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Die Urzeit und die Götter

Die Urzeit und die Götter (Teil I – Teil II)

Aus den Bilderschriften aus den Berichten der Alten und derer die in früherer Zeit Priester waren geht hervor daß die Vorfahren einen Gott mit Namen ‚Herr unseres Fleisches‘ verehrten deßen Frau die ‚Herrin unseres Fleisches‘ Xochiquetzal war. Diese beiden hatten ihren Ursprung und Wohnort im dreizehnten Himmel von deßen Anfängen niemand je etwas erfuhr.

Beide Gottheiten erzeugten vier Söhne.
Der älteste hielt der rote Tezcatlipoca weil er bei seiner Geburt ganz rot war. Die Bewohner von Uexotzinco und Tlaxcala nannten ihn Camaxtli.
Der zweite war der schwarze Tezcatlipoca das war der größte und schlimmste von allen denn er herrschte und vermochte mehr als die anderen drei da er im Mittelpunkt aller Wesen und Dinge entstanden war. Er war bei seiner Geburt schwarz.
Der dritte war Quetzalcouatl mit anderem Namen ‚Nacht und Wind‘ genannt; und der vierte und jüngste war der ‚Herr des Knochens‘ oder die ‚zwölfköpfige Schlange‘ Uitzilopochtli.
Der war bei seiner Geburt lediglich Knochen ohne Fleisch und blieb so sechshundert Jahre. In dieser ganzen Zeit geschah von sehen der Götter nichts.





Nach Ablauf dieser sechshundert Jahre traten die vier Götter zusammen und meinten es würde gut sein wenn sie jetzt Ordnung und Gesetz einführten. Man übertrug es Quetzalcouatl und Uitzilopochtli den Dingen ihre Ordnung zu geben.

Da schufen die beiden zuerst das Feuer sodann eine halbe Sonne die aber – weil sie nicht ganz war – nur schwach leuchtete. Dann schufen sie ein Menschenpaar: einen Mann Oxomoco und ein Weib Cipactonal. Sie befahlen ihnen das Land zu bebauen; das Weib solle spinnen und weben und von beiden solle das gemeine Volk abstammen. Arbeit nicht Genuß und keine Freude solle immerdar ihr Los sein. Und der Cipactonal gaben die Götter Maiskörner damit sie sie bei Krankenheilungen anwende und sie zu Wahrsagerei und Zauberei gebrauche.

Weiter erschufen die beiden Götter die Tage und verteilten sie auf die Monate auf einen jeglichen zwanzig so daß es achtzehn Monate und dreihundertsechzig Tage im Jahr gab. Danach erschufen sie den Herrn und die Herrin der Unterwelt und versetzten sie dorthin ferner die Himmel vom dreizehnten abwärts das Waßer und darin einen großen Fisch nach Art eines Kaimans namens Cipactli aus dem sie nachher die Erde machten.

Um aber Gott und Göttin des Waßers zu schaffen taten sich alle vier Götter zusammen. So schufen sie Tlaloc und sein Weib Chalchiuhtlicue ‚Edelsteinrock‘ die Göttin des Waßers zu denen man betet wenn man des Regens bedarf.

Endlich machten alle vier Götter gemeinsam aus dem Fisch Cipactli die Erde.