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Das Deutsche Führerlexikon 1934-1935 – Die Reichsregierung 201 – 231



Das Deutsche Führerlexikon – Die Reichsregierung
1934-1935
Seite 201 – 231


Hoffmann, Heinrich, Reidisbildberichterstatter der NSDAP, Berlin SW 68, Kochstraße 10.
Geboren: 12. September 1885 in Fürth i. B.; entstammt einer alten Photographenfamilie aus Darmstadt. — Bildungsgang: Gymnasium; dann Lehrzeit im elterlichen Geschäft. — Militärzeit: Pionier; wird als einer der ersten sieben Pressephotographen dem 3. bayer. Armeekorps zugeteilt; meldet sich als kriegsfreiwilliger Fliegerphotograph. König-Ludwig-Kreuz. — Berufsgang u. a.: Arbeitet nach beendigter Ausbildung in den damals bekanntesten deutschen Photoateliers; geht dann nach der Schweiz und Frankreich und ist drei Jahre lang in London tätig; gründet nach Beendigung des Krieges die photographische Berichterstattung; betätigt sich frühzeitig auch verlagstechnisch; bringt nach dem Zusammenbruch der Räterepublik das Buch „Ein Jahr bayerische Revolution“ heraus; wird 1919 durch Dietrich Eckart mit Adolf Hitler bekannt und wird unmittelbar nach Gründung der Partei Mitglied; seit dieser Zeit Propaganda durch das Bild; gibt heraus „Wen soll ich wählen?“, „Deutschlands Erwachen“, „Mit Hitler über Deutschland“, „Hitler, wie ihn keiner kennt“, „Das braune Haus“, „Der Parteitag des Sieges“, „Jugend um Hitler“ (1934); wird durch den Führer, dessen ständiger Begleiter er ist, zum Reichsbildberichterstatter ernannt. — Spezialarbeitsgebiet: Die photographischen Leistungen werden durch eine Reihe von Auszeichnungen auf photographischen Ausstellungen gewürdigt; er erhält u. a. die Goldene und Silberne Fortschrittsmedaille für Photographie, die Goldene Medaille des Königs von Schweden, den Silbernen Preis der Bugra in Leipzig; wird auf Grund seiner Leistungen auf der großen Berliner Ausstellung „Die Kamera“ Mitglied der Gesellschaft Deutscher Lichtbildner; Mitarbeiter zahlreicher Zeitschriften des In- und Auslandes.
Hoffmann. Walter, Dr. jur., Bremischer Staatsrat, Bremen, Schrvachhauser Heerstraße 55.
Geboren: 31. Januar 1898 in Muskau (O.-L.) als Sohn des Justizrats Ernst H. — Bildungsgang: Abitur Realgymnasium Görlitz; Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Leipzig, Marburg und Jena; Promotion zum Dr. jur. März 1922; Referendarexamen Oktober 1921. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: April 1916 bis Dezember 1918 Kais. Marine, I. Geschwader Nordsee; abgegangen als Leutnant zur See. E. K. II. — Berufsgang u. a.: Seit 1924 in Bremen als Finanzberater und Treuhänder; April 1933 nebenamtlich Vorstandsmitglied der Bremer Hansabank A.-G. (jetzt Landesbank/Staatsbank); Geschäftsführer der Hanseatischen Schiffahrtsund Betriebsgesellschaft m. b. H., Bremen; Mitglied der Bremischen Bürgerschaft und des Bremischen Staatsrates. — Veröffentlichungen: Verschiedene Aufsätze über Vergleichsund Steuerrecht, Sanierungen, Umschuldung; „Geschäftssanierung durch freiwilligen Vergleich“, 1926, Bremen; „Die Betriebsversammlung“, 1922, Leipzig.— Mitglied: NS Juristenbund.

Hofmann, Hans Georg, Oberst a.D., Regierungspräsident oon Ober- u. Mittelfr., Obergruppenführer der SA und Inspekteur der SA Siidost, Ansbach(M ittelfr.).
Geboren: 27. September 1873 in Hof. — Bildungsgang: Hum. Gymnasium Bamberg; Kriegsschule München. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: E. K. I. und II.; Bayer. Militärverdienstorden m. Schw. III. Kl.; Bayer. Militärverdienstorden IV. Kl.; österr. Militärverdienstkreuz. — Berufsgang u. a.: Leutnant und Oberleutnant im 16. Bayer. Inf.- Regt. Passau und Landshut; Adjutant beim Bez.-Kommando Vilshofen; Hauptmann und Major im 13. Bayer. Inf.-Regt. Ingolstadt; Major und Oberstleutnant im Reichswehr- Inf.-Regt. 20 Passau; Oberstleutnant und Kommandant der Festung Ingolstadt; Gruppenführer und Obergruppenführer der SA in Süddeutschland; komm. Polizeidirektor in Regensburg; Regierungspräsident von Oberfranken und Mittelfranken in Ansbach; Mitglied des Reichstags seit der VI. Wahlperiode 1932; Inspekteur der SA für Südost seit Januar 1954; steht in unmittelbarer Verbindung mit dem Führer seit Februar 1920; veranlaßte damals dessen erstes politisches Auftreten vor der Reichswehr und der Zivilbevölkerung Passaus.

Hohner, Jacob, Kommerzienrat, Ehrenpräsident der Handelskammer Rottmeil, T rossingen, Hohner straffe.
Geboren: 2. April 1861 als ältester Sohn des Gründers der Mundharmonikafabrik Matthias Hohner A.-G. — Bildungsgang: Volksschule, Gewerbeschule, Privatunterricht. — Berufsgang u.a.: Tritt nach der Schulentlassung in das väterliche Geschäft ein und erhält eine gründliche technische und kaufmännische Ausbildung; wird dann Seniorchef der Firma, in dessen Händen noch heute die technische Oberleitung liegt; Vorsitzender des Aufsichtsrates der Matth. Hohner A.-G. — Mitglied: Ehrenpräsident der Handelskammer Rottweil; Vorsitzender des Gesamtverbandes Deutscher Harmonikafabrikanten.



Holtlioff von Faßinann, Wilhelm,Intendant des Staatstheaters (in Verwaltung der Stadt) Kassel, Kgl. Preuß. Rittmeister a. D., Kassel, Humboldtstr. 25
Geboren: 3. Oktober 1879 in Berlin (Pate S. M. Kaiser Wilhelm I.) als Sohn des Prem.- Lieut. und Adjutant der 7. Cavallerie-Brigade Curt Alexander Maria H. v. F. vom 2. Hann. Drag.-Regt. Nr. 16 und seiner Ehefrau Olga, geb. von Chroustchoff, Hofdame l. M. der Kaiserin Alexander II. von Rußland. — Bildungsgang: Erziehung im Elternhaus; dann Kgl. Gymnasium in Wiesbaden; Kgl. Pr. Kadettenkorps Oranienstein, Groß- Lichterfelde, bis zum Eintritt als Selektaner in die Armee. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1899/1906 Leutnant im Füs.-Regt. v. Gersdorf (Kurhess.) Nr. 80, Wiesbaden; 1904/06 Batl.-Adjutant; 1906 versetzt zur Kavallerie, Regt. Königsjäger zu Pferde Nr. 1, Posen; 1911 Übertritt in den Hofdienst Coburg- Gotha; 1914/17 im Felde als Ordonnanzoffizier der 44. Res.-Inf.-Brigade, dann Adjutant Mil.-Gouv. Mons. E. K. I. und II.; Herzogi. Carl-Eduard-Medaille m. Schw. und Datum 20. Sept. 1914 (Verleihung des E.K. L); Komtur (Stern) I. Kl. m. Schw. des. Sächs. Ernst- Hausordens; Komtur (Stern) I.K1. m.Schw. des Bulg. Offizier-Verdienstordens; Komtur II.Kl. m. Schw. desselben Ordens; Verwundeten-Abzeichen; Kriegshilfskreuz; Kyffhäuser-Kriegs- Erinn.-Med. — Berufsgang: 1899/1910 aktiver Offizier; 1910/20 Intendant der Hoftheater Coburg-Gotha; 1920/21 Funktionär im Präsidium des Deutschen Bühnenvereins; 1922/25 Generalintendant des Deutsch. Opernhauses, Charlottenburg; 1925/30 Verwaltungsdirektor des Deutschen Bühnen Vereins, Berlin; 1930/33 Geschäftsführer und Leiter des Bühnennachweises Berlin; seit 7. Juli 1933 Intendant des Staatstheaters Kassel; Mitglied des Preuß. Theaterausschusses; seit Jahren Vorsitzender der Versorgungskasse für deutsche Bühnenleiter und Vorstand der Sterbekasse des Deutschen Bühnenvereins. — Spezialarbeitsgebiet: Militär- und Theaterwissenschaft. — Besondere Interessen: Bühnenkunst; Malerei; militärische Angelegenheiten jeder Art. — Mitglied: Deutscher Bühnenverein seit 1911.
Holz, Richard, Oberbürgermeister von Zwickau, Zwickau, Königstraße 1.
Geboren: 8. September 1875 in Chemnitz als Sohn des Fabrikdirektors Julius H. und seiner Ehefrau Fanny, geb. von Loeben. — Bildungsgang: Gymnasium in Chemnitz und Eisenberg i. Thür.; Universitäten Leipzig und Berlin; Referendarexamen in Leipzig; Assessorexamen in Dresden. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 7. Kgl. Sächs. Inf.- Regt. „König Georg“ Nr. 106 in Leipzig; ausgerückt als Hauptmann d. Res. mit dem Landw.-Inf.-Regt. Nr. 106; 15. September 1914 verwundet bei Morronvillers. E. K. II.; A.-R. I. m. Schw.; Preuß. Kriegsverdienstkreuz; L. D. A. L; Silberner Roter Halbmond. — Beruf sgang u. a.: Oktober 1903 Ratsassessor in Plauen i. V.; April 1905 Stadtrat in Gleiwitz; Februar 1908 Beigeordneter in Elberfeld; Juni 1911 1.Beigeordneter in Elberfeld; 1919 Oberbürgermeister von Zwickau. — Spezialarbeitsgebiet: Gemeindeverwaltung. —- Mitglied: Vorsitzender der Robert-Schumann- Gesellschaft.
Homann, Fritz, Leiter der Landesstelle WestfalenLippe des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda, Bielefeld, Göbenstraße 2a.
Geboren: 30. März 1891 in Brödershausen, Krs. Lübbecke; arisch. — Bildungsgang: Volksschule. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1911/13 aktiv im Inf.-Regt. Nr. 17; 1914/18 Kriegsteilnehmer; Juni 1916 zum Unteroffizier und Juli 1916 für Tapferkeit vor dem Feind zum Vizefeldwebel befördert. E. K. II.; Verwundetenabzeichen in Weiß für dreimalige Verwundung. — Berufsgang u. a.: 1925 Mitglied der NSDAP; seit 1928 Bezirksleiter; 1929 Stadtverordneter in Bielefeld; seit 14. September 1930 Mitglied des Reichstags; Oktober 1932 Gauinspekteur; 1933 ehrenamtlicher Stadtrat in Bielefeld; Juli 1933 Landesstellenleiter der Landesstelle Westfalen-Lippe des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda.
Hopf, Paul, Dr. jur., Landesfinanzamtspräsident, Düsseldorf, Sonnbornstraße 49/51.
Geboren: 19. Juni 1875 zu Spandau; die Familie stammt seit Generationen aus der Mark Brandenburg. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Garde-Fuß-Artl.-Regt. E. K. I. und II. sowie andere Kriegsauszeichnungen. — Berufsgang u. a.: Assessor an der Regierung in Stettin; Beigeordneter und Oberbürgermeister in Elberfeld; Reichsfinanzverwaltung. — Veröffentlichungen: Kommentar zum Enteignungs- und Fluchtliniengesetz.
Hopf, Volkmar Magistratsrat a. D., Abteilungsleiter beim Deutschen Gemeindetag, Berlin – Schmargendorf, Kunostraße 70.
Geboren: 11. Mai 1906 in Allenstein (Ostpr.) als Sohn des Augenarztes Dr. med. Oskar H. und seiner Ehefrau Maria, geb. Jahr; rein arischer Abstammung. — Bildungsgang: Gymnasium Allenstein; Ostern 1924 Reifeprüfung; Studium von Jura, Staatswissenschaft und Volkswirtschaft in Jena, München und Königsberg i. Pr.; Juli 1927 in Königsberg 1. jur. Staatsprüfung (Referendar) ; Dezember 1930 Gerichtsassessorexamen. — Berufsgang u. a.: Referendar beim Amtsgericht, Landgericht, Staatsanwaltschaft Allenstein, Oberlandesgericht Königsberg; Disziplinarbearbeiter beim Landesarbeitsamt Ostpreußen; nach 2. jur. Staatsprüfung Vertreter eines Notars; Februar 1931 Justitiar und Personalreferent beim Landesarbeitsamt Ostpreußen; JTuli 1931 Personal-, Kultur- und Pressebearbeiter sowie Vorsitzender des Mietseinigungsamtes beim Magistrat Königsberg i. Pr.; Juli 1932 Magistratsassessor; Dezember 1932 Magistratsrat in Königsberg; April 1933 Beigeordneter beim Deutschen Städtetag; seit Mai 1933 Abteilungsleiter beim Deutschen Gemeindetag. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Kommunalreform; Verfassungs- und Verwaltungsfragen; Personalsachen; Beamten- und Besoldungsfragen; Polizei- und Gewerbefragen der deutschen Selbstverwaltung; kleinere Veröffentlichungen in Fachzeitschriften; Mitarbeiter des Kommentars „Freisler-Grauert: Das neue Recht in Preußen“. -— Mitglied: Beisitzer bei der Filmkammer und beim Institut für Erziehung und Unterricht.
Hopmann, Albert, Vizeadmiral a. D., Führer des Deutschen Motoryachtoerbandes, Berlin-Dahlem, Parkstraße 18
Geboren: 30. April 1865 in Olpe (Westfalen); Vorfahren väterlicherseits in den letzten drei Generationen Juristen in Westfalen und in Cleve, mütterlicherseits Industrielle in Westfalen. — Bildungsgang: Hum. Gymnasium in Wiesbaden; Seeoffizier-Berufsausbildung in der Kais. Deutschen Marine. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1884/1920. E. K. I. und II.; Kolonialmedaille; China-Medaille; Roter Adlerorden II. m. Schw. und Stern; Bayer. Militärverdienstorden II. m. Schw.; Sächs. Albrecht-Orden II. m. Schw. u. Stern; Württ. Friedrich-Orden II. m. Schw.; Brem., Hamb., Lüb. Hanseatenkreuz; österr. Militärverdienstkreuz II.; Türk. Medschidie-Orden I. m. Schw.; Finn. Schwerterorden II.; Russ. St.-Annen-Orden II. m. Schw. — Berufsgang u. a.: Im Russisch-Japanischen Krieg der russischen Flotte in Ostasien attachiert; Belagerung von Port Arthur in Port Arthur mitgemacht; 1905/08 1. Admiralstabsoffizier beim Kommando der Hochseeflotte: 1908/10 Kommandant S. M. S. „Bremen“ auf der amerikanischen Station; 1910/11 Kommandant S. M. S. „Rheinland“ in der Hochseeflotte; 1911/15 Chef der Zentralabteilung des Reichsmarineamts; als solcher bis April 1915 in Begleitung von Großadmiral von Tirpitz im Großen Hauptquartier; bis Dezember 1915 Führer der Seestreitkräfte in der nördlichen Ostsee, Einnahme von Libau und der kurländischen Küste; bis Mai 1916 zum Türk. Marineministerium kommandiert; bis Dezember 1917 Seebefehlshaber in der nördlichen Ostsee; Teilnahme an der Ösel-Expedition; dann bis Juli 1919 Vorsitzender einer interalliierten Kommission, Seebefehlshaber und Waffenstillstandskommissar im Schwarzen Meer; Oktober 1919 bis Januar 1920 Chef der deutschen Delegation bei der interalliierten Kommission zur Räumung des Baltikums; seit 7 Jahren Führer des Deutschen Motoryachtverbandes; seit 12 Jahren Präsident des Motor-Yacht-Clubs von Deutschland. — Veröffentlichungen: „Das Logbuch eines deutschen Seeoffiziers“; „Das Kriegstagebuch eines deutschen Seeoffiziers“. — Mitglied: Deutsch-Japanische Gesellschaft; Russisch- Deutscher Club.
Hoppe, Arno, Ministerialrat, Dresden-Weißer Hirsch, Heideflügel 3.
Geboren: 24. März 1882 in Limbadi in Sachsen. — Bildungsgang: Fürsten- und Landesschule Grimma; Studium der Rechtswissenschaften, Volkswirtschaftslehre und Geschichte. — Berufsgang u. a.: 1905 1. juristische Staatsprüfung mit Auszeichnung; 1908/11 Stadtschreiber und Oberstadtschreiber in Zittau; 1911/15 Ratsassessor und Stadtamtmann in Chemnitz; 1915/20 Bürgermeister der Stadt Schwarzenberg i. Erzgeb.; 1920 Oberregierungsrat im Ministerium des Innern (Finanzreferent für den sächsischen Wohnungsbau); 1928 Ministerialrat im Sächsischen Arbeitsund Wohlfahrtsministerium (allgemeine Sozialpolitik, Arbeitsrecht, Arbeitslosenfürsorge, Arbeitsbeschaffung, Notstandsarbeiten); Treuhänder der Arbeit für das Wirtschaftsgebiet Sachsen bis April 1934. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: 1922 „Zur Sächs. Gemeindereform“; 1924 „Die Finanzierung des Wohnungsbaues und die Wohnungswirtschaft der Zukunft“, IV. Auflage, Berlin; 1927 „Was soll aus der Aufwertungssteuer werden?“, soziale Zeitfragen, herausgegeben von Damaschke, Heft 85. — Mitglied: Deutsche Akademie des Städtebaues.
Hoßfeld, Erroin, Gaumart der N S-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“, Düsseldorf, Stromstraße 8.
Geboren: 26. Dezember 1904 in Wuppertal- Barmen; arisch. — Bildungsgang: Volksschule; Kaufmännische Handelsschule. — Berufsgang u. a.: Kaufmännischer Angestellter in verschiedenen Unternehmungen; Oktober 1922 Eintritt in die NSDAP bis zur Auflösung; Tätigkeit als Sturmabteilungsmann; 1925 Wiedereintritt bei der Neugründung (Mitglieds-Nr. 26 446); in Wuppertal- Barmen bzw. Elberfeld Zusammenarbeit mit Dr. Goebbels, Karl Kaufmann, Erich Koch, Viktor Lutze; Tätigkeit als SA-Mann, Ortsgruppen- Kassenwart, Sektionsführer, Ortsgruppenleiter, Gemeinderat in Wuppertal; jetzt Gauwart der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“, Gau Düsseldorf. — Veröffentlichungen: „Die praktische Verwirklichung des Nationalsozialismus durch die NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“ u. a. m.


Hoßfeld, Johannes, Landesfinanzamtspräsident, Breslau 13, Friebestraße 8.
Geboren: 24. Juli 1879 zu Berlin. — Bildungsgang: Kgl. Luisen-Gymnasium in Berlin; Universitäten Berlin und Kiel. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1903/04 Einj.-Freiw. bei der 1. Matr.-Artl.-Abt. in Friedrichsort bei Kiel; vom 1. August 1914 bis 31. August 1916 und 1. Oktober 1917 bis 3. März 1918 Kriegsdienst als Adjutant bei der Kais.Kommandantur der Befestigungen des Reichskriegshafens Kiel in Friedrichsort. E. K. II. — Berufsgang u. a.: 1. September 1909 als Gerichtsassessor zur Probebeschäftigung in der Preuß. Verwaltung der Zölle und indirekten Steuern (Oberzolldirektion Berlin); 1910 als Regierungsassessor in die Zollverwaltung endgültig übernommen und mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Oberzollkontrolleurs des Grenzaufsichtsdienstes in Pleß beauftragt; 1. Januar 1911 Hilfsarbeiter bei der Oberzolldirektion Berlin; 1. April 1912 unter Beurlaubung aus dem preuß. Staatsdienst als Hilfsarbeiter ins Reichsschatzamt einberufen; 1. April 1913 im preuß. Staatsdienst planmäßig angestellt als Regierungsassessor und Vorsteher des Hauptzollamts Eydtkuhnen; 1. September 1915 als Mitglied an die Oberzolldirektion in Kassel versetzt; 22. August 1916 zum Regierungsrat ernannt; 1. Dezember 1916 als Mitglied an die Oberzolklirektion in Berlin versetzt; l.Mai 1918 als Hilfsarbeiter ins Kgl. Preuß. Finanzministerium einberufen; 1. Oktober 1919 zum Geh. Finanzrat und Vortr. Rat im Preuß. Finanzministerium ernannt; 1. April 1920 bei der Übernahme der Länderzollverwaltungen auf das Reich als Ministerialrat ins Reichsfinanzministerium (Personalreferent der Reichszollverwaltung); 1. Oktober 1921 zum Ministerialdirigenten in der Abt. II (Zölle und Verbrauchsabgaben) des Reichsfinanzministeriums bestellt; 1. Juni 1932 zum Präsidenten des Landesfinanzamts in Breslau ernannt; Mai 1933 außerdem mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Präsidenten des Landesfinanzamts Oberschlesien beauftragt; ab 1. April 1934 Präsident des (vereinigten) Landesfinanzamts Schlesien.
Hotz, Edgar, Prioatdozent, Dr.-Ing., Leiter im Deutschen Handmerksinstitut, Berlin NW 7, Dorotheenstr. 35
Geboren: 4. August 1898 in Brumath (Krs. Straßburg); arischer Abstammung; Vorfahren waren Bauern und Lehrer. — Bildungsgang: Lyzeum in Metz; Studium des Bauingenieurwesens an der Technischen Hochschule Karlsruhe bis zur Diplom-Hauptprüfung; Studium der Volkswirtschaftslehre an der Universität Heidelberg. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Von November 1915 bis 30. Juli 1919 an der Front mit 8. Batterie Fuß-Artl.-Regt. Nr. 12 als Leutnant d. Res. E. K. I. u. II.; Albrechtsorden II. mit Schwertern; Friedrich-August-Medaille in Silber. — Berufsgang u. a.: Mai 1922 bis Oktober 1923 Assistent am Lehrstuhl für städtisches Bauwesen der Technischen Hochschule Karlsruhe (während dieser Zeit neben der wissenschaftlichen Tätigkeit umfangreiche praktische Arbeiten auf dem Gebiet des Straßenbaues); August 1922 bis 28. Februar 1924 Regierungsbauführer im Badischen Staatsdienst (beurlaubt); Sommersemester 1922 ergänzendes Studium der Volkswirtschaftslehre an der Universität Heidelberg; Oktober 1923 Eintritt in den Badischen Staatsdienst (bis 16. Juni 1924 im Gewerbeschuldienst Pforzheim); Dezember 1924 Doktor-IngenieurPrüfung an der Technischen Hochschule in Karlsruhe (Note: Sehr gut); Juni 1924 bis Ende 1928 Leiter der technischen Abteilung des Forschungsinstituts für rationelle Betriebsführung im Handwerk, Karlsruhe (nebenamtlich); Oktober 1925 bis Ende 1928 Technisch-wissenschaftlicher Sachbearbeiter des Badischen Landesgewerbeamtes, Karlsruhe; seit 1. Januar 1929 Leiter im Deutschen Handwerksinstitut, Berlin; 16. Juli 1932 bis Januar 1934 Privatdozent an der Technischen Hochschule Hannover; seit 27. Januar 1934 Privatdozent an der Technischen Hochschide Berlin; Mitglied der SA, des NSLB. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Baubetriebs- und Bauwirtschaftslehre; „Kostensenkung durch Bauforschungen“, Berlin 1932; „Die Bedeutung der menschlichen Arbeitskraft im Baubetrieb“, Eberswalde 1933. — Mitglied: Verein Deutscher Ingenieure; Freie Akademie für Bauforschungen, Leipzig.
Hoyer, Otto, Kaufmann, Präsident der Industrie- und Handelskammer Oldenburg, Oldenburg i. O., Jahnstrafle 13.
Geboren: 10. Oktober 1883 in Oldenburg (Abstammung siehe Deutsches Geschlechterbuch, Band 46). — Bildungsgang: Oberrealschule; Universität Marburg. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1905/06 Großh. Hess. Feld- Artl.-Regt. 61; 24. März 1909 Patent als Leutnant; vom 4. August 1914 bis 5. Dezember 1918 an der Westfront; Hauptmann d. Res. a. D. E. K. I. und IL; F. A. K. I. und IL; H. A. E. I. — Berufsgang u. a.: Kaufmännische Lehre; Studium der Volkswirtschaft; kaufmännische Tätigkeit im Ausland (Frankreich); Inhaber der Firma Ernst Hoyer, Oldenburg i. O.; seit 1921 Mitglied, seit 1925 Präsident der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer.
Huber, Ludwig, Bauer, Landesbauernführer, Karlsruhe, Ilans-Thoma-Str. 1.
Geboren: 10. Dezember 1889; altes Bauerngeschlecht. — Bildungsgang: Volksschule. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1911/13 und 1914/18; Grenadier-Regt. 109. E. K. II. — Berufsgang u. a.: Bauer; Mitglied des Reichstags; Landesbauernführer.




Huch, Rudolf, Justizrat, Schriftsteller, Bad Harzburg.
Geboren: 28. Februar 1862 in Porto Allegre als Sohn des Kaufmanns Richard H. aus Braunschweig. — Bildungsgang: Bürgerschule und Gymnasium in Braunschweig, Gymnasium Helmstedt; Studium an den Universitäten Heidelberg und Göttingen. — Berufsgang u. a.: Gerichtsassessor in Braunschweig; 1888/97 Rechtsanwalt in Wolfenbüttel und Bad Harzburg. — Veröffentlichungen: „Mehr Goethe-Literaturbetrachtungen“; „Dies und Das und Anderes“, Kulturbetrachtungen; „Kobolde im Bauernhaus“ und „Kirchenbau“, Lustspiele; „Haus der Träumer“; „Max Gebhard“; „Die beiden Ritterhelm“; „Familie Hellmann“; „Wilhelm Brinkmayers Abenteuer“; „Jalion“; „Junker Ottos Romfahrt“; „Der tolle Halberstädter“; „Spiel am Ufer“; „Das unbekannte Land“; „Das Lied der Parzen“; „Altmännersommer“; „Anno 1922“; „Germanendämmerung“, Flugschrift. — Besondere Interessen: Ausübend musikalisch. — Mitglied: Dichterakademie; Reichsverband der Schriftsteller; PEN-Klub.

Hiibbe, Hermann Victor, Präsident der Handelskammer in Hamburg, Hamburg, Große Bleichen 36.
Geboren: 11. Juni 1901 in Mexiko (Hauptstadt) als Sohn deutscher Eltern. — Bildungsgang: Bis 1910 Schulbesuch in Mexiko; 1911 bis 1912 Goethe-Gymnasium in Frankfurt a.M.; 1912/19 Gelehrtenschule des Johanneums in Hamburg. — Militärzeit: 1919/20 Zeitfreiwilligen- Korps „Bahrenfeld“. — Berufsgang u. a.: Lehre bei A. Lüthke & Co„ Hamburg; nach halbjähriger Tätigkeit bei der J. Henry Schroder Banking Corporation, New York, von 1921/24 Beamter beim Banco Germanico de la America del Sud, Buenos Aires; 1925 Prokurist, 1930 stellvertr. Direktor, 1932 Direktor der Deutsch-Südamerikanischen Bank A.-G., Hamburg; seit 1933 Präses der Handelskammer in Hamburg; Mitglied der NSDAP.


Hummel, Otto, o. Professor der Betriebswirtschaftslehre, Rektor der Handelshochschule, Königsberg i. Pr., Probstheider Str. 6.
Geboren: 15. Dezember 1892 in Kirchheim- Teck i. Württ. — Bildungsgang: Mehrjährige technische und kaufmännische Praxis in Textilindustriebetrieben Württembergs; Studium der Wirtschaftswissenschaften. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: August 1914 bis Mitte Dezember 1918 im HohenzolL Fuß-Artl.-Regt. 13 Kriegsfreiwilliger; Leutnant d. Res. E. K. II. — Berufsgang u. a.: 1919 Diplom-Kaufmann; 1920 Diplom-Handelslehrer; 1921 Dr. rer. pol.; 1922/23 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Reichsfinanzministerium; 1926 Habilitation an der Handelshochschule Berlin; 1929 o. Professor an der Handelshochschule Königsberg i. Pr.; 1933 Vorsitzender des Studentenwerks Königsberg; Kommissarischer Gaufachgruppenleiter für Wirtschaftsrechtler des BNSDJ; Mitglied der NSDAP; seit 1. April 1954 Rektor der Handelshochschule Königsberg i. Pr. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Betriebswirtschaftslehre; „Das Rentabilitäts- und Wirtschaftlichkeitsproblem“, 1926; „Neuzeitliche Bürowirtschaft“, Göschenband, 1930; „Buchhaltung und Bilanz“ und „Kalkulation“ in „Praxis der Aktiengesellschaften“, Sammelwerk, Berlin 1929; Mitarbeiter an den Sammelwerken „Handwörterbuch der Betriebswirtschaft“ und „Handwörterbuch des Kaufmanns“; Mitherausgeber der Zeitschrift „Die Betriebswirtschaft“, Stuttgart. — Mitglied: BNSDJ; Vereinigung der Hochschullehrer für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften; Verband der deutschen Dozenten für Betriebswirtschaftslehre; Gesellschaft zum Studium Osteuropas.
Hunke, Heinrich, Dr., Geschäftsführer u. ständiger Stellvertreter des Präsidenten des Werberates der deutschen Wirtschaft, Berlin, Taubenstraße 37.
Geboren: 8. Dezember 1902 in Lippe. — Bildungsgang: Bis zum 14. Lebensjahr Volksschule; 6 Jahre Lehrerseminar in Detmold; Oberrealschulreifeprüfung als Extraneer; Studium der Volkswirtschaft, Geographie, Mathematik und Physik. — Berufsgang u. a.: 1923 Eintritt in die nationalsozialistische Bewegung; 1924/25 Kreisleiter der nationalsozialistischen Freiheitsbewegung; seit 1928 in Berlin führend in der NSDAP, vor allem auf wirtschaftlichem Gebiet, tätig; 1927/33 Referent im Reichswehrministerium; Mitglied des Reichstags. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Begründer und Herausgeber der „Deutschen Volkswirtschaft, Nationalsozialistischer Wirtschaftsdienst“, Berlin; mehrere siedlungs- und wirtschaftsgeographische Forschungsarbeiten; Verfasser des Werkes „Luftgefahr und Luftschutz“, Berlin 1932. — Mitglied: Leiter der wehrwirtschaftlichen Gruppe der Deutschen Gesellschaft für Wehrpolitik und Wehrwissenschaften, Berlin.

von Hutier, Oscar, Kgl. preuß. General der Infanterie a.D., Führer des deutschen Offizierbundes, Berlin W15, Lietzenburgerstraße 28.
Geboren: 27. August 1857 in Erfurt; Abstammung väterlicherseits aus Süd-Frankreich, mütterlicherseits aus Pommern. — Bildungsgang: Bürgerschulen zu Erfurt, Magdeburg, Ehrenbreitstein, Koblenz, Swinemünde; Gymnasien zu Rendsburg, Torgau; Kadettenkorps Potsdam und Berlin. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Vom 15. April 1875 bis 14. Januar 1919 im aktiven preuß. Militärdienst; vom Sekondeleutnant ab bis zum General der Infanterie und Armeeführer. Schwerter zum Roten Adlerorden II.; Pour le merite; Eichenlaub zum Pour le merite; Roter Adlerorden I. mit Eichenlaub und Schwertern; Hohenzollernscher Hausorden; Komtur mit Stern und Schwertern. — Berufsgang u. a.: 1875 Sekondeleutnant im Inf.-Regt. 88, Mainz; 1885 kommandiert zur Kriegsakademie, dann zum Generalstab; 1890 Kompaniechef Leibgarde – Inf. – Regt. 115, Darmstadt; 1894 Generalstab der 30. Div., Straßburg i. Els.; 1896 Generalstab I. Armeekorps, Königsberg i. Pr.; 1900 BataillonsKommandeur Inf.-Regt. 95, Gotha; 1902 Abteilungschef im Großen Generalstab; 18. Oktober 1902 Chef des Generalstabes III. Armeekorps, Berlin; 1907 Kommandeur des Leibgarde- Inf.-Regts. 115, Darmstadt; 1910 Generalmajor und Kommandeur der 74. Inf.- Brigade, Stettin; 1911 Oberquartiermeister im Großen Generalstab; 1912 Generalleutnant und Kommandeur der 1. Garde-Div., Berlin; mit ihr in den Krieg; Schlachten bei Namur, St. Quentin, Marne-Schlacht, Schlacht bei Arras; 1915 Kommandierender General des XXI. Armeekorps; Schlachten bei Wilna, Kowno, Norocz-See; 1917 General der Infanterie, Oberbefehlshaber der Abteilung D vor Dünaburg; 1917 Oberbefehlshaber der 8. Armee; Einnahme von Riga und Eroberung der baltischen Inseln, Oesel; 22. Dezember 1917 Oberbefehlshaber der 18. Armee; Durchbruchsschlacht bei St. Quentin-Montdidier; dann Rückzugskämpfe bis Ende des Krieges; 14. Januar 1919 Abschied bewilligt. — Mitglied: Von Ende 1919 bis März 1934 Präsident, seitdem Führer des deutschen Offizierbundes, Berlin.
Huxliagen, Herbert, Landesstellenleiter der Landesstelle Niedersachsen für Volksaufklärung und Propaganda, Hannover, Friedrichstraße 15.
Geboren: 31. Mai 1899; arisch. — Bildungsgang: Volksschule; Vorbereitungsschule für den Lehrerberuf; Fortbildungsschule. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1% Jahr Frontsoldat. Zwei Verdienstmedaillen. — Berufsgang u. a.: Im In- und Ausland als Handwerksmeister tätig gewesen; über 50 Fachauszeichnungen; zweimal selbständig: in Sömmerda und Goslar; Berufsschullehrer; seit 1923 Parteimitglied; Redner, Organisator, Propagandaleiter, Gau – Propagandaleiter, dann Landesstellenleiter. — Mitglied: 2. Vorsitzender der Deutschen Bühne, Ortsgruppe Hannover; 1. Vorsitzender der Niedersächsischen NS-Bühne, Hannover; Museumsausschuß der Provinz.


Ilbertz, Heinrich, Landwirt, Landesobmann der Landesbauernschaft Rheinland, Büttgen b. Neuß, Buscherhöfe.
Geboren: 12. September 1891 zu Büttgen. — Bildungsgang: Landwirtschafti. Schule zu Cleve; Eleve und Volontär auf Gütern. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1912/13 Einj.-Freiw. Inf.-Regt. Nr. 56 in Cleve; im Felde vom 2. August 1914 bis 9. November 1918 beim Res.-Inf.-Regt. Nr. 68; seit September 1917 Leutnant d. Res. 1. M.-G.-K. Res.-Inf.-Regt. Nr. 68. E. K. II; Verwundetenabzeichen. — Berufsgang u. a.: Seit 1. Mai 1930 in der NSDAP; seit 15. Februar 1931 landwirtschaftl. Gaufachberater, Gau Düsseldorf; Landesobmann der Landesbauernschaft Rheinland.



Ilgner, Max, Vizepräsident des DDAC, Dr. rer. pol., Dipl.-Kaufmann, Berlin NW?, Unter den Linden ?8
Geboren: 28. Juni 1899 zu Biebesheim in Hessen; väterlicherseits seit Generationen preußische Offiziere (Hauptlinie), in den Nebenlinien Offiziere und Pfarrer; mütterlicherseits meistens Kaufleute, zum Teil Künstler, Offiziere und Pfarrer. — Bildungsgang: Reform-Realgymnasium in Düsseldorf am Rhein; bis Frühjahr 1918 Kadettenkorps Berlin-Lichterfelde; Abschluß der Kadettenzeit durch Abiturientenexamen; Studium zuerst Chemie, später Jura, Nationalökonomie; Dipl.-Kaufmann und Dr. rer. pol. (Doktorarbeit: Rohstoffversorgung der chemischen Industrie). -— Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Frühjahr 1918 als Fähnrich zum Niederrheinischen Füs.-Regt. Nr. 39 im Feld an der Westfront bis zum Waffenstillstand, einschließlich Rückmarsch; beteiligt sich dann an den Spartakistenkämpfen in Düsseldorf und Wesel des Freikorps Bentiventi, später Freikorps Düsseldorf; anschließend Teilnahme an den Kommunistenkämpfen des Regiments Reinhard; Frühjahr 1920 Abschied aus der Armee als Leutnant. E. K. II; Hess. Tapferkeitsmedaille. — Berufsgang u. a.: Während des Studiums gleichzeitig praktische Tätigkeit bei verschiedenen Unternehmen (Handel und Industrie, Banken sowie praktischer Arbeitsdienst in Hüttenwerken und Fabriken); wiederholter längerer Aufenthalt im Auslande; 1924 Prokurist der Firma Leopold Cassella & Co., Frankfurt am Main; durch Fusion in die I. G. Farbenindustrie A.-G. Prokurist der I. G.; Aufsichtsratsmitglied der I. G. Farbenindustrie Aktiengesellschaft und Leiter der Zentral- Finanzverwaltung der I. G. Farbenindustrie Aktiengesellschaft; Mitglied des Aufsichtsrats der Deutschen Gasolin Aktiengesellschaft, Berlin; Mitglied des Verwaltungsrats der Stickstoff-Syndikat G. m. b. H., Berlin: Vizepräsident und Mitglied des Board of Directors der American I. G. Chemical Corporation, New York; Mitglied des Beirats der Deutschen Gruppe der Internationalen Handelskammer, Berlin; Mitglied des Handelspolitischen Ausschusses der Internationalen Handelskammer, Paris; stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Geld-, Bankund Kreditfragen beim Reichsstand der Deutschen Industrie, Berlin; Präsident der Deutsch-Mexikanischen Handelskammer, Berlin; Stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Wirtschaftsverbandes für Süd- und Mittelamerika, Berlin; Stellvertretender Vorsitzender der Deutsch-Bulgarischen Handelskammer, Berlin; Mitglied des Präsidiums des Deutsch-Amerikanischen Wirtschaftsverbandes, Berlin; Stellvertretendes Mitglied des Direktoriums des Instituts für Konjunkturforschung, Berlin; Mitglied des Beirats der Deutschen Gruppe der Internationalen Handelskammer, Berlin; Vizepräsident des DD AC (Der Deutsche Automobil-Club), München. — Veröffentlichungen: Zahlreiche Artikel über Handelsprobleme in deutschen, schwedischen, norwegischen, finnischen, estnischen, litauischen, lettischen Zeitungen; Mitarbeiter am Plan für Geld- und Kreditreform (Wagemann- Plan). — Besondere Interessen: Studium der Geschichte; Zeichnen, Malen und Innenarchitektur.
Irrgang, F.E., Oberbürgermeister der Stadt Bottrop in Westfalen.
Geboren: 10. Mai 1890 in Linderode (Niederlausitz) als Sohn des Betriebsleiters Paul Irrgang. — Bildungsgang: Volksschule und kaufmännische Schule. — Militärzeit: Als Kriegsfreiwilliger vom September 1914 bis Dezember 1918 im Felde. — Berufsgang u.a.: Das Zahntechnikerhandwerk erlernt; seit 1913 Inhaber eines zahntechnischen Laboratoriums; seit 1924 Stadtverordneter, Stadtrat und Stadtverordnetenvorsteher in Bielefeld; Gau-Fachberater für Kommunalpolitik im Gau Westfalen – Nord; Mitglied des Reichstags und des Provinzial-Landtages; Vorsitzender des Westfälischen Gemeindetages. — Veröffentlichungen: Aktuelle und kommunalpolitische Fragen.


Jacobi, Fritz, Präsident der Reichspostdirektion Dresden, Dresden-A. 1, Postplatz 2.
Geboren: 24. August 1874 in Vechta (Oldenburg). — Bildungsgang: Gymnasium in Leer (Ostfriesland); 1894 Abiturientenexamen; 1899/1901 Post- und Telegraphenakademie Berlin; 1902 Große Staatsprüfung für Post und Telegraphie. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1. Oktober 1897 EinjährigFreiwilliger beim Oldenb. Inf.-Regt. Nr. 91; Weltkrieg als Hauptmann d. Res. mitgemacht; jetzt Major d. Res. a. D. E. K. II.; Oldenb. FAK.; Braunschw. KriegsverdienstKreuz; Preuß. KVK. — Berufsgang u. a.: 1921 Postrat OPD Braunschweig; 1. Januar 1933 Oberpostrat OPD Dortmund; Juni 1933 mit der Leitung der Oberpostdirektion Darmstadt beauftragt; 1. April 1934 Präsident der Reichspostdirektion Dresden. — Mitglied: Anhänger der NSDAP seit 9. November 1923; Mitglied seit 1931; Postfachschaft.
Jäger, August Friedrich Christian, M inisteriald irektor im Preuß. Kultusministerium, Rechtsmalter der deutschen Eoang. Kirche, Amtsmalter in der Reichsparteileitung, Berlin – Charlottenburg, Witzlebenplatz 6.
Geboren: 2t. August 1887 in Diez an der Lahn als Sohn des Pfarres u. Geh. Konsistorialrates, späteren stellvertr. Generalsuperintendenten von Nassau Anton J. und dessen Ehefrau Sophie, geb. Seigel; Vorfahren mütterlicherseits Bauern, väterlicherseits Handwerker. — Bildungsgang: Hum. Gymnasium Wiesbaden; juristisches Studium in München und Kiel; 1911 Referendar; 1920 Gerichtsassessor. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1906/07 Einj.-Freiw. im Inf.- Regt. Kaiser Wilhelm Nr. 116 in Gießen; Reserveoffizier, zuletzt Oberleutnant; 1914/18 Teilnahme am Krieg, hauptsächl. im Osten. E. K. II. — Berufsgang u. a.: Zuerst Rechtsanwalt; ab 1921 Landrichter; ab 1926 Landgerichtsrat i. Wiesbaden; Mai 1933 Berufung ins Preuß. Kultusministerium als Ministerialdirektor und Leiter der geistlichen Abteilg.; 11. April 1934 Berufung zum rechtskundigen Mitglied (Rechtswalter) im Geistl. Ministerium der Deutschen Evangel. Kirche unter Verbleiben als Ministerialdirektor und Leiter der evangelischen Angelegenheiten im Preuß. Kultusministerium. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Kirchliche Verwaltung, kirchliches Recht; Mitarbeit in Freisler- Grauert „Das neue Recht in Preußen“. — Besondere Interessen: Musik.
Jäger, Adolf Friedrich, Oberbürgermeister von Karlsruhe.
Geboren: 25. Juli 1873 zu Emmendingen. — Bildungsgang: Höh. Bürgerschule; Aktuars und Amtsrevidentenprüfung für den gehobenen mittleren Dienst des badischen Staates. — Berufsgang u. a.: 1888 Eintritt in den badischen Staatsdienst; 1903 Eintritt in den Dienst der Stadtverwaltung Karlsruhe; 1914 als Vorstand des Nahrungsnxittelamtes der Stadt Karlsruhe für den Dienst im Kriege als unabkömmlich reklamiert; 1920 Ernennung zum Direktor des städt. Rechnungsamtes, 1928 Ernennung zum Stadtrechner; Gauwirtschaftsreferent der NSDAP für Baden; 9. Mai 1933 Einsetzung zum kommissarischen Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Karlsruhe durch die Badische Regierung; 27. Mai 1933 einstimmige Wahl zum Oberbürgermeister durch den Bürgerausschuß. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Zins- und Steuerprobleme; Organisation der Kapitalverwaltung; Etatwesen der Gemeinden und des Landes; zahlreiche Artikel in nationalsozialistischen Blättern und Zeitschriften. — Besondere Interessen: Kunst (Theater, Musik, Malerei), antike, völkerkundliche und kunstgewerbliche Sammlungen, Kunst-, gewerbliche und industrielle Ausstellungen. ■— Mitglied: Vorsitzender des Verwaltungsrats der Städt. Sparkasse Karlsruhe; Vorsitzender im Ehrenausschuß des Badischen Bruckner-Bundes; Vorsitzender des Kuratoriums der Handelshochschule Karlsruhe; Mitglied des Verwaltungsrats des Badischen Staatstheaters, des Badischen Kunstvereins, des Bayreuther Bundes.
Jiikle, Eduard, Dr. phil., Geschäftsführer des Badischen Gemeindetages, Bürgermeister a. D., Karlsruhe, Ettlinger Straße 1
Geboren: 8. September 1897 in Immendingen (Amt Engen, Baden); die Eltern stammen aus dem badischen Oberland (Landwirte und Handwerker). — Bildungsgang: Volksschule Immendingen, Humanist. Gymnasium Donaueschingen; Studium technische Hochschule Karlsruhe (höhere Mathematik) und Universität Heidelberg (Volkswirtschaft); zum Dr. phil. promoviert. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Im August 1914 als Kriegsfreiwilliger eingerückt; Infanterietruppe Front; später Spezialverwendung; 1919 aus dem Heeresdienst entlassen. E. K. IL; Bad. Verdienstmedaille. — Berufsgang u. a.: Nach der Rückkehr aus dem Feld als Schreiber und Werkstudent in verschiedenen Betrieben tätig; später Geschäftsführer bei Industriegesellschaften in Breslau, Liegnitz und Görlitz; ab 1. Januar 1926 hauptamtlicher Bürgermeister in Immendingen; besonders hervorgetreten durch die Arbeitsbeschaffung; Organisation der Wehrverbände als Bezirksführer; am 20. März 1933 Geschäftsführender Vorsitzender des Verbandes Bad. Gemeinden, Karlsruhe; Mitglied des Deutschen Gemeindetages, Vorstand; später ab 1. Juli 1933 Geschäftsführer beim Bad. Gemeindetag; Mitglied der NSDAP und der NSBO; Leiter der Bürgermeisterschule (Gauschule 3); Mitarbeiter an den übrigen Gauamtswalterschulen. — Veröffentlichungen: Herausgabe einer Vorschriftensammlung für badische Kommunalgesetze. — Besondere Interessen: Sammlung alter Urkunden.
Jäzosch, Wilhelm, Reichsbetriebsgruppenleiter, Kaufmann, Berlin-Hessenminkel, Waldstraße 10
Geboren: 25. Oktober 1900 in Plön i. Holstein; arischer Abstammung. — Bildungsgang: Humanistisches Gymnasium. — Militärzeit: Juni bis Dezember 1918 im Kaiser-Alexander- Garde-Grenadier-Regt. Nr. 1, Berlin. — Beruf sgang u. a.: Kaufmannsgehilfe im Röhrenund Eisenhandel; politische Laufbahn: 1919 bis 1920 Deutschsoziale Partei (Knüppel- Kunze); seit 1. Januar 1930 Mitglied der NSDAP; seit 18. Oktober 1930 NSBO-Mitglied (Mitgl.-Nr. 1534); 1930 Zellenobmann der Sektion Steglitz; April 1931 Bezirksbetriebswart Süden der NSBO Gau Groß- Berlin; 1. Oktober 1932 Adjutant des Landesschulungsleiters der NSBO Berlin-Brandenburg; 2. Mai 1933 vom Landesobmann der NSBO Johannes Engel als Stellvertreter in den Deutschen Metallarbeiter-Verband berufen; seit Juni 1933 Verbandsleiter des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes; nach Umstellung der Verbände auf Reichsbetriebsgruppen Leiter der Reichsbetriebsgruppe Metall.
von Jagow, Hans-Georg Eduard Ewald, Generalleutnant a.D., Regierungspräsident, Magdeburg, Domplatz 4.
Geboren: 19. Dezember 1880 in Hannover; Vater Oberst a. D., zuletzt Kommandeur des Dragoner-Regts. v. Bredow, Mutter Elisabeth, geb. von Kleist, in Blankenburg a. H. — Bildungsgang: Friedrich-Gymnasium zu Frankfurt a. d. O., Stadt. Gymnasium zu Fürstenwalde a. d. Spree und Ritterakademie zu Brandenburg a. d. H. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Am 29. März 1901 als Fahnenjunker in das 1. Garde-Regt. zu Fuß eingetreten; 19. August 1901 Leutnant; 18. August 1910 Oberleutnant; vom 1. April 1913 ab in den Generalstab der Armee versetzt; am 3. August 1914 dort Hauptmann; in verschiedenen Generalstabsstellungen den ganzen Krieg mitgemacht; 1. Mai 1922 als Kompagniechef in das Inf.-Regt. 9 versetzt; 1. April 1923 zum Major befördert; 1. Oktober 1923 in den Generalstab der Reichswehr versetzt; l.Mai 1927 zum Kommandeur des II. Batls. Inf.-Regt. 12 ernannt; 1. Dezember 1927 zum Oberstleutnant befördert; 1. Oktober 1929 zum Kommandanten von Oppeln ernannt; 1. Februar 1930 zum Obersten befördert; l. Februar 1932 zum Infanterieführer IV ernannt; 1. Februar 1933 zum Generalmajor befördert; 31. März 1934 mit dem Charakter als Generalleutnant und der Berechtigung zum Tragen der bisherigen Uniform aus dem Heeresdienst ausgeschieden. E. K. I. und II.; Bayer. Militärverdienstorden IV. m. Schw.; k. k. Militär-Ordenskreuz III. mit Kriegsdekoration; Hamb. Hanseatenkreuz; Preuß. Ritterkreuz des Hausordens v. Hohenzollern m. Schw.; Lüb. Hanseatenkreuz; Braunschw. Kriegsverdienstkreuz; Meckl. Kriegsverdienstkreuz II.; Ritterkreuz des Württ. Friedrich- Ordens m. Schw.; Württ. Militärverdienstorden III.; Baltenkreuz.
Jahncke, Kurt, Dr. rer. pol., stelloertr. Pressechef der Reichsregierung, Ministerialrat, Leiter der Abt. IV (Presse) im Reichsministerium f. Volksaufklärung und Propaganda, Berlin W 8, Berlin-Dahlem, Bachstelzenroeg 19
Geboren: 5. März 1898 in Remscheid; arisch. — Bildungsgang: Gymnasium in Berlin- Friedenau; Studium an der Universität Berlin; 1922 Dr. rer. pol. — Militärzeit Kriegsauszeichnungen: 1915/18 im Felde; Leutnant d. Res. der Matrosenartillerie. E. K. II. — Berufsgang u. a.: 1922/29 Syndikus des Industrie- und Arbeitgeberverbandes für den Freistaat Oldenburg; 1929/33 Vorsitzender des Gewerbe- und Handelsvereins Oldenburg; 1933 Handelsredakteur bei den „Oldenburger Nachrichten für Stadt und Land“; 1933 als Leiter der Abteilung IV (Presse) ins Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda, Berlin, berufen. — Veröffentlichungen: Dr.-Arbeit „Boliviens Stellung in der Weltwirtschaft“; Herausgeber des „Archiv“. — Mitglied: NSDAP.


Jani, Heinrich, Dr. jur., Kreishauptmann, Vorstand des Regierungsbezirks Zroickau, Zmidcau i. Sa., Regierungsplatz.
Geboren: 25. April 1870 zu Dresden; Vater aktiver sächs. Kavallerieoffizier, später akad. gebildeter Landwirt und Rittergutsbesitzer. — Bildungsgang: Kgl. Gymnasium zu Dresden; Studium der Rechte und Staatswissenschaften in Tübingen, Freiburg und Leipzig; 1894 Referendarexamen Leipzig; 1898 Assessorexamen. — Kriegsauszeichnungen: Nicht gedient; Ehrenmitglied des Bundesbezirks Zwickau der sächs. Militärvereine. Sächs. u. Preuß. Kriegs-Verdienstkreuz; Rote- Kreuz-Medaille; Eisernes Kreuz am Friedensband. — Berufsgang u. a.: Zunächst Zivilrichter am Amtsgericht Dresden; 1900 Bezirksassessor an der Amtshauptmannschaft Dresden-Neustadt; 1905 Regierungsassessor an der Amtshauptmannschaft Schwarzenberg; 1907 Regierungsrat an der Amtshauptmannschaft Chemnitz; 1909/12 Regierungsrat im Ministerium des Innern in Dresden; 1910 Studienreise im Auftrage des Sächs. Ministeriums des Innern in Süddeutschland, Rheinprovinz und Schweiz zur Frage der Arbeitslosenversicherung; ab 1. Oktober 1912 mit der Leitung der Amtshauptmannschaft Zwickau kommissarisch beauftragt und ab 1. Januar 1913 zum Amtshauptmann und Vorstand dieser Amtshauptmannschaft ernannt; am 1. August 1919 zum Vortr. Rat im Sächs. Wirtschaftsministerium und Stellvertreter des Ministerialdirektors in der Abteilung für Handel und Gewerbe mit dem Titel als Geh. Regierungsrat ernannt; seit 1. Juli 1924 Vorstand des Regierungsbezirks Zwickau; Diensttitel: Kreishauptmann. — Mitglied: Zentralausschuß der obererzgebirgiscnen und vogtländischen Frauenvereine in Dresden; Vorstand vom Roten Kreuz; Vorstand vom Krüppelverein.
Jann, Karl, Dr. jur., Kreisdirektor des Kreises Darmstadt, mit der Führung d. Provinzialdirektion Starkenburg beauftragt, Darmstadt, Neckarstraße 3.
Geboren: 29. August 1878 in Petterweil (Kr. Friedberg i. Hessen); Vater Rektor, Großeltern beiderseits Bauern. — Bildungsgang: Gymnasium; juristisches Studium. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1899/1900 Einj.- Freiw.; 1914/18 Feldzug an der Westfront als Zugführer, Kompagnieführer und zuletzt als Bataillonskommandeur; Major d. Res. a. D. E. K. I. u. II.; Ritterkreuz des Hohenzollernschen Hausordens mit Schwertern; Hess. Tapferkeitsmedaille; Hess. Kriegsehrenzeichen in Eisen; Verwundetenabzeichen für dreimalige Verwundung. — Berufsgang u. a.: 1899 juristisches Fakultätsexamen; 1902 promoviert zum Dr. jur.; 1903 juristisches Staatsexamen; 1912 Kreisamtmann; 1927 Regierungsrat; 1929 Kreisdirektor; Mitglied der NSDAP; Sturmführer R 23/116 (m. d. F. b.). —- Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Staats- und Gemeindeverwaltung; Feldbereinigung; zur Zeit noch Vorsitzender des Oberscniedsgerichts für Feldbereinigungsangelegenheiten im Volksstaat Hessen.

Janson, Fritz, Oberbürgermeister, Dr. jur., Eisenach.
Geboren: 29. Juli 1885; aus einem alten Bauerngeschlecht, das nachweislich des Kirchenbuches seit dem 30jährigen Kriege in Höngeda (Krs. Mühlhausen i. Thür.) sitzt und offenbar aus Schweden stammt. — Bildungsgang: Gymnasien Mühlhausen, Gotha; Universitäten München, Berlin, Göttingen; Referendarexamen in Celle; 1912 Assessor Berlin; 1913 Dr. jur. Göttingen. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1904/05 3. Garde- Regt. zu Fuß; Hauptmann d. Res. im Inf.- Regt. 82 Göttingen. E. K. II. und 6 andere Auszeichnungen. — Berufsgang u. a.: Gerichtsassessor in Dingelstedt; Magistratsassessor in Zeitz; Abteilungsvorstand bei einer Korpsintendantur; 2. und nach sechs Monaten 1. Bürgermeister in Eisenach; Vorsitzender der Wartburgstiftung; von der früheren Linksregierung in Thüringen sehr angefeindet; 1925 als Polizeichef durch die marxistische Regierung in Weimar abgesetzt. dann mit Militärgewalt (General Hasse) wieder eingesetzt. — Besondere Interessen: Wartburgkultur. — Mitglied: BNSDJ.

Janssen, IV ilhelm, Generalstaatsanmalt, Marienwerder i. Westpr.
Geboren: 14. Juni 1877 in Waldfeucht (Regierungsbezirk Aachen) als Sohn des Sanitätsrats Dr. J. — Bildungsgang: Volksschule; höhere Stadtschule in Heinsberg, Gymnasium in Düren; Studium der Rechtswissenschaften in Bonn, Berlin, Leipzig; 1900 Referendarexamen; 1905 Assessorexamen. — Kriegsauszeichnungen: Verdienstkreuz für Kriegshilfe. — Berufsgang u. a.: 1909 Staatsanwaltschaftsrat in Saarbrücken; 1914 Staatsanwaltschaftsrat in Aachen; 1920 Erster Staatsanwalt daselbst; 1924 Oberstaatsanwalt daselbst; 1932 Generalstaatsanwalt in Marienwerder. — Spezialarbeitsgebiet: Strafrecht und Strafvollzug. — Mitglied: Fachschaft Justiz, BNSDJ.


Jarmer, Enst, Landeshauptmann der Provinz Pommern, Stettin, Landeshaus
Geboren: 14. August 1886 als Sohn des prakt Arztes Sanitätsrat J. in Lüben (Schlesien). — Bildungsgang: Hum. Gymnasium Johanneum in Liegnitz; Studium der Rechtswissenschaft und Volkswirtschaft auf den Universitäten Straßburg, Berlin, Bonn und Greifswald: 1909 Referendar- und Doktorexamen; 1914 Assessorexamen. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Seit 1915 im Felde; zuletzt Ad- ‚jutant des Fuß-Art.-Regts. 104. E. K. I. u. II. Berufsgang u. a.: Seit 1914 Rechtsanwalt und Notar in Greifswald in Pommern; seit dem 1. Juli 1933 Verbandsvorsteher des Pommersehen Sparkassen- und Giroverbandes in Stettin; zunächst 1923 in die NSDAP eingetreten; nach Auflösung der Partei 1925 erneut eingetreten (Mitgliedsnummer 12 729); in den früheren Jahren hauptsächlichst literarisch tätig gewesen auf dem Gebiete der Neugestaltung des Boden- und Kreditrechtes; Gauwirtschaftsberater der NSDAP Pommern und Landesleiter für Ständischen Aufbau.

Edler von Jasclike, Rudolf Theodor, o. ö. Professor für Geburtshilfe und Gynäkologie, Dr. med., Direktor der Unioersitäts- Frauenklinik, Gießen, Klinikstraße 28.
Geboren: 17. August 1881 in Pettau; arischer Abstammung. — Bildungsgang: Humanist. Gymnasium; Universitäten Innsbruck, Berlin, Wien, Freiburg. — Kriegsauszeichnungen: Rote-Kreuz-Medaille I. und II.; Hessisches Militär-Verdienstkreuz; Ehrenzeichen des Roten Kreuzes II. — Berufsgang u. a.: Nach Vorbildung in Anatomie, innerer Medizin, Chirurgie; Gynäkologe aus der Schule Alfons von Rosthorns; 1912 Oberarzt bei Erich Opitz; 1916 a. o. Professor; seit 1918 Ordinarius in Gießen; Mitglied der NSDAP. — Spezialai beit s gebiet, Veröffentlichungen: Physiologie, Pflege der Neugeborenen; „Lehrbuch der Geburtshilfe“; „Lehrbuch der Gynäkologie ; „Grenzgebiete gegen innere Medizin . — Mitglied: Deutsche Gesellschaft für kjynäkologie usw.


Jasper, Karl, Kapitänleutnant a. D., Führer des Deutschen Wassersportoerbandes, Berlin-Friedenau, Hauptstraße 85
Geboren: 4. März 1889 zu Arnsberg (Westf.) als Sohn des Ingenieurs Paul J. — Bildungsgang: Realgymnasium bis Prima. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Frühjahr 1906 Seekadett bei der Kais. Marine; wird 1909 an Bord des Linienschiffes „Pommern“ zum Offizier befördert; im Kriege zunächst 1.Offizier des Torpedoboots V187; verliert das Boot im Gefecht am 28. August 1914 bei Helgoland und wird Kommandant zunächst in der 4., später in der 10. Torpedobootsflottille; nimmt bis 1917 an allen Gefechten und Unternehmungen im Ostseekrieg teil; 1918 zur U-Waffe; am Schluß des Krieges Kommandant des U-Boots U 96. E. K. I. u. II. — Berufsgang u. a.: Widmet sich nach dem Kriege zunächst verschied. Berufen; gleichzeitig schriftstellerisch tätig; 1924 Hauptschriftleiter im Verlag Klasing & Co., Berlin, und Herausgeber der Zeitschrift „Die Yacht“; gründet im Jahre 1927 den Deutschen Eissegel- Verband; tritt im Jahre 1930 der NSDAP, im Frühjahr 1932 der SA bei; wird im Frühjahr 1933 mit der Führung des Deutschen Wassersportverbandes beauftragt. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Segel- und Motorbootsport; 1924 Herausgabe des „Yacht-Buches“. — Mitglied: RDP; Schiffbautechnische Gesellschaft.
von Jehlc, Julius, Präsident, Vorstand des Württbg. Landesgemerbeamtes und der Ministerialabteilung für die Fachschulen, Stuttgart, Salzmannsmeg 1.
Geboren: 4. Juli 1869 in Nürtingen a. Neckar. — Bildungsgang: Dillmann-Realgymnasium, Stuttgart; Universität Tübingen. — Militärzeit: 1887/88 Einj.-Freiw. im Grenadier-Regt. Königin Olga (W.) Nr. 119, Stuttgart; Oberleutnant d. Landw. a. D. — Berufsgang u. a.: 1892/1900 im staatl. württbg. Verwaltungsdienst in der Innenverwaltung bei Oberämtern, Kreisregierung und Ministerium des Innern; 1900/20 im Württemberg. Kultusministerium als Regierungsrat, Ministerialrat und Regierungsdirektor; seit 1920 Vorstand des Württbg. Landesgewerbeamtes in der staatl. Wirtschaftsverwaltung und Vorstand der Württbg. Ministerialabteilung für die Fachschulen in der Kultverwaltung.
Jeserich, Kurt, Dr. rer. pol., Prioatdozent a. d. Unioersität Berlin, Direktor des Kommunalroissenschaftl. Instituts, Geschäftsführer des Deutschen Gemeindetages, Berlin- Charlottenburg, Westendallee 52.
Geboren: 5. Februar 1904 zu Wensickendorf — Bildungsgang: Realgymnasium in Berlin- Niederschönhausen; Studium der Rechtsund Staatswissenschaf ten; 1926 Dipl.-Volkswirt- Examen; 1928 Promotion zum Dr. rer. pol.; 1932 Habilitation. — Berufsgang u. a.: Als Werkstudent in Industrie und Handel tätig; Journalist; Verwaltungsbeamter; informatorische Tätigkeit in Groß- und Kleinstadt, Landkreis und Provinzialverwaltung; Assistent am Kommunalwissenschafti. Institut an der Universität Berlin; seit 1928 Abteilungsleiter des Kommunalwissenschafti. Instituts; 1933 Direktor des Kommunalwissenschafti. Instituts und Geschäftsführer des Deutschen Gemeindetages, Berlin NW 40, Alsenstr. 7; Gründer und Führer des Reichsbundes Deutscher Diplomvolkswirte e. V.; Vizepräsident der Union internationale des villes, Brüssel; Mitglied des Kommunalpolit. Ausschusses der Akademie für Deutsches Recht. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Volkswirtschaftspolitik, Kommunalpolitik, Finanzpolitik; „Der Volkswirt in der Praxis“, Berlin 1931; „Die preuß. Provinzen“, Berlin 1932; „Die volkswirtschaftliche und weltwirtschaftliche Stellung der Stadt Berlin“, Berlin 1933; Herausgeber der „Kommunalwissenschaftl. Jahrbücher“ und der „Kommunalwissenschaftl. Schriftenreihe“; zahlreiche Artikel über Fachfragen in der Tages- und Fachpresse des In- und Auslandes. — Besondere Interessen: Musik.
Jessen, Jens, Unioersitätsprofessor, Dr. sc. pol., Dr. jur., Direktor des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel, Kiel, Düsternbrook 118.
Geboren: 11. Dezember 1895 zu Stoltelund (Kr. Tondcrn, nunmehr abgetrenntes Gebiet); Friese aus einer Familie, die seit Menschengedenken in Nordfriesland als Bauern ansässig ist. — Bildungsgang: Gymnasium in Flensburg; durch den Krieg unterbrochenes Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Hamburg, Heidelberg und Kiel; 1920 Doktor der Staatswissenschaf ten in Kiel; Referendar in Kiel; Doktor der Rechte in Kiel. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 8. August 1914 bis 9. September 1919 Soldat; verwundet 1914, 1916 und 1917; wegen Kriegsdienstunfähigkeit als Folge der Verwundungen verabschiedet. E. K. I. u. II.; Hamburger Hanseatenkreuz. — Berufsgang u. a.: Von 1920 bis 1927 im europäischen und amerikanischen Ausland praktisch und wissenschaftlich tätig; zur Verbotszeit 1930, wohl als erster Hochschullehrer für Wirtschaftswissenschaften, in die NSDAP eingetreten; 1931 Mitglied des Wirtschaftspolitischen Amtes der NSDAP; Mitglied des Führerstabes des BNSD J; Mitglied der Akademie für Deutsches Recht. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Lehre des Nationalsozialismus, Finanzpolitik und allgemeine Wirtschaftspolitik; erste Darstellung der sozialen und wirtschaftlichen Lehren des Nationalsozialismus in einem wissenschaftlichen Handbuch, nämlich „Wörterbuch der Volkswirtschaft“ Bd. 3, 341 ff.; große Zahl von wissenschaftlichen Veröffentlichungen aus den oben genannten Gebieten. — Besondere Interessen: Volkstum und sein gegenständlicher Ausdruck. — Mitglied: Vorsitzender der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte
Jochum, Eugen, Generalmusikdirektor, Hamburg, Staatstheater
Geboren: 1. November 1902 in Babenhausen (Bayern); entstammt der alten schwäbischbayerischen Musiker- und Lehrerfamilie Jochum; Vater Ludwig J. Lehrer und Organist, Chorleiter. — Bildungsgang: Hum. Gymnasium St. Stephan, Augsburg; Staatliche Akademie der Tonkunst in München. — Berufsgang u. a.: 1922/25 Studium Akademie; 1925/26 Korrepetitor München- Gladbach; 1926/29 1. Kapellmeister Kiel; 1928 bis 1929 Dirigent der Symphoniekonzerte in Lübeck; 1929/30 1. Kapellmeister am Nationaltheater in Mannheim; 1930/32 Generalmusikdirektor Duisburg-Hamborn; 1932/33 Generalmusikdirektor der Funkstunde Berlin; 1.Dirigent der Städtischen Oper Berlin; ab 1. Januar 1934 Hamb. Generalmusikdirektor als Nachfolger von Dr. Karl Muck und Dr. Karl Böhm. — Mitglied: Reichsmusikerschaft.
Joel, Georg, Ministerpräsident, Oldenburg i. O., Staatsministerium
Geboren: 8. August 1898 in Wilhelmshaven. — Bildungsgang: Oberrealschule (Obersekundareife). — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Von Juni 1917 bis Schluß an der Westfront im Feld-Artl.-Regt. 62. E. K. II.; Verwundetenabzeichen in Schwarz. — Beruf sgang u. a.: Eisenbahnbeamter; Mitglied völkischer Verbände; seit Neugründung der NSDAP 1925 Mitglied; 1930 Stadtratsmitglied; 1931 Mitglied des Oldenb. Landtages; 1932 Landtagspräsident; Mai 1933 Ministerpräsident; stellvertretender Gauleiter.



Jolilitz, Fritz, Schlossermeister, Gau-Betrieb szellenobmann, Essen, Ladenspelderstrafle 10.
Geboren: 23. März 1898 in Schneidemühl. — Bildungsgang: Volksschule; erlernt nach der Schulentlassung das Schlosserhandwerk; Fachschule. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 2. Oktober 1915 Kriegsfreiwilliger. E. K. II. — Berufsgang u. a.: Nach dem Kriege 1918/20 im Freikorps Polen (Posen); 1925/27 Fachschule; 1927 staatliche Meisterprüfung; Herausgeber der Kampfzeitung der Nationalsozialistischen Betriebszellen-Organisation Gau Essen (amtliches Organ der Deutschen Arbeitsfront) „Der Ruhr-Arbeiter“; Gau-Betriebszellenobmann und Gauobmann der Deutschen Arbeitsfront des Gaues Essen; Mitglied des Reichstages seit der 6. Wahlperiode 1932


Johst, Hanns, Schriftsteller, Oberallmannshausen a. Starnberger See
Geboren: 8. Juli 1890 in Seerhausen b. Riesa; entstammt einem alten sächsischen Bauerngeschlecht. — Bildungsgang: Hum. Gymnasium Leipzig; medizinische, kunsthistorische und philosophische Studien an den Universitäten in Leipzig, Wien und München. — Militär zeit: Kriegsfreiwilliger. — Berufsgang: Schriftstellerische Betätigung; 1. Dramaturg der Preußischen Staatstheater; Präsident der Dichterakademie; Reichsführer des Deutschen Schrifttums. — Veröffentlichungen: Ave Eva, Erzählung; Consuela, Aus dem Tagebuch einer Spitzbergenfahrt; Der Einsame, ein Menschenuntergang; Ich glaube, Bekenntnisse; Der König, Drama; So gehen sie hin, ein Roman vom sterbenden Adel; Die Torheit einer Liebe, Roman; Sthlageter, Schauspiel; Mutter ohne Tod, Die Begnung, zwei Erzählungen.


Jonas, Hans, Konsul, Direktor der Deutschen Ostmesse, Königsberg i. Pr., Steinmetzstr. 24.
Geboren: 9. April 1893 in Saarbrücken. — Bildungsgang: Gymnasium Saarbrücken; Universitäten Freiburg, München (1912/14), Berlin (1922/24), Philologie, Geschichte, Nationalökonomie. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 2. August 1914 Kriegsfreiwilliger; West- und Ostfront; Kriegsgefangener in Sibirien; von 1917/22 unter den schwierigsten Verhältnissen in der Fürsorge für die kriegsgefangenen Kameraden in Ostsibirien tätig, seit 1919 als Bevollmächtigter des Schwedischen Roten Kreuzes und seit 1920 der deutschen Regierung und der Regierungen der österreichisch-ungarischen Nachfolgestaaten in Transbaikalien, dem Amurgebiet und der Westmandschurei; 1920/22 wurden mehr als 12 000 deutsche, österreichisch- ungarische und türkische Kriegsgefangene inmitten der russischen Bürgerkriegswirren aus Sibirien in die Heimat befördert; während dieser Tätigkeit Reisen nach China und Japan. E. K. II.; Silberne Medaille des Schwedischen Roten Kreuzes; Kgl. ungarische Verdienstmedaille. — Berufsgang u. a.: 1922/23 nach der Rückkehr nach Deutschland Hilfsarbeiter im Reichsfinanzministerium; 1924/25 Assistent am Institut für Osteuropäische Geschichte und Landeskunde der Universität Berlin; 1922/30 Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft zum Studium Osteuropas, Berlin; in dieser Eigenschaft zahlreiche Reisen mit kultur- und wirtschaftspolitischen Aufgaben nach allen Oststaaten (besonders Rußland, Kaukasus, Sibirien), dem Balkan und den Mittelmeerländern; seit 1925 außerdem Vertreter ostpreußischer Wirtschaftsbelange (Ostmesse, Fremdenverkehrsförderung usw.) in Berlin; seit 1931 Direktor der Deutschen Ostmesse, Königsberg i. Pr., Leiter des Wirtschaftsinstituts für Rußland und die Oststaaten, Direktor des Ost-Europa-Verlags und des Landesverkehrsverbandes Ost- und Westpreußen; Lettischer Honorarkonsul; Mitglied des Werberats der Deutschen Wirtschaft. — Spezialarbeitsgebiet und Veröffentlichungen: Studium Osteuropas; Herausgeber der Zeitschrift „Ost-Europa-Markt“ und Mitherausgeber der Zeitschrift „Ost-Europa“. — Mitglied: Präsidialmitglied der Deutschen Gesellschaft zum Studium Osteuropas; Ehrenmitglied der Reichsvereinigung ehemaliger Kriegsgefangenen; Leiter der Landesgruppe Ostpreußen der Reichsfachschaft Deutscher Werbefachleute u. a. m.
Jordan, Rudolf, Gauleiter, Preuß. Staatsrat, Halle a. d. Saale, Rudolf-JordanPlatz 5.
Geboren: 21. Juni 1902 in Großenlüder, Krs. Fulda (Kurhessen). — Bildungsgang: Volksschule; Präparandenanstalt; Lehrerseminar. — Militärzeit: Zeitfreiwilliger in der Zeit der Unruhen 1920. — Berufsgang u. a.: Nach dem Besuch der Volksschule Fabrikarbeiter; dann Präparandenanstalt und Lehrerseminar; Mitglied des Bundes Oberland; seit 1924 rednerisch tätig; 1925 Gründung und Herausgabe der völkischen Monatsschrift „Notung“; 1926/27 Aushilfsangestellter beim Finanzamt Fulda; sodann Schuldienst in Volksschule, Berufsschule und Heeresfachschule; 1929 in den Provinziallandtag der Provinz Hessen- Nassau gewählt; gründet 1929 in Fulda den „Fuldaer Beobachter“; wird Weihnachten wegen seiner nationalsozialistischen Rednertätigkeit aus dem Schuldienst entlassen; sodann einziger NS-Stadtverordneter in Fulda; Reichsredner; am 19. Januar 1951 zum Gauleiter des Gaues Halle-Merseburg ernannt; Frühjahr 1932 Mitglied des Preuß. Landtages; Frühjahr 1935 Bevollmächtigter der Provinz Sachsen im Reichsrat; Sommer 1933 vom Ministerpräsident Göring zum Preuß. Staatsrat ernannt; am 12. November 1933 in den Deutschen Reichstag gewählt; NSDAPMitglieds- Nr. 4871. — Spezialgebiete: Weltanschauungsfragen; Europa. — Veröffentlichungen: „Der wissenschaftliche Sozialismus“, Dresden 1925; „Deutschland als Kolonie der Wallstreet“, Dresden 1925; „Das demaskierte Zentrum“, Dresden 1932; Herausgeber der „Mitteldeutschen Nationalzeitung“, Halle.
Jüngst, Ottomar, Lederfabrikant, Präsident der Industrie- und Handelskammer Siegen-Olpe-Dillenburg, Siegen, Löhrtor 15.
Geboren: 30. November 1897 in Siegen. — Bildungsgang: Reifezeugnis; nach dem Kriege einige Semester Chemie studiert; ferner Fachausbildung auf der Deutschen Gerberschule. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Ende 1915 bis Frühjahr 1919 vom Soldaten (Fahnenjunker) bis zum Leutnant und Kompanieführer dauernd im Westen an der Front beim Inf.-Regt. Nr. 71. E. K. I. und II.; Schwarzburgisches Ehrenkreuz mit Schwertern. —■ Berufsgang u. a.: 1932 Kreisleiter für Finanz und Wirtschaft in der NSDAP; Mitglied des kommunalpolitischen Ausschusses; seit Frühjahr 1933 Präsident der Industrie- und Handelskammer Siegen.
Junack, Rudolf, Dr. phil., Referent im Aufklärungs- u. Presseamt d.Reichsleitung des Arbeitsdienstes, Berlin NO 55, Treskomstraße 23.
Geboren: 20. Februar 1899 in Berlin; Vater entstammt einem alteingesessenen Bauernund Gutsbesitzergeschlecht aus dem Fläming, Mutter einer alten preußischen Beamtenfamilie. — Bildungsgang: Königstädtisches Realgymnasium zu Berlin; Hochschulstudium Berlin und Erlangen; 1922 Promotion zum Dr. phil. — Militär, Kriegsauszeichnungen: Eingezogen 20. Juni 1917 Res.-Fuß-Artillerie- Regt. 5, Posen; Felddienstzeit Ende März 1918 bis 21. Dezember 1918 bei 5. Res.-Fuß-Art.- Regt. 5; 10. März 1919 Einstellung im Garde- Kav.-Schützen-Korps; dort Dienstleistung bis Juni 1920: Kanonier. E. K. II. — Berufsgang u. a.: Nach Abschluß des Hochschulstudiums Leitung der Berliner Theatergemeinde des Bühnenvolksbundes; 1924/31 politischer und Feuilletonredakteur; seit 1931 Mitarbeiter in der Bundespressestelle des Stahlhelm, B.d.F.; März 1925 Eintritt in den Sportverein „Olympia“, Ortsgruppe Berlin-Lichtenberg, der Nachfolgeorganisation des Schützenregiments Groß-Berlin; Mitglied bis zur Auflösung Himmelfahrt 1926; illegale Weiterführung der Arbeit als Wanderverein; 26. November 1926 Gründung der Ortsgruppe Lichtenberg des Stahlhelm, B.d.F.; Führer des Jungstahlhelms dort 1928/33; 1933 beauftragt mit der Führung des Wehrstahlhelms im Bezirk der SA-Brigade 29; 15. Oktober Übernahme als Obersturmbannführer in die SA.
Jung, Erich, Dr. jur., Dr. phil., Dr. rer. pol. h. c., UniD.-Professor der Rechte, Marburg a. d. L., Kaloinstraße 6.
Geboren: 1. Juli 1866 in Mainz; Vater Bezirksgerichtsrat Dr. Karl J., Mutter Louise geb. Heß. — Bildungsgang: Hum. Gymnasium Mainz; zwei Jahre Studium der Bildhauerkunst in Berlin und München; dann Studium der Rechtswissenschaft in Leipzig, Berlin, Heidelberg, Gießen; 1889 Referendarexamen Gießen; 1893 Regierungsassessor Darmstadt. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1883 Einj.-Freiw. beim Nassauischen Feldartillerieregiment 27; Leutnant d. Res., Oberleutnant, Hauptmann; 1909 Abschied mit Verleihung der Armeeuniform; 1914 freiwillig wieder eingetreten als Batterieführer in Straßburg; dann an die Front gemeldet; Fliegerabwehrbatterie in den Vogesen, schwere Batterie in Lothringen (Xousse), in der Champagne (VIII. Reservekorps); nach einer zweiten Bruchoperation nach Döberitz; dann Jüterbog als Führer einer Versuchsbatterie. E. K. II; Kriegsverdienstkreuz. — Berufsgang u. a.: Als Assessor zunächst zu Reisen beurlaubt; dann habilitiert als Privatdozent der Rechte in Gießen; a. o. Professor dortselbst; 1903 o. ö. Professor Greiswald; 1909 Straßburg; Januar 1919 dort von den Franzosen vertrieben; vertretungsweise Vorlesungen in Tübingen und München; Oktober 1921 in Marburg wieder eingestellt; 1922 wegen eines Aufsatzes gegen die marxistischen Führer in „Deutschlands Erneuerung“ Disziplinarverfahren, zeitweilige Suspension vom Amt, Verweis; diese Dienststrafe ist durch Verfügung des Herrn Ministers vom 7. September 1933, als im Kampfe für die nationale Befreiung erlitten, gestrichen worden; Mitbegründer des Deutschbundes und seit über 40 Jahren im Alldeutschen Verband; politische Veröffentlichungen in den alldeutschen Blättern und in der oben genannten Zeitschrift; hat wohl als erster die preußischen Besatzungsrechte gegenüber Belgien, von 1818 und 1831, zur Sprache gebracht in den „Alldeutschen Blättern“ vom 2. Dezember 1916; Mitglied der Akademie für Deutsches Recht. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Rechtsphilosophie, deutsches bürgerliches Recht; römisches Recht; deutsche Denknüilerkunde; Hauptveröffentlichungen: „Causa finalis, eine Bakostudie“, 1893; „Delikt und Schadensverursachungen“, 1897; „Die Bereicherungsansprüche“, 1902; „Das Problem des natürlichen Rechts“, 1912; „Das privatrechtliche Wesen des Geldes“, 1926; „Eigen und Erbe, über das Wesen des Privateigentums“, Zeitschriftenaufsatz, 1926; „Ehre und Gewissen, über die Grundlage der Moral“, Zeitschriftenaufsatz, 1929; „Das bürgerliche Recht“, 720 Seiten, in „Das gesamte deutsche Recht“, 1931; „Germanische Götter und Helden in christlicher Zeit“, 1922, 2. Aufl. demnächst; „Deutsche Geschichte für Deutsche“, 1925. — Besondere Interessen: Bildende Kunst, germanische Denkmälerkunde und deutsche Geschichte. — Mitglied: Arbeitsgemeinschaft für gewerblichen Rechtsschutz und Urheberrecht; BNSDJ u. a.
Jung, Friedrich, Dr. jur., Generalstaatsanmalt am K ammergericht, Berlin- Schlachtensee, Albrechtstraße 58.
Geboren: 3. Dezember 1890 als Sohn eines Pastors in Harpstedt (Krs. Syke, Prov. Hannover), wo die Familie der Mutter seit mehreren Generationen ansässig ist. — Bildungsgang: Volks- und Privatschule in Harpstedt; Gymnasium in Bremen; Universitäten Göttingen, Berlin, Kiel. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1909/10 Einj.-Freiw. Hann. Jäger-Batl. 10 Goslar; Mai 1914 Reserveofffizier dieses Batls.; 2. August mit Jäger- Batl. 10 ins Feld; Ende November 1918 mit diesem Batl. in Goslar eingerückt; viermal verwundet. E. K. I. und II.; Bayer. Militärverdienstorden III.; österr. Militärverdienstkreuz III. — Berufsgang u. a.: 13. Dezember 1913 Referendarexamen in Celle; Referendar in der Prov. Hannover und Bremen; Juli 1921 Assessorexamen; Hilfsrichter an verschiednen Gerichten der Prov. Hannover; 1926 Amtsgerichtsrat in Hagen (Bez. Bremen); 1931 Amts- und Landgerichtsrat in Hildesheim; 1933 Landgerichtsdirektor in Hildesheim; Oktober 1933 Generalstaatsanwalt in Berlin; Mitglied der NSDAP seit Dezember 1931, der SA seit Februar 1932. — Veröffentlichungen: „Goslarer Jäger im Weltkriege.“

Jung, Ph. W., Hessischer Staatsminister, Darmstadt, Staatsministerium.
Geboren als Sohn des Volksschullehrers A. Jung in Nieder-Flörsheim bei Worms. — Bildungsgang: Volksschule; Gymnasium; Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Heidelberg, München, Gießen. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1907/08 aktiv Feld-Art.-Regt. 30 Rastatt (Baden); August 1914 bis 11. November 1918 Frontdienst; Leutnant d. Res. Batterieführer. E. K. I. und II.; Hess. Tapferkeits-Medaille. — Berufsgang u. a.: Von Januar 1913 bis März 1933 Rechtsanwalt in Worms; 1926/33 Mitglied des Stadtrates Worms; von März bis Ende Mai 1933 Staatskommissär der Stadt Mainz; von da ab bis 18. September 1933 Staatssekretär; ab 18. September 1933 Hessischer Staatsminister (Hessen hat nur einen Minister).



Junglians, Fritz, Generalsekretär des Deutschen Automobil-Clubs (DDAC), Dr. rer. pol., München, Königinstraße 11a
Geboren: 6. Januar 1901 in Lager Lechfeld (Bezirksamt Schwabmünchen) als Sohn des Oberinspektors Adolf J. — Bildungsgang: Volksschule im Lager Lechfeld; 6 Jahre Gymnasium; Bayer. Kadettenkorps; Hochschulstudium auf der Technischen Hochschule in München und auf den Universitäten in München und Würzburg. — Militärzeit: Bayer. Kadettenkorps; Bayer. Pionier- Bataillon 7; Freikorps Epp; Teilnahme an den Kämpfen zur Niederwerfung der Unruhen in München, Hamburg, Ruhrgebiet. — Berufsgang u. a.: Während des Hochschulstudiums 1919/23 tätig im „Hochschulring deutscher Art“, einige Zeit dessen Vorsitzender; dann Vertriebsleiter im Völkischen Ring-Verlag in München; tritt 1925 in die Dienste der Hauptverwaltung des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs und leitet dessen Sportabteilung bis zum September des Jahres 1933 bzw. bis zum Übergang des ADAC in den DDAC; Mitglied der NSDAP; wird im Oktober 1933 vom Chef des Kraftfahrwesens der SA, Obergruppenführer Hühnlein, zum Generalsekretär des Deutschen Automobil – Clubs berufen. — Spezialarbeitsgebiet: Bis zum Herbst 1933 Organisation kraftfahrsportlicher Großveranstaltungen; als Generalsekretär des DDAC mit dem Neuaufbau des Clubs beauftragt. — Besondere Interessen: Kraftfahrzeugsport bzw. Kraftverkehrswirtschaft. — Mitglied: DAF und DDAC.
Junglierr, Fritz, Dr. jur., Landrat des Landkreises Gera, Gera, Goethe-Straße
Geboren: 8. Januar 1879 in Creuzburg a. W als Sohn des Amtsgerichtsrats J. — Bildungsgang: Gymnasium; Studium; Referendarund Assessorexamen. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Kriegsteilnehmer beim Res.- Inf.-Regt. 71. E. K. II. — Berufsgang u. a.: Landrat in Eisenach; Oberregierungsrat im Ministerium in Weimar; Landrat in Gera. — Mitglied: Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen; Vorsitzender des Bezirksvereins vom Roten Kreuz in Gera.




Junkers, Hugo, Professor, Dr.-lng. e. h. der Technischen Hochschule München, Dr. phil. h. c. der Unioersität Gießen, Dessau, Kaiserplatz 21.
Geboren: 3. Februar 1859 in Rheydt als Sohn des Webereibesitzers Heinrich J. und seiner Frau Luise, geb. Vierhaus. — Bildungsgang: Gewerbeschule, spätere Oberrealschule in Barmen; Studium des Maschinenbaus an den Technischen Hochschulen Berlin, Karlsruhe, Aachen. — Berufsgang u. a.: 1883 Regierungs- Bauführer-Examen an der Technischen Hochschule Aachen; 1884/88 Tätigkeit als Konstrukteur bei verschiedenen Maschinenfabriken in Berlin und im Rheinland; 1892 Fertigstellung der ersten Gegenkolben-Gasmaschine System Oechelhaeuser und Junkers in Dessau; 1895 Entstehung der Firma Junkers & Co. in Dessau, Gasbadeöfen; 1897/1912 o. Professor an der Technischen Hochschule Aachen; Lehrstuhl für Wärmetechnik; 1910 Anmeldung des für den Junkers – Flugzeugbau grundlegenden Gleitfliegerpatentes (DRP. 255 788); 1915 Übersiedlung der Forschungsanstalt Prof. Junkers von Aachen nach Dessau; 1915 Entwicklung und Fertigstellung des ersten Ganzmetall-Flugzeuges der Welt mit freitragendem dickem Flügel, der Junkers J I, bei Junkers & Co. (jetzt im Deutschen Museum in München aufgestellt); 1916 Aufnahme der Serienfabrikation von Ganzmetall-Fugzeugen; seit 1919 Junkers- Flugzeugwerk A.-G., Dessau; 1927 Fertigentwicklung des Junkers-Schweröl-Fahrzeugmotors; 1932 Fertigentwicklung des Junkers- Schweröl – Flugmotors; die Junkers-Werke umfassen: Forschungsanstalt Professor Junkers, Junkers-Flugzeugwerk A.-G., Junkers- Motorenbau G. m. b. H., Kaloriferwerk Hugo Junkers G. m. b. H., Junkers-Kalorimeterbau G. m. b. H.; Korrespondierendes Mitglied der Preuß. Akademie der Wissenschaften, Berlin; außerordentliches Mitglied der Akademie des Bauwesens; Akademie für Deutsches Recht. Auszeichnungen: E. K. II am weißen Bande; Inhaber der Bunsen-Pettenkofer-Ehrentafel, der Grashof-Denkmünze, der Wilhelm-Exner- Medaille, des Siemens-Ringes, der Goldenen Verdienst-Medaille des österreichischen Aeroclubs, Wien; Ehrensenator des Friedrichs- Polytechnikums, der Städtischen Gewerbehochschule Köthen, der Technischen Hochschulen Aachen und München. Ehrenbürger der Städte Aachen, Dessau, Rheydt.
Kaatz, Leopold, Regierungsrat a. D., Dr. jur., Fabrikdirektor, Dessau (Anhalt), Antoinettenstraße 5.
Geboren: 7. Dezember 1880 in Dessau; arischer Abstammung. — Bildungsgang: Hum. Gymnasium in Dessau; Studium der Rechte an den Universitäten Genf, Berljn, Tübingen und Halle; 1904 Referendar; 1909 Gerichtsassessor; 1907 zum Dr. jur. promoviert. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1904/05 bei der reitenden Abteilung des Feld-Artl.- Regts. 3, Brandenburg a. H.; während des Krieges Hauptmann d. Res. und Batterieführer beim Feld-Artl.-Regt. Nr. 6. E. K. I. und II.; Anhalt. Friedrichskreuz. — Berufsgang u. a.: Assessor beim Magistrat in Dessau; 1911/12 Rechtsanwalt beim Oberlandesgericht in Naumburg a. S.; von 1913 bis 1920 Regierungsrat bei der anhaitischen Finanzverwaltung; Juli 1920 bis Ende 1921 Syndikus der Dessauer Werke für Zuckerund Chemische Industrie A.-G., Dessau, gleichzeitig der Dessauer Zucker-Raffinerie G. m. b. H., Melasseentzuckerung, Dessau; seit 1922 deren Vorstandsmitglied; Aufsichtsrat der Zucker-Raffinerie Hildesheim G. m. b. H.; Mitglied verschiedener Spitzenorganisationen der deutschen Zuckerindustrie; Landesarbeitsrichter am Landesarbeitsgericht in Dessau
Kackstein, Richard, Bauer, Kreisleiter und Kreisbauernführer, Telschom (Ostprignitz), Post Putlitz.
Geboren: 13. Februar 1903. — Bildungsgang: Landwirtschaftliche Schule und Bauernhochschule. — Berufsgang u. a.: Bauer; Kreisleiter und Kreisbauernführer; Mitglied des Reichstags.




Kaergel, Hans Christoph, Schriftsteller, Dresden-A. 20, Gerhart- Hauptmann- Straße 50.
Geboren: 6. Februar 1889 in Striegau i. Schl.; stammt aus altem, seit Jahrhunderten in Schlesien ansässigem Müllergeschlecht; Vater und Mutter und deren Ahnen bis ins 17. Jahrhundert zurück rein arisch. — Bildungsgang: Volksschule, Präparandenanstalt; Seminar.— Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Nur im Garnisondienst verwendet; im Kampf um die schlesische Heimat 1921 Schles. Adler; Kriegsverdienstkreuz. — Berufsgang u. a.: Nach Beendigung des Studiums 1910 Lehrer in Weißwasser (O.-L.); hier lebt er bis 1921 und schreibt seine ersten dichterischen Werke; 1920/21 im Abstimmungskampf für Oberschlesien tätig; 1921 zur Gründung des Bühnenvolksbundes gegen die sozialistische Volksbühne in Dresden berufen; Leiter des Bühnen Volksbundes; seit 1924 freier Schriftsteller in Dresden; geht 1925 als Werberedner für Deutschtum nach Amerika; als Dorfjunge aufgewachsen, ist er ein bäuerlicher Mensch geblieben; immer gilt seine Sehnsucht denen, die nicht im Reiche wohnen durften; darum kämpft er für seine Heimat und für die Heimatlosen; als erster gestaltet er 1921 auf der Bühne die Umwandlung eines kommunistisch denkenden Arbeiters in einen deutsch fühlenden und wird deswegen bis zum Beginn des Dritten Reiches totgeschwiegen; Mitglied der NSDAP; Landesführer im Volksbund für das Deutschtum im Ausland. •— Veröffentlichungen: Des Heilands zweites Gesicht, Roman; Der Hellseher, Novellen; Der Traum des Urban Krain, Novellen; Das Marienwunder, Roman; Schlesiens Heide und Bergland, Dichtungen; Heinrich Budschigk, Roman; Kreuzwege, Novellen; Das Spiel mit dem Jenseits, Novelle; Ein Mann stellt sich dem Schicksal, Roman; Zingel gibt ein Zeichen, Roman; Stille Stunden, Novellen; Wolkenkratzer, Aufsätze; Volk ohne Heimat, Volksschauspiel; Deutsche wandern durch die Welt, vaterländisches Spiel; Bauer unterm Hammer, Schauspiel; Andreas Hollmann, Grenzlanddrama; Nickel stirbt zum ersten Male, Komödie; Atem der Berge, Roman; Bunt die Erde unter dir, Novellen. — Mitglied: Reichsverband des deutschen Schrifttums; Reichsverband der Deutschen Presse; Verband der Bühnenschriftsteller und -komponisten.
Kahle, Oskar, Präsident der Handelskammer Flensburg, Flensburg, Ostseebadrveg 53.
Geboren: 19. April 1890 in Wien; laut Stammbaum Familie seit 1777 in Weimar ansässig. — Bildungsgang: Oberrealschule; Technische Hochschule Maschinenbau und Elektrotechnik; Diplomexamen. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1. Oktober 1913 bis 31. Dezember 1918; 1915 Flieger, Feldpilot. E. K. II.; Eiserner Kronenorden III.; Militärverdienstkreuz III.; Militärverdienstmedaille, alle mit Schwertern; Silberne Tapferkeitsmedaille I. und II. — Berufsgang u. a.: 1919 Betriebsleiter in einem Tonbergbau; 1920 Ingenieur im Braunkohlenbergwerk; 1921 Wärme-Ingenieur Märkische E.-W. Berlin; 1922 Oberingenieur Eltwerk Plauen i. Vogtl.; 1924 Betriebsleiter Kraftwerk Flensburg; 1928 Betriebsdirektor daselbst; 1933 1. Geschäftsführer Gas- und Kraftwerk Flensburg G. m. b. H.; Präsident der Handelskammer Flensburg; politisch 1923 NSDAP Plauen i. V.; 1925 NSDAP Gau Schleswig-Holstein; Gründer der Ortsgruppe Flensburg; 1931 Leiter der ing.-techn. Abt. der NSDAP Gau Schleswig- Holstein; 1933 Gaufachbearbeiter der U Illb; Mitglied des Provinzialausschusses. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Elektrizitätswirtschaft und Volkswirtschaft; Veröffentlichung Juli 1931: Mitteilungen der Vereinigung der Eltwerke, Heft 14. — Mitglied: Verein Deutscher Ingenieure; Elektrotechnischer Verein; Gebietsleiter des Kampfbundes der Deutschen Architekten und Ingenieure für Schleswig-Holstein; 2. stellvertr. Vorsitzender der Vereinigung der deutschen Eltwerke.
Kallsen, Heinrich Christian, Kaufmann, Präses der Kleinhandelskammer, Bremen, Contrescarpe 16.
Geboren: 4. Mai 1888 in Flensburg; rein arischer Rasse; Abstammung väterlicherseits alte Angler-Bauern- und Flensburger Handwerker- und Kaufmanns-Familie, mütterlicherseits bis zum 12. Jahrhundert zurückzuführendes Schleswig – holsteinisches Bauern- und Adelsgeschlecht. — Bildungsgang: Humanistisches Gymnasium. Primareife; dreijährige Kaufmannslehre in Bremen. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1908/09 Einjährig-Freiwilliger; 1914 bis Ende 1917 Kriegsteilnehmer in DeutschOstafrika; Ende 1917 bis Mitte 1919 Gefangenschaft in Ägypten. E.K. II.; Kolonialehrenzeichen. — Berufsgang u. a.: Von Anfang 1910 bis Ende 1919 bei der DeutschOstafrikanischen Gesellschaft als kaufmännischer Angestellter und Leiter dieser Firma in Neu-Moschi, Kilimandscharo; Ende 1919 bis Ende 1926 in leitenden Stellungen bei großen Firmen im Hamburger Kohlenimport, Groß- und Kleinhandel; 1927/30 in Breslau als Leiter einer Frucht- und ObstImport- Gesellschaft; jetzt Geschäftsführer der Firma J. Meinken G. m. b. H., Bremen; Kreisschulungsleiter der NSFIago, Bremen; Gauredner der NS Hago, Weser-Ems; Kreisredner der NSDAP, Bremen; Mitglied des Werberats der Deutschen Wirtschaft. — Mitglied: 1. Vorsitzender des Landesverbandes Weser-Ems des Kohlengroß- und Platzhandels sowie des Vereins Bremer Kohlenhändler E. V.
Kaminski, Heinrich, Komponist, Ried, Post Benediktbeuern, Oberbayern
Geboren: 4. Juli 1886 in Tiengen (Badischer Schwarzwald) als Sohn des altkatholischen Pfarrers Paul K.; die Voreltern waren väterlicherseits polnische Bauern, mütterlicherseits badische Förster. — Bildungsgang: Gymnasien Konstanz und Bonn; Universität Heidelberg; Musikstudium Berlin. — Berufsgang u. a.: Seit 1914 ansässig in Ried, Post Benediktbeuern; 1. Januar 1930 als Leiter einer Meisterschule für musikalische Komposition nach Berlin berufen; seit 1930 Leiter des Musikvereins Bielefeld. — Veröffentlichungen: Kammermusik-, Chor- Orchester-, Orgelwerke; Drama „Jürg Jenatsch“. — Mitglied: Berufsstand deutscher Komponisten.
Kampf, Arthur, Maler, Professor, Dr. phil. h. c. und Dr.-Ing. e. h., Berlin- Charlottenburg, Giesebrechtstr. 7.
Geboren: 26. September 1864 zu Aachen; arischer Abstammung— Bildungsgang: Realschule zu Aachen; Kunstakademie zu Düsseldorf; Reisen in Frankreich, Belgien, Holland, Italien, Spanien. — Kriegsauszeichnungen: E. K. am weiß-schwarzen Band; Rote-Kreuz-Medaille. — Berufsgang u. a.: Wird 1890 nach dem Studium an der Akademie zu Düsseldorf unter Ed. von Gebhardt und Peter Janssen (1879 bis 1890) Hilfslehrer an der Akademie und im Jahre 1893 ordentlicher Lehrer und Professor daselbst; Hauptwerke: „Letzte Aussage“, 1886; „Choral von Leuthen“, 1887; „Aufbahrung Kaiser Wilhelms I. im Dom zu Berlin“, 1888; „Einsegnung von Freiwilligen im Jahre 1813“, 1891; „Rede des Prof. Steffens zugunsten der Volkserhebung 1813“; „Volksopfer im Jahre 1813″; „Rede Friedrichs des Großen an seine Generale“; „Friedrich der Große in der Schloßkapelle zu Charlottenburg“; „Walzwerk“; „Das störrische Pferd“; „Die beiden Schwestern“; Wandgemälde im Kreishause zu Aachen, im Museum zu Magdeburg, in der Aula der Berliner Universität (Fichtes Rede an die deutsche Nation); Mitglied der Akademie zu Berlin; Ehrenmitglied der Akademie in München; Ehrenmitglied der Akademie in Wien; Mitglied der Akademie in Dresden und Antwerpen.
Kampmann, Karoly, Hauptschriftleiter, Berlin-Neutempelhof, Berliner Straße 19
Geboren: 13. Februar 1902 in Budapest als Sohn reichsdeutscher Eltern; arischer Abstammung. — Bildungsgang: Friedrich-Werdersche- Oberrealschule zu Berlin; studiert Jura an den Universitäten Berlin, Leipzig. — Berufsgang u. a.: Nach dem Studium im Betrieb des Vaters kaufmännisch tätig gewesen; 1. April 1930 Eintritt in die NSDAP; hat vorher keiner anderen Partei angehört; August 1930 zum Zellenobmann der Sektion Gneisenau, im Januar 1931 zum Propagandaleiter und Kulturwart derselben, im April 1931 von Dr. Joseph Goebbels zum Sektionsführer Gneisenau ernannt; diese Tätigkeit ausgeübt bis Dezember 1931; bereits im August 1931 zum Gaupropagandaleiter des Gaues Groß-Berlin durch den Gauleiter Dr._ Joseph Goebbles ernannt; bis 13. März ‚953 Gaupropagandaleiter geblieben; zugleich seit 1. Januar 1933 als Hauptschriftleiter des „Angriff“ tätig; zur Führung dieses Amtes ebenfalls durch Dr. Goebbels ernannt; Januar 1933 bis 31. März 1934 Hauptschriftleiter des „Angriff“; seit 1. April 1934 als Hauptschriftleiter der Korrespondenz „Der deutsdie Schnelldienst“ beim Deutschen Nachrichtenbüro tätig; am 24. April 1932 zum ersten Male, am 5. März 1933 zum zweiten Male zuin Mitglied des Preußischen Landtags gewählt; gehört seit dem 12. November 1933 dem Deutschen Reichstag an; seit dem 30. November 1933 Leiter des Landesverbandes Berlin im Reichsverband der deutschen Presse; Mitglied im Kleinen Führerrat im RDP und im Reichsausschuß im RDP.
Kamps, Rudolf, Sächsischer Finanzminister, Dresden N 6.
Geboren: 30. November 1885. — Bildungsgang: Studium der Rechtswissenschaften; 1912 Gerichtsassessor. —- Militärzeit: 1914/18 Feldzugteilnehmer. — Berufsgang u. a.: 1920 Beförderung zum Regierungsrat; 1930 Oberregierungsrat beim Landesfinanzamt Leipzig; 1931 Blockwart; Gauredner und Vertrauensmann des Opferringes Leipzig; 1933 ehrenamtlicher Stadtrat; 6. Mai 1933 Ernennung zum Finanzminister.




von Kanne, Bernd, Freiherr, Reichskommissar für die Milchroirtschaft, Reichshauptabteilungsleiter II des Reichsnährstandes, Berlin W 8, Wilhelmstraße 48. Rittergut Breitenhaupt (Krs. Höxter i.Westf.).
Geboren: 14. März 1884 zu Breitenhaupt (Krs. Höxter i. Westf.). — Bildungsgang: Hum. Gymnasium bis zur Reifeprüfung; 1905 bis 1909 praktische Ausbildung in der Landwirtschaft; zwei Semester Universitäten Halle und Freiburg i. Br. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1904/05 Husaren-Regt. 8; 1914 bis 1918 Oberleutnant und Rittmeister d. Res. beim genannten Regiment. E.K. I. und II.; Lippisches Verdienstkreuz.
von Kapff, Wilhelm Sigmund, Professor, Dr., z. Z. Berater des Reichsministers des Innern für das Ileilmittelmesen, Kolbermoor (Oberbayern), z. Z. Berlin, Reichsinnenministerium.
Geboren: 21. Mai 1864 in Stuttgart; Vater Professor und Baurat in Stuttgart; sämtliche Vorfahren väterlicher- und mütterlicherseits rein arisch, genealogische Dokumente bis ins 15. Jahrhundert. — Bildungsgang: Gymnasium und Realgymnasium Stuttgart; Studium Techn. Hochschule Stuttgart, Universitäten Berlin und Erlangen; an letzterer 1888 zum Dr. phil. promoviert. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1884 als Einj.-Freiw. beim Württ. Feld-Artl.-Regt. Nr. 29 in Ludwigsburg; Reserveoffizier, Hauptmann d. Landw.; 1915 zum Heeresdienst eingezogen, dann zum Kriegsministerium kommandiert. E.K.II. und Wilhelms-Kreuz m. Schw. — Berufsgang u. a.: Von 1888/97 Betriebsleiter in der Industrie in Deutschland und Amerika; dann Direktor der Preuß. Höheren Fachschule für Textilindustrie in Aachen; Professor, Dozent an der Techn. Hochschule Aachen; medizinische Studien; seit 1910 Begründer der „Säuretherapie“; seit 1931 Mitglied der NSDAP; September 1933 Berufung als Berater des Reichsinnenministers auf dem Gebiet des Heilmittelwesens. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Erst Textilwissenschaft und Technik, dann Medizin; Bücher: „Die Säuretherapie“, „Gesundes Leben“, „Die Frühehe“, „Populäre Chemie für Textiltechniker“; ferner eine große Zahl wissenschaftlicher und allgemeiner Aufsätze. — Mitglied: Kampfbund für Deutsche Kultur; Werberat der Deutschen Wirtschaft.
Kaphahn, Kurt, Dr. jur., Präsident des Landesarbeitsamts Niedersachsen, Hannover, Schlägerstraße 55.
Geboren: 1882 in Graudenz (Westpreußen, jetzt zu Polen gehörig) als Sohn des Theologen Dr. phil. Carl K., der als Schulrat jahrzehntelang im deutschen Osten tätig gewesen ist; thür. Pfarrerfamilie. — Bildungsgang: Hum. Gymnasium; juristisches Studium in Marburg, Berlin und Königsberg. — Berufsgang u. a.: Nach der 2. juristischen Staatsprüfung seit 1910 als Dezernent der Landeshauptverwaltung der Provinz Posen tätig (Landw. Berufsgenossenschaft, Fürsorgeerziehung, Landarmenwesen usw.); 1915 Landesrat; 1920/24 Ministerialrat im Reichsarbeitsministerium (Abt. öffentl. Wohlfahrtspflege); dann ständiger Stellvertreter des Präsidenten der Reichsarbeitsverwaltung (Reichsamt für Arbeitsvermittlung) und Vizepräsident der 1927 geschaffenen Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung bis 1932. — Mitglied: BNSDJ.


Karcher, Bodo, Dipl.-Ing., Präsident der Handelskammer zu Saarbrücken, Beckingen (Saargebiet).
Geboren: 21. Februar 1887 zu Beckingen als Sohn des Geh. Kommerzienrat Fr. K. — Bildungsgang: Humanistisches Gymnasium; Studium an den Technischen Hochschulen Stuttgart, München und Charlottenburg. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Rittmeister d. Res. im ehemaligen Ulanen-Regt. Grofiherzog Friedrich von Baden (Rheinisches) Nr. 7. E. K. I. und II.; österreichisches Verdienstkreuz. — Berufsgang u. a.: Geschäftsführer der Firmen Fr. Karcher, C. Roth & Cie. m. b. H., Beckingen (Saargebiet: Süddeutsdie Schraubenwerke m.b.H., Waiblingen b. Stuttgart; Präsident der Handelskammer zu Saarbrücken; Vorstandsmitglied des Vereins zur Wahrung der gemeinsamen wirtschaftlichen Interessen im Saargebiet E. V., Saarbrücken.


Karge, Max, Dr. jur., Oberlandesgerichtspräsident, Marienwerder (Westpr.).
Geboren: 23. September 1877 in Fürstenberg a. d. Oder. — Bildungsgang: Volksschule in Fürstenberg a. d. O., Gymnasium in Guben; 1897/1900 Studium der Rechtswissenschaft auf den Universitäten in München, Breslau und Berlin. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1901/02 Einj.-Freiw. im 4. Garde- Regt. z. F.; während des Krieges Offizier im 6. Garde-Inf.-Regt. E. K. II. und Verwundetenabzeichen. — Berufsgang u. a.: Von Oktober 1900 ab Referendar im Kammergerichtsbezirk; 20. Juni 1905 Gerichtsassessor; 1. Juni 1908 Amtsgerichtsrat in Luckau; 1. Oktober 1920 Landgerichtsrat in Hannover; 30. März 1921 Oberlandesgerichtsrat in Celle; 1. Januar 1922 Kammergerichtsrat in Berlin; April 1933 ins Preuß. Justizministerium berufen; 1. August 1933 Oberlandesgerichtspräsident in Marienwerder; Mitglied der NSDAP. — Mitglied: BNSDJ.


Karlowa, Rudolf, Hermann Ludwig, Geh. Regierungsrat und Deutscher Generalkonsul, Batavia, Niederländischindien.
Geboren: 5. November 1876 in Heidelberg; Vater Otto K., o. Professor der Rechte und Gr. Bad. Geh. Rat an der Universität Heidelberg, Mutter Hermine, geb. Leuckart. — Bildungsgang: Abitur Nicolai-Gymnasium Leipzig; Rechts- und Geschichtsstudium an den Universitäten Heidelberg und Leipzig; beide juristischen Staatsprüfungen in Karlsruhe. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Einjähr.- Freiw. beim Dragoner-Regt. Nr. 21; 1902/03 Rittmeister d.Res., Dragoner-Regt. Prinz Carl, Nr. 22; 1914/18 Kriegsgefangener in Südafrika. — Berufsgang u. a.: 1905/10 Bezirksamtmann beim Gouvernement Deutsch-Neuguinea; 1911 bis 1919 Regierungsrat beim Gouvernement Deutsch-Südwestafrika; 1922/28 Ministerialrat und Dirigent im Reichsfinanzministerium; ab 1928 Generalkonsul im auswärtigen Dienst.


Katz, Adolf, Dr. jur., stellvertretender Polizeipräsident von Aachen, Aachen, Polizeipräsidium
Geboren: 9. März 1899 zu Hannover als Sohn des Stadtamtmanns Adolf K. und seiner Ehefrau Henriette, geb. Feuerhake; beide Eltern stammen aus dem Lande zwischen Süntel und Deister, der Vater aus einer Bergarbeiter-, die Mutter aus einer Bauernfamilie. — Bildungsgang: Humanistisches Gymnasium; juristisches Studium abgeschlossen mit Referendar und Dr. jur. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Juni 1917 eingezogen beim F.-A.-R. 10; Januar 1918 an die Westfront zum R.-F.-A.-R. 47 und alle Angriffs- und Abwehrschlachten dort mitgemacht; nach dem Waffenstillstand Grenzschutz Ost — Freiwillige Truppenabteilung Haase; letzter Dienstgrad: Vizewachtmeister. E. K. II.; Verwundetenabzeichen in Schwarz; 1920 als Zeitfreiwilliger bei der Niederwerfung des Kommunistenaufstandes im Ruhrgebiet. — Berufsgang u. a.: 1917 Reifeprüfung; 1923 bis April 1925 juristischer Vorbereitungsdienst; anschließend bis 31. März 1932 im Dienst der „Colonia“, Kölnischen Feuer- und Kölnischen Unfallversicherungs A.-G.; seit 1928 Prokurist der Bezirksdirektion Berlin; April 1932 bis zur Einberufung als stellvertretender Polizeipräsident in Aachen, Bezirksbeamter der Karlsruher Lebensversicherungsbank A.-G. in Essen; seit dem 1. September 1929 Mitglied der NSDAP; vom l.Mai 1930 ab Amtswalter; vom 1. Juni bis 31. August 1931 Leiter der Sektion Arminius in Berlin; seit Juli 1930 Mitglied der Schutzstaffel; jetziger Dienstgrad: SS-Sturmhauptführer.
Kaufmann, Karl, Reichsstatthalter in Hamburg und Gauleiter in Hamburg, Hamburg 13, Haroestehuder Weg 10.
Geboren: 10. Oktober 1900 in Krefeld. — Bildungsgang: Oberrealschule Süd in Elberfeld; zweijährige landwirtschaftl. Tätigkeit und Berufsausbildung. — Militärzeit: Geht 1917 als Kriegsfreiwilliger zur Flieger-Ers.-Abt. 7, Braunschweig; wird später zum Inf.-Regt. 92 und gegen Ende des Krieges zur Gebirgs- M.-G.-Abt. 5 versetzt. — Berufsgang u. a.: Nach dem Kriege 1920 Teilnahme an der Niederwerfung des Polenaufstandes im Selbstschutz Oberschlesien, Sturm-Komp. v. Killinger; während des Ruhrabwehrkampfes in führender Stellung des Sabotagekommandos; seit 1921 Mitglied der NSDAP; Mitbegründer der NSDAP-Organisation im Ruhrgebiet; in den Jahren 1922/24 als Bauhilfsarbeiter, Holzarbeiter und Verladearbeiter tätig; 1928/30 Mitglied des Preußischen Landtags; seit der 5. Wahlperiode 1930 Mitglied des Reichstags; zur Zeit Gauleiter der NSDAP, Gau Hamburg.


Kayßler, Friedrich, Staatsschauspieler und Schriftsteller, Berlin- Wilmersdorf, Kaiserallee 181.
Geboren: 4. April 1874 in Neurode (Schlesien) als Sohn des Stabsarztes Dr. med. Martin K. und seiner Ehefrau Marie, geb. Heyer; arischer Abstammung. — Bildungsgang: Gymnasium St. Maria Magdalena in Breslau; Student der Philosophie auf den Universitäten München und Breslau. — Beruf sgang u. a.: 1895 schauspielerischer Beginn am Deutschen Theater, Berlin; 1896/98 Stadttheater Halle, Görlitz, Breslau; 1899 bis 1902 Deutsches Theater, Berlin; 1902/05 Kleines Theater, Neues Theater, Berlin; 1905/11 Deutsches Theater, Berlin; 1912/17 Lessing-Theater, Theater in der Königgrätzer Straße, Berlin; 1918/23 Leiter der Volksbühne, Berlin; 1923/32 freigastierend; seit September 1933 Mitglied des Staatstheaters Berlin. — Veröffentlichungen: „Simplicius“, dramatisches Märchen, 1905; „Pan im Salon“, Grotesken, Prosastücke, Gedichte, 1907; „Sagen aus Minheym“, 1909; Schauspielernotizen, I. 1910, II. 1914; „Kreise“, Gedichte, 1910; „Zwischen Tal und Berg der Welle“, Gedichte, 1916; „Jan der Wunderbare“, Lustspiel, 1917; „Besinnungen“, Aphorismen, 1921; „Stunden in Jahren“, Gedichte, 1922; „Der Brief“, Lustspiel, 1925; „Ja“, Gedichte, 1929; Gesammelte Schriften, 3 Bände, 1929; „Kreise im Kreis“, Gedichte; „Irgendwo und Immerdar“, Märchen, Sagen und Reisen; „Hintergrund, Besinnungen und Schauspielernotizen“; „Von Menschentum zu Menschentum“, Vorträge über Schauspielkunst, 1931.— Mitglied: PEN-Club; Reichsfachschaft Film.
von Kehler, Richard, Major a. D., Präsident des Aero-Klubs von Deutschland, Berlin-Grunemald, Hubertusallee 29
Geboren: 3. Mai 1866 zu Kolmar i. Pr., als Sohn des dortigen Landrats Rudolf v. K. und seiner Ehefrau, geb. Freiin von Cramer. — Bildungsgang: Gymnasium in Marienwerder; ein Jahr praktische Arbeit in Danzig; vier Semester Studium des Maschinenbaus auf der Technischen Hochschule Karlsruhe; dann Übertritt in die Offizierslaufbahn. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Zuerst im Feld- Artl.-Regt. in Frankfurt a. d. Oder; 1894 in der Lufschutzabteilung; Adjutant, Hauptmann; 1906 zur Reserve übergetreten; im Kriege Inspekteur der Luftschutztruppen; Kommandeur der Luftschutztruppen bei der Armee Kronprinz; Major. E. K. I. und II. — Berufsgang u. a.: Nach dem Kriege Geschäftsführer der Motorluftschiff-Studiergesellschaft; seit Herbst 1924 Präsident des Aero-Klubs von Deutschland; Gründer der LuftfahrzeugGesellschaft für Luftschiffbau und der Flugmaschinen- W right-Gesellschaf t.


Kehr, Paul Friedrich, Dr. phil., Dr. jur. h. c., Geheimer Oberregierungsrat, Professor, Berlin NW ?, Charlottenstr. 41.
Geboren: 28. Dezember 1860 inWaltershausen i. Thür, als Sohn des Pädagogen Karl K.; aus thür. Bauerngeschlecht. — Bildungsgang: Gymnasium in Gotha und Halberstadt; Studium in Göttingen und München; promoviert 18. Februar 1883 in Göttingen. —■ Militärzeit: 1879/80 Einj.-Freiw. beim Inf.-Regt. 82 (Göttingen); 1884 Leutnant d. Res. im Thür. Inf.- Regt. 72 (Torgau). — Berufsgang u. a.: Mitarbeiter der Monumenta Germaniae in Rom (1885) und in Wien (1886/88); Privatdozent in Marburg (1889 ff.); ao. Professor ebenda (1893/95); o. Professor in Göttingen (1895 ff.); 1903 Kommiss. Direktor des Preuß. Histor. Instituts in Rom; 1915/29 Generaldirektor der Preuß. Staatsarchive, Direktor des Kaiser- Wilhelm-Instituts für Deutsche Geschichte und Vorsitzender der Zentraldirektion der Monumenta Germaniae historica; ord. Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Berlin; Ehrenmitglied der Akademie der Wissenschaften in Wien; ausw. Mitglied der Gesellschaft der Wissenschaften in Göttingen; korr. Mitglied der Bayer. Akademie der Wissenschaften in München u. a.; 1931 Ritter des Ordens Pour le merite für Wissenschaften und Künste. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Geschichte der deutschen Kaiserzeit und des Papsttums in MittelalterDiplomatik; Papsturkunden in Italien; Papsturkunden in Spanien usw.
Kehrl, Hans, Fabrikant, Präsident der Industrie- und Handelskammer für die Niederlausitz, Cottbus, Neue Lutherstr. 52
Geboren: 8. September 1900 in Brandenburg a. d. Havel als Sohn des Tuchfabrikanten Richard K.; Großeltern Tuchmacher und mittlere Beamte.— Bildungsgang: Drei Jahre Bürgerschule, später Humanistisches Gymnasium in Brandenburg und Cottbus; 1919 Reifeprüfung. — Berufsgang u. a.: Nach einjähriger praktischer Arbeit Technikum für Textilindustrie in Reutlingen und Webschule in Aachen; von 1921/23 in USA in verschiedenen Fabriken und Stellungen als Monteur, Weber, Dessinateur usw. praktisch gearbeitet; nach Rückkehr in die Heimat Ende 1923 Eintritt in die väterliche Fabrik; übernimmt nach dem Tode des Vaters (1926) die Leitung des Unternehmens; regelmäßige Reisen nach USA, Kanada und England zwecks Exportentwicklung; Mai 1933 Präsident der Industrie- und Handelskammer für die Niederlausitz; nach Zusammenschluß des Gaues Brandenburg und Ostmark zum Gauwirtschaftsberater des Gaues Kurmark der NSDAP ernannt. — Mitglied: Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes der Textilindustrie der Niederlausitz; Vorsitzender der Austauschstelle der Arbeitgeberverbände N.-L.

Kelter, Ernst Heinrich, Dr. rer. pol., Oberbürgermeister in Duisburg- Hamborn, Duisburg- Hamborn, Rathaus.
Geboren: 11. Dezember 1900 in Gelsenkirchen i. W. als Sohn des Wilhelm K. und seiner Ehefrau Alette, geb. Hengstenberg. — Bildungsgang: Herbst 1919 Notreifeprüfung an der Oberrealschule Homberg a. Rh.; Sommer 1925 Diplomvolkswirt-Examen in München; Februar 1929 Dr. rer. pol. in Bonn. — Militärzeit: August 1918 bis Dezember 1918 Musketier im Inf.-Regt. Nr. 159 Mülheim a. d. Ruhr. — Berufsgang u. a.: 1925 Eintritt in die NSDAP (Mitglied Nr. 25 501); 1931 bis Mai 1933 Assistent am Institut für Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaften der Universität Bonn. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Wirtschaftsgeschichte; „Geschichte und Theorie der gebundenen Preise“; „Die Wirtschaftsgesinnung des mittelalterlichen Zünftlers“, erschienen in Schmollers Jahrbuch, Jahrg. 56, Heft 4, 1932; „Eine Aufgabe der Konjunkturforschung“, Aufsatz, erschienen in „Der Stand und die nächste Zukunft der Konjunkturforschung“, Festschrift für Arthur Spiethoff, 1933.

Kelter, Will, Landesleiter des Kampfbundes für deutsche Kultur, Landesstellenleiter der Reichskammer der bildenden Künste, Gauleiter der NSG „Kraft durch Freude“, Kunstmaler, Duisburg-Meiderich, Sommerstraße 56.
Geboren: 22. August 1899 in Gelsenkirchen. — Bildungsgang: Volksschule, Realgymnasium; tritt mit 15 Jahren in die Lehre eines Dekorationsmalers; mit 16 Jahren Schüler der Kunstgewerbeschule in Düsseldorf; 1917 zum Heeresdienst eingezogen; nach der Entlassung Besuch des Lehrer-Seminars in Moers bis zur 1. Klasse; Rückkehr zum ursprünglichen Beruf; Eintritt in die Kunstakademie Düsseldorf; Besuch bis zur Meisterklasse 1928. — Militärzeit: Von Weihnachten 1917 bis November 1918 an der Front in Flandern, bei Cambrai, Kemmelberg. — Berufsgang u. a.: 1922 Leiter der Bismarckjugend in Duisburg; Ende 1922 nach einer Rede des Führers in Nürnberg Nationalsozialist (Mitgliedsnummer 25 498); von 1925 bis 1926 Sturmführer und Ortsgruppenführer der Ortsgr. Duisburg; betätigt sich als Gauredner in den verschiedensten Landesgebieten Deutschlands; wird 1929 in das Stadtparlament und in den Provinziallandtag gewählt; übernimmt 1931 die Leitung der Gaukulturabteilung und späterhin auch die Landesleitung des Kampfbundes für deutsche Kultur; ab 15. Dezember 1933 Leitung der Landesstelle Westfalen-Ruhr der Reichskammer der bildenden Künste; seit dem 1. Februar Gauleiter der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Bildende Kunst; Abhandlungen über neue Malerei in der „Kunst der Nation“; zahlreiche Artikel in den Tageszeitungen Westdeutschlands über die Ausstellung rheinischer und westfälischer Künstler „Westfront 1933“.
Kemna, Hans, Präsident der Industrie- und Handelskammer Breslau, Breslau 18, Ahornallee 29/51.
Geboren: 20. April 1874 zu Breslau als Sohn des Fabrikbesitzers Julius K., welcher in den 60er Jahren als Landwirt aus dem Rheinland nach Schlesien kam und in Breslau eine Fabrik gründete; die Ahnenreihe der Familie K. ist bis auf das Jahr 1540 lückenlos zurückgeführt. — Bildungsgang: Gymnasium absolviert; dann kaufmännische und Bankausbildung. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1914/18; als Oberleutnant ins Feld gerückt, als Major zurückgekehrt. 14 Kriegsorden, darunter E. K. I. — Berufsgang u. a.: 1898 nach dem Tode des Vaters mit dem älteren Bruder die Leitung der im Jahre 1867 gegründeten Spezialfabrik für Dampfpflüge und Straßenwalzen J. Kemna übernommen; zum Ausbau des Exports große Auslandsreisen nach Südamerika, Ostasien u. a.; seit Anfang 1930 bewußter Nationalsozialist; seit 20. April 1932 Parteimitglied. — Mitglied: Ehrensenator der Universität Breslau; Vorsitzender des Schlesischen Kartells für Pferdezucht und Sport E. V.; 15 Ehrenämter, darunter als wichtigste: Präsident der Industrieund Handelskammer Breslau, Führer der Landesgruppe Schlesien im Reichsstand der Deutschen Industrie.

Keppler, Wilhelm, Beauftragter des Führers für Wirtschaftsfragen, Berlin W 8, Wilhelmstraße 78,Reichskanzlei.
Geboren: 14. Dezember 1882 in Heidelberg. — Bildungsgang: Gymnasium in Heidelberg und Rastatt mit anschließender Reifeprüfung; Studium des Maschinenbaues an den Technischen Hochschulen Karlsruhe und Danzig. ■— Militärzeit: Leutnant d. Res. im II. Badischen Feld-Artl.-Regt. 30. — Berufsgang u. a.: Tätigkeit als Ingenieur und später als Geschäftsführer in verschiedenen Werken der chemischen Industrie; Juli 1933 als Beauftragter des Führers für Wirtschaftsfragen in die Reichskanzlei berufen.



Kerber, Franz, Dr. rer. pol., Oberbürgermeister von Freiburg, , Freiburg, Maltererstraße 15.
Geboren: 25. Februar 1901 in Freiburg; väterlicherseits aus einem Bauerngeschlecht aus Preußen-Schlesien, mütterlicherseits aus oberbadischem Winzergeschlecht. — Bildungsgang: Gymnasium; Universitäten Freiburg und Erlangen; Diplomvolkswirt und Dr. rer. pol. — Militärzeit: Angehöriger des oberschlesischen Selbstschutzes, Freikorps Oberland. — Berufsgang u. a.: Nach beendetem Studium freier Kaufmann als Teilhaber einer alten Weinhandelsfirma; nebenher Begründer einer nat.-soz. Presse; 1931 zum Schriftleiter berufen durch die bad. Gauleitung; 1932 Hauptschriftleiter und Kreisleiter der NSDAP Freiburg, Gauredner; März 1933 zum Oberbürgermeister der Stadt Freiburg ernannt und im Mai gewählt. — Veröffentlichungen: Leitartikel und Reden gegen das Zentrum, allgem. journalistische Arbeiten: Maßnahmen gegen die Arbeitslosigkeit. — Mitglied: Kaiser- Wilhelm-Gesellschaft; Alemannisches Institut; Verwaltungsratsmitglied des Bad. Sparkassen- und Giroverbandes; Beirat in der Reichsgesellschaft zur Vorbereitung von Autobahnen usw.; Landeseisenbahnrat.
Kern, Friedrich-Karl, Dr. phil., Oberregierungsrat und Pressereferent im Preuß. Ministerium des Innern, Berlin-Wilmersdorf, Mannheimer Str. 8.
Geboren: 25. Juli 1885 in Mannheim als Sohn des Kaufmanns Wilhelm K.; entstammt alteingesessener Odenwälder Bauernfamilie. — Bildungsgang: Realgymnasium in Mannheim; studiert in Heidelberg Staats Wissenschaft, Finanzwirtschaft, Philosophie, Statistik und Journalistik; Mitglied des ersten journalistischen Seminars; Doktor-Examen in Staatswissenschaft; wissenschaftlicher Assistent. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1909/10 Einj.-Freiw. im 2. Bad. Grenadier- Regt. 110; 1914/18 Kriegsdienst als Infanterieoffizier und Kompagnieführer; Ende 1915 nach schwerer Verwundung Kommandierung zur Fliegertruppe an der Westfront. E. K. I. u. II.; Verwundetenabzeichen; Ritterkreuz II. mit Schwertern des Ordens vom Zähringer Löwen; Feldfliegerabzeichen. — Berufsgang u. a.: Tätigkeit bei der Industrie und in industriellen Verbänden; wissenschaftlicher Hilfsarbeiter bei der Stadtverwaltung Mannheim und der Mannheimer Industrie- und Handelskammer; 1919 Direktor des Akademischen Hilfsbundes e. V. in Berlin; Organisierung sozialer Hilfswerke für aus dem Feld zurückgekehrte Akademiker; Referent im Reichsernährungsministerium; Nachrichtenstelle des Reichsfinanzministeriums; Ende 1928 als Regierungsrat Referent bei der Pressestelle des Preuß. Staatsministeriums; Juli 1932 als Pressereferent in das Preuß. Ministerium des Innern beordert und Januar 1933 zum Oberregierungsrat ernannt. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Staatswissenschaftliche, wirtschaftspolitische und populärphilosophische Arbeiten. — Besondere Interessen: Flugsport. — Mitglied: Reichsbund der deutschen Beamten e. V.
Kern, Fritz-Hinrich, Oberregierungsrat im Preußischen Landroirtschaftsministerium, ständiger persönlicher Vertreter des Staatssekretärs Willikens,
Berlin-Lankmitz, Charlottenstr. 48

Geboren: 25. Juli 1901 zu Wesselburen in Dithmarschen als Sohn des Erbhofbauern Jakob-Hinrich K.» Baumgartenhof. — Bildungsgang: Bürgerschule in Wesselburen; Oberrealschule in Heide und Lübeck; studiert Jura, Volkswirtschaft und Agrarpolitik in Frankfurt a. M. und Berlin. — Militärzeit: Ausbildung als Zeitfreiwilliger; Freikorps. — Berufsgang u. a.: 1927/29 Hilfsarbeiter, 1930/32 Redakteur und 1933 Pressechef im Reichslandbund; Juli 1933 Eintritt in das Preuß. Landwirtschaftsministerium als Regierungsrat und persönlicher Referent des Staatssekretärs und Pressereferent; Herbst 1922 erster Eintritt in die NSDAP in Frankfurt am Main; Grenzlandkampf im Rheinland; 1924/26 längere Auslandsreisen, inbesondere Holland, Dänemark und Österreich zum Studium der Landwirtschaft; 1930 Wiedereintritt in die Partei; gleichzeitig in die SA.

Kerrl, Hanns, Preuß. ] ustizminister, Preuß. Staatsrat, Berlin W 8, Wilhelmstraße 65.
Geboren: 11. Dezember 1887 als Sohn des Rektors K. in Fallersleben; ev.-luth. —Bildungsgang: Gymnasium; mittl. Justizbeamtenlaufbahn; Justizoberrentmeister. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Vom 1. Dezember 1913 ab Einj.-Freiw. beim Braunschw. Inf.-Regt. 92; bei Kriegsausbruch ins Feld; 1915 Leutnant d. Res. und Kompagnieführer. E. K. I. und II.; Braunschw. Kriegsverdienstkreuz. — Berufsgang: Seit 27. März 1933 Reichskommissar für die Preußische Justizverwaltung; seit 21. April 1933 Preußischer Justizminister; Mitglied des Reichstags.



Keßcl, Fritz, Bischof von Königsberg i. Pr., Königsberg i. Pr., Herzog-A Ibrecht- Platz 2.
Geboren: 10. März 1887 in Niewodnik (Kreis Falkenberg O.-S.) als Sohn eines Landwirtes. — Bildungsgang: Kgl. Gymnasium Brieg (Bez. Breslau); Ostern 1904 bis Weihnachten 1907Bergmann; Weihnachten 1907 bis Ostern 1909 Gymnasium zu Brieg; Universitäten Königsberg, Heidelberg, Breslau. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Stammregiment Dragoner-Regt. von Bredow (1. Schles.) Nr. 4; November 1914 ins Feld; 26. Januar 1915 Gefreiter, 1. März 1915 Unteroffizier, 2. April Vizewachtmeister, 28. August 1915 Leutnant der Reserve; ab 1916 Ordonnanzoffizier bei Bath- und Regts.-Stäben; September 1916 Lähmung; 31. März 1917 ausgeschieden; von November 1914 bis Mai 1916 auf dem westlichen, Juli bis September 1916 auf dem östlichen Kriegsschauplatz. E. K. II. (eingegeben zum E. K. L). — Berufsgang u. a.: Seit 1912 auf politischem Gebiet tätig; zuerst bei den Deutsch-Konservativen, von 1919 ab bei den Deutschnationalen und im Alldeutschen Verband; geht 1920 nach Südamerika (Brasilien); steht dort \lA Jahre im Pfarramt und widmet sich dann der von ihm gegründeten und geführten „Deutschen Einheitsfront im Auslande“, die ein Sammelbecken für alle antimarxistisch eingestellten Deutschen im Auslande sein sollte; 1926 Rückkehr nach Deutschland; 1926/28 Pfarrer in Parchwitz (Kr. Liegnitz); 1928/33 Pfarrer an der Nikolaikirche in Berlin-Spandau; von Juni bis Oktober 1933 Hilfsarbeiter im Evang. Konsistorium zu Berlin; ab 4. Oktober 1933 Bischof von Königsberg; 1927 aus der DNVP ausgeschieden; von 1928/50 propagandistisch für die NSDAP tätig, ab 1. März 1931 offizielles Mitglied. — Spezialarbeitsgebiet: Grenzgebiete zwischen Religion und Naturwissenschaft; Bearbeiter der „Fauna brasiliensis coleopterologica“. — Besondere Interessen: Käfersammlung.
Keßler, Philipp, Führer der deutschen Wirtschaft, Vorsitzender des Vorstandes der Bergmann-Elektrizitäts- Werke A.-G., Berlin-Fl ikolassee, Cimbernstraße 22.
Geboren: 21. August 1888 in Rockenhausen (Rheinpfalz). — Bildungsgang: Studium Maschinenbau und Elektrotechnik im In- und Ausland. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Während des Krieges Artillerieoffizier an der Westfront; Beobachtungsoffizier; Batterieoffizier; Adjutant des Generals der Artillerie bei verschiedenen Armeekommandos. — Berufsgang u. a.: Nach dem Kriege leitender Ingenieur bei den Siemens-Schuckert- Werken; 1931 Vorsitzender des Vorstandes der Bergmann-Elektrizitäts-Werke A.-G.; seit 1933 Vorsitzender des Reichsfachverbandes der elektrotechnischen Industrie; durch seine im In- und Ausland erworbenen praktischen Kenntnisse bei Arbeitnehmern und Arbeitgebern als Kenner der deutschen Wirtschaft gleich angesehen; nach dem Studium auf den mannigfachsten Gebieten, wie Konstruktion, Fabrikation und Vertrieb, mit großem Erfolge im In- und Ausland gewirkt; Parteimitglied; SA-Angehöriger; Führer der deutschen Wirtschaft. — Besondere Interessen: Kunst, besonders japanische Kunst (hat viele Jahre in Japan gelebt).

Kewiscli, Erich, Oberstleutnant a. D., Führer des Deutschen Segleroerbandes, Berlin-Grunemald, Wißmannstraße 22
Geboren: 5. April 1873 in Bromberg. — Bildungsgang: Gymnasium; Kriegsakademie. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen 1893 Eintritt in das Grenadier-Regt. König Friedrich- Wilhelm I. (2. Ostpr.) Nr. 3; 1919 Abschied genommen; als Soldat Adjutantur, Kriegsakademie, Kommandos zu verschiedenen Waffen und Flotte, Generalstab; Reisen im europäischen Ausland, besonders in Frankreich, Nordafrika, Kleinasien; Studium der französischen Sprache; im Felde in Frontund Generalstabsstellen, zuletzt Chef des Generalstabes eines Armeekorps. Pour le merite; Ritterkreuz mit Schwertern des HausOrdens von Hohenzollern; E. K. I. und II.; Bayerischer Militär-Verdienstorden IV. mit Krone und Schwertern; Sächsisches Ritterkreuz I. des Albrechtsordens mit Schwertern; Ritterkreuz mit Schwertern des Ordens der Württembergischen Krone; Hessische Tapferkeitsmedaille; Hamburgisches Hanseatenkreuz; Oldenburgisches Friedrich – August- Kreuz I. und II.; Preußisches Offizierkreuz mit Schwertern; Lippisches Kriegsverdienstkreuz; österreichisches Militär – Verdienstkreuz III. mit Kriegsdekoration; Türkischer Eiserner Halbmond. — Berufsgang u. a.: Nach dem Kriege zunächst Bauer; dann Holzkaufmann; Kaufmann bei den Siemens- Schuckertwerken A.-G.; zur Zeit Personalchef und Prokurist bei dieser Firma; Führer des Deutschen Seglerverbandes.
Kilpper, Gustav, Dr. phil. h. c., Präsident der Handelskammer Stuttgart, Stuttgart, Pischekstrafte ?2.
Geboren: 4. Juli 1879 in Tübingen; väterlicherseits von schwäbisch-alemannischen Handwerkern und Bauern, mütterlicherseits von schwäbisch-fränkischen Kaufleuten und Ärzten. — Berufsgang u. a.: Generaldirektor der Deutschen Verlagsanstalt Stuttgart; Dr. phil. h. c. der Universität München; Präsident des Württembergischen Industrie- und Handelstages; Mitglied der Akademie für Deutsches Recht
Kimmich, Wilhelm, Dr. rer. pol., Treuhänder der Arbeit für das Wirtschaftsgebiet Südmest, Karlsruhe i. B., Herrenstraße 45a
Geboren: 25. Juni 1888 in Kleinsachsenheim (Württ.); aus einem alten Bauerngeschlecht. — Bildungsgang: Volksschule, Lehrerseminar, Oberrealschule, Hochschule; studiert Germanistik, Philosophie, Rechts- und Staatswissenschaften. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1908/09 Einj. im Grenad.-Regt. Königin, Olga; im Krieg dauernd an der Westfront, mit Ausnahme der durch schwerere Verwundungen bedingten Lazarettaufenthalte. E. K. I. und II.; Württ. gold. Militärverdienstmedaille. — Berufsgang u. a.: Von 1919/25 in der Kriegsbeschädigten-Fürsorge tätig; von 1924/33 im Schlichtungswesen. — Spezialarbeitsgebiet: Arbeitsrecht.
Kind, Paul, Fabrikbesitzer, Solingen, Kölner Straße /?’.
Geboren: 1. Dezember 1880 in Bielstein (Rheinland) als Sohn des Fabrikbesitzers- Ernst K. und seiner Ehefrau Anna, geb. Dißmann. — Bildungsgang: Volksschule; Hauslehrer; Humanistisches Gymnasium z*i Neuwied; Realgymnasium, verbunden mit Höherer Handelsschule in Aachen; 1900′ Abitur. — Militärzeit: 1901/02 Einj.-Freiw. bei dem 2. Rhein. Feld-Artl.-Regt. Nr. 23 in- Koblenz; Schluß des Dienstjahres Sturz mit dem Pferd; durch Schädelverletzung dienstunfähig. — Berufsgang u. a.: Nach dem, Abitur 1/4 Jahre beim Ä. Schaffhausen’schen Bankverein in Köln; nach Beendigung des- Dienstjahres zu Ausbildungszwecken längere Zeit im Auslande, insbesondere in England und Belgien; am 1. Januar 1904 Eintritt bei der Firma J. A. Henckels Zwillingswerk Solingen; persönlich haftender Gesellschafter und Seniorchef der Firma; durch die berufliche Tätigkeit Verbindung mit vielen Ländern der Erde, da die Beziehungen der Firma sich über die ganze Welt erstrecken; Werbung im eigenen Werk durch stärkste Vertretung des Qualitätsgedankens; im Gemeinschaftsinteresse daneben Arbeit auf den verschiedensten Gebieten des wirtschaftlichen Lebens, auch auf kirchlichem und kulturellem Gebiete; Aufsichtsratsmitglied der Gerling Konzern Lebensversicherungs-A.-G., Köln; Kronprinz Versicherungs-A.-G., Köln; Allgemeine Versicherungs-A.-G., Köln; Mitglied des Hauptausschusses der Deutschen Bank und Disconto-Gesellschaft, Berlin; Mitglied des rheinisch-westfälischen Ausschusses dieser Bank; Mitglied des Werberates der deutschen Wirtschaft; Industrie- und Handelskammer usw. — Besondere Interessen: Gute Bilder.
Kinder, Christian, Dr., Vizepräsident des Landeskirchenamts in Kiel, Kiel, Düppelstraße 19.
Geboren: 29. Mai 1897 als Sohn des Bürgermeisters K. in Plön i. Holst. — Bildungsgang: Volksschule, Gymnasium Plön; Studium der Rechte in Göttingen und Kiel. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1914 Kriegsfreiwilliger; ab 16. Oktober 1914 im Res.-Inf.-Regt. 76 an der Front im Westen; Leutnant d. Res.; lange Zeit Führer der Sturmabteilung des Regiments; letzte Dienststelle Nachrichtenmitteloffizier beim Regimentsstab. E. K. I. und II.; Braunschweigisches Verdienstkreuz I. und II.; Hanseatenkreuz Verwundetenabzeichen (zweimal verwundet). — Berufsgang u. a.: 1924 Rechtsanwalt in Altona: September 1925 ins Landeskirchenamt berufen als Konsistorialrat, jetzt Vizepräsident daselbst; verschiedentlich in der Bewegung der NSDAP in Schleswig- Holstein hervorgetreten; Amtsträger in der Beamtenfachschaft; im Juli 1955 Staatskommissar für die Schleswig-Holsteinische Landeskirche: von Anbeginn führend bei den „Deutschen Christen“ in Schleswig-Holstein; ab 21. Dezember 1955 Reichsleiter der „Deutschen Christen“; Scharführer im Sturm 7/187; Kieler Stadtmission; kirchliche Jugendverbände der evangelisch-weiblichen Jugend.

Kirschmer, Otto, o. Professor für Hydraulik und Maschinenbau für Bauingenieure, Dr.-Ing., Rektor der Technischen Hochschule, Dresden-A. 24, Bayreuther Straße 21
Geboren: 24. März 1898 in Ingelfingen (C./A. Künzelsau i. Württemb.). — Bildungsgang: Realgymnasium Ulm: Technische Hochschule München; Diplom-Prüfung und Promotion zum Dr.-Ing. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1. Dezember 1916 bis 50. Januar 1919 Feld-Artl.-Regt. 10, Feld-Artl. 116, Gebirgs-Artl. E. K. II. — Berufsgang u. a.: Industrie, Ingenieurbüro; 1926 Vorstand des Forschungsinstituts für Wasserbau und Wasserkraft der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften in München und Walchensee; Rektor der Tcchn. Hochschule bis Ende Februar 1956. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Hydraulisches Versuchs wesen: u. a. Mitteilungen des Forschungsinstituts München. — Mitglied: Bezirksverein Dresden des VDI; Kaiser- Wilhelm-Gesellschaft; Verwaltungsrat Forschungsinstitut München.
Kirschner, Martin, Universitäts-Prof., Direktor der Chirurgischen Klinik Heidelberg, Heidelberg.
Geboren: 28. Oktober 1879 in Breslau als Sohn des Oberbürgermeisters K. von Berlin; die Familie stammt aus Friedland und Freibürg i. Schles. — Bildungsgang: Gymnasium Berlin; Universitäten Freiburg, Zürich, München, Straßburg i. Els. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1905 Einj.-Freiw. Straßburg i. Els., Feld-Artl.-Regt. 52, 1905 München, 1. Feld-Artl.-Regt.; im Kriege berat .Chirurg III. Bayer. A.-K. E. K. II.; Bayer. Militärverdienstorden IV. m. Schw.; Ritterkreuz II. Orden der Wachsamkeit oder vom weißen Falken; Offizierskreuz des Bulg. Zivil Verdienstordens; Türk. Mcdschidie IV.; Prinzregent- Luitpold-Medaille; Verdienstkreuz für Kriegshilfe; Rote-Kreuz-Medaille III. — Beruf sgang u. a.: Assistent bei v. Renvers, Berlin, Payr, Greifswald, Königsberg i. Pr., Friedrich, Königsberg i. Pr.; 1926/27 o. ö. Prof. Chirurg. Klinik Königsberg; 1927/54 desgl. Tübingen; seitdem desgl. Heidelberg. — Spezialarbeitsgebiet: Chirurgie.


Kisch, Wilhelm, Dr. jur., Geh. Justizrat, o. Professor der Rechte, München, Leopoldstraße ?.
Geboren: 12. Dezember 1874 in Diedolshausen (Oberelsaß); Vorfahren Beamte, Lehrer, Gastwirte, Müller, Landwirte, Gärtner: arischer Abstammung. — Bildungsgang: Nach privater Vorbereitung Gymnasien in Metz und Saargemünd (Lothr.) bis 1895; 1895/97 Studium in Straßburg i. Els.; 1897 Referendarprüfung. — Militärzeit: Wegen einer im 15. Lebensjahr erlittenen Hüftgelenkentzündung nicht kriegsverwendungsfähig. — Berufsgang u. a.: Habilitation für deutsches bürgerliches und Zivilprozeßrecht an der rechts- und staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Straßburg; 1901 Assessorprüfung; 1902 Ernennung zum o. Prof, in Straßburg; 1916 Berufung nach München; Rufe nach Erlangen, Würzburg, Prag, Berlin abgelehnt; Stellvertr. Präsident der Akademie für Deutsches Recht; Vorsitzender des Akademieausschusses für bürgerliche Rechtspflege; Vorsitzender der deutschen Arbeitsgemeinschaft für gewerblichen Rechtsschutz und Urheberrecht. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Bürgerliches deutsches Recht (u. a. Gesamtdarstellung des els.-loth. Landesprivatrechts); Zivilprozeßrecht (u. a. Gesamtdarstellung, 4. Aufl.); Konkursrecht (Grundriß, 8. Aufl.); Versicherungsrecht (bisher zwei Bände einer Gesamtdarstellung); gewerblicher Rechtsschutz (Handbuch des deutschen Patentrechts); zahlreiche Einzelwerke und Abhandlungen. — Besondere Interessen: Studium moderner Sprachen; Theaterkunst; Porzellane, Teppiche. — Mitglied: Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen (Fachberater der Gruppe Hochschullehrer) usw.
Kissel, Josef, Präsident des Reichsaufsichtsamts für Privatversicherung, Berlin IV 15, Ludwigkirchplatz 514.
Geboren: 2. März 1869 in Boeblingen (Württ.) als Sohn des Fabrikanten August K. und seiner Ehefrau Emma, geb. Dornfelt. — Bildungsgang: 1883/87 Gymnasium Ravensburg; 1887/91 Studium der Staats- und Rechtswissenschaften auf den Universitäten Tübingen und Berlin. — Berufsgang u. a.: 1891/1903 im württ. Verwaltungsdienst; 1903/17 ständiges Mitglied des Kaiserl. Aufsichtsamts (jetzt Reichsaufsichtsamt) für Privatversicherung; 1918/27 Ministerialrat im Reichswirtschaftsministerium; seit Dezember 1927 Präsident des Reichsaufsichtsamts für Privatversicherung. — Spezialarbeitsgebiet: Privatversicherung und Bausparkassen. — Mitglied: Ausschuß des Deutschen Vereins für Versicherungswissenschaft; Reichsbund nationalsozialistischer deutscher Juristen; Reichsbund deutscher Beamten
Kißkalt, Wilhelm, Dr. oec. publ. h. c., Geh. Justizrat, Generaldirektor der Münchener Rückversicherungs- Gesellschaft, München, Königinstraße 10?.
Geboren: 21. August 1873 in Würzburg. — Bildungsgang: Universitäten Würzburg und Berlin. — Berufsgang u. a.: 1901/09 Rechtsanwalt in München; seitdem Vorstandsmitglied der Münchener Rückversicherungs- Gesellschaft; Mitglied der Akademie für Deutsches Recht; Senator der Deutschen Akademie.
Kißler, Hermann, Dr. jur., Geh. Finanzrat, V or Standsmitglied der Deutschen Rentenbank und der Deutschen Rentenbank- Kreditanstalt ( Landwirtschaftliche Zentralbank), Zehlendorf-West b. Berlin.
Geboren: 7. November 1882 zu Haus Einsiedel b. Löhne i. Westf. als Sohn des Fabrikbesitzers und Landwirts Bernhard K. und dessen Ehefrau Auguste, geb. von Laer; arischer Abstammung. — Bildungsgang: Hum. Gymnasium zu Herford; Studium der Rechts- und Staatswissenschaften an ausländischen und inländischen Universitäten; Ausbildung als Referendar in den Provinzen Westfalen und Schleswig-Holstein; 1909 Ablegung der zweiten juristischen Staatsprüfung. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Als Kriegsfreiwilliger für untauglich erklärt. E. K. am weißen Bande und verschiedene Kriegsverdienstkreuze. — Berufsgang u. a.: Nach Ablegung der zweiten juristischen Staatsprüfung 6 Jahre lang Tätigkeit als kommissarischer Richter, Staatsanwalt und Justitiar an verschiedenen Stellen; 1916 Berufung in die Generaldirektion der Preuß. Staatsbank (Seehandlung); 1923 Übertritt in den Vorstand der Deutschen Rentenbank bei deren Gründung; Mitwirkung bei der Währungsstabilisierung; 1925 Gründung und Eintritt in den Vorstand der mit der Deutschen Rentenbank in Personalunion stehenden Deutschen Rentenbank-Kreditanstalt (Landwirtschaftliche Zentralbank); Mitglied bzw. Vorsitzender von Aufsichtsräten verschiedener für die Landwirtschaft bedeutsamen Banken und Gesellschaften. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Wirtschaftsfragen; Währungs- und Kreditwirtschaft; zahlreiche Artikel über Agrarkreditfragen in der Tages- und Fachpresse. —■ Besondere Interessen: Praktische Fragen der Land- und Forstwirtschaft; Jagd; im Nebenberuf selbsttätiger Landwirt.
Klagges, Dietrich, Ministerpräsident, Braunschweig, Löwenwall 5
Geboren: 1. Februar 1891 in Herringsen (Krs. Soest i. Westfalen). — Bildungsgang: Volksschule Neuengeseke; Präparande Holzwickede; Lehrerseminar Soest. — Militärzeit: Infanterie-Regt. 15 in Minden; Teilnahme am Weltkrieg; schwer verwundet bei Neuve Chapelle. — Berufsgang u. a.: Lehrer in Harpen b. Bochum; Mittelschullehrer in Wilster i. Holst.; Mittelschulkonrektor in Benneckenstein (Harz); suspendiert und dienstentlassen wegen Zugehörigkeit zur NSDAP; Stadtverordneter der NSDAP und Stadtverordnetenvorsteher in Benneckenstein; Mitglied des Kreises der Grafschaft Hohenstein; 1931 Regierungsrat im Braunschw. Volksbildungsministerium; im gleichen Jahr Braunschw. Minister; 1933 Ministerpräsident in Braunschweig; Mitglied des Reichstages seit der 6. Wahlperiode 1932. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Mitarbeiter der Zeitschriften „Die Deutsche Schule“, „Die völkische Schule“, „Deutschlands Erneuerung“; Fierausgeber der Zeitschrift „Nordlicht“; 1921: Was ist uns heute Marx?; 1926: Das Urevangelium Jesu; Der Deutsche Glaube; 1930: Kampf dem Marxismus; 1931: Die Weltwirtschaftskrise; 1932: Reichtum und soziale Gerechtigkeit.