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Bewertung

Die Abschätzungen zeigen bei allen Unsicherheiten, dass unter allen Umständen auf Szenario 1
(„Schnelle Kontrolle“) hingearbeitet werden muss. Szenario 4 („Abgrund“) wäre eine unvorstellbare
wirtschaftliche Katastrophe, die gesellschaftlich zu kaum vorstellbaren Konsequenzen führen würde.
Vermutlich würde eher die Behandlung der Erkrankten infrage gestellt, als das eine dauerhafte Stillle-
gung des Landes hingenommen würde. Szenario 3 („langes Leiden“) droht bei einer immer weiteren
Verlängerung der Ausgangsbeschränkungen zu einer solchen zu werden und sich in Szenario 4 („Ab-
grund“) zu verwandeln. Auf diesem Weg ist nie klar, ob er in den Abgrund führt – dies wird negative
Dynamiken freisetzen, die Abwärtsentwicklungen beschleunigen. Szenario 2 („Rückkehr der Krise“)
stellt eine starke Schrumpfung ohne Rückkehr in Richtung des alten Niveaus im nächsten Jahr dar.
Szenario 1 („Schnelle Kontrolle“) gibt die Chance, mit einer wirtschaftlichen Bilanz aus der Krise zu
kommen, die der Weltwirtschaftskrise 2009 ähnelt. Dies ist schlimm genug, wäre aber ein Hoffnungs-
schimmer. Entscheidend ist, dass es zum einen gelingt, die exponentielle Verbreitung des Virus zu
stoppen und die Ansteckungsrate (R0) vor Ostern auf unter 1 zu senken. Zum anderen muss es gelin-
gen, durch Eingriffe, die das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben in Deutschland nicht zerstö-
ren, eine Rückkehr zu unkontrollierten Ansteckungswellen zu verhindern. Dazu muss die Anste-
ckungsrate maximal bei ca. 1 gehalten werden. Hierzu kann ein umfassendes Testen, die Identifika-
tion von Kontaktpersonen über elektronische Bewegungsprofile, die Isolation von Erkrankten und
Verdachtsfällen, ggf. die Unterbindung von Großveranstaltungen oder Zugangsbeschränkungen für
Alteneinrichtungen beitragen. Dauerhafte oder auch nur längere Ausgangsbeschränkungen müssen
hingegen vermieden werden.