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Die Notwendigkeitsausrede

Eine häufige Ausrede der Staatsgläubigen ist, dass die Menschheit eine „Regierung" brauchen würde. Die Gesellschaft benötigt angeblich einen Anführer. Irgendwer müsse verantwortlich sein, sonst gäbe es Chaos und blutige Auseinandersetzungen. Aber eine bloße Notwendigkeit, egal ob real oder nur in der Vorstellung, kann kein Fabelwesen real werden lassen. Ein Recht zu herrschen wird nicht Realität, nur weil es angeblich für eine friedliche Gesellschaft gebraucht wird. Niemand würde behaupten, dass der Weihnachtsmann real ist, weil wir ihn dazu brauchen, damit Weihnachten funktioniert.

Wenn die „Autorität" nicht existiert und nicht existieren kann, wie im Folgenden noch belegt wird, dann ist die Aussage, dass wir sie „bräuchten", nicht nur sinnlos, sondern offensichtlich auch unwahr. Wir können nicht einfach etwas durch die Kraft der Gedanken herbeizaubern, das dann tatsächlich real ist. Wenn man ohne Fallschirm aus dem Flugzeug springt, wird die Tatsache, dass ein Fallschirm „notwendig" ist, nicht dazu führen, dass plötzlich ein Fallschirm entsteht. Ebenso wenig ist es möglich, dass ein Mensch auf diese Weise das Recht erhält, über einen anderen zu herrschen. Auf der anderen Seite kann dadurch unmöglich die Pflicht entstehen, sich unterwerfen zu müssen. Die Behauptung, dass die Notwendigkeit dazu führt, dass etwas real entsteht, ist schlicht und einfach falsch.