Alle deutschen Bundeskanzler/in
| Nr. | Name | Bild | Präs. von |
Präs. bis |
geboren | gestorben | Anmerkungen |
| 01 | Konrad Adenauer | 1949 | 1963 | 22.02.1732 | 14.12.1799 | Konrad Adenauer, CDU, wurde im September 1949 zum ersten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland gewählt. Er war 14 Jahre im Amt und die prägende Persönlichkeit in den Gründerjahren der Bundesrepublik. Der Wiederaufbau der demokratischen und wirtschaftlichen Strukturen in Westdeutschland nach dem Zweiten Weltkrieg ist untrennbar mit dem Namen Adenauer verbunden. Schon vor der Gründung der Bundesrepublik hatte Konrad Adenauer bei der Erarbeitung des Grundgesetzes eine wichtige Rolle gespielt: als Präsident des „Parlamentarischen Rates“. | |
| 02 | Ludwig Erhard | 1963 | 1966 | 4. Februar 1897 | 5. Mai 1977 | Ludwig Erhard, CDU, war während der Regierung von Konrad Adenauer (1949-1963) bereits Wirtschaftsminister. Mit seinem Namen ist die Einführung der D-Mark im Jahr 1948 („Währungsreform“) verbunden. Erhard gilt als Vater der Sozialen Marktwirtschaft. 1948 löste die D-Mark die alte Reichsmark als Zahlungsmittel in der Bundesrepublik ab. Praktisch im Alleingang hob Erhard parallel die Preisbindung für die meisten Waren auf. Wo zuvor der Staat festgelegt hatte, was bestimmte Produkte kosteten, regulierte sich der Preis nun über Angebot und Nachfrage. | |
| 03 | Kurt Georg Kiesinger | 1966 | 1969 | 6. April 1904 | 9. März 1988 | Kurt Georg Kiesinger, CDU, wurde 1966 Bundeskanzler und führte die erste Große Koalition aus CDU/CSU und SPD. Sie setzte besonders in der Wirtschafts- und Finanzpolitik Akzente. Denn die erste Große Koalition in Deutschland musste eine wirtschaftliche Krise bewältigen: Die Wirtschaft blühte nicht mehr wie in den Jahren zuvor, der Staat machte Schulden und die Arbeitslosenzahlen stiegen. Die Regierung Kiesingers nahm sich dieser Probleme an. So vergab der Staat in dieser Zeit viele Aufträge, damit die Betriebe nicht pleitegingen und die Menschen nicht arbeitslos wurden. Die Große Koalition verbesserte auch das Verhältnis zu den osteuropäischen Nachbarn. Deutschland nahm etwa zu Rumänien und Jugoslawien diplomatische Beziehungen auf. Mit dem damaligen DDR-Ministerpräsidenten Willi Stoph trat Kiesinger in einen Briefwechsel ein. | |
| 04 | Willy Brandt | 1969 | 1974 | 18. Dezember 1913 | 8. Oktober 1992 | Willy Brandt, SPD, war der erste sozialdemokratische Bundeskanzler. Gesellschaftspolitische Liberalisierung, die Losung „Mehr Demokratie wagen“ und eine neue Ostpolitik kennzeichnen seine Kanzlerschaft. Die sozialliberale Koalition wollte das Verhältnis zu den Ostblockstaaten entspannen, auch das zur DDR. Willy Brandt wollte zu „einem geregelten Nebeneinander der beiden deutschen Staaten“ kommen. Im Grundlagenvertrag von 1972 verpflichteten sich beide Staaten zu gutnachbarlichen Beziehungen. Brandt setzte auf „Wandel durch Annäherung“. Er hoffte, dass sich im Zuge eines stärkeren Austausches zwischen den Menschen auch in der DDR die Verhältnisse langsam ändern könnten. | |
| 05 | Helmut Schmidt | 1974 | 1982 | 23. Dezember 1918 | 10. November 2015 | Helmut Schmidt, SPD, führte die sozialliberale Koalition von Brandt fort. Er musste wirtschaftliche Krisen bewältigen und den Terrorismus der „Roten Armee Fraktion“ (RAF) bekämpfen. 1973 stieg der Ölpreis zum ersten Mal rasant an, vor allem wegen des Krieges zwischen Israel und den arabischen Staaten. Schlagartig erkannten die westlichen Länder ihre Abhängigkeit vom Öl. Obwohl die Bundesrepublik noch einigermaßen mit der Krise fertig wurde, gab es seit Mitte der 70er Jahre in Westdeutschland erstmals wieder eine größere Zahl von Arbeitslosen. Bundeskanzler Schmidt erkannte, dass sich die wirtschaftlichen Probleme nur durch die Zusammenarbeit vieler Länder bewältigen lassen würden. Gemeinsam mit dem französischen Präsidenten Valéry Giscard d’Estaing begründete er 1975 regelmäßige Treffen der wichtigsten Wirtschaftsnationen. Diese jährlichen „Weltwirtschaftsgipfel“, auf denen die entsprechenden Länder ihre Wirtschafts- und Finanzpolitik abstimmen (und nicht nur die), gibt es bis heute. In der KSZE („Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa“) trug die Regierung von Helmut Schmidt dazu bei, dass die Beziehungen zwischen Ost und West sich weiter entspannten. | |
| 06 | Helmut Kohl | 1982 | 1998 | 3. April 1930 | 16. Juni 2017 | Helmut Kohl, CDU, war 16 Jahre Bundeskanzler der Bundesrepublik. Vielen Menschen ist er als „Kanzler der Einheit“ in Erinnerung geblieben, weil es während seiner Amtszeit zur Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten kam. Helmut Kohl kam 1982 durch ein konstruktives Misstrauensvotum an die Regierung. Die Koalition zwischen FDP und SPD war auseinander gefallen, und die Abgeordneten der FDP wählten gemeinsam mit denen von CDU und CSU Helmut Kohl zum Bundeskanzler. Es war der erste Regierungs- und Kanzlerwechsel in der Geschichte der Bundesrepublik, der nicht aufgrund von Bundestagswahlen zustande kam. Bei der vorgezogenen Bundestagswahl im März 1983 bestätigten die Wählerinnen und Wähler die Koalition aus CDU/CSU und FDP. Seit dieser Bundestagswahl sind im Bundestag auch die Grünen vertreten. In den ersten Regierungsjahren sorgte Helmut Kohls Regierung mit einer Steuerreform dafür, dass den Bürgern wieder mehr Geld in der Tasche blieb. | |
| 07 | Gerhard Schröder | 1998 | 2005 | 7. April 1944 | Gerhard Schröder, SPD, wurde 1998 als erster Bundeskanzler mit einer Mehrheit von SPD und Bündnis 90/Die Grünen gewählt. Der Nato-Einsatz im Kosovo, der Ausstieg aus der Kernenergie und die Reformen der Agenda 2010 kennzeichnen seine Kanzlerschaft. Bei der Bundestagswahl 1998 erreichten SPD und Bündnis 90/Die Grünen die Mehrheit im Deutschen Bundestag. An der Spitze der neuen „rot-grünen“ Regierung stand Gerhard Schröder. Innenpolitisch nahm die Regierung Reformen vor, etwa im Steuersystem und im Staatsangehörigkeitsrecht. Mit dem Ausstieg aus der Kernkraft und einer stärkeren Förderung der Erneuerbaren Energien setzte Schröders Regierung auf einen neuen Kurs im Energiebereich. Das „Bündnis für Arbeit“ zwischen Staat, Arbeitnehmern und Arbeitgebern dämmte die ausufernde Arbeitslosigkeit ein. 2002 wurde in Europa der Euro als Bargeld eingeführt. Zudem wurden während Gerhard Schröders Regierungszeit viele osteuropäische Länder in die EU aufgenommen. Gleichzeitig arbeitete Deutschland entscheidend an Reformen mit, um das größer werdende Europa handlungsfähig zu halten. | ||
| 08 | Angela Merkel |
2005 | 2021 | 17. Juli 1954 | Angela Merkel, CDU, ist seit dem 22. November 2005 Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland. Mit der promovierten Physikerin steht zum ersten Mal eine Frau an der Spitze der Regierung. Aufgewachsen ist Angela Merkel in der DDR. Nach der Bundestagswahl 2005 kam zum zweiten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik eine Große Koalition aus Union und SPD zustande. Sie stand vor dringenden Aufgaben: Fast fünf Millionen Menschen waren arbeitslos, die Schulden des Staates erschreckend hoch. Die von Angela Merkel geführte Regierung ging schnell daran, den Staatshaushalt Schritt für Schritt zu sanieren. Gleichzeitig senkte sie die Unternehmenssteuern und ermöglichte es den Unternehmen so, neue Arbeitsplätze zu schaffen. | ||
| 09 | 2021 |
No Comments