Das Deutsche Führerlexikon 1934-1935 – Die Reichsregierung 335 – 370


Das Deutsche Führerlexikon – Die Reichsregierung
1934-1935
Seite 335 – 370
Oberborbeck, Felix, Professor, Dr. phil., Direktor der Staatlichen Hochschule für Musik in Weimar, Weimar, An der Felkenburg 4.
Geboren: 1. März 1900 in Essen als Sohn des Musikdirektors Felix O. — Bildungsgang: Nach der Reifeprüfung am Essener Burg- Gymnasium Studium der Musikwissenschaft und Philologie an den Universitäten Münster, Freiburg, München und Bonn; Dr. phil. in Musikwissenschaft; philologische Staatsprüfung; musikalische Ausbildung bei Prof. Ludwig Riemann und Alfred Patzig in Essen, später Schüler des Kölner Konservatoriums (Abendroth); 1925 künstlerische Prüfung an der Berliner Akademie „mit Auszeichnung“. ~ Militärzeit: 15. Juni bis 15. Dezember 1918 Kanonier im Feld-Artl.-Regt. 69, Minden. — Berufsgang u. a.: 1922/25 Musiklehrer und Dirigent in Bonn a. Rh.; 1925/34 Städtischer Musikdirektor der Stadt Remscheid (102 000 Einwohner); 1925/34 Dozent an der Staatlichen Hochschule für Musik in Köln; 1928 Mitglied der musikalisch-pädagogischen Prüfungskommission beim Oberpräsidium Koblenz; 1929 Fachberater für den Musikunterr, cht beim Oberpräsidium Koblenz; seit 1928 ständiger Mitarbeiter (als Dirigent und Vortragender) beim Westdeutschen Rundfunk; 1930 Ernennung zumProfessor; 1934 Berufung ?J,m. Direktor der Staatlichen Hochschule für Musik in Weimar, zum Dirigenten der Konzerte des gemischten Chores und zum Referenten im Thüringischen Volksbildungsministerium für Musik; Reichsmusikkammer. — Spezialarbeitsgebiet: Dirigent (Chor und Orchester); Musikpädagogik. — Veröffentlichungen: „Deutsch und Musikunterricht“, Leipzig 1929; etwa 100 Aufsätze und Beiträge in musikalischen und musikpädagogischen Fachzeitschriften. — Mitglied: Reichsverband deutscher Tonkünstler; Deutscher Orgelrat.
Oberheid, Heinrich, Bischof, Dr. phil., Berlin- Charlottenburg 2, Jebensstraße 5.
Geboren: 7. Februar 1895 in Mülheim (Ruhr). — Bildungsgang: Gymnasium in Mülheim (Ruhr); ab 1914 Studium der Theologie in Bonn. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Unterbricht 1915 das Studium durch Kriegsdienst, und macht den Krieg mit bis zum Ende; mehrfach verwundet; verläßt den Heeresdienst als Offizier. E. K. I. u. II. und andere Kriegsauszeichnungen. — Berufsgang u. a.: Wendet sich nach dem Kriege dem Studium der Nationalökonomie zu und promoviert in Heidelberg zum Dr. phil.; betätigt sich im Anschluß daran im Wirtschaftsleben; nimmt 1925 das Studium der Theologie wieder auf; wird nach den theologischen Prüfungen Pfarrer in Asbach (Westerwald); wird im Oktober 1953 zum Bischof des Rheinlandes ernannt; seit Dezember 1933 in der Reichskirchenregierung tätig.
Oberlindober, Hanns, Amtsleiter des Kriegsopferamts bei der Obersten Leitung der PO,Reichskriegsopferführer, SA-Oberführer, Berlin-W annsee, Stimmingstr. ?.
Geboren: 5. März 1896 in München. — Bildungsgang: Humanistisches Gymnasium Berlin-Friedenau. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1914/18 Frontdienst; zuletzt Führer einer Bayerischen Pionierkompanie im Alpenkorps; August 1918 schwer verwundet. E. K. I. und II.; verschiedene Länderauszeichnungen. — Berufsgang u. a.: Nach dem Kriege kaufmännischer Beruf; 1922 Eintritt in die NSDAP und SA; 1925 Organisations- und Bezirksleiter in Straubing; 1923/29 Stadtrat und Fraktionsvorsitzender in Straubing; seit 1927 ständig tätig als Reichsredner der Partei in allen Gebieten Deutschlands; seit 1950 Mitglied des Reichstags; 1950 in die Reichsorganisationsleitung der NSDAP als Leiter der Kriegsopferabteilung berufen; 1933 Reichskriegsopferführer nach Übernahme aller Kriegsopferverbände in die Nationalsozialistische Kriegsopferversorgung; Mitglied des Bundesvorstandes des Deutschen Reichskriegerbundes „Kyffhäuser“; Mitglied des Bundesvorstandes des Reichs Verbundes Deutscher Offiziere; Versorgungsreferent beim Wehrpolitischen Amt der NSDAP; Vorsitzender des Reichsausschusses der Kriegsbeschädigten- und Kriegshinterbliebenenfürsorge; Vorsitzender des Verwaltungsrats des Deutschen Kriegerkurhauses Davos-Dorf; Vorsitzender des Versorgungsausschusses in der Akademie für Deutsches Recht; Vorstandsmitglied des Arbeitsausschusses Deutscher Verbände. — Veröffentlichungen: Herausgeber der Monatsschrift „Deutsche Kriegsopferversorgung“; Beiträge in den Tageszeitungen über Kriegsopferrecht und Sozialpolitik.
Oberreich, Karl, Fabrikdirektor, Jena i. Thür., Saalstraße 21.
Geboren: 8. März 1891 in Jena; arischer Abstammung. — Bildungsgang: Volksschule; Oberrealschule; praktische Lehrzeit als Kaufmann. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1910/11 aktiv gedient im 2. See- Bataillon; als Unteroffizier entlassen; während der aktiven Dienstzeit bei der Marine- Intendantur Wilhelmshaven ausgebildet als Kriegsverpflegungsamtsinspektor (Prüfung mit „Sehr gut“ bestanden); 1914 bei Kriegsausbruch zum Stab der Versorgungsstelle an der Ems kommandiert; März 1915 bis Kriegsende im III. Marine-Inf.-Regt. in Flandern und Frankreich gekämpft; schwer verwundet; ausgeschieden als Oberleutnant d. Res. a. D. Sieben Kriegsorden. — Berufsgang u. a.: Nach dem Kriege Fabrikbesitzer und nach der Umwandlung des Betriebes in eine Familien – Aktiengesellschaft alleiniger Vorstand; kämpft für die Ideen des Führers; seit 1950 eingeschriebenes Mitglied der NSDAP; seit 1931 SA-Führer; am 12. Juli 1933 um Enthebung von der Dienststelle als Oberstaffelführer Thüringen Mitte nachgesucht; am 4. August 1931 für Verdienste im NSAK den silbernen Sportadler von der Reichsleitung der NSDAP erhalten; Oktober 1933 vom Chef des Kraftfahrwesens der SA die 10 000-km-Plakette; im Dezember 1935 für soziale Tätigkeit die goldene HitlerNadel erhalten; Januar 1934 durch die Reichsleitung der Winterhilfe die goldene Hitler-Plakette überreicht; hat die Motorstürme der SA bis zur Oberstaffel in Thüringen Mitte selbständig aufgebaut; übernimmt am 8. April 1933 als Staatsbeauftragter kommissarisch die Geschäfte des Verbandsführers des Verbandes der Mitteldeutschen Industrie in Weimar sowie als Präsident der Mittelthüringischen Industrie- und Handelskammer in Weimar; gleichzeitig Reichsunterkommissar für die Umstellung der Ortskrankenkassen in drei Thüringer Kreisen; tritt Ende 1933 als Kammerpräsident zurück. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Wirtschaftlich-organisatorische Fragen; militärische Angelegenheiten; Veröffentlichungen in der Thüringer Industrie- und Handelszeitung sowie im „Führer für Industrie und Handel“ des Wirtschaftsgebietes Mitteldeutschland; Mitarbeiter in Jägerzeitungen. — Besondere Interessen: Automobilsport und Jagd; Sammler von Altertümern.
Obo ussier, Max, Vorsitzender des Vorstandes der Hamburg-Amerika Linie, Hamburg 1.
Geboren: 31. Mai 1888 in Antwerpen; entstammt väterlicherseits einer hugenottischen Familie; die Mutter ist die Tochter des deutschen Konsuls Tieman-Hardt in Antwerpen. — Bildungsgang: Deutsche Schule und Gymnasium in Antwerpen; kaufmännische Lehre bei der väterlichen Firma C. Schmidt & Co., Import und Export. — Berufsgang u. a.: Nach dem Tode des Vaters im Jahre 1909 Übergang in die Reederei; zunächst bei der Firma Armement Deppe in Antwerpen; geht auf ein Jahr nach Argentinien; kommt dann durch Eintritt in die Agence Maritime Internationale, Antwerpen, in ein enges Verhältnis zu Richard Peltzer, dem späteren Frachtdirektor der Hamburg – Amerika Linie; bis Kriegsausbruch engster Mitarbeiter von Peltzer; gründet während des Krieges zusammen mit gleichgesinnten Freunden die Flämische aktivistische Bewegung; Mitglied des Rates von Flandern; Professor für Verkehrswesen an der Flämischen Universität in Cent; nach dem Krieg Leiter der Filiale Amsterdam der holländischen Niederlassung der Firma Schlubach, Thiemer & Co.; April 1922 Berufung durch Richard Peltzer in die Hamburg – Amerika Linie nach Hamburg; 1924 Ernennung zum Prokuristen; 1926 stellvertretender Direktor; Anfang 1933 zum stellvertretenden, Ende Juli 1933 zum ordentlichen Vorstandsmitglied bestellt.
Ocklenburg, Wilhelm, Dipl.-Kaufmann, Präsident der Industrie- und II andelskammer zu Koblenz, Koblenz, Mainzer Straße l?a.
Geboren: 5. April 1894; Vorfahren waren Landwirte auf dem zehntfreien Hof „Ottilienburgh“, zum Gut Vyffhausen (Stift Essen) gehörig. — Bildungsgang: Oberrealschule; Handelshochschule; April 1913 Diplom erworben. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1914/18 Kriegsfreiwilliger, Frontsoldat; zuletzt Führer einer Feld-Artl.-Batterie; abgegangen als Leutnant d. Res. E. K. I. und II.; silbernes Verwundetenabzeichen. — Berufsgang u. a.: 1913 bis Kriegsausbruch fremdsprachlicher Korrespondent in Im- und Exporthäusern (Getreide, Kaffee, Leder); 1919 bis 1929 fremdsprachlicher Korrespondent bzw. Prokurist (Preß-, Stanz-, Zieh-, Hammerwerke); 1930 bis jetzt kaufmännischer Direktor einer Tonbergbaufirma (plastische Tone für Keramik und ff. Industrie); 1919/20 Teilnehmer an den Spartakuskämpfen im Ruhrgebiet (Führerstellung bei der Einwohnerwehr); 1923 Abwehrkampf im Ruhrgebiet; bis 1926 Schutz- und Trutzbund bzw. Stahlhelm; dann eingeschriebenes Mitglied dei NSDAP; z. Z. Oberverwaltungsführer bei der SA-Gruppe Westmark, Koblenz. — Spezialarbeitsgebiet: Betriebseinrichtungen bzw. Betriebsumstellungen ; Rentabilitätsberechnungen und Nachweisungen, Verkaufsorganisationsaufbau bzw. Ausbau für In- und Ausland. — Besondere Interessen: Fremde Sprachen.
Oegg, Friedrich, Dr. jur. h. c., Senatspräsident beim Reichsgericht, Vorsitzender des Reichsarbeitsgerichts, Leipzig C 1, Waldstraße 56.
Geboren: 8. Mai 1870 in Lohr a. M. (Bay.). — Bildungsgang: Humanist. Gymnasium; Universität Würzburg. — Berufsgang u. a.: 1898 III. Staatsanwalt Aschaffenburg; 1899 Amtsrichter Würzburg; 1901 II. Staatsanwalt Würzburg; 1904 Landgerichtsrat Würzburg; 1911 Oberlandesgerichtsrat München und Hilfsrichter beim Reichsgericht Leipzig; 1913 Reichsgerichtsrat; 1925 Senatspräsident beim Reichsgericht; 1927 zugleich Vorsitzender des Reichsarbeitsgerichts; 1929 Ehrendoktor der Rechte der Universität Würzburg. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Bürgerliches Recht; Mitarbeiter an Plancks Kommentar zum BGB und am Kommentar von Reichsgerichtsräten zum BGB.
Oehlert, Hermann Christian Ludwig, T uchfabrikant, Dr. jur., Fachschaft d. deutschen U niformindustrie, Neustadt (a. d. Haardt- Schönthal), Wolfsburgstr. 2’5
Geboren: 11. Mai 1877 in Neustadt an der Ilaardt; Vorfahren in direktem Mannesstamm ununterbrochen als Tuchmacher in der Rheinpfalz nachweisbar bis 1625. — Bildungsgang: Humanistisches Gymnasium; studiert Jurisprudenz und Volkswirtschaft in Berlin und Würzburg; Referendar und Doktorexamen; Sprachenstudium am Seminar für Orientalische Sprachen Berlin; daselbst Dolmetscherexamen in der chinesischen Sprache mit diplomatischem Examen. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Rittmeister der Res. a. D. 1. Hess. Garde-Dragoner-Regt. Nr. 23; 1914/18 an der Front im Osten und Westen. E. K. I. und II.; Hess. Tapferkeitsmedaille.— Berufsgang u. a.: Mehrjähriger Aufenthalt in Frankreich und England in kaufmännischen und Bankfirmen; kaufmännischer Leiter der Tuchfabriken J. Oehlert o. H. in Neustadt a. d. Haardt; Reisen, besonders auch durch Nordamerika; Mitbegründer und Vorsitzender des Aufsichtsrats der Bulag, Bayer. Uniform A.-G., München; Mitglied des Aufsichtsrats des Deutschen Tuchsyndikats G. m. b. H., Berlin; Beiratsmitglied des Fachausschusses der Deutschen Uniformtuchindustrie; Vorsitzender des Verbandes Pfälzischer Industrieller bzw. Führer des Reichsstandes der Deutschen Industrie, Bezirksgruppe XII b, Rheinpfalz.
von Oertzen, Klaus Detlof, Vorstandsmitglied der Auto Union A.-G., Chemnitz, Weststr. 10.
Geboren: 13. April 1894 als Sohn des Landrats v. O. und seiner Ehefrau v. Madai in Hohensalza. — Bildungsgang: Realgymnasium in Rostock; aktiver Offizier; Volkswirtschaftliches Studium an der Technischen Hochschule Dresden. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: April 1914 bis März 1920; April Eintritt als Fahnenjunker Feld-Artl.- Regt. 2; 27. Januar 1915 Leutnant; August 1914 verwundet in Belgien; Februar 1915 verwundet vor Lomza Rusild; Flieger ab Juni; Januar 1916 verwundet; Adjut. Insp. der Flieger; März 1919 Abschied als Oberleutnant. E. K. II.; Meckl. Verdienstkreuz 1. und II.; Fliegerabzeichen; Silbernes Verwundetenabzeichen. — Berufsgang u. a.: Tritt nach dem Kriege als Filialbeamter bei Harburger Gummiwarenfabrik Phoenix, Filiale Dresden, ein; 1920 Filialleiter; 1922 Organisator für Mitteldeutschland; 1925 Zentrale Harburg; daneben volkswirtschaftliches Studium Technische Hochschule Dresden; 1928 Vorstandsmitglied Wanderer-Werke, Chemnitz; 1932 Vorstand Auto-Union A.-G.; Sonderausschuß zur Vorberatung der grundsätzlichen Fragen, betr. Industrie und Handel im Reichsstand der Deutschen Industrie. — Spezialarbeitsgebiet und Veröffentlichungen: Gesamte Kraftfahrzeugwirtschaft; Veröffent liehungen hierüber. — Besondere Interessen: Sport (aktiver Motorsport); Literatur. — Mitglied: Kunstverein „Bücherfreunde“; Handelskammer; Vorsitzender des Verbandes Sächsischer Industrieller, Chemnitz.
Oesterlink, Hans, Regierungsrat a. D., Vorsitzender des Direktoriums der Gemeinschaftsgruppe Deutscher Hypothekenbanken, Berlin NW 7, Unter den Linden 48—51.
Geboren: 14. Mai 1882 in Breslau als Sohn des Architekten Heinrich O. und dessen Ehefrau, geb. Schadow. — Bildungsgang: Gymnasium; jur. Studium, Assessorexamen. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1908 Hus.- Regt. Graf Goetzen 2. Schles. Nr. 6; Oberleutnant der Res.; 1914/18 Kriegsteilnehmer. E. K. I. und II.; Hamburg. Kriegsorden. — Berufsgang: 1. Januar 1919 bis 31. Dezember 1921 im Preuß. Handelsministerium Hilfsarbeiter; gleichzeitig stellv. Staatskommissar bei der Berliner Börse; seit 1. Januar 1922 Vorstandsmitglied der Preuß. Zentralboden, die nach Fusionierung in Deutsche Zentralboden aufgegangen ist.
Oetinger, Hugo, Präsident der Reichspostdirektion Stuttgart, Stuttgart, Lauienschlagerstraße 17
Geboren: 27. März 1871 in Amlishagen als Sohn des Volksschullehrers O. — Bildungsgang: Elementarschule und Lyzeum in Ludwigsburg; Abitur am Gymnasium in Heilbronn; Studium der Rechts- und Staatswissenschaften an der Techn. Hochschule in Stuttgart und den Universitäten Leipzig und Tübingen.— Militärzeit: Einj.-Freiw. im Inf.- Regt. „Alt-Württemberg“ (3. Württ.) Nr. 125; vier Übungen als Leutnant und Oberleutnant d. Res. in diesem Regiment. — Berufsgang u. a.: 1889 Eintritt in den württ. höheren Postdienst; besteht die niedere und höhere Post- und Telegraphen-Dienstprüfung und erste württ. Staatsprüfung für den höheren Justizdienst; 1903 Oberpostsekretär bei dem Postamt Ludwigsburg; 1905 Postinspektor; 1908 Postbetriebsinspektor; 1913 Postrat bei der Generaldirektion der Posten und Telegraphen in Stuttgart; 1921 Oberpostrat; 1924 Abteilungsdirektor bei der Oberpostdirektion Stuttgart; 1932 Präsident. — Mitglied: Reichsbund der deutschen Beamten, Fachgr. Post.
Oetker, Friedrich Karl August Johannes, Dr. jur., Dr. med. h. c., o. Universitätsprofessor, Würzburg, Sieboldstraße 8.
Geboren: 6. Mai 1854 in Kassel als Sohn des Geh. Justizrats Dr. Karl Oe. und dessen Ehefrau Klementine, geb. Hensinger von Waldegge; Vater aus niedersächsischer Bauernfamilie, Mutter aus hannoverscher Adels- • familie. — Bildungsgang: Gymnasium Kassel; Universitäten Göttingen, Leipzig; bis März 1876 Referendar in Kassel; 1876 Dr. jur. in Leipzig; Vorbereitungsdienst bei den Kasseler Gerichten; 1878/79 wissenschaftliche Studien in Leipzig; seit 2. Februar 1883 Gerichtsassessor. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Einj.-Freiw. in Göttingen (Inf.-Regt. 82); Reserveoffizier im Inf.-Regt. 83; 1914/18 Herresdienst als Hauptmann d. Landw. E. K. II.; Bayer. Militär-Verdienstorden mit Schwertern; Mecklenburg. Militär-Verdienstkreuz. — Berufsgang u. a.: Juli 1884 Habilitation in Marburg als Privatdozent für Straf recht und Prozeß; Herbst 1885 bis Frühjahr 1888 a. o. Professor in Bonn; Frühjahr 1888 bis Herbst 1895 o. Professor in Rostock; Herbst 1895 bis Frühjahr 1900 in Würzburg; Frühjahr 1900 bis Oktober 1902 in Marburg: von Oktober 1902 an in Würzburg; Mitglied der Akademie für Deutsches Recht. -— Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Strafrecht, Strafprozeßrecht, Konkursrecht, freiwillige Gerichtsbarkeit. — Mitglied: BNSDJ.
Oexle, Gustav Robert, Beauftragter der Parteileitung für Gebiet I (Bayern, Württemberg, Baden ), Nußdorf a. Bodensee (Baden)
Geboren: 2. Oktober 1889 in Sipplingen (am Bodensee, Baden); arischer Abstammung. — Bildungsgang: Volksschule und Militäranwärterschule (Examen für den mittleren Zoll-, Eisenbahn- und Verwaltungsdienst). — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1909/20 Kaiserliche Marine und Reichsmarine; 1909/12 S. M. S. Nassau, S. M. S. Augsburg und Marine- Artillerie-Schule Sonderburg; 1912/14 S. M. S. Leipzig Weltreise und Seeschlachten bei Coronel und bei den Falklandinseln Kreuzergeschwader „Graf Spee“; 1915/16 englische Gefangenschaft; 1916/17 Internierungsortschef in der Schweiz; 1917/18 Personalbüro A der II. Matrosendivision; 1919/20 Leiter der Haupt-Registratur des Seemännischen Personalamtes der Nordseestation. E. K. I. und IL, F. Hohenzollernscher Hausorden mit Schwertern, Preuß. Verdienstkreuz für Kriegshilfe, 15jährige Verdienstauszeichnung, Verwundetenabzeichen in Schwarz. — Berufsgang u. a.: 1920/29 Verwaltungsassistent und Ratschreiber; Freikorpsangehöriger; 1930/33 Bezirks- und Gauredner, Ortsgruppen- und Kreisleiter der NSDAP; 1933 M. d. L. (bad. Landtag); Kreisrat; Gebietsinspekteur und jetzt Beauftragter der Parteileitung. — Spezialarbeitsgebiet: Politik und Organisation.
Freiherr von Oeynhausen- Grevenburg, Adolf, Regierungspräsident, Schirmoogt des adeligen Stiftes Fischbeck, Minden i. Westf., und Grevenburg, Steinheim Land, Westfalen.
Geboren: 27. August 1877 in Holthausen bei Büren als Sohn des Landrats Frhr. von Oe.- Südheim und der Freiin von Oeynhausen- Grevenburg; Familie westfälischer Uradel, Sitz seit 1372 auf der Oldenburg, seit 1535 auch auf der Grevenburg; Großvater mütterlicherseits Berghauptmann von Westfalen und Begründer des Bades Oeynhausen, das durch Kabinettsorder vom 25. August 1848 nach ihm benannt ist. — Bildungsgang: Gymnasium (Kgl. Landesschule Schul Pforta); 1903 Referendar; 1909 Gerichtsassessor. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Bis 1917 Delegierter des Kaiserl. Kommissars der freiwilligen Krankenpflege; 1915/19 Vorsitzender der Hilfe für kriegsgefangene Deutsche für Oberschlesien. E. K. II am weiß-schwarzen Bande; Rote – Kreuz – Medaille III. und II.; Schlesischer Adler. — Berufsgang u. a.: 1911 Regierungsassessor; 1914 Vorsitzender der Einkommensteuer – Veranlagungskommission in Gleiwitz; 1917 Regierungsrat; 1919 Leiter des Finanzamts Hildesheim; 1921 Oberregierungsrat dort; 1923 Abschied; bis 1933 als Rittergutsbesitzer auf Grevenburg (Forstbetrieb); 1. April 1933 Regierungspräsident in Minden; politisch früher konservativ, seit 1924 im Westfalenbund, der 1925 im Stahlhelm aufging; seit 1931 Mitglied der NSDAP; seit Herbst 1931 Gaufachberater für Beamtenfragen im Gau Westfalen Nord bis 1933; seit Januar 1933 Personalreferent des Gaues, auch noch zur Zeit. — Mitglied: BNSDJ; westfäl. Adelsarchivverein Münster; Paderborner Geschichts-Verein; Deutsches Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose (Reichs-Tuberkulose-Ausschuß) usw.
Ohling, Richard, Landesobmann der NSBO für das Rheinland, Bezirksleiter der Deutschen Arbeitsfront Rheinland, Hoffnungsthal, Reg.-Bez. Köln.
Geboren: 9. Januar 1908 zu Celle i. Hann, als Sohn des Stabszahlmeisters a. D. Gerhard O. und dessen Ehefrau Emma, geb. Heßhaus; der Vater stammt aus dem Marschbauerngeschlecht O., das seinen Sitz an der Nordseeküste in Ostfriesland hat und dessen Urväter sofort nach dem 30jährigen Krieg infolge der Religionsstreitigkeiten aus Holland einwanderten. — Bildungsgang: Realgymnasium in Köln-Mülheim bis zur Obersekundareife; Banklehrling bei der Darmstädter und Nationalbank in Köln 1923. — Berufsgang u. a.r Abschluß der Banklehre April 1925; bei der Darmstädter und Nationalbank bis Juni 1926; geht zum Studium der englischen Sprache nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika und verdient den Lebensunterhalt zunächst 6 Monate durch Fabrikarbeit in New York, dann annähernd 1 Jahr auf einer Farm bei Wellsburg im Staate Iowa; November 1927 Rückkehr nach Deutschland; hier nacheinander verschiedene Stellen, so auch beim A. Schaaffhausenschen Bankverein A.-G. in Köln (Disconto-Gesellschaft); seit früher Jugend schon mit Politik beschäftigt; tritt mit 16 Jahren in den Völkischen Block ein und wird 1925 Mitglied der NSDAP; die hingebende Tätigkeit für sie bringt viele Schwierigkeiten in der beruflichen Arbeit; bleibt auch während des Auslandsaufenthaltes Mitglied der NSDA.P und schreibt von dort aus Beiträge für die Berliner Arbeiterzeitung (NSDÄP-BIatt); 1931 mit der Gründung der NSBO Gau Köln- Aachen beauftragt; März 1933 Stadtverordneter in Köln; Mai 1933 Bezirksleiter der Deutschen Arbeitsfront Rheinland; August 1933 Aufsichtsratsmitglied des Reichsbundes der deutschen Verbrauchsgenossenschaften G. m. b. H., Hamburg, und Ausschußmitglied der Landesversicherungs-Anstalt Rheinland; November 1933 in den Deutschen Reichstag gewählt; April 1954 Landesobmann der NSBO für das Rheinland. — Veröffentlichungen: Zahlreiche Beiträge im „Westdeutschen Beobachter“. — Mitglied: Vorstandsmitglied bei der Sicmens-Studien-Gesellschaft für psychologische Wissenschaften e. V., Bad Homburg v. d. H.
Olinesorge, Wilhelm, Dr.-Ing. e. h., Staatssekretär im Reichspostministerium, Berlin- Charlottenburg, Bismarckstraße 6?.
Geboren: 8. Juni 1872 in Gräfenhainichen (bei Bitterfeld) als Sohn des Telegraphenbeamten Ferdinand O. und seiner Ehefrau Margarete, geb. Adler. — Bildungsgang: Realgymnasium Frankfurt a. M., Reifeprüfung; mit 18 Jahren als Eleve bei der Öberpostdirektion Frankfurt a. M. eingetreten; 1897 höhere Staatsprüfung in Berlin abgelegt; studiert 1898/1901 Mathematik und Physik in Kiel bei Lenard, später in Berlin bei Warburg. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Von Kriegsbeginn bis Januar 1915 Referent für Nachrichtenwesen bei der Obersten Heeresleitung; dann bis Kriegsende Leiter der Telegraphendirektion des Großen Hauptquartiers. E. K. I. und II. — Berufsgang u. a.r 1900 Telegraphenversuchsamt Berlin; 1902 Oberpostdirektion Berlin bis Kriegsausbruch; 1919 Oberpostdirektion Dortmund; Mitglied der NSDAP seit 1920; gründete in diesem Jahre die erste Ortsgruppe außerhalb Bayerns in Dortmund; 1924 Oberpostdirektion Berlin; 1929 Präsident des Reichspostzentralamts Berlin-Tempelhof; am 1. März 1933 zum Staatssekretär im Reichspostministerium ernannt. — Spezialarbeitsgebiet: Arbeiten auf dem Gebiet der Schwachstromtechnik (Fernmeldewesen); Verbesserung des Mikrophons; Ausbau und neuzeitliche Umgestaltung des Berliner Fernsprechnetzes; Einrichtung der Opernübertragungen aus dem Opernhaus Berlin unter Verwendung von Lautsprechern (1912/14); während des Krieges gelang erstmalig die Herstellung einer telephonischen Verbindung zwischen Mezieres (Frankreich) und Konstantinopel; Erfinder der sogenannten „Vierdraht-Schaltung“ (Deutsches Reichspatent 301 772), wodurch das Fernsprechen auf größte Entfernungen unter Benutzung von Fernkabeln ermöglicht wurde. — Mitglied: Kuratorium für Schwingungsforschung; Ausschuß des Deutschen Museums; Vorsitzender des Verbandes deutscher Elektrotechniker (VDE); Vorstandsmitglied des Vereins Deutscher Ingenieure.
Ohrt, Emil, Dr. jur., Deutscher Generalkonsul in Kobe, Kobe (Japan), Higasliimachi 115
Geboren: 25. Oktober 1868 in Trittau (Holstein) als Sohn des Forstmeisters O. — Bilgungsgang: Gymnasium in Rendsburg; Universitäten München, Berlin, Kiel; Oriental. Seminar in Berlin. — Berufsgang u. a.: 1893 Eintritt in den auswärtigen Dienst; 1911 Konsul in Nagasaki, 1913 in Kobe; 1914/17 Konsul in Cincinnati, Chikago, Seattle (USA.); 1917/18 Konsul in Kreuzlingen; 1918 Kaiserlicher Kommissar für Bessarabien; 1919/21 Ausw. Amt, Berlin; 1921 Generalkonsul in Yokohama, seit 1923 in Kobe.— Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Wissenschaftliche Arbeiten: Totengebräuche in Japan; Staatsbegräbnis des Fürsten Ito; Preußische Expedition nach Japan 1859/60; Friedrich Wilhelm Grubes Reise nach Indien und China 1843/45, sämtlich in den Mitteilungen der Deutsch-Ostasiatischen Gesellschaft in Tokio.
Ohrtmann, Franz, Führer der Fachsäule XII im Reichssportführerring, Rittmeister a. D., Dortmund, Markgrafenstr. 55.
Geboren: 2. Februar 1894 in Sondershausen als Sohn des Geh. Kommerzienrats Franz O. und seiner Ehefrau Helene, geb. Krienitz. — Bildungsgang: Königl. Domgymnasium zu Halberstadt, Fürstl. Gymnasium zu Sondershausen. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Seit 1911 Leutnant im Kürassier-Regt. Graf Geßler; während der ganzen Kriegszeit an der West- und Ostfront als Patrouillenoffizier, Kompanieführer, Ordonnanzoffizier der 225. Inf.-Brig.; 2. Generalstabsoffizier der 15. Res.- Division; als Rittmeister aus dem Heeresdienst ausgeschieden. E. K. I. und II.; SEK III m. Schw. — Berufsgang u. a.: Nach dem kriege Bankfach; 1920/24 Leiter des Berliner Sportpalastes; sodann Leiter von Gesellschaften der Motorenindustrie; seit 1925 Vorstand der Westfalenhalle Ä.-G. zu Dortmund; seit 1955 Führer der Fachsäule XII ■m Reichssportführerring.
Oldenbourg, Friedrich, Dr. phil., Verlagsbuchhändler, München, Glückstraße 8a
Geboren: 18. Juli 1888 in München; arischer Abstammung. — Bildungsgang: Hum. Gymnasium München; studiert Volkswirtschaft, Philosophie und Völkerkunde in Leipzig und München; Doktorpromotion im Jahre 1911 in Leipzig; buchhändlerische Ausbildung 1911/12. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Rückt als Leutnant d. Res. ins Feld und steht 1914/18 an der Front im Westen; Ende des Krieges zum Hauptmann befördert. E. K. I. u. II.; Bayer. Verdienstorden IV. Kl. m. Schw.; Verwundetenabzeichen. — Berufsgang u. a.: 1913 Eintritt bei der Firma R. Oldenbourg; seit 1921 persönlich haftender Gesellschafter; seit 1925 im Vorstand des Börsenvereins der deutschen Buchhändler; 1930 Erster Vorsteher des Börsenvereins der deutschen Buchhändler; 1932 Verleihung der Goethe-Medaille; 1933 Mitglied des Präsidialrats der Reichsschrifttumskammer. — Veröff entlichungen: Außer einer Reihe von Aufsätzen die Bücher „Die Endter“, „Buch und Bildung“, „Die deutsche Bildungsfrage“.
Olscher, Alfred, Dr. jur., Ministerialdirektor im Reichsfinanzministerium, Berlin-Zehlendorf, Gebroeiler Str. 15
Geboren: 8. September 1887 zu Dresden; evang.-luth. — Bildungsgang: Wettiner Gymnasium zu Dresden; Studium der Rechtswissenschaften in Leipzig; 1910 Referendar; 1914 Dr. jur.; Gerichtsassessor mit Dienstalter vom 12. August 1913. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1910/11 Einjähr.-Freiwilliger Train-Abt. 12; Leutnant d. Res.; von 1914/18 im Felde, zunächst als Adjutant, seit Mai 1915 als Feld-Intendanturrat bei verschiedenen Divisionen und Generalkommandos, zuletzt in Palästina. E. K. I. u. II., Ritterkreuz des Albrechtsordens I. Kl. mit Schwertern, Eiserner Halbmond, Hamb. Hanseaten-Kreuz, Schles. Adler I. u. II. Kl. — Berufsgang u. a.: l.Mai 1915 sächs. Intendanturassessor; 1. Oktober 1919 Finanzamtmann; 1. April 1920 Regierungsrat beim Landesfinanzamt Dresden, später Breslau; 1. Februar 1922 im Reichsfinanzministerium; 1924 Oberregierungsrat; 1. April 1929 Ministerialrat (Generalreferent für Etat); 1. Juni 1932 Ministerialdirektor. — Spezialarbeitsgebiet: Allgem.Finanzpolitik. — Mitglied: Fachschaft Reichsfinanzverwaltung.
Oncken, Hermann, o. UniDersitätsprofessor, Geh. Hofrat, Historiker, Berlin-Dahlem, Gelfertstraße 18.
Geboren: 16. November 1869 in Oldenburg i. Old. als Sohn des Kaufmanns Carl Gerhard O. und seiner Ehefrau Friederike, geb. Krüger; arischer Abstammung. — Bildungsgang: 1878/87 Gymnasium in Oldenburg; 1887/91 Studium in Berlin und Heidelberg; promoviert 1891 in Berlin zum Doktor. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Während des Krieges nicht im aktiven Dienst. Preuß., Württ. und Bad. Kriegsverdienstkreuz. — Berufsgang u. a.: 1898/1905 Privatdozent an der Universität Berlin; 1905/06 Professor an der Universität Chikago; 1906/07 o. Professor Universität Gießen, 1907/23 Universität Heidelberg, 1923/28 Universität München und seit Oktober 1928 Universität Berlin. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Neuere Geschichte, verbunden mit deutscher Geschichte; „Lassalle“, 1904, 4. Aufl. 1921; „Rudolf von Benningsen“, 2 Bde„ 1910; „Großherzog Friedrich von Baden“, 2 Bde., 1927; „Historischpolitische Aufsätze“, 2 Bde., 1914; „Aus Rankes Frühzeit“, 1922; Ausgabe von „Thomas Moore Utopia“, 1923; „Die Rheinpolitik Kaiser Napoleons III. von 1862/70 und der Ursprung des Krieges von 1870“, 3 Bde., 1926; „Die historische Rheinpolitik der Franzosen“, 1922; „Das Deutsche Reich und die Vorgeschichte des Weltkriegs“, 2 Bde., 1933; „Vorgeschichte und Begründung des Zollvereins 1815/34“, 3 Bde. (mit F. S. M. Sämisch), 1934. — Mitglied: Ord. Mitglied der Preuß. Akademie der Wissenschaften; Korresp. Mitglied der Bayer. Akademie der Wissenschaften in München, der Akademie der Wissenschaften in Heidelberg; Göttinger Gelehrtengesellschaft; Vorsitzender der Historischen Reichskommission e. V.
Optiz, Walter, Direktor, ständ. Stelloertr. des Präsidenten des Landesarbeitsamts Rheinland, Köln-Sülz, Hermeskeiler Straße 7.
Geboren: 26. Oktober 1891 in Wurzen i. Sa. — Bildungsgang: Bürgerschule und König- Albert-Gymnasium Leipzig; Studium der Rechts- und Staatswissenschaften sowie der chines. Sprache an der Universität Leipzig; 1. juristisches Staatsexamen 1914; Promotion zum Dr. jur. 1916; Prüfung für den höheren Verwaltungsdienst 1921. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: August 1914 Kriegsfreiwilliger beim 9. Kgl. Sächs. Inf.-Regt. 133; Mitte Oktober an die Westfront; 1916 schwer verwundet (Amputation beider Beine); 1919 als Leutnant d. Res. entlassen. E. K. I. und II.; silb. Militär-St.-Heinrichs-Med.; silb. Militär- Friedrich-August-Med.; Verwundeten-Abz. — Berufsgang u. a.: 15. Juli 1914 Anstellung als Referendar; nach dem Kriege zunächst wissenschaftl. Hilfsarbeiter bei der Handelskammer Zittau i. Sa.; 1921 Eintritt in die sächs. Verwaltung als Regierungsreferendar, sodann in der sächs. inneren Verwaltung als Regierungsassessor u. Regierungsrat (Kriegsbeschädigtenfürsorge, Oberversicherungsamt, Oberpachteinigungsamt, Vorsitzender des Schlichtungsausschusses); 1928 Vorsitzender des Arbeitsamtes Leipzig; 1930 Direktor und ständ. Stellvertr. des Präsidenten des Landesarbeitsamtes Rheinland. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Arbeitsrecht, insbesondere Arbeitslosenversicherung und Arbeitsvermittlung; Veröffentlichungen in Fachzeitschriften, insbesondere „Neue Zeitschrift für Arbeitsrecht“, „Der öffentliche Arbeitsnachweis“, „Das Schlichtungswesen“. — Besondere Interessen: Musik und Landschaftsmalerei, letztere persönlich ausübend. — Mitglied: NS-Juristenbund.
Oppermann, Emald, Führer der Fliegerlandesgruppe 1 Ostpreußen im Deutschen Luftsportoerband, Königsberg i. Pr., Steindamm 178
Geboren: 25. Februar 1896 in Königsberg i. Pr. — Bildungsgang: Städt. Oberrealschule Königsberg i. Pr.; praktische Tätigkeit; Besuch einer höheren techn. Staatslehranstalt für Hoch- und Tiefbau. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Ab 4. August 1914 Kriegsfreiwilliger beim Grenad.-Regt. 3; 1916 zur Fliegertruppe; 1917 an der Westfront; durch Absturz schwerkriegsbeschädigt; Oberleutnant d. Res. E. K. I. und II.; Silbernes Verwundetenabzeichen ; Flugzeugbeobach ter-Abzeichen. — Berufsgang u. a.: Nach dem Krieg Brigade Reinhardt, Einwohnerwehr, Stahlhelmführer; ab 1924 Führer eines völkischen Wehrverbandes; ab 1929 aktive Betätigung innerhalb der NSDAP; politischer Leiter des Gaues Ostpreußen, u. a. Vorsitzender des Gaugerichts; ab Frühjahr 1933 Führer der Fliegerlandesgruppe I Ostpreußen im Deutschen Luftsportverband im Range eines Fliegerkommandanten; Führer des Reichsbundes des Deutschen Baugewerbes, Berlin
Ordemann, Bernhard, Dr. jur-, Präsident des Landesarbeitsamls Westfalen, Dortmund, Hohenfriedberger Straße Io
Geboren: 13. September 1887 in Wesermünde- Lehe als Sohn des Ingenieurs in der Handelsmarine Heinrich O. und seiner Frau Helene, geb. Ocker. — Bildungsgang: 1894/97 Volksschule; 1897/1903 Gymnasium; 1903/06 Banklehre (Bremer Bankverein, Bremerhaven); 1907 Abitur; 1908/11 rechts- und staatswissenschaftliche Studien in Halle a. d. S.; August 1911 Promotion zum Dr. jur. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1907/08 aktive Dienstzeit beim Füs.-Regt.36 in Halle a.d.S.; Kriegsdienstzeit vom 2. August 1914 bis 31. August 1918 Landw.-Inf.-Regt. 61, Arm.-Batl. 10 (von Kalksteine), Kriegsamtstelle Danzig und Münster; Leutnant d. Res. E. K. II. — Berufsgang u. a.: 1911/14 Commerz- und Diskontobank, Hamburg; 1918 Geschäftsführer des Verbandes Westfälischer Arbeitsnachweise in Münster; 1920 Direktor des Landesarbeitsamts Westfalen und Lippe; Präsident des Landesarbeitsamts Westfalen. — Veröffentlichungen: „Der Arbeitsnachweis als Organ der Arbeitslosenversicherung“ in: „Das Problem der Arbeitslosenversicherung in Deutschland“, 1925; „Die Arbeitsnachweisämter im Ruhrgebiet“ in: Bühler-Kerstiens, „Die Behördenorganisationen des Ruhrgebiets“, 1926; „Gefahrenausgleich in der Sozialversicherung, insbesondere in der Arbeitslosenversicherung“ in: Heinrich Weber, „Gegenwartsfragen der deutschen Sozialversicherung“, 1931; „Wirtschaftskrise — Arbeitskrise“ in: „Ruhr und Rhein“, Jahrgang 1931, S. 165, Sonderdruck; „Der westdeutsche Arbeitsmarkt“ in: Most- Kuske-Weber, „Wirtschaftskunde für Rheinland und Westfalen“, 1931; „Der westfälische Lebensraum vom Standpunkt des Arbeitsmarktes aus gesehen“ (zusammen mit Reg.- Rat Dr. Mangels) in: „Der Raum Westfalen“, Bd. III, 1932. — Mitglied: NSBO der NSDAP; DHV.
Orlovius, Heinz, Dr. jur., Leiter der Pressestelle im Reichsluftfahrtministerium, Berlin-Grunemald, Cunostraße 51.
Geboren: 5.Oktober 1900 in Krotoschin (Prov. Posen) als Sohn des Oberstleutnants Conrad O. und seiner Ehefrau Marie, geb. von Jouanne. — Bildungsgang: Fichte-Gymnasium Berlin-Wilmersdorf bis 1918; Studium der Rechts- und Staatswissenschaft an den Universitäten Berlin und Frankfurt a. M.; Promotion 1921. — Militärzeit: Fahnenjunker ini 1. Garde-Fuß-Artl.-Regt. — Berufsgang “• a.: 1922/25 kaufmännische Ausbildung im Bankwesen; 1925 Leiter der Pressestelle der Deutschen Aero Lloyd A.-G.; 1926/33 Leiter der Pressestelle der Deutschen Luft Hansa A.-G.; ab Februar 1933 Leiter der Pressestelle im Reichsluftfahrtministerium. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Luftfahrt; zahlreiche Veröffentlichungen über alle Zweige der Luftfahrt in Tageszeitungen und Zeitschriften; Mitarbeit an einer Reihe von Lufttahrt- Buchwerken. — Mitglied: Reichsverband der Deutschen Presse und der Deutschen Schriftsteller
Orth, Karl, Ministerialdirektor im Reichspostministerium, Berlin-Charlottenburg, Bundesallee ?.
Geboren: 29. Oktober 1873 in Bad Ems; arischer Abstammung. — Bildungsgang: Gymnasialabiturient; 6 Semester Universität (Nationalökonomie). — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Leutnant d. Landw.; während des Krieges von 1914/16 der Deutschen Post- und Telegraphenverwaltung in Belgien zugeteilt; von 1916/18 (Dezember) Deutscher Beirat des Türk. Post- und Telegraphenministers in Konstantinopel. E. K. II.; österr. F.-J. II. m. St. u. K.-D.; Türk. M. II. u. III.; Türk. O. IV.; Türk. Eis. Halbmond. — Berufsgang u. a.: 1892 Eintritt in den höheren Postdienst; 1901 große Staatsprüfung; anschließend Berufung in das Reichspostamt (jetzt Reichspostministerium); 1905/11 aus dem Reichsdienst beurlaubt zur Übernahme der Leitung der Osteuropäischen Tel.-Ges. in Konstantinopel; 1912 Rücktritt in das Reichspostamt; nach dem Kriege 1919 Rücktritt in das Reichspostamt; 1920 deutscher Vertreter auf dem Weltpostkongreß Madrid; dann dem Reichskommissar für die besetzten Gebiete als Vertreter der Reichspost zugeteilt; 1923 von den Franzosen verhaftet und aus dem Rheinland ausgewiesen; Rücktritt in das Reichspostministerium, Leitung des Auslandsverkehrs; 1928 Präsident der Oberpostdirektion Kassel; 1929 Berufung Türkei zur Abgabe eines Gutachtens über die türkischen Post- und Telegraphenverhältnisse; 1930 Präsident der Oberpostdirektion Hamburg; deutscher Vertreter auf den Weltpostkongressen und -konferenzen in Madrid, Stockholm, Cortina d’Ampezzo, Rom, Haag, Paris, Ottawa; 1932 Ministerialdirektor. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Leitung der Abteilung I im Reichspostministerium (Leitung des gesamten deutschen Postdienstbetriebes, des Brief- und Paketverkehrs, des Bahnpostbetriebes, Zeitungsdienstes, Postbankwesens, Kraftpostbetriebes, Luftpostverkehrs sowie der Regelung des Postverkehrs von und nach dem Ausland usw.).
Orthmann, Erich, Generalintendant und Staatskapellmeister, Danzig, Lindenstraße 12
Geboren: 17. August 1894 in Ohligs i. Rhld. als Sohn des Arztes Dr. O. — Bildungsgang: Realgymnasium; Konservatorium der Musik in Köln, Schüler von Generalmusikdirektor Fritz Steinbach. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1914 als Freiwilliger im Felde bis Mai 1915. E. K. II. — Berufsgang u. a.: 1916/19 1. Kapellmeister Stadttheater Barmen; 1919/20 1. Kapellmeister Stadttheater Stettin; 1920/24 Musikai. Oberleiter Stadttheater Aachen; 1924/26 Opernleiter Stadttheater Düsseldorf; 1926/30 Generalmusikdirektor Nationaltheater Mannheim; Leiter der Akademiekonzerte, des Schubert-Bundes und der Opernschule an der Hochschule für Musik. — Mitglied: Deutscher Biihnenverein.
Ortlepp, Walter, Polizeipräsident von Weimar, Weimar, Schmabestraße 24.
Geboren: 9. Juli 1900 als Sohn des Bankbeamten Richard O. — Bildungsgang: Realschule, Realgymnasium; Studium der Rechte in Göttingen und Jena 1919/22. — Militärzeit: Juni bis November 1918 Ers.-Abt. 5/6 Garde-Feld-Art.-Rgt. Jüterbog; September 1918 Feld-Art.-Rekrut; 17. Oktober bis November Rückzug im Westen. — Berufsgang u. a.: Juli 1922 juristische Prüfung; Vorbereitungszeit als Referendar; Juli 1926 2. jur. Staatsexamen (Gerichtsassessor); 1. August 1926 Hilfsarbeiter beim Oberstaatsanwalt in Weimar; 1. Januar 1927 bis 30. JJuni 1930 Hilfsrichter am Landgericht in Weimar; am 1. Juli 1930 vom damaligen Thür. Innenminister Dr. Frick als Leiter der Landeskriminalpolizei berufen; zugleich Stellvertr. des Pol.-Direktors von Weimar; nach dem Sturz Dr. Fricks (1. April 1931) durch SPD und Liberalismus aus politischen Gründen als Amtsgerichtsrat nach Königsee versetzt, jedoch sofort wieder als Hilfsrichter ans Landgericht Weimar abgeordnet; am 1. September 1932 von der neuen nationalsozialistischen Regierung Sauckel als Polizeidirektor von Weimar bestellt; am 1. April 1933 Dienstbezeichnung Polizeipräsident; seit 1. Juli 1933 zugleich als persönlicher Referent des Reichsstatthalters in Thüringen bestellt; 1923 in die Partei eingetreten (September); 1924/25 Frontbann-Adjutant in Thüringen; 1929/30 SA (Gausturmadjutant Thüringen); mehrere Jahre Gau-Uschla vorsitzender; seit 1. September 1931 Schutzstaffelführer; z. Z. Sturmbannführer beim SS-Absclinitt XVIII; Stadtratsmitglied in Weimar seit 1929; seit 1932 Mitglied des Thür. Landtags; seit Januar 1933 Vorsitzender des Weimarer Stadtrats; gehört zu den 1000 ältesten Parteigenossen Thüringens.
Osthoff, Hermann, Reichsbahndirektor und Abteilungsleiter der Personalabteilung in der Hauptoermaltung der Deutschen Reichsbahn, Berlin- Wilmersdorf, Zähringer Str. 29.
Geboren: 29. Oktober 1876 in Lübbecke (Krs. 1.übbecke, Westf.); die Mutter, geb. Meyer- Johann, entstammt einem der 12 Sattelmeierhöfe Wittekinds, Meyer-Johanns Hof in Oldinghausen b. Enger, Westf. — Bildungsgang: Studium der Rechte auf den Universitäten Marburg, Halle und Berlin; im Justizdienst als Gerichtsreferendar und Gerichtsassessor, vorübergehend auch im Kommunaldienst tätig. — Berufsgang u. a.: Juli 1906 Übertritt zur Preußischen Staatseisenbahnverwaltung; 1906/20 Hilfsarbeiter bei den Eisenbahndirektionen Köln und Posen, Vorstand der Verkehrsinspektion Altena, Westf., und Mitglied der Eisenbahndirektionen Münster und Berlin; 1920 Einberufung in das Reichsverkehrsministerium und Ernennung zum Ministerialrat; 1924 nach Bildung der Deutschen Reichsbahn – Gesellschaft zum Reichsbahndirektor und Mitglied der Hauptverwaltung ernannt. — Veröffentlichungen: Gelegentliche kurze Arbeiten. — Mitglied: Fachschaft Reichsbahn (RDB) und BNSDJ.
Otto, Helmut, Dr. med., Dipl.-Landroirt, Oberbürgermeister, Solingen, Kölner Straffe 23.
Geboren: 15. März 1892 zu Antwerpen (Belgien) ; beide Eltern Rheinländer. — Bildungsgang: Allgemeine Deutsche Schule zu Antwerpen; Realgymnasium Solingen. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Von 1914/21 Soldat; 4 Jahre im Felde (Westen) in verschiedenen Formationen, am längsten bei den 5. Ulanen; später Spartakus- und Ruhrkämpfe. E. K. II.; Verwundetenabzeichen in Schwarz; Dienstauszeichnung I. Kl.; Westf. Treuschnur in Grün und in Silber. — Berufsgang u. a.: Praktische Tätigkeit in der Landwirtschaft; 1910 Studium der Landwirtschaft in Halle, dann Berlin, Leipzig und Poppelsdorf; Studium der Medizin in Gießen, Greifswald, Düsseldorf; Doktorpromotion in Gießen; Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Leipzig und Bonn; in der SA Sanitäts-Standartenführer beim Stabe der Gruppe Niederrhein; in der PO Kreisleiter von Solingen; als solcher am 3. April 1933 zum Oberbürgermeister von Solingen gewählt; im Sommer 1933 zur Reichsschule nach Bernau einberufen.
Otto, Kurt, Landeshauptmann d. Provinz Sachsen, Merseburg, Ständehaus.
Geboren: 9. Juni 1887 in Proskau (Kr. Oppeln) als Sohn des Oberregierungsrats und Forstrats i. R., Geh. Regierungsrats Eduard O. — Bildungsgang: Bis 1905 Gymnasien Gumbinnen und Schleswig; Studium der Rechte in Göttingen, Berlin, Marburg; 1908 Referendarexamen in Kassel. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: August 1914 als Kriegsfreiwilliger bei Jäger-Bataillon 4 in Naumburg a. S. eingetreten; Kriegsteilnehmer bis Ende 1918 bei Res.-Jäger-Batl. 19, Jäger-Batl. 8, Res.- Radf.-Kömp. 75, Res.-Inf.-Regt. 250, 75. Res.- Division; Leutnant d. Res.; zuletzt Kriegsgerichtsrat K. A. bei 29. Inf.-Division. E. K. 1. und II. — Berufsgang u. a.: 1908/13 Referendar im Oberlandesgerichtsbezirk Naumburg a. Saale; 13. August 1913 Gerichtsassessor; ein Jahr zur Fortbildung in Verwaltung und Wirtschaft beurlaubt; 1919 bei der Zweigstelle des Bad. Landeskreisamtes in Mannheim; Anfang 1920 Übertritt zur Reichsfinanzverwaltung; als Regierungsrat und Oberregierungsrat Vorsteher der Finanzämter Bitterfeld, Mühlhausen i. Thür, und Eisleben bzw. Referent beim Landesfinanzamt in Magdeburg; seit 10. April 1933 Landeshauptmann der Provinz Sachsen; seit 1931 Mitglied der NSDAP. — Mitglied: Senator der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften u. a. m.
Ottow, Benno, Dr. med., Professor an der Universität Berlin, Direktor der Brandenb. Landesfrauenklinik, Berlin-Neukölln, Mariendorfer Weg 28.
Geboren: 14. Mai 1884 in Dagö in Estland: entstammt einer märkischen Gärtner- und Predigerfamilie, die zeitweise im Baltikum ansässig war. — Bildungsgang: Gymnasium; Universitäten in Dorpat und Rostock. — Beruf sgang u. a.: Fachärztliche Ausbildung an den Universitätsfrauenkliniken zu Kiel, Leipzig und Berlin; 1924 Privatdozent; 1931 a. o. Prof, der Geburtshilfe und Gynäkologie an der Universität Berlin; 1933 Direktor der Brandenburgischen Landesfrauenklinik und Hebammenlehranstalt in Berlin; 1934 zugleich Landesmedizinalrat für die Provinz Brandenburg. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Geburtshilfe und Gynäkologie; Hebammen wesen; Geschichte der Medizin; zahlreiche wissenschaftl. Arbeiten auf diesen Gebieten. — Mitglied: Zahlreiche fachwissenschaftl. Gesellschaften.
Otzen, Robert, Dr. ing. e. h., Präsident des Staatl. Materialprüfungsamtes Berlin-Dahlem, Prof., Geh. Reg.-Rat, Berlin-Dahlem, Fontanestraße 22
Geboren: 9. Mai 1872 in Berlin-Lichterfelde; arischer Abstammung. — Bildungsgang: Friedrich – Werdersches Gymnasium Berlin; 1892/96 Techn. Hochschule Berlin. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1891/92 Einj. im Ulanen-Regt. 16; 2. August 1914 bis 20. Dezember 1918 Rittmeister d. Res. im Kriege. E. K. I. und II.; Hanseatenkreuze Hamburg und Bremen; Meckl., Anh., Oldenb. Kriegsauszeichnungen. — Berufsgang u. a.: 1896/1906 Eisenbahnverwaltung; 1900 Regierungsbaumeister; 1907 Privatdozent Techn. Hochschule Hannover; 1908 o. Professor Techn. Hochschule Hannover; 1913 Rektor Techn. Hochschule Hannover; 1917 Geh. Regierungsrat; 1931 Präsident des Staatl. Materialprüfungsamtes Berlin-Dahlem; Honorar-Prof. Techn. Hochschule Berlin; 1932 Dr. ing. e. h. Techn. Hochschule Hannover; 1932 o. Mitglied der Akademie des Bauwesens. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Konstruktiver Ingenieurbau und Straßenbau; 1908 „Zahlenbeispiel für die Berechnung von eisernen Brücken und Dächern“; 1910 „Praktische Winke zum Studium der Statik“, 1925 5. Auflage; 1912 bis jetzt Herausgabe der „Handbibliothek für Bauingenieure“, 27 Bände; 1926 „Der Massivbau“; 1928 „Beton im Straßenbau“. — Mitglied: Reichsbund der deutschen Beamten; VDI; berat. Mitglied des deutschen Beton-Vereins; Deutsche Gesellschaft für Bauwesen.
von Ow- Wachendorf, Wernher, Freiherr, Deutscher Gesandter, Luxemburg,Deutsche Gesandtschaft.
Geboren: 9. August 1886 zu Hannover; aus uradligem schwäbischem Geschlecht. — Bildungsgang: Bayerisches adliges Julianum in Würzburg; Universitäten Berlin, Freiburg und Straßburg (Referendar), ferner Oxford als Inhaber des Cecil-Rhodes-Stipendiums (Diplom der Volkswirtschaft mit Auszeichnung). — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Oberleutnant d. Res. im Ulanen-Regt. Nr. 20; im Felde bei der Fliegertruppe. E. K.; Eis. Halbmond. — Berufsgang u.a.: 1911 Eintritt in Ausw. Amt; 1912/13 Attache Deutsche Botschaft Konstantinopel; 1913 Begleiter des Staatssekretärs Solf bei der zweiten Kolonialreise nach Afrika; 1914 zugeteilt dem Gen.- Konsulat Kapstadt, anschließend sechs Monate engl. Zivilgefangener; 1917 Legationssekretär in der polit. Abt. des Ausw. Amts; 1918/19 Mitglied der Waffenstillstandskomission Spa; 1920 Vertreter des Ausw. Amts für das Abstimmungsgebiet in Ostpreußen (Allenstein); 1920/22 Gesandtschaftsrat Deutsche Gesandtschaft Belgrad; 1922/24 polit. Referent des Ausw. Amts für Vatikan und Balkan; 1924/26 Gesandtschaftsrat Deutsche Gesandtschaft Brüssel; 1926/27 Gesandtschaftsrat Deutsche Botschaft London; 1927/31 Referent für das Britische Weltreich als Vortragender Rat im Ausw. Amt; seit 1931 Gesandter in Luxemburg.— Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Kolonialfragen; „Koloniale Minenunternehmungen“; geschichtliche und kunstgeschichtliche Veröffentlichungen in zahlreichen Zeitschriften. — Besondere Interessen: Bibliophilie; Handschriften- und Urkundenforschung; Sammlung Druckwerke des sechzehnten Jahrhunderts.
Pabst, Erich Adolf, Intendant des Stadttheaters Augsburg, Augsburg, Kaiserplatz 3I1II.
Geboren: 23. November 1890 in Elberfeld (Rhld.); arisch; evangelisch. — Bildungsgang: Nach dem Abiturientenexamen Studium Philosophie, Germanistik, Kunst- und Theaterwissenschaft auf den Universitäten München, Berlin, Kiel. — Militärzeit: Invalide. — Berufsgang u. a.: Dramaturg Vereinigte Theater Breslau 1916/17; Kammerspiele Hamburg; Stadttheater Hamburg-Altona Regisseur und Darsteller 1918/21; Reinhardt- Bühnen Berlin zuerst Darsteller bis 1923, sodann Regisseur bis 1925; Lehrer an der Schauspielschule der Reinhardt-Bühnen Berlin; 1925 Begründer der „Grünen Bühne“ im Harzer Bergtheater; dort eignen künstlerischen Stil der Freilichtbühne gepflegt; 7 Jahre Leiter dieser Bühne; dazu Regisseur in Berlin; ab 1929 bis 1931 Intendant des Stadttheaters Osnabrück; dort als erster moderne Theaterwerbung eingeführt, Werbesystem beispielgebend geworden; ab 1931 Intendant des Stadttheaters Augsburg; Schiedsrichter der Berufsgerichte Berlin; Mitglied der Hochschulstellen, der Prüfungskommissionen für Nachwuchs und Erwerbslose; Sonderbeauftragter der Reichsregierung für den Bühnennachweis. — Mitglied: Deutscher Bühnenverein; KfDK; Reichsbund deutscher Freilichtbühnen; NSKK.
Paltzo, Joachim, Gaupropagandaleiter und Leiter der Landesstelle Ostpreußen des Reichsministeriums für V olksaufklärung und Propaganda, Königsberg i. Pr., Mitteltragheim 40 B ( Oberpräsidium).
Geboren: 11. Januar 1912 in Rastenburg als Sohn des Gymnasialoberlehrers Johann P. — Bildungsgang: Frühjahr 1931 Äbiturium; Studium der Philologie an der Albertus- Universität zu Königsberg i. Pr. — Berufsgang u. a.: Seit 1928 in der NSDAP tätig; Amtswalter und Redner; 1931 Berufung zum Gaupropagandaleiter des Gaues Ostpreußen.
von Papen, Franz, Vizekanzler, Gesandter in Wien
Geboren: 29. Oktober 1879 zu Werl in Westfalen; stammt von den „Erbsaelzern von Werl und Neuwerk“, den Besitzern der im Kreise Soest gelegenen Salinen, deren Gerechtsame bis auf Karl den Großen zurückgeführt werden. — Militärzeit, Berufsgang: Tritt 1898 in das 5. Ulanenregiment in Düsseldorf ein; 1898 Leutnant, 1908 Oberleutnant und 1913, erst dreiunddreißigjährig, Hauptmann im Großen Generalstab; bei Ausbruch des Weltkrieges Militär-Attache bei der Deutschen Botschaft in Washington; übernimmt nach der Abberufung aus Washington im Spätherbst 1915 die Führung des 2. Bataillons des Res.-Inf.-Regt. Nr. 93; im Sommer 1916 Generalstabsoffizier bei der 4. Garde-Inf.- Division; nach der Osterschlacht bei Arras Juni 1917 Berufung zum 1. Generalstabsoffizier des neugebildeten HeeresgruppenKommandos Falkenhayn und Teilnahme an den Feldzügen in Mesopotamien und Palästina, zuletzt Oberstleutnant und Generalstabschef der 4. osmanischen Armee; nimmt nach dem Kriege den Abschied; als 42jähriger tritt er unter dem Eindruck des nationalen Verfalls in der Heimat in den politischen Kampf ein; weltanschaulich dem Zentrum verbunden; in Gegenwehr zu dem linken Flügel des Zentrums setzt er sich 1925 für die Wahl Hindenburgs zum Reichspräsidenten ein; der politische Kampf entfernt ihn in steigendem Maße von der Einstellung der Partei und der Parteien; unter der Aera Brüning fordert er zugunsten einer autoritären Regierungsgewalt die „Schwenkung nach rechts in der Politik“ und warnt davor, „das sterbende liberale Zeitalter mit den abgegriffenen Mitteln parlamentarischer Künste noch eine Zeitlang zu galvanisieren“; Brüning tritt 1932 zurück und Franz von Papen wird zu seinem Nachfolger berufen, wie der Reichspräsident damals ausdrücklich erklärt, nicht in seiner Eigenschaft als Parteimann, sondern als Deutscher; um eine Verbindungsmöglichkeit mit den Nationalsozialisten herzustellen, nimmt er das SA-Verbot zurück und löst den Reichstag auf: am 20. Juli 1932 beseitigt er die alte preußische Regierung; im Juni 1932 wendet er sich in Lausanne gegen den Wahnsinn der Reparationsleistungen und regelt endgültig die Reparationsfrage; der Wahlsieg des Nationalsozialismus am 51. Juli und seine Auswirkungen bringen das Ende einer Kanzlerschaft, deren Bedeutung in der Hauptsache in der Wegbereitung lag; am Ende dieser Wegbereitung übernimmt Adolf Hitler die Führung des deutschen Volkes, und er beruft Franz von Papen als Stellvertreter des Reichskanzlers in seine Regierung. Am 26. Juli 1934 in Sondermission auf den Posten eines Gesandten in Wien berufen.
Parchmann, Willi, Ministerialrat und Abteilungsleiter für For st politik im Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Berlin- Lichterfelde, Hindenburgdamm 13.
Geboren: 18. Juni 1890 in Rostock i. Mecklenburg. — Bildungsgang: Forstakademie vjsenaeh; 1909/14 Universität Rostock. — Militärzeit: Vom Oktober 1914 bis 9. November 1918 Teilnehmer des Weltkrieges. — Berufsgang u. a.: 12. Dezember 1918 Eintritt in den Fürstlich Wittgensteinschen Forstdienst; 1920 Ernennung zum Oberförster; seit 1921 Vorsitzender der Vereinigung der deutschen Privatforstbeamten; Mitglied des Reichsforstwirtschaftsrates; seit 24. April 1932 Preuß. Landtagsabgeordneter; Betätigung in der NSDAP als Sturmführer und Kreisleiter des Kreises Wittgenstein i. Westf.; seit 26. August 1931 in der Reichsleitung der NSDAP als Leiter des forstpolitischen Apparates des Amtes für Agrarpolitik; 15. August 1933 Berufung in das Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft; 15. November 1933 Leiter der Abteilung Forstpolitik; 1. Februar 1934 Ernennung zum Ministerialrat. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Forst- und Holz Wirtschaftspolitik; „Mecklenburgische Forstgeschichte“; „Forstgeschichte der Stadt Küstrin“; „Das forstliche Genossenschaftswesen des Kreises Wittgenstein“; „Die deutsche Land- und Forstwirtschaft im nationalsozialistischen Staate“.
Parey, Friedrich, Generalstaatsanmalt, Celle, Hindenburgstr. 48
Geboren: 21. Mai 1889 in Neuhaldensieben aus einem Kaufmannsgeschlecht. — Bildungsgang: Städt. Gymnasium in Neuhaldensieben; Universitäten München und Halle a. Saale. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Bei Kriegsausbruch als Kriegsfreiwilliger in ein Feld-Artl.-Regt. eingetreten; bis Ende des Krieges an der Westfront gekämpft, zuletzt als Batterieführer im Altmärkischen Feld-Artl.-Regt. Nr. 40; verwundet. E.K. I. und II.; Ritterkreuz des Kgl. Hausordens von Hohenzollern mit Krone und Schwertern. — Berufsgang u. a.: November 1911 Referendar; nach Unterbrechung der Vorbereitungszeit im November 1919 Assessorexamen; Assessor bei der Staatsanwaltschaft in Naumburg; Staatsanwalt bei dem anläßlich des mitteldeutschen Aufstandes (Hölz- Putsches) errichteten außerordentlichen Gerichts daselbst; 1922 Staatsanwaltschaftsrat in Halle a. Saale; seit April 1930 Erster Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft des Oberlandesgerichts in Kiel; April 1932 Oberstaatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft des Oberlandesgerichts in Naumburg; September 1933 Generalstaatsanwalt in Celle. — Veröffentlichungen: Mitarbeiter an der 1933 erschienenen Denkschrift des Preuß. Justizministers über „Nationalsozialistisches Strafrecht“. — Mitglied: Vom Reichsjustizministerium gebildete Kommission zur Reform des Strafprozeßrechts.
Passarge, Karl, Regierungsrat, Geschäftsführer des Werberates der Deutschen Wirtschaft, Berlin- Wilmersdorf, Prinzregentenstr aß e 89.
Geboren: 5. April 1895 in Köslin (Pom.) als Sohn des Seminaroberlehrers P.; stammt aus ostdeutscher Bauernfamilie. — Bildungsgang: Gymnasium. — Militärzeit: Von 1912/19 Offizier. — Berufsgang u. a.: 1919/30 organisatorisch und literarisch tätig; 1931 Regierungsrat beim Reichskommissar für die Osthilfe; seit 1933 im Werberat der Deutschen Wirtschaft. — Spezialarbeitsgebiet: Ostdeutsche Wirtschaft, im besonderen Landwirtschaft; ostdeutsche Kulturgeschichte.
Pauli, Heinrich, Regierungspräsident a. D., Führer des Deutschen Ruderoerbandes, Potsdam, Weißenburger Straße 16
Geboren: 17. Juli 1874 in Colmar i. Els. — Bildungsgang: Lyzeum in Straßburg; studiert in Berlin, München, Straßburg die Rechte; 1900 Gerichtsassessor. — Kriegsauszeichnungen: E. K. II. am weißen Band. — Berufsgang u. a.: 1909/12 Kaiserl. Kreisdirektor in Hagenau; 1917 Geh. Regierungsund Vortr. Rat; 1918 Kaiserl. Bezirkspräsident des Unter-Elsaß; 1920 Regierungspräsident in Schleswig; tritt 1920 in den einstweiligen Ruhestand. — Veröffentlichungen: Zahlreiche politische und rudersportliche Aufsätze in Zeitschriften und Tagespresse. — Mitglied: NSV
Paulsen, Adalbert, Landesbischof, Kiel, Landeskirchenamt, Sophienblatt 12.
Geboren: 5. Mai 1889 in Kropp (bei Schleswig) ; mütterlicherseits aus einem Bauerngeschlecht Nordangelns, väterlicherseits aus Dithmarschen. — Bildungsgang: Humanistisches Gymnasium in Schleswig; Germanistisches Studium in Leipzig und Berlin, Theologisches Studium und Examen in Kiel. — Berufsgang u. a.: 6 Jahre Pastor in Krummendieck (Wilstermarsch); hier in der Leitung der Schleswig-Holsteinischen Heimatsbewegung; zusammen mit Professor Dr. med. Much Herausgeber einer Niederdeutschen Schriftenreihe; 10 Jahre Pfarramt Luthergemeinde in Kiel; besonders tätig als Prediger im Rundfunk; seit 1928 regelmäßig Silvesterpredigt, auch über den Deutschlandsender; 2 Jahre Vorsitzender des amerikanischen Seminars in Kropp für Ausbildung von Geistlichen für Nordamerika; reichlich 500 Pastoren sind von Kropp ausgegangen und in Amerika tätig; ab 1. Östober 1933 Landesbischof von Schleswig-Holstein; Mitglied der Nationalsynode; Parteimitglied seit 1932. —- Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Heimat und Volkstum, Niederdeutsches Sprachtum, Kirche und Volkstum. — Besondere Interessen: Sitte und Brauchtum, Kunst und Erlebnis der Landschaft. — Mitglied: Fachschaft der Körperschaften öffentlichen Rechts.
Pauly, Erasmus, Dr. med., Präsident der Industrie- und II andelskammer Gießen, Gießen, Wilhelmstraße 32.
Geboren: 21. Dezember 1888 in Frankfurt a. M.; rein arischer Abstammung; Großvater väterlicherseits im preußischen Militärdienst; Großvater mütterlicherseits Handwerker. — Bildungsgang: 1907 Oberrealschulreife; Studium der Medizin in Gießen, München und Berlin; 1912 Staatsexamen, Promotion in Gießen; 6 Jahre, bis Januar 1919, Assistenzarzt der Chirurgischen Universitätsklinik Gießen. — Militärzeit, Kriegsauszeichnung: Während des Krieges von der Universität für die Chirurgische Klinik reklamiert, gleichzeitig Arzt im Vereinslazarett und stellvertretender fachärztlicher Beirat für die umliegenden Vereinslazarette des Roten Kreuzes. Hessisches Sanitätskreuz; Rote Kreuz- Medaille. — Berufsgang u. a.: 1919 Eintritt in das vom Schwiegervater 1907 gegründete Familienunternehmen; dort bis heute tätig; seit Dezember 1931 Mitglied der NSDAP; seit 16. Mai 1933 Mitglied des Vorstandes und seit dem 29. Juli 1933 Präsident der Industrie- und Handelskammer Gießen; Mitglied des Rhein-Mainischen Industrie- und Handelstags seit seiner Gründung am 26. September 1933; stellvertretender Kreisfachbearbeiter für Wirtschaftstechnik und Arbeitsbeschaffung der NSDAP. — Veröffentlichungen: In medizinischen Fachzeitschriften. —■ Besondere Interessen: Musik; Theater (insbesondere Oper); Reitsport.
Pauly, Julius, Staatsminister, Oldenburg i. O., Moltkestraße 18.
Geboren: 16. Februar 1901 in Birkenfeld a. d. Nahe. — Bildungsgang: Gymnasium Birkenfeld; Studium der Rechtswissenschaften; beide juristische Examen. — Berufsgang u. a.: Dezember 1927 Amtsgerichtsrat; April 1929 Landgerichtsrat; Anfang 1932 Ortsgruppenleiter der Ortsgruppe Oldenburg der NSDAP; Mai 1932 Abgeordneter im Oldenb. Landtag; Juni 1932 zum Oldenb. Staatsminister ernannt; Ressorts Finanzen und soziale Fürsorge; ab Mai 1933 Finanzen, Justiz, Kirchen und Schulen; daneben Gaufachberater für ständischen Aufbau im Gau Weser-Ems und Landesleiter Niedersachsen.
Peckert, Heinrich, Dr. jur., Präsident des Landesarbeitsamts Nordmark, Hamburg, Neuer Jungfernstieg 18.
Geboren: 10. August 1880. — Bildungsgang: Humanistisches Gymnasium; Universität; prakt. Tätigkeit bei Gerichten und Verwaltungsbehörden. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1914/19 im Felde; Hauptmann d- Res. E. K. I. und II.; Bayer. Militär-Verdienstorden mit Schwertern; Ritterkreuz des österr. Franz-Josef-Ordens; Flamburger Hanseatenkreuz. — Berufsgang u. a.: 1904 jurist. Universitätsexamen; 1906 Dr. jur.; 1907 zweites jurist. Staatsexamen, anschließend anwaltschaftliche Tätigkeit; 1908 bayer. Militärverwaltung; 1919 Verwaltungsreferent im bayer. Kriegsministerium; Oktober 1919 bis Juni 1920 Finanzrat beim Landesfinanzamt München; 1921 Ministerialrat und Haushaltsreferent für Heer und Marine im Reichsfinanzministerium; 1931 Ministerialrat und Referent für Arbeitslosenversicherung im Reichsarbeitsministerium; 1932 Vizepräsident der Reichsanstalt für Arbeitslosenvermittlung und Arbeitslosenversicherung; 1933 Präsident des Landesarbeitsamts Nordmark. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Haushaltsrecht, Sozialversicherung, Liegenschaftsverwaltung. — Besondere Interessen: Natur und Sport.
Peill, Leopold, Landwirt und Fabrikant, Präsident d. Industrie- und Handelskammer für den Regierungsbezirk Aachen, Düren (Rhld.), Haus Hardt bei Nörvenich.
Geboren: 11. Oktober 1872; Vater Geh. Kommerzienrat Leopold Peill, Mutter Helene, geb. Hoesch; fränkische Familie, die bereits im 14. Jahrhundert im Bergischen Lande erwähnt wird; im 16. Jahrhundert in Elberfeld, und im 17. und 18. Jahrhundert lebten die Vorfahren als Pfarrer im Bergischen und Jülicher Lande. — Bildungsgang: Realgymnasium zu Düren und Köln; Technische Hochschulen zu Braunschweig und Charlottenburg; Universitäten Berlin und Bonn; Landwirtschaftliche Hochschule Berlin. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1894 Einjährig-Freiwilliger beim Königs-Husaren-Regt. in Bonn; 1897 Reserveoffizier beim Husaren-Regt. Nr. 9 in Straßburg; als Major d. Res. mit der Regimentsuniform entlassen. E. K. I. u. a. — Beruf sgang u. a.: Gründet 1903 das Glashüttenwerk Peill & Sohn in Düren (Rhld); Reisen in Europa, Kleinasien, Ägypten. — Besondere Interessen: Alte Gemälde; besitzt wertvolle Gemäldegalerie alter Künstler, u. a. Paul Veronese, Snyders, Teniers usw.
Pembaur, Josef, Professor an der Staatl. Akademie der Tonkunst, München, Pianist und Dirigent, München, Ohmstraße 13.
Geboren: 20. April 1875 in Innsbruck (Tirol); arischer Abstammung; Vater Josef P., akad. Musikdirektor in Innsbruck, Mutter Karoline, geb. Kraus, aus Schwabmünchen i. Bay. — Bildungsgang: Gymnasium; Musikschule des Musikvereins Innsbruck; Staatl. Akademie der Tonkunst München; Konservatorium der Musik; Universität Leipzig. — Kriegsauszeichnungen: Kriegsverdienstkreuz d. Königs Friedrich August v. Sachsen; König-Ludwig- Kreuz des Königs Ludwig III. v. Bayern; Ehrenkreuz I. Kl. des Bulg. Roten Kreuzes. — Berufsgang u. a.r Besteht 1896 die Prüfung, und es wird ihm von der Prüfungskommission und vom Kgl. Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts die Goldene Medaille zuerkannt; wird ein Jahr später als Lehrer an die Akademie der Tonkunst zu München berufen; geht vier Jahre später, um weiter zu studieren, zu Alfred Reisenauer nach Leipzig; 1902 am Kgl. Konservatorium der Musik zu Leipzig Anstellung eines Fachlehrers für höheres Klavierspiel; 1912 Titel eines Kgl. Prof.; erhielt 1921 vier Rufe, fast zu gleicher Zeit, an die Hochschule Berlin, an die Staatsakademie zu Wien, an das Kgl. Konservatorium im Haag (Holland) und an die Akademie der Tonkunst zu München; wählt München, ist dort Staatl. Prof, für Klavier und leitet eine Meisterklasse daselbst; Konzertreisen durch ganz Deutschland, Österreich, Ungarn, Schweiz, Italien, Spanien, Holland, Norwegen, Dänemark, England, Polen usw.; Sonderkurse in Bern (Schweiz), Dresden, München. — Veröffentlichungen: Zwei Bücher: „Von der Poesie des Klavierspiels“ und „Über zwei Sonaten von Beethoven, D-Moll und Appassionata“; drei Marienlieder; 1926 eine Violinsonate und ein Männerchor. — Besondere Interessen: Komposition und Musikschrifttum. — Mitglied: Reichsmusikkammer.
Peppler, Carl, Amtsleiter, Berlin, Leipziger Platz 14.
Geboren: 1. Juli 1897 in Hamburg; arischer Abstammung. — Bildungsgang: Realgymnasium; nach dem Abiturientenexamen fünf Semester Jura studiert. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1916/19 14. Jäger-Bataillon. E. K. II.; Hamburgisches Hanseatenkreuz; Finnisches Freiheitskreuz III. Kl.; Finnische Tapferkeitsmedaille. — Berufsgang u. a.: Nach dem Rechtsstudium kaufmännische Tätigkeit; Geschäftsführer im DHV; Leiter des Sozialamtes der Deutschen Arbeitsfront; SA-Mann; Ortsgruppenführer, Referent für Sozialpolitik; Mitglied des Direktoriums der Reichsversicherungsanstalt für Angestellte; Aufsichtsratsmitglied der Ferienheime für Handel und Industrie; Mitglied des sozialpolitischen Ausschusses im Deutschen Industrie- und Handelstag. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Sozialpolitik; Herausgeber der Zeitschrift „NS-Sozialpolitik“. — Besondere Interessen: Musik.
Peppmüller, Friedrich, ReichsbahnInspektor, Reichsfachschaftsleiter Reichsbahn, Berlin W 50, Rankestraße 4
Geboren: 7. Juli 1892 in Oberhausen (Rheinland – Osterfeld). — Bildungsgang: Volksschule; Berufsschule. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Funkentelegraphenmaat bei der Kaiserlichen Marine; Dienstzeit 1913 bis November 1918. E. K. II. — Berufsgang u. a.: 1907/11 bei der „Gute-Hoffnungshütte“ Oberhausen im Rheinland als Lehrling für Maschinenbau beschäftigt; ein Jahr in der Maschinenbauanstalt Thyssen & Co.; sodann als freiwilliger Anwärter für den Funkentelegraphendienst zur Marine beworben; 1. Juni 1913 Eintritt; 1915 zum Maat befördert; 1918 als Beamtenanwärter bei der Deutschen Reichsbahn eingetreten; jetzt ReichsbahnInspektor; gründet am 7. August 1925 mit anderen Volksgenossen die Ortsgruppe Oberhausen im Rheinland der NSDAP; lange Jahre Ortsgruppenleiter; zwei Jahre lang Sturmführer des SA-Sturms 13 Oberhausen; 1929 Stadtverordneter in Oberhausen; 1932 Mitglied des Preußischen Landtags; am 6. November 1932 in den Reichstag gewählt als der einzige dort vertretene Reichsbahnbeamte; April 1933 zum Beauftragten des Reichskommissars für Beamten – Organisationen, Pg. Sprenger, ernannt; löst nach dessen Weisungen die bis dahin bestehenden Berufsorganisationen der Reichsbahnbeamten, 32 an der Zahl, auf und gründet die Einheitsorganisation „Bund Deutscher Reichsbahnbeamten“; am 31. Dezember 1933 stellt dieser seine Tätigkeit ein, die Mitglieder werden in die Fachschaft Reichsbahn des Reichsbundes der Deutschen Beamten überführt; Reichsfachschaftsleiter Reichsbahn im Reichsbund der Deutschen Beamten. —- Spezialarbeitsgebiet: Vertretung der Berufsfragen der Reichsbahnbeamten bei der Hauptverwaltung der Deutschen Reichsbahn (Personalkörper der Beamten einschließlich Ruheständler und Anwärter 427 000). — Mitglied: Reichsbund der Deutschen Beamten, Fachschaft Reichsbahn.
Peschke, Karl, Dr. med., Arzt, Breslau-Carloroitz, Wichelhaus-Allee 19.
Geboren: 12. September 1882 in Breslau: väterlicherseits (4 Generationen), mütterlicherseits (4 Generationen) von sudetendeutschen Bauern abstammend. — Bildungsgang: Deutsche Volksschule; Hum. Gymnasium; Universität. —• Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1914/18 Kriegsteilnehmer bei der Sanitäts-Kompanie, Frontbataillonen; zeitweise Kommandantur und Kreisarzt in der Etappe; Oberarzt d. Res.; seit September 1916 Stabsarzt d. Res. E. K. II. (Herbst 1914). — Berufsgang u. a.: Seit Gründung Mitglied der Deutsch-völkischen Freiheitspartei; 1924 Mitglied der zusammengeschlossenen Parteien (NSDAP und Freiheitspartei); gehört seit Gründung am 15. März 1925 der NSDAP an (Mitgl.-Nr. 2281); vom Anbeginn aktiv tätig als Einzelmitglied, Stützpunkt-, Ortsgruppen-, Kreisleiter; Stadtverordneter; Gauobmann des NSD-Ärztebundes, stellvertretender Gauleiter; jetzt Mitglied des Reichstags; Amtsleiter beim Gau für NSD-Ärztebund; Vorsitzender der Ärztekammer für die Provinz Nieder- und Oberschlesien; Amtsleiter der KVD (Kassenärztliche Vereinigung Deutschlands), Provinzialstelle Niederschlesien; desgl. Provinzialstelle Oberschlesien; Leiter des Sachverständigen – Beirats für Volksgesundheit bei der Gauleitung; Leiter des Reichsausschusses für Volksgesundheitsdienst, Untergruppe Schlesien; Mitglied des Vorstandes des Reichsausschusses für Tuberkulosebekämpfung, Bezirk Schlesien.
Peter, Friedrich, Bischof der Provinz Sachsen, Magdeburg, Bismarckstraße 4
Geboren: 4. Oktober 1892 in Merseburg a. d. Saale; Vater Friedrich P., Rechnungsrat, Mutter Ida, geb. Götze; Großeltern väterlicherseits Flußschiffer und Bauern, mütterlicherseits Handwerker (Schmiede); Ahnen bis in die Reformationszeit nachweisbar. — Bildungsgang: Bürgerschule in Merseburg, Domgymnasium daselbst bis 1915; Studium der Theologie und Philosophie in Greifswald, Halle a. d. Saale; neben theologischen auch kunstgeschichtliche Studien, auf juristischem Gebiete Arbeitsrecht. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 3. August 1914 Kriegsfreiwilliger bei der Ersatz-Abtlg. des Feld-Art.- Regts. 74 Torgau; mobil 31. Dezember 1914 fflit dem Res.-Feld-Art.-Regt. 64 im XL. Res.- Korps unter General Litzmann; Masurenschlacht, Kowno, Wilna, Smorgon, Krewo; April 1915 Westfront, Winterberg, Noyon, Flandern, Gegend von Reims; August 1915 bei Cuvilly im Tankabwehrkampf zwei Geschütze aus Gastrommelfeuer geführt; 17. September in der Nähe von Etricourt im Trommelfeuer verschüttet; Rücktransport nach dem Marienhospital Schwerte (Westfalen); Ende Oktober wieder k. v.; unmittelbar nach der Novemberrevolte Sammlung nationaler Kräfte männlicher Jugend in Merseburg; 1920 im Kapp-Putsch mit der Waffe bei der Niederkämpfung des Bolschewismus in Mitteldeutschland als Zugführer beteiligt (Korps Märker); zur Zeit mit der Abfassung der Regimentsgeschichte des Res.- Feld-Art.-Regt. 64 befaßt. E. K. I. und II. — Berufsgang u.a.: 1920 1. theologische Prüfung in Halle; 1920/21 Vikar in Eckartsberga i. Th.; 1921 2. theologische Prüfung und Ordination in Magdeburg; Hilfsprediger in den Pfeifferschen Anstalten Magdeburg—Krakau; Studium des Anormalenelends, das heute für die erbbiologischen und eugenischen Erkenntnisse von großem Wert; 1922/26 Pfarrer in Jessen-Elster und Arnsdorf; neben dem Pfarrerberuf auf der Grundlage positiven Christentums lebendiger Einsatz für die nationale Freiheitsbewegung; 1926 Berufung an die Segenskirche in Berlin; 1927 Berufung in das Amt des Bundespfarrers des Ostbundes Ev. Jungmännervereine; seit 1929 offenes Bekenntnis für den Führer in Berlin; von da an Teilnahme am geistigen Kampf im Berliner Norden; 1931 Teilnahme an der 20. Weltkonferenz des C. V. J. M. in Amerika (Toronto und Cleveland); Kampf gegen die Kriegsschuldlüge; Jugendpredigten im Osten Deutschlands; 1932 Mitgründer der Bewegung „Deutsche Christen“ und Teilnahme an deren Kämpfen zur Erneuerung der ev. Kirche; August 1933 Oberkonsistorialrat im Ev. Oberkirchenrat Berlin; Oktober 1933 Bischof der Provinz Sachsen. — Veröffentlichungen: Andachtssammlung über die Seligpreisungen und das Vaterunser unter dem Titel „Jenseits von Irrtum und Unglück“, Einzelpredigten; Theologische Untersuchungen des Verhältnisses von Staat und Kirche im Anschluß an die lutherische Staatsethik; 1931 erscheint unter dem Titel „Wenn die Würfel fallen“ ein Buch von Evangelium und Politik; 1932 im 1. Bande von „Kirche und Drittes Reich“ Stellungnahme zum Nationalsozialismus; im 2. Bande nimmt Alfred Rosenberg positive Stellung zu diesem Artikel.
Peuckert, Rudi Werner, Bauer, Landesbauernführer, Staatsrat, Weimar, Darree-Haus.
Geboren: 18. August 1908 in Wiebelsdorf, Kreis Gera (Thüringen); dortselbst Erbhof; altes Bauerngeschlecht deutscher Abstammung, seit Jahrhunderten auf dem Hof. — Bildungsgang: Volksschule; Oberrealschule; landwirtschaftliche Schule. — Berufsgang u. a.: % Jahr landwirtschaftlicher Arbeiter in Schleswig-Holstein; 1928 Übernahme der väterlichen Bauernwirtschaft in Größe von 42 ha; 1926 in die Partei eingetreten; Ortsgruppenführer der NSDAP; Bezirksleiter; Kreisleiter; seit 1928 Gauredner; seit 1930 Reichsredner; Fachredner für Landwirtschaft; seit 1931 landwirtschaftlicher Gaufachberater; seit 5. April 1933 Landesbauernführer für Thüringen; seit 1931 Mitglied des Thür. Landtags; seit Oktober 1933 Staatsrat; jüngster Reichsredner; jüngstes M. d. L.; jüngster Staatsrat und Landesbauernführer in ganz Deutschland.
Pfeiffer, Ernst, Präsident des Landesfinanzamtes Stuttgart, Geh. Regierungsrat, Stuttgart, Herdmeg 85.
Geboren: 11. September 1875 in Attendorn (Westf). als Sohn des Oberrealschuldirektors Geh. Regierungsrat Dr. Ernst P. in Metz und dessen Ehefrau, geb. Hilsmann; beide Eltern stammen aus Westfalen. — Bildungsgang: Lyzeum in Metz bis Herbst 1893; Studium der Rechte an den Universitäten Straßburg und Berlin; 1896 erste juristische Prüfung; 1901 Staatsprüfung. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1. Oktober 1893 bis 30. September 1894 Einj.-Freiw.; laut Patent vom 18. Oktober 1897 Reserveoffizier beim Königs- Inf.-Regt. Nr. 145 in Metz; im Kriege 1. Adjutant der 60. Landw.-Inf.-Brig.; Hauptmann beim Stabe des Armee-Oberkommandos A; Chef der Zivilverwaltung bei der fl. Insp. 18; verabschiedet mit der Demobilmachung unter Verleihung des Charakters als Major mit Erlaubnis zum Tragen der Uniform des Königs- Inf.-Regts. 145. E. K. I. u. II.; Bayer. Militärverdienstorden IV. Kl. m. Schw. — Berufsgang u. a.: Regierungsassessor und Regierungsrat in der els.-lothr. Finanzverwaltung; 12. Dezember 1913 Wahl zum Beigeordneten der Stadt Straßburg i. E.; 30. September 1919 Ernennung zum Geh. Regierungsrat und Vortr. Rat im Reichsfinanzministerium; 15. Oktober 1921 Ernennung zum Ministerialdirigenten im Reichsfinanzministerium; 3. Mai 1924 Ernennung zum Präsidenten des Landesfinanzamts Schleswig-Holstein in Kiel; 25. Oktober 1929 Ernennung zum Präsidenten des Landesfinanzamts Stuttgart. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Internationales Steuerrecht; Kommentar zum Kapitalfluchtgesetz. – Mitglied: BNSDJ.
Pfeiffer, Werner, Schriftleiter, Mitglied des Kleinen F ührerrates vorn Reichsverband der Deutschen Presse, Berlin W 50, Hohenstaufenstraße 44
Geboren: 1. September 1896 in Berlin. — Bildungsgang: Oberrealschule Steglitz; nach Beendigung des Krieges ev. Theologie, dann Geschichte, Philosophie, Germanistik in Kiel und Berlin studiert. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: August 1914 als Kriegsfreiwilliger bei der Feldartillerie gemeldet; 1915/17 bei der Kaiserlichen Marine; Kriegsgebiet Ostsee; 1918 bis 30. April 1919 Freikorps „Marinebrigade von Rhoden“; Spartakistenkämpfe Berlin, Bremen, Norddeutschland, Berlin. E. K. II. u. a. — Berufsgang u. a.: Politischer Schriftleiter am „Reichsboten“, Berlin; Berliner Schriftleiter der „Hamburger Nachrichten“; verantwortlicher Schriftleiter für Innenpolitik an der „Täglichen Rundschau“; zur Zeit Berliner Vertreter auswärtiger Blätter („Vogtländ. Anzeiger“, Plauen; „Kieler Neueste Nachrichten“; „Karlsruher Tagblatt“; „Greifswalder Zeitung“); nimmt 1920 als Mitglied des Schutzregimentes Groß- Berlin am Kapp-Putsch teil; dann Mitglied der „Olympia“ (1920/27); Stahlhelm; Oktober 1933 mit dem Wehrstahlhelm zur SA übergetreten; Mitglied des Kleinen Führerrates vom Reichsverband der Deutschen Presse. — Spezialarbeitsgebiet: Politik, besonders Wehrpolitik, Außenpolitik. — Mitglied: Reichsverband der Deutschen Presse, K. d. ö. R.; Deutscher Presseklub e. V.; Berliner Verband der auswärtigen Presse; Verein Berliner Presse.
als 4. von den 7 Söhnen des Hauptlehrers Hans Pf. — Bildungsgang: Volksschule; Mittelschule; rechts- und volkswirtschaftliche Studien an der Universität Heidelberg. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 5. August 1914 als Kriegsfreiwilliger eingetreten; August ‚915 zum Leutnant befördert; ab Juli 1916 bei der Fliegertruppe; 15. Mai 1918 in franz. Gefangenschaft. E. K. I. und II., Zähringer I-öwenorden; Verwundetenabzeichen; Fliegerabzeichen. — Berufsgang u. a.: Nach der Bückkehr aus der Gefangenschaft im April 1920 als Leutnant in die Bad. Schutzpolizei eingetreten; April 1922 zum Oberleutnant befördert; 31. März 1929 wegen nationalsozialischer Betätigung entlassen und am 25. Oktober 1929 wegen Beleidigung des Ministers Remmele zu 4 Wochen Gefängnis verurteilt; von da ab offizielle Betätigung bei der Partei; 9. März 1953 Staatskommissar; 6. Mai 1935 Bad. Innenminister; SS-Standartenführer. — ■^Pezialarbeitsgebiet: Polizeiwissenschaft. — Besondere Interessen: Sport.
Pfundtner, Hans, Geh. Regierungsrat, Staatssekretär des Reichsministers des Innern, Berlin W 8, Reichsministerium des Innern.
Geboren: 15. Juli 1881 zu Gumbinnen (Ostpr.); Vorfahren Bauern, Beamte, Lehrer, 1732 aus Salzburg eingewandert. — Bildungsgang: Humanistisches Gymnasium; juristisches und volkswirtschaftliches Studium. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Hauptmann d.Res. des Grenadier-Regts. König Friedrich Wilhelm I. Nr. 3 (Ostpr.); Kriegsteilnehmer; bei Tannenberg schwer verwundet. E. K. und andere Kriegsorden; Preußische Rettungsmedaille am Bande (1897). — Berufsgang u. a.: Referendar, Gerichtsassessor, Regierungsrat, Geh. Regierungsrat und Vortragender Rat im Reichswirtschaftsministerium; von 1925 bis Anfang 1933 Rechtsanwalt und Notar. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Zahlreiche Aufsätze in führenden Tageszeitungen, seit 1919 auf nationalem und verwaltungsrechtlichem Gebiet; Herausgeber des Pfundtner- Neubert: „Das neue deutsche Reichsrecht.“ — Mitglied: NSDAP; 1. Vizepräsident des Nationalen Klubs, Berlin.
Pichier, Theodor, Oberbürgermeister, Erfurt, Ilohenzollernstraße 35.
Geboren: 2. August 1889 in Bernburg; aus einer Hugenottenfamilie; väterlicherseits Kaufleute, mütterlicherseits Gutsbesitzer, das Gut ist etwa 400 Jahre im Familienbesitz. — Bildungsgang: Herzogi. Vorschule, Karlsgymnasium in Bernburg bis 1908; Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Bonn und Berlin. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Oberleutnant beim Anh. Inf.- Regt. 93. E. K. I. und II.; Verwundeten-Abz.; Anh. Friedrichskreuz; Ritterinsignien des Herzogi. Hausordens Albrechts des Bären; Verdienstkreuz für Kriegshilfe; Schles. Adler u. a. m. — Berufsgang u. a.: 4 Jahre jurist. Vorbereitungsdienst; Ablegung der großen Staatsprüfung; Regierungsassessor in Dessau, Breslau, Stettin und Berlin; 1921 Regierungsrat; 1926 Reichsbahndirektionsmitglied in Magdeburg. Münster, Halle und Erfurt; 3. Mai 1933 Reichsbahnoberrat; 15. Mai 1933 Preuß. Landrat; 1. Juni 1933 Oberbürgermeister; nach der Revolution 1918 unbeirrt rechts eingestellt geblieben; beim Kapp- Putsch 1919 in Halle a. d. S. auf seifen der nationalen Arbeiter; im Rhein-Ruhr-Kampf in Trier 1923 zeitweilig Leiter des passiven Widerstandes, verhaftet, vor das Kriegsgericht geschleppt und ausgewiesen; in Oberschlesien gegen Polen mitgekämpft; von Januar 1924 Mitglied des Stahlhelms in Magdeburg, gleichzeitig stellvertr. Vorsitzender des Nationalverbandes Deutscher Offiziere (Gau Sachsen-Anhalt); Mitglied des D. O. B. und Kyffhäuser-Verbandes der Krieger vereine; 1930 offizieller Eintritt in die NSDAP als einer der ersten oberen aktiven Beamten; Ehrenburgherr von Kapellendorf; Senator der Akademie gemeinnütziger W issenschaf ten; Kreisamtsleiter für Kommunalpolitik; Amtswalter der NSKOV für den Regierungsbezirk Erfurt. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Allgemeine und Verkehrsverwaltung; Kulturbeschreibungen über 12 Romfährten und fast alle europäischen Länder; „Deutschlands Aufnahme in Europa nach dem grollen Kriege“; „Die Reise rund um die Erde in 40 Tagen“; „Amerikanische, russische und japanische Eisenbahnsysteine“; „Japanische gesdiichtl. Religionsdenkwürdigkeiten“; „Frankreich, wie ich es sah in neun Besuchen“; „Organisation der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft“ usw. — Mitglied: Reichsbeamtenbund und Juristen-Verwaltungsbund.
Picluin, Otto Leopold, Dr. jur., Oberbürgermeister von Bodium, Bochum, Horner Str. 79.
Geboren: 11. Februar 1899; arischer Abstammung aus alteingesessener westfälischer Familie. — Bildungsgang: Volksschule, Oberrealschule; Reifeprüfung; Studium von Germanistik, Geschichte und Rechtswissenschaften; Promotion zum Dr. jur. ■—Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Als Freiwilliger beim 3. Brandenburgischen Grenadicr-Regt. Nr. 12 an der Westfront. E. K. II.-— Berufsgang u. a.: Hilfsarbeiter in der Stadtverwaltung Bodium, der Städtischen Sparkasse Bodium; Syndikus in der Eisen- und Stahlindustrie; Hauptschriftleiter der nationalsozialistischen Presse des Gaues Westfalen-Süd „Rote Erde“ und „Westfalenwacht“; die Folge der damaligen Eigensdiaft als Chefredakteur undGaupropagandadief waren politisdie Prozesse mit verschiedenen Novembergrößen, Anklagen, Geld- und Gefängnisstrafen. — Besondere Interessen: Deutsche Literatur, Theater. — Mitglied: Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen.
Pieper, Karl-Henning, Präsident der Industrie- und Handelskammer, Stolp i. Pomm., Hospitalstrafle 20
Geboren: 2. August 1883 als Sohn des Oberst a. D. Wilhelm P. und seiner Ehefrau, geb. Bötticher. — Bildungsgang: Kadettenkorps Berlin und Groß-Lichterfelde; Abiturientenexamen. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 22. Juli 1901 zum Leutnant im Ulanen-Regt. Nr. 8 (Lyck) befördert; 1906/08 Schutztruppe für Deutsch – Südwestafrika; dann zum Husaren-Regt. Nr. 5 versetzt; 1911 zur Kriegsakademie kommandiert; 1914 in den Generalstab versetzt; zunächst bei Generalfeldmarschall von Mackensen, dann bei dem Prinzen Leopold von Bayern Divisionsgeneralstabsoffizier und Verwendung an der Front; wieder in den Generalstab versetzt; Somme, Flandern; Armeeoberkommando Kiew. E. K. I. und II.; Kronen-Orden IV. Klasse mit Schwertern; Afrika-Denkmünze; Ritterkreuz des Hausordens von Hohenzollern; Ritterkreuz des Bayerischen Militärverdienstordens; Lübecker Hanseaten-Orden. — Berufsgang u. a.: Nach Beendigung des Krieges mit Teilen seiner freiwilligen Husarenschwadron eine Arbeitsgenossenschaft gegründet und in der Inflationszeit aus Mangel an finanziellen Mitteln auf eigene Rechnung weitergeführt. — Spezialarbeitsgebiet: Wirtschaftslehre; Geschichte; Rußland: Sprache, Literatur, Volk
Pietrusky, Friedrich, o. Unioersitätsprofessor, Rektor der Universität Bonn a. Rh., Koblenzer Str. 119-
Geboren: 12. Januar 1895 als Sohn des Bergwerksdirektors P.; rein deutschstämmig. — Bildungsgang: Realgymnasien Ratibor und Tarnowitz; Studium der Medizin in Freiburg i. B. und Breslau. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Am 2. August 1914 Kriegsfreiwilliger bei der Feldartillerie; Kämpfe in> Westen; November 1916 als dienstunbraudibar mit Versorgung entlassen. E. K. II. und Verwundetenabzeichen. — Berufsgang u. a.: Medizinisches Staatsexamen 1919; psychiatrische, patholog.-anatomische und gerichtlich- medizinische Tätigkeit; 1924 Physikatscxamen; 1925 Habilitation für gerichtliche Medizin in Breslau und 2 Jahre lang stellvertr. Direktor des gerichtlich-medizinischen Universitätsinstituts Breslau; Gerichtsarzt, Gefängnisarzt; 1927 o. Professor in Halle; 1930 o. Professor in Bonn; Mai 1935 Rektor der Universität Bonn; August 1933 Ruf an die Universität Leipzig abgelehnt. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Gerichtliche Medizin, naturwissenschaftliche Kriminalistik, Kriminalpsychologie; zahlreiche Veröffentlichungen aus den genannten Gebieten in wissenschaftlichen Zeitschriften und Handbüchern des In- und Auslandes. — Besondere Interessen: Graphik. — Mitglied: Mehrere medizinische und naturwissenschaftliche Vereinigungen.
Pietzscli, Albert, Ingenieur, Präsident der Industrie- und Handelskammer München, Höllriegelskreuth b. München.
Geboren: 28. Juni 1874 als Sohn von Prof. Wilhelm P. — Bildungsgang: Bis 1893 Städt. Realgymnasium Zwickau; 1893/94 praktische Tätigkeit in staatl. Laboratorien und Werkstätten; 1894/98 Studium an der Technischen Hochschule Dresden als Maschineningenieur; 1899/1900 Assistent im Elektrotechnischen Institut der Technischen Hochschule. — Berufsgang u. a.: 1900/08 Ingenieur und Oberingenieur bei der Chemischen Fabrik Buckau in Magdeburg; 1909 Gründung der Elektrochemischen Werke München, Höllriegelskreuth; von 1909 bis heute Leiter dieses Unternehmens; Präsident der Industrie- und Handelskammer München; von 1925 ab Mitarbeiter des Führers; 1927 Eintritt in die Partei; am 31. Oktober 1933 Ernennung zum Wirtschaftsberater des Stellvertreters des Führers. — Spezialarbeitsgebiet: Elektrochemie; Wirtschaftspolitik. — Mitglied: Verein Deutscher Ingenieure.
Piontek, August Friedrich, Reichsbetriebsgruppenleiter Stein und Erde, Berlin W 9, Tirpitz-Ufer 22
Geboren: 23. März 1890 in Antonienhütte (Krs. Kattowitz i. Oberschlesien). — Bildungsgang Volksschule; 2 Jahre Handelsschule; Auslandspraxis; Selbststudium, hauptsächlich Sprachen. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1912/14 Inf.-Regt. 103; 1914/18 Inf.- Regt. 103 an der Westfront. E. K. II.; Verwundetenabzeichen in Silber; Sächs. Friedrich- August-Medaille; Bad. Karl-Friedrich-Kreuz; Schlesischer Adler I. und II.; Sächs. Kriegsverdienstkreuz. — Berufsgang u. a.: Seit 1904 kaufmännische Betätigung in der Holz- und Baustoffbranche; Praxis in Deutschland, Rußland, Österreich-Ungarn, Schweiz, Rumänien und Frankreich; 1919 nach dem Kriege Grenzschutz Oberschlesien; 1921/24 völkische Freiheitsbewegung; 1. Dezember 1929 Eintritt in die NSDAP; Propagandaund Organisationswart in Essen; ab 1931 stellvertretenderGaubctriebszellenlciter Westfalen- Nord; 2. Mai 1935 Verbandsleiter des Steinarbeiter-Verbandes; Reichsarbeitsrichter; Mitglied des Großen Arbeitskonventes. — Spezialarbeitsgebiet: Volkswirtschaft, Probleme der deutschen Arbeiterschaft, Sozialpolitik.
Piscliel, Fritz, Dr. jur., Reichsbahndirektor und Abteilungsleiter in der llaupt- Dermaltung der Deutschen Reichsbahn, Geh. Finanzrat, Berlin-Lichterfelde, Geibelstr. 20.
Geboren: 16. August 1878 in Kiel als Sohn des Geh. Regierungsrats Prof. Dr. Richard P. und dessen Ehefrau Elise, geb. Lorenz; beide Elternteile stammen aus dem schlesischen Landvolk. — Bildungsgang: Stadtgymnasium Halle a. d. S.; Studium der Rechts- und Staatswissenschaften an den Universitäten München und Halle. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Gedient beim 7. Thür. Inf.- Regt. Nr. 96; im Felde als Hauptmann d. L. bis Ende 1916, Front Osten; dann Feldeisenbahndienst bei den Militär-Generaldirektionen Brüssel und Warschau; während der Revolution 1918 in der Einwohnerwehr. E. K. II.; österr. Militärverdienstkreuz III. m. Kriegsdekor.; Verdienstkreuz für Kriegshilfe. — Berufsgang u. a.: Nach dem Studium Referendar, Dr. jur. und Gerichtsassessor; Staatsanwaltschaft I Berlin; 1906 bei der Preuß.-Hess. Staatseisenbahnverwaltung eingetreten; tätig bei den Eisenbahndirektionen Berlin und Breslau; 1911/14 Hilfsarbeiter im Ministerium der öffentl. Arbeiten; 1914/16 im Felde; Ende 1916 in das Preuß. Finanzministerium einberufen; 1.April 1917 Geh.Finanzrat und Vortr. Rat; 1920 Reichsfinanzministerium; dann Reichsverkehrsministerium; jetzt in der Hauptverwaltung d. Deutschen ReichsBahn-Gesellschaft als Reichsbahndirektor und Leiter der Rechtsabteilung. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Reichsbahn-Verwaltungsrecht; kleinere Veröffentlichungen. — Mitglied: Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen und Reichsbund Deutscher Beamten.
Pistor, Karl, Deutscher Gesandter, Quito, Legacion Alemana
Geboren: 17. Juni 1882 als Sohn des Oberlandesgerichtsrats P.; arischer Abstammung. — Bildungsgang: Ludwig-Georg-Gymnasium Darmstadt; Universitäten München, Berlin, Gießen; Referendar und Regierungsassessor Hessen. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Reserveoffizier im Großherzogi. Artl.-Korps, Darmstadt; Batterieoffizier, Batl.-Adjutant (aktives Inf.-Regt. 196), Batterieführer der 4. Batterie, aktives Artl.-Regt. Nr. 25, bis Februar 1917; Hauptmann d. Res. E. K. I. u. II.; Hess. Tapfcrkeitsmedaille; Kriegsverdienstkreuz. — Berufsgang u. a.: 1908 ins Ausw. Amt; 1918 Konsul Maastricht (Holland); 1921 Geschäftsträger Asuncion (Paraguay); 1923 Konsul Sao Paulo (Brasilien); 1925 Gesandtschaftsträger Santiago (Chile) und Lima (Peru); 1932 Gesandter Quito (Ecuador). — Besondere Interessen: Innendekoration; Musik; kleinere archäologische Sammlung präkolumbianischer Sachen.
Planck, Max, Geheimer Riegierungsrat, Professor Dr., Berlin-Grunemald, Wangenheimstr.21.
Geboren: 23. April 1858 in Kiel als Sohn des Universitätsprofessors Johann Julius Wilhelm von P. und seiner Ehefrau Emma, geb. Patzig. — Bildungsgang: Bis 1867 Gymnasium in Kiel; bis 1874 Gymnasium in München; 1874/77 Universität in München; 1877/78 Universität in Berlin; 28. Juni 1879 Promotion in München. — Berufsgang u. a.: 14. Juni 1880 Habilitation an der Universität München; 1885/89 a. o. Professor an der Universität Kiel; 1889/92 Universität Berlin; seit 1892 dortselbst o. Professur; seit 1912 ständiger Sekretär der Preuß. Akademie der Wissenschaften; 1913/14 Rektor an der Universität Berlin; 1918 Träger des Nobelpreises für Physik; 1925 Ritter des bayer. Maximilianordens; 1928 Inhaber des Aßlerschildes des Deutschen Reichs; 1930 Kanzler des Ordens Pour le merite für Wissenschaften und Künste; seit 1930 Präsident der Kaiser Wilhelm – Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Theoretische Physik; zahlreiche Abhandlungen und Monographien. — Besondere Interessen: Musik. — Mitglied: Ehrenmitglied der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, der Deutschen Chemischen Gesellschaft, der Bunsengesellschaft sowie zahlreicher in- und ausländischer Gesellschaften und Akademien.
Platfner, Fritz, Bezirksleiter der Deutschen Arbeitsfront Südmest, Karlsruhe, Karlstraße 128
Geboren: 4. Februar 1901 in Karlsruhe. — Bildungsgang: Volksschule; Handelshochschule; Fortbildungskurs am staatswissenschaftl. Institut der Universität Münster i. W. bei Professor Plenge; daneben intensives Studium des Gewerkschaftswesens und der Sozialpolitik. — Militärzeit: 1918 bis Kriegsende Kriegsfreiwilliger beim Res.-Inf.-Regt. Nr. 109 (Karlsruhe). — Berufsgang u.a.: Posthelfer; 1920/22 Sekretär des christl. Fabrikund Transportarbeiterverbandes; 1922 Übergang zum kaufmännischen Beruf; 1923 Eintritt in die NSDAP; seit diesem Zeitpunkt ununterbrochen Mitglied bis zum Verbot der Partei; sofortiger Wiedereintritt nach der Neugründung (Mitglied Nr. 9605); während der Kampfzeit wiederholt wegen der Zugehörigkeit zur Partei zu Gefängnis verurteilt; in den Wahlkämpfen zweimal schwer verwundet; 1. Juni 1931 zum Gaubetriebszellenobmann d. Gaubetriebszellenabteilung Baden ernannt; Reichsredner der NSDAP; Mitglied des Reichstags. — Veröffentlichungen: Aufsätze über Gewerkschaftswesen, Wirtschaftsund Sozialpolitik; Herausgeber der ehemaligen Monatsschrift „Der Betriebs-Stürmer“ • — Besondere Interessen: Bildungsarbeit der werktätigen Bevölkerung; Sozialpolitik.
Plein, Otto, Präsident der Oberpostdirektion Frankfurt a. Main, Frankfurt a. Main 1?, Oberpostdirektion.
Geboren: 28. Februar 1873 in Neubreisach (Krs. Kolmar i. Elsaß). — Bildungsgang: Abiturientenexamen 1891. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1896/97 Einj.-Freiw. im Inf.-Regt. 142; 1914/18 als Hauptmann d. Res. in der Front. E. K. I. und II.; Hohenzollernkreuz III. mit Schwertern; Bad. Zähringer Löwen III. mit Eichenlaub und Schwertern. — Berufsgang u. a.: In Mülhausen (Elsaß) in den Postdienst eingetreten; 1899 höhere Verwaltungsprüfung für Post und Telegraphie; 1901/3 Postmeister des Schutzgebietes Kamerun; 1904/12 im Reichspostamt; 1922/23 als Vertreter des Reichspostministers in den besetzten Gebieten; 1924/30 Ministerialrat; 1930/31 Präsident der Oberpostdirektion Frankfurt a. Main. — Spezialarbeitsgebiet: Studienreisen nach Frankreich und England. — Veröffentlichungen: Beiträge in den Postfachzeitsehriften, der „Union Postale“ in Bern und den Kursusheften der Verwaltungsakademie Berlin.
Piesch, Walther, Diplomlandmirt, Leiter der Stabskanzlei im Stabsamt des Reichsbauernführers, Berlin W 35, Tiergartenstraße 2.
Geboren: 11. Dezember 1898 zu Mülhausen i. Elsaß als Sohn des Oberzahlmeisters Karl P. und dessen Ehefrau Marie, geb. Roth; Vorfahren Bauern, Beamte und Handwerker. — Bildungsgang: Vorschule, Oberrealschule; 4 Jahre landwirtschaftl. Praxis; 6 Semester Studium an der landwirtschaftl. Hochschule Hohenheim; kassenmäflige Ausbildung bei Spar- und Girokasse. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1916 Eintritt zum Heeresdienst als Kriegsfreiwilliger; Frontdienst bis 1918. E. K. II. — Berufsgang u. a.: Seit 1929 Mitglied der NSDAP; vom 19. Oktober 1930 bis 1952 landwirtschaftlicher Gaufachberater der NSDAP, Gau Baden; in dieser Eigenschaft 1932 von der badischen Regierung des Hochverrates angeklagt; nicht verurteilt; sodann Geschäftsführer des agrarpolitischen Apparates bis 1933; April 1933 als Kanzleivorstand zum Amt für Agrarpolitik der Reichsleitung der NSDAP nach Berlin berufen; jetzt Leiter der Stabskanzlei im Stabsamt des Reichsbauernführers; Mitglied des deutschen Reichsbauernrates. — Veröffentlichungen: Beiträge in der Gaupresse Baden.
Plesser, Ernst, Dr. jur., Senatspräsident am Kammergeridit, Präsident des Dienststrafhofs (für nichtrichterliche Beamte), Berlin W 52, Eisholzstraße 18.
Geboren: 13. Juni 1877 zu Neheim a. d. Ruhr. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Major d. Res. a.D. des Feld-Artl.-Regt. 61 (2. Großherzoglich Hess.) in Darmstadt; im Kriege Batterieführer und Abteilungskommandeur. E. K. I. und II.; Hess. Tapferkeitsmedaille; Sächs. Allenst.-O. II. KI. m. Schw.; österr. Verdienstkreuz m. d. Kriegsdekor.; schwarzes Verwundetenabzeichen für 2malige Verwundung; Landwehr-Dienstauszeichnung II. Kl. — Berufsgang: 1905 Gerichtsassessor in Essen a. d. Ruhr; 1908 Landrichter in Essen; 1920 Landgerichtsdirektor inDuisburg; 1928Senatspräsident am Kammergericht.
Plügge, Walther, Dr. jur., Rechtsanwalt und Notar, Mitglied des Präsidialrats der Reichsfilmkammer, Berlin- Charlottenburg, Witzlebenplatz 4.
Geboren: 16. März 1886 zu Dortmund; die Vorfahren väterlicher- und mütterlicherseits stammen aus altem westfälischem Bauernstamm, dessen jüngere Söhne sich seit Mitte des vorigen Jahrhunderts als industrielle Unternehmer und Kaufleute betätigten. — Bildungsgang: Hum. Gymnasium; Studium der •Rechte; Referendar; Assessor; 1911/12Studienreise nach Indien, Australien, Jagdreise nach Afrika (Deutsch-Südwest, Deutsch-Ost); Syndikus und stellvertr. Leiter der Wirtschaftsstelle für das Zeitungsgewerbe. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Kriegsfreiw. E. K. II.; Verdienstkreuz für Kriegshilfe. — Berufsgang u. a.: Ab 1923 Betätigung in den Verbänden der Filmindustrie, alsbald Gründung der Spitzenorganisation der Deutschen Filmindustrie; 1925 und 1927 nach zwei Streiks Reinigung der Betriebe von kommunistischen Elementen, von da ab reibungslose Zusammenarbeit mit den Arbeitnehmern; 1926 Erster internationaler Filmkongreß in Paris; 1926/27 Teilnahme an der internationalen Konferenz zum Abbau der Ein- und Ausfuhrbeschränkungen; hier wurde das deutsche Kontingentsystem zum Schutz der nationalen Produktion international stabilisiert; 1927 Notar; 1928 deutscher Sachverständiger auf der Internationalen Urheberrechtskonferenz in Rom; seit 1929 stellvertr. Mitglied des Verwaltungsrats und des Expertenkomitees des Internationalen Lehrfilminstituts in Rom (mit dem Ausscheiden aus dem Völkerbund niedergelegt); 1931 Mitbegründer der Internationalen Liga der Verbreiter von Geisteswerken; 1932 Teilnahme an der Gründungsversammlung d. Internationalen Produzenlenkomitees; seit 1932 ständiges Mitglied des leitenden Komitees der internationalen biennalen Filmkunstwochen in Venedig; 1932/33 Reorganisationspläne zur Erhaltung der Filmwirtschaft; diese übergeführt in die Reichsfilmkammer; durch Gesetz vom 14. Juli 1933 und 22. September 1933 Umwandlung der Spitzenorganisation in die Reichsfilmkammer und deren Eingliederung in die Reichskulturkammer; Ernennung zum Präsidialratsmitglied der Reichsfilmkammer durch Reichsminister Dr. Goebbels. — Spezialarbeitsgebiet: Filmwirtschaftsfragen, Urheberrecht. — Veröffentlichungen: „Film und Gesetzgebung“ (1925); „Der Film als Industrie“ (1926); „Das musikalische Tantiemerecht“ (1930) sowie zahlreiche Aufsätze und Broschüren. — Besondere Interessen: Bildende Kunst. — Mitglied: BNSDJ.
Poensgen, Ernst, Stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes der Vereinigten Stahlwerke Aktiengesellschaft, Düsseldorf, Breite Straße 69.
Geboren: 19. September 1871 in Düsseldorf aus einer Eifeler Industriellenfamilie (Eisenindustrie im Schleidener Tal). — Bildungsgang: Städt. Gymnasium in Düsseldorf; Universität Straßburg; Techn. Hochschule Charlottenburg; Bergakademie Berlin, Hüttenfach. — Militärzeit Kriegsauszeichnungen: Res.-Offizier im Feld-Artl.-Regt. 15 in Straßburg; bei Kriegsausbruch als Oberleutnant d. Landw. a. D. Eintritt ins Res.-Feld-Artl.- Regt. 47; mit diesem bis zur Schlacht bei Limanowa bis Dunajetz; dann zur Verwendung beim Kommissar für die Banken, Kriegsrohstoffabteilung und Zivilverwaltung in Brüssel; ab Herbst 1916 reklamiert als Vertreter des Generaldirektors des Phoenix in Hoerde. E. K. II. — Berufsgang u. a.: Nadi dem Studium 1 Jahr Friedenshütte (Oberschles.); dann Eintritt als Betriebsingenieur bei den Düsseldorfer Röhren- und Eisenwalzwerken; dort 1. Juli 1904 Prokurist, 1. Januar 1905 Vorstandsmitglied; 1910 bei der Fusion dieser Gesellschaft mit dem Phoenix Vorstandsmitglied des Phoenix; 1916 Stellvertreter des Generaldirektors; 1926 bei Übergang des Phoenix auf die Vereinigten Stahlwerke stellvertr. Vorsitzender des Vorstandes; Mitglied des Ausschusses für allgemeine Wirtschafts- und Sozialpolitik sowie des Kartellausschusses im Reichsstand der Deutschen Industrie. — Spezialarbeitsgebiet: In früheren Jahren Röhrenherstellung und Verkauf; Organisation der Verkaufsverbände, späterhin der allgemeinen Verkaufsverbände und der internationalen Kartelle.
Poensgen, Helmuth, Dr. phil., Mitglied des Vorstandes der Vereinigten Stahlwerke A.-G., Düsseldorf, Im Rottfeld 9.
Geboren: 6. April 1887 in Düsseldorf; aus einer Eifeler Industriellenfamilie des Schleidener Tales. — Bildungsgang: Bis 1905 Städt. Gymnasium Düsseldorf; studiert an den Universitäten Lausanne, Tübingen und Bonn Rechts- und Staatswissenschaften; 1908 erstes juristisches Examen in Köln; 1910 Dr. phil. (Volkswirtschaft) an der Universität Bonn. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Gedient beim Feld-Artl.-Regt. Nr. 2 Kolberg i. Pomm.; im Felde als Leutnant d. Res. beim Feld-Artl.-Regt. Nr. 43 und für einige Monate bei der Feldluftschiffer-Abt. Nr. 27; zahlreiche Schlachten an der Westfront; 1916 und 1917 verwundet. E. K. I. und II. — Berufsgang u. a.: 1911/14 volkswirtschaftlicher Hilfsarbeiter in verschiedenen Stellen sowie Studienaufenthalt in England; 1917/19 als Verwundeter bei der Hauptverwaltung des Phoenix A.-G. für Bergbau und Hüttenbetrieb in Hörde i. Westf. tätig; 1919/21 Referent im Reichswirtschaftsministerium; 1921 bis Ende 1925 geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Vereins Deutscher Seidenwebereien in Krefeld; ab 1. Januar 1924 Prokurist der Phoenix A.-G. für Bergbau und Hüttenbetrieb in Düsseldorf; ab 1926 Mitglied des Vorstandes des Phoenix sowie Mitglied des Vorstandes der Vereinigten Stahlwerke A.-G., Düsseldorf; Mitglied des Unterausschusses für Finanzund Steuerpolitik im Reichsstand der Deutschen Industrie. — Veröffentlichungen: Zahlreiche volkswirtschaftliche Aufsätze in Zeitungen und Zeitschriften.
Poescliel, Hans, Dr. jur., komm. Oberbürgermeister, München- Gladbach.
Geboren als Sohn des Geheimrat Dr. Johannes Poeschel, Rektor der Fürsten- und Landesschule Meißen. — Bildungsgang: Fürstenschule Grimma (humanistisches Gymnasium); Universitäten Freiburg i. Br., Berlin und Leipzig (Rechts- und StaatsWissenschaften). — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Einjährig-Freiwilliger 1901/02 im Inf.-Regt. 107; macht den Feldzug von der Mobilmachung bis zum Waffenstillstand an der Front mit als Hauptmann d. Res. und Bat.-Kdr.; dreimal verwundet. E. K. I. und II.; Militär-St. Heinr.-Orden und fünf weitere Kriegsorden; silbernes Verwundetenabzeichen; Lebensrettungs-Med. am Bande. — Berufsgang u. a.: 1910 Richter in Sachsen; 1911 Stadtverwaltung Chemnitz; 1912 bis Anfang 1914 Reichskolonialdienst in Deutsch- Ostafrika; Studienreisen Ägypten, Rußland, England, Ungarn, Tschechoslowakei, Dänemark, Italien u. a.; Besteigung des Kilimandscharo (6000 m); nach Kriegsende 1919 Kolonial- Ministerium; 1920 Ausw. Amt und Reichskanzlei; 1921/25 Landrat in Stettin; 1923/25 Regierungs – Vizepräsident Frankfurt a. d. O.; 1924 Gründung der Vogelwarte Mönne b. Stettin; 1925/31 Regierungspräsident in Liegnitz; 1930 Bau des „Jugendkammhauses Rübezahl“ im Riesengebirge; Gründung der Niederschlesischen Kunstvereinigung; 1931/33 Oberbürgermeister Stettin; seit August 1933 komm. Oberbürgermeister München-Gladbach. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Kolonien; Werke: Die Kolonialfrage im Frieden zu Versailles 1920; Die Stimme Deutsch-Ostafrikas, 1920; Bwana Hakimu, Richterfahrten in Deutsch-Ostafrika, 1922; Jugendpflege, Sport, Volksbüchereiwesen. — Besondere Interessen: Geschichte, Kunst, Naturschutz. — Mitglied: Görlitzer Wissenschafti. Gesellschaft; Kaiser- Wilhelm-Gesellschaft u. a.
Pohley, Fritz, Pressestenogra ph, Reichspressekammer, Berlin-Neukölln, Knesebeckstr. 126.
Geboren: 26. Januar 1903 in Halle (Saale). — Bildungsgang: Volksschule; später Fachschule der Korporation der Kaufmannschaft zu Berlin. — Berufsgang u. a.: Lehrzeit Telegraphen- Union, Internat. Nachrichtendienst, später Dammert-Verlag, Mirbach Tel.-Büro, „Die^Zeit“; jetzt „Deutsche Allgemeine Zeitung“; mehrmals beruflich bei Völkerbundsratssitzungen in Genf und bei der Schlußkonferenz im Haag; Gründungsmitglied des Reichsverbandes Deutscher Pressestenographen (Nr. 1); nach Eingliederung des Reichsverbandes in die Reichspressekammer Bevollmächtigter Vertreter des Vorsitzenden d6j 8. in der Reichspressekammer jD° Sündiger Stellvertreter des Vorsitzenden des R. D. P. S. — Veröffentlichungen: „Die Entwicklung des Reichsverbandes Deutscher Pressestenographen e. V.“; Mitarbeiter der Zeitschrift „Der Pressestenograph“. — Besondere Interessen: Nachrichtenwesen und Nachrichtenübermittlung. — Mitglied: Reichsverband Deutscher Pressestenographen e. V.; Verein Deutsche Sportpresse, Berlin.
Pohlisch, Kurt, Dr. med., Prioatdozent für Psychiatrie und Neurologie an der Unioersität Berlin, Berlin NW 7, Charite, Psychiatr. und Nervenklinik.
Geboren: 28. März 1893 in Remscheid; deutsch-arischer Abstammung, väterlicherseits von Lehrern und Handwerkern in der Oberlausitz, mütterlicherseits von Bauern und Gutsbesitzern in der Magdeburger Börde. — Bildungsgang: Volksschule, Realgymnasium in Remscheid; 1912/20 (durch Krieg unterbrochen) Medizinstudium in Berlin an der Kaiser-Wilhelm-Akademie für das militärärztliche Bildungswesen; 1920 Approbation. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1912 Dienst als Einj.-Freiw.; ab Herbst 1912 militärärztliche Laufbahn; Oktober 1914 bis Kriegsende bei mobilen Heeresformationen auf dem östlichen und westlichen Kriegsschauplatz, zunächst als Sanitätsunteroffizier, zuletzt als Feldhilfsarzt und Adjutant; 1920 freiwilliger Austritt aus der militärärztlichen Laufbahn. E. K. II. — Berufsgang u. a.: Ab 25. März 1920 bis jetzt in der Psychiatr. und Nervenklinik der Universität Berlin; 17. November 1928 Habilitation für Psychiatrie und Neurologie an der Universität Berlin; Kameradschaftsführer und Gefolgschaftsarzt in der Marine-Hitler-Jugend Berlin; Deutscher Vertreter auf der Internationalen Konferenz zur Bekämpfung der Rauschgifte, Genf 1931; Dozent der Berliner Akademie für ärztliche Fortbildung. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Monographien und andere Abhandlungen aus dem Gebiet der Psychiatrie und Neurologie; Psychiatrische Erblichkeitslehre; Bekämpfung und Erforschung des Alkoholismus, Morphinismus und Schlafmittelmifibrauchs, in Zusammenarbeit mit Behörden (Reichsgesundheitsamt, Preuß. Ministerium des Innern); Bücher: „Der hyperkinetische Symptomenkomplex und seine nosologische Stellung“, Berlin 1925; „Über psychische Reaktionsformen bei Arzneimittelvergiftungen“, Berlin 1928; „Das psychiatrisch-neurologische Krankheitsbild der Kohlenoxydvergiftung“, Berlin 1929; „Die Verbreitung des chronischen Opiatmißbrauchs in Deutschland“, Berlin 1931; „Soziale und persönliche Bedingungen des chronischen Alkoholismus“, Leipzig 1933; „Schlafmittelmißbrauch“ (zus. mit F. Panse), Leipzig 1934; „Die Kinder männlicher und weiblicher Moiyhinisten (Fruchtbarkeit der Morphinisten, Frage der Keim- und Fruchtschädigung, Erbgang der Psychopathie)“, Leipzig 1934. — Mitglied: Berliner Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie (Schriftführer); Deutscher Verein für Psychiatrie; Deutsche Gesellschaft für Vererbungswissenschaft; Erbgesundheitsobergericht beim Kammergericht Berlin.
Polilmann, Alexander, Oberregierungsrat im Reichsmirtschaftsministerium, Leiter der Reichsstelle für den Außenhandel, Berlin-Wilmersdorf, Barstraße 24a.
Geboren: 16. Januar 1896 in Labischin (Reg.-Bez. Bromberg) als Sohn des Amtsund Landgerichtsrats Ernst P. und seiner Ehefrau Alma, geb. Darnmann. — Bildungsgang: 1902/05 Bürgerschule in Rawitsch; 1905/14 Kgl. Prinz – Heinrich – Gymnasium, Berlin-Schöneberg; 1919/21 Studium Heidelberg und Berlin; 1921/24 Referendarausbildung; 1925 Gerichtsassessor. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 5. August 1914 Fahnenjunker im Feld-Artl.-Regt. Generalfeldzeugmeister (1. Brandenburgisches) Nr. 3, Brandenburg a. H.; Oktober 1914 ins Feld zum aktiven Regiment; 18. August 1915 Leutnant, später Abteilungsadjutant; Teilnahme an allen Kampfhandlungen des Regiments; 29. Mai 1918 schwer verwundet; 31. März 1920 mit dem Charakter als Oberleutnant verabschiedet. E. K. I. und II.; Kreuz der Ritter des Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern. — Berufsgang u. a.: April 1925 Hilfsarbeiter im Reichswirtschaftsministerium; 1927 Regierungsrat; November 1933 Oberregierungsrat; Referent in der handelspolitischen Abteilung (Randstaaten und Finnland); vom 1. Januar 1927 ab Leiter der Zentralstelle für den wirtschaftlichen Nachrichtendienst, später Zentralstelle für Außenhandel, jetzt Reichsstelle für den Außenhandel (gemeinsam mit Herrn Wirkl. Legationsrat Dr. Bosenick vom Auswärtigen Amt). — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Aufsätze in Zeitungen und Zeitschriften über handelspolitische Fragen.
von Poll, Friedrich, Dr. rer. pol., Dipl.-Volksmirt, Berlin W 30, Stübbenstraße 3
Geboren: 28. Februar 1902 zu Arensburg (Insel Ösel, Estland); aus deutsch-baltischem Uradel; der Familienbesitz auf der Insel ösel wurde 1919 von der Estnischen Regierung enteignet. — Bildungsgang: Ritterschaftliches Gymnasium zu Tellin (Livland); Reform-Realgymnasium zu Halle a. d. S.; studiert Staatswissenschaften an den Universitäten Halle, Würzburg, Lausanne. — Militärzeit: 1920 Zeitfreiwilliger bei den Kämpfen gegen die Spartakisten um Halle. — Berufsgang u. a.: Journalist; seit 1927 Referent bei der Hauptgemeinschaft des Deutschen Einzelhandels; jetzt Geschäftsführer bei der Hauptgemeinschaft des Deutschen Einzelhandels (Leiter der Pressestelle und der Sozialpolitischen Abteilung); seit November 1933 Beauftragter für Pressefragen in der Geschäftsführung des Reichsstandes des Deutschen Handels; seit 1930 Beisitzer im Reichs Wirtschaftsgericht; Hauptschriftleiter des „Korrespondenzen-Presseaienst des Einzelhandels“ und des „Handelsstand“ (Korrespondenz des Reichsstandes des Deutschen Handels). —■ Veröffentlichungen: Verschiedene Veröffentlichungen, insbesondere über Sozialpolitik, Mittelstandspolitik und Fragen der Stellung der Warenverteilung in der Volkswirtschaft.
Pollert, Güstau, Fabrikbesitzer, Präsident der Industrie- und Handelskammer für die Grenzmark Posen- Westpreußen, Schneidemühl, Güterbahnhofstraße 12/14.
Geboren: 6. Juni 1869 in Duisburg a. Rh.; arisch. — Bildungsgang: Ostern 1889 Realgymnasial- Abitur; praktisch gearbeitet; acht Semester Studium an der Technischen Hochschule Berlin. — Militärzeit: In der Marine gedient; seit 1897 Marine-Ingenieur d. Res.; jetzt a. D.; nicht im Kriege gewesen. Kriegsverdienstkreuz; Grenzschutzkreuz. — Berufsgang: Seit 1897 in der Privatwirtschaft als Ingenieur, Oberingenieur und techn. Direktor tätig; seit 1915 in Schneidemühl selbständig; seit November 1921 (Gründung der Kammer) Präsident der Industrie- und Handelskammer für die Grenzmark Posen-Westpreußen. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Maschinentechnik; in den letzten Jahren Landmaschinen; viele Patente; Veröffentlichungen und Aufsätze. — Mitglied: Verein Deutscher Ingenieure; Verband der Deutschen Landmaschinen- Industrie (Vorstand); D. L. G.-Geräteausschuß; Außenhandelsausschuß beim Deutschen Industrie- u. Handelstag; Arbeitsbeschaffungsausschuß beim D. I. N. T.; Landesfinanzgericht in Stettin.
Popifz, Eduard Hermann Johannes, Preuß. Staats- und Finanzminister, Preuß. Staatsrat, Honorarprofessor an der Universität Berlin, Dr. jur., Berlin-Steglitz, Brentanostraße 50.
Geboren: 2. Dezember 1884 in Leipzig; väterlicher- und mütterlicherseits aus alten anhaltdessauischen Familien. — Bildungsgang: Gymnasium Dessau; Universitäten Lausanne, Leipzig, Berlin, Halle. — Kriegsauszeichnungen: Am Kriege nicht teilgenommen. E. K. am weißen Bande. — Berufsgang u. a.: 1908 Referendar und Dr. jur.; 1907/10 Regierungsreferendar in Köln; 1910/13 Regierungsassessor in Beuthen (Oberschles.); 1913 Oberverwaltungsgericht in Berlin; 1914/19 im Preuß. Ministerium des Innern; seit 1918 zugleich im Reichsschatzamt; 1919 Geh. Regierungsrat und Vortr. Rat im Reichsfinanzministerium; daselbst 1921 Ministerialdirektor; 1925/29 Staatssekretär; seit 1922 zugleich Honorarprofessor der Rechte an der Universität Berlin; von Ende 1929 bis Herbst 1932 im einstweiligen Ruhestand; 1. November 1932 bis 30. Januar 1933 Reichsminister ohne Geschäftsbereich und Kommissar des Reichs für das Preuß. Finanzministerium; 21. April 1933 Preuß. Staatsminister und Finanzminister; Mitglied der Akademie des Deutschen Rechts (Führerrat). — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Finanzwissenschaft, öffentliches Recht, insbesondere Probleme des Finanzausgleichs; Kommentar zum Umsatzsteuergesetz (1. Aufl. 1919, 3. Aufl. 1928); Der Finanzausgleich zwischen Reich, Ländern und Gemeinden (1931); Mitarbeit am Handwörterbuch der Staatswissenschaften und am Handbuch der Finanzwissenschaft. — Besondere Interessen: Kunstwissenschaft, insbes. antike Kunst. — Mitglied: Ehrenmitglied des Archäologischen Instituts des Deutschen Reichs; Präsident der Gesellschaft für antike Kultur.
Poppe, Karl, Bauer, Landesbauernführer, Oldenburg i. O., Bismarckstraße 15.
Geboren: 24. Januar 1896 in Barel b. Brettorf; die Vorfahren waren alle Bauern. — Bildungsgang Volksschule. — Militärzeit: Von Dezember 1915 bis Dezember 1918 im Felde bei der 2. Maschinengewehrkompanie Inf.- Regt. 91 und 5. Kompanie Res.-Inf.-Regt. 440. — Berufsgang u. a.: Vor und nach dem Kriege auf dem elterlichen Hofe tätig; seit 1924 Bauer; SA-Führer und landwirtschaftlicher Gaufachberater für den Gau Weser- Ems; Vizepräsident der Hauptabteilung II (früher Landwirtschaftskammer); Präsident des Verbandes der oldenburgischen landwirtschaftlichen Genossenschaften.
von Poseck, Max, General der Kaoallerie, Berlin NW 8?, Lessingstraße 7.
Geboren: 4. Oktober 1865 in der Bundesfestung Rastatt; Vater Major im Pomm. Füs.-Regt. Nr. 34. — Bildungsgang: Wöhler- Schule in Frankfurt a. M.; Kadettenkorps Oranienstein und Groß-Lichterfelde bis zur Selekta. — Militärzeit, Kriegsauszeidmungen: 1885/97 Leutnant im 1. Bad. Leib-Drag.- Regt. 20 Mannheim; 1890/95 Regts.-Adjutant; 1897/1901 Großer Generalstab, Oberquartiermeister, Adjutant (Hauptmann); 1901/03 Rittmeister u. Esk.-Chef im Drag.-Regt. 7 Saarbrücken; 1903/05 Großer Generalstab und Generalstab der 8. Div. Berlin-Halle; 1905 bis 1906 Major u. Ia beim Generalkommando XIV. A.-K. Karlsruhe; 1906/11 Generalstabsoffizier der Generalinspektion der Kavallerie Berlin; 1911 bis Oktober 1914 Kommandeur des Drag.-Regts. 2 (Major, Oberstleutnant, Oberst) in Schwedt; 1914 bis Juli 1917 Chef des Stabes des Garde-Kav.-Korps 1 und vom Generalkommando 54 (Generalmajor); bis Januar 1918 Kommandeur der 61. Inf.-Brig.; Januar 1919 Kommandeur der Garde-Ers.- Div.; bis Juli 1919 Kommandeur des Abschnitts IV der neutralen Zone Frankfurt a. M.; Oktober 1919 bis Oktober 1926 Inspekteur der Kavallerie (1921 Generalleutnant, Januar 1925 General d. Kavallerie) Schwedt; Oktober 1926 Abschied mit der Uniform des Reiter-Regts. 6; Präsident des Reichsverbandes für Zucht und Prüfung deutschen Warmbluts. E.K. I. und IL; P.H.-O.; R. A.-O. II.; Kr.-O. m. St.; B. M.-O.; R.-E. L; 5. A. II.; Brem. und Hamb. Hanseatenkreuz. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Kriegsgeschichte, Kavallerie, Reitkunst; „Die deutsche Kavallerie 1914 in Belgien und Frankreich“, 1921; „Die deutsche Kavallerie in Litauen und Kurland“, 1924; „Der Aufklärungsdienst der Kavallerie“, 1927; „Das 1. Brandenbg. Drag.-Regt. Nr. 2 im Weltkriege“, 1933; „Die deutsche Kavallerie in Polen 1914/15“, 1934; „Das Kavalleriekorps Garnier in der Schlacht bei Wilna im September 1915“ (in Vorbereitung). — Besondere Interessen: Turniersport; englische Literatur; Malerei. — Mitglied: Deutsche Gesellschaft für Wehrpolitik und Wehrwissenschaften; Scharnhorst – Gesellschaft; Vereinigung der Freunde antiker Kunst.
Posse, Hans Ernst, Dr. jur., 2. Staatssekretär im Reidumirtschaftsministerium, Staatssekretär im Preuß. Ministerium für Wirtschaft und Arbeit, Berlin W35, Viktoriastr. 34.
Geboren: 13. August 1886 in Berlin. — Bildungsgang: Juristisches Studium an den Universitäten Bonn und Berlin. — Militärzeit: Krieg als Reserveoffizier mitgemacht. — Berufsgang u. a.: 1909 Referendar an der Regierung Köln; 1913 Regierungsassessor beim Landratsamt in Beuthen (O.-Schl.); 1918 als Hilfsarbeiter in das Preuß. Ministerium für Handel und Gewerbe berufen; 1921 dort Ministerialrat; tritt 1924 zur Reichsverwaltung über und wird Ministerialdirektor und Leiter der zoll- und handelspolitischen Abteilung im Reichswirtschaftsministerium; nimmt in den folgenden Jahren in dieser Eigensdiaft an fast sämtlichen bedeutenderen handelspolitischen Verhandlungen mit dem Ausland entscheidenden Anteil; zoll- und handelspolitischer Sachverständiger der deutschen Abordnung auf der LondonerWeltwirtsdiaftskonferenz im Januar 1933; Staatssekretär; Mai 1934 auch mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Staatssekretärs des Preuß. Ministeriums für Wirtschaft und Arbeit beauftragt.
Posse, Ilans, Dr. phil., Direktor der Staat! Gemäldegalerie Dresden, Staat! Gemäldegalerie, Dresden-A. 1, Zwinger.
Geboren: 6. Februar 1879 in Dresden als Sohn des Geheimrats Dr. Otto P„ Direktor des Sächs. Hauptstaatsarchivs, eines geborenen Thüringers, und dessen Ehefrau, geb. Tischer, aus alter sächs. Familie; die Herkunft der Familie Posse weist nach Schweden. — Bildungsgang: Kreuzgymnasium in Dresden; 1899/1903 Studium der Kunstgeschichte, Archäologie und Geschichte an den Universitäten Marburg a. d. L. und Wien; 1903 Promotion zum Dr. phil. in Wien. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1898/99 Einj.- Freiw. im 1. Leib-Grenad.-Regt. 100; August 1914 bis August 1918 im Felde; zuerst beim Sächs. Leib-Grenad.-Regt. 100, seit 1917 beim Inf.-Regt. 472 (als Zugführer, Komp.-Führer u. Batls.-Adiutant). E. K. I. u. II.; Albrechtsorden II.; Verdienstorden II. — Berufsgang u. a.: Seit 1903 Volontär, dann wissenschaftl. Hilfsarbeiter und Direktorialassistent unter Wilhelm v. Bode am Kaiser-Friedrich-Museum zu Berlin; seit April 1910 Direktor der Staatl. Gemäldegalerie in Dresden. — Spezialarbeitsgebiet, l’eröffentlichungen: Geschichte der Malerei; 1909 „Die Gemäldegalerie des Kaiser-Friedrich-Museums“; 1919 „P. da Cortona und die Deckenmalerei in Rom“; 1922 „Die Sixtinische Madonna“; 1923 „Die Altargemälde des Antonio da Correggio“; 1925 „Andrea Sacchi“; 1929 „Die Staatl. Gemäldegalerie zu Dresden I“; 1929 „Robert Sterl“; 1931 „Die Briefe des Grafen Francesco Algarotti“.
Poten, Georg, Polizeigenera! Frankfurt a.M., Sanignystraße 55.
Geboren: 14. Dezember 1881 zu Berlin; entstammt väterlicherseits einer althannoverschen Offiziersfamilie, mütterlicherseits einer westfälischen evangelischen Theologenfamilie. — Bildungsgang: Kgl. Joachimstalsches Gymnasium in Berlin und Herzog- Albrecht-Gymnasium in Rastenburg (Ostpreußen); Sommersemester 1901 juristisches Studium Universität Lausanne (Schweiz). — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1. Oktober 1901 Eintritt beim Ulan.-Regt. 8 in Lyck (Ostpr.); aktiver Offizier; 1910/13 Kommando zur Kriegsakademie; März 1914 Kommando zum Großen Generalstab; während des Krieges Generalstabsoffizier in der Operationsabteilung der Obersten Heeresleitung, I. Generalstabsoffizier der 5. Res.-Div. und der 2. Inf.-Div. E. K. I und II; Ritterkreuz des Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern. — Berufsgang u. a.: 1. Oktober 1919 Übertritt zur Sicherheitspolizei Mitteldeutschland in Halle a. S.; September 1920 bis Januar 1925 Referent für Organisation der Schutzpolizei im preußischen Ministerium des Innern; 20. Juli 1932 Kommandeur der Schutzpolizei Berlin; seit November 1933 Polizeigeneral in Frankfurt a. M. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Vorschriften für die Ausbildung und Verwendung der Schutzpolizei; „Geschichte des Ulanen-Regiments 8 im Weltkrieg“.
F reiherr du Prel, Max, Dr. jur., Hauptschriftleiter, Pressechef der deutschen Rechtsfront, Berlin-N ikolassee, Teutonen sir affe 12.
Geboren: 7. Mai 1904 in München; die Familie entstammt dem burgundischen Turnieradel, was 1532 bestätigt wurde; 1675 spanischniederländ. Baronat; deutscher Freiherrntitel bestätigt im Königreich Bayern 1817. — Bildungsgang: 3 Jahre Privatschule; 9 Jahre Hum. Gymnasium; 1917/18 Page in der Kgl. Bayer. Pagerie zu München; Juli 1931 Promotion zum Dr. jur. utr. in Erlangen (Universität). — Militärzeit: 7 Monate bei der Schwarzen Reichswehr (1924). — Berufsgang u. a.: 5% Jahre organisatorische Tätigkeit im Passagedienst der Junkers-Luftverkehrs- A.-G„ der Luft Hansa und des Norddeutschen Lloyd im In- und Ausland; seit 1932 nat.- soz. Schriftleiter; seit 1. Januar 1933 Schriftleiter des „Völkischen Beobachters“; September 1953 Ernennung zum Presseamtsleiter des BNSDJ; November 1933 Ernennung zum Leiter des Presse- und Zeitschriftenamts und Pressechef der deutschen Rechtsfront; politisch seit 1919 Mitglied völkischer Verbände; 1920 deutschvölkischer Schutz- und Trutzbund; 1923 Freikorps Oberland; Mitkämpfer vom 9. November 1923; in der Partei Abteilungsleiter der Rechtsabteilung Reichsleitung der NSDAP. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Presse und Presserecht; nat.-soz. Rechtspolitik und Rechtserneuerung; „Der Zeitungsbeitrag im Urheberrecht“, Straubing 1931; zahlreiche Presseveröffentlichungen.— Besondere Interessen: Geschichtliche Untersuchungen. — Mitglied: Führerrat der deutschen Rechtsfront.
Prentzel, Max, Gauarbeitsführer, Dessau, Albrechtstr. 117
Geboren: 25. Februar 1882 in Biesenthal als Sohn des Oberingenieurs Franz P. und seiner Ehefrau Marie, geb. Häsecke. — Bildungsgang: Gymnasien in Bremen, Münster, Braunschweig und Charlottenburg. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Nach Ablegung der Reifeprüfung als Fahnenjunker im Jahre 1903 in das 1. Pionier-Bataillon III in Spandau; 1903 Ernennung zum Leutnant; 1912 Ernennung zum Oberleutnant und 1914 zum Hauptmann; Kompaniechef und höherer Adjutant an der Westfront und im Osten. E. K. I. und II.; Braunschweig. Kriegsverdienstkreuz; österr. Kriegsverdienstkreuz; Türk. Halbmond. —■ Berufsgang u. a.: Ehemaliger Kreistagsabgeordneter der NSDAP im Krs. Westhavelland. — Spezialarbeitsgebiet: Arbeitsdienst.
von Pressenfin, Hans-Henning, Senator, Präsident der Behörde für Technik u. Arbeit, Hamburg 13, Mittelweg 119.
Geboren: 18. Juni 1890 in Altona a. d. Elbe; Mecklenburger Uradel; Vater Generalleutnant, Mutter Hamburgische Senatorenfamilie; Ahnen Landleute oder Offiziere. — Bildungsgang: Gymnasium; Fähnrichsexamen; 1909 als Fahnenjunker eingetreten; 1921 Abitur nach dem Kriege gemacht; Studium Jura, Nationalökonomie, Maschinenbau, Motorenbau, je 3 Semester; 1924 kaufmännische Lehre. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Aktiver Offizier im Meckl. Feld-Artl.-Regt. 60; 22. September 1909 eingetreten; 1916 Oberleutnant; 1918 Hauptmann; übergetreten zur Hamburgischen Schutzpolizei; 1920 Polizeimajor, Kommandeur der Kraftfahr- und Verkehrsabteilung; 1924 Abschied genommen. E. K. I. und II.; Mecklenbg. Verdienstkreuz I. und II.; Hanseatenkreuz; Türkisch. Halbmond; Meckl. Verdienstmedaille; Verwundetenabzeichen (4 Schußwunden). — Berufsgang u. a.: Ab 1926 leitende kaufmännische Stellen in Industrie; 1924 Eintritt in den Stahlhelm; 1927 zum Gauführer und Landesführer des Stahlhelm Landesverband Gau Hamburg ernannt; 6. März 1933 in die Hamb. Landesregierung berufen als Senator und Präses der Hamb. Arbeitsbehörde; am 1. Oktober 1933 vom Reichsstatthalter zum Präsidenten der Behörde für Technik und Arbeit ernannt; Mitglied der NSDAP. — Spezialarbeitsgebiet und Veröffentlichungen: Wehrpolitik und Technik. — Mitglied: NSKK; SA-Res. I; NSDFB (Stahlhelm); Beamten- Fachschaft; RDO.
Prieß, Paul, Dr. jur., Oberbürgermeister der Stadt Bielefeld, Bielefeld, W aldstraße.
Geboren: 18. Juli 1879 in Bochum-Langendreer als Sohn des Fabrikanten J. Prieß. — Bildungsgang: Volksschule; Gymnasium zu Bochum; juristisches Studium an den Universitäten Tübingen und Kiel; 1901 Referendarprüfung; 1907 Gerichtsassessorprüfung. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Frontkämpfer; Hauptmann d. Landw.; später Kriegsgefangenschaft in Sibirien. E. K. II.; Lippisches Verdienstkreuz; Verwundetenabzeichen. — Berufsgang u. a.: Nach Ernennung zum Gerichtsassessor zur Kommunalverwaltung übergetreten; 1908/11 juristischer Hilfsarbeiter Dei der Stadtverwaltung in Essen; 1911 zum Beigeordneten in Bielefeld gewählt; 1925 in gleicher Eigenschaft wiedergewählt; 1. April 1932 Oberbürgermeister der Stadt Bielefeld. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Juristische und polizeiliche Angelegenheiten; wohnungspolitische Fragen; Schulwesen und Angelegenheiten der städtischen Betriebsverwaltung; Arbeitsrecht; Veröffentlichungen auf juristischem Gebiet.
Prost, Richard, Generaldirektor, Geschäftsführer der Städtereklame, Frankfurt a. M., Börsenplatz 11.
Geboren: 5. Januar 1875 in Liebemühl (Ostpr.); arischer Abstammung. — Bildungsgang: Bürgerschule; Landwirtschaftsschule in Marienburg. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: September 1916 bis zur Verwundung September 1918 im Felde. E. K. I. und II. — Berufsgang u. a.: Als Kaufmann in Danzig, Leipzig und Berlin tätig; 20 Jahre im Verlag Scherl, zuletzt als Direktor der Anzeigenabteilung und Prokurist; seit 1921 Aufbau des größten Plakatanschlag-Instituts Deutschlands, der Städte-Reklame-Vereinigung, damals eine Stadt, jetzt 280 Städte; Mitbegründer des Bundes der Frontsoldaten in Leipzig; Ausarbeitung wichtiger Vorschläge auf dem Gebiet der Arbeitsbesch affung; Mitglied des Werberats der Deutschen Wirtschaft; Führerrat der Verkehrsvereine Frankfurt a. M. — Spezialarbeitsgebiet: Ausbau der Städte-Reklame-Organisation. — Mitglied: Senkenbergische naturforschende Gesellschaft, Frankfurt a. M.; Institut für Krebsforschung, Frankfurt a. M.
Pudelko, Alfred, Abteilungsleiter im Zentralinstitut für Erziehung und Unterricht, Berlin-Tempelhof, Wiesener Straße 27.
Geboren: 9. Februar 1899 in Waldenburg- Altwasser i. Schles. — Bildungsgang: Volksschule, Realschule Präparandie, Seminar, Mittelschullehrerprüfung. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Herbst 1917 bis April 1919; Vizefeldwebel Fuß-Artl.-Regt. 6. E.K.IL; Schlesischer Adler. — Berufsgang u. a.: Während der Wartezeit als Junglehrer 1920 bis 1922 Polizeiwachtmeister in Westfalen, 1922/23 Bergmann im Waldenburger Industriegebiet; sodann 1923/32 zahlreiche Schulstellen verwaltet; 1925 Eintritt in die NSDAP; 1932 Leiter der Grenzlandschule Reichenbach i. Oberschles.; 1. Juli 1933 Abteilungsleiter im Zentralinstitut für Erziehung und Unterricht; 1927/32 Bundesführer der „Adler“ und „Falken“; Scharführer im Stabe des RFSS, Rasse und Siedlungsamt
Pufpaff, W alter, Dr. jur., Generalstaatsanroalt, Rostock i. M., Loignystraße 1.
Geboren: 28. Februar 1899 in Wismar als Sohn des Senators a. D. Heinrich P. und seiner Ehefrau Anna, geb. Scuhr; Vorfahren Bauern und Handwerker. — Bildungsgang: Gymnasium in Wismar; 1920/24 Studium in Hamburg, München und Rostock; März 1924 Referendar; Dezember 1924 Doktor; 1927 Assessor. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 15. Dezember 1916 als Fahnenjunker mit 17 Jahren bei dem Kgl. Preuß. Inf.-Regt. Nr. 162 eingetreten; Sommer 1917 Abwehrkämpfe vor Arras; Flandernschlacht; Dezember 1917 Leutnant; 1918 Flandernoffensive (Kemmelunternehmen); Offensive auf Compiegne; Abwehrschlachten bis zum Schluß des Krieges; Dezember 1918 Grenzschutz in Schlesien und an der Polenfront; Mai 1920 aus dem Heer ausgeschieden. E. K. I. und II.; Meckl.- Schwerin. Militärverdienstkreuz II. KL; Lüb. Hanseatenkreuz; schwarzes Verwundeten-Abzeichen. — Berufsgang u. a.: Hilfsrichter in Strafsachen Güstrow i. M.; dann einige Monate Anwaltsvertretung; November 1927 bis März 1932 Staatsanwaltschaft Rostock; April 1932 bis September 1933 Amtshauptmann (Landrat) des Kreises Waren, Müritz; Vorsitzender des Meckl. Gemeindetages, den er organisierte; seit 16. September 1933 Generalstaatsanwalt am Meckl. Oberlandesgericht in Rostock.
Raab, Hans, Dr. phil., komm. Hauptstabsleiter im Stabsamt des Reichsbauernführers, Berlin W 55, Tiergartenstraße 2.
Geboren: 14. März 1901 in Mainz. — Bildungsgang: Oberrealschule, Realgymnasium; drei Jahre landwirtschaftliche Praxis; acht Semester volkswirtschaftliches und landwirtschaftliches Studium in Frankfurt, Halle, Breslau, Gießen; kaufmännische Ausbildung in der Industrie. — Berufsgang u. a.: Assistent an der Universität Leipzig; Referendar bei der Landwirtschaftskammer Dresden; landwirtschaftlicher Assessor: Kreisdirektor der Landwirtschaftskammer Dresden; Abteilungsleiter im Deutschen Landwirtschaftsrat; Reichsabteilungsleiter im Reichsnährstand; Mitglied der NSDAP.
Rabeling, Heinrich, Dr. jur., Oberbürgermeister, Oldenburg i. O., Taubenstraße 22.
Geboren: 24. August 1890 zu Oldenburg; Vater Kaufmann Karl R., früher Vorsitzender der Industrie- und Handelskammer und Ratsherr. — Bildungsgang: Gymnasium; Universitäten Grenoble, Freiburg i. Br., Berlin, Kiel; 1920 zweite juristische Staatsprüfung in Oldenburg. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1909/10 Einj.-Freiw. im 5. Bad. Feld- Artl.-Regt. 76 zu Freiburg i. Br.; von Anfang August 1914 bis November 1918 Kriegsteilnehmer als Leutnant d. Res. im Feld-Artl.- Regt. 80, Inf.-Regt. 132, im Stabe der 61. Inf.- Brig. und als Führer von Flugabwehr-Formationen. E. K. I. und II.; Oldenb. Friedrich-August-Kreuz I. und II. — Berufsgang u.a.: 1920/23 Hilfsarbeiter im Oldenb. Ministerium des Innern und im Reichsarbeitsministerium; 1923/25 Amtshauptmann des Amtes Friesoythe in Oldenburg; 1926/32 Vorsitzender der Direktion der Staatl. Kreditanstalt und der Landessparkasse zu Oldenburg; seit Januar 1933 Oberbürgermeister in Oldenburg; 1923 bis April 1933 Stahlhelm; April 1933 vorläufige Aufnahme in die NSDAP. – Mitglied: BNSDJ.
Radmann, Hans-Joachim, Diplom-Ingenieur, Vorsitzender der Industrie- und Handelskammer für Oberschlesien, Beuthen (O. S.), Gabelsberger Straße 11,
Geboren: 2. August 1902 in Malapane-Hüttendorf, Krs. Oppeln; der Vater, Sanitätsrat Dr. med. Richard R„ Oberstabsarzt d. Res., stammt aus einer Seemannsfamilie in Ueckermunde i. Pommern. — Bildungsgang u. a.: Humanistisches Gymnasium in Kattowitz (O.-S.); ein Jahr praktische Arbeit im oberschlesischen und niederschlesischen Steinkohlen-, Braunkohlen- und Erzbergbau; Studium an der Universität Greifswald, an der Technischen Hochschule in Aachen und an der Bergakademie in Clausthal. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Herbst 1918 kaiserlicher Seekadett in der letzten Crew der Kaiserlichen Marine; 1920 Teilnahme an den Kämpfen im Kapp-Putscli; 1920/21 im oberschlesischen Selbstschutz; u. a. als Freiwilliger im I. Batl. „Österreicher“ des Freikorps Oberland; Teilnahme am Sturm auf den Annaberg; Inhaber des vom Freikorps Oberland verliehenen Abzeichens für die Annabergstürmcr, des St. Annabcrg- Kreuzes, und des Schlesischen Adlers II. Kl. — Berufsgang u. a.: Nach Ausbildung als Bergreferendar am 9. März 1927 Ernennung zum Bergassessor; seit 1. Mai 1927 in den Diensten der Bergwerksgesellschaft Georg von Giesche’s Erben, Bergverwaltung Beuthen; Tätigkeit bei Giesche’s Erben zunächst als Expert für Lagerstätten und Spezialfragen, u. a. auch in der Tschechoslowakei; seit 1929 Stellvertreter des Leiters der Bergverwaltung Beuthen (O.-S.) (Steinkohle und Erz). — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Wirtschaftspolitik, Lagerstättenwirtschaft. Abhandlung über „Neuere Theorien der Erzlagerstättenbildung und ihre praktische Anwendung“ in der Zeitschrift „Metall und Erz“, 1. November 1928; seit Juni 1926 in der NSDAP (Mitgliedsnummer 58 393); seit 1931 Gauwirtschaftsberater für Oberschlcsien und des Prov.-Ausschusses für Oberschlesien; Mitglied der Gesellschaft Deutscher Metallhütten- und Bergleute zu Berlin SW 11.
von Radowitz, Otto, Generalkonsul des Deutschen Reiches in Danzig, Danzig, Deutsches Generalkonsulat.
Geboren: 1. April 1880 in Berlin (Pate Altreichskanzler Fürst Bismarck) als Sohn des damaligen Deutschen Gesandten in Athen Josef Maria von R. und dessen Ehefrau Nadine, geb. von Ozerow. — Bildungsgang: Hum. Gymnasium in Freienwalde a. d. O. bis 1897; jurist. Studium in Freiburg i. B., Göttingen, Münster; 1904 Referendar; 1910 Gerichtsassessor. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1899/1900 Einj.-Freiw. im 1. Bad. Leib-Drag.-Regt. 20, Karlsruhe; 1904 Leutnant d. Res.; Oktober bis 24. Dezember 1914 im Zossener Lager, 24. Dezember 1914 als Oberleutnant d. Res. ins Feld gerückt; Februar 1915 zum aktiven 2. Garde- Regt. z. F. kommandiert; bis Dezember 1917 Komp.- und Batl.-Führer; nach Gasvergiftung im Auftrag der Obersten Heeresleitung tätig; November 1918 aus dem Heeresdienst entlassen. E. K. I. u. II. — Berufsgang u. a.: 1911 Eintritt ins Ausw. Amt, Berlin; 1912/14 Vizekonsul in Buenos Aires; Mai 1919 bis Mai 1920 Legationssekretär in Helsingfors; Juni bis September 1920 im Ausw. Amt, Berlin; September 1920 bis Oktober 1922 Gesandtschaftsrat in Riga; 1922/25 Botschaftsrat in Moskau; Oktober 1925 bis August 1926 Generalkonsul in Innsbruck; September 1926 in den einstweiligen Ruhestand versetzt; Oktober 1933 zum Generalkonsul I. Klasse in Danzig ernannt; Mitglied der NSDAP. — Mitglied: BNSDJ; BDB; KfDK.
Raeder, Erich, Admiral, Dr. phil. h. c., Chef der Marineleitung, Charlottenburg 9, Ulmenallee 8
Geboren: 24. April 1876 in Wandsbek als Sohn des Realgymnasialdirektors R. in Grünberg i. Schles. — Bildungsgang: 1894 Abitur am Realgymnasium zu Grünberg i. Schles. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 16. April 1894 in die Marine eingetreten; Oktober 1897 Beförderung zum Seeoffizier; 1903/05 Marineakademie; 1906/08 Nachrichtenabteilung des Reichsmarineamts (Ausländische Presse, Schriftleiter Marinerundschau und Nauticus); 1910/12 Navigationsoffizier der Kaiseryacht „Hohenzollern“; 1911 Beförderung zum Korvettenkapitän; 1913 bis Januar 1918 I. Adiniralstabsoffizier und Chef des Stabes des Befehlshabers der Aufklärungsstreitkräfte; in dieser Stellung — als Stabschef des Admirals Hipper — am Kriege teilgenommen auf Schlachtkreuzer „Seydlitz“, „Lützow“ und „Hindenburg“ (Beschießung der englischen Küste am 2. November 1914, 16. Dezember 1914, 25. April 1916; Kreuzerschlacht auf der Doggerbank am 24. April 1915; Skagerrakschlacht am 31. Mai 1916); Januar bis Oktober 1918 Kommandant Kreuzer „Köln“ (II); Dezember 1918 bis März 1920 Chef der Zentralabteilung der Admiralität; 1920 bis Juli 1922 Marinearchiv; 1. Juli 1922 Beförderung zum Konteradmiral; August 1922 bis September 1924 Inspekteur des Bildungswesens der Marine; Oktober 1924 bis Januar 1925 Befehlshaber der leichten Seestreitkräfte der Nordsee; 1925 bis Herbst 1928 Chef der Marinestation der Ostsee (Vizeadmiral); seit 1. Oktober 1928 Chef der Marineleitung (Admiral). E. K. I. und II.; Ritterkreuz mit Schwertern des Hausordens von Hohenzollern; Bayer. Militärverdienstorden IV. Kl. mit Krone und Schwertern; Oldenb. Friedrich-August-Kreuz I. u. II. Kl.; österr.- Ungar. Militärverdienstkreuz III. KL; Türk. Imtias-Medaille II. Kl. und Eiserner Halbmond. — Veröffentlichungen: 2 Bände des Seekriegswerkes: „Der Krieg zur See 1914/18″; Der Kreuzerkrieg in den ausländischen Gewässern.
Raeke, Walter, Dr. jur., Rechtsanwalt am Hanseatischen Oberlandesgericht, Land- und Amtsgericht, Hamburg, Valentinskamp 90.
Geboren: 18. Oktober 1878 in Berlin-Charlottenburg aus einer seit Jahrhunderten in der Provinz Sachsen ansässigen Bauern- und Beamtenfamilie. — Bildungsgang: Hum. Gymnasium Berlin-Lichterfelde; Universitäten Berlin, Halle, Rostock; 1900 Kammergerichts- Referendar, Dr. jur.; 1906 große juris tisehe Staatsprüfung in Berlin. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1901 Einj.- Freiw, beim 10. Rhein. Inf.-Regt. Nr. 161 in Trier; Leutnant d. Res. beim Inf.-Regt. v. Goeben (2. Rhein. Nr. 28) in Koblenz; 1. August 1914 ins Feld als Kompagnieoffizier des Landw.-Ers.-Batls. Nr. 35; E. K. II. für Auszeichnung im Gefecht beim Mlawa am 21. August 1914; nach der Schlacht bei Tannenberg infolge Überanstrengung schwer erkrankt und felddienstunfähig; nach längerer Lazarettbehandlung als Militär-Intendanturrat zum stellv. Generalkommando IX. A.-K. einberufen. E. K. II.; Hamb. Hanseatenkreuz; Meckl. Kriegsverdienstkreuz. — Berufsgang u. a.: Kaiserl. Marine-Intendantur-Assessor; 1910 Rechtsanwalt und Notar in Stepenitz (Pomm.); Militär-Intendanturrat und Intendant der Kriegsgefangenenlager beim stellv. Generalkommando IX. A.-K.; seit 1919 Rechtsanwalt beim Hanseat. Oberlandesgericht; schon als Student völkisch erzogen in der Burschenschaft Germania, Berlin; Frühjahr 1929 Eintritt in die NSDAP; 1930 Ernennung zum Gauführer des Hanseat. Gaubezirks des Bundes Nationalsozialistischer Deutscher Juristen; Landesleiter des NS-Juristenbundes für die Hansestädte, Oldenburg, beide Mecklenburg; Gaurechtsstellenleiter der politischen Gauleitung Hamburg; in den letzten Jahren vor der Machtergreifung wiederholt den Führer in großen politischen Prozessen vor Gericht vertreten; 1931 Wahl in das Landesparlament der Freien und Hansestadt Hamburg (Bürgerschaft); Mitglied des Vorstandes der nationalsozialistischen Fraktion; Vorsitzender des Theaterausschusses und des Immunitätsausschusses bis zur Auflösung der Länderparlamente 1933; 1932 Mitglied des Staatsgerichtshofs für das Deutsche Reich; 1933 Reichsfachgruppenleiter der Berufsgruppe Rechtsanwälte und Mitglied des Reichsführerstabes der Deutschen Rechtsfront; Mitglied der Akademie für Deutsches Recht (politisches Mitglied des Seerechtsausschusses); Mitglied des Deutschen Reichstags; 1934 Leiter der NS-Rechtsbetreuung für das gesamte Reichsgebiet; Abteilungsleiter bei der Reichsleitung der NSDAP (Rechtsabteilung); ab 15. April 1934 Amtsleiter der Reichsleitung, Leiter des Amtes für die Rechtsbetreuung des deutschen Volkes. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: öffentliches Recht, insbesondere Staats- und Verwaltungsrecht, Standesfragen; Herausgeber der „Juristischen Wochenschrift“; zahlreiche Veröffentlichungen in anderen juristischen Fachzeitschriften, gelegentlich auch in der Tagespresse, namentlich über Standesfragen. — Besondere Interessen: Theater und Musik.
Raether, Arnold, Oberregierungsrat im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda, Berlin-Wilmersdorf, Südrvestkorso 53a
Geboren: 29. September 1896 in Berlin; arischer Abstammung. — Bildungsgang: Schule bis zur Berechtigung zum einj.-freiw. Heeresdienst; kaufmännische Lehre und Filmorganisationslehre. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 27. September 1914 bis 1. April 1919; bis 1916 Feld-Artl., dann Nachrichtentruppe; 1917 zum Leutnant d. Res. befördert. E. K. II. — Berufsgang u. a.: Nach dem Kriege Berufslehre im Nutzholzfach; Mitinhaber des väterlichen Nutzholzgeschäfts; Organisationsund kaufmännischer Geschäftsführer in der Ufa; aktiv im antisemitischen Flügel der DNVP; Führer von Freikorps bis zu deren Auflösung im Jahre 1923; Mitglied des Stahlhelm Ende 1927 bis Anfang 1950; 1. September 1930 Eintritt in die NSDAP; dort ehrenamtlicher Mitarbeiter bis 1932; September 1932 Amtswalter der Reichsleitung bis zum Eintritt ins Propagandaministerium (1. Mai 1933); von da ab ehrenamtlicher Abteilungsleiter der Reichspropagandaleitung. •— Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Filmorganisation; Artikel über Filmwesen.
Raiser, Carl, Generaldirektor, stellvertretender Vorsitzender des Reichsoerbandes der Prioatoersicherung, Stuttgart, Johannesstraße la.
Geboren: 26. September 1872 in Stuttgart. — Bildungsgang: GymnasiumStuttgart; Rechtsstudium auf den Universitäten Tübingen und Berlin; 1895 erste, 1899 zweite höhere juristische Staatsprüfung; 1898 Dr. jur. prom. Tübingen. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1895/96 Einj.-Freiw..beim Inf.-Regt. 125 in Stuttgart; 1898 Leutnant d. Res.; 1909 Oberleutnant d. Landw. L; 1914 Hauptmann d. Landw. a. D.; 1914 Feldzugsteilnehmer als Hauptmann und Kompagnieführer im Res.- Inf.-Regt. 246; 1915/18 stellvertretendes Generalkommando XIII. (K.-W.) A.-G. Stuttgart. E. K. II.; Württ. Friedrichsorden I. mit Schwertern; Württ. Wilhelmkreuz mit Schwertern; Verdienstkreuz. — Berufsgang u. a.: 1900/32 Rechtsanwalt beim Oberlandesgericht Stuttgart; seit 1912 Vorstandsmitglied der Württembergischen Feuerversicherungs- A.-G. in Stuttgart; stellvertretender Vorsitzender des A. R. der Allg. Rentenanstalt, Lebens- und Rentenversicherungs- A.-G. in Stuttgart; Mitglied des A. R. der Union – Rhein Versicherungs – A. – G., Berlin; Berlinische Feuerversicherungsanstalt in Berlin; Aachen-Leipziger Versicherungs-Gesellschaft in Aachen; stellvertretender Vorsitzender des Reichsverbandes der Privatversicherung
Ramien, Fritz, Bürgermeister, Wolfenbüttel, Lessingstraße 1
Geboren: 24. September 1883 zu Saarburg i. Lothringen als Sohn des Postdirektors Carl R. und seiner Ehefrau Henriette, geb. Conrad. — Bildungsgang: Volksschule und Gymnasium in Euskirchen (Rheinland), Luisenstädtisches und Leibniz-Gymnasium in Berlin; Friedrich-Wilhelm-Universität in Berlin; Referendar- und Assessorexamen. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Seit März 1915 Ausbildung beim Garde-Jäger-Bataillon in Potsdam; August 1915 ins Feld gerückt; Kämpfe in den Vogesen (Hartmannsweilerkopf); Juni 1916 schwer verwundet; nach Wiederherstellung wieder beim Truppenteil in Mazedonien; Juli 1917 Leutnant d. Res.; beim Bataillon bis zum Schluß an der Front. E. K. I. und II.; Verwundetenabzeichen; Bulgarisches Tapferkeitskreuz. — Berufsgang u. a.: Seit 1912 nach kurzer richterlicher Tätigkeit Rechtsanwalt in Berlin; nimmt nach der Rückkehr aus dem Felde an den Straßenkämpfen des Bataillons in Berlin gegen die Spartakisten teil, insbesondere an der Eroberung der Zeitungsgebäude „Büxenstein“ und „Vorwärts“; auch beim Kapp-Putsch und den ihm folgenden Kämpfen wieder in den Reihen des Bataillons; vom Juni 1920 ab als Staatsanwalt beim außerordentlichen Gericht beim Reichswehrgruppenkommando I in Berlin; vertritt in mehreren großen politischen Prozessen die Anklage gegen kommunistische Banden, so in Berlin-Weißensee, Zwickau und Frankfurt a. M.; wegen der strengen Anträge gegen Kommunisten und selbst beantragter Freisprüche gegen Freikorpsführer der Regierung mißliebig und entlassen; wieder Rechtsanwalt; dann Regierungsrat bei der Reichsfinanzverwaltung in Berlin, Meseritz, Wolfenbüttel; dort seit November 1933 Bürgermeister; seit Juni 1932 in der NSDAP; April 1933 Stadtverordneter; Kreisleiter des Amtes für Beamte und Kreiswart des Reichsbundes der deutschen Beamten im Kreise Wolfenbüttel: Vorsitzender des Kreisgerichts. —- Spezialarbeitsgebiet: Beamtenfragen. — Besondere Interessen: Geschichte und Geographie (Wirtschaftsgeographie); Sport (Wassersport).
Ranz, Werner, Reditsanroalt und Notar, Berlin-Schöneberg, Meraner Straße 9.
Geboren: II. Januar 1893 in Berlin. — Bildungsgang: Wilhelms – Gymnasium Berlin; Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Berlin und Kiel. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Garde – Fuß – ArtLRegt.; vom 4. August 1914 bis November 1918 Kriegsteilnahme bei verschiedenen Fuß- Artillerie-Formationen, und zwar bis Mitte 1915 im Osten, seit der Herbstschlacht in der Champagne ausschließlich an der Westfront; zuletzt als Adjutant bei dem zur Verfügung der Obersten Heeresleitung stehenden Fuli- Artl.-Regt. 98. E. K. I. und II.; Verwundetenabzeichen in Silber. — Berufsgang u. a.: Seit August 1914 Referendar; April 1922 Assessor; seit Mai 1922 Rechtsanwalt in Berlin; seit Mai 1928 Notar; Mitglied der NSDAP; Vorstand der Anwaltskammer Berlin; Präsidium der Reichsrechtsanwaltskammer; stellvertretender Reichsfachgruppenleiter im BNSDJ; Juristisches Landesprüfungsamt. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Handelsrecht und gewerblicher Rechtsschutz. — Besondere Interessen: Musik.
Rasche, Karl, Dr. jur., Centraloerband der Banken u. Bankiers, W estfalenbank A.-G., Bochum.
Geboren: 23. August 1892 in Iserlohn i. Westf. aus alter westfälischer Familie. — Bildungsgang: Volksschule, Realgymnasium Iserlohn; Universitäten Münster, München, Berlin, Leipzig, Bonn (Rechts- und Wirtschaftswissenschaft, Geschichte); Referendar; Assessor, Dr. jur. (Münster); Kommunalhochschule Düsseldorf. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1911/12 Einj.-Freiw. Inf.-Regt. (1. westfäl.) Nr. 13 Münster; am 2. Mobilmachungstage Inf.-Regt. 135; verschiedene Formationen (Lt. d. Res.-Inf.-Regt. 155); Führer einer Divisions-Kampfschule und einer Sturmkompagnie; östlicher und westlicher Kriegsschauplatz (insbesondere Argonnen), Baltikum; Mitglied der ersten deutschen Gesandtschaft Riga. E. K. I. und II; Baltenkreuz; Verwundetenabzeichen. — Berufsgang u. a.: Nach Beendigung des Studiums Tätigkeit bei verschiedenen westfälischen Gerichten; Anwalt in Düsseldorf; Justitiar und Direktor beim Barmer Bank-Verein und einer Getreidebank; Aufsichtsrat verschiedener westdeutscher Gesellschaften, u. a. Exportfirmen; seit 1933 Vorstandsmitglied der Westfalenbank, Bochum; Hauptausschußmitglied des Centralverbandes der Banken und Bankiers, Berlin; politisch als Mitglied der Gesandtschaft Riga Werbeoffizier der Baltikumtruppen v. d. Goltz; Organisator der Einwohnerwehren Kr. Hamm i. Westf. und der Bauernorganisationen gegen Arbeiterund Soldatenräte usw. — Spezialarbeitsgebiet, Veröffentlichungen: Internationales Recht; Export- und Importfragen und deren Finanzierung; Wirtschaftsgeschichte des rheinischwestfälischen Industriegebiets; Regionalbankfragen, Sachverständiger der Bankenquete.
Rathke, Kurt, Dr. phil., Leiter des Internationalen Programmausschusses, Sendeleiter des Deutschen Kurzwellensenders, Berlin- Neu-Westend, Reichsstraße 35
Geboren: 13. Mai 1900 in Warnemünde (Mecklenburg); väterlicherseits Lehrer- und Bauernfamilie, mütterlicherseits Kapitänsfamilie. — Bildungsgang: Hum. Gymnasium Rostock; Studium der neueren Sprachen, Geschichte, Literatur und Nationalökonomie in Jena, München, Berlin, Hamburg und Rostock. — Militärzeit: Ein Jahr Kriegsteilnehmer (Freiwilliger). — Berufsgang u. a.: Ab 1924 Referent an verschiedenen wissenschaftlichen Instituten; 1931 stellvertretender Leiter des Programmausschusses der deutschen Rundfunkgesellschaften; ab 1. Mai 1933 Leiter des Internationalen Programmaustausches (Reichs-Rundfunk-Gesellschaft) und Sendeleiter des Deutschen Kurzwellensenders; Bearbeitung der Auslandsfragen am deutschen Rundfunk (einschließlich Deutschtum im Ausland); Programmaustausch mit dem Rundfunk des Auslands (Europa und Übersee). — Veröffentlichungen: Beiträge in verschiedenen Fachzeitschriften. — Besondere Interessen: Auslandsfragen. — Mitglied: Beirat der Deutsch-Japanischen Gesellschaft u. a.
Rau, Gustao, Oberlandstallmeister, Berlin W 15, Pariser Str. 21—22.
Geboren: 28. Februar 1880 in Paris. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: Bei Kriegsausbruch 1914 im 7. Ulanen-Regt. als Kriegsfreiwilliger eingetreten; September 1915 zum Offizier befördert; dreimal verwundet. E. K. I. und II.; Verwundetenabzeichen und andere Kriegsorden. — Berufsgang u. a.: Von Kriegsende bis Mai 1933 Geschäftsführer des Reichsverbandes für Zucht und Prüfung deutschen Warmbluts; am 29. Mai 1933 vom Preuß. Ministerpräsident Göring als Oberlandstallmeister berufen; Mitglied und Geschäftsführer des Deutschen Olympiade- Komitees für Reiterei. — Veröffentlichungen: Eine Anzahl Werke über Pferdezucht und Reiterei, u. a.: „Die Not der deutschen Pferdezucht“, „Die deutschen Pferdezuchten“, „Altgold, die Geschichte eines Kriegspferdes“, „Die Reiterei an den olympischen Spielen“; viele andere Veröffentlichungen. — Mitglied: Vorsitzender und Begründer der Vereinigung der ländlichen Reit- und Fahrvereine Deutschlands.
Rauschning, Uermann, Dr.phil., Landwirt, Präsident des Senats der Freien Stadt Danzig, Danzig, Zensaplatz 14; Warnau, Post Kelthof, Kr. Groß-Werden.
Geboren: 7. August 1887 in Thorn als Sohn des aktiven Offiziers und Gutsbesitzers R.; alteingesessene ostpreuß. Bauernfamilie. — Bildungsgang: Gymnasium; Kadettenanstalten in Potsdam und Groß-Lichterfelde; Studium von Musik, Geschichte, Germanistik in München und Berlin. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1914 als Kriegsfreiwilliger im Inf.-Regt. Nr. 61 ins Feld; Leutnant d. Res. E. K.; Verwundetenabzeichen. — Berufsgang u. a.: Leitet nach dem Kriege im abgetretenen Gebiet Posen die Kulturpflege der deutschen Volksgruppe; Anfang Februar 1932 Vorsitzender des Danziger Landbundes; seit Juni 1933 Präsident des Senats. — Veröffentlichungen: Die Entdeutschung Westpreußens und Posens; 10 Jahre polnische Politik, 1929 Berlin; Geschichte der Musik und Musikpflege in Danzig, 1930 Danzig, Westpr. Geschichtsverein; begründet und leitet bis 1926 „Deutsche Blätter in Polen“; „Deutsche wissenschaftliche Zeitschrift für Polen“; gab Schriftenreihe zur Kenntnis Polens, der deutschen Vergangenheit, heraus; zahlreiche Aufsätze über deutsche Minderheiten in Polen. — Mitglied: Ehrenmitglied der „Historischen Gesellschaft für Posen“; Mitglied des Westpr. GeschichtsVereins.
Rebitzki, Helmut, Dr. jur., Oberbürgermeister der Stadt Breslau, Breslau, Güntherstraße 19.
Geboren: 15. Juni 1896 in Posen; evangelisch; väterliche Linie Pommern, mütterliche Linie Ostpreußen. — Bildungsgang: Mittelschule und Augusta-Viktoria-Gymnasium in Posen; Studium der Rechts- und Staatswissenschaften an der Universität Breslau. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1914/18. E. K. II. — Berufsgang u. a.: 7. Juli 1921 Referendarexamen; 13. Juni 1924 Assessorexamen; ab 1925 Rechtsanwalt; 6. Juni 1930 zum Notar ernannt; 24. März 1933 als kommissarischer Bürgermeister berufen und am 27. Oktober 1933 eingewiesen; seit 1930 Gruppenrechtsberater, Mitglied der Gauleitung Schlesien und Verteidiger der schlesischen SA-Kameraden; Gauobmann des BNSDJ; Gau Oberschlesien von seiner Gründung an bis Mitte 1933. — Spezialarbeitsgebiet: Straf- und Verwaltungsrecht. —■ Mitglied: BNSDJ; Verein deutscher Studenten; VDA.
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