Das Deutsche Führerlexikon 1934-1935 – Die Reichsregierung 91 – 100

Das Deutsche Führerlexikon – Die Reichsregierung
1934-1935
Seite 91 – 100
Deecke, Karl, Landwirt und Domänenpächter, Landesobmann.
Geboren: 1. November 1899 als 4. Sohn des Amtsrats Karl D. in Evessen; die Domäne ist bereits in der dritten Generation. — Bildungsgang: Volksschule und Gymnasium in Braunschweig; Landwirtschafti. Hochschule in München und Universität Göttingen. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1917/18 im 1. Garde-F.-Artl.-Regt. — Berufsgang u. a.: Landwirtschaft auf verschiedenen Gütern; 1924 Übernahme der väterlichen Wirtschaft; seit 1929 im agrarpolitischen Apparat tätig; Ortsgruppenleiter, Kreisfachberater; Landesobmann für die Landesbauernschaft Braunschweig.
Deetjen, Werner, Dr. phil., Professor, Direktor der Thüring. Landesbibliothek, Weimar, Beloederer Allee 22.
Geboren: 3. April 1877 auf Rittergut Koselitz (Krs. Schwetz i. Westpr.) als Sohn des Rittergutsbesitzers D.; entstammt väterlicherseits einer seit 1285 in Bremen ansässigen Familie. — Bildungsgang: Vorschule und Gymnasium in Berlin und Dessau; Studium der Germanistik und einiger Hilfswissenschaften an den Universitäten Freiburg i. B., München, Berlin und Leipzig. — Militärzeit: Nicht gedient; meldet sich bei Kriegsausbruch trotzdem als Freiwilliger, wird aber nicht angenommen. — Berufsgang u. a.: 1900/01 Dr. phil. in Leipzig, Privatgelehrter; 1905 Privatdozent für deutsche Literaturgeschichte an der Kgl. Technischen Hochschule zu Hannover; 1909 Professor; 1916 Direktor der Großherzogi. Bibliothek zu Weimar; 1929 ordentliches Mitglied der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften in Erfurt; Präsident der Deutschen Shakespeare – Gesellschaft; stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Schiller-Stiftung; Vorstandsmitglied der Goethe – Gesellschaft, der Deutschen Dante-Gesellschaft und des Franz-Liszt-Bundes; Mitglied des Allgemeinen Richard-Wagner-Vereins; Redner des Deutschen Vortragsverbandes. — Spezialarbeitsgebiet: Deutsche Literatur im Zeitalter des Klassizismus und der Spätromantik; Theatergeschichte; Shakespeare in Deutschland; Richard Wagner als Dramatiker. — Besondere Interessen: Bücher; Autographen.
Dehlinger, Alfred, Dr.rer.pol., Dr. med. h. c., Würti. Finanzminister, Stuttgart-N., Ehrenhalde 14.
Geboren: 20. Mai 1874 in Stuttgart als Sohn eines mittleren Finanzbeamten; Vorfahren seit 300 Jahren als Handwerksmeister in Schorndorf und vorher in Nördlingen. — Bildungsgang: Elementarschule, Karls-Gymnasium in Stuttgart; 1893/96 Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Tübingen. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1. Oktober 1892 bis 30. April 1893 Einjahrig- Freiwilliger (invalidiert); August 1915 bis Januar 1916 Kriegsfreiwilliger. E. K. II. am weißen Band. — Berufsgang u. a.: 1896 erste, 1898 zweite württ. höhere Finanzdienstprüfung : 1889/1904 Finanzassessor und Finanzamtmann in Ulm : 1904 Der Staatswissenschaften (Tübingen); 1904/1915 Mitglied des Württ. Steuerkollegiums; 1916/18 Referent im Reichsschatzamt; 1. November 1918 bis 2. Juni 1924 Ministerialrat im Württ. Finanzministerium; seit 3. Juni 1924 Württ. Finanzminister; 1916/24 konservativer, von 1918 ab deutschnationaler Gemeinderat der Stadt Stuttgart; Dezember 1918 Mitgründer der Deutschnationalen Volkspartei in Württemberg. — Spezialarbeitsgebiet: Staatsrecht; Finanzwissenschaft und Steuerrecht. Veröffentlichungen: Systematische Übersicht über das Reichsgesetzblatt seit 1867 und das geltende alte und neue Reichsrecht (erscheint jährlich nach dem Stand vom 1. Januar, zuletzt 11. Auflage über die Jahrgänge 1867 bis 1933).
Delitzsch, Kurt, Dr. jur., Oberlandesgerichtspräsident, Kassel, Kaiserstraße 46.
Geboren: 27. September 1885 in Leipzig als Sohn des Universitätsprofessors Dr. Friedrich D.; Enkel väterlicherseits des lutherischen Theologen der Universität Leipzig Prof. D. Franz D., mütterlicherseits des Reichsgerichtsrats Moritz Hoffmann; der Vater (o. Professor der Universität Berlin, Direktor des Hist. Museums, Gründer der Deutschen Orient-Gesellschaft) hat durch seine in alle Weltsprachen übersetzten Vorträge über „Babel und Bibel“ und durch die Schrift: „Die große Täuschung“ als ein Wegbereiter für den Nationalsozialismus die Judenfrage und das Ariertum Jesu grundlegend behandelt. — Bildungsgang: König-Wilhelm- Gymnasium in Breslau, Bismarck – Gymnasium in Berlin; Studium der Philosophie und Rechtswissenschaft in München und Berlin. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Nach Kriegsausbruch als Kriegsfreiwilliger den Weltkrieg bis zum Ende mitgemacht; 1916 als Leutnant d. Res. im Feld-Artl.- Regt. 38. E. K. I. und II. — Berufsgang u. a.: Februar 1914 nach dem Assessorexamen in das Preuß. Justizministerium berufen; Dezember 1917 Amtsrichter in Bad Schwalbach i. Taunus; nach der Rückkehr aus dem Felde nochmals als Hilfsarbeiter im Preuß. Justizministerium; 1. Oktober 1919 Richter in Bad Schwalbach; 1. Oktober 1925 Landgerichtsrat in Wiesbaden; 1. Dezember 1929 Landgerichtsdirektor in Kassel; 1. Juni 1933 Oberlandesgerichtspräsident in Kassel. — Mitglied: Sommer 1932 BNSDJ; mehrere Vereinigungen zur Förderung von Kunst und Wissenschaft.
von Delius, Walther, Dr. phil., Geschäftsführer bei der Hauptgemeinschaft des Deutschen Einzelhandels, Oberstleutnant a. D., Berlin-T empelhof, Hohenzollernkorso 18b.
Geboren: 21. April 1875. — Bildungsgang: Gymnasium Hildesheim; Preuß. Kadettenkorps (Bensberg, Groß-Lichterfelde); nach dem Kriege Dezember 1920 Reifeprüfung für Realgymnasium im Preuß. Kultusministerium; 1920/25 Studium Berlin (Nationalökonomie, Philosophie, Kunstgeschichte); Mai 1925 Doktorexamen „Magna cum laude“; 4. August 1925 Promotion zum Dr. phil. Universität Berlin. — Militärzeit, Kriegsauszeidinungen: 20. März 1892 Eintritt in die Preuß. Armee; 17. Juni 1893 bis 30. September 1920 aktiver Offizier; Inf.-Regt. 74 Hannover, Inf,- Regt. 76 Hamburg, Garde-Füs.-Regt. Berlin; 1901/04 kommandiert zur Kriegsakademie Berlin; August 1914 bis Juli 1918 im Felde; Komp.-Führer und Batls.-Kommandeur im Garde-Füs.-Regt.; Juli 1918 bis Kriegsende und darüber hinaus bis September 1919 Kommandeur des Preuß. Lehr-Inf.-Regts.; September 1919 bis September 1920 Batls.- Kommandeur im Reichswehr-Inf.-Regt. 115 Spandau. Pour le merite; E. K. I. und II.; Ritterkreuz m. Schw. des Hohenzollernschen Hausordens; Hamb. Hanseatenkreuz; österr. Militärverdienstkreuz m. d. Kriegsdekoration. — Berufsgang u. a.: Teilnahme (als Kommandeur des Lehr-Inf.-Regts., das sich nach dem Kriege durch Freiwillige ergänzt und als Freikorps der Garde-Kav.-Schützen-Division unterstellt hatte) an den Kämpfen gegen die Spartakisten im Januar und März 1919 in Berlin, an der Befreiung Braunschweigs im April 1919 und an der Befreiung Münchens im Mai 1919; später Reisen zu wirtschaftlichen Studien nach Böhmen (1924) und England (1926); 1. Januar 1928 Eintritt in die Geschäftsführung der Hauptgemeinschaft des Deutschen Einzelhandels; seit Mai 1933 auch in der Geschäftsführung des Reichsstandes des Deutschen Handels tätig. — Spezialarbeitsgebiet: Schutz und Förderung des selbständigen gewerblichen Mittelstandes; Zusammenarbeit zwischen Handel, Industrie und Landwirtschaft. — Besondere Interessen: Militärische und kunsthistorische. — Mitglied: Deutsche Arbeitsfront; Weltwirtschaftliche Gesellschaft; Kant-Gesellschaft; mehrere militärische Vereinigungen.
Demmler, Theodor, Dr. phil., Direktor bei den Staatl. Museen, Berlin C3, Schloß.
Geboren: 13. Januar 1879 in Heilbronn a. N. als Sohn des Prälaten und Generalsuperintendenten Emil D. und dessen Ehefrau Marie, geb. Warneken. — Bildungsgang: Gymnasien Heilbronn, Eßlingen, Maulbronn, Blaubeuren; Studium an den Hochschulen Tübingen und Berlin; seit 1895 Studienreisen in Europa. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1902/03 Einj.-Freiw. im Grenad.-Regt. König Karl (5. Württ.) Nr. 123; seit 1915 im Kriege; seit Oktober 1916 dem Stab des Generalquartiermeisters zugeteilt, beauftragt mit dem Schutz und der Schonung der Kunstwerke an der Westfront. E. K. II.; Bayer. Militärverdienstorden. — Berufsgang u. a.: Ursprünglich ausgebildet und tätig als evangelischer Theologe in der Württ. Landeskirche; dann durch viele Reisen für den kunsthistorischen Beruf vorbereitet; seit 1904 zweites Studium; 1910 bei den Staatl. Museen in Berlin als Volontär eingetreten; 1913 Assistent; 1915 Direktor. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: „Deutsche Kunst des Mittelalters und der Neuzeit“; „Architektur des 18. Jahrhunderts in Italien und Deutschland“; Veröffentlichungen (außer denen in Fachzeitschriften): „Die Bildwerke des Deutschen Museums“, Berlin 1923, 4 Bände; 1918 „Geborgene Kunstwerke aus Nordfrankreich“; „Grabdenkmäler des Württ. Fürstenhauses“ usw. — Mitglied: Fachschaft Museen; Kunstgeschichtliche Gesellschaft Berlin; Ostasiatische Gesellschaft; Deutscher Museumsbund; Internationaler Verband von Museumsbeamten.
Denhard, Wilhelm, Ministerialdirektor i. e. R., Präsident des Landesfinanzamts, Hannover, Hardenbergstr. 3.
Geboren: 29. März 1876 in Stettin als Sohn des Landesrats Geh. Regierungsrat Karl D. und seiner Ehefrau Martha, geb. Sarnow; die Vorfahren väterlicherseits Theologen und Juristen, im 16. und 17. Jahrhundert Handwerker in Schlüchtern; – die Vorfahren der Mutter Stralsunder Bürger. — Bildungsgang: König-Wilhelm-Gymnasium in Stettin bis 1894; Universitäten Bonn und Greifswald. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1897/98 Einj.-Freiw. im 1. Pomm. Feld-Artl.-Regt. 2; Kriegsteilnehmer als Hauptmann d. Res. d. Regiments, Batterie und Abteilung; verwundet 1914; zuletzt seit 1917 Leiter einer Verw.- Abt. beim Stabe des Oberbefehlshabers Ost in Bialystock, Kowno und Riga. E. K. I. u. II.; bayer., lüb., brem., österr. Kriegsauszeichnungen. — Berufsgang u. a.: 1897 Referendar; 1905 Gerichtsassessor; 1904 Verw. der Zölle und indirekten Steuern; 1912 Hilfsarbeiter im Preuß. Finanzministerium; 1914 Geh. Finanzrat und Vortr. Rat; 1918 Geh. Oberfinanzrat; 1919 Geh. Oberregierungsrat und Abteilungsdirigent im Reichsfinanzministerium; 1921 Ministerialdirektor (Zollabteilung) ; als Leiter der Abteilung für Zölle des Reichsfinanzministeriums Mitarbeiter bei Handelsverträgen; 1925 Führer der deutschen Delegation für die deutsch-italienischen Handelsvertragsverhandlungen; 1925 (unter Versetzung in den einstweiligen Ruhestand) zum Präsidenten des Landesfinanzamts Hannover ernannt.
Dennler, Wilhelm, Dr., Komm, ständiger Stellvertreter des Präsidenten des Landesarbeitsamts Bayern, München, Hindenburg- Straße 45.
Geboren: 27. April 1902 in Lauf b. Nürnberg als Sohn des Geh. Justizrats und Notars Dr., Wilhelm D. und seiner Ehefrau Frieda, geb. Hartmann. — Bildungsgang: Volksschule, 9 Jahre hum. Gymnasium in München; anschließend 4 Semester Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in München bzw. Heidelberg; am 15. Juli 1924 Promotion zum Dr. phil. in Heidelberg; 9. November 1925 Referendarexamen; Dezember 1928 Ablegung der Prüfung für den höheren Justiz- und Verwaltungsdienst (Assessorexamen). — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Am 8. April 1919 Eintritt in das Bayer. Freikorps für den Grenzschutz Ost (späteres Freikorps Epp) in Ohrdruf; Teilnahme an der Niederwerfung des Räteaufstandes in München Mai 1919; Teilnahme an der Niederwerfung des Aufstandes im Ruhrgebiet 1920; Teilnahme an der Niederwerfung des Polenaufstandes in Oberschlesien 1921 (Schles. Adler II. Kl.); Teilnahme am Befreiungsversuch am 9. November 1923 im Verbände der Reichskriegsflagge unter Führung Röhms. — Berufsgang u. a.: Nach Ablegung des Assessorexamens im Dezember 1928 Eintritt am 2. Januar 1929 in das Landesarbeitsamt Bayern als Assessor; vom 1. November 1930 bis 31. Januar 1931 ans Arbeitsamt Kaiserslautern abgeordnet; am 1. April 1931 zum stellvertr. Arbeitsamtsdirektor in Weißenburg i. Bay. ernannt; durch Verordnung des damaligen Reichskommissars, jetzigen Reichsstatthalters General v. Epp am 29. März 1933 kommissarisch zum ständigen Stellvertreter des Landesarbeitsamts Bayern bestellt. — Besondere Interessen: Theater. — Mitglied: Beamtenfachschaft; BNSDJ.
Dersch, Hermann, Universitätsprofessor, Dr. jur., Berlin-Wilmersdorf, Wittelsbacher Straße 15.
Geboren: 19. März 1883 in Offenbach a. M.; Vater Geheimer Schulrat Dr. Otto D. in Darmstadt. — Bildungsgang: Gymnasium; juristisches Studium. — Berufsgang: Zuerst stellvertretender Notar und Rechtsanwalt, dann stellvertretender Amtsrichter; Regierungsrat im Reichsdienst (Sozialversicherung); Ministerialrat im Reichsarbeitsministerium; dann Senatspräsident im Reichsversicherungsamt; ordentl. Professor an der Universität Berlin; Vorsitzender des Arbeitsrechtsausschusses in der Akademie für Deutsches Recht. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen Arbeitsrecht; Wirtschaftsrecht; Sozialversicherung
Deuschi, Hans, Dr. med., Arzt, Stellvertreter des Reidisführers des NSD -Ärztebundes, München, Schmanthalerstraße 81.
Geboren: 21. Juli 1891 in Markt Grafing (Oberbayern).— Bildungsgang: Gymnasium in Rosenheim; Universitäten München und Erlangen. — Militärzeit: Sanitäter. — Berufsgang: Psychiater; Landarzt; Röntgenarzt.
von Dewitz, Hermann, Hauptgeschäftsführer im Reichsstand des Deutschen Handels, Berlin SW 11, Europahaus.
Geboren: 12. November 1890 in Stargard i. Pomm. aus altem pomm. Geschlecht als Sohn eines aktiven Offiziers. — Bildungsgang: 1901/10 Erziehung in den Kadettenanstalten Köslin und Groß-Lichterfelde; 1909 Leibpage des Kaisers. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1910 Leutnant im Grenadier- Regt. 3 Königsberg; 1914 mit aktivem Regiment ostpreußische Grenze; 17. August 1914 Gefecht bei Stallupönen; verwundet zurück zum Regiment; Adjutant Füs.-Batl.; Gefechte in Ostpreußen, vor Warschau, Karpathen; Mai 1915 zum Stabe der 88. Inf.-Div.; Gefechte bei Lodz, Bialystock; 17. August 1915 schwer verwundet; Verwendung beim Generalgouvernement in Brüssel bis Kriegsende; 1919 als Hauptmann verabschiedet. E. K. I. und II. — Berufsgang u. a.: 1919 in Hamburg unter eigener Firma selbständig; bis 31. Dezember 1933 Mitinhaber von vier Kaffeefirmen; 31. Dezember 1935 Teilhaberschaft gelöst, um sich ganz der Aufgabe als Hauptgeschäftsführer im Reichsstand des Deutschen Handels zu widmen; seit 1930 Mitglied der Partei; stellvertretender Ortsund Bezirksleiter und in der WPA, Wirtschaftsgruppe Nord, tätig.
Dick, Alfred, Dr. rer. pol., Dipl.-Kaufmann, NS-Schriftleiter, NSKOV, Berlin W 35, Lützorvstraße 65.
Geboren: 21. November 1893 in Neunkirchen (Rheinpfalz); arischer Abstammung. — Bildungsgang: Gymnasium; Handelshochschule; Universität. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Vom Oktober 1912 bis März 1920 aktiv 2. Bayer. Feld-Art.-Regt.; während des ganzen Krieges im Felde, zuerst als Gefreiter und Unteroffizier, ab 1916 als Zahlmeister- Stellvertreter bei verschiedenen Feldformationen, zuletzt bei II. Bayer. Res.-Feld-Art.- Regt. 5; kämpft nach der Demobilmachung mit der Freiw.-Batt. Thelemann des 2. Bayer. Feld-Artl.-Regts. und der Gruppe Hierl gegen die Spartakisten in Südbayern. E. K. II.; Bayer. Verdienstkreuz II. mit Krone und Schwertern; Dienstauszeichnung II.; Verwundetenabzeichen in Schwarz. — Spezialarbeilsgebiet, Veröffentlichungen: Kriegsopferversorgung; „Die Kriegsbeschädigten-Versorgung“; Schriftleiter der NS-Monatsschrift „Deutsche Kriegsopferversorgung“.
Dieckelmann, Bruno, Gaubetriebszellenleiter und Reichsbetriebsgruppenleiter (Papier), Oldenburg i. O., Stau 19.
Geboren: 14. November 1897 in Rostock (Meckl.); arischer Abstammung; evang.-luth. — Bildungsgang: Mittelschule. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Ende 1915 als Freiwilliger gemeldet; Anfang 1916 als Infanterist zum Inf.-Regt. 91 zu Oldenburg eingezogen; vom August 1916 bis Juni 1918 abwechselnd an der Ost- und an der Westfront, und zwar beim Inf.-Regt. 79 und zeitweise bei einer Fliegerabwehrstelle; viele Schlachten mitgemacht; im Juli 1918 in französische Gefangenschaft; zunächst hinter der Front tätig; muß später in den französischen Hafenstädten schwere Arbeiten verrichten; dann wieder ins zerstörte Gebiet; zwei Fluchtversuche, die leider mißglücken; muß einmal 30 Tage, später 60 Tage, insgesamt 90 Tage schweren Kerker absitzen. E. K. II.; Meckl. Verdienstkreuz II. Kl.; Oldenb. Friedrich- August-Kreuz II. Kl. — Berufsgang u. a.: Nach der Auslieferung bei der Abwicklungsstelle Fuß-Artl. 9, wegen Auflösung zur Kreiskornstelle; anschließend Arbeit beim Bergedorfer Eisenwerk, Molkereimaschinen, Zweigstelle Oldenburg; im Jahre 1924 Übernahme einer deutschen Buchhandlung; ab 1921 in der Leitung des Deutschvölkischen Schutzund Trutzbundes; später Organisation der Deutschsozialen Partei; 1922 Übertritt zur NSDAP; nach Neugründung Wiedereintritt in die Partei und in dieser dann Tätigkeit als Pressewart, Reichsredner, Stadtratsmitglied, Landtagsabgeordneter und Verbandsleiter des Deutschen Tabakarbeiter- Verbandes; jetzt Gaubetriebszellenleiter und Reichsbetriebsgruppenleiter; M. d. R.
Diehn, August, Dr. jur. h. c., Generaldirektor des Deutschen Kalisyndikats, Berlin SW 11, Dessauer Straße 28/29.
Geboren: 31. August 1874 in Ribnitz i. Meckl.; aus einer alten meckl. Beamtenfamilie stammend. — Bildungsgang: Realgymnasien in Ribnitz und Rostock i. Meckl. — Militärzeit, Auszeichnungen: 1. April 1897 bis 31. März 1898 Einj.-Freiw. E. K. am weiß-schwarzen Bande. — Berufsgang u. a.: Kaufm. Ausbildung in Deutschland im Kolonialgroßhandel und Schiffahrt; ab 1898 in Brit.-Hinterindien; bei Kriegsausbruch Chef des größten dtsch. Handelshauses in Singapore, Malayischer Archipel, Siam, Philippinen usw.; Februar 1915 Flucht aus Internierung von Singapore nach Niederländ.-Indien; bis 1924 Direktor einer deutsch-holländischen Im- und Exportgesellschaft in Niederländ.-Indien und Holland; ab 1. April 1924 Auslandsdirektor des Deutschen Kalisyndikats; seit Januar 1925 Generaldirektor des Deutschen Kalisyndikats; Vorstandsmitglied und Geschäftsführer des Deutschen Kalisyndikats; Aufsichtsrat von der Kaliindustrie nahestehenden Unternehmungen; Kgl. Ungar. Generalkonsul; Konsul für Spanien und Brasilien. ■— Mitglied: Generalrat der Wirtschaft; Außenhandelsrat; Vorsitzender des Kolonialwirtschaftlichen Komitees; Mitglied des Komitees der Hinterindischen Handelskammer; Präsident des Deutschen Klubs in Singapore.
Diepgen, Paul Robert, Prof. Dr. med. et phil., o. Professor der Medizingeschichte an der Universität Berlin, Direktor des Instituts für Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften, Berlin-Nikolassee, Teutonenstraße 2.
Geboren: 24. November 1878 in Aachen; rein arischer Abstammung. — Bildungsgang: Gymnasium in Aachen; Studium der Medizin an den Universitäten Tübingen, Leipzig, Bonn, Freiburg i.Br.; später in Freiburg i.Br. Geschichte und Philosophie. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Einj.-Freiw. Inf.-Regt. Nr. 160 in Bonn; Einj.-Freiw.-Arzt Füsilier- Regt. Nr. 40 in Aachen; Unterarzt d. Res.; 5. August bis 15. Oktober 1914 Oberarzt d. Res. beim Res.-Feldlazarett 55 (XIV. Res.- Armeekorps) in Frankreich; später bis zum Schluß des Krieges beim stellvertretenden Generalkommando XIV. Armeekorps Karlsruhe. E. K. II.; Großherzog-Friedrich-Kriegsverdienstkreuz. — Berufsgang u. a.: 1. März 1902 bis 1. Oktober 1904 Assistent an der Universitäts-Frauenklinik, Freiburg i. Br.; 15. Mai 1905 bis 1. April 1906 Assistent am Heilig – Geist – Spital in Frankfurt a. M.; 1. April 1906 bis 1. August 1914 Assistent am Vinzentiushaus in Freiburg i. Br.; 24. Januar 1910 Privatdozent für Geschichte der Medizin, Freiburg i. Br.; 25. November 1915 a. o. Professor; 8. Oktober 1920 o. Honorarprofessor für Geschichte der Medizin, Freiburg i. Br.; Ablehnung eines Rufes nach Würzburg; 1. Oktober 1928 Chefarzt der Abteilung für Geburtshilfe und Gynäkologie am Lorettokrankenhaus in Freiburg i. Br.; 27. Oktober 1929 o. Professor der Geschichte der Medizin und Direktor des Instituts für Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften in Berlin. —■ Spezialarbeitsgebiet: Geschichte der Medizin, vor allem des Mittelalters und des XIX. Jahrhunderts; spezielle Studien zur Geschichte der romantischen Medizin; Beziehungen der Medizin zur Kultur, insbesondere zur Theologie und zum Volkstum; Geschichte des ärztlichen Standes. — Besondere Interessen: Politische und Kulturgeschichte.— Mitglied: Korrespondierendes Mitglied der Kgl. ungarischen Gesellschaft der Ärzte und der südwestdeutschen Gesellschaft für Geburtshilfe und Gynäkologie; Ehrenmitglied der Kgl. rumänischen Gesellschaft der Ärzte; Ordentliches Mitglied der Academie pour l’histoire des Sciences.
Diesel, Christian, Geh. Kommerzienrat, Präsident der Industrie und Handelskammer Augsburg, Augsburg, Hermannstraße 33.
Geboren: 22. April 1857 zu Augsburg, arisch, als Sohn der Kaufmannsehegatten Rudolf und Christiane Diesel in Augsburg. — Bildungsgang: Gymnasium. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1875/95 Einj.-Freiwilliger und Offizier des Beurlaubtenstandes; 1914/19 reaktiviert zu Garnisonsverwendung. König-Ludwig-Kreuz; Pr. Verdienstkreuz für Kriegshilfe. — Berufsgang u. a.: Nach kaufmännischer Schulung weitere Ausbildung in dreijähriger Auslandstätigkeit (England), dann Mitinhaber einer Speditionsfirma in Augsburg; seit 1919 Präsident der Industrieund Handelskammer Augsburg.
Dietrich, Albert, Dr. med., o. Professor und Direktor des pathol. Instituts Tübingen, Tübingen, Hausserstraße 44.
Geboren: 4. März 1873 in Schweidnitz (Schles.) als Sohn des Kaufmanns Theodor D. und seiner Ehefrau Sophie, geb. Wolff. — Bildungsgang: Gymnasium Schweidnitz; Univertäten Tübingen, Breslau, Berlin; 1896 Approbation und Dr. med. Tübingen. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1896/97 Einj.-Freiw. Arzt Stuttgart; 1914 Kriegsdienst als Stabsarzt d. L.; 1915 Oberstabsarzt d. L. E. K. II.; Württ. Friedrich – Orden m. Schw.; österr. Franz-Joseph-Orden m. Kriegsband. ■— Berufsgang u. a.: 1901 Privatdozent Tübingen; Assistent am pathol. Institut; 1907/13 Prosektor Krankenhaus Westend, Charlottenburg; 1913/19 o. Professor der Akademie für prakt. Medizin, Köln; 1919/28 o. Professor an der Universität Köln; 1928 o. Professor und Direktor des pathol. Instituts Tübingen. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Allgemeine Pathologie und pathol. Anatomie; zahlreiche Einzelarbeiten, besonders auf dem Gebiet der Kreislaufforschung; Mitarbeit am Handbuch der pathol. Anatomie Dietrich- Frangenheim, Erkrankungen der Brustdrüse. Trombose und Embolie, 1932; Grundriß der allgem. Pathologie; Herausgeber der „Zeitschrift für Krebsforschung“.
Dietrich, Hans Albert, Professor, Dr. med., Landesobermedizinalrat und Direktor der Landesfrauenklinik, Hannover, Herrenhäuser Kirchroeg 5a.
Geboren: 11. Mai 1886 in Erlangen (Bayern); Familie stammt aus Oberfranken; erste Generation Beamte, zweite und folgende Generationen Bauern und Hofbesitzer. — Bildungsgang: Volksschule, humanist. Gymnasium; Universitäten Erlangen und Zürich. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Tritt am 2. August 1914 in das Ers.-Res.-Jäger- Bataillon Goslar ein; Januar 1915 ins Feld (Frankreich); Mai 1915 Rußland; Durchbruchsschlacht Gorlice-Tarnow, Truppenarzt (Front); 1916 Ers.-Batl. Inf.-Regt. 82 Göttingen als Bataillonsarzt; November 1918 als Oberarzt d. Res. entlassen. E. K. II. — Berufsgang u. a.: 1905 medizinisches Staatsexamen in Erlangen (sehr gut); 1910 Doktorpromotion Göttingen; Assistentenjahre in Göttingen und Hamburg-Eppendorf (Lehrer: Kümmell, Fraenkel, Much, Jung); 1918 Habilitation Göttingen; 1923 a. o. Universitätsprofessor; 1925 Direktor der Landesfrauenklinik Celle; seit Dezember 1932 in Hannover; seit 1933 SA (Verwendung als leitender Luftschutzarzt von Hannover); Arbeit in NSVolkswohlfahrt und NS-Ärztebund. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Bevölkerungspolitik, Mutterfürsorge, Säuglingsfürsorge; Mitglied der Arbeitsgemeinschaft für Bekämpfung des Krebses; Veröffentlichungen in medizinischen Fachzeitschriften. — Mitglied: Fachschaft 1 im NSLB (Reichsschaft Hochschullehrer); Reichsbund der deutschen Beamten: NS-Ärztebund; Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie: Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte.
Dietrich, Otto, Dr. rer. pol., Reichspressechef der NSDAP Berlin, Wilhelmstraße 55, München, Braunes Haus.
Geboren: 31. August 1897 in Essen. — Bildungsgang: Realgymnasium in Essen bis Obersekunda, Abiturexamen in Gent 1918 von der Front aus; nach dem Kriege Studium der Philosophie und Staatswissenschaften in München, Frankfurt, Freiburg i. Br.; 1921 Dr. rer. pol. „magna cum laude“. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Vom März 1915 bis zum Waffenstillstand 1918 als Kriegsfreiwilliger an der Westfront; Reserveoffizier im 1. Westfälischen Feldartillerieregiment Nr. 7; Eisernes Kreuz I. Klasse. — Berufsgang u. a.: Wissenschaftlicher Hilfsarbeiter bei der Handelskammer Essen; Syndikus beim Stahlwaren-Syndikat; Leiter der wirtschaftlichen Abteilung des staatlichen Schleppmonopols für die westdeutschen Kanäle in Duisburg-Ruhrort; leitender Handelsredakteur und Münchener Korrespondent großer deutscher Tageszeitungen; stellvertr. Chefredakteur der „Nationalzeitung“ in Essen; Reichspressechef der NSDAP; Leiter des Reichsverbandes Deutscher Presse; SSGruppenführer. — Veröffentlichungen: Verfasser der Hitler-Biographie und Geschichte der NSDAP „Mit Hitler in die Macht“ (Verlag Franz Eher Nachf.). — Mitglied zahlreicher Korporationen.
Dietze, Paul, Major a. D., Landesgruppenführer im Reichsluftschutzbund, Dresden-A., Pirnaische Str. 42.
Geboren: 9. Juni 1884 in Leipzig als Sohn des Gymnasialoberlehrers Anton D. — Bildungsgang: Bürgerschule, humanistisches Gymnasium; Offizierslaufbahn; nach dem Kriege vier Semester Handelshochschule. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 16. März 1904 Fahnenjunker Kgl. Sächs. Train-Batl. Nr. 19 Leipzig; 16. September 1904 Fähnrich; 26. April 1904 Leutnant (vorpatentiert); 1913 Oberleutnant; 1915 Rittmeister; 1920 Major; August 1914 als Flugzeugführer Feldfliegerabteilung 24; dann Fliegerabteilungsführer; 1918 Kommandeur der Flieger-Ers.-Abt. 6, Großenhain; 1919 Kommandeur der Kraftfahrtruppen der Sächs. Grenzjäger-Brigade. E. K. I. und II.; Ritterkreuz des Hausordens von Flohenzollern; Mil. St. Heinrichsorden; Sächs. Verdienstorden II.; Albrechtsorden I. und II. Kl.; Hamburger Hanseatenkreuz; Lippesches Kriegsverdienstkreuz und Medaillen; Verwundetenabzeichen in Schwarz; Flugzeugführerabzeichen. — Berufsgang u. a.: Wird März 1913 nach Überwindung vieler dienstlicher Schwierigkeiten zur Ausbildungais Militärflugzeugführer zur Fliegerschule Leipzig-Lindenthal kommandiert; besteht die Prüfungen (Internationale Pilotenprüfung, Flugmeisterprüfung, III. Prüfung) in kurzer Zeit und kann 1914 bei Ausbruch des Krieges als Flugzeugführer ins Feld gehen; nach dem Kriege verabschiedet, widmet sich dem kaufmännischen Beruf; tritt 1931 zur NSDAP; wird 1933 kommissarischer 1. Bürgermeister in Großenhain; August 1933 in das Ministerium des Innern (Luftamt) berufen; Landesgruppenführer des Reichsluftschutzbundes, Landesgruppe Land Sachsen; außerordentliches Mitglied des Seminars für Luftschutz an der Technischen Hochschule Dresden. — Besondere Interessen: Kraftfahrer, Flugzeugführer.
Dill, Gottlob, Dr. jur., Ministerialdirektor im Württ. Innenministerium, Stuttgart, Danneckerstraße 14.
Geboren: 30. August 1885 in Niederstetten (Krs. Gerabronn, Württ.). —- Bildungsgang: 1903 Reifeprüfung Stuttgart; Hochschulen Tübingen, Leipzig. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1903/04 Einj.-Freiw. beim Feld- Art.-Regt. 49; 1910 Leutnant d. Res.; 1914/18 Weltkrieg an der Westfront beim Feld.-Art.- Regt. 49 und L. F. A. 2. E. K. I. und II.; Württ. Militärverdienstorden (W.M. O.) I. — Berufsgang u. a.: Rechtsanwalt; Gerichtsassessor; Regierungsrat in der Polizei- und Justizverwaltung; Staatsanwalt; Richter am Landgericht Stuttgart bis zur Machtübernahme. —- Veröffentlichungen: Auf verschiedenen Gebieten der Justiz und Verwaltung. — Besondere Interessen: Musik. — Mitglied: NSJuristenbund; Reichsbund der deutschen Beamten.
Dingier, Max, Präsident des Landesfinanzamts Würzburg, Geheimer Oberregierungsrat, Würzburg, Frauenlandstraße 12
Geboren: 26. März 1872 in Stallupönen (Ostpreußen). — Bildungsgang: Städt. Realgymnasium in Königsberg i. Pr.; Abitur; Studium erst der neueren Sprachen, dann der Rechtswissenschaften in Königsberg. — Berufsgang u. a.: 1900 preuß. Gerichtsassessor; Ausbildung im Kommunaldienst (Magistrat in Danzig); 1904/07 preuß. Amtsrichter; 1907/12 erst preuß. Regierungsassessor, dann Regierungsrat bei der Oberzolldirektion in Stettin; 1912/19 im Preuß. Finanzministerium erst als Hilfsarbeiter, dann als Vortragender Rat (zuletzt Geheimer Oberfinanzrat); 1919/33 Abteilungspräsident (Abt. Besitz- und Verkehrssteuern) beim Landesfinanzamt Stettin; seit dem 1. November 1953 Präsident des Landesfinanzamtes Würzburg.
von Dirksen, Herbert, Deutscher Botschafter in Tokio (Japan), Berlin W, Wilhelmstraße 75
Geboren: 2. April 1882 in Berlin als Sohn des späteren Wirkl. Geh. Rats, Mitglied des Reichstags und des Herrenhauses Willibald von D. — Bildungsgang: 1900 Abitur Königl. Wilhelms-Gymnasium in Berlin; 1903 Referendar und Doktor; verschiedene große Auslandsreisen: 1907/08 um die Welt (Ostafrika, Indien, Java, China, Japan, Nordamerika, Brasilien, Argentinien); 1910 Regierungsassessor; 1912 viermonatige Reise nach Deutsch-Ostafrika, Rhodesien, Kapland. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1903/04 Einj.-Freiw. beim 3. Garde-Ulanen- Regt. in Potsdam; Leutnant d. Res. daselbst; 1916 Rittmeister d. Res.; im Felde beim 5. Garde-Ulanen-Regt. bis September 1915. E. K. II. — Berufsgang u. a.: 1910/14 Regierungsassessor beim Landratsamt in Bonn; 1914 Hilfsarbeiter im preuß. Handelsministerium; 1918 Übertritt in den diplomatischen Dienst; 1920/21 Geschäftsträger in Warschau; 1921/22 Leiter der polnischen Abteilung im Ausw. Amt; 1923 bis Februar 1925 Generalkonsul in Danzig; Februar 1925 bis November 1928 Dirigent und Ministerialdirektor der Ostabteilung im Ausw. Amt; 1928 zum deutschen Botschafter in Moskau ernannt; November 1933 Botschafter in Tokio. — Besondere Interessen: Studium der Geschichte; nationalökonomische Fragen.
Ditten, Paul, Dr. jur., Rechtsanwalt und Notar, Rostock i. M., Kosfelder straße 11.
Geboren: 17. Januar 1899 in Karstädt (Westprignitz); Vorfahren väterlicher- und mütterlicherseits Prignitzer Bauern. — Bildungsgang: Dorfschule; Realgymnasium; jurist. Studium an der Universität Rostock. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Von Juni 1917 bis Januar 1919 bei der Fuß-Artl.; von April bis November 1918 an der Westfront; zuletzt Vizefeldwebel. E. K. II. — Berufsgang u. a.: Seit 1926 Rechtsanwalt und Notar in Rostock; während des Studiums bei dem Zeitfreiwilligen- Batl. und bei der Einwohnerwehr; stets völkisch gesinnt, zuerst Deutschvölkische Freiheitspartei (nationalsozialistische Freiheitspartei) ; seit 1931 Ortsgruppenleiter der NSDAP; seit 1932 Gauführer des Bundes Nationalsozialistischer Deutscher Juristen für den Gau Mecklenburg; seit Herbst 1932 Rechtsberater der 22. SS-Standarte; seit 1933 Vorsitzender der Anwaltskammer im Bezirk des Oberlandesgerichts Rostock; Mitglied der Akademie für Deutsches Recht. — Spezialarbeitsgebiet: Deutsches Privatrecht.
Doelila, Heinrich, Polizeigeneral und Inspekteur der uniformierten Staatspolizei Bayerns, München, Rosenbuschstraße 6.
Geboren: 3. November 1881 in München. — Bildungsgang: Hum. Gymnasium. — Militärzeit Kriegsauszeichnungen: Aktiver Offizier; 1914/18 im Felde. E. K. I. und II.; Bayer. Militärverdienstorden IV. Kl. m. Schw. — Berufsgang u. a.: 1900 Fahnenjunker im Kgl. Bayer. 3. Inf.-Regt. (Augsburg); 1902 Leutnant; 1912 kommandiert zur Kriegsakademie; 1915 Hauptmann im Kgl. Bayer. Generalstab; 1918 Batls.-Kommandeur im Kgl. Bayer. 20. Inf.-Regt. (Kempten); 1919 Major in der bayer. Landespolizei; 1930 Oberst und Kommandeur der Schutzpolizei Augsburg; 1933 Polizeigeneral und Inspekteur.
Doclile, Heinrich, Dr. jur., Ministerialdirigent im Büro des Reichspräsidenten, Berlin NW 87, Wullenweberstraße 12.
Geboren: 23. September 1883 in Straßburg i. Els.; evangel.; Vater: Gymnasialprofessor, stammte aus Eckartsberga (Thür.), Kriegsteilnehmer von 1866 und 1870/71, Hauptmann d. L., E. K. II. 1870; Mutter: geb. Hagens (Schwester des Senatspräsidenten am Reichsgericht i. R. Dr. Hagens), stammte aus remen. — Bildungsgang: Lyzeum Straßburg i. Els; Studium Straßburg und Leipzig. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Frontdienst im Westen und Osten als Leutnant d. Res. des 2. Unter-Elsässischen Feld-Artl.-Regt. 67; schwer verwundet; später Kriegsgerichtsrat. E. K. I. und II. — Berufsgang u. a.: Regierungsassessor in der inneren Verwaltung von Elsaß-Lothringen; Mai 1918 Regierungsrat im Ministerium, Abt. d. Inneren, Straßburg i. E.; Juli 1918 Kreisdirektor von Chateau-Salins, Lothringen; 1919 Berlin, Reichsministerium des Inneren; Juli 1919 Büro des Reichspräsidenten; 18. Dezember 1920 Oberregierungsrat; 1. Januar 1923 Ministerialrat; 1. Juli 1932 Ministerialdirigent. — Besondere Interessen: Geige, Cello. — Mitglied: Fachschaft Büro des Reichspräsidenten u. Reichskanzlei; VDA.
Doenecke, Werner, Dr. jur., Bürgermeister, Blankenburg a. H., Hasself elder Str. 5.
Geboren: 18. Juni 1902 in Schwiebus (Provinz Brandenburg); Vater Schlachthofdirektor Dr. Friedrich D., von einem Familiengut im Mansfelder Seekreis stammend; Mutter Emmi, geb. Möller, aus landwirtschaftlichen Kreisen Dissen – Rothenfelde (Teutoburger Wald). •— Bildungsgang: Volksschule, staatliches Gymnasium in Bochum; 1920/22 Banklehrzeit in Essen und Düsseldorf; anschließend bis 1925 Studium der Rechts- und Volkswissenschaf ten in Köln, Tübingen und Göttingen; 1925 Referendarprüfung in Celle; 1925 zum Dr. jur. an der Universität Göttingen promoviert. — Berufsgang u. a.: Vom 3. März 1925 als Referendar in Düsseldorf und zwei Monate in Göttingen bei verschiedenen Gerichten, Staatsanwalt, Rechtsanwalt, Notar und auch drei Monate als Hilfsrichter beim Amtsgericht Düsseldorf; 7. November 1928 großes juristisches Staatsexamen in Berlin; anschließend Studium der französischen Sprache und des französischen Rechts in Paris; 1929 Vertretung von Rechtsanwälten in Düsseldorf, Beschäftigung bei einem französischen Rechtsanwalt; Juli 1929 bis Juli 1933 Tätigkeit bei der Stadt Düsseldorf als juristischer Hilfsarbeiter in verschiedenen Verwaltungszweigen (Steueramt, Stadtkämmerei, Polizei, industrielle Werke) und Leiter der Rechtsabteilung; seit 25. Juli 1933 Bürgermeister der Stadt Blankenburg a. Flarz; Vorstandsmitglied des Braunschweigischen Gemeindetages; Ortsgruppenwalter der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt. — Veröffentlichung: Der Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk (Doktorarbeit). —■ Besondere Interessen: Sport (Wassersport, Reitsport, Wintersport); Verkehrsfragen (Leiter des neugegründeten Verkehrsvereins). — Mitglied: Reichsbund der Beamten; Kampfbund für Deutsche Kultur.
Donisch, Max, Major a. D., Komponist, Musikschriftsteller, Leiter der Musikabteilung des Deutschlandsenders, Berlin- Charlottenburg, Kaiserdamm 33.
Geboren: 17. Juli 1880 in Graudenz; aus alter Offiziersfamilie; rein arischer Abstammung. —- Bildungsgang: Hum. Gymnasium; als Komponist Schüler von Phil. Scharwenka, Hugo Riemann und Hugo Kaun. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Seit 1900 aktiver Offizier, Eintritt in 3. Thüring. Inf.-Regt. Nr. 71 (Erfurt und Sondershausen); im Kriege Bataillons- und Regiments-Kommandeur. E. K. I. (schon 1914) und II. und andere Kriegsorden.—■ Berufsgang u. a.: Ausbildung als Komponist während eines militärischen Kommandos in Berlin bei den vorgenannten Lehrern; politisch seit 1919 im völkischen Lager, dann im Nord. Ring; seit 1930 Mitglied der NSDAP; Mitglied des Führerrats des Berufsstandes der deutschen Komponisten. — Veröffentlichungen: Musikpolitische Artikel im Kampfe gegen die Musikpolitik des marxistischen Systems im „Tag“ und anderen Tageszeitungen und Zeitschriften (Deutschlands Erneuerung, München); Kompositionen: Komische Oper (erfolgreiche Aufführungen in Rostock 1927, Krefeld 1933, Dortmund und Hamm 1934); Kammermusik, Lieder, Orchester- und Chorwerke (Lyrische Kantate für Soli, gemischten Chor, Orchester und Orgel), Aufführung in Köln und Düsseldorf. — Mitglied: Schriftführer des Allgemeinen deutschen Musikvereins.
Dorpmiiller, Julius, Dr.-Ing., Generaldirektor der Deutschen ReichsbahnGesellschaft, Berlin W 8, Voßstraße 35.
Geboren: 24. Juli 1869 zu Elberfeld. — BiZdungsgang: Gymnasien München-Gladbach und Aachen; Studium des Ingenieurbaufaches auf der Technischen Hochschule zu Aachen. — Militärzeit: 1. Oktober 1894 bis 30. September 1895 beim 5. Westf. Inf.-Regt. Nr. 53. — Berufsgang u. a.: 1898/1907 im Preuß. Eisenbahndienst; Juli 1907 bis 1917 beurlaubt zur Schantung – Eisenbahn – Gesellschaft in Tsingtau und zur Kaiserl. Chinesischen Staatsbahn Tientsin—Pukow als Chefingenieur; nach der Kriegserklärung abenteuerliche Flucht von China durch Sibirien und Rußland; Anfang 1918 bis Kriegsende im Feldeisenbahndienst bei der Organisation der Kriegstransporte auf den transkaukasischen Eisenbahnen; 1. April 1919 Mitglied der Reichsbahndirektion Stettin; Dezember 1919 Oberbaurat bei der Reichsbahndirektion Essen; 1922 Präsident der Reichsbahndirektion Oppeln; 1924 Präsident der Reichsbahndirektion Essen; nimmt in dieser Eigenschaft an den Beratungen über das Dawes-Gutachten und das Reichsbahngesetz teil; 1. Juli 1925 ständiger Stellvertreter des Generaldirektors der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft; 4. Juni 1926 Generaldirektor der Deutschen Reichsbahn – Gesellschaft; 1925 Verleihung der Würde eines Dr.-Ing. e. h. durch die Technische Hochschule zu Aachen in Anerkennung der technischen wissenschaftlichen und organisatorischen Leistungen auf dem Gebiete des Eisenbahnwesens und der großen Verdienste um das Ansehen deutscher Technik und die Erweiterung ihres Arbeitsfeldes im Auslande; März 1934 Verleihung der Goldenen Medaille der Akademie für Bauwesen; Mitglied der Akademie für Deutsches Recht. — Mitglied: Fachschaft; gelehrte, künstlerische und sonstige Vereinigungen; Vorstandsrat des Deutschen Museums; Kaiser-Wilhclm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften.
Dovifat, Emil, Dr. phil., Universitätsprofessor, Berlin-Zehlendorf, Charlottenburger Straße 2.
Geboren: 27. Dezember 1890 in Moresnet (bei Aachen); die Vorfahren stammen aus Ovifat im Kreis Eupen-Malmedy und sind seit dem 16. Jahrhundert nachweisbar. — Bildungsgang: Gymnasium Köln; Universität München und Leipzig, Studium Germanistik, Geschichte, Volkswirtschaft und Zeitungskunde; Dr. phil. in Leipzig. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1914 Kriegsfreiw.; November 1914 Kämpfe bei Langemarck und Poelkapelle; Leutnant d. Res. im Res.-Feld-Artl.- Regt. 52; 1917 in der Champagne schwer verwundet. E. K. I. und II. — Bildungsgang: Schriftleiter an mehreren Provinzblättern; ab 1921 Schriftleiter und dann Ilauptschriftleiter der Zeitung „Der Deutsche“; arbeitet politisch-sozialpolitisch in der Christlichnationalen Gewerkschaftsbewegung; Fachstudium der Zeitungskunde und allgemeine Publizistik; Studienreisen nach den Vereinigten Staaten, England und Frankreich; 1926/33 Lehrer an der Deutschen Hochschule für Politik; seit 1928 beamteter a. o. Prof, für Zeitungskunde an der Universität Berlin; Direktor des Deutschen Instituts für Zeitungskunde. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Allgemeine Publizistik und Zeitungskunde; veröffentlicht: „Die Zeitungen“, 1925; „Der amerikanische Journalismus“, 1927; „Zeitungswissenschaft“, I und II. 1931. — Mitglied: RDP; Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Zeitungswissenschaft.
Drechsler, Otto-Heinrich, Bürgermeister, Lübeck, Jürgen-Wullenroever- Straße 8.
Geboren: 1. April 1895 zu Lübz. i. M. — Bildungsgang: Gymnasium; aktiver Offizier; Zahnheilkunde. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: August 1914 bis Januar 1920 Kriegsteilnehmer. E. K. I. u. IL; Meckl. I. u. II.; Old. I. u. II.; Lüb. Hanseatenkreuz. — Berufsgang u. a.: Seit 1925 Mitglied der NSDAP; Oberstaffelführer der SA-Motorstaffel; Stellvertr. Gauleiter Gau Mecklenburg-Lübeck; seit Mai 1933 Bürgermeister von Lübeck.
Dreier, Karl, Landespräsident, Bückeburg, Georgstraße 13
Geboren: 27. April 1898 zu Bückeburg. —- Bildungsgang: Volksschule Bückeburg; Realgymnasium Bückeburg (Obersekundareife). — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 20. September ,1914 bis 1. Dezember 1919 Westfäl. Jäger-Batl. Nr. 7. E. K. II.; Schaumb.-Lipp. Verdienstkreuz 1914. — Berufsgang u. a.: Nach Kriegsende 1919/22 kaufm. Berufsausbildung; 1922/31 im kaufm. Beruf tätig; 1932/33 Kreisleiter der NSDAP; ab 22. Mai 1933 Landespräsident von Schaumburg-Lippe.
Drencklian, Hans, Landmirt, Grammertin b. Strelitz-Alt.
Geboren: 5. April 1896 zu Elleran (Krs. Segeberg); Vater Domänenpächter in Stendorf b. Eutin, ebenso Großvater und Urgroßvater. — Bildungsgang: Bis 1914 Gymnasium Eutin; aktiver Seeoffizier; ab 1919 Landwirt; 1922/23 Studium in Leipzig. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1914 Seekadett; 1916 Leutnant zur See; anfangs S. M. S. „Lothringen“ in der Nordsee; 1916 S. M. S. „Kolberg“, öselunternehmung; 1918 U-Flotille Mittelmeer, U 73. — Berufsgang u. a.: Aktive Seeoffizierslaufbahn bei Ausbruch der Revolution abgebrochen; sodann Landwirt; seit Herbst 1926 selbständig in Grammertin, 358 ha; tätig im agrarpolitischen Apparat; zeitweilig Ortsgruppenleiter; z. Zt. Landeshauptabteilungsleiter I bei der Landesbauernschaft Mecklenburg-Lübeck. — Spezialarbeitsgebiet: Agrarpolitischer Apparat.
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