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Warum?

Nun, es kommen einige Ereignisse zusammen. Das wichtigste Ereignis war, dass 1519 Kaiser Maximilian der Erste stirbt. Ein neuer Kaiser muss gewählt werden. Denn im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation gibt es keine Erbmonarchie. Die Macht soll aber im Hause Habsburg bleiben, und so ist jede Stimme wichtig. Gewählt wird der neue Kaiser von sieben Kurfürsten. Einer von den sieben ist Kurfürst Friedrich von Sachsen. Zu ihm müssen die Habsburger also schön nett sein, damit er für Maximilians Enkel König Carlos von Spanien stimmt. Das tut Friedrich. Damit ergibt sich wiederum für den Papst eine neue ungemütliche Situation: denn der junge Carlos bringt in das Heilige Römische Reich, dem mächtigsten Widerpart der Kurie, noch die beiden sizilianischen Reiche ein. Damit befindet sich der Vatikan plötzlich umklammert von den Habsburgern in Süditalien und Norditalien. Der Papst darf also jetzt auch niemanden provozieren: weder den zukünftigen Kaiser Karl den Fünften und erst recht nicht Friedrich den Weisen von Sachsen. Von daher erklärt sich die wachsweiche Haltung gegen den Häretiker Luther, der jetzt im Jahre 1521 zum Reichstag nach Worms zitiert wird. Wie ein Todeskandidat kommt Luther nicht nach Worms. Die Stadt Wittenberg stellt ihm eine für damalige Verhältnisse komfortable Kutsche, und seine Spesen bezahlen ebenfalls die Bürger von Wittenberg. Im Foyer des Wormser Reichstags raunt dem Luther ein Edelmann zu: „Mönchlein, Mönchlein, du gehest einen schweren Weg!“ Doch Luthers mächtiger Gönner Friedrich ist auch da und hält die Hand über Luther. Und so sagt Luther vor dem Kaiser Karl dem Fünften der versammelten Mannschaft: Textzitat: „… wenn ich nicht durch Zeugnisse der Schrift und klare Vernunftgründe überzeugt werde; denn weder dem Papst noch den Konzilien allein glaube ich, da es feststeht, daß sie öfter geirrt und sich selbst widersprochen haben, so bin ich durch die Stellen der heiligen Schrift, die ich angeführt habe, überwunden in meinem Gewissen und gefangen in dem Worte Gottes. Daher kann und will ich nichts widerrufen, weil wider das Gewissen etwas zu tun weder sicher noch heilsam ist. Gott helfe mir, Amen!“ Wäre eigentlich ein Fall für die warme Hinrichtung, oder? Nicht so bei Luther. Im diskreten Gespräch im Hinterzimmer wird noch einmal versucht, Luther zum Widerruf zu überreden. Luther lehnt ab. Und anstatt dass Luther nun den blutrünstig grinsenden Henkern übergeben wird, lässt der Kaiser ihn am 25. April wissen, dass er sich davonmachen soll. Und dabei ist überhaupt noch kein Urteil gesprochen! Luther macht sich auf nach Wittenberg. Und er weiß, dass der Kaiser und Kurfürst Friedrich längst einen Deal abgemacht haben, den man in etwa so zusammenfassen kann: wenn Friedrich den Luther für ein Jahr verschwinden lässt, wird der Kaiser nichts gegen Luther unternehmen. Und Luther schreibt an Lukas Cranach: „Ich laß mich eintun und verbergen, weiß selbst noch nicht wo.“ Auf dem Rückweg nach Wittenberg lässt Friedrich Luther scheinbar entführen. Luther ist sodann für ein Jahr auf der Wartburg unter dem Schutz des Kurfürsten. Und Luther hockt keineswegs die ganze Zeit als angeblicher Junker Jörg auf der Wartburg. Einigermaßen unbehelligt reitet Luther nach Wittenberg und gibt seinem dortigen Think Tank unter Melanchthon Anweisungen. Melanchthon wiederum gibt Luther den Tipp, doch mal das Neue Testament ins Deutsche zu übersetzen. Was Luther dann auf der Wartburg auch macht. Die Reichsacht wurde über Luther erst einen Monat nach dem Reichstag zu Worms verhängt. Da war Luther längst in Sicherheit. Die Übersetzung des Neuen Testaments ins Deutsche hatte allerdings für Luther überraschende Kollateral-Effekte. Denn überall in Deutschland lasen jetzt die einfachen Leute, was wirklich in der Bibel stand. Da war die Rede von der Gleichheit aller Menschen. Von ihrer Gleichwertigkeit. Die sozialistischen Gedanken der Bergpredigt. Massenhaft revoltierten die Menschen. Das war für Luther zu viel. Er hatte lediglich daran gedacht, dem parasitären Klerus die Flügel zu stutzen. Dass nun die Bauern aufmüpfen, ging dem Theologen zu weit. Der Bauernführer Müntzer sei der „Erzteufel von Mühlhausen“. Luther giftete: „Drum soll hie zuschmeißen, würgen, und stechen, heimlich und öffentlich, wer da kann, denn ein aufrührerischer Mensch, gleich als wenn man einen tollen Hund totschlagen muß, schlägst du nicht, so schlägt er dich und ein ganzes Land mit dir.“ Aber der Fortschritt ließ sich nicht mehr aufhalten. Und das perverse Geschäft mit der Angst der Menschen fand schließlich ein Ende. Auf dem Trienter Konzil verfügte Papst Pius der Fünfte, dass der Ablass zwar weiter bestehen bleibt, dass damit aber kein Geld mehr verdient werden darf. Das zeigt: der Kampf gegen das perverse Geschäft mit der Angst der Mitmenschen kann Erfolg haben, wenn sich die Interessen der kleinen Leute mit den Interessen von Leuten aus dem Machtapparat verbindet in einer intelligenten Weise. Luther hat das bewiesen.
Wir lernen aus der Vergangenheit, wie wir die Zukunft besser machen, mit der Achtsamkeit auf der Priesterpolitik. Das heißt mit gespaltener Zunge zu kommunizieren, das Verschatzen von Kapital, Grund & Boden und die Tiefenindoktrination der Massen mit den entsprechenden Multiplikatoren der Rhetorik (Medien und Religion).
Dabei ist diese Priesterpolitik im Kapitalismus, Sozialismus und im Kommunismus wiederzufinden – einige wenige sind reich und viele arm! Das sind die drei Pfeiler der Macht in allen dieser Ideologien und beim Anarchismus abgelehnt und deshalb schon immer angefeindet von der Priesterpolitik.
Dieses System wird nur deshalb aufrechterhalten weil die Alpha-Priester ihre Beta-Mitläufer/innen haben. Die sind unterteilt in drei Gruppen. Da gibt es die ideologisierten, häufig schon in der zweiten und dritten Familiengeneration, die glauben fest daran und stellen das System nicht in Frage. Die nächsten Mitläufer sind aus wirtschaftlichen Gründen gebunden und brauchen die soziale Sicherheit. Und die letzte Art von Mitläufern sind tatsächlich aufgeklärte Geister die das Sklavensystem durchschauen, aber für Geld, Macht und Ruhm mitmachen. Die Psychologen nennen die Querdenker, Anarchisten, Rebellen die Omega-Gruppe in der Gesellschaft – zu der ich schon als Kind gehörte, dies mag tatsächlich eine genetische Charaktereigenschaft zu sein.
Quellen:
• Achim Mayer: Fegefeuer und Bettelorden: Päpstliches Marketing im 13. Jahrhundert – Ein Beitrag zur Unternehmensgeschichte der katholischen Kirche unter Einsatz der Franchisetheorie. Marburg 1996 • Volker Leppin: Die fremde Reformation. Luthers mystische Wurzeln. Beck, München 2016, • Christopher Spehr: Luther und das Konzil. Zur Entwicklung eines zentralen Themas in der Reformationszeit. Mohr Siebeck, Tübingen 2010 • Volker Leppin: Die fremde Reformation. Luthers mystische Wurzeln. Beck, München 2016 • Heinz Schilling: Karl V. Der Kaiser, dem die Welt zerbrach. Beck, München 2020 • Bernhard Lohse: Luthers Theologie in ihrer historischen Entwicklung und in ihrem systematischen Zusammenhang. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1995 • Peter Zimmerling: Evangelische Mystik. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2015

Nun, wie sehen wir denn heute 2020, 500 Jahre nach Luther, die Politik die nichts anderes ist als die moderne Priesterschaft nach dem Anfang der Aufklärung – in der wir uns immer noch befinden? Die Politikerkaste lebt zwar nicht vom Ablasshandel sehr wohlhabend wie die Priester, aber die Steuereinnahmen erlauben es einem Bundestagsabgeordneten mit ca. € 20.000,00 im Monat zu haushalten. Damals war es die Fugger Bank, heute Black Rock, Rothschild & Co. Damals waren die Päpste, Fürsten und Kaiser verschuldet an die Banker, heute sind es die Staaten und Konzerne. Damals war es u.a. der Ablasshandel und Zölle, heute sind es die Börsen und Steuern. Was Luther erreichte war die Allianz zwischen dem Volk und den lokalen Machtfürsten durch Übersetzung der Bibel ins deutsche und die heutige Bibel ist die Verfassung, dass Grundgesetz. So wie damals das Volk nicht wußte das vor Gott alle Menschen gleich sind, so besagt auch das Grundgesetz das Arme und Reiche vor der irischen Gewalt – Justiz – gleich gestellt sind. Vielleicht ahnten die Menschen das damals, so wie heute das wir alle gleiches Recht haben, nur wurde es halt in der Praxis nie exekutiert bzw. verurteilt – weder Priester noch Politiker wurden je hingerichtet bzw. inhaftiert. Im Hellenismus vor 2.500 Jahren fand eine unheilvolle Trennung in der Philosophie statt, zum einen die Wahrheitssuche und das Reden um Recht zu behalten. Die ersteren sind unabhängig und die letzteren abhängig von den Zentren der Macht die es nicht geben sollte. Im 18. Jahrhundert, im Zeitalter der Renaissance war Europa der Vorreiter des Humanismus und Parlamentarismus stark geprägt von der sokratischen aber auch der sophistischen Philosophie. Der Humanismus kam von Philosophen wie Kant und Nietzsche beispielsweise. Der Parlamentarismus kam von den Demagogen aus der sophistischen Philosophie wie Hegel und Rousseau beispielsweise die den Staat an sich und die Massenmanipulation hervorgehoben hatten. ⇒ Die eine stellen informierte Fragen und die anderen ⇒ übermitteln bestimmte Weltbilder, bzw. Ideologien Im 21. Jahrhundert sind wir immer noch in der Zeitepoche der Aufklärung und begegnen zur Zeit einen Transhumanismus der versucht die psychologische Massenmanipulation mit Hilfe der digitalen Technik an und in unseren Körpern zu perfektionieren; ein entfesselter neoliberaler Kapitalismus und der Faschismus wo Mensch sich dem Staat und den Konzernen zu unterwerfen hat. Dabei ist die gesamte Wissenschaft ebenso geteilt wie die Philosophie. Die einen sind der Wahrheit verpflichtet und die anderen sind die Diener der Machtzentren – es hängt immer davon ab wer der Auftraggeber ist, wessen Brot ich eß, dessen Lied ich sing…! So wie die Bibel, Gott den Menschen über die Kirche (Vatikan) gestellt hat, so ist auch das Deutsche Grundgesetz über den Staat gestellt. Sie setzt die Würde des Menschen und die Menschenrechte über allem anderen und das unwiderrufbar – ich glaube da ist das Deutsche Grundgesetz einzigartig in der Welt! Die Bibel, wie das Grundgesetz stellt die Kirche, den Staat, den Priester, den Politiker in den Dienst der Gemeinde, der Gesellschaft – ich glaube da sind alle Verfassungen gleich. Das Deutsche Grundgesetz Der Staat in Zeiten der Corona-Pandemie (angeblich) greift nicht direkt in unsere Grundrechte ein, aber der Staat überträgt die Einschränkungen dieser, an private Konzerne. Was meine ich damit? Veranstaltungen von Konzerten, Flugreisen u.s.w werden nur noch ihre Tickets an geimpfte Kunden verkaufen – mein es gibt keinen staatlichen Impfzwang, also keine Verletzung am Körper oder die Einschränkung der Reisefreiheit. Änderung des Urheberrechts, d.h. die Meinungs- und Pressefreiheit wird bei den Unternehmen eingeschränkt (mit der Ausnahme von Twitter) – damit wäre das weiterleiten von Nachrichten verboten, sie wären Urheberrechtsverletzung. Versammlungsfreiheit wird eingeschränkt wegen den Mutationen des Coronavirus und somit unbestimmt wann es aufgehoben werden wird. Stiftungen als Fakten-Checker entscheiden was Meinungsfreiheit ist und was Fake-News ist. Es ist sehr wichtig festzuhalten das unsere Gründermütter und Väter 1949 das Grundgesetz durch Volksabstimmung ratifizieren wollten; aber die Alliierten Besatzungsmächte und die deutschen Politiker haben es bis heute dem Deutschen Volk nicht erlaubt und ermöglicht diese Abstimmung durchzuführen!