Achilleus
(gr) (lat- Achilles) Sohn des Peleus und der Nereide Thetis. Urenkel des Zeus, der gefeiertste Held des griechischen Heroentums. Seine Mutter tauchte ihn, um ihn unsterblich zu machen, in den Styx, hielt ihn bei einer Ferse, die dann die einzige verwundbare Stelle blieb. Er wurde, unter den Töchtern, des Lykomedes — als Mädchen verkleidet — mit dem Pseudonym Myrrha versteckt gehalten. Mit einer derselben, Deidameia, zeugte eir den Neoptolemos. Doch der schlaue Odysseus spähte ihn aus und er mußte nach Troja in den Kampf ziehen, weil laut Verkündigung des Sehers Kalchas ohne ihn der Sieg nicht zu erringen gewesen wäre. Er wurde von Phönix in der Redegewandtheit und im Kriegshandwerk, von dem Kentauren Cheiron in der Heilkunde unterwiesen.
Im Zuge nach Troja (in 50 Schiffen) zerstörte er mit seinen Myrmidonen viele Städte. Als aber Apollon in die Stadt Troja eine Pest sandte und dort ununterbrochen Totenfeuer brannten und der Seher Kalchas mitteilte, daß der Raub der Priestertochter Chryseis durch Agamemnon die Ursache des göttlichen Zornes sei, da entbrannte wegen Herausgabe der Entführten zwischen A. und Agamemnon ein Streit Letzterer verlangte als Ersatz die von Achilleus erbeutete Briseis. Achilleus entsagte über Anraten der Athene seiner Geliebten, mied aber den Kampf und nahm an diesem erst wieder teil, als ihn sein Freund Patroklos überredete, dem er die Führung seiner Heere übertrug. Dieser fiel im Kampfe durch Hektors Hand. Um seine Leiche wurde gekämpft. Waffenlos, doch von Athene beschirmt, rief A. so drohend in das Lager der Troer, daß diese sich zurückzogen. Auf diese Weise ward die Leiche geborgen.
Mit neuen Waffen Hephaistos, mit einem kunstreich geschmiedeten Schild ausgerüstet, vereinigte er sich mit den Achäern. — Aus Gram über den Tod seines Lieblings Patroklos tötete er mit seinem Speer, den kein anderer zu schwingen‘ vermochte, alle, die ihm in den Weg kamen (zum Beispiel: Memnon; Kykuos erwürgte er mit dem Helmriemen). Er erbeutete die Hippodamaia, s. Briseis (Iphigenie in Aulis, Operritext). Die Troer ergriffen die Flucht und stürzten scharenweise in den Xanthos (Skamander). Darüber ergrimmte dieser Flußgott, ward aber von Hephaistos über Heräs Geheiß zurückgedrängt. So gelang es A., mit Hektor zusammenzutreffen, den er dreimal um die Mauern Trojas jagte und als er ihn endlich tötete, schleifte er seine Leiche noch um die Stadt. Den Leichnam gab er dann Hektors greisem Vater. Nun wurde auch Patroklos bestattet. Von Apollon, in Gestalt des Paris, wurde A., als er um Priamos Tochter, Polyxena warb, im Tempel zu Thymbra überwunden. Nach seinem Tode ward er wie sein Ahn Äakos unter anderen auch Richter der Schatten, oder er wohnte, mit Medea oder Iphigenie oder Helena vermählt, auf dem Eilande der Seligen, an der Mündung des Istros (Donau), den Schiffern freundlich gesinnt, (s. Penthesiteia, Polydoros.)
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