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TEIL III E) DIE FOLGEN FÜR DIE UNTERSTÜTZER

„Legalisierte“ Aggression Die meisten Menschen glauben vermutlich, dass sie nur „unbeteiligte Dritte“ seien, wenn es zu autoritärer Unterdrückung und Ungerechtigkeit kommt. Tatsächlich gibt es kaum jemanden, der nicht in irgendeiner Form Befürworter der „Staatsgewalt“ ist. Jeder, der zur Wahl geht, duldet die Initiierung von Gewalt gegen seine Nachbarn, auch wenn das erstmal als solches nicht zu erkennen ist. Und zwar unabhängig von demjenigen, den er wählt oder sogar aktiv unterstützt, unabhängig davon, ob er sich dabei nur auf bestimmte „politische Vorhaben“ oder nur ein bestimmtes „Programm“ der „Regierung“ bezieht. Dies liegt daran, dass ein „Gesetz“ nichts mit freundlichen Vorschlägen oder höflichen Anfragen zu tun hat. Jedes so genannte „Gesetz“, das von Politikern erlassen wird, ist ein Befehl, dem unter Androhung und Anwendung von Gewalt Folge zu leisten ist. George Washington formulierte es so: „Der Staat ist nicht Vernunft, er ist nicht Beredsamkeit, er ist Gewalt.“ Die meisten Menschen sind in ihrem Alltag mit Drohungen oder körperlicher Gewalt gegen ihre Mitmenschen sehr zurückhaltend. Nur ein winziger Bruchteil der vielen persönlichen Meinungsverschiedenheiten würde zu einem gewaltsam ausgetragenen Konflikt führen. Doch wegen des religiösen Glaubens an die „Regierung“ befürwortet so ziemlich jeder Gewalt, ohne es zu bemerken. Ohne jedes Schuldgefühl, weil er glaubt, dass Drohungen und Zwang von Natur aus legitim seien, wenn sie als „Vollzug von Gesetzen“ bezeichnet werden. Jeder weiß, was mit „Gesetzesbrechern“ passiert. Sie müssen ein „Bußgeld“ bezahlen – das entspricht einer Zahlungsaufforderung unter Androhung von Gewalt. Oder es erfolgt eine „Festnahme“ bzw. gewaltsame Gefangennahme und es kann sogar dazu kommen, dass „Gesetzeshüter“ jemanden töten, der Widerstand leistet. Die Grundlage jedes „Gesetzes“ ist eine Bedrohung, die aus der Fähigkeit und Bereitschaft besteht, tödliche Gewalt gegen diejenigen anzuwenden, die nicht gehorchen. Jeder, der die Fakten offen und ehrlich anerkennt, kann dieses bestätigen. Aber der religiöse Glaube an die „Autorität“ führt zu einer seltsam widersprüchlichen Interpretation dieser Realität. Fast jeder will, dass andere durch „Gesetze“ dazu gezwungen werden, bestimmte Dinge zu tun oder bestimmte Dinge zu finanzieren. Sie fordern also die Androhung und Anwendung von Gewalt und wissen sehr genau, was passiert, wenn sich jemand nicht an die „Gesetze“ hält. Gleichzeitig wird die eigene Befürwortung von Gewalt nicht einmal wahrgenommen. Millionen von Menschen halten sich selbst für friedlich und zivilisiert. Sie verteidigen aber gleichzeitig bewaffnete Raubüberfälle durch den Staat. Ob sie die Opfer dieser Taten selbst kennen oder ob es sich um Millionen ihnen unbekannter Menschen handelt, spielt für sie keine Rolle. Viele von ihnen behaupten sogar voller Stolz, „Pazifisten“ zu sein. Sie erkennen den Widerspruch nicht, weil der Raub hinter dem Euphemismus der „Besteuerung“ versteckt ist und die Taten von Menschen verübt werden, die dem Irrglauben verfallen sind, dass sie das Recht dazu haben, im Namen der „Regierung“ andere zu berauben. Das Ausmaß an Blindheit und Selbstbetrug, das der Glaube an die „Autorität“ erzeugt, ist riesig.
Sobald die Gewalt, die befürwortet wird, „politisch“ ist, wird keinerlei Verantwortung mehr für die Folgen der Gewaltforderung übernommen. Diejenigen, die zum Beispiel „staatliche Leistungen“ beantragen, verlangen Anteile der Beute, die ihren Nachbarn durch die „Besteuerung“ mit Gewalt geraubt wurde. Für die „Regierung“ zu arbeiten, läuft ebenfalls darauf hinaus, dass die Nachbarn dazu gezwungen werden, einem das Gehalt zu zahlen. Ob es eine direkte Zahlung, eine Dienstleistung, ein staatliches Programm oder irgendeine andere Unterstützung ist – der Empfänger greift normalerweise zu und bedient sich am gestohlenen und geraubten Eigentum. Ohne den geringsten Anflug von Scham oder Schuld. Er lässt andere in seinem Auftrag berauben und gleichzeitig kann er der liebste und netteste Nachbar seiner Raubopfer sein. In keiner anderen Situation gibt es so eine merkwürdige, widersprüchliche Konstellation. Dieses Phänomen tritt nicht nur bei den Befürwortern aggressiver Handlungen auf, sondern auch bei den Opfern. Wenn ein Hauseigentümer beispielsweise einem Einbruch zum Opfer fällt und herausfindet, dass der eigene Nachbar einen bewaffneten Räuber und Einbrecher dafür bezahlt hatte, in sein Haus einzubrechen und einige seiner Wertsachen zu stehlen, dann wären diese beiden Nachbarn sicher – um es vorsichtig auszudrücken – nicht mehr die besten Freunde. Aber wenn genau das Gleiche über den Umweg durch Wahlen und eine „Autorität“ durch „gesetzmäßigen“ Diebstahl geschieht, dann wäre das für den Einbrecher, seinen Auftraggeber und auch für das Opfer vollkommen in Ordnung. (Persönliche Anmerkung des Autors: Ich habe irgendwann aufgehört zu zählen, wie viele Menschen es waren, die große Sympathien für meine Frau und mich hatten, weil wir uns dem Finanzamt nicht beugen wollten und deshalb ins Gefängnis gehen mussten. Aber keinem unserer nicht-anarchistischen Bekannten kam es jemals in den Sinn, dass uns genau die Leute ins Gefängnis gesteckt haben, die sie gewählt haben, weil wir uns nicht an die Regeln gehalten haben, die sie durch ihre Wahl befürwortet haben. Soweit ich weiß, gab es keinen einzigen Staatsgläubigen aus unserem Bekanntenkreis, der die Schizophrenie und Heuchelei auch nur bemerkt hat, die sich offenbart, wenn er die massenhafte Erpressung („Steuern“) befürwortet und gleichzeitig die Opfer der gleichen Erpressung bedauert.) Das übernatürliche Wesen der „Autorität“ kann man daran erkennen, dass einerseits eifrig dafür gestimmt wird, die eigenen Nachbarn „legal“ erpressen und ausrauben zu lassen, aber andererseits kaum jemand dazu bereit wäre, einen ganz normalen Sterblichen damit zu beauftragen oder jemanden dafür zu bezahlen, genau das gleiche zu tun. Kaum jemand würde eine gewöhnliche Verbrecherbande damit beauftragen, seine Nachbarn auszurauben, damit die Schule seines Kindes bezahlt wird und dieses dann auch noch als vollkommen gerechtfertigt ansehen. Aber viele Millionen Menschen befürworten genau die gleiche Sache, wenn sie die Erhebung von „Steuern“ zur Finanzierung „öffentlicher“ Schulen fordern. Warum aber fühlt sich die Situation für Täter und Opfer moralisch an, sobald die „Autorität“ daran beteiligt ist? Weil diejenigen, die an der „Regierung“ sind glauben, dass die „Regierung“ mehr ist als nur die Menschen, aus denen sie besteht. Sie stellen sich vor, dass die „Regierung“ Rechte hat, die kein gewöhnlicher Sterblicher hat. Aus der Perspektive des Staatsgläubigen entspricht die Bitte an die „Regierung“ etwas zu tun, eher dem Anflehen eines Gottes als ganz normale Menschen zu bitten, etwas zu tun. Ein Staatsgläubiger, der bestimmte „Gesetze“ fordert, würde mit Entsetzen reagieren und sich angegriffen fühlen, wenn eine Gruppe von ganz normalen Menschen eine „Dienstleistung“ anbieten würde, die mit der „Regierung“ vergleichbar
wäre. Man stelle sich vor, ein paar Verbrecher machen einem Anwohner folgendes Angebot: „Wir würden deine Nachbarn erpressen und mit dem erpressten Geld bezahlen wir die Schule, auf die dein Kind geht, wir bringen die Straßen in Ordnung und vieles mehr. Einen Anteil davon müssen wir natürlich selbst behalten. Und sage uns, wie sich deine Nachbarn verhalten sollen und wir werden dafür sorgen, dass sie das auch tut. Wenn deine Nachbarn nicht tun, was wir sagen, nehmen wir ihnen ihre Sachen weg oder stecken sie in einem Käfig.“ Wenn ganz normale Menschen so ein Angebot machen würden, würde man sie für verrückt erklären und wegschicken. Das gleiche Angebot gilt aber als zulässig, ja sogar als anständig und rechtschaffen, wenn es in einer Wahlkampfrede eines politischen Kandidaten unterbreitet wird, der sich auf irgendwelche abstrakten politischen Konzepte wie das „Gemeinwohl“ oder auf den „Willen des Volkes“ beruft. Ein Politiker, der sagt „wir müssen die Bildung unserer Kinder angemessen finanzieren, und wir müssen in unsere Infrastruktur investieren“, meint damit, dass er anderen Menschen durch „Besteuerung“ gewaltsam ihr Geld wegnehmen will, um es so auszugeben, wie er es für richtig hält. Solche gewaltsamen Übergriffe werden als gerechtfertigt akzeptiert, wenn sie im Namen der „Autorität“ verübt werden. Wenn ganz normale Sterbliche genau das Gleiche tun, so gilt das als unmoralisch. Das alles zeigt, dass die „Regierung“ in den Köpfen der Staatsgläubigen deutlich mehr ist als nur eine Gruppe von Menschen. Paradoxerweise behaupten die Staatsgläubigen, dass die „Regierung“ selbst, und das, was sie tun darf, vom „Volk“ kommt. Jeder Glaube an die „Regierung“ setzt die absurde, sektenhafte Überzeugung voraus, dass ein paar gewöhnliche Menschen durch pseudoreligiöse politische Dokumente und Rituale wie Verfassungen, Wahlen, Berufungen, Gesetzgebungsverfahren usw. ein Wesen erschaffen können, das übermenschliche Rechte besitzt – Rechte, die kein einziger der Menschen besitzt, der dieses Wesen miterschaffen hat. Und sobald die Menschen unter so einer Wahnvorstellung leiden, werden sie dieses Wesen eifrig darum bitten, dass sie ihre Nachbarn kontrollieren und erpressen. Sie glauben wirklich und wahrhaftig, dass dieser Gott namens „Regierung“ dazu berechtigt ist, während ihnen gleichzeitig vollkommen bewusst ist, dass gewöhnliche Sterbliche kein Recht dazu haben. Rechtfertigungen für aggressive Gewalt Obwohl die „Demokratie“ oft als der Gipfel der Zivilisation, Kooperation und des „einvernehmlichen Auskommens“ gilt, ist sie das genaue Gegenteil davon. Die Teilnahme an Wahlen ist eine Aggression und die „Demokratie“ zu verherrlichen ist gleichbedeutend mit der Verherrlichung von Gewalt und ständigen Konflikten. Bei politischen Wahlen geht es keineswegs um Zusammenhalt, Einigkeit oder Toleranz. Bei Wahlen wird darum gestritten, auf welche Art und Weise alle zu bestimmten Verhaltensweisen gezwungen werden sollen und welche Dinge durch die Erpressungsmaschine, die sich „Staat“ nennt, zwangsweise bezahlt werden müssen. Die unzähligen Wahlplakate, die die Landschaft vor jeder Wahl verschandeln, sind nicht Zeichen einer aufgeklärten, freien Gesellschaft. Sie sind das Zeichen einer geistig und körperlich versklavten Gesellschaft, die vom nicht enden wollenden Streit durchsetzt ist, welcher Sklaventreiber die Peitsche schwingen soll. Jeder einzelne Wähler gibt Menschen die Macht, eine flächendeckende Erpressung
(„Besteuerung“) durchzuführen, um verschiedene „politische Projekte“ zu finanzieren. Unabhängig davon, wen oder was er wählt. Würde sich ein politischer Kandidat für die vollständige Abschaffung dieser systematischen Erpressung einsetzen, würde man ihn als einen extremistischen Deppen bezeichnen und auslachen. Jeder einzelne Wähler ermächtigt eine Verbrecherbande dazu, die Massen in großem Stil auszurauben. Aber kein einziger von ihnen will die Verantwortung dafür übernehmen. Sie wissen, was ihre Kandidaten tun werden, wenn sie an der Macht sind. Sie wissen, was passiert, wenn sich jemand weigert, sich ausrauben zu lassen. Aber durch den religiösen Glauben an die „Autorität“ sind die Wähler psychisch nicht in der Lage zu erkennen, dass sie durch ihre Wahlteilnahme Gewalt in riesigem Ausmaß unterstützen. Trotz aller Rhetorik und Propaganda geht es Staatsgläubigen niemals um die so genannte „Zustimmung der Regierten“. Wäre tatsächlich echte Zustimmung gemeint, so würde jede politische Maßnahme, die über das hinausgeht, mit dem die dadurch betroffenen unbeteiligten Dritten zufällig einverstanden sind, ausschließlich in eigener Sache gefordert werden. Es ist vollkommen offensichtlich, dass es nicht Ziel der Wähler ist, sich selbst zu zwingen bzw. zwingen zu lassen, irgendwelche Dinge zu bezahlen. Es ist auch nicht ihr Ziel, sich selbst Entscheidungen und Verhaltensweisen aufzwingen zu lassen. Das Ziel jedes Wählers ist immer, die Maschinerie der „Regierung“ dazu zu benutzen, um andere Menschen zu bestimmten Verhaltensweisen und zur Finanzierung bestimmter Dinge zu zwingen. Interessanterweise nimmt der einzelne Staatsgläubige seine eigene Verpflichtung, den unzähligen politischen Befehlen („Gesetzen“) zu gehorchen, nicht sonderlich ernst. Er hat vielmehr das Gefühl, dass er selbst sich ungeachtet der „Gesetze“ auf sein eigenes Urteil und seinen eigenen gesunden Menschenverstand berufen darf. Gleichzeitig meint er, dass alle anderen in allen Einzelheiten durch die „Autorität“ bevormundet werden müssen. Er glaubt, dass er selbst vertrauenswürdig und moralisch sei und deswegen auch seine eigenen Entscheidungen treffen kann. Der Zweck des „Gesetzes“ ist es seiner Ansicht nach, alle anderen in Schach zu halten. Das Ausmaß, in dem die „Autorität“ nach dem Willen der Wähler andere bevormunden soll, unterscheidet sich erheblich. Der „Konstitutionalist“ will, dass die „Bundesregierung“ andere dazu zwingt, nur diejenigen Dinge zu finanzieren, die in der US-Verfassung gesondert festgelegt sind. Der „Progressive“ will dagegen, dass die „Regierung“ andere zur Finanzierung aller möglichen Dinge zwingt: Kunst, Verteidigung, Hilfe für die Armen, Bildung, Altersteilzeit – die Liste lässt sich unendlich fortführen. Das Ausmaß der Gewalt, die diese beiden Wählergruppen fordern, mag sich unterscheiden. Aber die Gewalt an sich, die sie unterstützen, bleibt die gleiche: Beide Wählergruppen setzen voraus, dass die „Autorität“ das Recht hat, Geld unter Gewaltanwendung für die Finanzierung von „Staatsaufgaben“, die für notwendig gehalten werden, zu erpressen. Der Unterschied besteht nur darin, was sie für „notwendig“ halten. Das Denken der Staatsgläubigen ist paradox. Einerseits wissen sie genau, dass jedes „Gesetz“, das sie fordern oder billigen, durch die Androhung von Gewalt durchgesetzt wird. Sie sind sich vollkommen im Klaren darüber, was mit einem „Gesetzesbrecher“ passiert, der bei einem „Gesetzesverstoß“ erwischt wird. Sie verneinen gleichzeitig aber beharrlich, dass sie Gewaltanwendung gegen ihre friedlichen Nachbarn befürworten. Die Staatsgläubigen wissen, dass jedes „politische Programm“, das sie unterstützen, nach
Inkrafttreten durch Androhung oder Anwendung von Gewalt durchgesetzt wird. Und obwohl ihnen das vollkommen bewusst ist, weigern sie sich, zuzugeben, dass sie offen und direkt die gewaltsame Erpressung und gewaltsame Beherrschung von Millionen von unschuldigen Menschen unterstützt. Sie tun das, weil sie glauben, dass die „Autorität“ das Recht hätte, zu herrschen. Mit dem Ergebnis, dass sie Gewalt plötzlich nicht mehr als Gewalt sehen. Die Gewalt wird durch diejenigen ausgeübt, die behaupten, die „Autorität“ zu sein und die der Vorstellung verfallen sind, von den üblichen Regeln der Moral ausgenommen zu sein. Regeln wie „du sollst nicht stehlen“, „du sollst niemanden gewaltsam angreifen“, „du sollst niemanden ermorden“ etc. So lange das so ist, können sich auch die größten Befürworter verschiedener „Steuern“ und anderer „Gesetze“ als friedfertige und gewaltlose Menschen bezeichnen. Sogar einschließlich der „Pazifisten“. (Weil „Regierungen“ durch die Anwendung oder Androhung Gewalt definiert sind, gibt es keinen staatsgläubigen Pazifisten und es kann so etwas auch nicht geben. Nicht alle Anarchisten sind automatisch Pazifisten, weil viele von ihnen verteidigende Gewalt befürworten. Aber alle wahren Pazifisten sind Anarchisten.) An sich anständige und rechtschaffene Menschen billigen in vielen Situationen – zu einigen komme ich noch – Aggression, gewaltsame Angriffe, Bedrohungen und Raub. Sie glauben, dass der übermenschliche Gott namens „Regierung“ die Erlaubnis dazu hat, solche Taten zu begehen. Und sie glauben deshalb auch, dass es durchaus moralisch und anständig sei, die „Regierung“ damit zu beauftragen, solche Taten zu begehen. Nächstenliebe durch Gewalt Die typische Staatsgläubige ist zutiefst schizophren, wobei ihm gleichzeitig völlig bewusst und völlig unbewusst ist, dass er sich persönlich für die Verbreitung von Gewalt gegen andere Menschen einsetzt. Ein überdeutliches Beispiel hierfür sind diejenigen, die sich liebevoll und mitfühlend dabei vorkommen, wenn sie „staatliche“ Maßnahmen unterstützen, die den Armen helfen sollen. Was sie durch die Unterstützung dieser Maßnahmen tatsächlich befürworten, ist eine groß angelegte milliardenschwere Erpressung, bei der vielen Millionen Menschen angedroht wird, sie in einen Käfig einzusperren. Das was die Bedürftigen eventuell bekommen, versetzt die Befürworter einer solchen „Nächstenliebe durch Gewalt“ in den Glauben, besonders rechtschaffen und fürsorglich zu sein. Gleichzeitig sprechen sie sich vollständig frei von der damit verbundenen Verantwortung für Drohungen, Einschüchterungen, Schikanierungen, Enteignungen und Inhaftierungen. Obwohl sie ganz genau wissen, dass diese zwangsläufig Bestandteil jeder Art „staatlicher Wohlfahrtsprogramme“ sind. Diese bizarre selektive Realitätsverweigerung veranlasst die Staatsgläubigen dazu, die brutale Gewalt, mit denen diese „Gesetze“ durchgesetzt werden, zu unterstützen, gleichzeitig aber nicht anzuerkennen, dass sie selbst diese brutale Gewalt billigend in Kauf nehmen, wenn sie solche „Gesetze“ verlangen. Der religiöse Glaube an die „Autorität“ führt zu diesem seltsamen psychologischen Widerspruch und er versetzt die Verfechter von Umverteilungssystemen in den Glauben, dass die Opfer dieser „gesetzlichen“ Erpressung dazu verpflichtet seien, zu kooperieren. Die Gewaltanwendung gegen Menschen, die „ihre Steuern“ nicht zahlen, sei gerechtfertigt.
Im Ergebnis wird das Prinzip von Moral und Anstand völlig auf den Kopf gestellt. Mitfühlende „Sozialhilfe“-Befürworter fordern die gewaltsame Enteignung unschuldiger Menschen und bezeichnen andere, die dieses vermeiden wollen oder sich dagegen wehren als verabscheuungswürdige Kriminelle. Gleichzeitig halten sich Befürworter von „Sozialsystemen“, also Vermögensumverteilung durch Schneeballsysteme, für fürsorgliche und mitfühlende Menschen. Geblendet durch ihre Staatsgläubigkeit, sind sie auch nicht in der Lage zu erkennen, dass sie die Menschen in etwas hineinzwingen, was sich (fälschlicherweise) ein „staatliches“ Rentensystem nennt. Zusätzlich entmündigen sie die Menschen in verletzender Art und Weise, indem sie ihnen die Fähigkeit absprechen, für ihre eigene Zukunft zu sorgen. Sie zwingen die Menschen zur Teilnahme an einem „Investitionsprogramm“, das in nichts investiert, kein Vermögen hat, das eine Rendite weit niedriger als die meisten realen Investitionen abwirft (und nicht einmal eine verbindliche Renditezusage enthält) und halten sich dadurch für besonders rechtschaffen und wohltätig. Wer so etwas tut, leidet unter einem schweren Realitätsverlust. (Es gibt kein „Rentenkonto“ – weder individuell noch der Gemeinschaft – auf das „eingezahlt“ wird. Der US Supreme Court (in Flemming v. Nestor, 363 US 603) hat klargestellt, dass niemand irgendwelche vertraglichen Ansprüche auf „Rentenleistungen“ hat, unabhängig davon, wie viel sie in das System „einbezahlt“ haben. Der Kongress kann sämtliche Rentenzahlungen einstellen, wann immer er auch will.) Befürworter von Brutalität Das Böse ist für die meisten Menschen nicht als das Böse zu erkennen, wenn es den Anschein von Rechtmäßigkeit hat und im Namen der „Autorität“ stattfindet. Das hat in der Geschichte bereits häufig zu abscheulicher Unterdrückung geführt. Wenn tatsächlich nahezu alle glauben, dass eine „Regierung“ das Recht hat, zu herrschen, werden „staatliche“ Lösungen von den meisten unterstützt oder zumindest widerspruchslos hingenommen. Viele Deutsche hätten beispielsweise in den 1940er Jahren niemals privat andere bedroht, angegriffen, geschweige denn ermordet. Und doch haben sie die „Lösung“ der sogenannten – wie Hitler sie nannte – „Judenfrage“ eifrig unterstützt, weil diese durch die „Gesetzgebung“ und die „Regierung“ so vorgesehen war. Diese „Lösung“ wurde offiziell verabschiedet und nach „Recht und Gesetz“ durchgeführt, so dass die Menschen dachten, sie seien nicht dafür verantwortlich. Auch die größten Befürworter waren nicht dazu bereit, die Verantwortung dafür zu übernehmen. Die Amerikaner von heute leiden ebenso unter einer selektiven Realitätswahrnehmung. Andere gewalttätige und repressive Regimes verurteilen sie recht schnell. Sie erkennen aber kaum, dass ihr eigener Glaube an die „Autorität“ zur Verbreitung rücksichtsloser Brutalität im Namen des „Gesetzes“ führt. Auch wenn die Unterdrückung über bloße Drohungen und Einschüchterungen hinausgeht und zu offener Gewalt und Brutalität wird, sind die meisten Menschen wegen ihrer Staatsgläubigkeit nicht dazu in der Lage, dieses als moralisch falsch zu erkennen. Ein offensichtliches Beispiel dafür ist der Krieg. Der Nationalismus, der bei Staatsgläubigen sehr stark ausgeprägt ist, blendet diese so sehr, dass sie das absolut Böse gutheißen und im Namen der „Landesverteidigung“ einfordern. Diese Verblendung ist meistens beabsichtigt. Politiker und konservative Wähler beschweren sich gleichermaßen, wenn dem amerikanischen Volk die Bilder der harten Realität des Krieges gezeigt werden. Sie wollen ihre Flagge schwenken, ihrer Mannschaft begeistert zujubeln und sich dem Herdenverhalten hingeben. Die realen Konsequenzen dessen, was sie unterstützen, sind Blut, Eingeweide und abgetrennte Körperteilen.
Diese wollen sie nicht sehen. Solange sie nicht direkt mit dem Blutbad konfrontiert werden, das ihr „Patriotismus“ verursacht, können sie leicht dazu überredet werden, mit Stolz „ihre Soldaten“ zu unterstützen und an einen abstrakten, vermeintlich gerechten Krieg zu glauben. Die Treue zum eigenen „Land“ wird als etwas Ehrenhaftes dargestellt. Die Mörder auf beiden Seiten jedes Krieges, einschließlich derjenigen, die für die brutalsten, rücksichtslosen Regimes in der Geschichte kämpften, werden durch das Gerechtigkeitsgefühl angetrieben, das durch das nationalistische Herdenverhalten entsteht. Krieg kann es nur geben, wenn sich die Soldaten stärker mit ihrem eigenen Rudel identifizieren, indem sie ihr „Land“ über das stellen, was sie persönlich für richtig halten. „Patriotismus“ und der Glaube an die „Autorität“ sind die zwei wichtigsten Zutaten für Krieg. Akte der Aggression und Eroberung als „Kampf für das Vaterland“ zu verkaufen, ist der einfachste Weg, um gute Menschen dazu zu bringen, üble Dinge zu tun. Die Gehirnwäsche, der die Untertanen durch ihre Tyrannen ausgesetzt werden, hat bereits lange Tradition. Die Gehirnwäsche der Staatsgläubigen ist dagegen selbstverschuldet. Sie wollen an „ihr Land“ glauben und an irgendein selbstgerechtes abstraktes Prinzip, an irgendein Ideal, eine gute Sache wie zum Beispiel die „Verbreitung der Demokratie“, ohne darüber nachdenken zu müssen, was das eigentlich in der Praxis bedeutet. Es ist einfacher, Massenmord zu unterstützen, wenn er „Krieg“ genannt wird. Es ist noch einfacher, wenn er „Landesverteidigung“ genannt wird. Wenn die „Autorität“ Massenmord durch Begriffe verschleiert, die das Herdenverhalten ansprechen, versetzt das die Befürworter in den Glauben, dass die Unterstützung – und die tatsächliche Realisierung – von Massenmord etwas Mutiges und Gerechtes sei. Einzelne Soldaten können wirklich glauben, dass sie für eine gute Sache kämpfen. Es ist aber unmöglich, ein „guter Mensch“ zu sein und sich im Krieg mit einem ganzen Land zu befinden, wie zuvor beschrieben. Die Kriegstreiberei von „Regierungen“ ist niemals gerechtfertigt und niemals moralisch. Sie ist untrennbar mit einem großen Ausmaß an Gewalt gegen Unschuldige verbunden. Aber Nationalisten, Linke und Rechte verweigern die Anerkennung dieser Tatsache. Ein weiteres Beispiel für moderne rücksichtslose Brutalität, die in der „freien Welt“ ganz „legal“ an Unschuldigen verübt wird, ist das, was als „Krieg gegen die Drogen“ bezeichnet wird. Um eine reine Gewohnheit auszumerzen – nicht etwa Gewalt oder Diebstahl oder Betrug – wurden bis heute Millionen von gewaltfreien, friedlichen, produktiven Menschen angegriffen, terrorisiert und eingesperrt. Die Durchsetzung von „Betäubungsmittelgesetzen“ ist normalerweise besonders brutal und bösartig. Es kommt zu paramilitärischen Angriffen auf Privathäuser und unzähligen, vieljährigen Haftstrafen für die „Verbrechen“. Und den Befürwortern des „Krieges gegen die Drogen“ ist nicht nur diese offene Gewalt vollkommen klar, sondern sie kennen auch die Konsequenzen: Höhere Preise für bestimmte bewusstseinsverändernde Substanzen, mehr Beschaffungskriminalität, gewalttätige Konflikte zwischen rivalisierenden Banden, mehr Geld, Waffen, Macht und „gesetzliche“ Ermächtigungen für diejenigen, die im Namen der „Autorität“ Unschuldige schikanieren und gewaltsam angreifen. Selbst wenn der „Krieg gegen die Drogen“ tatsächlich funktioniert und die Einnahme bestimmter Substanzen beseitigt oder zumindest deutlich reduziert, wäre eine solche rücksichtslose Brutalität absolut ungerechtfertigt und unmoralisch. Aber obwohl man dem erklärten Ziel nicht einen Zentimeter nähergekommen ist, sprechen sich viele „Konservative“ für noch mehr Schikanierungen, Terrorismus und Gewalt aus. (Zu diesem Faschismus kommt noch Heuchelei hinzu, da die meisten dieser „Konservativen“
Alkohol trinken. Moralisch gesehen unterscheidet sich der Alkoholkonsum nicht von den Verhaltensweisen, die die „Autorität“ versucht, durch brutale Gewalt mit ihrem „Krieg gegen die Drogen“ auszumerzen.) Millionen von Leben werden weiterhin von diesem brutalen drakonischen Kreuzzug zerstört und die Staatsgläubigen schieben eifrig die Schuld den Opfern in die Schuhe, indem sie sagen, dass diese „das Gesetz gebrochen“ haben und daher genau das verdienen, was auch immer mit ihnen geschieht. Also gemäß dem sich selbst als moralisch und verantwortlich bezeichnenden „Konservativen“ verdienen es andere, überfallen, eingesperrt oder getötet zu werden, auch wenn niemand zu Schaden gekommen ist und niemand betrogen wurde. Es reicht, dass das Opfer den willkürlichen Anordnungen seines Herren einfach nicht gehorcht. Und selbstverständlich ist es für die „Konservativen“ durch nichts zu entschuldigen, wenn sich eines der Opfer dieser faschistischen rücksichtslosen Taten dazu entscheidet, sich zu wehren. Aus der verzerrten, wahnhaften Perspektive des devoten, nationalistischen Autoritären, ist es anständig und rechtschaffen, wenn staatliche Söldner friedliche, produktive Marihuana-Raucher gewaltsam entführen und in einen Käfig stecken. Gleichzeitig ist es abgrundtief böse, wenn die Marihuana-Raucher Gewalt anwenden, um sich gegen solche Übergriffe zu verteidigen. Was die Staatsgläubigkeit verursacht, ist reiner Wahnsinn. Erzwungene Vorteile Staatsgläubige verteidigen „Steuern“ oft mit dem Argument, dass die erzwungene Enteignung nachträglich gerechtfertigt sei, wenn ein Teil des beschlagnahmten Geldes wiederum dem Opfer zugutekommt oder zumindest der Gesellschaft im Allgemeinen nützt. Wenn zum Beispiel jemand eine Straße benutzt, die zum Teil durch Geld von dieser Person bezahlt wurde, oder bei der sie indirekt von dem Geld anderer profitiert, dann habe sich diese Person nach Meinung der Staatsgläubigen nicht über die „Besteuerung“ zu beschweren, durch die die Straße finanziert wurde. Die Staatsgläubigen ignorieren hier die tatsächliche Situation und halten diese für ein freibleibendes Dienstleistungsangebot. Niemand würde ohne die Beteiligung einer „Autorität“ ähnlich argumentieren. Nehmen wir zum Beispiel einmal an, dass ein Restaurant ein Essen an jemanden liefert, der dieses gar nicht bestellt hatte. Anschließend schickt das Restaurant bewaffnete Schläger zu dieser Person, um hundert Dollar von ihr zu erpressen. Wenn das Opfer nach der Erpressung sich dazu entscheiden würde, das Essen aufzuessen, würde kein vernünftiger Mensch behaupten, dass die Aktion des Restaurants moralisch akzeptabel gewesen sei. Doch genau das tut der Staatsgläubige in Verbindung mit der Erhebung von „Steuern“. Wenn jemand von den Dienstleistungen der „Regierung“ profitiert, kann er sich nicht über die „Besteuerung“ beschweren. Die zugrundeliegende Annahme lautet, dass „gesetzlicher“ Raub vollkommen in Ordnung ist, solange die „Autorität“ dem Opfer des Raubzuges anschließend wieder ein paar Krümel zurückgibt. Für die Staatsgläubigen scheint es keinen großen Unterschied zu machen, ob ein solcher „Vorteil“ nur indirekt gewährt wird oder unglaublich teuer ist oder mit allen möglichen anderen Dingen kombiniert wird, die das Opfer gar nicht braucht oder ob dieser „Vorteil“ gegen die Moralvorstellungen des Opfers verstößt (zum Beispiel die Finanzierung von Kriegen oder Abtreibungen oder irgendwelchen religiösen oder antireligiösen Projekten).
Das liegt daran, dass Staatsgläubige glauben, dass diejenigen, die das Geld verdient haben, nicht das Recht haben, zu entscheiden, wie es ausgegeben werden soll. Das ist das Vorrecht der „Autorität“. Und solange die „Autorität“ behauptet, die Menschen zu ihrem eigenen Wohl zu berauben, haben die Opfer kein Recht dazu, Widerstand zu leisten und Gewalt gegen den Zwang und die Unterdrückung anzuwenden. Gewalt zum Schutz vor Gewalt Der Glaube, dass der „Staat“ durch die Bereitstellung von „Leistungen“ nachträglich das Recht bekommt, Diebstahl und Erpressung zu verüben, treibt seltsame Blüten. So zum Beispiel das offenkundig lächerliche Argument, dass es notwendig sei, Menschen herumzukommandieren und auszurauben, um sie dadurch vor bösen Menschen zu schützen, die sie sonst herumkommandieren und ausrauben würden. Diese absurde Rechtfertigung ist durchaus üblich, wenn sich die Diskussion um eine militärische oder polizeiliche „Strafverfolgung“ dreht. Und Staatgläubige greifen gerne zur Panikmache, um so einen Irrsinn zu begründen. Mit ihren düsteren Voraussagen über all die schrecklichen Dinge, die sie heraufbeschwören, wenn die Menschen nicht gewaltsam durch eine riesige Erpressungsmaschinerie ausgeraubt werden. In Situationen, an denen keine „Autorität“ beteiligt ist, wird auf solch dumme Argumentationen verzichtet. Angenommen jemand würde im Restaurant ein Essen für einen Gast bestellen und diesen dazu zwingen, das Essen zu bezahlen und dies damit begründen, dass der Gast anderenfalls verhungern würde. So etwas wäre genauso inakzeptabel wie jemandem ein Haus zu bauen und ihn mit der Begründung, er würde anderenfalls obdachlos sein, dazu zwingen, dieses zu bezahlen. Oder eine Erpresserbande erpresst jemanden, um ihn mit dem erpressten Geld vor der Erpressung durch andere Erpresserbanden zu schützen. Das klingt alles vollkommen absurd. Doch genau das ist die Rechtfertigung jeder „Regierung“: Ihr muss es erlaubt sein, anderen Gewalt anzutun, um sie vor Gewalt zu schützen. Befürworter einer starken Polizei oder eines mächtigen Militärs – beides wird durch Beschlagnahmung von Vermögen finanziert – akzeptieren nicht nur, dass Menschen zu ihrem eigenen Wohl unterdrückt, kontrolliert und erpresst werden, sondern sie halten es sogar für notwendig. Die Regierungsbefürworter ignorieren, dass autoritäre „Beschützer“ Verbrechen oder Krieg nicht verhindern, sondern beides durch Kriegstreiberei und durch „gesetzliche“ Verbote bestimmter Märkte massiv fördern. Sie unterstützen die „Regierung“ und rechtfertigen dies mit der albernen Vorstellung, dass es sinnvoll sei, Menschen Gewalt anzutun, um sie zu „schützen“, weil sie glauben, dass es ein Recht auf Ausübung von Gewalt gäbe. Im Zweifel pro Gewalt Meistens wird ein autoritärer Plan einfach nur deshalb akzeptiert, weil nicht genau feststeht, was passiert, wenn Menschen in Freiheit leben. Wenn es jemandem zum Beispiel schwerfällt, sich ein privates Straßennetz vorzustellen, wird er normalerweise einem Plan der „Regierung“ zustimmen, bei dem die Straßen zwangsweise finanziert werden. Wenn er nicht genau weiß, wie sich freie Menschen ohne ein stehendes Heer verteidigen würden, wird er wahrscheinlich eine autoritäre, militärische Lösung unterstützen, deren Bezahlung durch „Besteuerung“ erzwungen wird. Jeder, der an den „Staat“ glaubt, befürwortet Gewalt von vorne herein. Um den Durchschnittsmenschen dazu zu bringen, einen gewaltsam aufgezwungenen Plan der „Regierung“ für so ziemlich alles zu unterstützen, ist nur ein wenig Unsicherheit und
Unwissenheit nötig. In ihrem Alltag verhalten sich Menschen nicht so. Normalerweise wird niemand gewaltsam angegriffen, wenn nicht sicher ist, ob sich jemand anständig verhält und die richtigen Entscheidungen trifft. Sobald der Glaube an den „Staat“ im Spiel ist, ist es völlig anders: Auf einmal wird die flächendeckende Unterdrückung von Millionen von Menschen unterstützt, nur weil nicht ganz sicher ist, was passiert, wenn die Menschen die Freiheit haben, ihr Geld nach ihren eigenen Vorstellungen auszugeben, andere so zu behandeln, wie sie es für richtig halten, friedliche, effektive Problemlösungen nach ihren eigenen Vorstellungen zu entwickeln usw. Die Staatsgläubigen befürworten die gewaltsame Unterdrückung ihrer Nachbarn einfach nur deshalb, weil sie sich nicht ganz sicher sind, wie sich ihre Nachbarn verhalten würden, ohne dass sie jemand unterdrückt. Die Machtbesessenen nutzen das gnadenlos aus. Um die Macht zu bekommen, müssen sie nur behaupten, dass irgendwas nicht gut funktionieren könnte, wenn man die Menschen einfach nur in Ruhe lässt. Es ist nicht mal nötig, darauf zu warten, bis tatsächlich etwas passiert. Es reicht aus, zu behaupten, dass etwas passieren könnte, wenn die Menschen in Freiheit leben. Weil Befürworter des „Staates“ nicht erkennen, dass jedes „Gesetz“ untrennbar mit Gewalt verbunden ist, ist die Hemmschwelle für die Unterstützung gewaltsam erzwungener „Lösungen“ sehr gering. Die Machtbesessenen müssen nur irgendeinen „Plan“ präsentieren, mit dem irgendjemandem irgendwo angeblich geholfen werden soll, und viele werden die „staatliche“ Gewalt allein nur deswegen akzeptieren. Ein Großteil der „staatlichen“ Gewalt beruht auf Vermutungen, was passieren könnte. Ein Beispiel ist der „Umweltschutz“, bei dem die Vorstellung besteht, der „Staat“ müsse andere zu bestimmten Verhaltensweisen zwingen, weil es andernfalls zu globaler Erwärmung, zur Zerstörung der Regenwälder, zum Artensterben etc. kommen könnte. Kaum jemand würde gewaltsam gegen andere vorgehen, nur weil dieser irgendwelche indirekten Folgen friedlicher Verhaltensweisen vermuten. Beim „Staat“ ist das hingegen übliche Praxis. Ein weiteres Beispiel für die Unterstützung der „staatlichen“ Gewalt ist die „Einwanderungspolitik“. Ohne schriftliche Genehmigung der herrschenden Klasse eines „Landes“ wird gewaltsam verhindert, dass das sogenannte „Land“ betreten wird. Das erzeugt eine Art Kriegsmentalität, bei der Menschen verteufelt, kriminalisiert und aggressiv angegangen werden, nur weil nicht sicher ist, was einige dieser Leute tun könnten. Viele meinen, dass „illegale“ Einwanderer Verbrecher sind oder nur kommen, um irgendwelche „Leistungen“ abzugreifen. Unabhängig davon, wie sehr solche Behauptungen tatsächlich zutreffen, werden alle „illegalen“ Einwanderer, also alle, die sich ohne Zustimmung der Politiker im Land befinden, gewaltsam kontrolliert und überwacht. Sie bekommen eine Art Kollektivschuld und werden in Sippenhaft genommen. Dass gewaltsam gegen jemanden vorgegangen wird, nur weil er der gleichen Rasse entspricht, aus dem gleichen Land kommt oder irgendeine sonstige Ähnlichkeit mit jemand anderem hat, der tatsächlich einen Schaden verursacht hat, ist völlig ungerechtfertigt. Hinzu kommen die „staatlichen“ Versuche, „illegale“ Einwanderung durch gewaltsame Übergriffe zu verhindern, die sich durch ständige Kontrollen auch gegen viele „legale“ Bewohner richten, die sich oft nicht einmal in der Nähe irgendwelcher Grenzen befinden. Jeden, der eine Straße entlangfährt anzuhalten und zu verhören, weil möglicherweise irgendein „illegaler“ Einwanderer unterwegs sein könnte, ist genau die Art von ungerechtfertigter Gewalt, die durch die Handlanger des „Staates“ verübt wird.
Im „Land der Freiheit“ kann diese alltägliche Gewaltanwendung auch bei den Durchsuchungen und Verhören von Menschen beobachtet werden, die mit einem Flugzeug fliegen wollen. Wenn ein Eigentümer eines Flugzeugs die Bedingungen festlegt, unter denen jemand das Flugzeug benutzen kann, dann ist das etwas völlig anderes wie ein Dritter, der sich gewaltsam einmischt, wenn sich der Fluggast nicht befragen und durchsuchen lässt. Das gleiche gilt für die Bahn, das Auto und alles andere. Niemand würde sich von einer Privatperson so etwas aufzwingen lassen, nur weil diese vermutet, dass irgendwas passieren könnte. Für die Handlanger der „Autorität“ ist das hingegen vollkommen normal. Und die Menschen glauben nicht nur, dass es legitim sei, sondern sie verlangen solches Verhalten regelrecht von der „Autorität“. Auf Gewalt zu verzichten, ist für die meisten Menschen normales, alltägliches Verhalten. Gewaltsame Auseinandersetzungen sind selten. Die meisten Menschen tun fast alles, um sie zu vermeiden. Sie fangen keinen Streit an und versuchen, angespannte Situationen zu entschärfen. Selbst wenn einmal zu einer körperlichen Auseinandersetzung kommt, bleibt es normalerweise bei Kleinigkeiten und am Ende gehen die Beteiligten wieder ihre Wege. Jeden Tag gelingt es Milliarden von Menschen Wege zu finden, um friedlich zusammenzuleben. Auch wenn sich ihre Meinungen, Überzeugungen und Einstellungen deutlich unterscheiden. Aber das gilt für das Privatleben. Sobald es um „Politik“ geht, ist Gewalt der übliche Weg der Problemlösung. Jeder Wähler versucht auf die eine oder andere Weise, seine eigenen Ansichten und Ideen anderen über die Mechanismen der „Staates“ aufzuzwingen. In der Politik ist es nicht üblich, andere in Ruhe ihr eigenes Ding machen zu lassen oder zu versuchen, friedlich miteinander klarzukommen. Üblich ist, Gewalt gegen alle anderen zu befürworten und dieses über den Umweg des autoritären Zwangs zu tun, der „Gesetz“ genannt wird. Es besteht eine unglaublich große Kluft zwischen dem, was der Durchschnittsmensch auf individueller Ebene als „zivilisiertes Verhalten“ bezeichnet und was er als legitim und zivilisiert ansieht, wenn die „Autorität“ im Spiel ist. Dass sich jemand in seinem Privatleben so verhält, wie sich die Wähler im politischen Kontext verhalten, ist schwer vorstellbar. Jemand, der das tut, müsste Freunde und Fremde gleichermaßen ständig überfallen und ihnen riesige Mengen an Geld rauben, um damit Dinge zu finanzieren, die er für richtig hält. Er müsste ihnen mit körperlicher Gewalt und Entführung drohen, um sie zu Verhaltensweisen zu zwingen, von denen er annimmt, dass am besten für die Gesellschaft sei. Zusammengefasst müsste er sich wie ein vollkommen wahnsinnig gewordener Dieb, Räuber und Schläger benehmen. Exakt dieses Verhalten, also massenhafte Erpressung, Überfälle, Raub und Diebstahl, wird für etwas Normales und Unterstützenswertes gehalten, wenn es über den Umweg des „Staates“ geschieht. Zu wählen wird sogar als Pflicht wahrgenommen, als ob es tatsächlich unmoralisch sei, seine Nachbarn nicht zu unterdrücken. Es ist zugleich erstaunlich und paradox, dass ausgerechnet die einzigen, die die ausufernde Gewalt und den ständigen Zwang durch den „Staat“ nicht befürworten – also Anarchisten und Voluntaristen – von den meisten als sonderbar, unzivilisiert und gefährlich angesehen werden. Wie der religiöse Glaube über die Werte siegt Nahezu alle Eltern vermitteln ihren Kindern zwei völlig widersprüchliche Dinge: 1. Es ist grundsätzlich falsch, andere zu bestehlen, sie zu schlagen, zu schikanieren usw. und 2. es ist gut, der „Autorität“ zu gehorchen.
Nahezu alles, was die „Autorität“ tut, ist Schikane: Sie kontrolliert mit Gewalt oder durch Gewaltandrohung das Verhalten anderer und bedient sich an deren Eigentum. Vom Lehrer bis zum Diktator eines ganzen Landes – jede „Autorität“ kommandiert ihre Untergebenen ständig herum. Gleichzeitig spricht und handelt sie so, als ob sie das Recht dazu hätte, dieses zu tun. Lehrer zwingen den Schülern ihren Willen auf und vermitteln ihnen gleichzeitig, dass es falsch ist, seinen Willen anderen aufzuzwingen. Der Gipfel der Heuchelei ist erreicht, wenn es heißt: „Tue, was ich sage, tue aber nicht, was ich tue.“ Wenn Kinder damit aufgewachsen sind, dass es grundsätzlich falsch ist, andere zu bestehlen, sie zu schlagen, sie zu tyrannisieren, usw., wie kann es dann gesellschaftlich notwendig sein, „Respekt vor der Autorität“ zu haben? Die „Autorität“ dressiert sie nur dazu, sich einfacher verwalten und besteuern zu lassen. Das hat zwar Vorteile für diejenigen, die Macht über sie ausüben, also Eltern, Lehrer oder Politiker, fördert aber nicht ihre Entwicklung zu zivilisierten, mitfühlenden, menschlichen Wesen. Wie die Milgram-Experimente zeigen, passiert das genaue Gegenteil. Die Kinder werden zu zivilisierten Menschen erzogen und anschließend wird ihnen ein verrückter, religiöser Glaube eingeimpft, der alles aushebelt und hinfällig macht, was sie zu zivilisierten Menschen macht. Dieses bizarre Paradoxon ist überall in der modernen Gesellschaft zu sehen. Der normale Mensch würde Scham und Schuld empfinden, wenn er seinem Nachbarn hundert Dollar stiehlt. Er hat aber keinerlei Bedenken, auf dem Wege einer politischen Wahl dafür zu stimmen, dass die „Regierung“ viele tausend von Dollar vom gleichen Nachbarn erpresst. Er würde einem Unbekannten die Tür aufhalten, aber gleichzeitig befürwortet er, dass durch das „Gesetz“ gewaltsam in das Leben dieses Unbekannten eingegriffen wird. Höflich und rücksichtsvoll zu sein, verkommt bei den meisten Menschen zur wertlosen Heuchelei, sobald sie den Zwang und die Aggression des „Staates“ befürworten. Selbst die Nazis hatten Tischmanieren und sagten „bitteschön“ und „dankeschön“. Sie hatten gute Umgangsformen und waren in der Regel höflich, wenn sie nicht gerade Massenmorde verübten. Nahezu alle Staatsgläubigen behandeln andere in ihrem Privatleben vollkommen anders als es die „Regierung“ mit ihren „Gesetzen“ tut, die in ihrem Auftrag handelt. Millionen von Menschen würden sich strikt weigern, anderen körperlichen Schaden zuzufügen. Gleichzeitig aber sehen großzügig darüber hinweg, wenn tausende unschuldiger Menschen gewaltsam unterdrückt oder sogar ermordet werden. Sie nennen es „Unterstützung der Soldaten“. Einige Staatsgläubige behaupten sogar, gegen den Krieg zu sein und im gleichen Atemzug „unterstützen“ sie die „Soldaten“. Ähnlich wie wenn sich jemand einer Vergewaltigung widersetzt und gleichzeitig Vergewaltiger unterstützt. Die „Unterstützung der Soldaten“ ist gleichbedeutend mit der Befürwortung von Gewalt, weil „Soldaten“ im Einsatz zusätzlich zur verteidigenden Gewalt immer auch Zwang und Gewalt gegen Unschuldige anwenden. Wegen des Rudelverhaltens und einer emotionalen Bindung an die Landsleute, sehen die meisten Menschen zwischen dem, was die „eigenen Soldaten“ tun und dem, was alle anderen „Soldaten“ tun, einen Unterschied. Ein weiteres Beispiel dafür, wie der Glaube an die „Autorität“ die Wahrnehmung verzerrt: Viele „Sozialhilfeempfänger“ geben offen zu, dass wenn sie die freie Wahl hätten, sie lieber gewaltsam eingetriebenes Geld vom „Staat“ nehmen würden, anstatt freiwillige Spenden von Menschen anzunehmen, die sie kennen. In ihrer Wahrnehmung ist das die weniger beschämende Option. Dass lieber gewaltsam eingetriebenes Raubgut angenommen wird, als Mitgefühl und Großzügigkeit, zeigt wie tief sich der Glaube an die „Autorität“ in die Moral der Menschen
hineingefressen hat. Der Staatsgläubige glaubt in seinem Selbstbetrug, ein guter Mensch zu sein, wenn er gute Dinge unterstützt, gegen Ungerechtigkeit ist und sich respektvoll gegenüber seinen Mitmenschen verhält und gleichzeitig aber fordert er, dass seine Mitmenschen durch die „Autorität“ gewaltsam kontrolliert, erpresst, eingesperrt oder sogar getötet werden sollen. Der Glaube sitzt so tief in den Köpfen der Massen, dass diese unbeschreiblich üble Dinge befürworten und gleichzeitig immer noch glauben, mitfühlende Wohltäter zu sein. Sie fordern den „Staat“ dazu auf, Dinge zu tun, die sie in eigener Verantwortung niemals tun würden. Sie glauben, dass sie friedliche, zivilisierte, erleuchtete Wesen sind, während sie sich dafür aussprechen, dass alle ihre Nachbarn beraubt und herumkommandiert und in Käfige gesperrt oder getötet werden sollen, wenn sie es wagen, Widerstand zu leisten. Sie tun so, als sei das alles vollkommen normal. Die scheinbare Nächstenliebe, das Mitgefühl und die Höflichkeit der Menschheit entpuppt sich als grausamer Scherz, wenn man sie mit dem vergleicht, was nahezu jedem anderen direkt oder indirekt im Namen der „Autorität“ angetan wird. Es gibt viele Eltern und Lehrer, die sich regelmäßig auf das berufen, was in der Menschheit unter der „Goldenen Regel“ bekannt ist: Behandle andere so, wie du selbst behandelt werden möchtest. Doch keiner der Lehrer und fast keiner der Eltern, die diese Regel betonen, lebt auch selbst nach ihr. Über den Umweg der „Autorität“ unterstützen und befürworten sie die Erpressung und Nötigung anderer. Die „Goldene Regel“ ist im Wesentlichen das Grundprinzip der Anarchie: Wenn jemand selbst nicht gerne von anderen beherrscht und herumgeschubst werden will, dann tut er das auch anderen nicht an. Wer in Ruhe gelassen werden will, sollte zuerst selbst andere in Ruhe lassen. Wer sein Leben frei nach eigenen Vorstellungen leben möchte, sollte zuerst anderen die gleiche Freiheit zugestehen. Gewalt gegen andere zu befürworten – auch über den Umweg irgendeiner Form von „Regierung“ oder „Staat“, ist mit den Prinzipien sozialer, rücksichtsvoller, mitfühlender, freundlicher, anständiger und liebevoller Menschen vollkommen unvereinbar. Und der einzige Grund, warum so viele im Grunde guter Menschen weiterhin in so großem Ausmaß Gewalt über den Umweg des „Staates“ befürworten ist, weil sie auf die Lüge hereinfallen, dass es irgendeine Kreatur namens „Autorität“ gibt, die sich nicht an menschliche moralische Standards halten muss. „Sozialistische“ Feigheit Wer ständig nach der „Autorität“ ruft, ist ein unreifer Feigling und will, dass sein Wille anderen durch ein allmächtiges Wesen aufgezwungen wird. Dieses Wesen nimmt verschiedene Formen der politischen Interessenvertretung an, deren grundlegende Motivation immer die gleiche ist. Den „Sozialen“ stört zum Beispiel die Realität. Er will eine Welt, in der Leid und Unrecht nicht mehr existieren können. Aber anstatt das zu tun, was er selbst als Mensch tun kann, will er, dass der „Staat“ seine Aufgaben übernimmt. Er will, dass das magische Wesen jeden, ihn selbst eingeschlossen, durchfüttert, unterbringt, und versorgt, egal, wie faul oder unverantwortlich er ist. Anstatt anderen zu vertrauen, dass sie sich gegenseitig kümmern, will er eine übermenschliche „Autorität“, die Wohnungen, Lebensmittel, Gesundheitsversorgung und alles Mögliche für alle bereitstellt. Er will es so sehr, dass er nicht akzeptiert, was offensichtlich ist: Dass es solche Garantien nicht geben kann und dass es niemand anderes als die Normalsterblichen sein können, die sich um sich selbst und um andere kümmern.
Der „Sozialist“ betrachtet die Welt als eine Art Fortsetzung der Schulzeit. Darin gibt es immer eine „Autorität“, die verantwortlich ist und sicherstellen muss, dass die guten Kinder belohnt und vor den bösen Kindern geschützt werden. Jedem Kind wird gesagt, was zu tun ist und alle werden umsorgt. Alles, was von den Kindern verlangt wird ist, dass sie tun, was ihnen gesagt wird. Abgesehen vom Gehorsam gegenüber der „Autorität“ wird keine Verantwortung für das eigene Wohlbefinden erwartet. Selbst für Nahrung, Unterkunft oder den persönlichen Schutz oder irgendetwas anderes zu sorgen, ist nicht notwendig. Das Kind glaubt einfach, dass die „Autoritäten“, zum Beispiel die Lehrer und Eltern, schon alles regeln werden. Es befindet sich in einer Umgebung, die nichts mit der Wirklichkeit zu tun hat und ihm wird beigebracht, sich bei allen persönlichen Bedürfnissen an die „Autorität“ zu wenden. Als „Sozialer“ wird man genau das weiterhin tun, auch lange, nachdem man die Schule verlassen hat. Der „Sozialist“ redet davon, dass jeder Mensch ein „Recht“ auf Wohnung, Nahrung, Gesundheitsversorgung und andere Dinge hat, als ob eine riesige Zahnfee dazu verpflichtet sei, solche Dinge auf magische Weise herbeizuzaubern. Die Realität, der er jeden Tag ins Gesicht blicken muss, ist offensichtlich zu verwirrend für ihn. Sonst würde er realisieren, dass alles grundlegend anders ist, wie die Welt, in der er aufgewachsen ist. In der Obhut der „Autorität“, die sich um alles kümmerte. Die „staatlichen“ Programme, die von den „Sozialen“ unterstützt werden, sind ein Ergebnis des Erschreckens vor der Wirklichkeit und der Weigerung, die Welt so zu sehen, wie sie ist. Sie fürchten sich so sehr vor Unsicherheit, dass sie ein übermenschliches Wesen namens „Regierung“ oder „Staat“ herbei halluzinieren, das irgendwie alle Unsicherheiten, die die Realität bringt, beseitigen kann und eine stets sichere, vorhersehbare Welt erschafft. Aber der mythische Erlöser rettet die Welt nicht, sondern alles macht alles nur noch viel schlimmer. So wie es in den kollektivistischen Regimes in der Sowjetunion, in Kuba, China und vielen anderen Ländern passiert ist. Trotzdem klammern sich die „Sozialen“ weiterhin krampfhaft an ihren fanatischen Glauben an den allwissenden, allmächtigen Gott namens „Staat“. Ein einfaches Beispiel lässt die politische Theorie der „Sozialen“ wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen: Hundert Menschen erleiden Schiffbruch und stranden auf einer Insel. Was wäre wenn jeder dort ein „Recht“ auf Nahrung, oder ein „Recht“ auf Gesundheitsversorgung oder ein „Recht“ auf einen Job oder ein „Recht“ auf eine Grundversorgung hätte? Wenn jemand zum Beispiel ein „Recht“ auf ein Haus hat und das Haus nur aus dem Wissen, den Fähigkeiten und den Anstrengungen der anderen Menschen entstehen kann, bedeutet es, dass dieser Jemand das „Recht“ hat, andere Menschen dazu zu zwingen, ihm ein Haus zu bauen. Das entspricht genau dem, was die „Sozialen“ in größerem Maßstab fordern. Die einen sollen mit Gewalt mittels „Besteuerung“ dazu gezwungen werden, Leistungen für andere zu erbringen. Dass Menschen durch ihre bloße Existenz das „Recht“ auf alles Mögliche haben, also auf Dinge, die erst durch menschliches Wissen und menschliche Anstrengungen entstehen können, ist eine Wahnvorstellung. Die logische Folge dieser angeblich liebevollen und mitfühlenden Einstellung ist Gewalt und Sklaverei. Das „Bedürfnis“ eines Menschen reicht dann dazu aus, andere, die etwas haben oder produzieren, dazu zu zwingen, es herzugeben. Eine solch kurzsichtige, barbarische Haltung – sie wird auch „Kollektivismus“ genannt – wird als „fortschrittliche“ Philosophie des „Mitfühlens“ gesehen. Sie ist aber nicht von der „Philosophie“ der Ratten und Kakerlaken zu unterscheiden: Wenn jemand etwas haben will oder
behauptet, es haben zu „müssen“, dann darf er es sich mit Gewalt von demjenigen nehmen, der es besitzt oder produziert. Das „Kommunistische Manifest“ bezeichnet das als „von jedem entsprechend seiner Fähigkeiten zu jedem entsprechend seiner Bedürfnisse.“ Selbstverständlich besteht ein fundamentaler Unterschied zwischen der Bitte an Bessergestellte, Ärmeren zu helfen und der Gewaltanwendung, um für mehr „Gerechtigkeit“ zu sorgen. Im Zuge „staatlicher“ Programme wird nie jemand gefragt, ob er anderen helfen will. Es geht darin immer darum, andere dazu zu zwingen, bestimmte Dinge herzugeben oder sich in bestimmter Art und Weise zu verhalten. Der religiöse Glaube an die „Autorität“ bringt die „Sozialen“ dazu, flächendeckende Androhung und Anwendung von Gewalt zu fordern, während sie sich selbst für fürsorglich und mitfühlend halten. Im Grunde läuft es darauf hinaus, dass die politischen „Linken“ eine allwissende und allmächtige Mama benötigen, die alle anderen dazu zwingt, zu teilen und nett zu sein. Sie ignorieren die Tatsache, dass so etwas nicht existiert und dass so etwas Gewalt, Leid und Elend innerhalb einer Gesellschaft nur verstärkt. „Konservative“ Feigheit Was für politische „Sozialisten“ der riesige Mama-Staat ist, der alle beschützen und sich um jeden kümmern soll, ist für politische „Konservative“ der riesige Papa-Staat. Die zugrundeliegende Wahnvorstellung von beidem ist die gleiche: Der Wunsch nach einer allmächtigen „Autorität“, um die Menschheit von der Realität zu schützen. Die „rechtslastige“ Wahnvorstellung konzentriert sich weniger auf die mütterliche Fürsorge und das ständige Händchenhalten wie beim Mama-Staat, sondern stärker auf väterlichen Schutz und Disziplin. „Konservative“ wollen die „Autorität“ dazu verwenden, eine große mächtige Schutzmaschinerie zu erschaffen und der Bevölkerung Moralvorstellungen einzutrichtern, die ihrer Meinung nach für das Überleben der Menschheit notwendig seien. Ihre Realitätsverweigerung ist genauso stark ausgeprägt wie bei den „Linken“. Auch hier ist die Insel-Analogie sehr aufschlussreich: Angenommen, hundert Menschen stranden auf einer Insel. Wäre es wirklich sinnvoll und notwendig, die Mehrheit von ihnen als Diener und Befehlsempfänger einem „Beschützer“ zu unterstellen? Und würde wirklich jemand auf die Idee kommen, dass die Gruppe anständiger wird, wenn einer oder zwei von ihnen ihre Moralvorstellungen allen anderen mit Gewalt aufzwingen? Der konservative Papa-Staat entspricht einem disziplinierenden Beschützer-Vater, der die Familie vor äußeren Angriffen bewahrt (so wie das Militär eines „Staates“) und vor Übergriffen durch andere Familienmitglieder (so wie die „Strafverfolgung“ eines „Staates“). „Unerwünschte“ Personen hält er von der Familie fern (im „Staat“ geschieht das durch „Einwanderungsgesetze“) und er setzt seine Moralvorstellungen durch, indem er die Familienmitglieder bestraft, die sich nicht an die Regeln halten. Das entspricht den „Gesetzen“ gegen Pornographie, Prostitution, Glücksspiel, Drogenkonsum und andere Gewohnheiten und Verhaltensweisen. Obwohl es sich dabei nicht um Gewalt gegen andere Menschen oder um Betrug handelt, werden diese Dinge von vielen als physisch, moralisch oder spirituell zerstörerisch angesehen. Nur leider ist der Versuch, moralisches Verhalten mit Gewalt durchzusetzen schlimmer als das angeblich unmoralische Verhalten selbst. Niemand hat das Recht, sich gewaltsam in die
Entscheidungen eines friedlichen Menschen einzumischen. Abgesehen davon ist es auch höchst gefährlich, Präzedenzfälle zu schaffen, nach denen es in Ordnung sein soll, vermeintlich ungehöriges oder geschmackloses Verhalten gewaltsam zu unterbinden. Sobald so etwas grundsätzlich akzeptiert wird, kommt es zu einem Krieg, in dem jeder gegen jeden kämpft. Die Zeit, in der alle genau die gleichen Werte und Sichtweisen haben, wird niemals kommen. Frieden und Freiheit können nicht existieren, wenn jede Meinungsverschiedenheit und jeder Unterschied in den Verhaltens- und Lebensweisen zu gewaltsamen Konflikten mit einer „Regierung“ führt. Zivilisation ist ein Zustand der friedlichen Koexistenz und nicht das Ergebnis eines Prozesses, in dem jeder gewaltsam vom gleichen überzeugt wird. Zivilisation entsteht aus der Selbstverpflichtung darauf, auf die Initiierung von Gewalt zu verzichten, auch gegen Menschen, die an etwas anderes glauben. „Konservative“ Staatsgläubigkeit führt ebenso wie die „sozialistische“ Staatsgläubigkeit zwangsläufig zu ewigem Streit und zu Konflikten. Beides zielt darauf ab, den freien Willen und individuelle Werte gewaltsam durch die sogenannte Moral einer herrschenden Klasse zu verdrängen. Deren oberste Prinzipien sind Gewalt, Konformität und Gleichheit. Gewalt kann keine Anständigkeit erzeugen, auch wenn es manchmal durch den dadurch erzeugten Gehorsam so scheint. Alle Versuche der „Autorität“, die Menschen zu moralischem und anständigem Verhalten zu zwingen, sind zum Scheitern verurteilt. Sie führen zu nichts anderem als zur Zunahme von Gewalt und Konflikten in der Gesellschaft. Wahre Toleranz Der Glaube an die „Autorität“ sitzt so tief, dass viele Menschen automatisch glauben, dass es „illegal“ sei, nicht mit der „Regierung“ einverstanden zu sein. In ihrem Privatleben würden die meisten Menschen niemals Gewalt gegen andere anwenden, mit deren Gewohnheiten oder Lebensweisen sie nicht einverstanden sind. Fast jeder akzeptiert täglich Entscheidungen und Verhaltensweisen anderer, die er selbst nicht gut findet. Etwas zu „tolerieren“ bedeutet lediglich zu akzeptieren, dass es existiert. Es bedeutet, darauf zu verzichten, es gewaltsam zu beseitigen. Es bedeutet nicht, es gut zu finden oder zu befürworten. Wahre Toleranz ist das, was Menschen mit unterschiedlichen Sichtweisen und Glaubenssystemen ermöglicht, friedlich zusammenzuleben. Ironischerweise wird „Toleranz“ oft von Staatsgläubigen als Vorwand missbraucht, um Intoleranz zu rechtfertigen. Wenn sich ein Unternehmer zum Beispiel aus Gründen der Rasse, Religion, sexuellen Orientierung oder irgendwelcher anderer allgemeiner Eigenschaften dagegen entscheidet, mit jemandem zusammenzuarbeiten oder Geschäfte mit ihm zu machen, so wird das oft als „Intoleranz“ bezeichnet. Das ist es aber nicht, weil der Unternehmer nicht gewalttätig ist. Anschließend wird gefordert, dass die „Autorität“ den Arbeitgeber nach „Recht und Gesetz“ dazu zwingt, wen auch immer einzustellen und mit jedem Geschäfte zu machen, den die „Autorität“ für richtig hält. Sie untersagt es ihm unter Androhung und Anwendung von Gewalt, selbst darüber zu entscheiden. Und das ist Intoleranz. Das ist nur eines von vielen Beispielen dafür, wie der religiöse Glaube an die „Autorität“ dort Unterschiede vergrößert und Gewalt erzeugt, wo es sonst nicht dazu kommen würde. Es gibt zahlreiche gewaltfreie Wege, um Menschen von unerwünschtem Verhalten abzubringen. Nehmen wir zum Beispiel einen Unternehmer, der sich weigert, Schwarze einzustellen. Wie
abstoßend das auch sein mag, es ist keine gewaltsame Handlung. Diejenigen, die das anstößig finden, können den Unternehmer boykottieren oder sich gegen seine Praktiken und Überzeugungen aussprechen. Stattdessen wenden sich die Staatsgläubigen an die „Autorität“, um jedem „faire“ und „aufgeklärte“ Entscheidungen aufzwingen zu lassen. Das gleiche gilt für viele andere gesellschaftliche Probleme. Der Streit, ob die gleichgeschlechtliche Ehe „legal“ oder „verboten“ sein soll, ist nichts als ein Wettbewerb der Intoleranz auf beiden Seiten. Es ist nicht in Ordnung, mit Gewalt zu verhindern, dass zwei Männer sagen, dass sie verheiratet sind. Es ist auch nicht in Ordnung, alle anderen dazu zu zwingen, eine solche Beziehung als „Ehe“ zu bezeichnen. Jedem Einzelnen eine bestimmte Vorstellung von „Ehe“ aufzuzwingen, ist Konformitätsfaschismus. Das gleiche gilt für „Gesetze“ gegen Pornographie, durch die mit Gewalt verhindert werden soll, dass die Menschen bestimmte Dinge lesen oder sehen. Die „Drogengesetze“ zählen ebenfalls dazu, genauso wie alle anderen Versuche des „Staates“, gewaltsam zu bestimmen, welche Substanzen sich die Menschen verabreichen und welche nicht. „Mindestlohngesetze“ sollen gewaltsam erzwingen, worauf sich zwei Menschen einigen dürfen und worauf nicht. „Anti-Diskriminierungsgesetze“ sollen Menschen in Verträge und Beziehungen hineinzwingen, die sie nicht wollen. „Gesetze“, wie der „Americans with Disabilities Act“ sollen gewaltsam „Fairness“ herbeiführen, indem Unternehmen dazu gezwungen werden, Rampen für Rollstühle zu installieren. Alle diese „Gesetze“ und alle derartigen Handlungen der „Autorität“ und des „Staates“ sind Akte der Aggression und damit das genaue Gegenteil von Toleranz. Es ist absurd, Menschen zu Freundlichkeit, Fairness und Empathie zwingen zu wollen. Nicht nur weil aggressive Gewalt an sich grundsätzlich falsch ist, sondern auch, weil es keine allgemeingültige Vorstellung von Freundlichkeit, Fairness und Empathie gibt. Die Ursache für das größte Ausmaß an Gewalt und Unterdrückung in der Geschichte war, dass Millionen von Menschen sich immer wieder um das Schwert der „Autorität“ gestritten haben, mit dem anderen ihre Auffassung von „Anstand“ und „Güte“ aufgezwungen werden sollte. Es erscheint paradox, aber folgende Tatsache ist historisch unbestreitbar: Die übelsten Abscheulichkeiten passierten in der Geschichte immer dann, wenn versucht wurde, die „Autorität“ dazu einzusetzen, gute Dinge zu tun. Die Verfassung der Sowjetunion zum Beispiel beschrieb eine „Autorität“, die alle gleich behandelt, unabhängig von Rasse oder Religion, Beruf oder Geschlecht und die einzelnen Rechte aller Bürger in ihrem wirtschaftlichen, politischen und sozialen Leben bewahrt. Die „Rechte“, die in der sowjetischen Verfassung aufgezählt waren, umfassten Redefreiheit und Religionsfreiheit, das Recht auf Arbeit, auf Erholung und Freizeit und das Recht auf Wohnung, auf Bildung, auf Gesundheitsversorgung und das Recht auf Altersvorsorge. Die tatsächlichen Ergebnisse dieses wohlklingenden Experiments waren jedoch gewaltsame Unterdrückung, Schikane und Terror, wirtschaftliche Versklavung, Unterdrückung von Gedanken und Meinungen, eine flächendeckende Armut und die Ermordung von Millionen von Menschen, oft durch absichtlich herbeigeführte Hungersnöte. Die Verfassung der Volksrepublik China ist sehr ähnlich wie die der Sowjetunion und sie führte auch zu ähnlichen Ergebnissen: flächendeckende gewaltsame Unterdrückung, Gewaltherrschaft
und Massenmord. Der Versuch chinesischer „Behörden“, die Staatsgewalt dazu einzusetzen, das Bevölkerungswachstum zu reduzieren, hat zu besonders schrecklichen Ergebnissen geführt. Tyrannen haben die Tyrannei schon immer mit den besten und edelsten Absichten gerechtfertigt. Aber auch die besten Absichten führen immer zu unmoralischer Gewalt, sobald sie mit dem religiösen Glauben an die „Autorität“ vermengt werden, oft auch zu Gewalt von unfassbarem Ausmaß. Auch ohne die unzähligen historischen Beispiele sollte es offensichtlich sein, dass Mitgefühl und Fairness, Liebe und Anstand, Kooperation und Brüderlichkeit durch autoritäre Aggression und Gewalt erreichen zu wollen, vollkommen verrückt ist. Der „Staat“ ist von Natur aus ein Instrument zur gewaltsamen Steuerung. Er hat nie für Gerechtigkeit, Frieden und Harmonie gesorgt und wird das auch in Zukunft nicht tun. Bemerkenswert ist auch, dass politische „Linke“ und „Rechte“ beide hinter dem Konzept der „Gleichheit“ stehen. Die politische „Rechte“ drängt auf „Gleichheit vor dem Gesetz“ und die politische „Linke“ auf Gleichheit als Ergebnis. Weder die eine noch die andere Seite will wahre Gleichheit. Wahre Gleichheit würde bedeuten, dass die herrschende Klasse genauso gleich ist wie alle anderen. Sobald es eine „Regierung“ gibt, gibt es keine Gleichheit, weil Herrscher und Beherrschte offensichtlich niemals gleich sind. Was Staatsgläubige tatsächlich wollen, ist die Gleichheit unter den Sklaven, aber enorme Ungleichheit zwischen den Sklaven und ihren Herren. Das zeigt erneut, dass sie den „Staat“ als etwas Übermenschliches ansehen. Wer „Gleichheit für alle“ fordert, versteht offensichtlich nicht, dass die Gleichheit auch für Politiker und die Polizei gelten müsste. Ob groß oder klein, links oder rechts, der Staat ist ein Übel Ausnahmslos jeder, der den „Staat“ in irgendeiner Form befürwortet – ob liberal, konservativ, moderat, unabhängig, kommunistisch, faschistisch, konstitutionell oder was auch immer – ist der Auffassung, dass die Repräsentanten der „Autorität“ zahlreiche Dinge tun sollten, die im Allgemeinen als ungerecht und unmoralisch gelten, wenn andere sie tun. Alle Staatsgläubigen glauben, dass die Menschen, die die „Regierung“ bilden, von der grundlegenden menschlichen Moral befreit sind und deshalb das tun dürfen, wozu andere kein Recht haben. Ja, er darf sie nicht nur tun, sondern er soll und muss sie zum (vermeintlichen) Wohle der Gesellschaft sogar tun. Auch wenn die Art und das Ausmaß der aggressiven Gewalt unterschiedlich sind – ausnahmslos alle Staatsgläubigen befürworten sie. In der Mythologie der Staatsgläubigen sind die politische „Linke“ und die politische „Rechte“ Gegenspieler. In Wirklichkeit sind sie zwei Seiten der gleichen Medaille. Der Unterschied besteht nur in dem, was sich die jeweiligen Wähler von den Machthabern erhoffen. In der Praxis wollen „Linke“ und „Rechte“ genau das gleiche: Vermögensumverteilung, Kriegstreiberei, zentrale Kontrolle des Handels und zahlreiche andere gewaltsam durchgesetzte Einschränkungen des Verhaltens ihrer Untergebenen. „Linke“ und „Rechte“ streben nach der absoluten Macht. In dieser Hinsicht unterscheiden sie sich ganz und gar nicht voneinander. Hitlers sogenanntes „rechtes“ Regime und Stalins sogenanntes „linkes“ Regime waren nahezu identisch. Unabhängig von den ursprünglichen Absichten war das Endergebnis beider Regimes unbegrenzte Macht und Kontrolle für die Politiker und vollkommene Hilflosigkeit und Versklavung für alle anderen. Zwischen den politischen „Linken“ und den politischen „Rechten“ zu wählen, entspricht genau
der gleichen Freiheit zwischen Tod durch den Strang und Tod durch Erschießen wählen zu dürfen. Eine zusätzliche unabhängige Partei bedeutet als zusätzliche Option den elektrischen Stuhl. So lange die Menschen nur darüber streiten, welche Verbrecherbande sie versklaven soll, was auch als „Demokratie“ bekannt ist, werden die Menschen versklavt bleiben. Ironischerweise beklagen Staatsgläubige aus allen politischen Lagern den Einfluss, den „Lobbyisten“ und „Interessensgruppierungen“ auf Politiker ausüben. Gleichzeitig ignorieren sie die Tatsache, dass jeder Wähler ein Interesse gegenüber der Politik vertritt und dass die Beteiligung an Wahlen als Wähler oder Wahlkämpfer nichts anderes als Lobbyismus ist. Sobald eine „Regierung“ das Recht hat, gewaltsam in alle Bereiche der Gesellschaft einzugreifen, entsteht sofort ein unvermeidlicher Wettbewerb unter verschiedensten Gruppen, den diejenige gewinnt, die die Politiker am besten mit Geld und Gefälligkeiten hofiert. Es ist absurd, ein autoritäres Kontrollorgan namens „Regierung“ zu befürworten und sich anschließend über die zwangsläufig eintretenden Folgen eines solchen autoritären Kontrollorgans zu beklagen: die ständigen Versuche, es mit Geld im Sinne der Geldgeber zu beeinflussen. Politiker können nur gekauft werden, weil sie Macht haben, die sie verkaufen können und die Macht haben sie nur, weil die Leute glauben, dass sie Macht haben. Die Staatsgewalt wird immer dazu verwendet, dem Einen auf Kosten des Anderen Vorteile zu verschaffen. Wofür sonst könnte Zwang eingesetzt werden? Korrupt zu sein ist eines der Wesensmerkmale des „Staates“ bzw. der „Regierung“. Jeder Staatsgläubige will, dass der „Staat“ seinen Willen anderen mit Gewalt aufzwingt, bezeichnet es aber als „Korruption“, wenn jemand anderes mit genau der gleichen Strategie bevorzugt wird. Diese Heuchelei ist unglaublich. „Konservative“ setzen in Talkshows und anderswo in den Medien scheinheilig die „Sozialisten“ auf die Anklagebank. Sie kritisieren sie für die erzwungene Umverteilung von Vermögen, während sie exakt die gleiche Umverteilung für andere Ziele fordern. Sozialhilfe zu kritisieren und gleichzeitig Subventionen zu fordern oder Gesetze abzulehnen, die für mehr „Fairness“ sorgen sollen und gleichzeitig den „Krieg gegen die Drogen“ zu unterstützen oder die Verstaatlichungspläne der Sozialisten anzugreifen und gleichzeitig Geld in einen riesigen zwangsfinanzierten Militärapparat der „Regierung“ stopfen, also die Sicherheitsindustrie verstaatlichen zu wollen – das alles zeigt, dass „Konservative“ keinerlei philosophische Prinzipien haben. Die gleiche Heuchelei ist bei den Sozialisten zu beobachten: „Rechte“ Kriegstreiberei wird verurteilt, während die ohnehin schon riesige aggressive Erpressungsmaschinerie namens „Steuersystem“ weiter vergrößert werden soll. Sie beschweren sich über die „Intoleranz“ der „Rechten“ und fordern gleichzeitig alle möglichen intoleranten, autoritären Verhaltensvorschriften. In Wahrheit gibt es keinen Unterschied zwischen den philosophischen Prinzipien des einen und des anderen Staatsgläubigen. Alle Staatsgläubigen fordern eine herrschende Klasse, die das Recht haben soll, die Bevölkerung zu beherrschen und auszurauben. Über Prinzipien wird nie geredet, sondern nur darüber, wie die Beute aus den Raubzügen verteilt werden soll und was dem Fußvolk als nächstes aufgezwungen werden soll. So etwas wie tolerante „Sozialisten“ oder tolerante „Konservative“ kann es nicht geben, weil keiner von ihnen Menschen toleriert, die ihr Geld nach ihren eigenen Vorstellungen verwenden und ihre Leben nach eigenen Vorstellungen leben wollen.