zentralen Hochbauverwaltung der Stadt Berlin; künstlerische Ausgestaltung der Bauten zum Nürnberger Parteitag gemeinsam mit dem Hochbauamt der Stadt Nürnberg; künstlerische Ausgestaltung des Festplatzes am Bückeberg zum Erntedanktag a. 1. Oktober 1955; künstlerische Oberleitung über Funkausstellung 1955; 1954 Umbauten in der neuen Reichskanzlei und künstlerische Oberleitung der Bauten zum Tag der nationalen Arbeit am 1. Mai auf dem Tempelhofer Feld gemeinsam mit der Zentralen Hochbauverwaltung der Stadt Berlin; als Leiter des Amtes für „Schönheit der Arbeit“ innerhalb der NSGemeinschaft „Kraft durch Freude“ der Deutschen Arbeitsfront Umgestaltung sämtlicher gewerblichen Betriebe in Deutschland nach gesundheitlichen und schönheitlichen Grundsätzen, Prüfung aller Entwürfe für die „Häuser der Arbeit“ im Reich; als Unterabteilungsleiter der Reichspropagandaleitung technische und künstlerische Ausgestaltung von Großkundgebungen. — Mitglied: Reichskulturkammer; BDA.


Sperling, Adolf, komm. Oberbürgermeister, Quedlinburg a. Harz.


Geboren: 22. September 1882 in Labes i.Pomm. — Bildungsgang: Human. Gymnasium in Marienwerder und Culm a. W. bis 1903; Rechtsstudium in Jena und Königsberg; 1907 Referendarprüfung in Jena. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1907/08 Einj.-Freiw. im 7. Thür. Inf.-Regt. Nr. 96 in Rudolstadt; Hauptmann d. Res. des Grenadier-Regts. „Graf Kleist von Nollendorf“, 1. Westpr. Nr. 6 in Posen; 1. August 1914 bis 51. Januar 1917 Kriegsteilnehmer; 1914 Kopfschuß. E. K. II.; Kriegsverdienstkreuz; Rote – Kreuz- Medaille III. KL; Verwundetenabzeichen (schwarz). — Berufsgang u. a.: 1908/10 als Gerichtsreferendar zur informatorischen Beschäftigung beim Magistrat der Stadt Culm; 1910/17 Bürgermeister in Schwersenz (Posen); 1917/53 Erster Bürgermeister in Dt.-Krone, Grenzmark; sodann einige Tage komm. Landrat des Netzekreises; seit 29. Juni 1933 komm. Oberbürgermeister in Quedlinburg; am 26. April 1933 einstimmig zum Bundesvorsitzenden des Reichsstädtebundes gewählt; Vorstandsmitglied des Landgemeindetages Sachsen-Anhalt. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Chronik der Stadt Dt.-Krone; „Aus vergilbten Papieren der Stadt Dt.-Krone“.





Sperling, Friedrich, Kaufmann, Präsident der Industrie- und Handelskammer Kiel, Kiel, Bismarckallee 6.


Geboren: 4. Oktober 1878 in Neuenhof bei Eisenach. — Bildungsgang: Bürgerschule. — Militärzeit: 1916/18. — Berufsgang u. a.: 1893 bis 1897 Lehrzeit (Porzellan und Glas); seit 1903 in eigenem Haus in Kiel selbständig














Sperr, Franz, Bayerischer Gesandter und bevollmächtigter Minister, Berlin W 9, Vofistraße 5.


Geboren: 12. Februar 1878 in Karlstadt a. M. (Unterfranken). — Bildungsgang: Gymnasium in Ulm; Kriegsschule und Kriegsakademie in München. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Aktiver Offizier; 1899 Leutnant; 1913 Hauptmann im Kgl. Bayer. Generalstab; Kommandierung zum K. B. Gr. Gen.- Stab; 1917 Major im Generalstab; Teilnehmer der Schlacht von Tannenberg (im Gen.-Stab des AOK. 8 von Hindenburg); Militärbevollmächtigter in Berlin; Bevollm. zum Bundesrat; 1919 Oberstleutnant a. D. E. K. I. und II., Ritterkreuz mit Schwertern des Hausordens von Llohenzollern, Bayer. Mil.-Verd.- Ordens III. Kl. mit Schw. u. a. m. — Berufsgang: 1919 bayer. Ministerialrat, Bevollm. zum Reichsrat; 1927 Ministerial-Direktor; 1933 Gesandter und bevollm. Minister, Leiter der Vertretung Bayerns beim Reich.








Spickschen, Eridi, Bauer, Hauptabteilungsleiter 1 der Landesbauernschaft Ostpreußen, Landeserbhof riditer, Woydiethen II über Fisdihausen i. Ostpreußen.


Geboren: 23. Juli 1897 in Vluyn a. Niederrhein als Sohn des Saatenkaufmanns Sp.; entstammt einer alten, niederrheinischen Bauernfamilie, die auf dem Tompshof ansässig war. — Bildungsgang: Dorfschule, dann bis August 1914 hum. Gymnasium Adolphinum zu Mörs; Frühjahr 1915 Kriegsabitur; 1922/23 landwirtschaftliches Studium auf dem Landwirtschaftlichen Seminar in Wolfsanger b. Kassel. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1914 Kriegsfreiwilliger beim Württemb. Feld-Artl.-Regt. Nr. 13 König Karl v. Württemberg; geht Oktober 1914 ins Feld, zunächst in die Vogesen; November 1915 Leutnant d. Res., Batterie- und Beobachtungsoffizier in den Kämpfen in den Argonnen und bei Verdun; Sommer 1917 Ordonnanzoffizier beim Artl.-Kdr. 148 (Teilnahme an den Kämpfen wie oben) bis zur Demobilisation. E. K. I. und II.; Goldene Württemb. Militärverdienstmedaille. — Berufsgang u. a.: Nach dem Kriege Landwirtschaftslehrling und Verwalter in Pommern, Nordschleswig und Dänemark sowie Seminarstudium; 1923 Bewirtschaftung des Gutes Bonkow i. Pommern; 1925 Übernahme einer Pachtung in Ostpreußen; seit Februar 1927 Bauer auf dem Erbhof Woydiethen in Samland; ab Winter 1928 Ortsgruppenführer des Stahlhelms (BdF); ist seit Sommer 1929 Anhänger Adolf Hitlers und tritt in seinem Kreise öffentlich für ihn ein; anläßlich der Reichspräsidentenwahl im März 1932 Austritt aus dem Stahlhelm und Eintritt in die NSDAP; stellvertretender Ortsgruppenleiter; Februar 1933 Landkreisführer Fischhausen; Frühjahr 1933 Mitglied des Kreistages, ab Sommer des Kreisausschusses; Spätsommer 1933 Kreisbauernführer; November 1933 Hauptabteilungsleiter I der Landesbauernschaft Ostpreußen; Februar 1934 Ernennung zum Landeserbhofrichter; Obertruppführer der SA. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Pflege der bäuerlichen Kultur, des bäuerlichen Brauchtums, Bauernhochschulwesen, Siedlungswesen, ländliche Sozialpolitik. — Besondere Interessen: Ländliche Volkskunst.


Spiegel, Hans, Professor, Direktor der Akademie der bildenden Künste, Stuttgart, Stuttgart, Urbanstraße 37.


Geboren: 2. Februar 1895 in Münnerstadt (Unterfranken); Vater Wilhelm Sp., Maler; Großväter Lehrer. — Bildungsgang: Oberrealschule Würzburg; Akademie d. bild. Künste München; Akademie d. bild. Künste Stuttgart; Studienreisen in Frankreich, Dänemark. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Kriegsfreiwilliger; Schwerkriegsbeschädigter (Verlust des rechten Oberschenkels); dreimal schwer verwundet. E. K. II. und Württbg- Verdienstmedaille. — Berufsgang u. a.: Oktober 1925 an die Akademie d bild. Künste Stuttgart berufen; Goldene Medaille d. Stadt Düsseldorf; seit 1931 Direktor der Akademie der bild. Künste Stuttgart; Staatspreis von Württemberg; Bezirksvorsitzender d. Bundes deutscher Maler u. Graphiker in der Reichskammer der bildenden Künste, Landesstelle Württemberg. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Zeichnen und Wandmalerei.


Spitta, Hans Karl Ernst, Dr. jur., Leiter der Handelspolitischen Abteilung des Reichsstandes der Deutschen Industrie, Berlin- Charlottenburg 9, Kastanienallee 33.


Geboren: 12. März 1895 in Remscheid als Sohn des Oberingenieurs E. S. und dessen Ehefrau Johanna, geb. Neukirchen; die Familie Spitta ist eine Ilugenottenfamilie, die nach Aufhebung des Ediktes von Nantes nach Deutschland einwanderte. — Bildungsgang: Realgymnasium zu Remscheid; Universitäten Genf, Berlin, München, Bonn; 1919 Referendarexamen Oberlandesgericht Köln; 1920 Doktorexamen Universität Rostock. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Bei Kriegsausbruch Eintritt als Freiwilliger beim Kaiser-Franz-Garde-Grenadier-Regt. Nr. 2; im Oktober 1914 mit Res.-Inf.-Regt. Nr. 202 zur Front; im Februar 1916 nach dreimaliger Verwundung als kriegsfreiwilliger Unteroffizier als d. u. entlassen. E. K. II.; Verwundetenabzeichen. — Berufsgang u. a.: Juristische Ausbildung als Referendar beim Landgericht Elberfeld unterbrochen durch Berufung zum Reichsbeauftragten für die Überwachung der Ein- und Ausfuhr, Zweigstelle Köln; von dort zur Zentrale nach Berlin versetzt; von 1920/23 als wissenschaftlicher Referent beim Reichskommissar für Ein- und Ausfuhrbewilligung; seit 1923 in der Geschäftsführung des Reichsverbandes der Deutschen Industrie — jetzt Reichsstandes der Deutschen Industrie; Unterabteilungsleiter der NSDAP.


Sprenger, Jakob, Reichsstatthalter in Hessen, Gauleiter Hessen- Nassau, Frankfurt a. M. 1, Kettenhofmeg 139, Darmstadt, Neckarstraffe.


Geboren: 24. Juli 1884 in Oberhausen, Bezirksamt Bergzabern (Rheinpfalz), als Sohn des Bauern Heinrich Sp. — Bildungsgang: 1890/95 Volksschule im Geburtsort; 1895/1901 Progymnasium in Bergzabern. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1901/02 Einj.-Freiw. 18. Bayer. Inf.-Regt.; im Krieg 1914/19 Leutnant der L.-Infanterie. E. K. II.; Bayer, goldene Tapferkeitsmedaille; Bayer. Militär-Verdienstorden m. Sdiw.; Verwundetenabzeichen in Schwarz. — Berufsgang u. a.: Seit Ende 1902 Postbeamter, zuletzt Oberpostinspektor in Frankfurt a. M.; Mitglied der NSDAP seit 1922; 1923/24 Leiter der Verbotsgruppe Deutsche Partei, O.-G. Frankfurt a.M. und Bezirk Hessen-Nassau-Süd; 1925 Stadtverordneter; ab 1927 Gauleiter Hessen-Nassau-Süd (jetzt Hessen-Nassau); 1929 Stadtrat in Frankfurt a. M. und Führer der Fraktionen im Kommunal- und Provinzial-Landtag sowie stellvertr. Mitglied im Preuß. Staatsrat (einziges Mitglied der NSDAP); Sachbearbeiter für Beamten fragen der Reidisleitung der Partei; seit 1930 auch der Reichstagsfraktion; Gründer und Leiter der NS-Beamtenabteilung; 1. September 1932 Reichskommissar der Partei „Südwestdeutschland“; seit 5. Mai 1933 Reichsstatthalter in Hessen. — Veröffentlichungen: Gründer und zunächst Herausgeber der „NSBZ“ (Nat.-Soz. Beamtenzeitung); Gründer der Tageszeitungen „Frankfurter Volksblatt“, „Nassauer Volksblatt“; Verfasser und Herausgeber der Schriften „Der deutsche Beamte, Spielball der Parteien oder Vertrauensmann des Volkes?“ und „Quo vadis, deutsches Berufsbeamtentum?“. — Mitglied: Seit Mai 1933 Ehrenpräsident der deutschen Beamtenschaft.


Springorum, Fritz, Dr.-Ing., Dr.-Ing. E. h., Dipl.-Ing. und Vorsitzender des Vorstandes der Hoesch- Köln-Neuessen Akt.-Ges. für Bergbau und Hüttenbetrieb, Dortmund, Dortmund, Max-Eyth-Str. 4.


Geboren: 6. Juni 1886; aus einer westfälischen Familie, nachweisbar bis 1441, ansässig an der Ruhr; die Vorfahren waren Besitzer von Eisenhämmern. — Bildungsgang: 1904 Abitur am Städt. Gymnasium in Dortmund; 6 Monate Arbeiter zur praktischen Ausbildung in einem Hüttenwerk; 1904/08 Studium des Hüttenfachs an der Techn. Hochschule in Aachen; daselbst Diplomexamen; zwischenzeitlich studienhalber in England und Belgien; studiert 1908/09 Volkswirtschaft und Finanzwissenschaft an der Universität Berlin; 1909 Betriebsassistent bei Deutsch-Lux in Differdingen; 1910 Promotion zum Dr.-Ing. — Berufsgang u. a.: 1910/11 Ingenieur in den Vereinigten Staaten von Nordamerika; 1911 bis 1915 Oberingenieur und Chef des Stahlwerks der Gelsenkirchener Bergwerks A.-G., Abteilung Rote Erde in Esch a. d. Alzette (Luxemburg); ab 1915 bei der Eisen- und Stahlwerk Hoesch A.-G., Dortmund, zunächst als Betriebsleiter, 1917 als Hüttendirektor, 1925 als Generaldirektor und nach Verschmelzung des Köln-Neuessener Bergwerksvereins, Altenessen, mit Hoesch seit 1932 Generaldirektor und Vorsitzender des Vorstandes der Hoesch-Köln-Neuessen A.-G. für Bergbau und Hüttenbetrieb, Dortmund; seit November 1933 Mitglied des Reichstags; Reichsstand der Deutschen Industrie, Berlin; Verein deutscher Eisen- und Stahlindustrieller, Berlin; Verein deutscher Eisenhüttenleute, Düsseldorf; Akademie für Deutsches Recht, München. — Veröffentlichungen: Fachliteratur, größtenteils in der Zeitschrift „Stahl und Eisen“.


Staebe, Gustav, Hauptschrif Heiter und Pressechef der Reichsjugendführung, Berlin-Steglitz, Forststraße 19.


Geboren: 22. August 1906 in Hindenburg (Oberschi.). — Bildungsgang: Kunstgewerbeschule. — Militärzeit: 1917/19 Kadett in der Kadettenanstalt Wahlstatt b. Liegnitz. — Berufsgang u. a.: April 1923 Eintritt in die NSDAP; 1926/27 erster Kreisleiter Braunschweig- Land; 1927 Ortsgruppenleiter Rathenow; 1927/28 Bezirksleiter Barnim (U.-M.); 1929 komm. Gauleiter des Saargebiets; 1929 bis 1930 Bezirksleiter Rhein-Lahneck; 1930/31 Gaupropagandaleiter Hessen – Nassau – Süd; Dezember 1926 Teilnahme am ersten Bauernschulungskursus der NSDAP mit Willekens und Dinklage; 1929 Gründer der ersten nat.- soz. Bauernzeitung „Freiheit und Scholle“, die dem „Nassauer Beobachter“ beigelegt wurde; 1930 erster landwirtschaftlicher Gaufachberater von Hessen-Nassau-Süd; 1931/32 agrarpolitischer Pressechef der Reichsleitung und Chef der „Nationalsozialistischen Landpost“ (gegründet von G. Staebe); ab 1926 ständiger Mitarbeiter des „Niedersächsischen Beobachters“ Hannover; 1929 Hauptschriftleiter der „Saardeutschen Volksstimme“ Saarbrücken; 1932/33 Schriftleiter am „Völkischen Beobachter“ (München) für Bewegung, Landwirtschaft, Außenpolitik, Innenpolitik; 1933 Hauptschriftleiter der „Bremer nationalsozialistischen Zeitung“; 1933 Pressechef der Deutschen Sendergruppe West; seit Juni 1926 Redner; seit 1928 Reichsrednerausweis. — Spezialarbeitsgebiet: Journalismus. — Besondere Interessen: Kunstgewerbe. — Mitglied: Reichsverband der Deutschen Presse e. V.


Staecker, Arthur, Landrat des meckl. Kreises Ludmigslust, Ludmigslust.


Geboren: 11. Juli 1875 als Sohn des Großherz. Meckl.-Schwerinschen Amtsgerichtssekretärs Arthur St. zu Malchow i. M. — Bildungsgang: 1881/87 Bürgerknabenschule Malchow; 1887/94 nacheinander Katharineum Lübeck, Christianeum Altona, Gymnasium Waren i. M.; Studium der Rechte und Volkswirtschaft in Berlin und Rostock; April 1899 Referendar-, April 1903 Assessorexamen. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 3. September 1915 als unausgebildeter Landsturmmann zum Landw.-Inf.-Regt. 18 Lötzen eingezogen; November 1915 nach Ausbildung zur Front; bis 6. Januar 1916 Stellungskämpfe an der Kl. Beresina; krankheitshalber als g.-v. zur Garnison Lötzen, Ende Januar 1916 zur Militärverwaltung Ober-Ost nach Wilna versetzt; dort bis 15. Dezember 1918, E. K. IL; Meckl. Milt.-Verdienstkr. II. — Berufsgang u. a.: April 1903/1921 Rechtsanwalt und Notar in Grabow i. M.; 1919 gleichzeitig komm. Vertreter des Bürgermeisters von Grabow als Grundbuch-, Nachlaß-, Vormundschaltsrichter; 1. April 1921 bis 1. Oktober 1933 Amtshauptmann des Amtes Grabow; später Amt Ludwigslust; seit 1. Oktober 1933 Landrat des Kreises Ludwigslust; in den Jahren 1926/29 und 1932/33 Vorsitzender des MedcL-Schwer. Ämtertages und Mitglied des Vorstandes des deutschen Landkreistages. — Mitglied: BNSDJ; Reichsbund „Volkstum und Heimat“.


Stähle, Eugen, Dr. med., Ministerialrat, Stuttgart, Salzmannmeg 10.


Geboren: 17. November 1890 in Stuttgart als Sohn des städt. Kassiers Eugen St. — Bildungsgang: Realgymnasium Stuttgart; Universitäten Tübingen und Berlin. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: August 1914 Kriegsfreiwilliger; September 1914 bis Dezember 1918 im Felde beim Grenad.-Regt. „Königin Olga“ (1. Württ.) Nr. 119; Januar 1915 Unterarzt; Februar 1915 Assistenzarzt; Juli 1917 Oberarzt und Batls.-Arzt; August 1918 Regts.-Arzt; entlassen als Stabsarzt d. Res. E. K. I. und II.; Friedrichs-Orden II. m. Schw.; Verwundetenabzeichen. — Berufsgang “• a.r 1913 medizinisches Staatsexamen; 1914 ärztliche Approbation; 1919 Teilnahme am Feldzug zur Niederwerfung der Räterepublik in München; 1919/24 Chefarzt der Versorgungskuranstalt Waldeck-Nagold; 1933 Facharzt für innere und Nervenkrankheiten in Nagold; 1931 Chefarzt des Genesungsheims Bad Röthenbach-Nagold; seit 8. August 1927 Mitglied der NSDAP (65 877); Ortsgruppenleiter Nagold; seit 30. November 1930 Gauobmann des NSD-Ärztebundes für Württemberg- Hohenzollern und Gauredner; 1933 Mitglied des Reichstags und Staatskommissar für die Volksgesundheit in Württemberg; seit 50. April 1933 Vorsitzender des württ. Ärzteverbandes und Amtsleiter der kassenärztl. ‚ ereinigung Deutschlands für Württemberg und Hohenzollern; seit 1. Oktober 1933 Ministerialrat im Württ. Innenministerium; Landesvorsitzender des Landesverbandes Württemberg im Reichsbund der Kinderreichen; Ortsgruppenobmann der Ortsgruppe Stutt- K;Vn^er NSKOV; Goldenes Ehrenzeichen der jvSDAP. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Rasse und Bevölkerungspolitik; ärztliche Standesfragen; 5 wissenschaftliche ärztliche Arbeiten.


Stahmer, Max, Oberbürgermeister, Neumünster, Klaus-Groth- Straße 12.


Geboren: 29. Juli 1900 in Hamburg. — Bildungsgang: Volksschule, Realschule und Realgymnasium in Hamburg. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Seit Mai 1918 Inf.- Regt. Nr. 76; anschließend in verschiedenen Freikorps. — Berufsgang u. a.: Mai 1918 Notabitur; 1919/24 Studium der Rechtswissenschaft in Freiburg, Heidelberg und Greifswald; 1924 Referendar; 1928 Assessor; 1929 Anwalt beim Landgericht in Altona; viele Strafverteidigungen für die NSDAP; 1933 Stadtverordneter in Altona; am 4. August 1933 zum Oberstaatsanwalt in Landsberg a. d. Warthe ernannt; am 15. August 1933 zum Oberbürgermeister in Neumünster gewählt; seit November 1933 Kreisleiter der NSDAP. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Strafrechtliche Studien.








Stamer, Bruno, Senator, Bezirksleiter der Deutschen Arbeitsfront, Altona, Allee 128.


Geboren: 12. Februar 1900 als Sohn des Eisenbahn-Zugführers a. D. St.; beide Eltern stammen aus arischen schleswig-holsteinischen Familien.— Bildungsgang: Volksschule; Kunstgewerbeschule; private Studien über Betriebswirtschaft und Verwaltungsrecht. — Militärzeit: Juni 1918 bis März 1921; Pionier beim Minenw.-Batl. 6; nach dem Kriege bei verschiedenen Waffen der Reichswehr. — Berufsgang u. a.: Erlernt 1914/18 die Lithographie; nach der Entlassung aus dem Heeresdienst als Reisender, Monteur und Fabrikarbeiter tätig; von 1921/23 Mitglied der KPD und als solches vorbereitend und aktiv an dem Hamburger Aufstand im Jahre 1923 beteiligt; seit 1924 Mitglied des Völkisch- Sozialen Blocks; seit 1925 Mitglied der NSDAP; 1928 Stadtverordneter in Altona; 1929 Mitglied des Provinzial-Landtags Schleswig- Holstein; 1930 Mitglied des Reichstags; für die NSDAP als Redner und als Ortsgruppenleiter tätig; z. Z. Gaubetriebszellenobniann und Landesobmann der NSBO; Kommissar für den Landesverband Norden im Reichsverband der deutschen Ortskrankenkassen.





Stange, Albert, Preuß. Staatsrat, Erfurt, Grolmannstraße 15


Geboren: 17. Januar 1899 in Plaue i. Thür. — Bildungsgang: Bürgerschule. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Unteroffizier- Vorschule Sigmaringen; Unteroffizier-Schule Treptow a. Rega; Inf.-Regt. 71; Inf.- Regt. 467; Freiw. Landesjägerkorps; Thür. Wald Freikorps. E. K. II. — Berufsgang u. a.: 1919 in den Stahlhelm eingetreten; 1919/22 Schutzpolizei; ab 1922 Wickingbund; 5. November 1922 Mitbegründer der Ortsgruppe Erfurt der NSDAP; bis 1929 Propagandaleiter; 1929 Untergau- und Bezirksleiter; 1929 Provinziallandtagsabgeordneter; 1933 Mitglied des Preuß. Staatsrates; Juli 1933 Staatskommissar für das Wirtschaftsgebiet Erfurt.


Sfapen horst, Ulrich, Dr. jur., Regierungspräsident in Hannover


Geboren: 1. September 1878 in Gebweiler; aus westfälischem Bauerngeschlecht. — Bildungsgang: Hum. Gymnasium; juristisches Studium auf den Universitäten Genf, München, Straßburg. — Kriegsauszeichnungen: E. K.; Kriegsverdienstkreuz. — Berufsgang u. a.: 1900 Referendar; 1904 Assessor; Landesverwaltung in Elsaß-Lothringen; Regierungs- und öberpräsidium Breslau; Preuß. Ministerium des Innern; 1912 Landrat in Frankenberg (Kassel); 1921 Ministerialrat im Preuß. Handelsministerium; 1924 Ministerialdirektor im Reichsverkehrsministerium: 1935 Regierungspräsident in Hannover.











Stark, Johannes, Dr.phil., Universitätsprofessor, Präsident der Physikalisch- T edinisdien Reichsanstalt, Berlin-Charlottenburg 2, Mardistraße 25b.


Geboren: 15. April 1874 auf dem über zweihundert Jahre seiner Familie gehörigen Hof Schickenhof bei Weiden (Oberpfalz); stammt aus bayerischer Bauernfamilie (nachweislidi seit 400 Jahren auf Höfen in der nördlichen Oberpfalz). — Bildungsgang: Gymnasium in Bayreuth und Altes Gymnasium in Regensburg; Studium von Physik, Mathematik, Chemie und Mineralogie an der Universität München; 1896 Promotion an dieser Universität. — Berufsgang u. a.: 1900/06 Privatdozent und Assistent für Physik an der Universität Göttingen; 1906 bis Frühjahr 1909 a. o. Professor an der Technischen Hochschule Hannover; 1909 bis Frühjahr 1917 o. Professor an der Technischen Hochschule Aachen; 1917/20 o. Professor an der Universität Greifswald; 1920/22 o. Professor an der Universität Würzburg; Frühjahr 1922 freiwilliger Rücktritt vom Lehramt; bis Mai 1933 Beschäftigung mit physikalischen Untersuchungen im eigenen Laboratorium; daneben Industrieller, Forst- und Landwirt als Besitzer des Gutes Eppenstatt bei Traunstein; seit Mai 1953 Präsident der Physikalisch- Technischen Reichsanstalt; neben der wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Betätigung seit 1923 Arbeiter für die nationalsozialistische Bewegung; bekämpft seit 1909 den jüdischen Einfluß in der Wissenschaft und an den deutschen Hochschulen; schon 1919 nationaler Vorkämpfer gegen den Arbeiterund Soldatenrat in Greifswald; 1909 Baumgartner- Preis der Wiener Akademie der Wissenschaften; 1913 Vahlbruch-Preis der Göttinger Gesellschaft für Wissenschaften in Göttingen; 1919 Nobelpreis für Physik. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Elektrische Strömung in Gasen; Kanalstrahlen; Spektralanalyse; keramische Kaoline; Entdeckung mehrerer neuer Erscheinungen; Doppler-Effekt bei Kanalstrahlen; Effekt des elektrischen Feldes auf Spektrallinien; Axialität der Lichtemission und Atomstruktur; Verfasser der folgenden nationalsozialistischen Schriften: Nationalsozialismus und katholische Kirche; Nationale Erziehung; Zentrumsherrschaft und Jesuitenpolitik; Hitlers Ziele und Persönlichkeit. — Mitglied: In- und ausländische Akademien der Wissenschaften.


Steding, Carl, Oberlehrer, Oberturnmart und stellvertr. Führer der Deutschen T urnerschaft, Bremen, Hartungstraße 7■


Geboren: 18. August 1881 in Bremen als Sohn des Vorstehers des Arbeitsamts in Bremen Hermann Friedrich St. und dessen Ehefrau Johanne, geb. Meyer. — Bildungsgang: Seminar in Bremen; Turnlehrerprüfung ah der Preuß. Turnlehrer-Bildungsanstalt in Berlin. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1904/05 Einjähriger im Inf.-Regt. 75 Bremen; vom 3. Alobilmachungstage bis Ende des Krieges an der Front als Leutnant und Kompagnieführer, zuerst im Landw.-Inf.-Regt. 75, ab 1915 im Landw.-Inf.-Regt. 7; zweimal verwundet. E. K. I. und II.; Bremer Hanseatenkreuz. — Berufsgang u. a.: Nach Ablegung des Turnlehrerexamens als Oberlehrer an die Oberrealschule in Bremen berufen; ehrenamtlich technische Leitung von Turnveranstaltungen, dann Organisator der Bremer Kampfspiele vor und nach dem Kriege; 1913 Oberturnwart des damaligen Bremer Gaues; 1920/34 Oberturnwart des damaligen V. Kreises Unterweser-Ems der Deutschen Turnerschaft; 1926 gewählt zum Männerturnwart der Deutschen Turnerschaft; seit Januar 1928 stellvertr. Oberturnwart der Deutschen Turnerschaft; seit Februar 1934 stellvertr. Führer der Deutschen Turnerschaft. — Spezialarbeitsgebiet: Schulturnen und Vereinsturnen; Organisator größerer Veranstaltungen, u. a. technischer Leiter des Deutschen Turnfestes in Köln 1928 und des Deutschen Turnfestes in Stuttgart 1934. — Mitglied: NS-Lehrerbund.


Stehle, Vinzenz, Kreisbauernführer für Hohenzollern, Kittelbronn über Haigerloch, Hohenzollern


Geboren als Sohn des Bauern Alois St. und seiner Ehefrau Sophie, geb. Mayer. — Bildungsgang: 8 Jahre Volksschule; 3 Jahre Fortbildungsschule; 2 Jahre Landwirtschaftsschule. — Militärzeit: 1918 Kriegsfreiw. Jäger-Regt. Nr. 3; 1919 Grenzschutz Ober- Ost und Baltikum im Freiw.-Regt. 59. — Berufsgang u. a.: Seit 1927 Mitglied der NSDAP (Nr. 70810; seit 31. Juli 1932 M.d.R.; Kreisführer für Hohenzollern; Mitglied des Reichsbauernrats; Führer der SA-Stand. 40.


Stehr, Hermann, Schriftsteller, Oberschreiberhau (Riesengebirge), Faberhaus.


Geboren: 16. Februar 1864 in Habelschwerdt, Grafschaft Glatz; arischer Abstammung. — Bildungsgang: Volksschule; Präparandie: Lehrerseminar. — Berufsgang u. a.: Nach 27jährigem Volksschuldienst im Jahre 1911 pensioniert; dann freier Schriftsteller in Dittersbach, Warmbrunn, Schreiberhau. — Veröffentlichungen: „Auf Leben und Tod“, Erzählung 1898; „Der Schindelmacher“, Novelle 1899; „Leonore Griebel“, Roman 1900; „Das letzte Kind“, Novelle 1903; „Der begrabene Gott“, Roman 1903; „Meta Konegen“, Drama 1905; „Drei Nächte“, Roman 1909; „Geschichten aus dem Mandelhause“, Roman 1913; „Abendrot“, Novellen 1915; „Der Heiligenhof“, Roman 1917; „Ein Lebensbuch“, Gedichte 1920; „Die Krähen“, Novelle 1922; „Wendelin Heinelt“, Märchen 1923; „Peter Brindeisner“, Roman 1924; „Der Geigenmacher“, Erzählung 1926; „Nathanael Maechler“, Roman 1929; „Meister Cajetan“, 1931; „Die Nachkommen“, 1933. Mitglied der Deutschen Akademie der Dichtung; Wartburgrosenritter.





Stein, Ernst, Reidisbetriebsgruppenleiter „Bergbau“ in der Deutschen Arbeitsfront, Bochum, IViemelhauser Strafte 38—42.


Geboren: 26. April 1906 in Bochum als Sohn des Schlossermeisters Ernst St. zu Bochum. — Bildungsgang: 8 Jahre Volksschule, 3 Jahre Handelsschule, verschiedene Fachschulen. — Berufsgang u. a.: 1920/31 kaufmännischer Angestellter der Industrie; 1926 Eintritt in die NSDAP; SA-Mann; 1930 Gauredner; 1931 Gaubetriebszellenleiter für Westfalen- Süd; Reichsfachredner der NSDAP; 1933 Stadtverordneter und Provinziallandtagsabgeordneter der Provinz Westfalen; Leiter der Reichsbetriebsgruppe „Bergbau“; stellvertretender Bevollmächtigter der Provinz Westfalen zum Reichsrat; Mitglied des Großen Arbeitskonvents der Deutschen Arbeitsfront; seit 1933 Mitglied des Deutschen Reichstags. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Sozial- und Wirtschaftspolitik; Bergbau Deutschlands; Herausgeber der Zeitung „Der deutsche Bergknappe“ und Mitteilungsblatt „Deutscher Bergbau“.








Stein, Fritz, Prof. Dr., Direktor der staatl. akadem. Hochschule für Musik, Berlin, Charlottenburg, Schloff strafte 56.


Geboren: 17. Dezember 1879 in Gerlachsheim (Baden) als Sohn des Volksschullehrers STaubstummenlehrer) Jakob Martin St. — Bildungsgang: Humanistisches Gymnasium Heidelberg. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Von November 1914 bis November 1918 im Felde; bis 1. April 1917 als freiwilliger Krankenpfleger, dann bei der Telegraphentruppe, zuletzt Vizefeldwebel. E. K. IL; Rote-Kreuz-Medaille II.; Badisches Verdienstkreuz. — Berufsgang u. a.: Zunächst Studium der Theologie in Heidelberg und Berlin; 1902 theologisches Staatsexamen in Karlsruhe; dann Übergang zum Musikstudium in Heidelberg; Assistent Ph. Wolfrums; zweijähriges Studium in Leipzig bei Straube, Krehl, Teichmüller, Nikiscn; 1910 Doktor-Promotion (Dr. phil.) in Heidelberg (Dissertation „Zur Geschichte der Musik in Heidelberg“); 1906/14 Universitätsmusikdirektor in Jena (Organist an der Stadtkirche); 1913 a. o. Professor für Musikwissenschaft an der Universität Jena; 1914 Ruf als Meininger Hofkapellmeister (Nachfolger M. Regers), der Kriegsausbruch vereitelt den Antritt der Stelle; 1914/18 im Felde; Konzerttätigkeit an der ganzen Front mit dem von St. gegründeten und geleiteten „Kriegs- Männerchor Laon“; 1919 a. o. Professor der Musikwissenschaft und Universitätsmusikdirektor an der Universität Kiel, Leiter der Konzerte des Vereins der Musikfreunde und des Oratorien-Vereins; bis 1923 auch Organist an der St. Nikolaikirche; 1925 städt. Generalmusikdirektor; 1928 Ordinarius der Musikwissenschaft; Musikfeste in Kiel unter St. Leitung: 1925 Tonkünstlerfest des ADM, 1926 schwedisches Musikfest, 1928 Deutsches Händelfest, 1929 Deutsch-nordisches Musikfest, 1930 18. Deutsches Bachfest der Neuen Bachgesellschaft; Senatsmitglied der Preußischen Akademie der Künste; Mitglied der Kgl. Schwedischen Akademie, Stockholm, und der Deutschen Akademie, München; 2. Vorsitzender der Max-Reger-Gesellschaft; Ausschußmitglied der Neuen Bach- und der Händel-Gesellschaft; Präsident des Reichsverbandes für evangelische Kirchenmusik; Präsidialrat der Reichsmusikkammer.


von Stein, Heinrich, Konsul, Dr. h. c., Bankier, Köln, Laurenzplatz 1/3


Geboren: 13. Juni 1869 in Köln; arischer Abstammung. — Bildungsgang: Gymnasium; Reisen im Ausland und in überseeischen Ländern. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Einjähriger im 1. Hessischen Husaren- Regt. Nr. 13, f rankfurt a. Main-Bockenheim; Rittmeister der Landwehr-Kavallerie a. D. E. K. II.; Verdienstkreuz; Rote-Kreuz- Medaille II. und III.; Friedrich-August- Kreuz; Lippisches Kriegsverdienstkreuz; Ehrenkreuz Stern von Brabant; Wilhelm- Kreuz; Eiserner Halbmond. — Berufsgang u. a.: Mitglied des Zentralausschusses der Reichsbank zu Berlin; Mitglied des Kuratoriums der Universität Köln; Mitglied der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft; Mitglied der Gesellschaft zur Förderung des Instituts für Seeverkehr und Weltwirtschaft.








Steinacher, Ilans, Reichsführer des Volksbundes für das Deutschtum im Ausland (VDA), Berlin-Zelilendorf, Im Schönomer Park 3.


Geboren: 22. Mai 1892 in Bleiberg-Kreuth in Kärnten (Österreich); Vorfahren evangelische Bergknappen und Bergba’uern Oberkärntens; Vater Grubenvorsteher in Bleiberg. — Bildungsgang: Volksschule; Lehrerbildungsanstalt Bielitz; aktiver Offizier des k. u. k. Inf.-Regt. Nr. 7; Realgymnasium Klagenfurt; Universität Frankfurt a. M.; Dr. rer. pol. (mit sehr gut). — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1914 Kriegsfreiwilliger; Militärdienst durch den ganzen Krieg; davon 41 Monate an der Infanteriefront als Fähnrich, Leutnant und Oberleutnant d. Res.; zweimal verwundet; außer der Reihe zum Oberleutnant befördert. E. K. I und II; Goldene Tapferkeitsmedaille; Große Silberne Tapferkeitsmedaille; Eiserner Kronenorden mit Schwertern; Militär-Verdienstkreuz mit Schwertern; Kärntnerkreuz für Tapferkeit; Schlesischer Adler; beide österreichische Signum Laudis u. a. m. — Berufsgang u. a.: Entscheidende Lebenswendung durch den Weltkrieg; Hochleistung im Kriege ergibt besonderes Vertrauen der Mannschaft; daher Initiative für den KärntnerFreiheitskampf; erster Kanonenschuß von deutscher Seite nach dem Zusammenbruch (14. Dezember 1918), Sieg in deutscher Nacht; 1919 nochmals verwundet; dann Leitung der schwierigsten Volksabstimmung in deutschen Grenzgebieten, Kärnten; Berater und Mitkämpfer in der Entscheidung um Oberschlesien; 1921 Leiter der Abstimmung über den Anschluß in Tirol; Leiter der Propaganda im Abstimmungskampf um Ödenburg; dann Werkstudent; 1923 im Westen Aufbau der Abwehr gegen Separatismus im preußischen besetzten Gebiet und im Herbst 1923 Leitung der Abwehr unter verschiedenen Namen (Bergmann, Anders usw.); 1925 vorübergehend den Schulverein Südmark Wien mit organisiert; an amtlichen Stellen mit weiterer Abwehr im ganzen deutschen Westen betraut bis zur Räumung des besetzten Gebiets; hiernach von Berlin aus als Leiter der Mittelstelle für deutsches Auslandbüchereiwesen zentrale Bearbeitung von nädagogischen Problemen des deutschen Volkstumskampfes; Mitarbeiter in den maßgebenden Deutschtumsorganisationen; 1933 Reichsführer des VDA; Vorstand der Deutschen Akademie, des Deutschen Ausland- Institutes, Leiter der Mittelstelle für deutsches Auslandbüchereiwesen usw. — Veröffentlichungen: Zahlreiche Aufsätze. — Besondere Interessen: Volksdeutsche Fragen; Kriegsgeschichte usw.


Steinacker, Ferdinand Karl, Stabsleiter, Diplom-Landwirt, pr. Tierzuchtbeamter, Dr. phil., Berlin- Wilmersdorf, Nassauische Str. 4.


Geboren: 30. September 1899 in Karlsruhe i. Baden. — Bildungsgang: Reifeprüfung; praktische Landwirtschaft; Studium an der Universität Göttingen. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1917/18 Kriegsteilnehmer. Verwundetenabzeichen; Bad. silberne Verdienstmedaille II. — Berufsgang u. a.: Tierzuchtbeamter in Hannover und Schlesien; Verbandsdirektor der Harzviehzuchtgenossenschaften in Goslar; Adjutant des Staatssekretärs im Reichsernährungsministerium Backe; Stabsleiter der Reicnshauptabteilungll des Reichsnährstandes; seit 1921 SA in Göttingen. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Allgemeine Tierzucht, besonders Schafzucht und Rotviehzucht.











Freiherr von Steinaecker, Walther, Generalstaatsanwalt, Hamm (Westf.), Caldenhoferweg 39.


Geboren: 18. Juni 1883 in Köln; Vater Heinnch Frhr. v. St., zuletzt Generalleutnant und Kommandeur von Posen; Familie steiermärk. Geschlecht, das im 16. Jahrhundert nach Deutschland einwandert, aus der Heimat vertrieben, weil es protestantisch wurde. — Bildungsgang: Ritterakademie in Brandenburg a. d. H.; Studium der Rechts- und Staatswissenschaften an den Universitäten Berlin, München und Greifswald; 1908 Referendar; 1913 Gerichtsassessor. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Infolge schlechter Augen und Verkürzung des rechten Armes durch Unfall nicht Soldat gewesen. Verdienstkreuz für Kriegshilfe; Schles. Adler I. und II. — Berufsgang u. a.: Richter in Berlin und Schwedt a. d. O.; 1916 zur Staatsanwaltschaft; 1919 Staatsanwalt in Ratibor; während der oberschlesischen Kämpfe im Selbstschutz tätig; Staatsanwaltschaftsrat in Beuthen (Oberschi.), Essen a. d. Ruhr und Berlin; 1929 Oberstaatsanwalt in Braunsberg (Ostpr.); 1930 Oberstaatsanwalt in Berlin; 1933 Generalstaatsanwalt in Hamm (Chef der Staatsanwaltschaften und Strafanstalten in Westfalen und Teilen des Rheinlandes); bekannt geworden durch die Führung des Sklarek-Prozesses als Oberstaatsanwalt in Berlin, in dem das System an den Pranger gestellt werden konnte; damals schon Pg. trotz amtlichen Verbots bei Androhung der Dienstentlassung; 1932 als Redner der NSDAP in zahlreichen Versammlungen in Berlin hervorgetreten; bildet die Berufsgruppe Richter und Staatsanwälte in Berlin im Nationalsozialistischen Juristenbund; 1932 Leiter der Innenpolitischen Abteilung des Gaues Groß-Berlin der NSDAP; 1933 Sturmbannführer in der SA; Parteiredner, Gaufachgruppenleiter des BNSDJ; Mitglied des Reichsfachgruppenrats Richter und Staatsanwälte. — Veröffentlichungen: Strafrecht und allgemeine Rechtsfragen in verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften; Aufsätze über politische Tagesfragen. — Mitglied: Beamtenfachschaft, BNSDJ.


Steinert, Walter Oskar, Vorsitzender der Industrie- und Handelskammer Schweidnitz, Waldenburg-Altwasser (Schles.), Parkstraße 6.


Geboren: 3. Januar 1898 in Wurzen (Sa). — Bildungsgang: Schulen in Leipzig, Leisnig (Sa.) und London. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Als Kriegsfreiwilliger im Inf.- Regt. Nr. 16, Köln-Mülheim; im Felde u. a. im InL-Regt. Nr. 53, 369; am 4. Oktober 1916 verwundet in engl. Gefangenschaft. E. K. u. a. — Berufsgang u. a.: Kaufm. Lehre; später Reisen in England, Frankreich, Schweiz, Spanien, Italien; längerer Aufenthalt in den Ver. Staaten von Nordamerika; Vorstandsmitglied der E. Wunderlich & Co. A.-G., Waldenburg- Altwasser; Mitgeschäftsführer der Zierdruckanstalt Lindenruh G. m. b. H., Lindenruh- Glogau; Vorsitzender der Industrie- und Handelskammer Schweidnitz. — Besondere Interessen: Englische Dialektforschungen.








Das-Deutsche-Fuehrerlexikon-1934-1935-1097.jpg

Stellrecht, Helmut, Dr. ing., Obergebietsführer, Berlin-Frohnau, Rüdesheimer Str.24.


Geboren: 21. Dezember 1898 in Wangen i. A. — Bildungsgang: Realgymnasium: Technische Hochschule Stuttgart. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Kriegsteilnehmer vom 2. Januar 1917 bis Februar 1919. E. K. II; W. S. V. M. — Berufsgang u. a.: Seit 1921 in der völkischen Bewegung; Begründer des Hochschulrings deutscher Art in Stuttgart; seit dem Kriege 7mal Freikorps (Ruhrfeldzug); seit 1923 Reichsflagge; 1931 Begründer der SA-Reserve Schweinfurt; Herbst 1931 Fachbearbeiter der NSDAP für Arbeitsdienst im Braunen Hause; seit Herbst 1933 Leiter der Abteilung Ertüchtigung der Hitlerjugend; seit 1933 M. d. R. — Spezialarbeitsgebiet: Arbeitsdienst und Jugendertüchtigung. — Veröffentlichungen: „Trotz allem!‘ (ein Frontbuch), „Der Deutsche Arbeitsdienst“ (das dafür maßgebliche Buch), „Arbeitsdienst und Nationalsozialismus“ (das Grundsätzliche des Arbeitsdienstes).








Stenz, Adolf, Präsident der Reichspostdirektion Aachen, Aachen, Kapuzinergraben 19.


Geboren: 26. Februar 1872 in Mainz (Hessen); Vater und Großvater waren Verlagsbuchhändler in Mainz. — Bildungsgang: Bis 1890 Ludwig-Georg-Gymnasium in Darmstadt; am 16. Oktober 1890 in Darmstadt als Posteleve in den Dienst der Reichspostund Telegraphenverwaltung getreten. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Nicht Soldat gewesen. E. K. II. am weißen Band; Pr. H.-V.-Kr.; Bayer. Ludwigs-Kreuz. — Berufsgang: Am 24. September 1898 höhere Verwaltungsprüfung für Post und Telegraphie abgelegt; beschäftigt in den OPD-Bezirken Darmstadt, Straßburg (Elsaß), Erfurt, Stettin und Köln; leitet das Bahnhofsamt 10 in Köln von Januar 1915 bis September 1919; sodann bei OPD Köln als Sachbearbeiter und später als Abteilungsleiter tätig; leitet OPD-Bezirk Aachen seit dem 1. April 1931. — Mitglied: Reichsbund der Deutschen Beamten: BNSDJ; Reichsluftsdiutzbund; Deutsche Kolonialgesellschaft; Deutscher Sprachverein; Volksbund für Deutschtum im Ausland; SA-R. I.


Sternberg. JValther, Bankdirektor, Präsident der Mecklbg. Handelskammer, Rostock, Schliemannstr. 6.


Geboren: 1. Juli 1899 in Elmshorn (Holstein); arisch. — Bildungsgang: Realgymnasium; Universität (Nationalökonomie). — Militärzeit: 1917/18; kurze Zeit im Felde. — Berufsgang u. a.: Erlernung des Bankfaches; Tätigkeit in der Industrie; mit 23 Jahren bereits erster Revisionsbeamter eines großen genossenschaftlichen Revisionsverbandes; seit zwei Jahren Direktor der Vorschuß- und Sparbank zu Rostock; April 1933 Ernennung zum Präsidenten der Mecklenburgischen Handelskammer zu Rostock; Mitglied der NSDAP. — Besondere Interessen: Musik; Kunst; Natur.











Steuer, Karl, Ministerialrat, beauftragt mit der Leitung der Reichspostdirektion, Schwerin (Mecklbg.).


Geboren: 19. Dezember 1875 in Schwerin (Mecklbg.) als Sohn des Lehrers Wilhelm St.; evang.-lutherisch. — Bildungsgang: Gymnasium Fridericianum in Schwerin; Studium der Rechtswissenschaft in Rostock; 1905 höhere Verwaltungsprüfung für Post und Telegraphie. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1899/1908 Einj.-Freiw. im Großh. Mecklbg. Gren.-Regt. 89; Reserve- Offizier dieses Regiments; als char. Major d. Res. nach Kriegsende verabschiedet. E. K. I. und II.; Pr, L. D.; Mecklenburg-Schwerinsches Militär-Verdienstkreuz; Württbg. F. 3a mit Schwertern; Hamburger Hanseatenkreuz; Türkischer Eiserner Halbmond. — Beruf sgang u. a.: 1921 Postrat im Telegraphentechnischen Reichsamt; 1924 ins Reichspostministerium versetzt; 1927 Oberpostrat; 1930 Ministerialrat; im Reichspostministerium zunächst Referent in der Abteilung für Auslands- Telegraphie, seit 1926 in der Wirtschaftsabteilung (Beschaffungswesen); am 12. Juni 1933 mit der Leitung der Oberpostdirektion in Schwerin beauftragt.


Steuernagel, Karl, Dr. ing., Reichsbahndirektions-Präsident, Frankfurt a. M., Hohenzollernplatz 39.


Geboren: 26. Februar 1886 in Köln als Sohn des Geh. Baurat und Stadtbaurat zu Köln Dr. ing. e. h. Karl St. — Bildungsgang: Volksschule und Apostelngymnasium in Köln; Technische Hochschule Hannover. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1909 Torgauer Feld-Artl.-Regt. 74; Oberleutnant d. Res.; 1914 Batterieführer im Felde; später teldeisenbahndienst an der Westfront. E-K. II. — Berufsgang u. a.: Diplomprüfung im Eisenbahn- und Straßenbaufach; 1913 große Staatsprüfung, Regierungsbaumeister in Köln; 1. Juli 1921 Hilfsarbeiter im Reichsverkehrsministerium in der Betriebsabteilung; 1922 Pressereferent; 1924 Oberregierungsbaurat bei der Hauptverwaltung der Deutschen Reichsbahn – Gesellschaft; Bearbeiter der Angelegenheiten des Verwaltungsrats und Leiter des statistischen Dienstes; 1^6 Reichsbahndirektor; 1. September 1933 Präsident der Reichsbahndirektion Frank- *urt a. M. — Veröffentlichungen: Zahlreiche Arbeiten. ,


Stichel, Bernhard, Dr. rer. pol., Direktor des Hamburgischen Welt-Wirt schafts-Archivs (Wissenschaftliche Anstalt des Hamburgischen Staates), Hamburg 36, Poststrafle 19, W eit- W irt Schafts- Archiv.


Geboren: 1. September 1891 in Buenos Aires von deutschen Eltern. — Bildungsgang: Deutsche Privatschule Buenos Aires; bis 1910 Hamburger Oberrealschule auf der Uhlenhorst; 8-semestriges Studium der Staatswissenschaften an den Universitäten Berlin, Genf und Münster; Promotion zum Dr. rer. pol. bei Professor Plenge mit einer handelsstatistischen Arbeit über deutsch-argentinische Wirtschaftsbeziehungen. — Militärzeit: Bei Kriegsausbruch Eintritt als Kriegsfreiwilliger in das 3. Garde-Feld-Artl.-Regt. Döberitz; nach schwerer Erkrankung im Jahre 1915 entlassen. — Berufsgang u. a.: 1916 Volontär in der Schriftleitung des „Hamburgischen Correspondenten“; im gleichen Jahr Einstellung als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter in der Zentralstelle des Hamburgischen Kolonialinstituts (seit 1919 Hamburgisches Welt-Wirtschafts-Archiv); dort bis Ende 1919 unter Geh. Regierungsrat Prof. Dr. Franz Stuhlmann, dem bekannten Kolonialpolitiker und Kolonialforscher, tätig; gleichzeitig ständiger Mitarbeiter an der von der Zentralstelle herausgegebenen wirtschaftspolitischen Veröffentlichung „Wirtschaftsdienst“ und vorübergehend stellvertretender Schriftleiter; 1919 durch das Ausw. Amt an die Deutsche Gesandtschaft in Buenos Aires als Auswanderungssachverständiger berufen; Eingliederung dort als Wirtschaftsattache; Bearbeitung der Einwanderungs- und Deutschtumsfragen in Argentinien, Uruguay, Paraguay und Süd-Brasilien; Wirtschaftsberichterstattung; Ende 1924 Eintritt in das größte südamerikanische Kolonisationsunternehmen der Firma Alfredo Tornquist y Cia; dort bis 1928 als Generalsekretär tätig; nach der Rückkehr nach Deutschland von 1928 bis 1932 freier Schriftsteller; Anfang 1932 Mitarbeiter des damaligen Gaues Ausland (jetzt Auslands-Organisation der NSDAP); daran anschließend von Mitte 1932 ab Hauptabteilungsleiter dort; am 12. April 1933 vom Hamburgischen Senat zum Leiter des Hamburgischen Welt-Wirtschafts-Archivs (früher Zentralstelle des Hamburgischen Kolonialinstituts ernannt. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Internationale Wanderungsfragen, insbesondere deutsche Auswanderung und Übersee-Siedlung (vornehmlich Einwanderung und Ansiedlung Deutscher nach und in Südamerika); Probleme des Auslandsdeutschtums, insbesondere in Südamerika; wirtschaftliche und politische Verhältnisse Südamerikas, insbesondere Argentiniens und Paraguays; zahlreiche Artikel in der wirtschaftspolitischen Zeitschrift „Wirtschaftsdienst“ und in anderen Zeitschriften sowie in der Tagespresse; „Argentinien als Absatzgebiet der deutschen Eisenbahnbedarfsindustrie“, 1914; „Die Zukunft in Marokko“, 1917; „Argentinien“, 1919 (1. Band der Auslands-Wegweiser, herausgegeben von der Zentralstelle des Hamburgischen Kolonialinstituts, 2. Aufl. 1920). — Mitglied: Vorstandsmitglied der Abteilung Hamburg der Deutschen Kolonial – Gesellschaft; Aufklärungs – Ausschuß Hamburg- Bremen; Auswandererberatungsstelle; Volksbund für das Deutschtum im Ausland usw.


Sticlitenotli, Fritz, Dr. rer. pol., Staatsminister, Neustrelitz, Kaoalierhaus.


Geboren: 17. November 1895 zu Großtöpfer (Krs. Heiligenstadt); väterlicher- und mütterlicherseits Bauern. — Bildungsgang: Realschule Eschwege und Oberrealschule Kassel; volkswirtschaftliches Studium in Berlin und Göttingen, dort Promotion zum Doktor der Staatswissenschaften. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Eingetreten am 1. September 1914 beim 1. Kurf. Feld-Artl.-Regt. Nr. 11; vom 1. Januar 1915 im Felde beim Res.- Feld-Artl.-Regt. 57; am 1. Oktober 1915 in russische Gefangenschaft; von dort geflohen im Juli 1918; entlassen am 15. Dezember 1918. E. K. II. — Berufsgang u. a.: Nach dem Studium Bankpraxis; dann in Pommern und Mecklenburg politisch tätig; im März 1932 in den Landtag von Mecklenburg- Strelitz gewählt; durch den Landtag zum Staatsrat gewählt; am 29. Mai 1933 vom Reichsstatthalter Hildebrandt zum Staatsminister von Mecklenburg-Strelitz ernannt. — Veröffentlichungen: Dissertation: Über die Entwicklung der Lehre vom Kapitalzins seit Böhm-Bawerk. — Besondere Interessen: Theater; bildende Kunst. — Mitglied: BNSDJ.





Stieliler, Ernst, Treuhänder der Arbeit für Sachsen, Chemnitz, Thüringer Weg 8


Geboren: 15. März 1887; arischer Abstammung. — Bildungsgang: Volksschule; Baufachschule; erlernt Maurerhandwerk; später Handelsschule. — Mililärzeit, Kriegsauszeichnungen: Zweijähr. Freiwilliger beim 9. Inf.- Regt. Nr. 133; Kriegsteilnehmer 1914/19 beim 2. Sächs. Gren.-Regt. Nr. 101; kriegsgefangen bis September 1919 in Frankreich. Mehrere Auszeichnungen. — Berufsgang u. a.: 1919 beim Rat der Stadt Chemnitz (Straßenbahn) als Kassengehilfe angestellt; jetzt Abteilungsleiter der Abrechnungsstelle; geht 1922 zur NSDAP; verschiedene Amtswalterstellungen; SA-Mann, später Sturmbannführer RV/104; seit 1932 M. d. R.; Gau-Betriebszellen-Obmann der NSDAP, Gau Sachsen; Bezirksleiter der Deutschen Arbeitsfront; Mitglied des Großen Arbeitskonvents. — Spezialarbeitsgebiet: Arbeitsrecht; Sozialpolitik. — Besondere Interessen: Geschichte, Musik und Baukunst.








Stieler, Karl, Dr. jur. h. c., Staatssekretär a.D., Bebenhausen ‚ b. Tübingen i. Württemberg.


Geboren: 19. März 1864 zu Heilbronn a. N. als Sohn des Kommerzienrats Konstantin St. — Bildungsgang: Gymnasium Heilbronn a.N.; 1882/86 Studium der Rechtswissenschaft in Tübingen und München. — Militärzeit: 1887/88 Einj. – Freiw. des Feld – Artl. – Regt. Nr. 13; Oberleutnant d. Landw. a. D. — Berufsgang u. a.: 1886 Referendar; 1891 Gerichtsassessor; 1894 Amtsrichter in Stuttgart; 1900 Finanzrat und Mitglied der Generaldirektion der Kgl. Württembergischen Staatseisenbahnen; 1904 Geh. Regierungsrat und Vortr. Rat im Reichseisenbahnamt; 1908 Präsident der Generaldirektion der Kgl. Württembergischen Staatseisenbahnen; 1919 Staatssekretär im Reichsverkehrsministerium; 1923 im Ruhestand; seit 1924 Mitglied des Verwaltungsrats der Reichsbahn. — Spezialarbeitsgebiet: Verkehrspolitik.








Stieve, Friedrich, Dr. phil., Vortr. Legationsrat, Leiter der kulturpolitischen Abteilung im Ausmärtigen Amt, Berlin-Charlottenburg 9, Lindenallee 44.


Geboren: 14. Oktober 1884 in München; rein arisch. — Bildungsgang: Volksschule; Gymnasium; Universität. — Berufsgang u. a.: 1908 Dr. phil.; während des Krieges Presseattache an der Deutschen Gesandtschaft in Stockholm; 1921 Legationsrat; 1923 Vortr. Legationsrat im Ausw. Amt; 1928 Deutscher Gesandter in Riga; 1932 Leiter der kulturpolitischen Abteilung im Ausw. Amt. — VerÖffentlichungen: Ezzelino da Romana, eine Biographie, 1908; Gedichte: Ein Königswerden, Dramatisches Gedicht, 1909; Kampf unserem Jahrhundert, 1909; Von erster Liebe, 1910; Novellen: Deutschland vor den Toren der Welt, 1915; Unsere Feinde — wie sie Deutschland hassen, 1915; Schwedische Stimmen zum Weltkrieg, 1916; Gedanken über Deutschland, 1919; Der diplomatische Schriftwechsel Iswolskis (4 Bände), 1924; Iswolski und der Weltkrieg. 1924; Iswolski im Weltkrieg, 1925; Im Dunkel der europäischen Geheimdiplomatie (2 Bände), 1926; Deutschland und Europa 1890—1914; Rußland und der Weltkonflikt (mit Graf M. Montgelas), 1927; 1930: Die Tragödie der Bundesgenossen, Deutschland und Österreich-Ungarn, 1908 bis 1914. — Besondere Interessen: Geschichte.


Stieve, Hermann Philipp Rudolf, Dr. med. et phil., o. ö. Professor der Anatomie, Vorsteher der anat. Anstalt der vereinigten Friedrichs – Universität, Rektor der Universität Halle, Halle a. S., Zietenstrafle 22.


Geboren: 22. Mai 1886 als Sohn des o. ö. Professors der Geschichte an der Technischen Hochschule in München Dr. Felix St. und seiner Ehefrau Agnes, geb. Schaeffer; rein arischer Abstammung. — Bildungsgang: Volksschule München; Kgl. Wilhelms-Gymnasium München; Universität München und Innsbruck; 1911 Dr. med. und Staatsexamen in München. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1908/09 Einj.-Freiw. im 1. bayer. schw. Reiter-Regt.; 1912 Einj. Arzt; 1913 Unterarzt; vom 1. August 1914 bis 1918 Kriegsdienst. E. K. II.; Bayer. Mil.-Verd.- Orden 4. Kl. m. Schw.; österr. Franz- Josephs-Orden 4. KI.; Marianerkreuz des Deutschen Ritterordens u. a. m. — Berufs- Sang u. a.: 1913 Assistent an der Anatomie in München; 1918 Privatdozent für Anatomie in München; später Prosektor an der Anatomie Leipzig; 1921 o. ö. Professor und Vorsteher der Anatomie Halle; 1. Mai 1933 Rektor der Universität Halle. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Mehr als 100 Arbeiten, Bücher und Abhandlungen über verschiedene Gebiete der Anatomie, Histologie, Entwicklungsgeschichte, Entwicklungsmechanik und Vererbungslehre; Begründer und Herausgeber der Zeitschrift für mikrosk. anat. Forschung; Mitherausgeber d- Folia haematologica u. Biologia generalis. Mitglied: Verschiedene in- und ausländische gelehrte Gesellschaften; seit 1921 Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten.


Stock, Hanns, Dr. jur., Rechtsanmalt, München, Marienplatz 29.


Geboren: 31. März 1904 in Pretzfeld (Fränk. Schweiz) als Sohn eines Hotelbesitzers. — Bildungsgang: Humanistisches Gymnasium zu Bamberg; juristisches und Volks wissenschaftliches Studium. — Berufsgang u. a.: Muß als Doppelwaise das Studium selbst verdienen; Werkstudent von 1923—1927 (Bauarbeiter, Ausländskorrespondent, Schriftsteller, Bankvorsteher); 1927 Referendarprüfung; 1930 Assessorprüfung; seit 1930 Rechtsanwalt in München; nationalsozialistischer Verteidiger in wichtigen politischen Prozessen, z. B. Murnauer Saalschlacht, 43 Angeklagte, 43 Freisprüche; Verteidiger von Hunderten SA-Leuten; politisch Mitbegründer der fränkischen SÄ; Inhaber des Koburger Ehrenzeichens Oktober 1922: Inhaber des goldenen Ehrenabzeichens der alten Garde; 1. Stabsleiter des Reichssclmtzmeisters der NSDAP Juli 1932 bis Juni 1933; seit Juni Abteilungsleiter der Rechtsabteilung Reichsleitung: seit Dezember 1932 Gauführer des Bundes Nat.-Soz. Deutscher Juristen e. V., Gau Oberlandesgerichtsbezirk München: SS-Sturmführer im Stabe des Reichsführers SS Himmler und dessen persönlicher Rechtsbeistand. — Spezialarbeitsgebiet: Sämtliche Rechtsgebiete.— Besondere Interessen: Theaterwesen; Sport. — Mitglied: BNSDJ (Mitglieds-Nr. 61); NSKK.


Stocker, Ludrvig, Staatssekretär, München, Ritter-von-Epp- Platz 2.


Geboren: 20. August 1889 in Wolfing bei Pocking (Bezirksamt Griesbach, N.-B.); die Vorfahren sitzen seit Generationen auf dem Bauernhof in Wolfing. — Bildungsgang: Volksschule in Pocking; kaufmänn. Schule in München; erlernt das Müllerhandwerk. — Militärzeit: 3 Jahre Militärdienst; am 3. August 1914 als Kriegsteilnehmer eingerückt; am 27. September 1914 schwer verwundet; 1915 und 1916 neuerdings im Feld; am 25. März 1917 entlassen. — Berufsgang u. a.: Seit dem 18. Lebensjahr selbständiger Mühlenpächter, zunächst in Vombach (N.-B.), später in Pocking; seit 1. Oktober 1917 Pächter der Hofpfistermühle in München; vom Dezember 1924 bis zum 1. Mai 1933 Mitglied der Stadtratsfraktion der Deutschnationalen Volkspartei in München; 24. April 1933 Staatssekretär im Bayer. Staatsministerium für Wirtschaft.








Stoeckel, Karl, Präsident der Reichspostdirektion Chemnitz, Chemnitz, Reichsstraße 11.


Geboren: 29. Januar 1877 in Wuppertal- Elberfeld als Sohn des Eisenbahn-Rechnungsrats St. — Bildungsgang: Gymnasium in Elberfeld; 1895 Reifeprüfung; Studium von Mathematik und Naturwissenschaften. — Berufsgang u. a.: 1897 Eintritt bei der Deutschen Reichspost als Posteleve; 1900 1. Verwaltungsprüfung; 1904 Staatsprüfung; Beschäftigung in den Oberpostdirektionen Düsseldorf, Berlin, Kiel, Minden (Westfalen), Halle (Saale); 1907/22 beim Telegraphentechnischen Reichsamt des Reichspostministeriums; 1923 in das Reichspostministerium berufen, als Ministerialrat in dem Fernsprechtechnischen Referat beschäftigt; 1933 Präsident der Oberpostdirektion in Chemnitz. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Fernsprechtechnik; Veröffentlichungen in Fachzeitschriften.


Stoeckel, Walter, Arzt, Unioersitätsprofessor, Berlin N 24, Artilleriestraße 18.


Geboren: 14. März 1871 in Stobingen i. Ostpr. — Bildungsgang: Gymnasium in Insterburg; Studium in Leipzig, München, Jena; 1892 Physikum in Jena; Endstudium in Königsberg, dort 1895 Staatsexamen; Februar 1896 Promotion in Königsberg. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1892/93 Einj.-Freiw.; 1895/96 Unterarzt; vom 1. August 1914 bis 1. August 1915 im Felde; zunächst Bataillonsarzt in Kiel; dann chirurgischer Stationsarzt und zum Schluß Festungsarzt des Festungslazaretts Lille. E. K. II.; Rote-Kreuz-Medaille. — Berufsgang u. a.: 1896/97 Schiffsarzt beim Bremer Lloyd; 1898 wissenschaftliche Arbeit in Marburg, später in Breslau (Urolog.-Cystokopisch); 1898/1903 Assistent und später Oberarzt an der Universitäts-Frauenklinik Bonn (Geh. Rat Fritsch); 1903 Oberarzt an der Universitäts-Frauenklinik Erlangen; dort im selben Jahr habilitiert; Sommer 1904 interimistischer Leiter der Erlanger Frauenklinik; 1904/07 Oberarzt an der Frauenklinik der Charite in Berlin; 1904 Habilitation in Berlin; 1905 Ernennung zum Titularprofessor; lehnt Berufung an die med. Akademie in Köln ab; 1907 Berufungen nach Greifswald, Tübingen, Marburg; Annahme des Rufes nach Marburg als Nachfolger von Ahlfeld; 1907/10 Direktor der Marburger Universitäts- Frauenklinik; 1910 Berufung nach Kiel als Nachfolger von Franz; Annahme des Rufes; 1910/22 an der dortigen Frauenklinik; 1917 Ablehnung eines Rufes nach Halle als Nachfolger von Veit; 1920 Annahme eines Rufes nach Leipzig als Nachfolger von Paul Zweifel; 1922/26 Direktor an der dortigen Universitäts – Frauenklinik; 1925 Berufung nach Berlin als Nachfolger von E. Bumm: 1926 (April) Befolgung des Rufes; seither als Direktor an der Berliner Universitäts-Frauenklinik tätig. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Über 200 wissenschaftliche Arbeiten; außerdem „Jahrbuch der Geburtshilfe“, 4. Aufl.; „Jahrbuch der Gynäkologie“, 4. Aufl.; „Handbuch der Gynäkologie“, seit 1926. — Mitglied: 16. März 1926 Kaiserlich deutsche Akademie der Naturforscher in Halle; seit 1927 Landesgesundheitsrat; seit 1929 Gutachterauschuß der Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Spitzenverbände für das Gesundheitswesen. — Ehrenmitglied: Gynäkologische Gesellschaft in Breslau; Mitteldeutsche Gesellschaft für Gynäkologie; Nordwestdeutsche Gesellschaft für Geburtshilfe und Gynäkologie; Gynäkologische Gesellschaft in Dresden; Gesellschaft für Geburtshilfe und Gynäkologie in Buenos Aires; Medizinische Gesellschaft in Leipzig; Interstate Postgraduate medical association; Gesellschaft für Geburtshilfe und Gynäkologie in Wien; Gesellschaft für Geburtshilfe und Gynäkologie in Rom; Gesellschaft für Geburtshilfe und Gynäkologie in Leipzig; Finnische Ärzte-Gesellschaft Duodecium, Helsinski 1931; Societe internationale d’urologie. Paris. — Korrespondierendes Mitglied der Niederrheinisch-westfälischen Gesellschaft für Geburtshilfe und Gynäkologie; Kgl. ärztliche Gesellschaft in Budapest; Societa italiana urologica; Gesellschaft der Ärzte in Wien.


Stoeckle, Edmund, Dr. rer. pol., Oberbürgermeister, Augsburg, Stadtrat


Geboren: 7. Juli 1899 zu Augsburg als Sohn des Präsidenten des Bayer. Obersten Rechnungshofes a. D. St. — Bildungsgang: Volksschule zu München; Gymnasium in München und Augsburg; Not-Abitur; Rechtswissenschaft an der Universität München; Doktorarbeit in Erlangen als Volkswirt. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Mai 1917 bis 31. Dezember 1918 1. Bayer. Feld-Artl.-Regt-: Freikorps Epp Mai 1919 bis Ende Oktober 1919; Zeitfreiwilligenformationen. — Berufsgang u.a.: Führer der Bayer. Studentenschaft von 1922 bis 1924; Ältester der Deutschen Studentenschaft 1924 bis 1930; Aufbau der Leibesübungen an den deutschen Hochschulen; ab Juni 1927 Rechtsanwalt in München, Syndikus bei einer Lebensversicherungsgesellschaft; ab 1. Oktober 1929 1. Bürgermeister in Lindenberg i. Allgäu (Strohhutstadt); ab 1. August 1933 Oberbürgermeister der Stadt Augsburg; Vorsitzender des Münchener Stadtverbandes für Leibesübungen, einer 65 000 Mitglieder umfassenden Organisation; Mitglied des Bezirkstages Lindau-Lindenberg; Mitglied des Sportführerringes Schwaben.





Stöhr, Franz, Oberbürgermeister, Schneidemühl, Berliner Straße 5.


Geboren: 19. November 1879 in Weiten-Trebetisch (Böhmen); Sudetendeutscher. — Bildungsgang: Volks- und Bürgerschule, höhere Staats-Gewerbeschule; kaufmännische Unterrichtskurse; methodisch-privates Studium. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 3 Jahre aktiv in der alten österreichischen Armee (Infanterieregimenter 73 und 88); Unteroffizier; im Krieg vom Beginn bis zum Schluß als Feldwebel an der serbischen und italienischen Front. Belobende Anerkennung des 16. Korps-Kommandos; Silbernes Verdienstkreuz mit der Krone am Bande der Tapferkeits-Medaille; Kaiser-Karl-Truppenkreuz. — Berufsgang u. a.: Bis 1906 als kaufmännischer Angestellter im Handel und in der Industrie tätig; dann Sozialpolitiker, Geschäftsstellenleiter und Gauvorsteher des früheren Berufsverbandes DHV; als solcher rednerisch und publizistisch stark hervorgetreten; am 4. Mai 1924 in den Reichstag gewählt; gehört diesem seither ununterbrochen an und ist 1930/31 der erste nationalsozialistische Vertreter in seinem Präsidium; vpn jeher völkisch und nationalsozialistisch eingestellt; schon in früher Jugend Anhänger Georg Schönerers; später Mitglied der sudetendeutschen nationalsozialistischen Bewegung und der Deutschsozialen Partei unter Liebermann von Sonnenberg und Raab; landet bald nach dem Auftreten Hitlers folgefjchtij beim Führer. — Spezialarbeitsgebiet, ,eröf[ ent Hebungen: Sozialpolitik, besonders Arbeitsrecht, Arbeitsschutz und Sozialversicherung, ferner Wirtschaftspolitik und allgemeine innere und äußere Politik; zahllose Aufsätze in Fachblättern und Tageszeitungen; 1928/30 Herrausgeber und Schriftleiter der Nationalsozialischter Presse-Korrespondenz


Stoff regen, Goetz Otto, Intendant des Deutschlandsenders, Charlottenburg 9, Haus des Rundfunks.


Geboren: 11. Februar 1896 in Wunstorf (Hannover); aus niedersächsischer Bauern-, Handwerker- und Beamtenfamilie. — Bildungsgang: Humanistisches Gymnasium zu Hildesheim; Studium der Philosophie, Geschichte und Kunstgeschichte an den Universitäten Berlin und Königsberg. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Kriegsfreiwilliger August 1914; aktiver Offizier; je zweimal West- und Ostfront; Freikorpskämpfer Grenzschutz Ost, Oberschlesien, Schwarze Reichswehr. E. K. I. und II.; Schles. Adler I. und II.; Verwundetenabzeichen u. a. m. — Berufsgang u. a.: Schriftsteller, Journalist, Chefredakteur von Tageszeitungen und Zeitschriften bis März 1933; dann zum Rundfunk; Reichsführer des Reichsverbandes Deutscher Schriftsteller; Mitglied des Reichsverbandes Deutsche Presse; Verein Berliner Presse; Vorstandsmitglied Deutsche Bühne. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Rundfunk und schöne Literatur; Bucnwerke: „Vaterland“ (Roman); „Schach dem König“ (Hist. Miniaturen); „Aufstand“ (Querschnitt durch den revolutionären Nationalismus), letzteres von Grzesinski seinerzeit verboten; „Du mich auch“ (politisch-satirische Gedichte); „Das sind Sachen“ (ebenso); „Spuk in Frankreich“ (Novellen); „Hakenkreuzbote“ (Almanach); Pseudonyme: Orpheus der Zwote; Peter Silie, Friedrich Felgen.


von Stohrer, Eberhard, Dr. rer, pol., Dr. jur., Ministerialdirektor im Auswärtigen Amt z. D., ao. Gesandter u. beDollm. Minister in Kairo, Kairo, Deutsche Gesandtschaft.


Geboren: 5. Februar 1883 als Sohn des Generals d. Inf. Karl v. St. (s. auch Gotha). — Bildungsgang: Humanistisches Gymnasium; 1902 Abiturium Köln; Rechtsstudium Bonn, München, Lausanne, Berlin, Tübingen; Dr. rer. pol. Straßburg i. Els.; Dr. jur. Leipzig; 1907 Referendarexamen; 1908/09 Studium der Staatswissenschaf ten in Paris auf der „Ecole des Sciences Politiques“. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Einjährig-Freiwilliger im Dragoner-Regt.„König“ (2.Württ.) Nr. 26 Stuttgart; Rittmeister d. Res. im gleichen Regiment. E. K. II.; Zivil-Verdienstkreuz. — Berufsgang u. a.: 1909 Eintritt ins Auswärtige Amt; 1910 Attache bei der Gesandtschaft in Sofia; 1911/12 Attache bei der Botschaft in London; 1912 Attache bei der Gesandtschaft in Brüssel; 1915 Dipl.-Examen Berlin; 1913/19 2. Sekretär der Botschaft in Madrid; 1919 Legationsrat im Auswärtigen Amt; 1922 Geheimrat und Dirigent der Presseabteilung der Reichsregierung; 1924 Ministerialdirektor und Personalchef im Auswärtigen Amt; 1927 ao. Gesandter und bevollm. Minister in Kairo.





Strauß, Emil Josef, Dr. phil. h. c., Schriftsteller, Freiburg i. B., Sandstraße 46


Geboren: 31. Januar 1866 zu Pforzheim; ältester nadigewiesener Ahn Ururgroßvater Franz Strauß, österr. Artillerie-Oberleutnant, Brünn, zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts; Großvater Ilofkapellmeister Josef Strauß, Karlsruhe; Vater Goldwarenfabrikant Karl Strauß zu Pforzheim. — Bildungsgang: Gymnasium Pforzheim, Mannheim, Karlsruhe, Köln; Studium an den Universitäten Freiburg i. B., Lausanne, Berlin: Philosophie, Geschichte, Volkswirtschaft. — Berufsgang u. a.: Landwirtschaftliche Versuche mit dem Freund Emil Gott; 1892—94 Studium von Landwirtschaft und Erziehung in Brasilien; danach von landwirtschaftlicher bzw. gärtnerischerSelbstversorgung getragene schriftstellerische Arbeit. Senator der Akademie der Dichtung. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Drama: 1898, 1914 Don Pedro; 1908 Hochzeit; 1923 Vaterland. Erzählung: 1898 Menschenwege; 1900 Engelwirt; 1902 Freund Hein; 1904 Kreuzungen; 1909 Hans und Grete; 1912 Der nackte Mann: 1919 Der Spiegel; 1930 Der Schleier; 1933 Lorenz Lammerdien.





Strauß, Kurt, Dr. med., Facharzt für Chirurgie, Oberarzt der IJI. Chirurg. Universitäts- Klinik zu Berlin, Führermitglied des NSD-Ärztebundes, Berlin-Moabit, Turmstraße 21.


Geboren: 7. Februar 1901 in Berlin als Sohn des Fabrikdirektors Hugo S. und dessen Ehefrau Elisabeth, geb. Wartenberg. — Bildungsgang: 1919 Notabitur am Gymnasium in Bioinberg (Posen); studiert an der Berliner Universität Medizin; 1925 med. Staatsexamen mit Gut bestanden; im selben Jahr zum Dr. med. promoviert; langjährige Assistenzarzttätigkeit an großen Berliner Krankenhäusern. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1918/19 Teilnahme an den Grenzschutzkämpfen in Bentschen in Posen; 1919 militärische Ausbildung im Landesjäger-Korps in Naumburg; dort Beteiligung an den Abwehrkämpfen gegen Spartakus; 1919 Teilnahme am Kapp- Putsch in Berlin; 1920 Kämpfe gegen die Konsuls im Fürstentum Pleß in Oberschlesien, Organisation Heinz; 1921 Sturm auf den Annaberg, Oberschlesien, Organisation Heinz; dabei schwer verwundet; Schlesischer Adlerorden. — Berufsgang u. a.: Während der Assistenzarzttätigkeit an den Berliner Krankenhäusern oft große Schwierigkeiten wegen nationaler Einstellung und antisemitischer Betätigung; die politische Betätigung wird zu Kündigungen benutzt, so unter dem kommunistischen Stadtrat Schminke während der Tätigkeit am Krankenhaus Neukölln und später in Köpenick unter der marxistischen Stadtverwaltung; 1930/31 Mitarbeit im NSD-Ärztebund in Berlin unter Dr. Conti; 1931 Eintritt in die NSDAP; Führer der nationalsozialistischen Assistenzärzte; SS-Standartenarzt der SSStandarte 15; 1932 SS-Äbschnittsarzt Berlin- Brandenburg; im NSD-Ärztebund Mitglied des Vorstandes des Gaues Groß-Berlin; 1933 Verbandsleiter des Verbandes angestellter Ärzte und Apotheker in der DAF; Arzt des Geheimen Staatspolizeiamtes; Führer der Deutschen Jungärzte; 1934 Reichsbetriebsgruppenleiter der Reichsbetriebsgruppe Freie Berufe in der DAF; Mitglied der Reichsleitung der NSDAP. — Veröffentlichungen: Chirurgische Arbeiten. — Mitglied: Chirurgen- Gesellschaft; Vorstandsmitglied der BerlinerÄrztekammer; Führermitglied des NSDÄrztebundes; Aufsichtsratsmitglied d. Reichsversicherungsanstalt; Mitglied des Führerringes der Deutschen Ärzteschaft.


Strauß, Richard, Prof. Dr- Komponist, Garmisch, Zöppritzstraße 42-


Geboren: 11. Juni 1864 in München als Sohn des Waldhornisten und Musiklehrers Franz St.; die Mutter ist eine geborene Pschorr. arischer Abstammung. — Bildungsgang: Gymnasium; studiert bei dem Hofkapellmeister F. W.Mayer Theorie und Kontrapunkt. — ß®‘ rufsgang u. a.: Tritt 1881 mit dem Streicnquartett A-dur, op. 2, und der D-moll-Symphonie zum erstenmal an die Öffentlichkeit; wird 1885 durch Ilans von Bülow als herzogl. Musikdirektor nach Meiningen berufen; 1886 5. Hofkapellmeister in München; 1889 Hofkapellmeister in Weimar; 1894 in München; 1898/1918 Hofkapellmeister u. Generalmusikdirektor in Berlin; 1919/24 Leiter der Wiener Staatsoper mit Schalk; Gastdirigent im Inund Ausland; Präsident der Reichsmusikkammer. — Veröffentlichungen: Opern: 1901 „Feuersnot“; 1904 „Guntram“; 1905 „Salome“; 1909 „Elektra“; 1911 „Der Rosenkavalier“, 1912 umgearbeitet; 1917 „Ariadne auf Naxos“; 1921 „Die Frau ohne Schatten“; 1924 „Intermezzo“, „Egyptische Helena“; 1935 „Arabella“; 1914 „Josephslegende“ (Ballettpantomime); 1923 „Schlagobers“ (Ballett)j Symphonien: F-moll, op. 12; „Aus Italien“, op. 16; „Domestica“, op. 53; „Alpen“, op. 64; symphon. Dichtungen: „Don Juan“, op. 19; „Tod und Verklärung“, op. 23; „Macbeth“, op. 24; „Till Eulenspiegel“, op. 28; „Also sprach Zarathustra“, op. 30; „Don Quichote“, op. 35; „Ein Heldenleben“, op. 40; Violinkonzert, op. 8; Waldhornkonzert, op. 11; Klavierkonzert für die linke Hand, op. 73; zahlreiche Lieder


Streicher, Julius, Gauleiter der NSDAP, Nürnberg, Holzgartenstrafle 1


Geboren: 12. Februar 1885 zu Fleinhausen als Sohn eines Volksschullehrers; Vorfahren väterlicherseits Baumeister und Handwerker, mütterlicherseits Bauern. — Bildungsgang: Lehrerseminar. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Einjähriger beim III. Inf.-Regt.: I’eldverwendung 6. Res.-Regt. Radf.-Komp. IV, Maschinengewehrzug 206; Gefreiter; dann Leutnant d. Res. E. K. I. und II.; österr. Verdienstkreuz am Band der Tapferkeit. — Berufsgang u. a.: Beginnt nach der Rückkehr >n die Heimat den Kampf als Judengegner; spricht in öffentlichen Versammlungen in •’orddeutschland für die „Deutschsozialistische Partei“ des Diplom-Ingenieurs Alfred Brunner (Düsseldorf), in Süddeutschland für die „Deutsche Werkgemeinschaft“ des Prof. )r- Dickel (Augsburg); schafft für die iJeutschsozialistische Partei das Wochenblatt •■Deutscher Sozialist“ und für die Deutsche ‚verkgemeinschaft das Wochenblatt „Deutscher Volkswille“; gründet im Jahre 1921 die Nürnberger Ortsgruppe der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei und schafft damit für die in München entstandene Hitler- Bewegung die Brücke nach Norddeutschland; stellt seine Tätigkeit für die DSP und die Werkgemeinschaft ein und forderte seine Anhänger auf, sich der aus dem gegenseitigen Ringen siegreich hervorgegangenen NSDAP einzuordnen und in ihren Reihen für das gemeinsame Ziel weiterzufechten; beteiligt sich im Jahre 1923 am Hitler-Putsch; am Morgen des 9. November überträgt ihm Hitler die Organisation der Volksmassen für die nationale Revolution; am Nachmittag marschiert er an der Spitze der SA mit in das Blutbad an der Feldherrnhalle; kommt im Januar 1924 nach Landsberg a. Lech in Schutzhaft, wo sich bereits Hitler und die übrigen „Hochverräter“ befinden; das gegen ihn eingeleitete Dienststrafverfahren führt zu seiner Entlassung aus dem Schuldienst; gründet im Jahre 1923 das antisemitische deutsche Wochenblatt „Der Stürmer“; die rücksichtslose Behandlung der Judenfrage in Wort und Bild bringt ihn wiederholt ins Gefängnis; Frühjahr 1933 ernennt Adolf Hitler ihn zum Leiter des „Zentralkomitees zur Abwehr der jüdischen Greuel- und Boykotthetze“. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Erzeugung der Bewegung in Franken und damit Schaffung der Brücke für die NSDAP nach Norddeutschland; Verbreitung des Wissens über die Juden- und Rassenfrage in Deutschland und über Deutschlands Grenzen hinaus durch Herausgabe des volkstümlichen Wochenblattes „Der Stürmer“. — Besondere Interessen: Selbstbeschäftigung mit Malerei. — Mitglied: Vorsitzender der Nordischen Gesellschaft, Sektion Franken.


Streit, Max, Malerobermeistcr, Präsident der Handwerkskammer Breslau, Breslau 15, Hohenzollernstraffe 42.


Geboren: 4. Dezember 1879 in Breslau als Sohn des Tischlermeisters Julius St. — Bildungsgang: Volksschule; praktische Meisterlehre bei dem Kgl. Hofmalermeister Hans Bromsch, Breslau; dann Besuch der Kunstund Kunstgewerbeschulen in Breslau und Nürnberg und an der Lehranstalt des Schweizerischen Landesmuseums in Zürich; 5 Jahre Studium und praktische Arbeit im Ausland. — Militärzeit: 1915/1918 Soldat, Landsturmmann; als Gefreiter entlassen. — Berufsgang u. a.: 1908 Übernahme des schwiegerväterlichen Betriebes; später Innungsobermeister; Gründer einer schlesischen Einkaufsund Werkgenossenschaft und verschiedener Fachzeitschriften; dann Führer des Breslauer Innungsausschusses; jetzt Präsident der Handwerkskammer Breslau; über ein Jahrzehnt 1. Vorsitzender des Kunstgewerbeverein« für Breslau und Schlesien und Führer anderer Kulturvereine; seit Frühjahr 1932 Mitglied der NSDAP und Sprecher der Bewegung; zur Zeit Gauamtsleiter der NSllago beim Stabe der Gauleitung Schlesien. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Handwerkswirtschaft und Handwerkskultur. — Mitglied: Kunstgewerbeverein für Breslau und Schlesien; Schlesischer Kulturbund.





Sfrölin, Karl, Dr. rer. pol., Hauptmann a. D., Oberbürgermeister der Stadt Stuttgart, Stuttgart-N, Im Himmelsberg 10


Geboren: 21. Oktober 1890 in Berlin. — Bildungsgang: Karls – Gymnasium Stuttgart; 8 Jahre Kadettenhaus Karlsruhe, Lichterfelde; 1910 Abiturientenexamen in Groß- Lichterfelde; 1920/23 Studium der Volks- und Rechtswissenschaften an der Technischen Hochschule Stuttgart sowie den Universitäten Wien und Gießen. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1910/20 Offizierslaufbahn; Lehrer auf der Infanterieschießschule; Hauptmann a. D.; Krieg 1914/18; zweimal verwundet. E.K. I. und II.; Württ. Militärverdienstorden; Friedrichsorden mit Schw.; Rettungsmedaille am Bande. — Berufsgang u. a.: 1923 Beamter bei der Stadt Stuttgart (Stadtamtsmann); 14. März 1933 Staatskommissar für die Verwaltung der Stadt Stuttgart; 1. Juli 1933 Oberbürgermeister der Stadt Stuttgart; Vorstandsmitglied des Deutschen Gemeindetages; Mitglied des Deutschen Schuldnerausschusses; Teilnahme an den Konferenzen in London im Juli und August 1933. — Veröffentlichungen: Zahlreiche Beiträge in kommunalwissenschaftlichen Zeitschriften. — Mitglied: Vorsitzender des Deutschen Auslandinstituts, Sitz in Stuttgart; Vorstand des Württ. Gemeindetages; Mitglied bei zahlreichen gelehrten und künstlerischen Vereinigungen.


Strohm, Gustav, Dr. phil., Deutscher Konsul, Lyon, Deutsches Konsulat.


Geboren: 1. Juni 1893 in Eßlingen a. N. — Bildungsgang: Gymnasium Eßlingen; Universität Tübingen, — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Einjähr.-Freiw. Inf.-Regt. 180; 1914/18 im Felde als Leutnant und Komp – Führer beim Inf.-Regt. 180, Landw.-Inf- Regt. 120, Stab Generalkommando z. b. V. 58. E. K. I. und IL; gold. Württ. Militär-Verd.- Med.; Verwundetenabzeichen. — Berufsgang u. a.: 1922 Attache im Ausw. Amt; 1928 Legationsrat; 1930 Konsul in Lyon. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Alte und Neue Geschichte; „Demos und Monarch“: Studien über die Auflösung der Demokratie; Geschichte des Landw.-Inf.-Regt. 120 im Felde.








Struve, Karl, Dr. jur., Präsident bei der Landesjustizoerioaltung, Hamburg 36, lValckerstraße 9.


Geboren: 9. August 1885 in Eckernförde. — Bildungsgang: Gymnasium zu Kiel; Universitäten Kiel, München und Berlin; 19. November 1907 Referendarexamen in Kiel; 16. Juli 1912 Assessorexamen in Berlin. — Berufsgang u. a.: 1. April 1914 Übertritt in den Hamburg. Staatsdienst; 1. Dezember 1914 Landrichter; 1. April 1916 Regierungsrat; 1. April 1920 Senatssyndikus (Staatsrat); 1. Oktober 1933 Präsident bei der Landesjustizverwaltung; 1912/13 Studienaufenthalt in England; 1926 Studienaufenthalt in den Vereinigten Staaten. — Spezialarbeitsgebiet: Staats- und Verwaltungsrecht. — Veröffentlichungen: „Die strafrechtliche Behandlung der Jugend in England“, 1914. — Besondere Interessen: Hamburgensien. — Mitglied: Verein f. Hamburgische Geschichte; Gesellschaft der Freunde der Vereinigten. Staaten.








Struve, Wilhelm, Landmirt, Landesbauernführer, Kiel, Holstenstraße 106—108.


Geboren: 9. Februar 1901 in Itzehoe. — Bildungsgang: Volksschule, landwirtschaftliche Winterschule, landwirtschaftliches Seminar. — Berufsgang u. a.: Auf landwirtschaftlichen Betrieben in Schleswig-Holstein tätig; seit 1925 Mitglied der NSDAP; Ortsgruppenleiter, Bezirksleiter und Kreisleiter: Gauredner; seit 1931 landwirtschaftlicher Gaufachberater; seit Frühjahr 1932 Mitglied des Landtags und Landesbauernführer; März 1933 Mitglied des Reichstags.


Stuckart, Wilhelm, Dr. jur., Staatssekretär, Berlin W 50, Prager Str. 11.


Geboren: 16. November 1902 in Wiesbaden; die Vorfahren väterlicherseits stammen aus .Nassau (Handwerker), mütterlicherseits aus Unterfranken (Bauern). — Bildungsgang: Staat). Realgymnasium Wiesbaden; Studium der Rechtswissenschaft und Volkswirtschaft an den Universitäten München und Frankfurt am Main; 29. Oktober 1926 Referendarexamen mit „Gut“; 27. Juni 1928 Doktorprüfung mit „magna cum laude“; 15. Nov. 1930 Assessorexamen mit „Gut“. — Militärzeit: 1922/23 im Freikorps Epp (München). — Berufsgang u. a.: Als Schüler Führer der Jugendgruppe der DNVP in Wiesbaden; Dezember 1922 Eintritt in die NSDAP in München und Mitglied bis zur Auflösung der Partei; 1925 aktive Beteiligung am passiven Widerstand im besetzten Gebiet, zweimal von den Franzosen verhaftet: August 1930 erneut in der NSDAP; vom 9. Dezember 1930 bis 15. Februar 1932 Richterstelle beim Amtsgericht Rüdesheim a. Rh.; vom 9. März 1931 bis 4. Februar 1932 Prozeßrichterstelle beim Amts- und Landgericht in Wiesbaden; am 5. Februar 1932 aus dem Staatsdienst ausgeschieden, um im Gau Pommern den Rechtsschutz der SA und SS zu organisieren; Leiter der Rechtsstelle des Gaues Pommern, gleichzeitig Rechtsreferent der Untergruppe Pommern-West der SA; Leiter der Lügenabwehrstelle des Gaues Pommern der NSDAP; bis 3. April 1933 Rechtsanwalt in Stettin; vom 4. April bis 1 Mai 1935 kommiss. Oberbürgermeister von Stettin; vom 15. Mai bis 29. Juni 1933 kom- ®iss. Ministerialdirektor im Preuß. Kultusministerium. — Mitglied: BNSDJ; KfDK.


Studier, Fritz, Landwirt, Landesobmann der Landesbauernschaft Mecklenburg, Pasenow b. Oertzenhof i. Mecklenburg.


Geboren: 25. Oktober 1897 in Pasenow als • ohn des Erbpächters Fritz St. aus einer alten mecklenburgischen Bauernfamilie. — Bildungsgang: Gymnasium in Neubrandenburg bis Obersekunda; dann prakt. Landwirtschaft; Hospitant der landw. Schule in Prenzlau (Uckermark). — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 31. Juli 1916 zum Inf.-Regt. Nr. 162 Lübeck; 2 Jahre an der Westfront beim Res.-Inf.-Regt. Nr. 86; vom 29. September 1918 bis 5. November 1919 in englischer Kriegsgefangenschaft; Vizefeldwebel d. Res. und Offiziersaspirant. E. K. II. — Berufsgang u. a.: Nach dem Kriege prakt. Landwirt; Arbeit und Kampf gelten von 1927 ab im Sinne des Nationalsozialismus der Befreiung des mecklenburgischen Bauerntums aus den Ketten veralteter Erbpachtgesetze; Dezember 1929 Mitglied der Meckl.- Strel. Landwirtschaftskammer und stellvertr. Vorsitzender; März 1931 bis 17. Oktober 1933 Vorsitzender der Kammer; ab 1. Oktober 1935 Landesobmann der bäuerlichen Selbstverwaltung Mecklenburg-Lübeck in Rostock.





Stueber, Carl, Intendant des Reichssenders Leipzig, Leipzig C 1, Markt 8.


Geboren: 18. Juni 1893 in Trier als Sohn des Zahnarztes Max St. — Berufsgang u. a.: Schauspieler und Spielleiter in Frankfurt a. M. und Darmstadt; Oktober 1924 beim Südwestdeutschen Rundfunk in Frankfurt a. M.; Bearbeiter musikalischer Werke, Instrumentationen, Orchester-Suiten usw.; seit 1926 Mitarbeiter am kultur-politischen Teil des „Völkischen Beobachters“. — Mitglied: Stagma, staatl. genehmigte Gesellschaft zur Verwertung musikalischer Aufführungsrechte.














von Stutterheim, Hermann, Legationsrat, Berlin W, Liitzom-Ufer 21


Geboren: 21. November 1887 in Braunschweig als Sohn des Landgerichtsdirektors Hermann v. St. und seiner Ehefrau, geb. Cleve. — Bildungsgang: Wilhelm-Gymnasium in Braunschweig; juristisches Studium an den Universitäten Berlin und Leipzig; Sommer 1911 Referendar; Herbst 1917 Assessor. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Herbst 1906 Fahnenjunker im 3. Gardc- Feld-Artl.-Regt.; Januar 1908 Leutnant dieses Regiments; Oktober 1908 zur Reserve dieses Regiments übergetreten; Weltkrieg von Anfang bis Ende in der Front; zunächst beim з. Garde-Feld-Artl.-Regt., dann beim Res.- Feld-Artl.-Regt. 43, zidetzt als Hauptmann d. Res. E.K. I. und II.; Braunschw. Kriegsverdienstkreuz I. und II.; Ritterkreuz des Hohenzollernschen Hausordens mit Schwertern; Verwundetenabzeichen. — Berufsgang и. a.: 1918/19 Regierungsassessor bei der Kreisdircktion in Helmstedt; 1919/20 Regierungsrat im Braunschw. Staatsministerium: 1920/34 Legationsrat und stellvertretender Reiclisratsbevollmächtigter für Braunschweig und Anhalt in Berlin; ab 1. März 1934 persönlicher Referent des Staatssekretärs in der Reichskanzlei. — Mitglied: Zuständige Beamtenverbände und Fachschaft.





Stutz, Ernst, Geheimer Bergrat, Reichskohlenkommissar, Vorstandsmitglied des Reichskohlen- Derbandes, Berlin-Grunemald, Jagorostrafte 4.


Geboren: 28. Juli 1868 als Sohn des Bergingenieurs und Kokereibesitzers Ernst St. und seiner Ehefrau Maria, geb. Müllensiefen. — Bildungsgang: Abiturientenexamen Realgymnasium in Lippstadt; praktisches Jahr im Bergrevier Witten-Ruhr; Studium in Bonn, Berlin, Aachen. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Nicht gedient. E. K. am weilten Bande. — Berufsgang u. a.: 1893 Bergreferendar; 1897 Bergassessor; 1901 Kommissar des Bergbauvereins in Essen für die Düsseldorfer Ausstellung 1902; 1905 Kgl. Berginspektor in Sulzbach/Saar; 1905 Kgl. Bergwerksdirektor, Leiter des Handelsbüros der Kgl. Bergwerksdirektion in Zabrze (Hindenburg/O.-S.): 1910 Bergrat; 1911 Werksdirektor der Kgl. Berginspektion II in Louisenthal/Saar; 1915 Vorstand der Reichskohlengesellschaft in Berlin; 1917 Oberbergrat; 1917 Reichskommissar für die Kohlenverteilung in Berlin; 1917 Geh.Bergrat; 1919 Vorstandsvorsitzender des Reichskohlenverbandes; 1923 Dr. ing. e. h. Technische Hochschule Charlottenburg. — Besondere Interessen: Familienforschung.





Stutz, Ulrich, Geh. Justizrat, D. Dr. jur. et phil. h. c., o. ö. Professor der Rechte, Berlin-Südende, Wilhelmstrafle 10.


Geboren: 5. Mai 1868 in Zürich; Vater Joh. Ulrich St. hervorragender Pädagoge und Dozent der Geologie am Schweiz. Polytechnikum, Mutter Emilie Rüster. — Bildungsgang: Elementar- und Primarschule, Kantonales Gymnasium in Zürich; Universitäten Zürich und Berlin; hier I. N. D. 6. Dezember 1892. — Berufsgang u. a.: 1894 Privatdozent für deutsches und Kirchenrecht Basel; 1895 a. o. Professor ebenda; 1896 o. ö. Professor Freiburg i. B.; 1904 Bonn; 1917 Berlin (nach Ablehnung von Leipzig 1910); auch Direktor des 1904 in Bonn begründeten Kirchenrechtlichen Seminars bzw. Instituts; 1918 ordentliches Mitglied der Preuß. Akademie der Wissenschaft (korr. Mitglied der Bayerischen 1917, auswärtiges Mitglied der Göttinger Gesellschaft der Wissenschaft 1925, auswärtiges Mitglied d. R. Accademia Nazionale dei Lincei in Rom 1927, korr. der Academia de la Historia in Madrid 1929); 1912 Ehrendoktor der Philosophie Freiburg i.B., 1914 der Theologie Züridi: 1925 Senator der deutschen Akademie in München; 1933 Mitglied der Akademie für deutsches Recht. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Deutsche und kirchliche Rechtsgeschichte an sich und in ihrer Wechselwirkung; Entdecker des mittelalterlichen deutschen Eigenkirchenrechts: „Kirchliches Benefizialwesen“; „Geschichte des deutsdien Königs-Wahlrechtes“; „Organisation der römischen Kurie“; „Päpstliche Diplomatie unter Leo XIII.“, nach den Denkwürdigkeiten des Kardinals Domenico Ferrata; „Staat und katholische Kirche im 19. und 20. Jahrhundert“; Herausgeber seit 1897 bzw. 1911 der Zeitschrift der Savigny-Stiftun“ für Rechtsgeschichte, Germanistische und Kanonistische Abteilung; seit 1902 der Kirchenrechtlichen Abhandlungen.


Suren, Friedrich-Karl, Dr. jur., Ministerialdirektor und Leiter der Kommunalabteilung im Preu ft. Ministerium des Innern, Preuft. Staatskommissar für die Wohlfahrtspflege, Berlin-Steglitz, Rothenburger Strafte 36.


Geboren: 19. August 1888 in Reichenbach i. Schl, aus alter Offiziersfamilie; evangelisch. — Bildungsgang: Prinz-Heinrich- Gymnasium in Berlin; Apostelgymnasium zu Köln; König-Wilhelm-Gymnasium in Magdeburg; Lyzeum zu Metz; Juli 1906 Abitur; Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Gießen und Breslau. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1. Oktober 1911 bis 30. September 1912 Einj.-Freiw. beim l’eld-Artl.-Regt. v. Clausewitz (1. Oberschi.) \r. 21: 4. August 1914 bis 23. Dezember 1918 Kriegsteilnahme; zuletzt Oberleutnant <1. Res.; Kriegsteilnehmer in Belgien, Frankreich, Rußland, Polen, Galizien, Serbien, Mazedonien und Bulgarien. E. K. I. und II.; Hamb. Hanseatenkreuz; Ritterkreuz d. Sächs. Albrechts-Ordens II. KI. m. Sdiw.; Bulg. Militärverdienstorden IV. Kl. m. Schw.; Schles. Adler II. Kl. — Berufsgang u. a.: Mai 1910 Referendarprüfung; 1910 Referendar am Amtsgericht Oberglogau (O.-L.); 1911 Landgericht Neiße; 1913 Staatsanwaltschaft Neiße; September 1913 bis März 1914 Rechtsanwaltschaftsstation in Kottbus; März 1914 Amtsgericht Kottbus; 1918 Dr. jur.; April 1919 Gerichtsassessor-Examen; Mai bis Juni 1919 Staatsanwaltschaft in Breslau; Juni 1919 zur Regierung in Breslau; Dezember 1919 Regierungsassessor; August 1920 ins Preuß. Ministerium des Innern berufen; April 1921 Regierungsrat; Februar 1924 Ministerialrat; September 1932 Ministerialdirektor und Leiter der Kommunalabteilung, zugleich seit November 1932 Staatskommissar für die Regelung der Wohlfahrtspflege in Preußen; Mitglied der NSDAP. — Veröffentlichungen: „Hauszinssteuer und Wohnungsbau in Preußen“, Berlin (1924/32, 6. Aufl.); „Preuß. I‘ inanzausgleich“, Berlin 1927; „Preuß. Kommunalabgabengesetz“, Berlin 1931; zahlreiche Aufsätze in Fachzeitschriften.


Syrup, Friedrich, Dr., Geh. Regierungsrat, Präsident d.Reidisanstalt f. Arbeitsoermittlung und Arbeitslosenversicherung, Berlin-Schladitensee, Wasgenstr. 29.


Geboren: 9. Oktober 1881 in Lüchow. — Bildungsgang: Realgymnasium Hannover; 1899 Reifeprüfung; Studium des Maschinenbaufadies auf den Techn. Hodisdiulen Hannover, München; 1903 Dipl.-Ing.-Examen; Studium der Rechts- und Staatswissenschaften an den Lniversitäten Rostock und München; 1905 ’’romotion; 1907 Assessorexamen; Eintritt in “ en preuß. Staatsdienst als Gewerbereferendar. — Berufsgang u. a.: Preuß. Gewerbeassessor: Gewerberat; Regierungsrat in Hirscharg, Köln, Hildesheim, Düsseldorf, Gleiwitz, Stettin; 1918 Vortr. Rat im Preuß. Ministerium für Handel und Gewerbe; 1918/19 sozialpolit. Referent im Demobilmachungs-Ministerium; nach Übertritt in den Reichsdienst 1920 Präsident d. Reichsarbeitsverwaltung; 1932 Reidt«- kommissar für den freiwilligen Arbeitsdienst, Reichsarbeitsminister im Kabinett Schleicher. — Veröffentlichungen: Zahlreiche Abhandlungen in Buch- und Aufsatzform über arbeitsrechtliche, sozial- und wirtschaftspolit. Gebiete.





Tecklenburg, Kurt, Dr.-Ing., Reidisbalindirektionspräsident, Frankfurt a. Oder, Gertraudenplatz 3


Geboren: 2. März 1875 in Weißenfels (Regierungsbezirk Merseburg); arischer Abstammung. — Bildungsgang: Joachimsthalsches Gymnasium in Berlin; studiert das Ingenieurbaufach an den Technischen Hochschulen in Berlin, München und Stuttgart. — Militärzeit, Kriegsauszeidinungen: Vom 1.Oktober 1897 bis 30. September 1898 Einj.- Freiw. beim Inf.-Regt. 143 in Straßburg i. Els.; 1899 Leutnant d. Res.; vom 30. September 1915 bis zum 27. März 1919 als oberer Militärbeamter im Feldeisenbahndienst; am 18. November 1915 zum Oberleutnant befördert. E. K. I. und II.; Bremer Hanseaten-Kreuz. — Berufsgang u. a.: 1898 Regierungsbauführer bei der Eisenbahndirektion Mainz; 1903 Regierungsbaumeister; leitet in den Jahren 1907/08 als Eisenbahn-Bau- und Betriebsinspektor und Vorstand der Bauabteilung in Delitzsch den Bau der Hauptwerkstätte in Delitzsch; 1911/15 Vorstand des Betriebsamts 1 Frankfurt a. Main; leitet im Kriege einige Zeit das Militär-Betriebsamt Braine le Comte in Belgien; dann bei den Militär- Generaldirektionen in Brüssel und Warschau als oberer Militärbeamter; von März 1917 bis März 1919 Betriebschef bei den Militär-Eisenbahndirektionen Wilna und Brest-Litowsk; am 31. März 1917 Regierungs- und Baurat; am 1. April 1920 Oberbaurat; 1. September 1920 in das Reichsverkehrsministerium berufen; Ministerialrat dortselbst; später bei der Deutschen Reichsbahn – Gesellschaft Reichsbahndirektor; am 3. Mai 1933 zum Reichsbahndirektionspräsidenten ernannt; leitet seit dem 1. Juni 1933 die Reichsbahndirektion Osten. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Schriftstellerisch hervorgetreten in zahlreichen Veröffentlichungen insbesondere über Fragen der Betriebswirtschaft, wissenschaftlichen Betriebsführung, Selbstkostenproblem der Eisenbahnbetriebe. — Mitglied: April 1928 als ordentliches Mitglied in die Akademie des Bauwesens berufen; seit Oktober 1935 außerordentliches Mitglied dieser Körperschaft.


Telscliow, Otto, Preuß. Staatsrat und Gauleiter Ost-IlannoDer der NSDAP, Buchholz, Krs. Harburg.


Geboren: 27. Februar 1876 zu Wittenberge; entstammt väterlicherseits einer alten märkischen Bauernfamilie, die sich bis in das Jahr 1545 zurückverfolgen läßt. — Bildungsgang: Kgl. Preuß. Militär-Knabenerziehungsinstitut zu Schloß Annaberg. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Lange Militärdienstzeit in Kav.-Regimentern in Saarburg und Wandsbek (1893/01); Kriegsdienst 1914/18 Feldlazarett – Oberinspektor; 1914/16 Flandern, 1917 Balkan. E. K. II.; Flanseatenkreuz und andere Auszeichnungen. — Berufsgang u. a.: 1901/24 Verwaltungsbeamter der Polizeibehörde Hamburg; tritt schon früh in die antisemitische Bewegung ein; von 1905 ab Mitglied der Deutsch-Sozialen Partei des Liebermann von Sonnenberg; Mitarbeiter der deutschsozialen Blätter; seit 1925 Gauleiter Ost-FIannover der NSDAP; seit 14. September 1930 Mitglied des Reichstags; seit 1929 Mitglied des Hann. Provinziallandtags; seit 1933 Präsident des Hann. Provinziallandtags; September 1933 Ernennung zum Preuß. Staatsrat; Ehrenbürger verschiedener Städte und Gemeinden des Gaues Ost-Hannover. ■— Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Politik (Innenpolitik); war Herausgeber des „Niedersachsen- Stürmer“, einer nat.-soz. Wochenschrift, deren Kampf zur Hauptsache die Erledigung des Welfentums zu verdanken ist.


Tengelmann, Herbert, Führer der Deutschen Bekleidungsindustrie, Berlin C 2, Fischerstraße 5.


Geboren: 1. Mai 1896 zu Biekern b. Wanne als Sohn des Generaldirektors der Essener Steinkohlenbergwerke Ernst T. — Bildungsgang: Realgymnasium in Essen; kaufmännische Ausbildung; juristisches Studium in Berlin, Münster und Bonn, abgeschlossen durch das erste juristische Staatsexamen. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1914 Eintritt in das Eisenbahn-Regt. 3; 1916 zur Fliegergruppe übergetreten; Feldflieger-Abteilung 9, Bombengeschwader 2, Staffel II; 1919 als Oberleutnant a. D. aus dem Heeresdienst ausgeschieden. E. K. II.; Beobachterabzeichen. — Berufsgang u. a.: Nach beendeter Lehrzeit Stellungen in verschiedenen Betrieben; seit 1923 selbständig in eigenen Firmen; Vizepräsident der Berliner Industrieund Handelskammer; Präsident des Einzelhandelsamtes bei der Industrie- und Handelskammer zu Berlin; Präsident des Deutschen Mode-Instituts.


Tengelmann, Wilhelm, Bergassessor a. D.. Landrat, z. Zt. Beauftragter des Preuß. Ministerpräsidenten für Wirtsdiaftsfragen, z. Zt. Berlin- Wilmersdorf, Konstanzer Str. 8.


Geboren: 11. Juni 1901 in Essen a. d. Ruhr: väterlicherseits aus alter westfäl. Bergmannsfamilie, mütterlicherseits aus altei‘ westfäl. Bauernfamilie. — Bildungsgang: Oberreal schule; Hochschulstudium in Würzburg, Freiburg, Berlin und Clausthal; Januar 1926 Diplom-Hauptexamen; 31. August 1926 Bergreferendar; 23. Oktober 1929 Bergassesor. Längerer Aufenthalt in England, Spanien. Italien. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1918 Kadett in der Kais. Marine; Januar 1919 bis Januar 1920 Offizier-Sturmkomp. II. Marine- Brig.; 1921 Oberschi. Freiwilligen-Komp Baden. Stab Höfer; Teilnahme an den Kämpfen in Bremen, Braunschweig, Thüringen, München, Berlin, Oberschlesien. Oberschles. Adler I. und II. Stufe; Ehrhardt-Verdienstabzeichen. — Berufsgang u. a.: 1. April 1930 bis 31. Oktober 1931 Techn. Hilfsarbeiter der Direktion der Zeche Minister Stein, Dortmund; 1. Februar 1931 bis 27. März 1933 Mitglied der Direktion der Zeche Monopol, Kamen i. Westf.; 28. März 1933 bis 2. Oktober 1935 Landrat des Landkreises Unna; ab 2. Oktober 1933 Beauftragter für Wirtschaftsfragen des Preuß. Ministerpräsidenten; Mitglied der NSDAP seit 1930; ab 21. März 1933 SSSturmbannführer ä la suite; Mitglied des Deutschen Ausschusses für techn. Schulwesen. Vorsitzender der Gruppe 7 (Allgemeinbildung. Weltanschauung. Menschenführung); Mitglied des Senats der Reichsgemeinschaft der tedinisch- wissenschaftlichen Arbeit; Mitglied des Aufsichtsrats der Deutschen Bank für Industrie- Obligationen.


Tescliemaclier, Hermann, Dr. jur., stelloertr. Geschäftsführer und Referent im Reichsstand des Deutschen Handels, Berlin SW 1L Europahaus.


Geboren: 16. April 1907 in Trier. — *Bildungsgang: Humanistisches Gymnasium: jurist. Üniversitätsschlußprüfung; promoviert im Februar 1933 zum Dr. jur. — Berufsgang u. a.: 1933 in der Geschäftsführung des Handwerks- und Gewerbekammertages, Hannover; Mitwirkung an dem Gesetzentwurf über ständische Neuordnung des Handwerks; seit Juli 1955 Referent im Reichsstand des Deutschen Handels; Herbst 1955 in Danzig tätig zur Vorbereitung des ständischen Aufbaues; seit Dezember 1955 stellvertretender Geschäftsführer im Reichsstand des Deutschen Handels (Referat: Organisation und Sozialpolitik); Mai 1925 politisch ..Stoßtrupp Süd“, angeschlossen „Reichskriegsflagge“; am 9. November 1925 eingesetzt im Kriegsministerium München; bis 1929 „Bund Oberland“; November 1928 Nationalsozialistischer Deutscher Studentenbund, Hochschulgruppenführer; Propagandaredner; SA-Mann; zur Zeit Truppführer im Stab der Gruppe Berlin-Brandenburg. — Veröffentlichungen: Publizistisch tätig auf wirtschaftspolitischem Gebiet; ..Der Berufsstand im Lichte der Staatslehre“, München. — Mitglied: BNSDJ.





Tewaag, Carl, Dr. jur., Kgl. Landrat a. D., Geschäftsführer des Central- Derbandes des Deutschen Bankund Bankiergeiverbes (E. V.), Berlin-Grunemald, Hagenstraße 8.


Ceboren: 14. Juli 1878 zu Dortmund als Sohn «les Geh. Justizrats Carl T. und seiner Ehefrau Adele, geb. Holle; arischer Abstammung. — Bildungsgang: Gymnasium Dortmund; Universitäten Bonn, Berlin und Kiel. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1914/16 im Felde als Ordonnanzoffizier des 5. Garde- Hes.-Fuß-Artl.-Regts.; später als Adjutant desselben Regts, und dann als Adjutant der Carde-Res.-Feld-Artl.-Brigade; Hauptmann d. lies. a. D. E. K. I. u. II. — Berufsgang u. a.: 1900 Referendar und Dr. jur.; 1906 Gerichtsassessor; 1907 Regierungsassessor; von 1907 bis 1910 am Landratsamt in Stettin; 1910/17 am Oberpräsidium von Pommern; 1917/21 Landrat des Kreises Randow in Stettin; 1921 bis 1924 Vorstandsmitglied der Stettiner pderwerke A.-G. für Schiff- und Maschinenbau; 1924/55 Mitinhaber des Bankhauses “ m. Schlutow zu Stettin; seit Mai 1955 Geschäftsführer des Centralverbandes des Deutschen Bank- und Bankiergewerbes: 1920/50 Mitglied der Deutschnationalen Volkspartei; *950 ausgetreten; jetzt Nationalsozialist. -— eröffentlichungen: Schriftleiter des „Bank- Archiv“, Zeitschrift für Bank- und Börsenwesen. — Mitglied: Reichsverband deutscher Schriftsteller.


Thcinel, Karl, Pfarrer, Präsident des Zentralausschusses für die Innere Mission der Deutschen Evangelischen Kirche, Berlin SJV 19, Sebastianstr. 56.


Geboren: 26. Februar 1890 in Jüterbog; stammt aus alter Bürgerfamilie, die auf Jobst Dömel um 1551 in Bergen b. Falkenstein (Vogtl.) zurückgeht und seit 1755 in Jüterbog ansässig ist. — Bildungsgang: Schule in Jüterbog; Viktoriagymnasium in Potsdam; 1908/12 Studium in Halle, Tübingen und Berlin; Mitglied des Domkandidatenstiftes zu Berlin; am 12. Juli 1914 zum Pfarrer ordiniert. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Militärdienst beim 5. Garde- Regt. z. F.; seit 15. November 1914 Felddivisionspfarrer beim Korps Posen, bei der 84. Inf.-Div. und 218. Inf.-Div. bis 1919. E. K. II. — Berufsgang u. a.: Januar bis April 1919 am Oberlinhaus in Nowawes Pfarrer; 1919/23 Pfarrer in Mertensdorf (Ostprignitz); 1923/28 Pfarrer an der Samariterkirche, Berlin O; seit 1928 Pfarrer an der Luisenstadtkirche, Berlin C; seit 1931 Sozialpfarrer von Berlin; seit 1932 Sozialreferent der Reichsleitung der „Deutschen Christen“; 1933 Staatl. Bevollmächtigter für den Zentralausschuß der Inneren Mission; 18. Oktober 1933 zum Präsidenten des Zentralausschusses für die Innere Mission gewählt und in die Reichskirchenregierung der Deutschen Evangelischen Kirche berufen; seit 10. November 1933 Begründer und Reichsführer des Deutschen Evangelischen Männerwerks. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Sozialfragen, religiöse Volkskunde; „Die religiöse Lage auf dem Lande in der Nachkriegszeit“, 1924; „Der religiöse Gehalt der völkischen Bewegung“, 1925; „Dorfkind, Stadtkind, Industriekind“, 1928; „Lenin anti Christus“, 1931; Herausgeber der Schriftenreihe „Der Aufbau“, 1932; „Dienst an der Gemeinde“.


Freiherr von Tliermann, Edmund, Dr. jur., Dtsdi. Gesandter in Argentinien, Buenos Aires, Deutsche Gesandtschaft.


Geboren: 6. März 1884 in Köln a. Rh. (Näheres vergl. Gothaer Freiherrnkalender.) — Bildungsgang: Gymnasium in Hamm i. Westf. und Kgl. Friedrich-Wilhelm-Gymnasium in Köln a. Rh. bis 1902; studiert Jura in Lausanne, Heidelberg, Berlin; Referendarexamen Herbst 1906, Kammergerichtsreferendar bis Herbst 1907, dann Regierungsreferendar in Merseburg; Assessor 1911; Weltreise 1911/12. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Einj.- Freiw. beim 1. Leibhusaren-Regt. Nr. 1 in Danzig-Langfuhr 1902/03; Leutnant d. Res. dieses Regiments und Rittmeister d. Res. 1916; Kriegsteilnehmer August 1914 bis 5. November 1914; gerät verwundet in russische Gefangenschaft, aus der er im Januar 1918 entflieht. — Berufsgang u. a.: Eintritt in den diplomatischen Dienst Frühjahr 1913; Attache in Madrid, Brüssel; dann Kriegsdienst bis 1918; Ausw. Amt; Herbst 1919 Gesandtschaftsrat in Budapest; Frühjahr 1921 Ausw. Amt; Herbst 1921 Botschaftsrat in Washington; Frühjahr 1923 Ausw. Amt; Frühjahr 1925 Generalkonsul in Danzig; Herbst 1933 zum Deutschen Gesandten in Buenos Aires ernannt; Mitglied der NSDAP.





Theunert, Hugo, Generaldirektor der Kathreiner G. m. b. H., Führer der Fachgruppe Lebensmittelindustrie, Berlin W 57, Kathreiner-Haus,


Geboren: 30. März 1880 in Görlitz (Schles.) als Sohn eines Eisenbahnbeamten. -— Bildungsgang: Bürgerschule in Görlitz; Lehre in schles. Bankgeschäft. — Kriegsauszeichnungen: Verdienstkreuz f. Kriegshilfe; Rote- Kreuz-Medaille. — Berufsgang u. a.: Direktionssekretär in rhein. Fabrikgrollbetrieb; seit 1902 Verkaufsleiter; seit 1907 Direktor in Großbetrieben der Lebensmittelindustrie; seit 1921 Kathreiner G. m. b. H.; 1926 Generaldirektor; von 1908/19 Magistratsmitglied (Stadtrat) und Führer des Verbandes kommunaler Vereine, 1918/19 auch des Bürgerrates in Berlin-Köpenick; seit längeren Jahren Vorstandsmitglied der Nahrungsmittel-Industrie- Berufsgenossenschaft, Mannheim; Vorsitzender des Bundes Deutscher Nahrungsmittel- Fabrikanten und -Händler E. V., Sitz Nürnberg; Vorsitzender der Vereinigung der deutschen Kaffee-Ersatz-Industrie, Berlin; Vorsitzender des Verbandes der Fabrikanten von Markenartikeln E. V., Berlin; seit 1953 Mitglied des Werberats der deutschen Wirtschaft; Führer der Fachgruppe Lebensmittelindustrie im Reichsstand der Deutschen Industrie.


Thiele, Kurt, Staatsrat, Huchting b. Bremen, Haus Esche.


Geboren: 29. Juli 1896. •— Bildungsgang: Human. Gymnasium zu Braunschweig. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Tritt am 14. August 1914 als Kriegsfreiwilliger von der Schulbank weg in das Inf.-Regt. 92 ein; Oktober bis November 1914 mit Res.-Inf – Regt. 208 in Flandern; August 1915 bis November 1916 mit Res.-Regt. 169 in Rußland: Januar 1916 Leutnant d. Res.; November 1916 bis Juli 1918 Sturm-Batl. 11; dreimal verwundeter Schwerkriegsbeschädigter. E. K. 1. . und II.; andere Kriegsauszeichnungen I. und II. Klasse. — Berufsgang u. a.: Bricht das Studium der Rechtswissenschaften in Göttingen infolge der Inflation ab; geht 1921 mit 30 geworbenen Freiwilligen nach Oberschlesien; 1923/30 Reedereiangestellter in Bremerhaven und Bremen; 27. Januar 1925 Eintritt in die NSDAP; Aufbau der Organisation während der Verbotszeit in Göttingen: Gründung der Organisation in Bremerhaven- Wesermünde; 1929/32 Leiter des Kreises Bremen; Frühjahr 1932 Gründung der Abt. Seefahrt der NSDAP, Sitz Hamburg; Leiter der NSBO-Untergruppe Seefahrt bis zur Errichtung der Deutschen Arbeitsfront 1933: Gründer und Herausgeber der nat.-soz. Monatszeitschrift ..Der deutsche Seemann“ bis Sommer 1935; Gründer und Herausgeber der „Bremer Zeitung“; seit Frühjahr 1933 Präsident der Brem. Bürgerschaft; seit Herbst 1935 Brem. Staatsrat; Mitglied des Reichstags seit der 5. Wahlperiode 1930. — Mitglied: Präsident des „Hauses der Hanse zu Bremen“.


Thierack, Otto Georg, Dr. jur., Staatsminister der Justiz, Dresden-A. 24, Bayreuther Str. 9.


Geboren: 19. April 1889 in Wurzen i. Sa.; entstammt einer Niederlausitzer Bauern- und Bürgerfamilie, nachweisbar seit 1635. — Bildungsgang: Reifeprüfung an einem humanistischen Gymnasium; Studium der Rechtsund Staatswissenschaften in Marburg und Leipzig; 20. Juni 1913 erste juristische Staatsprüfung; Februar 1914 zum Dr. jur. promoviert. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen-, August 1914 Kriegsfreiwilliger; März 191 Leutnant d. Res. im Res.-Jäger-Batl. Nr. 18- Kriegsjahre 1915/18. E. K. II.; Sächs. Albrechtsorden II. m. Schw.; Reuß. Ehrenkrone m. Schw. — Berufsgang u. a.: 10. April 1920 zweite juristische Staatsprüfung und Gerichtsassessor; 1. April 1921 Staatsanwalt m Leipzig; 1. Oktober 1926 Staatsanwalt am Obcrlandesgericlit Dresden; 10. März 1933 mit den Geschäften des Sächs. Justizministers beauftragt; seit Mai 1933 Staatsminister der Justiz; Mitglied der Akademie für Deutsches Recht.








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Thiesing. Adolf, Dr. jur., Geh. Oberjustizrat, Ministerialdirektor im Preuß. Justizministerium, Berlin-Schöneberg, Innsbrucker Str. 36


Geboren: 28. September 1889 in Sulingen (Provinz Hannover) als Sohn eines Schuldirektors; Vorfahren väterlicher- und mütterlicherseits Lehrer, evangelische Pastoren, Bauerngutsbesitzer, Schiffsreeder. — Bildungsgang: Hum. Gymnasium in Hameln a. d. W.; Universität Göttingen. — Kriegsauszeichnungen: E. K. II. am -weißen Bande mit schwarzer Einfassung; Verdienstkreuz für Kriegshilfe. — Berufsgang u. a.: Referendar, Gerichtsassessor, Amtsrichter, Hilfsrichter am Oberlandesgericht; Hilfsarbeiter im Preuß. Justizministerium: Ministerialrat; Ministerialdirigent und Ministerialdirektor daselbst; Mitglied des Juristischen Landesprüfungsamts; Leiter der Abteilung II des Preuß. Justizministeriums für bürgerliches und öffentliches Recht. — Veröffentlichungen: „Die Wirkungen nichtiger Ehen“; zusammen mit Präsident Dr. Weber „Der mittlere Justizdienst in Preußen“; sowie ■ Leitfaden der Verfassung, Verwaltung und des Beamtenrechts für preuß. Justizbeamte“; zahlreiche Veröffentlichungen in Fachzeitschriften und Tagespresse. — Besondere Interessen: Geschichte und Literatur.





Tliilenius, Georg Christian, Dr. med., o. ö. Professor der Völkerkunde, Direktor des Museums für Völkerkunde, Hamburg 37, Abteistraße 16.


Geboren: 4. Oktober 1868 in Bad Soden >• Taunus; hessisches Geschlecht; bäuerlich seit 1400 nachweisbar (Oberrhone); seit 1680 überwiegend Ärzte, darunter Johann Henrich (1696/1766), reisender Operateur, Moritz Gerhard (1745/1809), herzogl. nass. Leibarzt, Otto (1800/67), Begründer des Bades Soden, Georg (M. d. L., M. d. R.). Begründer der Balneologischen Gesellschaft. — Bildungsgang: f ranzösisches Gymnasium Berlin; Klosterschule Ilfeld; 1888/92 stud. med. et rer. nat. Bonn, Berlin; 1892 Dr. med.; 1893 Approbation; Assistent Anatom. Institut Straßburg s’’ 1892 und 1896 Reisen in Kleinafrika; 1897/99 Reise Südsee im Auftrag Kgl. Preuß. Akademie der Wissenschaften; 1896 habilitiert Anatomie Straßburg i. Els. — Berufsgang u. a.: Arbeit in Straßburg und Reisen führen zu Anthropologie und Ethnologie; 1900 a. o. Prof, für Anthropologie und Ethnologie Universität Breslau; richtet dort Lehrsammlung und Seminar ein; 1904 Ruf nach Hamburg mit Aufgabe. Museum für Völkerkunde zu schaffen und Neubau zu planen; (Museum eröffnet 1914 ff., Bestand zur Zeit 220 000 Nr.); 1906/07 Vorarbeiten für ethnographische Schiffsexpedition d. Hamb. Wiss. Stiftung in deutsche Südsee (Bismarck- Archipel und Karolinen); herausgeg. Ergehn, der Expedition 1911 ff. (bisher 15 Bände); 1907 wesentliche Mitarbeit an Begründung Hamb. Kolonialinstitut; 1908/10 Vorsitzender des Professorenrats; 1908/19 Mitarbeit an Begründung Hamb. Universität; 1920/21 Rektor; 1926/28 und 1935/34 Dekan Philos. Fakultät; 1921 ff. Mitglied des Hauptausschusses der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft, Berlin; 1921/24 Mitglied der Hamb. Bürgerschaft; 1931 Huxley Memorial Lecture London. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Grenzgebiet Rassenkunde-Völkerkundc; „Ethnographische Ergebnisse aus Melanesien“, 1902/03; „Das Hamb. Museum für Völkerkunde“, 1916; Aufsätze in Fachzeitschriften. — Mitglied: Deutsche und Berliner Anthropologische Gesellschaft; Ehrenmitglied und korresp. Mitglied fachverwandter Gesellschaften in Leipzig, Batavia u. a.


Thilo, Walter, Präsident der Handelskammer Lübeck, Lübeck, Roeckstraße 1.


Geboren: 5. September 1895 in Berlin- Wilmersdorf als Sohn des deutschen Konsuls Waldemar T. und seiner Ehefrau Frieda, geb. Stoewer. — Bildungsgang: Lübecker Katharineum; norwegische Mittelschule bis zum Abschlußexamen; Deutsche Landerziehungsheime von Dr. Lietz; praktisches Jahr als Bergbaubeflissener des O.B.A. Halle; Studium an den Universitäten Berlin, Breslau und an der Bergakademie Clausthal. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1915/14 Einjährig-Freiwilliger beim Feld-Artl.-Regt, von Clausewitz Nr. 21; im Felde bis zur letzten Verwundung im September 1918 Leutnant d. Res. im obigen Regiment. E. K. 1. und II.; Hamb. Hanseatenkreuz; silbernes Verwundeten-Abzeichen. — Berufsgang u. a.: 1920 technischer Berater der Possehlschen Unternehmungen; jetzt Geschäftsführer in folgenden Gesellschaften: Nordisches Erzkontor G. m. b. H., Possehl Erzges. m. b. H. Nordisches Erzkontor G. m. b. II., Hamburg, Mead-Dr. Christian Brunnengräber, Chemische Fabrik, & Co. m. b. H.; Mitglied verschiedener Aufsichts- und Verwaltungsräte; NSDAP; Ausschuß für Arbeitsbeschaffung des Deutschen Industrie- und Handelstages.





Tliolens, Hermann, Leiter des Amtes f ür Arbeitsplanung und Arbeitsausbildung in der Reidisleitung des Arbeitsdienstes, Berlin- Charlottenburg 9, Marienburger Allee 65.


Geboren: 19. Mai 1882 zu Leer (Ostfriesland); ostfriesischer Abstammung. — Bildungsgang: Gymnasium bis zum Eintritt als Seekadett in die Kais. Marine April 1900; Berufsausbildung als Seeoffizier. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Aktiver Seeoffizier; Anfang des Krieges 1. Offizier S. M. S. „Mainz“; am 28. August 1914 bei Untergang S. M. S. „Mainz“ in englische Kriegsgefangenschaft; November 1917 aus der Kriegsgefangenschaft über kurze Internierung in der Schweiz in die Heimat ausgetauscht. E. K. I. und II. — Berufsgang u. a.: Politisch aktiv geworden durch den Kampf gegen die Arbeitslosigkeit mittels aufklärender Schriften über nationalsozialistische Volkswirtschaft; seit Anfang 1932 in der Reichsleitung der NSDAP, Leiter der neu gegründeten Abteilung Arbeitsbeschaffung in der Organisationsleitung 2, später Organisationsleitung 1; seit Mai 1933 Leiter des Amtes für Arbeitsplanung und Arbeitsausbildung in der Reichsleitung des Arbeitsdienstes. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Nationalsozialistische Volkswirtschaft: organische Einfügung der brachliegenden Arbeitskräfte durch Arbeitsbeschaffung und Arbeitsdienst in die Wirtschaft dort, wo diese offensichtliche Mängel ausweist; die Hauptveröffentlichungen fordern Einsatz eines größeren Teiles der Arbeitslosen für die Stärkung und Erweiterung des Bauernlandes und die Auflockerung der Großstädte.


Thom, Karl, Bischof von Cammin, Stettin, Arndtstraße 51.


Geboren: 20. März 1900 in Deutsch-Eylau (Westpreußen. — Bildungsgang: Gymnasium in Deutsch-Eylau; studiert Theologie und Philosophie an den Universitäten Jena, Leipzig und Marburg.














Thomalla, Curt, Dr. med., Arzt und Schriftsteller, Referent im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda, Berlin- Wilmersdorf, Düsseldorfer Straße 25.


Geboren: 12. Juli 1890 in Friedland (Krs. Falkenberg i. Oberschles.); väterlicher- und mütterlicherseits aus alten schlesischen Bauern- und Erbscholtiseibesitzer-Familien. — Bildungsgang: Hum. Gymnasium Berlin (Bismarck – Gymnasium) und Waldenburg i. Schles.; Studium, erst Jura, dann Medizin; Dezember 1915 Staatsexamen in Breslau während einer schweren Verwundung; 1916 Dr. med. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1912/13 Einj.-Freiw. .beim 10. Bayer. Feld-Artl.-Regt. in Erlangen; ab 1. Mobilmachungstag beim 3. Res.-Inf.-Regt. 22; Bewegungskrieg in Frankreich, Stellungskrieg in den Argonnen, vor Verdun, in der Champagne, auf der Lorettohöhe; hier schwer verwundet. E. K. II (Oktober 1914) und E. K. I. (Mai 1916). — Berufsgang u. a.: 3 Jahre Ausbildung als Facharzt für Neurologie und Psychiatrie in der Stadt. Nervenklinik Breslau; auf Grund wissenschaftl. Filmexperimente und entsprechender Veröffentlichungen Übertritt zur Universum Film A.-G. als Leiter des medizinischen Filmarchivs; dort etwa 5 Jahre lang wissenschaftl. und dramaturgische Bearbeitung zahlreicher Lehrfdme. populärwissenschaftl. Vortragsfilme, später auch Spielfilme (Steinach-Film, „Biene Maja . „Falsche Scham“, „Fluch der Vererbung‘ usw.); 1924/26 freier Schriftsteller und Arzt; ab 1926 tätig beim Reichsausschuß für hygienische Volksbelehrung; ab 1929 beim Verband der deutschen Berufsgenossenschaften als Leiter der Pressestelle (Organisation der Pressearbeiten und Filmpropa- Eanda bei der Reichsgesundheitswoche 1926. eitung der Reichsunfallverhütungswoche 1929); seit April 1933 beim Reichsministeriuni für Volksaufklärung und Propaganda Leiter des Referats „Volksgesundheit und Volkswohlfahrt“ (Durchführung der Bettelbekämfung, Organisation der bevölkerungspolitischen Aufklärungsaktion, Mitarbeit lür Winterhilfswerk, für Hilfswerk „Mutter und Kind“, Aufbau der Abteilung Schadenverhütung bei der NSV usw.). — Spezialarbeitsgebiet: Veröffentlichungen: Populaiwissenschaftliche Medizin; Bücher: >dl1IJ?rc Sekretion“; „S. Majestät das Kind“; ..yolkswirtschaft und Hygiene“; „Falsche Scham <Broschüren: „Kopf hoch“; „Darf ich heiraten?“; „Mütter, kämpft für eure Kinder“ (10,6 Millionen Aufl.); „Die kommende Generation klagt an“ (7,7 Millionen Aufl.); „Gesunde Eltern, gesunde Kinder“ (9,5 Millionen Aufl.) usw.; Bearbeitung und Herausgabe des „Gesundheitspaß“; mit Robert Thomalla Lustspiel „Barmherzigkeit“; mit L. Berger Schauspiel „Sieg des Lebens“; Romane: „Das Paradies der Unsterblichkeit“; „Der Zweibändermann“; viele Novellen, Skizzen und Erzählungen. — Mitglied: Reichsverband der Deutschen Schriftsteller.


Thomas, Georg, Dr. jur., Präsidialdirektor der Berliner Verkehrs-A.-G., Berlin-Zehlendorf, Fischerhüttenstraße 127.


Geboren: 10. Juni 1888; Vater Regierungs- Schulrat. — Bildungsgang: Studium Lausanne. Bonn, Leipzig, Berlin; 1910 Referendar, Dr. jur. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1914/18 Kriegsfreiwilliger; Leutnant und Batterieführer Res.-Fekl-Artl.-Regt. 13. E K. I. und II. — Berufsgang u. a.: 1912 kaufmännischer Leiter des Büro Dortmund der AEG; 1922 kaufmännischer Direktor der Abt. Bahnen in der Hauptverwaltung der \EG; 1930 Eintritt in die NSDAP; 1933 Präsidialdirektor der BA’G. — Spezialarbeitsgebiet: Energiewirtschaft; Nahverkehr. — Mitglied: Vizepräsident des Internationalen Straßen- und Kleinbahn-Vereins; Werberat der Deutschen Wirtschaft.


Thomsen, Ilans, Dr. jur., Ministerialrat in der Reichskanzlei, Berlin W 8, Wilhelmstraße 78


Geboren: 14. September 1891 in Hamburg; Abstammung väterlicherseits aus Norwegen (die Familie stammt ursprünglich aus Nord- Iriesland). mütterlicherseits aus Süddeutschland. — Bildungsgang: 1910 Johanneum in Hamburg Abitur; 1910/13 Studium der Rechtswissenschaften in Heidelberg und Bonn. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1913 Einjähriger beim Garde-Dragoner-Regt. Nr. 23 ’n Darmstadt; als Unteroffizier mit dem Regiment ins Feld; März 1915 Leutnant d. Res.; nis April 1915 in Frankreich und Belgien; Mai 1915 auf Patrouille an der Dubissa (Li- ‚auen) schwer gestürzt; nach Wiederherstellung als Nachrichtenoffizier in Hamburg, zum Generalstab des Feldheeres kommandiert. E.K.IL; Hessische Tapferkeitsmedaille; Hamburger Hanseatenkreuz; Verwundetenabzeichen. — Berufsgang u. a.: 1915 Dr. jur. in Heidelberg; 1915 Referendar in Köln; 1917 zur deutschen Gesandtschaft in Kristiania (Oslo) als Gehilfe des Militärattaches kommandiert; 1919 als Attache ins Ausw. Amt einberufen; 1921 Vizekonsul in Mailand, dann in Neapel; 1923 Legationssekretär im Ausw. Amt, Presseabteilung; seit 1928 europäische Abt; Sachbearbeiter für Österreich, ftalien, Jugoslawien, Tschechoslowakei; Teilnahme an den Konferenzen von Spa (1920), London (1924 und 1953), Locarno, Lausanne (1932), Völkerbund (1926/27); 1927 Studienreise nach Amerika, 1929 durch Jugoslawien; 1926 Legationsrat; Juni 1932 als außenpolitischer Referent in die Reichskanzlei berufen; seit November 1935 Ministerialrat. — Spezialarbeitsgebiet: Außenpolitik. — Besondere Interessen: Musik, Geschichte, Sprachforschung, Reiten und Skilaufen. — Mitglied: NS-Fachschaft in der Reichskanzlei; NSBeamtenbund.


Thümmel, Hans, Geschäftsführer der Abtlg. VI oom Ileichsverband des Deutschen Handels, Berlin-Dahlem, Amselstraße 6.


Geboren: 4. Januar 1895 in Pfalzburg (Kreis Saarburg). — Bildungsgang: Gymnasium in Zabern i. Elsaß; Kadettenhaus in Karlsruhe in Baden; Hauptkadettenanstalt in Berlin- Lichterfelde-West; 1913 Fähnrichs-Examen; März 1913/14 Selektaner i. d. Hauptkadettenanstalt. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: März 1914 als Leutnant in die Armee eingestellt; im Kriege Adjutant, Kompanieführer, Fliegerbeobachter; verliert 1917 im Luftkampf den linken Arm. E. K. I. und II.; Fliegerbeobachter-Abzeichen; Verwundeten – Abzeichen in Silber; Lippisches Kriegs-Verdienst- Kreuz; Lipp. Kriegs-Ehrenkreuz für heldenmütige Tat; Lipp. Hausorden IV. mit Schwertern. — Berufsgang u. a.: Nach dem Kriege Kompagnieführer im Grenzschutz Ost und Baltikum und Adjutant der Deutschen Legion im Baltikum; nach Verabschiedung in kaufmännischen Beruf; Leiter der Exportabteilung einer Fabrik; für diese in Südamerika; reist für ein anderes Werk nach Holland und England; seit 1929 in Bremen selbständig; 1933 im Wirtschaftspolitischen Amt und Arerbindungsstab der NSDAP und persönlicher Referent beim Reichskommissar für die Wirtschaft Dr. h. c. Wagener; seit J uli 1935 im Reichsverband des Deutschen Groß- und Überseehandels e. V. und Reichsstand des Deutschen Handels; Mitglied der NSDAP seit 1951.


Thyssen, Fritz, Preußischer Staatsrat, Ing., M ülheim-Ruhr- Speldorf.


Geboren: 9. November 1873 zu Mülheim-Rull r. — Bildungsgang: Gymnasium Mülheim-Ruhr, Realgymnasium Düsseldorf bis Oberprima, Ecole des mines Lüttich, Techn. Hochschule London, Polytechnikum Charlottenburg, ein Jahr praktische Arbeit als Hüttenmann. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen u. a.: 1896 bis 1897 Leutnant der Res. Ulanen-Regimcnt Nr. 5. Eis. Kreuz Oktober 1914, 15. Juni 1917 zum Rittmeister befördert. — Berufsgang u. a.: 1898 Eintritt in den Vorstand der August-Thyssen-Hütte Gewerkschaft; jetzt Vorsitzender des Aufsichtsrates der Vereinigten Stahlwerke A. G.; größere Auslandsreisen nach Nord- und Südamerika. Indien, Orient. Türkei, Rußland usw.; für die Verteidigung deutschen Rechtes gegenüber den Franzosen während des Ruhrkampfes im Jahre 1923 Verleihung des Dr. jur. h. c. durch die Universität Freiburg i. Br.; von den Franzosen verhaftet, vor das Kriegsgericht in Mainz gestellt und verurteilt; Mitglied des Generalrats der Wirtschaft; Deutsche Hochschule für Politik; Institut für Ständewesen, Düsseldorf; Senator der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, Berlin; Vorstandsmitglied des „Haus der Deutschen Kunst“, München.





Tiesler, Franz, Geh. Oberfinanzrat, Präsident des Landesfinanzamts Königsberg i. Pr., Königsberg i. Pr., Alte Pillauer Landstr. j.


Geboren: 22. März 1874 in Nikolaiken (Ostpr.) als Sohn des prakt. Arztes, späteren Geh. Sanitätsrats Dr. Ewald T. und seiner Gattin Maria, geb. Leonhardy. — Bildungsgang: Gymnasium Rastenburg bis 1892; juristisches Universitätsstudium 1892/95 in Bonn, Berlin, Königsberg. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1896/97 Einj.-Freiw. Feld-Artl.-Rcgt. Prinz August von Preußen (1. Lit.) Nr. 1; 1898 Offizier dieses Regiments; im Felde als Hauptmann d. Landw.; verabschiedet mit dem Charakter als Major; im Kriege nach vorübergehender Tätigkeit als Ordonnanzoffizier beim Generalkommando XXII. A.-K. und bei der Inspektion des Gefangenenlagers des Gardekorps, November 1915 bis Juli 1918; Chef der Finanzabteilung im Stabe des Oberbefehlshabers Ost; 1. August bis 31. Oktober 1918 Chef der Militärverwaltung Litauen. E. K. I. und II.; Bayr. Militärverdienstorden IV. m. Schw.; Friedr.-August-Kreuz I. u. II.; Oldenb. Ehrenkreuz I. u. II.; Herzog-Sachsen- Meiningen-Ehrenkreuz f. Verd. im Kriege; Hamb., Brem., Lüb. Hanseatenkreuz; Türk. Kriegsauszeichn. d. Eis. Halbmond. —■ Berufsgang u. a.: 1895 Gerichtsassessor; 1903 als Regierungsassessor z. Provinzialsteuerdirektion übernommen; 1908 Regierungsrat; 1908/11 Hilfsarbeiter; 1911 Geh. Finanzrat und Vortr. Rat im Preuß. Finanzministerium; 1915 Geh. Oberfinanzrat; 1919 Präsident der Oberzolldirektionen Posen und Hannover; 8. November 1919 Präsident des Landesfinanzamts Königsberg i. Pr. — Mitglied: Mitglied des beratenden Ausschusses der Vogelwarte Rossitten, der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften.


Tiessen, Ernst, Dr. phil., o. Professor der Geographie, Hektor derHandelshodischule Berlin, Berlin- Charlottenburg, , Kantstraße 164.


Geboren: 17. Juli 1871 in Braunsberg (Ostpreußen). — Bildungsgang: Gymnasium; 1889/91 Albertus – Universität Königsberg; 1891/95 Friedrich-Wilhelm-Universität Berlin. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1889/90 Dienstjahr; im Kriege ab Oktober 1914 bis Mai 1916 im Felde, zuletzt als Batls.-Adjutant Res.-Inf.-Regt. 57. E. K. I. und II. und verschiedene andere Orden und Ehrenzeichen. — Berufsgang u. a.: Ab 1895 Privatgelehrter (Geologe und Geograph); 1916/19 Mitglied dei Wissenschaftlichen Kommission des Kriegsministeriums; ab 1919 o. Professor der Geographie an der Handelshochschule Berlin; 1927/29 deren Rektor; ab 1. April 1934 wieder zum Rektor ernannt. — Veröffentlichungen: 1902 „China, das Reich der 18 Provinzen“: 1906/12 Herausgabe des China – Nachlasses von Ferd. von Richthofen; 1922 Broschüre „Befreiung von der Judenfrage“ als Vorstufe der späteren Lösung; 1924 Schrift „Versailles und Fortsetzung“; 1928/30 „Deutscher Wirtschafts- Atlas in 200 Karten“ usw.





Tießler, Walter, München, Braunes Ilaus.


Geboren: 18. Dezember 1903 in Ermsleben (Mansfelder Geb.-Krs.). — Bildungsgang: Gymnasium in Greiz, Graudenz und Halle. — Berufsgang u. a.: 1921/22 Lehrling in der Verlagsbuchhandlung Knapp in Halle und Speditionsverein in Halle; 1922/30 Knappschaftsangestellter; seit 1922 Mitglied der NSDAP; 1925 Kreisleiter; 1926/50 und ab 1932 Gaupropagandaleiter; 1926/32 Gaupressewart: 1928/30 Angestelltenratsvorsitzender im Knappschaftskrankenhaus Carlsfeld; ab 1. November 1930 Gaugeschäftsfiilirer der NSDAP des Gaues Halle-Merseburg; ab Juli 1933 Landesstellenleiter der Landesstelle Mitteldeutschland des Ministeriums für Volksaufklärung und Propaganda; Mai 1934 mit besonderen Aufgaben zur Rciclispropagandaleitung der NSDAP nach München berufen. — Veröffentlichungen: 1926 Broschüre „Ist Rußland das Land der sozialen Gerechtigkeit und Freiheit?“; Zeitstück „Gold — Blut — Klasse“: Zeitstück ..Willi Faber — Einer von vielen“.





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Tiefböhl, Max, Gaubetriebszellenobmann, Bezirksleiter der Deutschen Arbeitsfront, Stettin, Preußische Str. 5.


Geboren: 8. Februar 1902 zu Breest. Krs. Demmin (Pomm.). — Bildungsgang: Volksschulbildung. — Berufsgang u. a.: Handlungsgehilfe; Gründer der NSBO in Pommern; 1927 Gründung mehrerer Ortsgruppen und Stützpunkte der NSDAP in der Stadt und im Landkreis Pyritz; Ortsgruppen- und Kreisleiter von Pyritz; dann Bezirksleiter ‚on 5 Kreisen in Mittelpommern; Mitbegründer der ersten pommerschen nationalsozialistischen Zeitung „Die Diktatur“; Gründer und Herausgeber der NSBO-Zeitungen „Der Merkmann“ und „Der Landarbeiter“; seit Gründung der Deutschen Arbeitsfront deren Bezirksleiter; Mitglied des Preuß. Landtags seit dem 24. April 1932; seit April 2. Stellverireter des Gauleiters für Pommern; Mitglied des Reichstags seit dem 12. November 1933. ~~ Spezialarbeitsgebiet: Politik, Arbeiterbewegung; ständiger Mitarbeiter der NS- ‚ ageszeitung „Pommersche Zeitung“.








Tille, Armin, Professor, Dr. phil., Direktor der Thüring. Staatsarchioe, Weimar, Lottenstraße 4.


Geboren: 26. Februar 1870 in Lauenstein (Sachsen) als Sohn des evangel. Pfarrers T.; Vorfahren väterlicherseits waren Bauern. — bildungsgang: 1884/90 Fürstenschule Grimma; 1890/94 Universität Leipzig, Schüler von Karl Lamprecht; 1895/99 Ausbildung zum Archivar am Stadtarchiv Köln, zugleich Inventarisator der kleineren Archive der Rheinprovinz. — Militärzeit: 1890/91 Einj.-Freiw. beim Inf.- Regt. 107 in Leipzig; 1915 während des Krieges sechs Monate Garnisondienst. — Berufsgang u. a.: 1899/1907 freier Schriftsteller in Leipzig; 1899/1923 Gründer und Herausgeber der Monatsschrift „Deutsche Geschichtsblätter“, 20 Bände, und 1904/25 der „Deutschen Landesgeschichten“, 17 Bände; seit 1901 Mitarbeiter an „Meyers Lexikon“; 1913/21 Herausgeber der 2. Aufl. von „Helmolts Weltgeschichte“, 9 Bände; 1907/13 Landtagsbibliothekar in Dresden; 1913 Archivdirektor in Weimar; 1926 Direktor der thüring. Staatsarchive. — Spezialarbeitsgebiet: Deutsche Landesgeschichte und Ortsgeschichte; Theoretische Volkswirtschaftslehre und Soziologie; Sippenforschung. — Veröffentlichungen: „Die bäuerliche Wirtschaftsverfassung des Vintschgaues“, 1895; „Übersicht über den Inhalt der kleineren Archive der Rheinprovinz“, 1896/1902, 6 Hefte; „Renaissance, Reformation und Gegenreformation“, Helmolts Weltgeschichte, 1900; 2. Aufl., 1920; „Die Benediktinerabtei St. Martin bei Trier“, .1900; „Wirtschaftsarchive“, 1905; „Die deutschen Territorien“, Gebhardts Handbuch der Deutschen Geschichte, 6. Aufl., 1923; 7. Aufl., 1931; „Thüringens staatliche Entwicklung“, Einführung in die Thüringische Geschichte von F. Schneider und A. Tille, 1931. — Mitglied: Reichsverband Deutscher Schriftsteller; Verband Deutscher Historiker.


Tischbein, Friedrich, Gesandter, Vertreter Mecklenburg- Schwerins bei der Preuß. Staatsregierung, • Ministerialdirektor, Berlin W 55, Viktoriastraße 10


Geboren: 4. Dezember 1880 in Rostock als Sohn des Ingenieurs Alfred T. und seiner Ehefrau Marie, geb. Militz. — Bildungsgang: Bis 1898 Gymnasium Rostock; dann Universitäten Heidelberg, Leipzig und Rostock; 14. April 1902 Referendarexamen; 12. September 1902 Dr. jur.; 4. November 1905 Assessorexamen. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Nicht Soldat gewesen. E. K. am weißen Bande; Meckl. Mil.-Verd.-Kr. am roten Bande; Rote Kreuz-Medaille 3. Kl.; Verdienstkreuz für Kriegshilfe. — Berufsgang: 1905 Gerichtsassessor; 1907 Kommunalverwaltung Rostock; 1913 Ministerialassessor im Meckl. Ministerium des Innern zu Schwerin; 1914 Ministerialrat; 1919 Ministerialdirektor, Vertreter Mecklenburg-Schwerins beim Reich.








Tischbein, Willy, Generaldirektor, Hannover, Continental Gummi-Werke A.-G,


Geboren: 22. Februar 1871 zu Sarstedt als Sohn des Kaufmanns Heinrich T. — Bildungsgang: Realschule der Franckeschen Stiftungen in Halle; Handelsschule in Halle; 1886/88 kaufmännische Lehre. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Bei Kriegsausbruch Mitglied des Stabes des Generalkommandos des X. A.-K.; später Leutnant d. Landw. im Kais. Kraftfahrkorps und Adjutant des Prinzen Waldemar von Preußen. E. K. IL; Old. Friedrich-August-Kreuz II.; Braunschweig. Kriegsverdienstkreuz; Sachs.-Meining. Ehrenkreuz für Verdienst im Kriege; Kgl. Sächs. Albrechts-Orden; Ritterkreuz II. m. Schw.; Ritterkreuz des Bulg. Militärverdienstordens in. Schw.; Türk. Eiserner Halbmond; Bayer. Militärverdienstorden IV. m.Sdiw.; Kommandeurkreuz des Bulg. Militärverdienstordens m. Schw.; Österr. Militärverdicnstkreuz III. m. Kriegsdekoration. — Berufsgang u. a.: Handlungsgehilfe und später Prokurist bei der Firma F. A. Jordan Nachf.; am 15. April 1894 Eintritt in die Continental Gummi- Werke A.-G., Hannover; 1. Juli 1905 Direktor: 1907 Vorstandsmitglied; 1925 Generaldirektor und Vorsitzender des Vorstandes; Vorsitzender und Mitglied einer großen Reihe wirtschaftlicher Verbände und Aufsichtsräte; Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer zu Hannover; Beirat für das Institut für Kraftwagenwesen an der Techn. Hochschule Hannover; Ausschußmitglied des Deutschen Museums in München; Mitglied des Wirtschaftsrats des Deutschen Auslandsinstituts Stuttgart: Ehrenbürger der Tierärztlichen Hochschule Hannover; Senator e. h. der Techn. Hochschule Hannover: ord. Mitglied des Statistischen Reichsamts Berlin; Mitglied der Akademie für Deutsches Recht.


TiHmann, Fritz, Schriftleiter, Beauftragter der Parteileitung, Treuenbrietzen (Mark).


Geboren: 18. August 1898 in Leipzig. — Bildungsgang: Volksschule; MaschinenbauFachschule Chemnitz. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Kriegsfreiwilliger; 56 Monate Frontdienst Inf.-Regt. 105; nur Westfront; Unteroffizier; dreimal verwundet. E. K. I. und II.; sächs. Kriegsauszeichnungen; Diplom für Tapferkeit vom Divisions- Kommandeur. — Berufsgang u. a.: Maschinenschlosser; kaufmännische Umschulung: 1920 Geschäftsführer und Schriftleiter im Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbund; 1921 städtischer Schwimmeister in Zwickau; ab Sommer 1921 Mitglied der NSDAP; 1921/23 in der Partei Landesobmann bzw. Gauleiter für Sachsen; 1925 Bezirksleiter für Sachsen, Thüringen, Oberfranken (Sitz Hof i. B.); 1925 Gauleiter in Zwickau, stellvertretender Landesleiter; 1924 Frontbannführer und Mitglied des Reichstags; 1925 bis jetzt Inhaber und Schriftleiter des Streiter-Verlages; 1925/29 SA- bzw. SS-Führer; 1926/29 Mitglied des Sächs. Landtags; 1950/32 Mitglied des Preuß. Landtags; Gauinspekteur im Gau Kurmark: 1933/34 Bürgermeister in Treuenbrietzen; Mitglied des Reichstags; zur Zeit Gebietsinspekteur der Obersten Leitung der PO für Berlin, Kurmark (Brandenburg, Grenzmark. Posen. Westpreufien), Schlesien; Beauftragter der Parteileitung für dieses Gebiet; Presseleiter des Reichsparteitages 1933 und wieder beauftragt für den Reichsparteitag 1934


Todt, Fritz, Dr. ing., Dipl.-Ing., Generalinspekior für das deutsche Straßenroesen, München, Franz-Joseph- Straße 11.


Geboren: 4. September 1891 in Pforzheim (Baden) als Sohn eines Schmuckwarenfabrikanten. — Bildungsgang: Volksschule, hum. Gymnasium in Pforzheim; 1911/14 Studium an der Technischen Hochschule München; 1918/20 an der Technischen Hochschule Karlsruhe; Doktor-Dissertation an der Technischen Hochschule München. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1910/11 Einj.-Freiw. im Feld-Artl.-Regt. 14 in Karlsruhe; mit diesem Regiment am 2. August 1914 zur Westfront; November 1914 Abkommandierung zum Grenadier-Regt. 110; Westfront bis Januar 1916; Januar 1916 bis November 1918 Fliegerbeobachter Westfront; einmal im Luftkampf verwundet. E. K. I. und IL; Hohenzollern-Hausorden u. a. — Berufsgang u. a.: 1919/20 als Bauarbeiter auf verschiedenen Baustellenbetrieben; 1920/21 Bauführer; vorübergehend Assistent eines Hochschul- Laboratoriums; 1921/24 Bauleiter eine1 deutschen Straßenbau-Unternehmung beim Ausbau der mittleren Isar; 1924/27 Bauleiteiin Württemberg: anschließend Geschäftsführer der Niederlassung; 1927/35 technischer Leiter einer deutschen Straßenbau-Unternehmung; 5. Januar 1923 erster Eintritt in die NSDAP; 51. Oktober 1951 Eintritt in die SA; Standartenführer beim Stabe des Obersten SA-Führers. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Doktor-Dissertation: „Fehlerquellen beim Bau bituminöser Landstraßendecken“.


Tönnsen. Max, Bauer, Landeshauptabteilungsleiter I Landesbauernschaft Schleswig- Holstein, Schaalby, Schleswig-Land.


Geboren: 20. Januar 1885 in W.-Akeby (Schleswig-Land); die Vorfahren waren stets Bauern, in Manneslinie auf gleicher Scholle in Kius nachweisbar bis 1639. —■ Bildungsgang: Bis 1896 Volksschule Kahleby; bis 1902 Realschule Schleswig (Reife für O II); praktische Ausbildung in der Landwirtschaft; 1907 Übernahme des Bauernhofes in Schaalby. Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1. Oktober 1902 bis 30. September 1903 Einj.-Freiw. im Garde-Schützen-Batl. Groß-Lichterfelde; 7. August 1914 zum Ers.-Batl. Res.-Inf.- Regt. 84; 13. Mai 1915 Inf.-Regt. 150 ins Feld; 30. September 1915 verwundet; 17. September 1915 zum 11. Inf.-Regt. 37, Kompagnieoffizier; 2. August 1916 Kompagnieführer 1. Arm.- Batl. 136; 26. November 1918 entlassen. E. K. I. und II.; Verwundetenabzeichen. — Berufsgang u. a.: Ab 1919 wirtschaftspolitisch und herufständisch tätig im Schleswig-Holsteinschen Bauernverein als stellvertretender Vorsitzender; 1921 Gründer und später Ehrenvorsitzender der Schleswig – Holsteinschen Jungbauernschaft; 1921 Mitglied der Land- ‚virtschaftskammer Kiel, später Mitglied des Vorstandes und stellvertretender Vorsitzender, Mitglied der Preuß. Haupt-Landwirtschaftskammer und des Deutschen Landwirtschafts- Rates, Vorstandsmitglied im Reichslandbund; 1930 Vorsitzender des Schleswig- 1 lolsteinschen Land- und Bauernbundes, Einheitsorganisation bis Überführung in Landesbayernschaft Schleswig-Holstein; ab 1.Januar 1934 Hauptabteilungsleiter I der Landesbauernschaft Schleswig-Holstein; Vorsitzender des Milchwirtschaftlichen Ausschusses der Landwirtschaftskammer; Mitglied des Kuratoriums der Milchwirtschaftlichen Forschungsanstalt, Kiel. — Spezialarbeitsgebiet: Landwirtschaftliches Schulwesen, Rasse und Erbfolge, Geschlechteraufbau, bäuerliche Kultur, Volkswirtschaft, Siedlung, Bauernschulung, Bauernrecht.


Toepke, Axel, Dr. jur., Deutscher Bl *3* Generalkonsul für clas Memelgebiet, Memel, Parkstraße 1b.


Geboren: 10. Januar 1882 in Heidelberg als Sohn des Grofiherzogl. Badischen Hofrats Dr. Gustav T.; alte Magdeburger Familie. — Bildungsgang: Gymnasium in Heidelberg; Studium der Rechtswissenschaften in Lausanne, Göttingen, Greifswald. — Kriegsauszeichnungen: österreichisches Offiziersehrenzeichen vom Roten Kreuz mit der Kriegsdekoration; E. K. II. am weißen Band mit schwarzer Einfassung. — Berufsgang u. a.: 1910 Preußischer Gerichtsassessor; 1913 in das Auswärtige Amt übernommen; 1915/20 der Schweizerischen Gesandtschaft in Rom als Legationssekretär zugeteilt zur Bearbeitung der Angelegenheiten des Schutzes der deutschen Interessen in Italien; im auswärtigen Dienst in Paris, Neapel, Rom, Triest, Bukarest tätig; 1928 Vortragender Legationsrat im Auswärtigen Amt; seit 1931 Generalkonsul in Memel. — Mitglied: „Reichsklub vom 30. Januar 1933“ in Berlin; Nationalsozialistisches Kraftfahr-Korps.





Towe, IVilhelm, Lanclgerichtsdirektor, Bremen, Philosophenweg 1?.


Geboren: 23. Februar 1870 in Parchim; arischer Abstammung. — Bildungsgang: Universitäten Berlin und Rostock. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Gerichtsverfassung, Strafrecht, Strafprozeß; gelegentliche Veröffentlichungen in der Deutschen Richterzeitung; 1928 Gutachtentätigkeit beim Juristentag Salzburg. — Mitglied: Akademie für Deutsches Recht.


Trautmann, Erich, Dr. jur., Generalstaatsanwalt bei dem Oberlandesgericht in Kassel, Kassel, Kaiserstraße 11


Geboren: 12. September 1881 in Halle a. S. — Bildungsgang: Stadtgymnasium Halle a.S.; Studium in München und Halle a. S. — Berufsgang u. a.: 21. April 1908 Assessor; 19(4 Staatsanwaltschaftsrat in Essen; 1919 Staatsanwaltschaftsrat in Berlin; l.Mai 1922 Erster Staatsanwalt bei dem Kammergericht; 1. April 1923 Oberjustizrat im Justizministerium; 1924 Oberstaatsanwalt bei dem Landgericht II in Beilin; 10. September 1932 Generalstaatsanwalt bei dem Oberlandesgericht in Kassel. — Spezialarbeitsgebiet: Strafrecht, Strafprozeß, Strafvollzug.











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Trautmann, Oskar P., Deutscher Gesandter in China, Peking (China).


Geboren: 7. Mai 1877 in Stradow (Kreis Spremberg). — Bildungsgang: Gymnasium in Kottbus; Universität in Halle und Berlin. — Berufsgang u. a.: Gerichtsassessor; tritt 1904 in das Ausw. Amt ein; Vizekonsul in Petersburg; 1907 Sekretär bei der Haager Friedenskonferenz; 1908 Londoner Seekriegskonferenz; 1911 Legationsrat im Ausw. Amt; 1917 Wirklicher Legationsrat; 1921 Generalkonsul in Kobe (Japan); 1922 Botschaftsrat in Tokio; 1926 Dirigent der Ostasienabteilung des Ausw. Amtes; 1928 Ministerialdirektor und Leiter der Ostabteilung des Ausw. Amtes; 1951 Gesandter in China. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Internationales Recht; Arbeiten über russisches Auslieferungsrecht und Seekriegsrecht. — Besondere Interessen: Ostasiatische Kunst. — Mitglied: Deutsche Gesellschaft für Völkerrecht; Gesellschaft für ostasiatische Kunst; China- Institut, Frankfurt a. Main.








Triebel, Otto, Gauarbeitsführer, Kiel, Hof Hammer.


Geboren: 29. April 1898 zu Eisleben; arischer Abstammung (Vorfahren bis 1763). — Bildungsgang: Mittelschule, Luther-Gymnasium Eisleben; 6 Semester höhere Techn. Lehranstalt für Hoch- und Tiefbau zu Eckernförde; Abschlufiexamen. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Seit April 1917 bis Dezember 1918 Soldat; 1. April 1917 bis Frühjahr 1918 bei der Marine (XX. Torp.-Halbflottille); ab Frühjahr bis Ende 1918 Pionier-Batl. 4 und Pionier-Komp. 286 im Felde; Unteroffizier. E. K. I. und II. — Berufsgang u. a.: Nach Abschlußexamen tätig als Architekt im Inund Ausland; Spezialausbildung für Fabrikbau; als solcher in Oosterwyk in Holland 4^ Jahre beschäftigt; 1929 Rückkehr nach Deutschland wegen Arbeitsmangels und aus politischen Motiven; 1. Februar 1930 Eintritt in die NSDAP; seit Sommer 1930 Gauredner in Schleswig-Holstein; ab Juli 1932 Leiter der Abteilung für Arbeitsdienst der NSDAP; seit Herbst 1933 Gauarbeitsführer. — Spezialarbeitsgebiet: Arbeitsdienst.





Triloff, Ernst, Dr. jur., Präsident der Ileiclispostdirektion Potsdam, Potsdam, Am Kanal 16—18.


Geboren: 26. August 1876 in Berlin als Sohn des Geh. Rechnungsrates im Reichsmarincamt Ernst Tr. — Bildungsgang:. Falk-Realgymnasium in Berlin; Studium der Rechte in Berlin. — Berufsgang u. a.: 1909 Amtsrichter in Putzig i. Westpr.; 1911 Hilfsrichter beim Oberlandesgericht Marienwerder; 1912 Postrat bei der Oberpostdirektion Berlin; 1918 Geh. Postrat und Vortr. Rat im Reichspostamt; 1928 Abteilungsdirigent in der Wirtschaftsabteilung des Reichspostministeriums: 1933 Präsident der Oberpostdirektion Potsdam. — Spezialarbeitsgebiet: Durchführung und Fortbildung des Reichsbeamtenrechts.


Troeltsch, Hermann, Geh. Kommerzienrat, Dr. jur., Präsident der Industrie- und Handelskammer für die Pfalz, Ludroigshafen a. lih., Mannheim. L. 9. 1-


Geboren: 24. März 1866 in Weißenburg i. Bayern; entstammt einer seit 1644 dort ansässigen Kaufmanns- und Industriellenfamilie; die Familie der Mutter seit 1660 in Weißenburg ansässig. — Bildungsgang: Volksschule und Progymnasium; 1884 humanistisches Gymnasium in Ansbach (Mittelfranken); vierjähriges Studium der Jurisprudenz in München und Berlin; 1888 bayerischer Rechtspraktikant; 1890 zum Dr. jurpromoviert; 1891 juristische Staatsprüfung- 1893 Kgl. bayer. Bezirksamtsassessor i“ Fürstenfeldbruck (Oberbayern); Pfingsten 1895 Übertritt in den Dienst der Pfälzischen Hypothekenbank in Ludwigshafen a. Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1884/-’ Einjährig-Freiwilliger; seit 1888 *ReserOffizier im Kgl. bayer. 2. Schweren Reiterregiment; 1905 als Rittmeister der Reserve abgegangen. Kgl. bayer. König-Ludwig- Kreuz für Heimatverdienste während der Kriegszeit; Kgl. preuß. Verdienstkreuz für Kriegshilfe. — Berufsgang u. a.: 1897 stellvertretender Direktor; 1900 Direktor der Pfälzischen Hypothekenbank in Ludwigshafen a. Rh.; seit 9. Juni 1922 Mitglied, seit 10. Februar 1927 Vorsitzender der Industrieund Handelskammer für die Pfalz in Ludwigshafen a. Rh. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Realkredit und andere Teilgebiete der praktischen Volkswirtschaftslehre; Aufsätze in Fachzeitschriften und in der Tagespresse. — Mitglied: Vorstandsmitglied mehrerer kultureller Vereinigungen.


von Trotha, Adolf, Vizeadmiral a. D., Preuß. Staatsrat, Glienicke (Nordbahn) b. Berlin, Eichhornstraße 2.


Geboren: 1. März 1868 in Koblenz; die Familie stammt aus dem Saalkreis. — Bildungsgang: Hum. Gymnasium bis zur Primareife. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Frühjahr 1886 Eintritt in die Kaiserl. Marine; Auslandsreisen nach dem Mittelmeer; Ostund Südafrika; China, Japan, Sibirien, Holländisch-Indien (dabei Teilnahme am Boxerkrieg, Verteidigung von Tientsin); Schweden, Norwegen, Rußland, England, Nordamerika, Westafrika, Südamerika; im Weltkrieg bis Januar 1916 Kommandant S. M. S. , ^Kaiser“; dann Chef des Stabes der Hochseestreitkräfte unter Admiral Scheer (Skagerrak-Schlacht — Pour le merite); nach dem Zusammenbruch Chef der Admiralität; Verabschiedung Herbst 1920; nach der Verabschiedung Führer in der hündischen Jugend, Leitung des deutschen Hochseesportverbandes „Hansa“. — Veröffentlichungen: Großdeutsches Wollen; Volkstum und Staatslührung; Großadmiral von Tirpitz.


Trumpf, Arnold, Präsident d. Reichsoerbandes der deutschen landm. Genossenschaften, Reichshauptabteilungsleiter III des Reichsnährstandes, Berlin-Lichterfelde, Limonenstr. 11a.


Geboren; 27. Oktober 1892 in Gifhorn (Prov. Hannover); bäuerliche Abstammung aus Niedersachsen. — Bildungsgang: Realgymnasium Aachen; praktische Ausbildung in der Landwirtschaft in Hessen; Studium an den Hochschulen Bonn-Poppelsdorf und Halle (Saale); dortselbst Staatsexamen für das Lehramt der Landwirtschaft, Diplomprüfung. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Eintritt am zweiten Mobilmachungstag 1914 beim Königs- Ulanen-Regt. (Hannover); im Felde 1914/18; dortselbst zum Reserve-Offizier befördert; nimmt 1919 am Kampf um die Niederwerfung des kommunistischen Aufstandes in Halle teil. E. K. II.; Verwundetenabzeichen. — Berufsgang u. a.: Von 1920 ab Ausbildung im landwirtschaftlichen Genossenschaftswesen in Hannover; 1921/22 Geschäftsführer im Reichsverband der deutschen landwirtschaftlichen Genossenschaften; Generalsekretär, später ehrenamtlicher Verbandsdirektor des Verbandes hannoverscher landwirtschaftlicher Genossenschaften; bekennt sich 1925 zum Nationalsozialismus und setzt sich für seine Idee in Schrift und Wort ein; 1932 Fachreferent beim agrarpolitischen Amt der Reichsleitung der NSDAP; mit dem Reichsnährstandgesetz vom Reichsbauernführer Darre als Reichshauptabteilungsleiter III des Reichsnährstandes bestätigt; April 1933 zum Präsidenten des Reichsverbandes der deutschen landwirtschaftlichen Genossenschaften gewählt; Mitglied des Verwaltungsrats der deutschen Rentenbank-Kredit-Anstalt; engerer Ausschuß der deutschen Zentralgenossenschafts- Kasse; Vorsitzender des Aufsichtsrats der Regeno Raiffeisen-Versicherung u. a. m. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Laufend literarische Arbeiten; 1928 Buch „Der Genossensch. Schlachtviehabsatz“.


Trunk, Richard, Professor, Komponist und Dirigent, Köln-Bayenthal, Hölderlinstr. 15


Geboren: 10. Februar 1879 in Tauberbischofsheim; arischer Abstammung. — Bildungsgang: Gymnasium Tauberbischofsheim; Akademie der Tonkunst in München. — Berufsgang u. a.: 1907/12 Chormeister der Münchener Bürgersängerzunft; 1912/14 Dirigent des Chor- und Örchestervereins Arion in New York; später wieder in München als Leiter der Bürgersängerzunft, Gastdirigent des Konzertvereinsorchesters, Privatmusiklehrer, Musikreferent der Bayer. Staatszeitung und Klavierbegleiter; seit 1925 stellvertretender Direktor der Rheinischen Musikschule in Köln, Lehrer an der Staatlichen Hochschule für Musik und Dirigent des Kölner Männergesangvereins; 1927 zum Professor ernannt; seit Frühjahr 1933 Direktor der Rheinischen Musikschule und Bundeschormeister des Rheinischen Sängerbundes; seit 1931 Mitglied der NSDAP; Berufsstand Deutscher Komponisten; 1934 in die Reichsmusikkammer berufen (für Chorwesen und Volksmusik). — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Über 150 Lieder mit Klavier; etwa 100 gemischte Chöre, Frauen- und Männerchöre (auch solche mit Orchester); Serenade für Streichorchester; ein Klavierquintett, ein Singspiel „Herzdame“ (Uraufführung 1916 in München).





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Trzeciak, Georg, Oberbürgermeister, Schweidnitz, Hermann-Göring- Strafle 8


Geboren: 22. April 1886 in Breslau; aus einer Handwerkerfamilie (früher Bauern). — Bildungsgang: Volksschule; kaufmännische Ausbildung; von 1900 ab dreijährige Lehre in Getreide- usw. Großhandlung in Breslau. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1906/08 Zweij.-Freiw. beim Schles. Jäger-Batl. 6 (M.- G.-A. 8) in Oels; von Mobilmachung 1914 bis Ende 1918 Frontdienst beim Res.-Inf.- Regt. 7 (M.-G.-K.). E. K. II. — Berufsgang u. a.: Tätigkeit als kaufmännischer Angestellter in Getreide-, Futter-, Düngemittel- Branche; 1919/29 selbständiger Kaufmann; 1. Mai 1928 ehrenamtlicher Bezirksleiter der NSDAP und von da ab führende Tätigkeit in der NSDAP in Schweidnitz; 1929 Stadtverordneter, dann Stadtrat; April 1933 zum komm. Bürgermeister der Stadt Schweidnitz ernannt; Dezember 1933 zum Oberbürgermeister von Schweidnitz gewählt; die Interessen liegen nur im Kampf um Deutschlands Freiheit; seit Eintritt in die NSDAP geht der Kampf allein um die deutsche Seele, dem Führer verschworen und sein getreuer Gefolgsmann; gehört als Mitglied nur der NSDAP und der SA an.





von Tschammer und Osten, Hans, Reichssportführer, SA-Gruppenführer, Berlin NW 40, Reichsministerium des Innern


Geboren: 25. Oktober 1887 in Dresden. — Bildungsgang: Kadettenkorps Dresden; 1907 Abiturium. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Fähnrich im 6. Kgl. Inf.-Regt. Nr. 105, Straßburg; während des Krieges Adjutant bei demselben Regiment; schwer verwundet, dauernde Lähmung der rechten Hand; Adjutant des Kreischefs Hasselt in Belgien; Anfang 1916 Adjutant des Gouvernement Limburg; Mitte 1916 Ord.-OfCzier beim Stabe AOK 3; 1. Oktober 1917 Nachrichten- Offizier im Gr. Hauptquartier. E K. I. und II.; Sächs. Verdienstorden II. m. Schw.; Sächs. Albrechtsorden II. m. Schw.; Württ. Friedrichsorden II. m. Schw. — Berufsgang u. a.: Bis 1919 im Sächs. Kriegsministerium; 1920 Rittergut Kl.Dehsa selbst bewirtschaftet; 1923/26 Führer des Jungdeutschen Ordens in Sachsen; Ende 1929 Eintritt in die NSDAP; SA-Führer im Stab der Gruppe Mitte, Dresden; Januar 1931 Standartenführer Sta. 103; 1. März 1932 bis 1. April 1933 Gruppenführer Mitte, Dessau; 1. April 1933 Sonderkommissar der Obersten SA-Führung beim Preuß. Innenministerium; 28. April Reichssportkommissar im Reichsinnenministerium; 19. Juli zum Reichssportführer ernannt.


von Tscliiscliwitz, Erich, General der Infanterie a. D., 1. Stellvertreter des Führers des Reichsoerbandes Deutscher Offiziere, Berlin- Zehlendorf-Mitte, Prinz-Handjery- Straße 15—16


Geboren: 17. Mai 1870 in Kulm i. Westpr. aus alter schlesischer Adelsfamilie (1241 Schlacht bei Wahlstatt). — Bildungsgang: 1882/89 Kadettenkorps Bensberg und Groß- Lichterfelde; 1895/98 Kriegsakademie; 1899 bis 1902 Kommando zum Großen Generalstab. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen^ 1889 Leutnant im Grenadier-Regt. 6; 1893 Bataillons – Adjutant und Gerichts – Offizier« 1902/05 Großer Generalstab und Generalstab XV. A.-K.; 1906/07 Kompagniechef Inf- Regt. 72; 1907/14 Großer Generalstab, Generalstab 36. Div. XVII. A.-K. u. Generalinspekteur des Verkehrswesens; 1914 Bataillons- Kommandeur Inf.-Regt. 157; während des Krieges 1914 1. Generalstabs- Offizier III. Res.-K.; Oktober 1914 bis Februar 1918 Chef des Generalstabs XX1H« Res.-K.; Februar bis August 1918 Chef des Generalstabs der 2. Armee; September bis Dezember 1918 Kommandeur 172. Inf.-Brig.; 1919 Führer der 3. Inf.-Brig. und der Ostpreußischen Freiwilligen-Brig.; 1919/23 Inspekteur der Verkehrstruppen im Reichswehrministerium; 1923/27 Generalleutnant, Kommandeur der 2. Div. und Befehlshaber im Wehrkreis II; 1927/29 General der Infanterie und Oberbefehlshaber der Gruppe 1; 51. März 1929 nach 40jähriger Dienstzeit mit der Uniform des 8. (Preuß.) Inf.-Regts. aus dem Dienst geschieden; 1931 Mitglied der Bundesleitung des Deutschen Offizier-Bundes; 1933 1. Stellvertreter des Führers des Deutschen Offizier-Bundes; 1934 1. Stellvertreter des Führers des Reichsverbandes Deutscher Offiziere. Pour le merite mit Eichenlaub; E. K. I. und II.; Kgl. Preuß. Kronenorden II. Kl. mit Schwertern; Ritterkreuz des Hohenzollern-Hausordens mit Schwertern und andere Orden. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Kriegsgeschichte und Taktik; „Schlachten des Weltkrieges. Antwerpen 1914“, 1921; „Manöver und größere Truppenübungen“ (Anlage und Leitung), 1930; „Armee und Marine bei der Eroberung der Baltischen Inseln im Oktober 1917“, 1931; „Die Deutsche Infanterie“, Ehrenbuch der vordersten Front (Mitherausgeber), 1933.


T inner, Harald, Regierungspräsident Don Koblenz, Koblenz, Regierung.


Geboren: 8. Oktober 1891 als Sohn des Oberstleutnants a. D. W. W. Turner und seiner Ehefrau Marie, geb. Zimmermann. — Bildungsgang: 1897/1901 Vorschule des alten Gymnasiums Mainz; von da bis Ende Januar 1908 Kadettenanstalt Oranienstein und Hauptkadettenanstalt Groß-Lichterfelde bis einscld. Obersekunda; Herbst 1908 bis Juli 1909 Kriegsschule Potsdam; Februar 1927 Abiturientenexamen am Hindenburg-Realgymnasium in Trier, anschließend 6 Semester Jura in Gießen. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 19. März 1908 Fähnrich im 2- Lothr. Inf.-Regt. Nr. 131; 19. August 1908 Leutnant; vom Beginn bis zum Schluß am Weltkrieg teilgenommen; 15. Juli 1915 Oberleutnant; Juli 1916 Platzmajor und Adjutant der Kommandantur der Festung Wesel; Juli 1917 2. Ord.-Offizier des A.O.K. Küste; Oktober 1917 1. Ord.-Offizier des XXIV. Res.- Korps; April 1918 Adjutant der 16. Land- ‚vehr-Division; 15. Juli 1918 Hauptmann in demselben Regt.; 9. November 1918 Platzinajor und Adjutant der Kommandantur (|er Festung Wesel; 12. Mai 1919 Adjutant beim Bezirkskommando Wesel: 1. Oktober 1919 Kommissar; 1. März 1920 Kommandant des Stabsquartiers des Abschn.-Kdos. Wesel; Teilnahme als solcher an den Märzunruheu im Ruhrgebiet; 1919 Mitglied des Treubundes, dann des Deutsch-Völkischen Schutz- und Trutzbundes. E. K. I. und II.; Verwundetenabzeichen in Silber und Kriegsverdienstkreuz. — Berufsgang u. a.: 1. April 1920 Regierungsamtmann beim Bezirkskommando Wesel; 1. Mai 1922 Versetzung nach Mainz in gleicher Eigenschaft, 1. August 1923 nach Kreuznach und 1. April 1924 nach Trier; Februar 1926 Regierungsrat beim Versorgungsamt Trier; 1. April 1929 unter Belassung in der Regierungsratsstelle zum Deutschen Finanzkommissar für das Versorgungswesen im Saargebiet ernannt; 6. Mai 1935 Oberregierungsrat und am gleichen Tage von der Preuß. Regierung mit der Vertretung des Regierungspräsidenten von Koblenz beauftragt; am 15. Juli 1935 endgültig zum Regierungspräsidenten ernannt; Führer des SS-Sturmbanns 1/5 SS-Standarte.


Uebelhoer, Friedrich, Oberbürgermeister, Naumburg a. d. S


Geboren: 25. September 1895 zu Rothenburg o. d. Tauber; Abstammung von fränkischen Bauern. — Bildungsgang: Volksschule und Progymnasium in Rothenburg o. d. T.; Altes Gymnasium in Würzburg bis 1913; nach dem Kriege 6 Semester Rechts- und Staatswissenschaften in Freiburg i. Br. und Würzburg. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1914 Eintritt in das Bad. Fuß-Artl.-Regt. Nr. 14 in Straßburg i. Els.; 4 Jahre im Westen an der Front und beim Stabe des Armeeoberkommandos I; nach dem Krieg Freikorps Lettow – Vorbeck und Reichswehr. E. K. I. und II.; Orden vom Zähr. Löwen. — Berufsgang u. a.: Aktiver Offizier; Student; zehn Jahre in der Industrie tätig als Vertreter und Bevollmächtigter eines größeren Werkes; seit 1922 politischer Soldat Adolf Hitlers; Frontbann; Ortsgruppenleiter, Kreisleiter der NSDAP; Mitglied des Reichstags seit der VIII. Wahlperiode 1953; Landes- und Gauführer von Sachsen-Anhalt des Winterhilfswerks des deutschen Volkes 1933/54; Landesund Gauwalter der NS-Volkswohlfahrt; Oberbürgermeister der Stadt Naumburg a. d. S. — Spezialarbeitsgebiet: Kulturelle Aufgaben; weltanschauliche Fragen, Verwirklichung des deutschen Sozialismus. —■ Besondere Interessen: Deutsche Literatur. ■— Mitglied: KfdK


Uhl, Bruno, Direktor, Charlottenburg 5, Dernburgstrafle 49.


Geboren: 12. November 1895 in Frankfurt a. M.; arischer Abstammung. — Bildungsgang: Dorfschule Rothenfels a. M.; Oberrealschule und Realgymnasium Offenbach a. M. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Kriegsfreiwilliger bei der Fliegertruppe vom September 1914; Leiter der photogr. Abteilung bei Feldfliegerformationen; ab Ende 1916 mit der Reorganisation der Stabs-Bildabteilungen der Westfront beauftragt; nach Kriegsende Teilnehmer am Ruhrkampf. E. K. II. — Berufsgang u. a.: Verkäufer in den Photospezialgeschäften Emil Janßen in Barmen und Meyer & Wanner in Straßburg; nach dem Kriege als Leiter der photogr. Abteilung der Firma Willi. Maeß in Dortmund; 1921 stellvertr. Abteilungsleiter der photogr. Abteilung der Farbenfabriken vorm. Friedrich Bayer & Co. in Leverkusen; 1925 nach München zur Firma Rietschel versetzt; Prokurist und dann Direktor; durch Vollfusion der 1. G. Farbenindustrie am 1. Februar 1926 zur Agfa, zunächst mit der Leitung des deutschen Geschäfts beauftragt; Mitleiter des gesamten Agfa-Welt-Photogeschäfts; Mitglied des Werberates der Deutschen Wirtschaft (Fachausschuß für Auslandswerbung und Fachausschuß für Ursprungs- u. Qualitätsmarken); 2. Vorstandsmitglied des Reichsverbandes der Deutschen Photogr. Industrie.


Uhleudahl, Heinrich, Dr. phil., Direktor der Deutschen Bücherei, Leipzig C 1, Deutscher Platz


Geboren: 4. März 1886 in Essen-Borbeck; die Familie ist für die nächsten Generationen in Essen-Rellinghausen nachzuweisen (als Landwirte, Schiffer und Bergbeamte), sie stammt vermutlich von der Bauernschaft Uhlental in Lippe zwischen Detmold und Hameln. — Bildungsgang: Staatliches Gymnasium in Neuß a. Rh.; studiert in Berlin und Münster i. W. . Germanistik, Geschichte und Philosophie; 1912 Dr. phil., 1914 Prüfung für das Lehramt an höheren Schulen. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1914/18 im Felde; Leutnant d. Res. im Feld-Artl.-Regt. 225; 1919/20 bei der Garde-Kav.-Schützen-Div. (Bekämpfung der Spartakistenunruhen). E. K. I. und II.; silbernes Verwundetenabzeichen (dreimalige Verwundung). — Berufsgang u. a.: 23. Januar 1919 Eintritt als Volontär bei der Preuß. Staatsbibliothek in Berlin; 11. Mai 1920 Ablegung der bibliothekarischen Fachprüfung, dann Bibliothekassistent, Hilfsbibliothekar, Bibliothekar und Bibliotheksrat an der Preuß. Staatsbibliothek; 1921/23 Vorsteher der Leihstelle; 1923/24 Adjutant des Generaldirektors in der Generalverwaltung der Preuß. Staatsbibliothek; seit 1. Oktober 1924 Direktor der Deutschen Bücherei; half 1927 in Edinburgh als bibliothekarischer Vertreter Deutschlands und Österreichs den Internationalen Verband der Bibliothekarvereine mitbegründen; 3. Oktober 1932 Verleihung der Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft durch den Reichspräsidenten. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Bibliotheksorganisation, neuere Kultur- und Literaturgeschichte. Volkslied; „Fünf Kapitel über H. Heine und E. T. A. Hoffmann“ (1919); „Als wir jüngst in Regensburg waren“ (1924); „Die Deutsche Bücherei im Rahmen der deutschen Bibliotheken“ (1925); „Etwas von der Kameliendame“ (1929); „Bibliotheken gestern und heute“, Vortrag zur Einweihung der Bibliothek des Deutschen Museums in München (1932); „Auskunftserteilung“, Beitrag für Milkaus „Handbuch der Bibliothekswissenschaft“, Bd. II (1933); Aufsätze im „Zentralblatt für Bibliothekswesen“, im „Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel“ und in der Tagespresse. — Mitglied: Verein Deutscher Bibliothekare (1924/28 Stellv. Vorsitzender); Leiter der 3. Sektion (für laufende Bibliographien) des Internationalen Verbandes der Bibliothekarvereine; Mitglied des Sächs. Prüfungsamts für Bibliothekswesen; Ständ. Beisitzer der Oberprüfstelle für Schund- und Schmutzschriften; Korresp. Mitglied des Instituto Italiano del Libro, Florenz; ferner Kampfbund für Deutsche Kultur, Union Nationaler Schriftsteller, Deutsches Rotary, Stahlhelm (SA-R. I).


Ullmann, Curt Max, Reichsbetriebsgruppenleiter (Bau), Berlin SW, Friedrichstr. 516


Geboren: 16. Februar 1884 in Eibenstock i. Erzgeb. (Sachsen). — Bildungsgang: schule Eibenstock, Zeichenschule daselbst; 2% Jahre Kunstschule Plauen i. Vogtl Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Inf.-Regt. Nr. 139, 11. Komp., Döbeln i. Sa.; 1914/18 Kriegsteilnehmer im Res.-Inf.-Regt. 106 als Unteroffizier d. Landw. E. K. 11.; Friedrich- August-Medaille in Silber. — Berufsgang u. a.: 8 Jahre beruflich im Ausland tätig; seit Anfang 1929 Mitglied der NSDAP; Sektionsleiter Ortsgruppe Dresden, Sekt. Löbtau; Oktober 1929 Bildung der Betriebszellen; Ortsgruppenleiter der NSBO Dresden bis März 1931; anschl. Gaubetriebszellenleiter Gau Sachsen; 1. November 1932 Berufung zur Reichsleitung der NSBO als Abteilungsleiter; Mai 1933 durch Gleichschaltung der Gewerkschaften Deutschen Baugewerksbund übernommen; Verbandsleiter des Deutschen Arbeiterverbandes des Baugewerbes und Reichsbetriebsgruppenleiter der Reichsbetriebsgruppe Bau; Großer Arbeitskonvent; Reichsarbeitsrichter und Mitglied des Handwerkerbeirats im Reichswirtschaftsministerium.