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ESAU und JAKOB

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Am 2. November 1956 führte Prof. Graubard im Radio u.a. aus:
„Der Midrasch sagt: ,Die Gerechten werden gekrönt durch ihre Enkel und die Krone der Enkel sind die Vorväter.’ Nur im Zusammenhang aller Generationen wird der Sinn des Geschehens ersichtlich. Auch in der Patriarchengeschichte waltet, wie in der ganzen Geisteswelt des Judentums, das Prinzip der überzeitlichen Einheit. … Der, in das Familienleben Isaaks und Riwka (Rebekka) eingedrungene Streit zwischen ihren beiden Söhnen – Esau und Jakob – um das Erstgeborenenrecht und um den Segen des Vaters, macht einen großen Teil eines Thoraabschnittes aus. Riwka gebärt zwei Söhne. Von Anbeginn ist unklar, wem das Erstgeborenenrecht zusteht. Der Tatbestand ist verworren – der Vater sieht ihn anders und anders die Mutter. Der Kampf wird für Jakob entschieden. Man empfindet jedoch, dass es noch keine Endentscheidung ist. Schon in der Angabe der Geburt der Söhne heißt es Gen. 25, 23:
,Da ließ Jahweh ihr sagen: Zwei Völker sind in deinem Schoß und zwei Staatsgebilde werden von deinem Innern sich scheiden. Ein Staat wird mächtiger werden, als der andere und der mächtige wird dem geringeren dienen.‘
Der Sinn des fast romanhaft geschilderten Familienzwistes im Hause Isaaks wird in der späteren Geschichte Israels immer neu und aus einer immer breiteren Sicht erkannt. Die Thoraerzählung bezieht sich auf die Zwillingsbrüder Esau und Jakob.“
Zwei Völker
Esau als Verkörperung der sog. heidnischen Völker (körperlich-natürlich, die Erstgeburt des „satanischen“ Körpers. Religiös-rechtlich ist da der Mensch gemeint) und Jakob als Verkörperung des sog. Jahwehvolkes Israel (seelisch-übernatürlich, die Zweitgeburt dargestellt durch Beschneidung und Taufe. Religiös-rechtlich wird dort aus dem Menschen eine Person. Siehe dazu das Buch von Matthias Köpke „Der jüdische Sinn von Beschneidung und Taufe“). Im Neuen Testament der Bibel schreibt der Jude Paulus im 1. Korinther 15, 40:
„Und es gibt himmlische Leiber und irdische Leiber.“
Weiter im 1. Kor. 15, 46-47: „Aber das Geistliche ist nicht zuerst, sondern das Natürliche, danach das Geistliche. Der erste Mensch ist von der Erde, irdisch; der zweite Mensch vom Himmel.“
Auch Esau und Jakob-Israel sind Zwillingsbrüder und gehören zusammen. Aus Notwendigkeit muss der physische Körper zuerst kommen. Wir müssen aus einem physischen Samen in diese Welt geboren werden. Jakob-Israel symbolisiert die Seele welche in den Bibelreligionen durch die Beschneidung und Taufe aktiviert wird. Der Esausegen mit dem Abwerfen von Jakob-Israels Joch bedeutet m.E. auch, den Geist und/oder die Seele der Bibel und der Bibel-Religionen abzuwerfen und als Irrweg zu werten, der auch nur durch Betrug am natürlichen Menschen zustande kam und noch immer kommt.
Siehe dazu den römisch-katholischen „CODEX DES KANONISCHEN RECHTES“, Buch I Allgemeine Normen (Cann. 1 – 6), Titel VI physische und juristische Personen (Cann. 96 – 123), Kapitel I Die Rechtsstellung physischer Personen Can. 96 –:
„Durch die Taufe wird der Mensch der Kirche Christi eingegliedert und wird in ihr zur Person mit den Pflichten und Rechten, die den Christen unter Beachtung ihrer jeweiligen Stellung eigen sind, soweit sie sich in der kirchlichen Gemeinschaft befinden und wenn nicht eine rechtmäßig verhängte Sanktion entgegensteht.“
Durch die Taufe wird der Mensch aus seinem angeborenen Volkstum „herauserlöst“ und in des „Volk Jakob-Israel“ aufgenommen! Sieh dazu die Bibel N.T. Offenbarung 5, 9-10:
„… denn du (Jesus) bist geschlachtet worden und hast durch dein Blut für Gott erkauft aus jedem Stamm und jeder Sprache und jedem Volk und jeder Nation und hast sie unserem Gott zu einem Königtum und zu Priestern gemacht, und sie werden über die Erde herrschen!“
Gegenwärtig hat der weltliche Staat, z.B. die BRD, die Inhalte des canonischen Rechtes übernommen. Nur steht vielleicht nicht direkt der Papst an oberster Stelle des weltlichen Staates, sondern ganz allgemein die Hochfinanz. Der Vatikan oder der Heilige Stuhl sind, neben jüdischer Hochfinanz, vielleicht ein Teil der Hochfinanz, stehen also indirekt an der Spitze des weltlichen Staates. Wurde doch bei der Gründung der internationalen Bankenallianz in Paris im Jahre 1913 zum Abschluss verkündet:
„Die Stunde hat geschlagen für die Hochfinanz, öffentlich ihre Gesetze für die Welt zu diktieren, wie sie es zuvor im Verborgenen getan hat … Die Hochfinanz ist berufen, die Nachfolge der Kaiserreiche und Königtümer anzutreten mit einer Autorität, die sich nicht nur über ein Land, sondern über den ganzen Erdball erstreckt.“26)
Diese Worte bedeuten die öffentliche Verkündung des Triumphs überstaatlicher Finanzmächte über unmündige Völker. Auch hier müssen, wie in der röm.-kath. Kirche aus Menschen natürliche und/oder juristische Personen gemacht werden, wie im canonischen Recht! Die Kaiser und Könige hatten nun für den Papst keine vorrangige Bedeutung mehr. Durch die Möglichkeit des Kirchenaustritts, z.B. in Deutschland seit dem Jahre 1875, vorher gab es jahrhundertelang keine Möglichkeit des Kirchenaustritts, musste man Mittel und Wege finden um die von den Kirchen und Bünden freigewordenen Menschen wieder einzufangen. Die Finanzmächte bieten die Mittel und Wege dazu.
In der Bibel verkaufte Esau (der Mensch) sein ERSTGEBURTSRECHT, für Brot und ein Linsengericht, an Jakob-Israel (die Person) mit der Begründung Gen. 25, 31-34:
„Da sagte Jakob: Verkaufe mir zuerst (bevor ich dir zu essen gebe) dein ERSTGEBURTSRECHT! Esau sagte: Siehe, ich gehe ja doch dem Sterben entgegen. Was soll mir da das Erstgeburtsrecht? … So verachtete Esau das Erstgeburtsrecht.“
Ist das nicht die Begründung zum Vollzug der christlichen Taufe? In der jüdischen Schrift Jalkut Rubeni f. 20, 2 heißt es:
„Es ist dem Gerechten erlaubt, betrüglich zu handeln, gleich wie Jakob getan hat“.
Der Betrug an Ungläubigen ist erlaubt, wenn es Jakob-Israel (Judentum, Christentum) dienlich ist. Hat die biblische Geschichte noch heute Geltung? Erinnern wir uns, Prof. Graubard weiter oben sagte:
„Auch in der Patriarchengeschichte waltet, wie in der ganzen Geisteswelt des Judentums, das Prinzip der überzeitlichen Einheit“.
Das heißt, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind eine Einheit!
„,Die Taten der Väter sind Zeichen für die Kinder’ – sagt der Talmud. Die Thora ist nicht für eine Generation geschrieben. Das Geschehen ist nie abgeschlossen und versinkt nie in Vergangenheit und Vergessen. Die Geschichte von Jakob (M.K.: und Esau) wird so ausführlich berichtet nicht weil die Thora Geschichte oder Archäologie betreibt, … Die Thora führt auch in ihren epischen Berichten durch die Vergangenheit um die Zukunft zu gestalten.“
Das „jüdische Lexikon“ Band IV/2, S-Z, schreibt dazu unter dem Stichwort „Seder“ (Name des häuslichen Familiengottesdienstes der an den beiden ersten Abenden des Pessachfestes [Gedenken an den Auszug der Israeliten aus Ägypten] nach vorgeschriebener Ordnung stattfindet) auf S. 314 :
„Nach der Erklärung der drei Symbole des Festes, des Pessachopfers, des ungesäuerten Brotes und des Bitterkrauts folgt ein Stück, das mit den Worten beginnt: In jedem Zeitalter ist der Jude verpflichtet, sich so anzusehen, als wäre er selbst aus Ägypten gezogen.“
Und im Christentum? Seit jeher wurden in der amtlichen römisch-katholischen Liturgie Bibelstellen, die sich ursprünglich auf Ägypten, auf Babylon, auf Moab und andere Völker beziehen, ohne weiteres als gegen jeden völkischen Freiheitswillen gesprochen angewendet. Der Vatikan drückt das so aus, und zwar in seiner feierlichsten Liturgie:
„Du hast, o Gott (Jahweh), durch den Spruch deiner Propheten die Geheimnisse der jetzigen Zeiten kundgetan“ (Missale Romanum [römisches Messbuch] von ca. 1934, in Sabbato sancto).
Dabei ist zu beachten, daß Rom wie Juda unter Propheten beileibe nicht nur Jesaja, Jeremia, Daniel, Ezechiel usw. versteht, sondern sämtliche, auch die „historischen“ Bücher der Bibel. Demnach sind etwa die grauenvollen Mordtaten, die von Josuah und David berichtet werden, keineswegs nur Wiedergaben


26) Quelle: Eustace Mullins/Roland Bohlinger „Die Bankierverschwörung – Die Machtergreifung der Hochfinanz und ihre Folgen“ S. 9, Verlag für ganzheitliche Forschung und Kultur, Struckum/Nordfriesland, o. J., ca. 1980.
einmaliger Vorkommnisse, sondern „Prophezeiungen“ künftiger oder gegenwärtiger Vorkommnisse, die ebenso verlaufen könnten. Sozusagen eine Anleitung zur Kriegführung. Demnach ist jedes Priestertum politisch.
So wie es, nach Bibelglauben, eine „erste Geburt“ (Esau) und eine „zweite Geburt“ (Jakob) gibt, so gibt es auch einen „ersten Tod“ (Esau, körperlich-natürlich) und einen „zweiten Tod“ (Jakob-Israel, seelischgeistig- übernatürlich). Dieser zweite Tod bedeutet nach Bibelglauben die völlige physische, seelische und geistige Auslöschung des Individuums/der Person.
„Und der Tod und der Hades wurden in den Feuersee geworfen. Dieser zweite Tod ist der Feuersee. Und wenn jemand nicht geschrieben gefunden wurde in dem Buch des Lebens, so wurde er in den Feuersee geworfen.“ (Offenbarung 20, 14-15).
Dieser zweite Tod kann beim göttlichen Gericht durchaus jeden Israeliten treffen der die große Sünde begeht, dem an Esau und seinen Nachkommen von Gott Jahweh verheißenen Esausegen (gemäß Gen. 27, 40) zuwider zu handeln.