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Wer gab ihnen das Recht?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Widersprüchlichkeit und Irrationalität der „Regierung" offenzulegen. Eine der einfachsten Methoden ist, zu fragen: Woher kommt das Recht, jemanden anderen zu beherrschen? In alten Sagen heißt es, dass bestimmte Menschen von Gott oder einer Gruppe von Göttern gesandt wurden, um über die anderen herrschen. Viele Legenden sprechen von übernatürlichen Erscheinungen, wie die Herrin vom See oder das Schwert aus dem Stein aus der Artussage. Diese Erscheinungen haben bestimmt, wer das Recht hat, über andere zu herrschen. Zum Glück fällt die Menschheit größtenteils nicht mehr auf solche Geschichten herein. Leider wurden sie aber durch neue Geschichten ersetzt, die noch absurder sind als die alten.

In den alten Legenden haben mysteriöse „höheren Mächte" die Aufgabe bestimmte Individuen zu Herrschern über andere zu machen. Zumindest theoretisch ist das eine Fähigkeit, für die nur göttliche Wesen in Frage kommen. In den neueren Begründungen für die „Autorität" wird das gleiche behauptet, aber ohne Bezug zu etwas Übernatürlichem. Trotz der komplizierten Rituale und wirren Erklärungen bleibt es aber dabei, dass jeder moderne Glaube an den „Staat" aus der Vorstellung resultiert, dass gewöhnliche Sterbliche durch bestimmte politische Prozeduren Rechte bekommen, die keiner der Menschen ursprünglich hatte. Wie irrsinnig das ist, sollte offensichtlich sein. Es gibt kein Ritual oder Dokument, durch das irgendeine Gruppe von Menschen anderen ein Recht übertragen kann, das keines der Gruppenmitglieder hat. Und diese offensichtliche Tatsache entzieht schon für sich gesehen jeder „Regierung" die Rechtmäßigkeit.

Der Durchschnittsmensch glaubt, dass der „Staat" Rechte hat, die der Einzelne nicht hat. Die Frage ist, wie und von wem die Menschen, die die „Regierung" darstellen, diese Rechte bekommen haben. Nehmen wir als Beispiel die „Besteuerung". Wie sollen die Mitglieder der „Regierung" das Recht erhalten haben, anderen gewaltsam ihr Eigentum wegzunehmen, das sie zuvor erarbeitet haben? Kein Wähler hat so ein Recht. Also wie ist es möglich, dass Wähler so ein Recht an die Politiker übertragen haben?

Die gesamte Staatsgläubigkeit ist vollständig auf der Annahme aufgebaut, dass die Menschen Rechte delegieren können, die sie nicht haben. Auch die US-Verfassung räumt dem „Kongress" das Recht auf „Besteuerung" und „Regulierung" ein, obwohl die Autoren diese Rechte selbst gar nicht hatten und sie deshalb auch nicht irgendwem anderes hätten geben können.

Jeder Mensch hat das Recht dazu, sich selbst zu „beherrschen" - auch wenn das erst einmal schizophren klingt. Dieses Recht kann er auch, zumindest theoretisch, jemand anderen übertragen. Aber ein Recht, einen anderen Menschen zu beherrschen, hat er nicht. Dementsprechend kann er so ein nicht existierendes Recht auch nicht an andere übertragen. Wenn der „Staat" nun ausschließlich jene beherrschen würde, die ihr Recht, selbst über sich zu herrschen an ihn abgeben, dann wäre er kein „Staat".

Die Anzahl der beteiligten Menschen hat keinen Einfluss auf diese logische Schlussfolgerung. Zu behaupten, dass eine Mehrheit ein Recht, das kein einziges Mitglied dieser Mehrheit hat, auf irgendjemand anderen übertragen kann, ist irrational. Wenn von drei Leuten keiner ein Auto hat, dann kann auch keiner jemand anderem ein Auto geben. Man kann jemandem nicht etwas geben, was man selbst gar nicht hat.

Diese einfache Tatsache schließt alleine schon aus, dass es eine „Regierung" geben kann. Wenn die „Regierung" nur die Rechte hat, die ihnen von den Wählern übertragen wurden, dann verliert die „Regierung" das einzige, was sie zu einer „Regierung" macht: das Recht, über andere zu herrschen, also die „Autorität". Wenn sie die gleichen Rechte wie jeder andere hat, dann gibt es keinen Grund, sie „Regierung" zu nennen. Wenn die Politiker nicht mehr Rechte haben alle anderen, dann sind alle ihre Forderungen und Befehle, ihre gesamten politischen Rituale, „Gesetze", Gerichte usw. nichts weiter als die Symptome einer tiefgehenden wahnhaften Psychose. Nichts von dem, was sie tun, kann rechtmäßiger sein als das, was auch alle anderen in eigener Verantwortung tun können. Zumindest solange Politiker nicht irgendwelche Rechte erworben haben, die andere nicht haben. Und das ist unmöglich, weil kein Mensch auf dieser Welt und auch keine Gruppe von Menschen ihnen übermenschliche Rechte geben kann.

Kein politisches Ritual kann Moral verändern. Keine Wahl kann aus einer falschen Handlung eine richtige Handlung machen. Wenn eine Handlung für einen Menschen unmoralisch ist, so ist sie ebenfalls unmoralisch, wenn sie von einer „Regierung" ausgeführt wird. Wenn die moralischen Prinzipien, die für normale Menschen gelten, auch für Menschen gelten, die die „Regierung" bilden, dann kann die „Regierung" nicht etwas anderes sein als normale Menschen. Würde man die Mitglieder einer „Regierung" mit dem gleichen Maßstab messen wie alle anderen Menschen, dann wären sie nichts anderes als eine Gruppe von Verbrechern, Terroristen und Mördern. Ihre Handlungen hätten keinerlei Rechtmäßigkeit, Gültigkeit und „Autorität". Sie wären nur eine Verbrecherbande, die behauptet, dass ihnen ein paar Dokumente und Rituale das Recht gegeben haben, Verbrechen zu begehen. Traurigerweise glauben ihnen das die meisten ihrer Opfer.